SONDERHEFT EMBEDDED SYSTEMS DEVELOPMENT & IoT Wissen. Impulse. Kontakte. www.elektronikpraxis.de Low-Power-Embedded-Module für smarte Anwendungen SMARC 2.0 ist ein zukunftssicherer Standard für Embedded-Module. Aktuell werden Lösungen für Intels nächste Atom-Generation entwickelt. Skylake-Nachfolger Kaby Lake Es gibt noch Hoffnung für ETX-Nutzer Designmethoden für IoT-Sensoren Die Doppelkern-CPUs der Generation Core i7 bieten insbesondere eine verbesserte Grafikleistung. Seite 6 Der Standard ETX fokussiert nicht höchste Leistung, sondern eine Architektur für die Industrie. Seite 18 IoT-Lösungen und Sensornetzwerke zu kombinieren, erfordert abgestimmte Designs. Seite 38 EDITORIAL Embedded Computing Module sind auf dem Vormarsch D ie Nachfrage nach energieeffizienten Embedded-Systemen steigt stetig, etwa in der Gebäudeautomatisierung und in Wearables. Zugleich werden moderne Embedded-Systeme durch die enge Verzahnung von Hard-, Software und Mechanik immer kompakter. Ein besonderes Augenmerk von Entwicklern liegt deshalb auf den Computeron-Modules (COM). Denn im Gegensatz zu proprietären Systemen entsprechen sie hinsichtlich Größe und Leistung international anerkannten Standards, sind also sofort einsatzbereit und in verschiedenen Varianten und Leistungsklassen erhältlich. Das spart nicht nur Entwicklungskosten, sondern verkürzt auch die Markteinführungszeit. In diesem Zusammenhang hat sich ein Standard in jüngster Zeit besonders hervorgetan: SMARC 2.0 (Smart Mobility ARChitecture). Er bietet etliche Vorteile, etwa gegenüber dem älteren Qseven-Standard, der kaum Schnittstellenerweiterungen für zukünftige Embedded-Anwendungen mit Echtzeitfähigkeit ermöglicht. Warum dies so ist, und welche Stärken SMARC 2.0 auszeichnen, erfahren Sie im Beitrag „Low-Power-Embedded-Module für smarte Industrieanwendungen“, auf Seite 15. Doch Betagtes steht „Zeit ist Geld – ein Grund, warum die Nachfrage nach sofort einsetzbaren Computer on Modules (COMs) stetig steigt.“ Margit Kuther, Redakteurin [email protected] nicht zwingend auf dem Abstellgleis. Ein Beispiel ist der Embedded-Modul-Standard ETX. Etwa in der Industrieautomation ist er ein echter Langläufer, da er nicht höchste Leistung fokussiert wie viele aktuelle Systeme, sondern speziell die Anforderungen der Industrie unterstützt, wie der Beitrag „Es gibt noch Hoffung für ETX-Nutzer“ auf Seite 18 verrät. Spezifische Anwendungen bestimmen oft den Alltag eines Entwicklers. In diesem Sonderheft „Embedded Systems Development & IoT“ behandeln wir beispielsweise die Themen: „Touch-Techologie mit der Embedded Video Engine“, Seite 24, „Flash-Speicher in industriellen Anwendungen“, Seite 26 und „integriertes Health Monitoring“, Seite 32. Desweiteren informieren wir über Intels Skylake-Nachfolger Kaby Lake (Seite 6) und natürlich rund um das Internet der Dinge. Herzlichst, Ihre ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 3 INHALT EMBEDDED COMPUTING Low-Power-EmbeddedModule für smarte Industrieanwendungen Die Nachfrage nach energieoptimierten Embedded-Modulen steigt. MSC Technologies informiert über die Vorteile des Standards SMARC 2.0 im Vergleich zum Qseven-Standard und zu SMARC 1.1 und präsentiert geeignete Module. 15 SCHWERPUNKTE 6 8 12 News & Personalien Intel präsentiert Skylake-Nachfolger Kaby Lake Intels Doppelkern-CPUs Kaby Lake sind wie der Vorgänger Skylake im 14-nm-Verfahren gefertigt. Die neue 7. Core-iGeneration punktet mit höherer Grafik- und Videoleistung. Embedded Computing Baukastenprinzip zur fertigen IPC-Komplettlösung Die Einsatzszenarien von Industrie-PCs werden immer komplexer. Lösungen im Baukastenprinzip helfen, diese unkompliziert an neue Gegebenheiten anzupassen. Serientaugliche x86-Starterkits Embedded-CPU-Module haben die Entwicklung von Embedded-Systemen sehr erleichtert. Doch der Weg zum kundenspezifischen Gesamtsystem ist oft langwierig. Embedded Computing TITELTHEMA 15 18 4 Low-Power-Embedded-Module im SMARC-2.0-Format Der aktuelle Qseven-Standard ermöglicht kaum Schnittstellenerweiterungen für künftige echtzeitfähige EmbeddedAnwendungen. Die Lösung ist SMARC 2.0. Es gibt noch Hoffnung für ETX-Nutzer Der Embedded-Modul-Standard ETX ist ein echter Langläufer für vielerlei Anwendungen in der Industrieautomatisierung. Denn er fokussiert nicht höchste Leistung, sondern eine Architektur für die Industrie. Sicherheit 20 Sicherheitshardware schützt nicht vor Angriffen Warum die OEMs zusätzlich zur Sicherheitshardware auch noch Sicherheitsprozesse implementieren müssen, wenn sie ihre Geräte wirkungsvoll vor Angriffen schützen wollen. Anwendung 22 Was Sie über Raspberry Pi wissen wollten Artikel über technische Daten der Raspberry-Pi-Modelle gibt es viele. Dieser Beitrag beantwortet Anwenderfragen zur Übertaktbarkeit, Realtime Clock, Akkubetrieb, etc.. 24 Touch-Technologie mit der Embedded Video Engine Die Touch-Technologie schlummerte vor sich hin, bis das iPhone auf den Markt kam und eine Revolution beim Design von Bedienoberflächen auslöste. 26 Flash-Speicher in industriellen Anwendungen Schneller Zugriff und Erschütterungssicherheit macht Flash-Memory für industrielle Anwendungen attraktiv. Doch in der Industrie müssen die Speicher andere Anforderungen erfüllen als im Consumer-Bereich. 30 Ein Schaltkreis für ein Blutdruckmessgerät Ein Blutdruckmessgerät ist ein Hilfsmittel für Ärzte, dessen elektronischer Schaltkreis sich mit einem Instrumentenverstärker und einer 16-Bit-MCU einfach realisieren lässt. 32 Integriertes Health-Monitoring für den Heimbereich Wearables sind ein Wachstumsmarkt. Umfassendes Monitoring, sichere Datenübermittlung und geringer Energieaufwand stellen hierbei hohe Ansprüche ans Systemdesign. ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 embedded memory solutions 20 Sicherheitshardware allein reicht nicht aus 22 Was Sie über Raspberry Pi wissen sollten endurance dura mehr Informationen unter swissbit.com durabit™ 32 Integriertes HealthMonitoring für zu Hause 44 Der Wert des Internet der Dinge liegt in den Daten Internet der Dinge 36 Ein Leitfaden für Prozessoren für das IoT Für den wachsenden IoT-Markt lassen sich inzwischen einige grundsätzliche Kategorien erkennen, für die es sich lohnt, speziell darauf zugeschnittene SoCs zu entwickeln. 38 Designmethoden für IoT-Sensoren Industrielle IoT-Lösungen und Sensornetzwerke setzen hohe Batterielebensdauer und gute Leistung auch bei kurzen Laufzeiten voraus. Das erfordert auf System- und Modulsnforderungen abgestimmte Designs. 42 IoT-Anwendungen rasch entwickeln Aufbauend auf der Entwicklungsplattform Synergy von Renesas erleichtert das ARIS-Board von Arrow das IoT-Design, da die ready-to-use-Lösung speziell für die EmbeddedEntwicklung konzipiert ist. - the better MLC durabit™ SATA 6Gb/s SSDs nutzen eine DRAM unterstützte Seitenverwaltung und erhöhtes Overprovisioning und erreichen damit bei typischen Embedded Applikationen bis zu vierfach höhere Zuverlässigkeit und Datenrate gegenüber standard SSDs. Basierend auf neuster MLC NAND Technologie und intelligenter Firmware erfüllen sie die Anforderungen anspruchsvollster Industrieanwendungen. • • • • • • mSATA, SlimSATA, CFast, 2.5“ Formfaktoren M.2 in 2242, 2260 und 2280 30-960 GB Kapazität bis zu 520/450 GB/s, 72/78k IOPS Industrieller Temperaturbereich Life Time Monitor Support 44 Der Wert des IoT liegt in den Daten Wenn in der Embedded-Branche über die neue vernetzte Welt diskutiert wird, taucht unweigerlich die Frage auf: „Was soll das eigentlich mit diesem Internet der Dinge?“ RUBRIKEN 3 Editorial 49 Impressum Treffen Sie unsere Experten auf der electronica 2016, 8. – 11. November, Halle A6, Stand 319 ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 ELEKTRONIKSPIEGEL // NEWS & PERSONALIEN Intel präsentiert SkylakeNachfolger Kaby Lake Intels brandaktuelle Doppelkern-CPUs Kaby Lake sind wie der Vorgänger Skylake im 14-nm-Verfahren gefertigt. Die neue 7. Core-i-Generation punktet insbesondere mit höherer Grafik- und Videoleistung. D ie i7-Generation von Intels Core-Prozessoren nutzt ein verbessertes Produktionsverfahren, den „14nm+“Prozess. Fakt ist, dass sich Intel mit Kaby Lake vom Tick-Tock-Modell verabschiedet (siehe Kasten), denn sowohl Kaby Lake als auch Skylake nutzen das Tock-Schema. Bereits im März hat Intel ein neues, dreistufiges „Process-Architecture-Optimization“-Modell angekündigt. Nach diesem Modell befindet sich Kaby Lake im Optimization-Modus und Cannonlake, geplant für 2017 in 10-nm-Fertigungstechnik, wird den „Process“-Modus des neuen, dreistufigen Modells einläuten. Ein Grund für Intels Einstieg in den dreistufigen Zyklus ist, dass die Fortschritte in der Fertigungstechnik langsamer ausfallen als früher, und so die hohen Kosten, die ein neuer Fertigungsprozess mit sich bringt, gesenkt werden. Kaby Lake punktet mit 19% höherer Web-Performance Auf dem Markt sind i7-7Y75 und i7-7500U Zwei Kerne und vier Threads mit Intels Hyper-Treading-Technologie bieten sowohl die CPUs der extrem stromsparenden Y-Serie, die lüfterlose Einsätze in Notebooks erlauben, als auch der stromsparenden U-Serie, Bild: Intel Insbesondere in puncto Grafik punktet die neue 7. Core-i-Generation. Die neue MediaEngine des im Verfahren 14 nm+ gefertigten Chips dekodiert Ultra-HD-Video on-chip. Dies ermöglicht, so Intel, „dank bis zu 19 Prozent höherer Web-Performance den nahtlosen Stream von 4K Ultra High-Definition Videos“. Dabei beziehen sich die 19% auf den Vergleich von Intels brandaktuellem KabyLake-Prozessor, dem i7-7500U mit dem zwölf Monate alten Skylake-Core-i7-Prozessor der 6. Generation, dem i7-6500U, gemessen mit WebXPRT 2015. Desweiteren will Intel mit der 7. Generation Core-Prozessoren Kaby Lake auch grafisch anspruchsvolle Gaming-Titel wie Overwatch flüssig auf ultraschlanken Notebooks abspielen. Die Media-Engine kodiert zudem VP9 und HEVC-10-Bit-Codecs. Dies deckt die beliebtesten Ultra-HD-Formate, vor allem für das Streaming, ab. Darüber hinaus integrieren die 7. Generation der Intel Core-Prozessoren Funktionen wie Thunderbolt 3 USB Typ C, Microsofts Windows Modern Standby, das Geräte augenblicklich beim Drücken einer Taste aus dem Ruhemodus holt, sowie Sicherheitsfunktionen wie Windows Hello, eine Methode, um sich per Fingerabdruck-, Gesichts- oder Iriserkennung am Windows-10-Gerät anzumelden. Desweiteren werden Eingabemöglichkeiten wie Berührung, Stimme und Stift unterstützt. Kaby Lake: Die i7-Generation von Intels Core-Prozessoren nutzt das verbesserte Produktionsverfahren 14nm+. Davon profitieren insbesondere anspruchsvolle Grafikanwendungen. 6 Das Tick-Tock-Modell hat ausgedient Intel hat das Tick-Tock-Modell im Jahr 2007 als zweistufiges Entwicklungsmodell für Prozessoren eingeführt. Es basiert darauf, dass erst die aktuelle Mikroarchitektur verkleinert (Tick) wird, ehe eine neue Mikroarchitektur im unveränderten Fertigungsprozess (Tock) entwickelt wird. So basiert Skylake (Tock) auf einer neuen Mikroarchitektur, ist aber wie der Vorgänger Broadwell (Tick) in 14-NanometerTechnologie gefertigt. Broadwell wiederum nutzt die Haswell-Mikroarchitektur seines Vorgängers Haswell (Tock). Haswell basiert jedoch auf der 22-Nanometer-Technologie. Hätte Intel das Tick-Tock-Modell fortgesetzt, müsste Kaby Lake in einer kleineren als der 14-nm-Technologie gefertigt sein. Ein dreistufiges Modell löst jetzt den Tick-Tock-Zyklus ab. die in Ultrabooks und 2-in-1-Geräten Einsatz finden. Erste CPUs sind bereits gelauncht, nämlich i7-7Y75 mit 4 MB Cache, 1,3 GHz Grundtakt bis max. 3,6 GHz sowie einer Verlustleistung (TDP) von 4,5 Watt. Desweiteren Intels CPU i7-7500U mit 4 MB Cache, 2,7 GHz Grundtakt bis max. 3,5 GHz sowie einer Verlustleistung (TDP) von 15 Watt. Erste Geräte mit Kaby Lake sollen bereits erhältlich sein. Übrigens, Apollo Lake heißen Intels neue Mobile- (N) und Desktop-Prozessoren (J). Die Celeron- und Pentium-CPUs basieren nicht auf dem Core i, sondern auf zwei oder vier Goldmont-Kernen und takten standardmäßig zwischen 1,1 und 2,0 GHz und max. von 2,2 bis 2,6 GHz. Sie unterstützen neben LPDDR3- auch LPDDR4-RAM. // MK Intel ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 EMBEDDED COMPUTING // IPC-KOMPLETTLÖSUNG Per Baukastenprinzip zur fertigen IPC-Komplettlösung Die Einsatzszenarien von Industrie-PCs werden immer komplexer. Lösungen im Baukastenprinzip helfen, diese unkompliziert an neue Gegebenheiten anpassen zu können. PETER HOSER * D ie Nachfrage nach Industriecomputern für die unterschiedlichsten Einsatzszenarien steigt stetig: ob im Bereich Digital Signage oder in der Fertigung – Industrie-PCs (IPCs) müssen immer auf die konkreten Anforderungen der Anwendung angepasst und auch in raueren Umgebungen durchgehend betriebsbereit sein. Fujitsu bietet seinen Kunden ab sofort die Möglichkeit, eine Lösung unkompliziert im Baukastenprinzip zu konfigurieren. Alle Komponenten sind klimaerprobt und zertifiziert. Entsprechend entfallen zusätzliche Kosten für entsprechende Tests der fertigen Lösungen. Der Kunde kann sein optimales System zusammenstellen Hauptaugenmerk bei der Entwicklung der FUJITSU Kit Solution wurde auf die freie Konfigurierbarkeit der Lösung gelegt. Dadurch können Kunden vom Prozessor über den Speicher bis hin zu den Festplatten das optimale System für ihr Einsatzgebiet auswählen. In der Grundausstattung umfasst das Set ein neu entwickeltes Gehäuse mit den Abmessungen L x B x H: 250 x 52 x 191 Millimeter inklusive Standfüßen für den horizontalen oder vertikalen Betrieb sowie ein Wallmount-Kit für die Befestigung innerhalb einer Anwendung oder an der Wand. Hinsichtlich der Mainboards sind die MiniITX-Modelle D3433-S oder D3434-S der 6. * Peter Hoser ... ist Director OEM Mainboard Sales bei Fujitsu 8 günstigere D3434-S mit dem Intel-Chipsatz H110. Dieses Modell unterstützt zwei unabhängige digitale Displays. Beide Boards bieten neben einem PCI Express x16 Gen3 und einem mini-PCIe-Steckplatz auch umfangreiche externe und interne USB-3.0und USB-2.0-Anschlüsse. Zwei Intel-Gigabit-EthernetAnschlüsse, LVDS/ eDP und ein TPM-V2.0-Modul von Infineon (D3433-S) runden die Funktionalität ab. tsu S d: Bil sl es oM ji Fu er/ g n i i tud Fujitsu D3433-S: Das Board für den Dauerbetrieb und erweiterten Temperaturbereich mit Intels Q170-Chipsatz unterstützt bis zu drei unabhängige Displays sowie out-of-band-Management via Intels vPRO 2015 und Intels AMT 11.0. Generation mit Intels Core-Technologie verfügbar. Außerdem ist eine PCIe-Riserkarte für das Set verfügbar. Boards für Dauerbetrieb und erweiterten Temperaturbereich Die Mainboards gehören zur IndustrialSerie und sind für den Dauerbetrieb 24/7 in einem erweiterten Temperaturbereich von 0 °C bis 60 °C geeignet. Das D3433-S mit Intels Q170-Chipsatz unterstützt bis zu drei unabhängige Displays sowie out-of-bandManagement via Intels vPRO 2015 und Intels AMT 11.0. Für Anforderungen ohne spezielle Management-Funktionen empfiehlt sich das LGA-1151-Sockel, für alle Intel-Gen-6-CPUs und DDR4-RAM Über den LGA1151-CPU-Sockel können bei beiden Boards frei skalierbar alle Prozessoren der 6. Generation Intel Core angeschlossen werden. Dies umfasst Celeron G, Pentium G, Core i3, Core i5 und auch Core i7 CPUs der T-Serie mit 35 Watt TDP. Über zwei SO-DIMM Sockel kann ein leistungsstarker DDR4-Arbeitsspeicher angeschlossen werden, der bis zu 32 GB aufgerüstet werden kann. Das Gehäuse verfügt über ein Laufwerkfach für eine 2,5-HDD- oder SSD-Festplatte, welches durch einen drehzahlgeregelten und überwachten 4-Pin-PWM-Lüfter zusätzlich gekühlt wird. Über den M.2-Sockel kann eine weitere SSD (PCIe Technologie oder SATA) in den Baulängen 42 und 60 mm direkt auf das Mainboard platziert werden. Über mSATA bietet sich eine weitere Möglichkeit und Technologie für den Einbau einer SSD-Festplatte an. Der mini-PCIe-Slot ermöglicht Zusatzfunktionen, beispielsweise die Integration von WLAN. Eine entsprechende Öffnung für die Durchführung einer WLAN-Antenne ist im Gehäuse bereits berücksichtigt. Das Gehäuse der FUJITSU Kit Solution ist nicht gebrandet und bietet ausreichend Platz ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 EMBEDDED COMPUTING // IPC-KOMPLETTLÖSUNG Ein besonderer Vorteil der Lösung ist die vollständige Zertifizierung aller Komponenten im herstellereigenen Product Compliance Center. Am Entwicklungs- und Fertigungsstandort Augsburg werden die Komponenten unter anderem klimatischen Tests für Boards und Gehäuse-Kits sowie Schock- und Vibrationstests unterzogen. Hinzu kommen Falltests und Prelltests nach DIN EN 60721-3-2 Klasse 2M2, DIN EN 22248 und DIN EN ISO 2247 (2SO10-0052+M03). Auch im Hinblick auf elektromagnetische Verträglichkeit entspricht das komplette Kit auf Systemebene den CE- und FCC-B-Vorgaben. Fujitsu stellt Entwicklern zudem die kompletten Berichte der Tests zur Verfügung. Somit verfügen Kun- Fujitsu-Tools erleichtern Entwicklern die Arbeit Entwickler können die Hardware mit Hilfe der von Fujitsu mitgelieferten Tools weiter optimieren. Im Bereich Digital Signage ist es zum Beispiel empfehlenswert, das D3433-S mit vPro zu wählen. Das Board ermöglicht die Ansteuerung von drei unabhängigen Displays (mit zusätzlicher Grafikkarte fünf). Über vPro kann zudem remote auf das Gerät zugegriffen und dieses komplett gesteuert werden. Über die Mega Rac XMS-Software von AMI hat der Administrator Zugriff auf das BIOS, kann von einem Remote Image booten, sämtliche Energiefunktionen wie Anschalten, Ausschalten, Reboot oder Standby anwählen und auf eine schnelle grafische Nutzeroberfläche dank Keyboard/ Video/Mouse (KVM) Redirection zurückgreifen. Die Anforderungen für Embedded PCs sind je nach Einsatzgebiet und Umgebungsbedingungen sehr vielfältig. Eine optimale Funktion erfordert eine individuelle Anpassung des Gesamtsystems, bestehend aus Mainboard, Netzteil, Gehäuse, Display und weiteren Komponenten, an genau diese Anforderungen. Fujitsu bietet hierzu eine Vielzahl an allgemeinen sowie speziellen industriellen Tools sowie auch diversen Test-Programmen. Zu den allgemeinen Tools gehören „Werkzeuge“ zum Einbinden eines Kundenlogos in den Bootscreen, Verarbeiten von Microsoft-Lizenzdaten sowie dem Flashen von DMI-Daten wie einer Seriennummer, Erstellen von kundenspezifischen BIOS-Einstellungen, welche auch nach einem Update oder Recovery erhalten bleiben, Flashen eines BIOS- MDK Version 5 Die komplette Software-Entwicklungsumgebung für alle ARM® Cortex®-M Mikrocontroller Unterstützt über 3000 Mikrocontroller Cortex-M0 • Cortex-M3 Cortex-M4 • Cortex-M7 In NX fi P Fr neo L e n P C esc X C4 yp a M 00 re le C 0 K 4 A S ss in 0 N tm TM PS et 00 or e 32 oC is di l S c A nR M F5 1 Vollständige Zertifizierung aller Komponenten den über eine betriebsbereite Komplettlösung. Es entfallen zusätzliche zeitaufwendige und kostenintensive Tests und Zertifizierungen. Bild: Fujitsu für Kundenlables als auch einen „powered by FUJITSU Mainboard“-Sticker. Es verfügt zudem über Einbaumöglichkeiten für eine optionale Riserkarte für PCIe-Karten im SFFDesign. So kann beispielsweise für den Bereich Digital Signage eine Grafikkarte angeschlossen werden, die es erlaubt, mit den bis zu drei Onboard-Grafikschnittstellen insgesamt bis zu fünf unabhängige Displays anzusteuern. Alternativ können Nutzer COM-Erweiterungskarten oder BUS-Karten für den Industriebereich, Framegrabber- oder auch DualGigabit-Ethernetkarten einsetzen. Die Lösung beinhaltet eine verschraubbare 12-V-DC-In-Power-Buchse, welche mit einem EMV-Filter und einem Kabelsatz den Betrieb der Mini-ITX-Mainboards D3433-S beziehungsweise D3434-S ermöglicht. Das Power-Design ist auf Prozessoren mit einer maximalen TDP von 35 W und einem Gesamtsystemverbrauch von 60 W ausgelegt. Als Kühllösung für die CPU bieten sich sämtliche 1HE LGA115x Kühler mit 4-Pin PWM Lüfterregelung an. Außerdem gibt es eine Intrusionfunktion, welche das Öffnen des Gehäuses auch im ausgeschaltenen Zustand mitprotokolliert. Ein Anschluss für einen KensingtonLock garantiert zudem Diebstahlsicherheit. Als Betriebssystem für die FUJITSU Kit Solution eignen sich die Windows-Versionen 7 bis 10 sowie diverse Linux-Systeme. Sofort einsetzbare Softwarekomponenten CMSIS Network USB File System Graphics Embedded-Lösungen: Rückansicht der integrierten FUJITSU Kit Solution mit den Anschlüssen des D3433-S ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 9 www.keil.com/mdk 089/45604020 EMBEDDED COMPUTING // IPC-KOMPLETTLÖSUNG Bi ld :S Wissen ist Macht! oM es sli ng er /F uj Linux Schulungen 2016 September: mit Debian zur Distro 27. - 28. 09. Oktober: Distri-Dschungel Linux tracing (x-ray) industrie & Echtzeit iot Security Linux Advanced 05. 10. 06. 10. 11. - 12. 10. 19. - 20. 10. 25. - 27. 10. November: mit Debian zur Distro 08. - 09. 11. Kundenspezifische und inhouse Schulungen gerne auf Anfrage. mehr info unter: www.linutronix.de Linutronix GmbH www.linutronix.de telefon 07556 / 25999 0 [email protected] Tages-Newsletter die Nachrichten der letzten 24 Stunden Jetzt en 07283_01 anmeld www.elektronikpraxis.de/newsletter MIKROFLAMM - LÖTEN Videoclips und Beispiele auf www.spirig.tv Kostenlose Anwendungsversuche tu di its u Updates unter DOS und Windows, Visualisieren und Einstellen des BoardManagement-Controllers hinsichtlich der Lüfterdrehzahlen in Abhängigkeit von mehreren Systemtemperaturen, zum Beispiel der CPU. Das Tool SystemGuard erlaubt zudem die Aktivierung des Watchdogs als auch das Protokollieren von Events in sogenannten Log Files. Diverse industrielle Tools für IndustrieMainboards von Fujitsu erlauben weitgreifende Anpassungen des Mainboards ohne Unterstützung durch den Hersteller. Mit Hilfe des SilentFanConfig Managers lassen sich Lüfterkennlinien individuell den thermischen Anforderungen anpassen. Die Kennlinie wird dabei fest im Flash gespeichert und bleibt auch nach einem BIOS-Update erhalten. Ein LVDS-Tool erlaubt die Anpassung der Onboard-Grafik an unterschiedlichste Display-Formate, Auflösungen und Timings. Zusätzlich stehen für die Entwicklung kundenspezifischer Software-Tools auch ein Windows System Monitoring API sowie Linux System Monitoring Driver zur Verfügung. Diese erlauben beispielsweise den Zugriff auf Daten wie Lüfterdrehzahlen, Sensor Temperaturwerte, dem Watchdog sowie diversen Alerts und dem GPIO (General Purpose Input Output). Test- und Diagnose-Tools runden das Softwarepaket ab Abgerundet wird das umfangreiche Softwarepaket durch spezielle Test- und Diagnose-Tools. Es handelt sich dabei um die gleichen Tools, die auch Fujitsu für die Qualifizierung und in der Systemproduktion für Desktop PCs, Workstations und Server im Werk Augsburg verwendet. Hierzu nur ein paar Beispiele: Mittels Memtest, einem Werk- 10 D3434-S: Dieses FUJITSU-Board mit dem Intel-Chipsatz H110 empfiehlt sich für Anforderungen ohne spezielle Management-Funktionen. zeug welches auch bei Speicherherstellern verwendet wird, können Speicher umfangreich auf Kompatibilität mit dem Mainboard getestet und bewertet werden. Ein Software Rebooter stresst das System mit zigfachen Reboots, welche einen wichtigen Indikator für ein zuverlässiges System darstellen. Über authorisierte Mainboard-Distributoren von Fujitsu erhalten Kunden zudem Support in der Auswahl und Nutzung der für sie am besten geeigneten Tools. Gaming und Broadcasting sind weitere Einsatzgebiete Die FUJITSU Kit Solution mit den Entwickler-Tools bietet eine Komplettlösung, die für die unterschiedlichsten Einsatzszenarien angepasst werden kann. In der industriellen Automation ist sie beispielsweise als Industrial Thin Client oder boxed IPC einsetzbar. Mit einer zusätzlichen Grafikkarte eignet sich das Gerät für grafische Anwendungen im Bereich Videoüberwachung, KIOSK oder auch Digital Signage. Des Weiteren bringt die Lösung alle Zertifizierungen für die Anforderungen der Medizintechnik mit sich. Weitere Einsatzgebiete sind zudem Gaming (z.B. Spielautomaten) oder Kommunikation und Broadcasting. Dank der variablen Konfigurierbarkeit entstehen darüber hinaus zahlreiche Applikationsszenarien, die infolge der langfristigen Verfügbarkeit von fünf Jahren Kunden und damit letztendlich auch Endnutzern eine zuverlässige und stabile Plattform für lange Zeit bieten. // MK Fujitsu ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 Ihr Partner für Tests rund um das Internet of Things (IoT) IoT-Applikationen für Smart Homes, vernetzte Fahrzeuge, Smart Cities, Smart Utilities, Wearables und Smart Industries sind mittlerweile allgegenwärtig. Rohde & Schwarz unterstützt Hersteller und Lieferanten mit Messtechniklösungen für die Entwicklung und Produktion von drahtlosen M2M-Kommunikationssystemen für das Internet of Things. ❙ Weltweites Netz von Entwicklungs- und Servicestandorten ❙ Weltweit führender Anbieter von Messtechniklösungen für Technologien wie Wi-Fi, Bluetooth®, GSM und LTE ❙ Mitglied in internationalen Standardisierungsgremien www.rohde-schwarz.com/ad/IoT EMBEDDED COMPUTING // KUNDENSPEZIFISCHES GESAMTSYSTEM Serientaugliche x86-Starterkits für die schnelle Umsetzung Embedded-CPU-Module haben die Entwicklung von Embedded-Systemen sehr erleichtert. Doch der Weg zum kundenspezifischen Gesamtsystem ist dennoch oft langwieriger als gedacht. Aber es gibt Abhilfe. HARALD MAIER * D ie Dokumentation von EmbeddedModulen enthält viele Informationen. etwa zum Featureset, der Schnittstellenbelegung, den Einsatzbedingungen und dem Stromverbrauch. Bei x86-Standardmodulen, die konform zu Standards wie COM Express entwickelt wurden, gibt es darüber hinaus noch eine weitere, firmenunabhängige Dokumentation. So stellt etwa das Normungsgremium PICMG für COM Express (dort unter COM.0-Standard geführt), ein Carrierboard Design Guide zur Verfügung, das bei der Entwicklung eines kundenspezifischen Carrierboards unterstützt. Um im Vorfeld das CPU-Modul mit der eigenen An- * Harald Maier ... ist Business Development Manager für den Bereich x86 / Embedded PCs bei TQ-Systems wendungssoftware zu testen und applikationsspezifische Erweiterungen zu evaluieren, ist es aber wichtig, die reale Hardware auf dem Tisch zu haben. Dazu dienen Starterkits, die jeder Hersteller passend für seine Modulfamilien anbietet. Je nachdem, wie gut diese konzipiert sind und welchen Funktionsumfang sie abdecken, lässt sich die erste Evaluierung schnell und effizient durchführen. „Ready-to-Use“-Kits und Status „serienreif“ Entwicklungszeiten sind knapp kalkuliert. Deshalb sollten sich Starterkits möglichst einfach in Betrieb nehmen lassen. Carrierboard, CPU-Modul und Kühlung sollten zumindest als fertig montierte Einheit geliefert werden, um erste Handhabungsfehler zu vermeiden. So können die eigentlichen Tests sofort starten. Modul-Anbieter wie die TQGroup stellen dies dadurch sicher, dass alle s m ste Sy QT : ild B Untypisch: Die x86-Starterkits von TQ sind für die Serienproduktion qualifiziert und geben damit mehr Designsicherheit. 12 Starterkits vor der Auslieferung durch Techniker aufgebaut, konfiguriert und getestet werden. Wo es möglich ist, werden die Starterkits von FAEs (Field Application Engineers) sogar vor Ort mit dem Entwickler beim Kunden in Betrieb genommen. So lassen sich auch erste Fragen schnell persönlich klären. Starterkits dienen nicht nur zur funktionalen Evaluierung. Sie eignen sich etwa auch, um die Performance und den tatsächlichen Stromverbrauch zu testen. Aber nicht nur das: Ideal für den Entwickler ist es, wenn er bei der Entwicklung des eigenen Carrierboards auf fertige Schaltungsteile des Starterkits für sein späteres Serienprodukt zurückgreifen kann. Und gerade hier trennt sich bei den Herstellern die Spreu vom Weizen. Bei der Auswahl des Starterkits ist zu beachten, dass es Funktionen bietet, die die weiteren Entwicklungsschritte schnell und effizient durchführen lassen. Zu oft kommen gerade bei Starterkits teuere, alte oder exotische Bauteile zum Einsatz, da dies bei den geringen Stückzahlen keinen merklichen Einfluss hat. Auch ist es bei Starterkits meist nicht relevant, welche Produktionsschritte für die Herstellung notwendig sind. Starterkits unterliegen bei den meisten Herstellern also nicht den Grundsätzen „Design-for-Manufacturing“ und „Design-to-Cost“, die bei einer Übernahme von Schaltungsteilen in ein Serienprodukt aber unbedingt berücksichtigt werden müssen. Zudem gibt es Starterkit-Ausführungen, die sehr viele Optionen bieten und ein breites Feld an unterschiedlichen Modulen abdecken. Um dies realisieren zu können, sind etliche Multiplexer, Jumper und Zusatzschaltungen nötig, die bei einem Serienprodukt nicht notwendig sind. Die Schaltungsteile sind in diesem Fall oft nicht auf ein schlankes, kostenoptimiertes Design ausgelegt. Darüber hinaus muss sich der Entwickler immer die Frage stellen, was für die Umset- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 EMBEDDED COMPUTING // KUNDENSPEZIFISCHES GESAMTSYSTEM zung eines Serienprodukts tatsächlich benötigt wird und was weggelassen werden kann. Die TQ-Group schließt diese Schwachpunkte bei ihren COM-Express-Starterkits durch einen einfachen Grundsatz aus: Starterkits sind nicht nur Evaluierungsplattformen, sondern werden auch in Serienprodukten inklusive aller notwendigen Qualifizierungen eingesetzt. Alle Schaltungsteile wie Schnittstellenbeschaltung, Speicheranbindung und Funktionserweiterungen können so bedenkenlos 1:1 in ein kundenspezifisches Design übernommen werden. Zusatzfunktionen, die rein zur Evaluierung genutzt werden, sind in den Unterlagen speziell gekennzeichnet und haben keine versteckten Wechselwirkungen zu den Standardschaltungen. Vom Starterkit zur einheitlichen Plattform Starterkits sind oft als reine Testplattform gedacht. Sind die Tests durchgeführt, beginnt die eigentliche Entwicklungstätigkeit. Schaltpläne und Layout sind zu erstellen. Es folgen der Prototypenbau, die Inbetriebnahme und Umsetzung in ein Serienprodukt inklusive notwendiger Zulassungen. Der Ansatz der TQ-Group, dass die Starterkit-Carrierboards auch in Serienprodukten eingesetzt werden, lässt Entwickler schneller zum eigenen System kommen. TQ nennt dieses Plattformkonzept COMSys (COM Express basierende Systeme). Die Carrierboards sind so ausgelegt, dass sie bereits viele Standardfunktionen abdecken. Applikationsspezifische Erweiterungen können mit Standard IO-Karten aber auch durch kundenspezifische Erweiterungskarten ergänzt werden. Auch mechanisch sind die Plattformen für den Serieneinsatz und eine einfache Integration in Gehäuse ausgelegt. Selbst das thermische Konzept ist gut durchdacht. Auf dem jeweiligen CPU-Modul ist typischerweise ein Heatspreader aufgesetzt, der die Wärme des Moduls extrem effizient auf eine möglichst große Fläche verteilt. Beim Einsatz als Starterkit wird dort, wo nötig, zusätzlich ein aktiver Kühler aufgeschraubt. Wird die Plattform in ein Gehäuse verbaut und etwa thermisch mit dem Deckel verbunden, so erfolgt die mechanische und thermische Anbindung direkt am Heatspreader. Da dieser den höchsten Punkt im Systemaufbau darstellt, ist die Gehäusekonstruktion und Kühlanbindung extrem simpel und zuverlässig umsetzbar. Das spart Zeit und Aufwand. Die TQ-Group setzt den Weg vom Starterkit zum Plattformgedanken dadurch fort, dass die Carrierboards für unterschiedliche Modul-Leistungsklassen innerhalb einer Plattform bezüglich Mechanik sowie Komponen- PRAXIS WERT MSys-Plattform für IoT-Gateways Für extrem kompakte Anwendungen bietet TQ weitere Referenzplattformen an. Typischerweise werden sie nicht als klassische Starterkits verwendet, dennoch sind sie Basis für Softwareund Performancetests oder Proof-ofConcepts. Für die meisten Plattformen gibt es branchen- oder applikationsspezifische Zusatzkomponenten, die sich mittels Demos testen lassen. Zur Realisierung anspruchsvoller IoTGateway-Anwendungen eignet sich etwa die MSys-Plattform mit COMExpress-Mini-Modulen in der AtomLeistungsklasse. Die Carrierboards sind mit lediglich 100 mm x 100 mm spezifiziert, WLAN, Bluetooth und 2G/3G/LTE sind via Standardmodule einfach zu ergänzen, ebenso FeldbusSchnittstellen. Software-Komponenten für eine Cloud-Anbindung runden diese Plattform für die Evaluierung als Gateway ab. ten- und Schnittstellenanordnung einheitlich konzipiert sind. Das erlaubt eine passende Gehäuselösung als Zusatzoption über den kompletten Plattformgedanken hinweg. Kunden steht es also bei dem TQ-Lösungsansatz völlig frei, auf welchem Level der Integration ein kundenspezifisches Design gestartet werden soll. Für extrem kundenspezifische Anforderungen kann das Starterkit, dessen Schaltungsteile sowie das Know-how aus dem Plattformkonzept genutzt und extrem schnell in eigene Elektronik- und Gehäuselösungen umgesetzt werden. Deckt das Starterkit schon während der Evaluierung alle Anforderungen ab, kann sich der Kunde sogar die Elektronikentwicklung sparen. Das hat sich in der Praxis schon oft bewährt, insbesondere, wenn sich das Projekt noch im Ramp-Up befindet oder die Stückzahlen noch schwer vorherzusagen sind. Egal, ob selbst entwickelt oder mit Partnern wie der TQ-Group: Die durchdachte Auswahl eines Starterkits oder einer Referenzplattform schafft maßgebliche Grundlagen für die schnelle Umsetzung eines Projektes. // MK TQ-Systems ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 13 EMBEDDED COMPUTING // EMBEDDED STANDARDS TITELSTORY Der neue Standard SMARC 2.0 ermöglicht aktuelle Schnittstellen für zukünftige Embedded-Anwendungen, unter anderem für den rauen Industrieeinsatz und für IoT-Projekte. Der neue SMARC-2.0-Standard (Smart Mobility ARChitecture) ist die Weiterentwicklung des SMARC-1.1-Standards für Low Power-Prozessormodule. Alle wichtigen Signale für Prozessoranwendungen im Bereich Embedded sind erhalten geblieben. Ältere Anschlüsse entfallen, um Platz zu schaffen für neue Schnittstellen, die mit hoher Geschwindigkeit und geringer Pin-Zahl einen ökonomischen Zugewinn an Funktionalität und Performance versprechen. 14 ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 EMBEDDED COMPUTING // EMBEDDED STANDARDS Low-Power-Embedded-Module für smarte Industrieanwendungen Die Nachfrage nach energieoptimierten Embedded-Modulen steigt. MSC Technologies informiert über die Vorteile des Standards SMARC 2.0 und präsentiert geeignete Module. S peziell für Industrie-4.0-Anforderungen ausgelegt ist das von MSC Technologies entwickelte und gefertigte Embedded-Modul MSC SM2S-IMX6, das dem neuen Standard SMARC 2.0 (Smart Mobility ARChitecture) für Low-Power-Systeme entspricht. Zur schnellen Evaluation, zum Test und zum Prototyping ist das passende Träger-Board MSC SM2-MB-EP1 verfügbar. Die überwiegende Anzahl der heute eingesetzten Embedded-Module entspricht in Größe und Leistungsdaten definierten, weltweit anerkannten Standards. In der Industrie haben sich im Laufe der letzten Jahre die beiden Formfaktoren COM Express der PICMG-Organisation und Qseven des SGeTVereins durchgesetzt. Die SGeT e.V. (Standardization Group for Embedded Technologies) ist ein eingetragener Verein mit derzeit über 50 Mitgliedern, die sich die Entwicklung und Verbreitung offener Spezifikationen auf die Fahne geschrieben haben. ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 Der Qseven-Standard nutzt MSM-2-Steckverbinder Der aktuelle Qseven-Standard bietet nur wenige Möglichkeiten, die notwendigen Erweiterungen der Schnittstellen für zukünftige Embedded-Anwendungen mit Echtzeitfähigkeit zu erlauben. Hauptgrund ist der MXM-2 Steckverbinder zum Trägerboard, der lediglich 230 Anschlüsse aufweist und keine zusätzlichen Signale mehr aufnehmen kann. Eine Alternative wäre der Übergang zum 15 Bild: MSC Technologies EMBEDDED COMPUTING // EMBEDDED STANDARDS nächst breiteren Steckverbinder MXM-3, der 314 Anschlüsse bietet. SMARC 2.0 ermöglicht moderne Schnittstellen Als bessere Lösung hat sich die Weiterentwicklung des SMARC-1.1-Standards für LowPower-Prozessormodule zu SMARC 2.0 (Smart Mobility ARChitecture) herauskristallisiert. Alle wichtigen Signale für EmbeddedProzessoranwendungen sind erhalten geblieben. Ältere Anschlüsse entfallen, um Platz zu schaffen für neue Schnittstellen, die mit hoher Geschwindigkeit und geringer PinZahl einen ökonomischen Zugewinn an Funktionalität und Performance versprechen. Die Abwärtskompatibilität von SMARC 2.0 zu SMARC 1.1 ist dabei nur mit Abstrichen gegeben. Was erreicht wurde, ist hingegen die absolute Tauglichkeit des Standards für ARM/ RISC- sowie für x86-Prozessoren. Außerdem konnte erreicht werden, dass Beschädigung durch Kombination von alter und neuer SMARC Hardware weitestgehend ausgeschlossen ist. Als einer der führenden Embedded-Hersteller beteiligt sich MSC Technologies aktiv an der Standardisierung von Computer-On-Modulen (COMs) und hat auch an der Definition des neuen SMARC-2.0Standards mitgearbeitet. Die Zielsetzung war, einen den heutigen Anforderungen entsprechenden und zukunftssicheren Standard für Embedded-Module in kleinen Formfaktoren zu definieren. Mit insgesamt 314 Anschlüssen ist das SMARC-2.0-Modul speziell für die vielfältigen Anwendungen in der Industrie ausgelegt (Bild 1). Der neue SMARC-Stecker ist für die Aufnahme der neuesten Hochgeschwindigkeitsschnittstellen optimiert und umfasst im Vergleich zum Standard SMARC 1.1 unter anderem ein zweites LVDS Interface. Die Schnittstelle kann verwendet werden, um zusammen mit dem ersten LVDS Port hochauflösende LCDs mit Zweikanal-Ansteuerung zu betreiben oder den Betrieb von zwei verschiedenen Displays an einkanaligen LVDSSchnittstellen zu erlauben. Eine alternative Belegung der LVDS Ports mit DSI oder Embedded DisplayPort (eDP) ist im Standard vorgesehen. Die parallelen RGB-Signale für kleinere LCDs entfallen, da diese zunehmend Bild 2: Das SMARC-2.0-Modul MSC SM2S-IMX6 von von MSC Technologies basiert auf dem i.MX6 System-on-Chip von NXP weniger Bedeutung in den heutigen Anwendungen haben. Der bei SMARC 1.1 vorhandene HDMIGrafik-Port wird ergänzt durch einen kombinierten HDMI/DP-Anschluss, der als DP++ die Signale für DisplayPort, HDMI und DVI umfasst. Anstelle der entfallenen RGB-Signale wurde ein weiterer DP++ Port implementiert wodurch insgesamt drei unabhängige Anzeigesysteme mit unterschiedlichen Display-Daten versorgt werden können. Neben dem Gigabit Ethernet Port ist bei der Revision 2.0 ein zweiter Port vorhanden, um zwei getrennte Ethernet-Zweige zu ermöglichen und Kommunikationsbereiche voneinander zu entkoppeln. Das spielt zum Beispiel in IoT Gateways für die Sensor- und die Management-Ebene eine bedeutende Rolle. Zusätzliche Trigger-Signale für beide Ethernet-Ports machen die LAN-Schnittstellen echtzeitfähig nach IEEE1588. SMARC 2.0 weist bis zu vier PCI-ExpressSchnittstellen auf, was eine deutliche Performance-Steigerung in Aussicht stellt. Mit bis zu sechs USB 2.0 und zwei USB 3.0 Ports steht eine ausreichende Anzahl an Anschlüssen zur Verfügung. Zwei Audio-Schnittstellen existieren nebeneinander, die eine für I2SAudio, das besonders bei ARM-Prozessoren verwendet wird, und die andere für HD-Audio, der Standard-Codec für x86-CPUs. 4 Bit SDIO ermöglicht auch weiterhin den Anschluss der weit verbreiteten SD-Karten. Für die Anbindung moderner Kameras sind zwei MIPI CSI-2 Schnittstellen verfügbar, eine mit zwei Lanes und die zweite mit sogar vier Lanes. SMARC 2.0 bietet darüber hinaus auch einen SATA-Port, 12 GPIOs, zwei CAN-Busse „Wir sehen SMARC 2.0 als einen zukunftssicheren Standard für Embedded-Module und entwickeln Module basierend auf der nächsten Intel Atom-Generation (Codename Apollo Lake).“ MSC Technologies 16 und vier UART-Schnittstellen speziell für Embedded-Anwendungen. Der MXM-3-Steckverbinder bietet darüber hinaus reservierte Pins, die zukünftig bei Bedarf für die Ergänzung durch weitere Schnittstellen verwendet werden können. Mit dieser Erweiterung ist sichergestellt, dass der Standard aufwärtskompatibel verbessert werden kann. Die getätigten Investitionen in den aktuellen SMARC-Modulstandard werden also nicht durch neue Revisionen zunichte gemacht. SMARC 2.0 ist gerüstet für x86und ARM-Low-Power-CPUs Der Standard SMARC 2.0 sieht die zwei unterschiedlichen Modulgrößen 82 mm x 50 mm und 82 mm x 80 mm vor und ist damit gut vorbereitet für alle x86- und ARM-LowPower-Prozessoren. Der kleine Formfaktor offeriert genug Platz für ein Single Chip SoC (System-on-Chip) wie Intel Atom oder NXP i.MX6, einige DRAM Chips und eventuell einen Flash-Baustein. Sollen jedoch neben Ethernet noch weitere periphere Funktionen durch diskrete Controllerchips realisiert werden, bietet sich das größere Format an. Beispielsweise lassen sich dann RF-Funktionen wie WLAN, Bluetooth oder 3G/4G-Datenfunk auf dem Modul hinzufügen, wofür SMARC 2.0 sogar die Platzierung der Antennenanschlüsse spezifiziert. MSCs SM2S-IMX6 für Quad-, Dual- und Single-Core-CPUs Das von MSC Technologies lieferbare SMARC-2.0-Modul MSC SM2S-IMX6 basiert auf dem i.MX6 System-on-Chip von NXP und unterstützt Quad-, Dual- und Single-CoreCPUs (Bild 2). Als Prozessoren stehen der i.MX6 Quad, Dual, DualLite oder Solo zur Auswahl. Das Modul wurde jedoch bereits auf die inzwischen verfügbaren Prozessoren 6QuadPlus und 6DualPlus ausgelegt, die eine höhere Rechen- und Grafikleistung erbringen. Das 82 mm x 50 mm kompakte MSC SM2SIMX6 verfügt über bis zu 4 GB DRAM und bis zu 64 GB eMMC Flash. Ein Micro-SD-Kartenschacht erlaubt das Einsetzen von FlashKarten beliebiger Kapazität. An den HDMIund LVDS-Grafikschnittstellen können drei Anzeigen bis zu einer Full-HD-Auflösung angeschlossen werden. PCI Express und SATA II bis zu 3.0 Gbps stehen ebenso zur Verfügung wie bis zu 5 x USB 2.0 Host und ein USB 2.0 OTG (Host/Client) sowie Gigabit Ethernet, 4 x UART, 2 x SPI, 2 x I²C und 2 x CAN. Eine MIPI CSI-2 Schnittstelle kann als Kameraeingang verwendet werden. Vom ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 ARM Cortex-A8 / i.MX53 ARM Cortex-A7 / i.MX6UL EMBEDDED COMPUTING // EMBEDDED STANDARDS PRAXIS WERT Entwicklung und Produktion in Deutschland MSC Technologies entwickelt und fertigt ihre leistungsfähigen Embedded-Modulfamilien in Deutschland. Jens Plachetka, Manager Embedded Boards bei MSC Technologies, sagt: „Da wir die Entwicklung und Fertigungsdienstleistung im Haus zur Verfügung haben, können Projekte mit der von unseren mittelständischen Kunden gewünschten Stückzahl in der gewünschten Qualität und Flexibilität durchgeführt werden. Wir sehen SMARC 2.0 als einen zukunftssicheren Standard für EmbeddedModule und entwickeln momentan Module basierend auf Intels nächster Atom-Generation (Codename „Apollo Lake“) sowohl im kleinen Short-Size- als auch im großen Full-Size-Format.“ MSCs Trägerboard für die SMARC-2.0-Evaluation Standardisierte Computer-On-Module unterschiedlicher Formfaktoren und Leistungsklassen erlauben die schnelle und kostenoptimierte Entwicklung kundenspezifischer Systeme. Selbst bei niedrigen Stückzahlen sind flexible Konfigurationen und eine hohe Individualität der Embedded-Produkte realisierbar. Entscheidend ist die richtige Wahl des auf die Anwendung optimalen Standardmoduls. Skalierbare Low-Power-Prozessormodule sind ein Grundstein für die Realisierung intelligenter Embedded-Systeme, die in zukünftigen Märkten wie der Gebäudeautomatisierung, der Energietechnik oder dem Internet of Things (IoT) zum Einsatz kommen. Die Embedded Hardware muss zuverlässig im 24/7-Betrieb laufen und über ausgefeilte Sicherheitsfunktionen verfügen, um die Datensicherheit der Kommunikation und den Schutz der Hardware gegen Angriffe von außen zu gewährleisten. // MK MSC Technologies Bilder: MSC Technologies Das zum Modul passende Träger-Board von MSC Technologies, das MSC SM2-MB-EP1 im Mini-ITX-Format, erlaubt den Zugriff auf die meisten Features des neuen SMARC 2.0-Standards (Bild 3). Das Board eignet sich mit seiner Schnittstellenvielfalt bestens für die Evaluation von SMARC-2.0-Modulen und kann sogar als Serienboard für weniger anspruchsvolle Anwendungen eingesetzt werden. ARM9 / i.MX28 QorIQ P1 QorIQ / LS102x ARM Cortex-A9 / i.MX6 neuen Modul wird es Varianten für die Standardtemperatur und den vollen industriellen Temperaturbereich von -40 bis 85 °C geben. Der komplette Software Support vom Boot Loader über Betriebssystem bis zu Treibern und Tools, steht von MSC Technologies bereits jetzt zur Verfügung. Dazu gehören Yocto Linux und Android, während Windows Embedded Compact (WEC2013 und WEC7) und weitere Linux-Varianten später folgen. QorIQ P2 ARM Cortex-A7 / i.MX7 ARM11 / i.MX35 QorIQ T1 Mit TQ und NXP sicher zum Erfolg TQMLS102xA nur 55 x 44 mm 280 Pin, 0,8 mm ■ Alle Prozessor Funktionen verfügbar ■ Langzeitverfügbarkeit >10 Jahre ■ Robustes Design ■ Eigene Fertigung ■ Umfangreicher Support TQ-Group l Tel. 08153 9308-0 Mühlstraße 2 l 82229 Seefeld [email protected] www.tq-group.com Bild 3: Das zum Modul SM2-MB-EP1 von MSC Technologies passende Träger-Board MSC SM2-MB-EP1 im Mini-ITX-Format ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 17 EMBEDDED COMPUTING // EMBEDDED STANDARDS Es gibt noch Hoffnung für ETX-Nutzer Der Embedded-Modul-Standard ETX ist ein echter Langläufer für vielerlei Anwendungen in der Industrieautomatisierung. Denn er fokussiert nicht höchste Leistung, sondern eine Architektur für die Industrie. WOLFGANG EISENBARTH, JAN FELDER * D er Embedded-Modul-Standard ETX verdankt seinen Erfolg aus den Anfangstagen der offenen Modulkonzepte auch der Unterstützung des ISA-Busses und den einfachen Hardware-Designs für anwendungsspezifische Schnittstellen. Die Beliebtheit des ISA-Busses wäre heute noch ungebrochen, wenn da nicht die fehlende Unterstützung durch die modernen Betriebssysteme und CPU-Busse wäre, die eine Weiterentwicklung teuer und ineffizient gemacht hätte. Die CPU-Generationen von Intel und AMD orientieren sich an der User Experience, die auf Hochleistungsgrafik und schnelle Datenverbindungen abzielt. Synchrone Bussysteme sind daher die bestimmenden Elemente der Architektur. Das Echtzeitverhalten ist dann interessant, wenn offensichtlich der Ton nicht zur Darstellung eines Videostreams passt. Die Belange von Industrieanwendungen stehen dabei nicht im Fokus. Dies macht die Designaufwendungen für einfaches I/O aufwändig und unnötig teuer. Der asynchrone ISA-Bus war hierzu das Multitalent, dem heute noch vielfach nachgetrauert wird. Vortex86DX3-CPU, Spezialist für die Industrie DMP Electronics fokussiert mit der Vortex86DX3-CPU nicht höchste Leistung, sondern eine Architektur für die Industrie: Ausreichende CPU Performance, Unterstützung moderner Speichermedien und I/OSchnittstellen, wie die Industrie sie gerne verwendet, stehen im Vordergrund. Durch die Verwendung der 486er-Architektur (als Dual-Core mit 2 x 1 GHz) entstand ein Systemon-Chip-Design mit sehr niedriger Verlustleistung, für das günstige passive Kühllösungen für den spezifizierten Temperaturbereich von -40°C ~ 85°C ausreichen. Dies klingt sehr vielversprechend. Als Dual-Core-CPU mit * Wolfgang Eisenbarth und Jan Felder ... sind Mitarbeiter von Portwell Deutschland 18 PEM-E205VLA von Portwell: Das ETX-3.0Modul von Portwell mit dem Vortex-Prozessor 86DX3 unterstützt etwa ISA-Bus, IDE / SATA und ist langzeitverfügbar. 1 GHz spielt die Vortex86DX3-CPU in einer anderen Liga als ihre Vorgänger und bietet eine Leistungsklasse, die in der Automatisierung, bei der es um Steuern und Regeln geht, ein breites Anwendungsfeld findet. Moderner DDR3-Speicher und neue Schnittstellen machen sie zukunftssicher. Neben schnellem Ethernet (ETX unterstützt nur 100 Mbit), 4 x USB 2.0 und SATA ist ein Grafikprozessor auf dem SoC implementiert, der mit Auflösungen bis zu 1920×1440@60Hz aufwarten kann. Um die sichere Funktion auch in einer industriellen Umgebung zu gewährleisten, ist der gelötete Arbeitsspeicher bis zu 2 GByte groß, zudem wird optional eine SSD – auf Wunsch auch in SLC-Technologie – angeboten. Unterstützung für IDE, ISA und Memory Hole Die wichtigsten Schnittstellen sind der ISA-Bus, die seriellen Schnittstellen und ein IDE-Kanal, so dass zwei CompactFlash-Sockel auf dem Carrierboard unterstützt werden. Während aktuelle x86-CPUs von Intel kein Memory Hole für den ISA-Bus mehr zulassen, kann auf dem Vortex86DX3 ein Speicherplatz über das BIOS reserviert werden. Neben den IRQs und IO-Bereichen mit vollem 16-Bit-Zugriff bietet der Vortex86DX3 ein 64-kByte-Memory-Hole im Bereich zwischen 0x000C0000-0x000DFFFF. Statt eines internen Ethernet Controllers ist ein externer Realtek RTL8119L am PCI Express Bus verfügbar. So sind Langzeitverfügbarkeit und eine große Betriebssystemunterstützung (DOS, Windows XP, 7 und 10) erreicht. Für Kompatibilität zu unterschiedlichen Carrierboard-Implementierungen ist der externe Ethernet-Controller im Current- und VoltageMode zu betreiben. Wann ein ETX-Einsatz heute noch sinnvoll ist, kann nur der Anwender kompetent beantworten. Hersteller können ihn mit Plattformen und großem Wissen, gewonnen aus vielen ETX-Anwendungen, untestützen. Da sich jede Anwendung durch die Nutzung kundenspezifischer I/O-Karten unterscheidet, sind generelle Statements nicht möglich. Die langfristige Verfügbarkeit über zehn Jahre und die funktionale Unterstützung der ETX-Schnittstellen könnte lohnen, den wesentlich höheren Aufwand einer kompletten Neuimplementierung einige Jahre hinauszuschieben. Portwell bietet Migrationsunterstützung und spezielle OEMUnterstützung durch ihre Niederlassung in Dreieich bei Frankfurt an. // MK Portwell ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 Connecting Global Competence Planet e: Where the future begins. Elektronik von morgen. Schon heute. Tickets & Registrierung: electronica.de/tickets Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Elektronik Messe München I 8.–11. November 2016 I electronica.de SICHERHEIT // HARDWARE UND PROZESSE Sicherheitshardware alleine schützt Geräte nicht vor Angriffen Warum die OEMs zusätzlich zur Sicherheitshardware auch noch Sicherheitsprozesse implementieren müssen, wenn sie ihre Geräte wirkungsvoll vor Angriffen schützen wollen. AMAR ABID-ALI * Spezifizieren von Sicherheitshardware Der erste Schritt zur Sicherung eines netzwerkfähigen Geräts besteht darin, es mit bewährten Sicherheitseinrichtungen bei der Hardware und der Software auszustatten. In jedem Embedded- oder IoT-Netzwerk gelten für die einzelnen Nodes drei Grundanforderungen zur Sicherheit: Authentifizierung: Jeder Node muss sich gegenüber dem Netzwerk identifizieren können, damit das Netzwerk überprüfen kann, dass es sich um einen gültigen Node und nicht um ein böswilliges oder nicht autorisiertes Gerät handelt. * Amar Abid-Ali ... ist Vertical Segment Manager Wireless Connectivity bei Future Electronics (EMEA) 20 Bild: Clipdealer F ast jedes neue Gerät ist heute in irgendeiner Weise mit einem Netzwerk verbunden, auch wenn es nicht zum Internet der Dinge gehört. Und den OEM ist durchaus klar, dass jede Verbindung eines Geräts zum Netzwerk dieses und die Daten, die es über das Netzwerk austauscht, angreifbar macht. Daher wird die Anforderung zur Sicherheit des Geräts normalerweise in der Marketingspezifikation neuer Entwicklungsprojekte vorgegeben. Die für die Hardware zuständigen Entwicklungsingenieure und die Softwareentwickler müssen die Verantwortung dafür übernehmen, beim Gerät den Schutz vor Hackern und Angreifern vorzusehen. Sollten die Bemühungen, EmbeddedDevices zu schützen, jedoch beim Entwicklungsteam beginnen und enden? Tatsächlich zeigt die Erfahrung aus der Industrie für Embedded- und elektronische Geräte, dass Geräte in den meisten Fällen nicht wegen Fehlern bei der Sicherheitshardware oder -software, sondern wegen mangelhafter Sicherheitsprozesse angreifbar werden. Ausgespäht: Jede Verbindung eines Geräts zum Netzwerk macht dieses Gerät und die Daten, die es über das Netzwerk austauscht, angreifbar. Verschlüsselung: Die von jedem Node gesendeten und empfangenen Daten müssen geheim bleiben, damit nur autorisierte Geräte diese Daten nutzen können. Schutz: Jeder Node muss nach der Installation Eindring- oder Sabotageversuchen widerstehen können. Halbleiterhersteller leisten eine Menge, um die Implementierung aller drei Sicherheitsfunktionen zu ermöglichen. Atmel liefert z.B. mit der CryptoAuthentication-Familie zahlreiche Standalone-Geräte zur Authentifizierung und Verschlüsselung. STMicroelectronics und NXP Semiconductors sowie Atmel selbst liefern Mikrocontroller mit integrierten Sicherheitsfunktionen zur Verund Entschlüsselung von Datenströmen, zum Signieren und zur Verhinderung von Sabotage. Diese Bauteile implementieren normalerweise eine Version des Advanced Encryption Standards (AES) oder der EllipticCurve-Cryptography- (ECC) Technologien zur Ver- und Entschlüsselung und den SecureHash-Algorithmus (SHA) zur Authentifizierung und Signierung. All diese Technologien erwiesen sich gegen direkte Angriffe, selbst von sehr entschlossener und gut ausgestatteter Seite, als äußerst widerstandsfähig. Jedes Netzwerk ist nur so sicher wie seine schwächste Stelle Das Problem für die OEM ist, das diejenigen, die die Sicherheit eines Geräts aushebeln wollen, genau wissen, wie die Sicherheitstechnologie implementiert ist. Sie wissen, wo die Schwächen liegen, und jedes Netzwerk ist nur so sicher wie seine schwächste Stelle. Gewöhnlich sind die Ele- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 SICHERHEIT // HARDWARE UND PROZESSE mente „Schlüsselerzeugung“ und „Schlüsselverwaltung“ eines sicheren Netzwerks am ehesten angreifbar. Jedes von einem Hersteller wie Atmel, ST oder NXP gelieferte Sicherheits-IC verlangt die Nutzung eines privaten „Schlüssels“, also eine geheime Referenznummer, die nur dem OEM bekannt ist. Wenn der private Schlüssel, z.B. eines Geräts zur Überwachung der Herzfunktion eines Patienten, geheim ist, kann ein AES-verschlüsselter und SHA-signierter Datenstrom zur Herzfrequenz des Patienten sicher über das Internet von der Wohnung des Patienten zu den gesicherten Servern des Geräteherstellers übertragen werden, um dort gelesen und – wiederum über das Internet – von Ärzten überwacht zu werden. Die Technologien zum Verschlüsseln und Signieren selbst lassen sich nicht knacken. Wenn der geheime Schlüssel jedoch einem unbefugten Dritten bekannt ist, wird die vom IC implementierte Sicherheit wirkungslos. Daher müssen zwei häufig gemachte Fehler vermieden werden. Einfallstor Schlüsselerzeugung und Schlüsselverwaltung Der erste Fehler liegt bei der Schlüsselerzeugung. Bei symmetrischen Sicherheitstechnologien, z.B. AES (bei denen ein Node sowohl die Verschlüsselung als auch die Entschlüsselung übernehmen kann), wird der private Schlüssel sowohl beim Sender als auch beim Empfänger genutzt. Dadurch entsteht eine Schwachstelle: Ein Angreifer kann hochentwickelte Sensoren und Messgeräte einsetzen, um die elektrische und die elektromagnetische Aktivität an beiden Enden einer Kommunikationsverbindung zu erfassen und zu analysieren. Mit der Suche nach einem Muster, das beim Sender und Empfänger auftritt, kann der Schlüssel ermittelt werden, der an beiden Enden verwendet wird. Das ist eine teure und zeitraubende Angelegenheit. Wenn jedoch in einem Netzwerk mit Tausenden von Endgeräten ein einziger Schlüssel erzeugt und für alle Endgeräte verwendet wird, legt das Knacken des Schlüssels bei einem einzigen Node die gesamte Kommunikation des Netzwerks offen. Damit könnte derjenige, der den Angriff finanziert, reiche Beute machen. Daher ist es wichtig, für jeden einzelnen Node einen eigenen Schlüssel zu erzeugen. So wird der Aufwand für das Knacken eines Nodes wertlos, da es nur diesen einen Node und nicht das gesamte Netzwerk zugänglich macht. Natürlich ist es einfacher nur einen Schlüssel für alle Nodes zu erzeugen, um bei der Schlüsselerzeugung Zeit und Mühe zu sparen, aber das ist falsche Sparsamkeit, denn sie schafft eine enorme Angreifbarkeit. Doch selbst wenn man annimmt, dass ein OEM alle guten Regeln bei der Schlüsselerzeugung befolgt, besteht eine weitere Schwachstelle bei der Schlüsselverwaltung. Je nachdem, wie viele Geräte im Einsatz sind, muss ein OEM Hunderte, Tausende oder sogar Millionen einzelner Schlüssel verwahren. Diese Schlüssel müssen geheim sein. Das heißt, sie dürfen nur für autorisierte Personen zugänglich sein, die die Verfahren zur Wahrung ihrer Geheimhaltung einhalten. Dies verlangt eine rigorose Implementierung der Sicherheitsprozesse sowie der Sicherheitshardware und -software. Die Schlüssel müssen in einer Datenbank gespeichert werden, die auf einem „gesicherten Server“ gehostet wird. Aber wie kann man die Sicherheit des Servers gewährleisten? Typischerweise müssen die OEM den physischen Zugang zu diesem Server ausschließlich auf autorisierte Personen beschränken. Dazu muss er sich hinter verschlossenen Türen mit einer Zugangskontrollanlage befinden. Außerdem müssen die Interaktionen der autorisierten Personen mit dem gesicherten Server ständig überwacht und analysiert werden. Ungewöhnliches Verhalten muss erkannt und untersucht werden. Darüber hinaus müssen die Autorisierungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf widerrufen werden, wenn z.B. ein Mitarbeiter aus den Diensten des Geräte-OEM ausscheidet. An jedem Punkt müssen die Schwachstellen des Systems analysiert und Gegenmaßnahmen erarbeitet und implementiert werden. Die Sicherheit der geheimen Schlüssel wird nicht nur durch Böswilligkeit oder Nachlässigkeit der direkten Mitarbeiter eines OEM, sondern auch durch Berater, Geräteinstallateure, Auftragshersteller und Andere gefährdet. Wenn jemand die geheimen Schlüssel erhalten will, ist ein Angriff auf das sichere Netzwerk eines OEM gewöhnlich sehr viel schneller und einfacher möglich, indem ein autorisierter Mitarbeiter bestochen wird, als durch aufwendiges Reverse Engineering der Sicherheitsschaltungen eines Geräts. Dank der Hochleistungs-Sicherheits-ICs von Herstellern wie Atmel, ST und NXP ist die hardware- und softwareseitige Gerätesicherheit einfach zu implementieren und praktisch unmöglich zu durchbrechen. Die größte Bedrohung für das Netzwerk eines OEM ist und bleibt leider der Mensch. Daher sind Entwickler, die die Sicherheit eines Geräts gewährleisten sollen, gut beraten, parallel zur Implementierung der Sicherheit auf der Leiterplattenebene die Sicherheitsprozesse des Herstellers zu überprüfen. // MK Future Electronics ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 21 Intelligence Die komplette MicrochipRange • Alle 8Bit Microcontroller-Familien • 16Bit Flash-Microcontroller PIC24_ • 16Bit Digital Signal Controller dsPIC30_ und dsPIC33_ • 32Bit Flash Microcontroller PIC32MX_ • CAN-, LIN- und Ethernet-Controller • EEPROMs und Flash-Speicher • Analoge ICs Distribution by Schukat electronic • Über 200 Hersteller • 97 % ab Lager lieferbar • Top-Preise von Muster bis Serie • Persönlicher Kundenservice Onlineshop mit stündlich aktualisierten Preisen und Lagerbeständen 3 Stand 35 5 A e l l a H t.com schuka S C H U K AT ANWENDUNG // SINGLEBOARD-COMPUTER Was Sie schon immer über Raspberry Pi wissen wollten Artikel über die technischen Daten der Raspberry-Pi-Modelle gibt es viele. Dieser Beitrag beantwortet Anwenderfragen, etwa zur Übertaktbarkeit, Realtime Clock, Akkubetrieb, Passwort, NOOBS, etc. MARGIT KUTHER * D etails zu den neun verschiedenen Modellen des Raspberry Pis bieten etliche Artikel, etwa „Raspberry Pi A bis Zero“ sowie das Raspberry-Pi-Poster von ELEKTRONIKPRAXIS und RS Components, zu finden über die Sucheingabe: 44201560 auf elektronikpraxis.de. Dieser Beitrag hingegen will Fragen rund um die Mini-PC-Platine Raspberry Pi beantworten: Für das Ausschalten haben Sie in manchen Programmen eine Schaltfläche zum Herunterfahren. Alternativ funktioniert dies aus dem Terminal heraus via Befehl: “sudo halt -h” (ohne Anführungszeichen). Sie sollten jedoch nie einfach den Stecker ziehen, die Speicherkarte könnte Schaden nehmen. Manche Programme erwarten “username” Raspberry Pi ist eine Linux-basierende Mini-PC-Platine. Eine Besonderheit ist der günstige Preis, der je nach Modell zwischen 4 Pfund und 45 Euro liegt. Raspberry Pi wurde 2012 von der gemeinnützigen Organisation Raspberry Pi Foundation auf den Markt gebracht mit dem Ziel: Allen Schülern, auch weniger gut betuchten, Zugang zu Officeprogrammen und zum Internet zu ermöglichen und ihnen die Welt der Technik näher zu bringen. Aus diesem Grund sind alle Modelle mit GPIO-Pins (General-Purpose Input/Output) versehen/bestückbar, über die zahlreiche externe Komponenten, etwa zum Messen, Steuern, etc. angeschlossen werden können. Wie bootet RPi, lautet das Passwort und wo gibt es Infos? Maus, Tastatur und Bildschirm sind am Raspberry Pi angeschlossen – doch wo ist der Ein-/Ausschalter? Es gibt keinen. Sobald Sie das Stromkabel gesteckt haben, bootet der Raspberry Pi. Dafür benötigt Raspberry Pi allerdings ein Betriebssystem, etwa Raspbian, auf einer externen Speicherkarte. * Margit Kuther ... ist Redakteurin der ELEKTRONIKPRAXIS 22 Bild: Farnell Was ist eigentlich ein Raspberry Pi? einer Speicherkarte installieren möchte, kann auch Speicherkarten mit vorinstalliertem NOOBS kaufen, etwa bei RS Components, Conrad oder reichelt. Übrigens, das bevorzugte Betriebssystem der Raspberry Pi Foundation ist Raspbian: Nach dem Booten des RPi mit einer Speicherkarte, auf der NOOBs installiert ist, sehen Sie ein Fenster, das die verschiedenen Betriebssysteme zeigt. Ebenso eine Auswahlmöglichkeit für Sprache und Tastatur. Wählen Sie hier „Deutsch“ und „de“. Als Betriebssystem wählen Sie etwa Raspbian aus. Dazu klicken Sie in das Kästchen vor „Raspbian, anschließend auf das Icon „Install“. Erscheint „OS installed sucessfully“, klicken Sie auf OK. Befehle rauschen jetzt über den Bildschirm, anschließend bleibt der Bildschirm einige Sekunden schwarz. Wenn der Installationsprozess abgeschlossen ist, erscheint der englischsprachige Startbildschirm von Raspbian. Für eine deutsche Menüwiedergabe klicken Sie auf „Menu, Preferences, Raspberry Pi Configuration“. Wählen Sie im Reiter „Localisation“ als „Timezone“ „Area: Europe“ und „Localisation: Berlin“. Nach einem Neustart erscheint die Menübeschreibung in deutsch. Tipp: weitere Infos – auf elektronikpraxis.de, Sucheingabe: 43374623 – bietet der Beitrag “23 Betriebssysteme für den Raspberry Pi”. Android-Betriebssysteme für Raspberry Pi sind zwar online erhältlich, doch lt. Raspberry Pi Froundation nicht stabil. Von Seiten der Organisation gibt es auch keine Pläne hierfür, da diese von Seiten Androids zu wenig Unterstützung in puncto Bildungsmaßnamen sieht – ein Kernpunkt der gemeinnützlichen Stiftung. Windows meistern nur die Modelle Raspberry Pi 2B und 3B. Allerdings nicht das auf PCs installierte Betriebssystem sondern die abgespeckte Entwicklervariante Windows 10 Raspberry Pi 3B: das schnellste RPi-Modell mit 1,2 GHz Quadcore und der erste RPi mit integriertem WLAN und Bluetooth und “password”. Standardmäßig lauten diese: “pi”und “raspberry”. Beachten Sie: typischerweise sehen Sie unter Linux bei der Passworteingabe keine Zeichen. Die offizielle, englischsprachige Dokumentation der Raspberry Pi Foundation finden Sie auf der Site raspberrypi.org/documentation. Was ist NOOBS und läuft RPi unter Android und Windows? Das Standarbetriebssystem für den Raspberry Pi ist Linux. Doch davon gibt es verschiedenste Varianten. Damit der Anwender rasch mit Raspberry Pi arbeiten kann, findet sich auf raspberrypi.org eine Sammlung der von der Organisation empfohlenen Betriebssysteme, genannt New Out Of Box Software (NOOBS). Wer NOOBS nicht umständlich auf ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 ANWENDUNG // SINGLEBOARD-COMPUTER IoT Core. Microsoft bietet diese auf seiner Website kostenlos zum Download an. Wie schnell ist Raspberry Pi, und ist er übertaktbar? Die Rechenleistung eines Raspberry Pi A, A+, B oder B+ ist vergleichbar mit einem Pentium 2, 300 MHz. Die Performance der Grafik ist aber wesentlich besser: alle RPis meistern Full-HD 1080p30 und H.264. Raspberry Pi Zero ist rund 40% leistungsstärker als die Modelle A, A+, B und B+. Raspberry Pi 2B ist etwa vergleichbar mit einem Athlon Thunderbird mit 1,1 GHz Takt und das Topmodell, der Rasberry Pi 3B, ist etwa 50% schneller als RPi 2B. Etliche Modelle haben von Haus aus Tuning-Potenzial: RPi A, A+, B und B+ takten werksseitig mit 700 MHz und laufen i.d.R auch mit 800 MHz problemlos. RPi 2B taktet von Haus aus mit 900 MHz und sollte 1 GHz meistern. In Raspbian finden sich in der Systemkonfiguration bereits vordefinierte Einstellungen zum Übertakten. Wer diese Taktraten nicht überschreitet, sollte sogar ohne Kühlkörper auskommen. Für höhere Taktraten, oder wer Raspberry Pi 3B übertakten möchte, sollte einen Kühlkörper auf dem SoC aufbringen. Bietet RPi UART, I2C, Realtime Clock und RAM-Erweiterung? Das Besondere am RPi ist die Stiftleiste mit 26 oder 40 Kontakten, davon 17 oder 26 GPIOPins (beim RPi Zero ist die Stiftleiste unbestückt, aber optional erhältlich). Überstützt wird UART, I2C, SPI, I2S, Audio, 3V3, 5 V und Masse. Realtime Clock und eine Speichererweiterung können auf dem RPI nicht nachgerüstet werden. Onboard-Realtime Clock ist auch nicht geplant, denn es würde, so die Organisation, die Kosten in die Höhe treiben und die eigentliche Intention der Raspberry Pi Foundation, eine preiswerte PC-Platine für alle Schüler, gefährden. Was sollte eine Speicherkarte bieten? Die Mindestkapazität der Speicherkarte sollte 8 GB betragen, wenn mehrere Betriebssysteme, etwa NOOBS, installiert werden. Für einen schnellen Datentransfer sollte die Karte die Geschwindigkeit “Cass 10”unterstützen. Lässt sich RPi über USB-Hub oder Akkupack betreiben? Wichtig: Raspberry Pi benötigt eine konstante Spannung von 5 V. Der micro-USB-Port dient ausschließlich der Stromversorgung, die Standard-USB-Ports sind dagegen nur für den Datentransfer gedacht. Ideal für die Stromversorgung ist das zugehörige Stromkabel, wobei Raspberry Pi 3B 5 V/2,4 A benötigt, die übrigen Modelle 5 V/2 A. Wer RPI etwa via PC-USB-Hub mit Strom versorgen möchte, sollte einen USB-3.x-Hub wählen; USB-2.0-Hubs liefern nur 500 mA je Port, u.U. zu wenig für Rasperry Pi. Die Organisation rät von Akkus ab. So bietet etwa ein voll geladener 4xAA-Akku 4,8 V, welche innerhalb der Toleranz für RPi (5 V) liegt. Doch sobald die Spannung sinkt, wird Raspberry Pi instabil; das System könnte abstürzen. Ungeeignet sind 4xAA-Batterien. Denn deren Spannung von 6 V ist definitiv zu viel für RPi und kann ihn zerstören. Akkupacks sind dann geeignet, wenn diese eine konstante Spannung von 5 V bieten können. // MK Elektronikpraxis congatec AG [ www.congatec.com | [email protected] ] WE SIMPLIFY THE USE OF EMBEDDED TECHNOLOGY. [ IoT | Computer-On-Module | Single-Board-Computer | Customized ] ANWENDUNG // TOUCH-TECHNOLOGIE Touch-Technologie für alle – mit der Embedded Video Engine von FTDI Die Touch-Technologie schlummerte vor sich hin, bis das iPhone vor fast einem Jahrzehnt auf den Markt kam und eine Revolution beim Design von Bedienoberflächen für eingebettete Systeme auslöste. MARK PATRICK * Die Kosten für Touchpanels sind gefallen Da die Kosten für Touchpanels aufgrund der Nachfrage gefallen sind, können Hersteller aus einem LCD-basierten Interface Kostenvorteile ziehen. Mit einfachen FirmwareÄnderungen oder Registrierungseinstellungen kann ein Produkt vollständig lokalisiert werden. Damit wird das Aufdrucken verschiedener Sprachen auf Bedientafeln mit Knöpfen und Tasten überflüssig. Auch Einsparungen bei den Lagerkosten verbessern die Unternehmenseffizienz. Obwohl der Wechsel zu touchbasierten Bedientafeln Vorteile bietet, können die Änderungen im Design erhebliche Auswirkungen auf die Architektur des Kernsystems haben. Der Wechsel Bild: Mouser O bwohl Touchscreens schon Jahrzehnte vor dem iPhone in verschiedenen Systemen – vom computergestützten Konstruktionsterminal (CAD) bis hin zur hochentwickelten Industriesteuerung – genutzt wurden, hat erst die Integration von Gesten in Mensch-Maschine-Schnittstellen viele neue Möglichkeiten der Interaktion offenbart. Für Anwender war die Verwendung von Berührungen zusammen mit Gesten für das Aufziehen und Zoomen einfach. Prompt wurden diese Fähigkeiten bei vielen anderen Systemen gefordert, mit denen sie interagieren. Das wiederum zwingt Hersteller verschiedenster Systeme, die Bedienoberflächen ihrer Produkte aufzurüsten. Die herkömmliche Kombination aus Tasten und einfachen 7-Segment-LCD- oder -LED-Anzeigen kann ein Produkt auf dem Markt benachteiligen, im Vergleich zu einem, das animierte Grafiken anzeigt und hilfreiche Hinweise und andere erklärende Texte einblendet. Blockdiagramm FT800: Die FT800-Bauteile unterstützen resistive Touchscreens, die häufig in rauen Umgebungen eingesetzt werden und dort, wo es auf niedrige Systemkosten ankommt. von einem einfachen 7-Segment-LCD und einer Tasten-Matrix zu einem vollständig grafischen Touchscreen bringt eine enorme Erhöhung der erforderlichen Rechenleistung und möglicherweise umfangreiche und teure Änderungen an der Kernsoftware mit sich. Soll die Grafik auf einem einzelnen Prozessor laufen, erfordert sie wahrscheinlich einen 32-Bit-Prozessor um in einen hoch auflösenden Framebuffer (Bildspeicher) schreiben zu können. Ohne komplizierte Paging- und Segmentierungsverfahren ist ein auf einem 8oder 16-Bit-Mikrocontroller implementiertes System nicht in der Lage, den gesamten Adressbereich des Framebuffers zu beschreiben oder genügend Platz für eine aufwändige Grafik zu bieten. Die Embedded Video Engine vereinfacht die Entwicklung * Mark Patrick ... ist Mitarbeiter der Mouser Electronics 24 Zwar ist der Marktpreis für grafikfähige 32-Bit-Prozessoren in den vergangenen Jahren gefallen, der für Änderung, Neuzulas- sung und Prüfung der Anwendung erforderliche Zeit- und Kostenaufwand könnte sich jedoch als unvertretbar erweisen. Es gibt aber einen Weg, bestehende Anwendungen mit einem leistungsfähigen Touchscreen-Interface aufzuwerten, das auf einem vergleichsweise einfachen Mikrocontroller mit wenigen Ressourcen läuft und ohne extensive Nachbearbeitungen auskommt. Die Embedded Video Engine (EVE) von FTDI Chip ist eine Produktreihe integrierter Schaltungen (IC), die so ausgelegt sind, dass die Interaktionen mit LCD-basierten Touchscreens zulasten eines Host-Mikrocontrollers gehen. Die EVETechnologie nutzt das Architekturmuster des für die ersten grafischen Bedieneroberflächen (GUI) im Xerox-Forschungszentrum Palo Alto entwickelten Konzepts Model View Controller (MVC). Das MVC-Muster teilt die Anwendung in drei miteinander verbundene Bestandteile auf. Model verwaltet die Daten und Regeln der Kernanwendung. Der ViewBestandteil stellt die Information für den ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 ANWENDUNG // TOUCH-TECHNOLOGIE Anwender dar, die von der Komponente Model regelmäßig erfragt werden. Der Controller-Anteil interpretiert Eingaben vom Benutzer und wandelt sie in Befehle, die das Model in seiner internen Logik anwenden kann. Durch die Teilung der Funktionen in MVC können mit derselben Kernlogik verschiedene Arten von Bedienoberflächen angesteuert werden. Eine vorhandene Bedienoberfläche mit Tastatur und 7-Segment-Anzeige könnte zwei Schaltflächen nutzen, mit denen der Benutzer durch mehrere Seiten an Text und Befehlsoptionen scrollen könnte. Bei einer Version mit einem kapazitiven Touchscreen könnten Wischgesten, wie von Tablets oder Smartphones bekannt, eingesetzt werden, um durch die Seiten zu blättern. Obwohl die Benutzerinteraktion eine andere ist, bleibt die Kernlogik, die vom ModelBestandteil der Anwendung verarbeitet werden muss, dieselbe – sie reagiert auf die Befehle Weiter und Zurück. Mithilfe eines einfachen seriellen SPI- oder I2C-Interfaces kann EVE die erforderlichen Befehle in die Model-Logik übermitteln, die im Host-Mikrocontroller läuft. Dadurch kann die Kernanwendung größtenteils mit dem neuen Interface und mit minimalen Veränderungen weiterlaufen. Stattdessen werden die meisten Änderungen, die sich auf das GUI- und Touch-Verhalten beziehen, im EVE-Controller umgesetzt. EVE unterstützt kapazitive und resistive Touchscreens Die EVE-Technologie ist aber nicht nur auf kapazitive Touch-Technik beschränkt. Die FT800-Bauteile unterstützen resistive Touchscreens, die häufig in rauen Umgebungen eingesetzt werden und dort, wo es auf nied- rige Systemkosten ankommt (siehe Abbildung Blockdiagramm FT800). Sie bieten einen direkten Anschluss für die x- und y-Eingaben vom Touchscreen-Controller, wo Touch-Eingaben in Befehle umgewandelt werden, die der Host-Mikrocontroller verstehen kann. Die FT801-Bauteile unterstützen eine Schnittstelle zu einem externen kapazitiven Touch-Controller, der üblicherweise in die LCD-Panel-Baugruppe integriert ist. Für höchste Kompatibilität zu bestehendem Code für Bedienoberflächen bietet der FT801 einen Single-Touch-Modus, der einen herkömmlichen Knopfdruck nachbildet. Mit bis zu fünf Berührungspunkte unterstützt der erweiterte Modus den Multi-Touch-Betrieb. Damit werden Zoom- und andere komplexe Gesten ermöglicht. So können User zum Beispiel in einem System, das Bilder anzeigt, verschiedene Bereiche des Bildes über solche Zoom-Gesten genauer betrachten. Um die GUI zu definieren und zu steuern, führt die Applikation im Host-Mikrocontroller einige der View-Funktionen aus dem MVC-Entwurfsmuster durch. Normalerweise ruft die Anwendung Objekte auf, die über Display-Listen in den Speicher von EVE geladen wurden. Die Display-Listen ermöglichen der Anwendung, verschiedene Bitmaps aufzurufen und diese auf dem Bildschirm wiederzugeben. Mithilfe von Befehlen für Linien und andere Grundelemente können sie auch Kurven und andere Vektorbilder zeichnen. Da jeder einzelne Zeichenbefehl gerade einmal eine Länge von 4 Byte aufweist, lässt sich mit dem Display-ListenVerfahren der Speicherbedarf im Host-Mikrocontroller auf ein Minimum reduzieren. Die Grafik selbst wird mit einem Bildschirmedi- tor aufgebaut, der unter Windows läuft. Per Drag-and-Drop baut der Bildschirmeditor die Display-Listen auf. Diese werden in Echtzeit durch den Mikrocontroller gesteuert, um die Bedieneroberfläche zu bilden. Eine Emulator-Bibliothek macht es einfach, GUIs und Grafiken von anderen Tools in der EVE-Umgebung nachzubilden. Ein Coprozessor-Element in der EVE ermöglicht die Verarbeitung von komplexeren Grafikelementen wie Widgets und von Touch-Tags, die für den Multi-Touch-Betrieb erforderlich sind. Widgets vereinfachen die Kombination von Bitmaps mit animierten Grafiken, ohne dass der Host-Mikrocontroller die Grafikoperationen direkt durchführen muss. So sorgt zum Beispiel ein eingebauter Taktbefehl dafür, dass eine sich bewegende Hand über eine Hintergrund-Bitmap gelegt wird. Mit einer ähnlichen Funktion lassen sich anwenderfreundliche Drehzahl- oder Tankanzeige-Widgets realisieren. Unter Beachtung der Probleme, denen Hersteller beim Wechsel von traditioneller Bedienung zu Touch-basierten Lösungen begegnen, bieten die ICs aus der EVE-Produktfamilie von FTDI Chip einen viel reibungsloseren Migrationspfad als der konventionelle Ansatz, bei dem der Kern-Mikrocontroller des Systems meistens auf ein wichtiges Upgrade angewiesen ist. Durch den wirksamen Einsatz des MVC-Entwurfsmusters können selbst leistungsschwächere Mikrocontroller Befehle und Daten über eine serielle Verbindung weitergeben. So werden auch grafische Bedienoberflächen mit fließenden, animierten Grafiken angesteuert und Touch-Gesten verarbeitet. // MK Mouser Electronics TRACE32 for AMP TRACE32 for SMP Debug & Trace Application Core DSP Core ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 SoC Accelerator Core 25 TRACE32 for AMP ANWENDUNGEN // SPEICHER Stabilere Flash-Speicher in industriellen Anwendungen Schneller Zugriff und Erschütterungssicherheit macht Flash-Memory für industrielle Anwendungen attraktiv. Doch in der Industrie müssen die Speicher andere Anforderungen erfüllen als im Consumer-Bereich. Bilder: swissbit ULRICH BRANDT * Bild 1: Ablauf eines Random Write in einen Sektor eines Block-Managed Flash-Speichers. M ulti-Gigabit-SD- und microSD-Karten mit hoher Speicherkapazität eignen sich immer mehr für robuste Embedded-Systeme in platzbeschränkten Umgebungen, die Stößen, Vibrationen und extremen Temperaturen ausgesetzt sind; Umgebungen, die den Einsatz herkömmlicher Festplattenlaufwerke behindern. Solche Karten müssen aber die in Industrieumgebungen geforderte hohe Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit bieten.Anwendungen wie Datenerfassungsgeräte, Steuerungsrechner oder Maßsysteme müssen oft umfangreiche Datenmengen kleiner, unabhängiger Einheiten speichern. Dabei kann es sich um Messwerte unterschiedlicher Quelle, StatusUpdates oder dem Mitschreiben von Kommu- * Ulrich Brandt ... ist Marketing Director der Swissbit AG. 26 nikations-- oder Positionsdaten handeln. Diese Random-Write-Zugriffe haben einen hohen Einfluss auf die nutzbare Datenrate und die Zuverlässigkeit (Endurance) eines Flash-Speichers. Das stellt hohe Anforderungen an die eingesetzten Flash-Speicher, denn im Gegensatz dazu speichern ConsumerGeräte wie Kameras oder Smartphones typischerweise größere Datenmengen aufeinander folgend (sequenziell), z.B. bei der Übertragung digitaler Bild- oder Videodaten Die „Random Write Performance“ wird durch den Aufbau des FTL (Flash Translation Layer) beeinflusst. Der FTL ermöglicht dem Host, auf logischer Ebene mit dem FlashSpeicher zu interagieren, ohne den internen Aufbau zu berücksichtigen. Hierzu erfolgt ein Mapping der logischen Sektornummern, die vom Host-Dateisystem verwendet werden, auf die physikalischen Adressen der Daten, wo sie im Speicher abgelegt werden. Da die zu modifizierenden Daten in FlashZellen nicht an ihrem Speicherort überschrie- ben werden können, müssen sie vor Löschung der alten Daten erst an eine freie Stelle geschrieben werden. Flash-Speicher lässt sich aber nur blockweise löschen. Nachdem alle Blöcke eines Flash-Speichers mindestens einmal beschrieben wurden, übernimmt der FTL auch die sog. „Garbage Collection“: gültige Daten aus teilweise gefüllten Blöcken werden in neue Blöcke verschoben, damit der alte Bereich gelöscht und wiederverwendet werden kann. Erfolgt die Garbage Collection während der Aktualisierung der Daten kann dies die Random Write Performance beeinträchtigen. Ersatzblöcke und Over Provisioning (OP: mehr Flash-Kapazität bereitstellen, als über den Host adressierbar ist) sind mögliche Techniken, um die Auswirkungen von Garbage Collection auf die Speicherschreibleistung zu mindern. FTLs verwenden entweder eine Block- oder eine Page-basierte Adressübersetzung. Bei der blockbasierten Variante kennt der Speicherkontroller nur die Abbildung des logi- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 schen Blocks auf den verknüpften physikalischen. Die Position des geschriebenen Sektors im logischen Block und im physikalischen muss zwangsläufig übereinstimmen, um die Information wiederzufinden. Consumer-Flash-Speicherkarten nutzen oft das blockbasierte Mapping für effiziente sequenzielle Schreibvorgänge, die viele aufeinanderfolgende Pages eines Blocks in einer einzigen Transaktion enthalten. Eine der Stärken des blockbasierten Mappings ist, dass relativ kleine Mapping-Tabellen erforderlich sind, um die physikalische Position der Pages zu bestimmen. Andererseits bewirkt ein Random Write einer einzelnen Page eine hohe Zahl an Schreibvorgängen in Flash-Zellen: gültige und unveränderte Pages im betroffenen Block müssen mit den neuen Daten in einen leeren Block abgespeichert werden, bevor der alte gelöscht und wiederverwendet werden kann. Bild 1 beschreibt, wie die Aktualisierung eines einzelnen Sektors einen vollständigen BlockSchreib- und Löschvorgang erfordert. Schnell 8-Stunden-Service für Leiterplatten 4-Tage-Service für Bestückung Zuverlässig Eilservices: pünktlich oder kostenlos Aussergewöhnlich Bestückung online ab 1 Bauteil Möglichkeiten zur Verringerung des Write Amplification Factors Das Verhältnis der in Flash-Zellen geschriebenen Datenmenge zu den vom Host geschriebenen Daten nennt sich Schreibverstärkung oder Write Amplification Factor (WAF). Typische Blockgrößen belaufen sich bei Single-Level Cell (SLC) Flash auf 1 MByte und bei Multi-Level Cell (MLC) auf 4 MByte. Nutzt die Firmware ein blockbasiertes Mapping, so führt etwa jedes Schreiben eines 4 KByte Sektors bei SLC Flash zum Schreiben eines 1 MByte-Blocks und anschließenden Löschens des nicht mehr benötigten Blocks. Bei MLC Flash beträgt die Blockgröße 4 MByte. Damit errechnet sich der Worst-Case WAF zu 256 bei SLC und zu 1024 bei MLC – Garbage Collection nicht berücksichtigt. Der hohe WAF verursacht im Flash wesentlich häufigere Schreib-/Löschzyklen als aus der externen Datenmenge zu erwarten ist. Dies reduziert die Lebensdauer der Speicherkarte massiv. Sollen kostengünstige MLC Flash-Karten in industriellen Anwendungen mit zahlreichen Random-Write-Operationen Verwendung finden, muss also der WAF zwingend reduziert werden. Solid-StateDrives (SSDs) verwenden Page-basierte Mappings. Sie erlauben, dass ein logischer Sektor auf eine beliebige physikalische Page geschrieben werden kann. Eine zufällige Abfolge von logischen Sektoren wird so sequentiell in einen einzigen Flash-Block abgelegt, was den WAF stark verringert. Die RandomWrite-Zykluszeiten sind zudem kürzer. Ein Nachteil ist, dass die Mapping Tabellen we- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 www.pcb-pool.com ANWENDUNGEN // SPEICHER sentlich mehr Einträge benötigen und das Auffinden der physikalischen Page über eine mehrstufige Suche erfolgen muss. Bild 2 illustriert den Zusammenhangzwischen der Größe der Mapping-Tabelle und der WriteEffizienz in Block- und Page-basierten FTLs. SSD Controller handhaben die höhere Datenmenge, indem sie Mapping-Daten in einem angeschlossenen DRAM hält. Bei Stromausfall gehen diese Daten verloren. Es braucht zusätzliche Maßnahmen, um dem Datenverlust vorzubeugen. Hochleistungskondensatoren und Schutzschaltungen können bei einem Stromausfall die Versorgungsspannung lange genug aufrecht erhalten, um die Mapping-Daten in den Flash-Bereich zu schreiben. Der Platzbedarf für solche Lösungen und die Zusatzkosten sowie die Lebensdauerrisiken machen diesen Ansatz bei Speicherkarten jedoch unmöglich. Page-basiertes Mapping sorgen für eine längere Lebensdauer sowie mehr Flexibilität bei der Unterstützung unterschiedlicher Einsatzmodi. Bild 3 beschreibt die Verbesserungen hinsichtlich der Zuverlässigkeit, die sich durch Page-basiertes Mapping im Vergleich zu einem blockbasierten Ansatz bei SDFlash-Karten erzielen lassen. Sub-Page-Mapping für die Firmware Swissbits durabitTM S-45 SD- und S-45u microSD MLC-Flash-Speicherkarten verwen- Bild 2: Page-basiertes Mapping senkt die Belastung durch Schreib-/Löschzyklen, erhöht allerdings die Menge der Mapping-Daten. 28 Bild 3: Page-basiertes Mapping erhält die Flash Performance und erhöht die Zuverlässigkeit (Endurance). den ein Sub-Page-basiertes Mapping, das auch bei einem hohen Anteil an Random Writes den WAF deutlich reduziert und die Lebensdauer des Flash maximiert. Darüber hinaus erübrigt der Firmware-basierte FTL den Einsatz von DRAM zur Speicherung der Page Pointer und damit auch zugehöriger Komponenten zum Schutz vor Datenverlust bei Stromausfall. Diese Sub-Page-Technik bildet Logikeinheiten (die kleiner als eine Page sind) auf entsprechende physikalische Einheiten ab. Diese Einheiten können die Größe eines einzelnen 4-K-Sektors einnehmen. Da eine ein- zelne Page der kleinstmögliche Speicherort bleibt, der in den Flash geschrieben werden kann, fasst FTL kleinere Einheiten in einer Page zusammen. Mit Sub-Page Mapping beträgt die intern verwaltete Page-Größe der S-45- und S-45uKarten nur 4 KByte. Bei einem Worst-Case Random Write verursacht jeder externe 4 KByte-Block also einen internen Daten-Write von 16 KByte (Größe der Physikalischen Page). Im besten Fall ermöglicht ein optimiertes FTL-Management, dass der WAF nur 1 beträgt. Realistisch betrachtet weisen Random-Write-Vorgänge auf belegte Speicherbereiche einen WAF von 4-10 auf. Mit ihrer hohen Random-Write-Datenrate ermöglichen diese kleinformatigen Speicherkarten einen leistungsfähigen Einsatz in Anwendungen wie Boot-Medium oder Datenlogging für Instrumentierung. Dabei ist zu beachten, dass der Verwaltungsaufwand für einen Sub-Page-basierten FTL die Datenrate bei sequenziellen Schreibund Lesezugriffen verringert. Daher werden Speicherkarten mit Blockverwaltung, z.B. die SLC-basierte S-450 für Anwendungen empfohlen, die hauptsächlich sequenzielle Write-/Read-Operationen aufweisen. Austauschbarkeit und mechanische Stabilität sind die wesentlichen Eigenschaften kleinformatiger Flash-Speicherkarten. Sie sind daher für zahlreiche Anwendungen im Industrie- und Consumer-Bereich interessant. Um wirklich für den industriellen Einsatz geeignet zu sein, ist allerdings wie aufgeführt eine Lösung für den hohen Verschleiß bei Random-Write-Operationen nötig, ohne dabei Einschränkungen bei der Speicherdichte oder dem Schutz bei Stromausfall in Kauf nehmen zu müssen. // SG Swissbit ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 AKTUELLE PRODUKTE // SPEICHER SWISSBIT F-50 CFast-2.0-kompatible Speicher Die F-50 Serie bietet Datenraten von bis zu 500MByte/s bzw. 330MByte/s. Controller und NAND Flash der F-50 Serie erfüllen anspruchsvolle Industrieanforderungen, die Firmware ent- hält globales Wear Leveling sowie Bad Block Management, Lesewiederholungen im Fehlerfall, aktives und passives Auffrischen ausfallgefährdeter Speicherzellen und vorzeitiges Ersetzen kritischer Bereiche. Im Betriebsmodus mit verteilten kleinen Datenzugriffen bietet die F-50 Serie beim Lesen bis zu 53k IOPS und beim Schreiben 74k IOPS. Muster der F-50 Serie sind ab Ende Juni 2016 bei Rutronik erhältlich. Rutronik SSD MIT L³-ARCHITEKTUR Langlebige SSD für die Industrie MSC vertreibt zwei neue SSDSerien von Innodisk. Die Reihen SATA 3ME4 und PCIe 3ME bieten auch im industriellen Temperaturbereich von -40 bis +85 °C lange Lebensdauer. Ihre L3-Architektur basiert auf einem 4K Mapping-Algorithmus, der den Write Amplification Index reduziert und einen Echtzeit WearLeveling-Algorithmus enthält. Eine LDPC-Technik (Low Density Parity Check), einer ECC Memory Technologie, optimiert die Zuverlässigkeit der NAND-FlashSpeicher. Die SATA 3ME4-Serie ist in als SATADOM, mSATA, M.2, CFast, SATASlim (MO297) und 2,5“ SSD erhältlich, die PCIe 3ME SSDs im M.2 2242-Formfaktor. MSC Technologies SUPERMLC MICROSDS Transferraten bis zu 95 MByte/s Transcends SuperMLC microSDKarten besitzen hohe EnduranceWerte und einen erweiterten Temperaturbereich (-40°C bis 85°C). Durch die Nutzung von nur einem Bit pro MLC-Speicher- zelle bieten die microSDs nach UHS-I U1 Spezifikation Transferraten von bis zu 95 MByte/s. Die Karten besitzen eine integrierte ECC Fehlerkorrektur und hervorragende Haltbarkeit. Mit bis zu 30.000 Schreib-/Löschzyklen und bis zu 538 TBW (TeraBytes Written) Gesamtschreibleistung haben die Flashspeicher eine etwa zehnfach höhere Haltbarkeit als vergleichbare industrielle microSD-Karten mit ublichem 2-Bit MLC NAND Flash. Transcend ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 ANWENDUNGEN // SCHALTKREISE Ein elektronischer Schaltkreis für ein Blutdruckmessgerät Ein Blutdruckmessgerät ist ein grundlegendes medizinisches Hilfsmittel für Ärzte. Dessen elektronischer Schaltkreis lässt sich mit einem Instrumentenverstärker und einer 16-Bit-MCU einfach realisieren. Bilder: Microchip ZHANG FENG * Bild 1: Blockdiagramm eines Blutdruckmessgeräts B lutdruckmessgeräte sind Standard in Krankenhäusern und Arztpraxen. Mit dem Internet der Dinge (IoT) und Patientenfernüberwachung finden sie sich auch zunehmend in Privathaushalten. Ein digitales Blutdruckmessgerät misst den systolischen und den diastolischen Druck durch oszillometrische Detektion. Dabei kommt ein elektronischer Drucksensor mit numerischer Anzeige zum Einsatz. Bei einer Blutdruckmessung werden zwei Zahlen übereinander angezeigt. Die obere Zahl ist der systolische Blutdruck in den Arterien, wenn sich das Herz zusammenzieht. Die untere Zahl ist der diastolische Druck in den * Zhang Feng ... ist Senior Medical Applications Engineer in der Medical Products Group bei Microchip Technology. . 30 Arterien zwischen den Herzschlägen. Dabei ruht der Herzmuskel zwischen den Herzschlägen und Blut wird nachgefüllt. Eine elektrisch betriebene Pumpe und ein Ventil blasen eine Manschette auf und lässt die Luft ab. Die Manschette wird am Handgelenk oder am Oberarm befestigt. Sie wird auf einen Wert oberhalb des systolischen Drucks aufgepumpt und dann auf einen Wert unterhalb des diastolischen Drucks abgelassen. Diese Demo eines digitalen Blutdruckmessgeräts kann beim Aufpumpen den Blutdruck als auch die Pulsfrequenz messen. Das Gerät ist nicht-invasiv und basiert auf einem Instrumentenverstärker und einem 16-BitMikrocontroller. Das Blockdiagramm in Bild 1 zeigt ein Beispiel auf Basis von Microchips Verstärker MCP6N16 und einer PIC24F-MCU. Die Messung während des Aufpumpens (MWI; Measurement While Inflating) verkürzt die Gesamtmessdauer, um das unangenehme Druckgefühl in der Manschette zu verkürzen. Nachdem der Motor den Druck auf 30 mmHg im Schnellmodus erhöht hat, wechselt er allmählich in einen langsamen Betrieb und bläst die Manschette linear auf. Ist der Druck in der Manschette hoch genug und beginnt damit, den Blutfluss zu verengen, wird der arterielle Puls für den Drucksensor erkennbar. Hier zeigt das vom ADC2Kanal erfasste Signal (der Ausgang des analogen Hochpassfilters) den Beginn des Blutdruck-Oszillationssignals (Bild 2). Das Oszillationssignal wird anschließend über einen 2-Wege-Filter mit beweglichem Mittelwert gefiltert. Der mittlere arterielle Blutdruck (MAP; Mean Arterial Pressure) ist der Manschettendruck, der dem maximalen Oszillationssignal entspricht. Basierend auf dem kundenspezifischen Algorithmus zur Berechnung des Blutdrucks werden der systolische Druck (SYS) und der diastolische Druck (DIA) über den MAP-Wert und eine Nachschlagetabelle aus empirischen Formeln bestimmt (Bild 3). Der Aufpumpvorgang wird automatisch beendet sobald der Druck einen bestimmten Wert erreicht. Die Pulsrate (PR) wird aus der ADC-Abtastrate und den abgetasteten Werten aus mehreren aufeinander folgenden Pulsen berechnet. Analoges Frontend und Wahl des Mikrocontrollers Der Instrumentenverstärker (INA) in Bild 1 bereitet das Analogsignal des Luftdrucksensors auf. Die allgemeine INA-Verstärkung beträgt 101 V/V. Das Ausgangssignal des Verstärkers wird in zwei Pfade aufgeteilt. Ein Pfad für den Manschettendruck wird mit dem ADC1-Kanal der MCU verbunden. Der andere Pfad führt durch einen zweipoligen aktiven Hochpassfilter, der die Grenzfrequenzen 0,48 und 4,8 Hz sowie eine Verstärkung von 92 aufweist. Der Hochpassfilter ist über einen MCU-internen Operationsverstärker reali- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 ANWENDUNGEN // SCHALTKREISE EMBEDDED BOARDS MIT INTEL® SKYLAKE Bild 2: ADC-Rohdaten auf dem Oszillationssignal, erfasst über den ADC2 mit 250 Samples/s. KOMPAKT, LEISTUNGSFÄHIG, LANGLEBIG & ERWEITERBAR · In den Formfaktoren PICO-ITX, 3.5", Mini-ITX und ATX erhältlich · Hohe Grafikleistung Bild 3: Grafische Darstellung der ADC-Daten für das digital gefilterte Oszillationssignal und des Manschettendrucksignals. · Optimierter Energiebedarf · Zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten über mPCIe, PCIe, M.2 oder PCI Steckplätze · Erweiterter Temperaturbereich siert. Der Ausgang des Hochpassfilters stellt das Oszillationssignal dar und wird an den ADC2-Kanal des MCU weitergeleitet. Die MCU enthält einen 12-Bit HighspeedPipeline-ADC. Manschettendrucksignal und Oszillationssignal werden mit 250 Hz durch den 12-Bit-ADC abgetastet. Dieses Demosystem, das für Evaluierungs- und Entwicklungszwecke und nicht für den medizinischen Einsatz konzipiert wurde, verwendet einen der MCU-internen Operationsverstärker, um den analogen Hochpassfilter bereitzustellen. Auch ein interner 10-Bit-DAC mit gepufferter Ausgangsspannung kommt zum Einsatz, um einen einstellbaren DC-Offset als Vorspannung (Bias) für den Operationsverstärker zur Verfügung zu stellen. Der Luftdrucksensor erfordert einen stabilen Versorgungsstrom von 100 µA DC, der über die CTMU (Charge Time Measurement Unit) des Mikrocontrollers bereitsteht. Die Demo verwendet das PWM-Modul (Pulsweitenmodulation) der MCU, um den DruckluftPumpenmotor für schnelle oder langsame Drehzahl anzusteuern. Die von einem laufenden Motor erzeugten Störungen können die Druckmessung während des Aufpumpens beeinträchtigen. Schaltkreisdesign und Leiterplatte sind so ausgelegt, dass Störungen seitens des Motors verringert werden. Die Ergebnisse für den Blutdruck und die Pulsfrequenz können an ein LCD-Panel, einen USB-Port oder eine Funkschnittstelle weitergeleitet werden. Die MCU verfügt über einen integrierten LCD-Controller. Datenkommunikation sowie die 5V-Hauptstromversorgung dieser Demo laufen über die USBOn-The-Go-Schnittstelle des Mikrocontrollers. Für drahtlose Kommunikation wird der SPI- oder UART-Port an ein Microchip RN42Bluetooth-Modul oder ein RN171-WiFi-Modul angeschlossen. Eine Echtzeituhr wird auf dem LCD-Panel angezeigt, indem das RTCund Kalendermodul der MCU verwendet wird, das im Deep-Sleep-Modus lauffähig ist. Die Hauptstromversorgung erfolgt über vier 1,5V-AAA-Alkaline-Batterien oder über die USB-VBus-Leitung. Der MCP1802 LDO wandelt 5 oder 6 V Eingangsspannung in 3,3 V VDD um. Ein 2-Wege-Filter mit gleitendem Mittelwert und einer Grenzfrequenz von 3,5 Hz ist in die Firmware implementiert und filtert die ADC-Rohabtastungen, die von jedem ADC-Kanal erfasst werden. // SG Ideal geeignet für den Einsatz in der industriellen Automatisierung, im Bereich der Bildverarbeitung, u.v.m. Halle A | Stand 109 Weitere Informationen unter www.spectra.de/skylake Spectra GmbH & Co. KG Mahdenstr. 3 D-72768 Reutlingen Telefon +49 (0) 7121 -14321-0 Internet www.spectra.de Niederlassung Österreich Internet www.spectra-austria.at Microchip ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 · Versions- und Revisionskontrolle 31 Spectra (Schweiz) AG Internet www.spectra.ch ANWENDUNGEN // MEDIZINTECHNIK Integriertes Health-Monitoring für den Heimbereich Wearables zur Gesundheitsüberwachung sind ein Wachstumsmarkt. Umfassendes Monitoring, sichere Datenübermittlung und geringer Energieaufwand stellen hierbei hohe Ansprüche ans Systemdesign. VIDUSHI KSHATRI * D as Gesundheitswesen steht derzeit vor drei großen Herausforderungen: Die Bevölkerung wird immer älter, die Zahl der chronisch Kranken wächst und die Gesundheitskosten steigen. Es ist zu erwarten, dass der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung in den nächsten 20 Jahren stark steigen wird. Bis 2030 wird ein Drittel der Europäer über 65 Jahre alt sein. 40 Prozent der über 65-jährigen wird auf Unterstützung angewiesen sein. Ohne ausreichende Pflege sind ältere Menschen dem Risiko ausgesetzt, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Deshalb wünschen sich ältere Menschen, ihr Leben unabhängig leben zu können. Doch eine unabhängige Lebensführung älterer Menschen bringt oft hohe Risiken mit sich. Viele Smart-HomeTechnologien, implementiert mit verschie- Bilder: Analog Devices * Vidushi Kshatri ... ist Strategic Marketing Manager für Smart Cities und Smart Buildings im IoT-Segment bei Analog Devices. denen Sensoren, wurden entwickelt, um Aktivitäten älterer Personen zu Hause zu verfolgen und zu überwachen und ihnen zu helfen, ein unabhängiges Leben zu führen. Gebäude und städtische Umgebungen, ausgestattet mit Sensornetzwerken, geben Alten und Kranken die Chance, ihre Unabhängigkeit länger zu bewahren. Das Programm „Umgebungsunterstützes Leben“ (AAL, Ambient Assisted Living) bietet in diesem Zusammenhang zahlreiche Vorteile. Dies beinhaltet die Vernetzung von Patienten, Medizinern und Medizingeräten und verbessert somit die Effizienz von Behandlungen und Pflege. Im Rahmen des Programms lassen sich die Aktivitäten und Gesundheitsdaten von Patienten unabhängig von ihrem Aufenthaltsort automatisch aufzeichnen und evaluieren. Als Resultat muss medizinisches Personal nur angefordert werden, wenn sich der Gesundheitszustand des Patienten tatsächlich verschlechtert. Das Ziel besteht darin, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken und die Pflege der Patienten zu verbessern. Und zwar auch dann, wenn die Patienten nicht mehr im Krankenhaus, sondern zu Hause in ihrem Alltag überwacht werden. Die Analyse des menschlichen Verhaltens und die Erkennung von Aktivitäten sind integrale Bestandteile heutiger AAL-Systeme. Ein zuverlässiges und genaues Monitoring sowie, falls erforderlich, Reaktionen in Echtzeit, sind unabdingbar für solche Systeme. Aktivitäten des täglichen Lebens, beispielsweise kochen, schlafen und putzen, sind gute Indikatoren für die physischen Fähigkeiten älterer oder kranker Menschen. Deshalb ermöglicht ein System, das diese Aktivitäten automatisch erkennt, ein automatisches Gesundheits-Monitoring und liefert medizinischem Personal eine objektive Einschätzung der Situation. Auch sollte ein solches System in der Lage sein, Unregelmäßigkeiten wie beispielsweise einen plötzlichen Sturz zu erkennen und sofort einen Alarm auszulösen. Ein Aktivitäts-MonitoringSystem ist daher ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu künftigen Applikationen für das Gesundheitswesen. In diesem Artikel wird ein integriertes Health-Monitoring-System für den Heimbereich vorgestellt, das ein Vision-basiertes Aktivitäts-Monitoring-System und ein System zum Monitoring der Vitalparameter beinhaltet. Das System soll nicht nur die Aktivitäten einer Person, sondern zugleich auch die Vitalparameter bei diesen Tätigkeiten überwachen. Die Integration (Binding) von Wearable Healthcare-Technologie und Embedded-Vision-Technologie ist die Basis zur Realisierung eines echten Health-Monitoring-Systems für den Heimbereich. Vision-based Sensing statt herkömmliche Videoüberwachung Schematische Darstellung: Integriertes Health-Monitoring-System für den Heimbereich. Das System überwacht nicht nur die Aktivitäten einer Person, sondern zugleich auch seine Vitalparameter. 32 Bislang wurde der Markt für AktivitätsMonitoring großteils durch Video-Überwachungstechnologie dominiert. Mit der Verschiebung dieses Monitorings in heimische Umgebungen jedoch versagt die Video-Ana- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 ANWENDUNGEN // MEDIZINTECHNIK lyse als geeignete Lösung: Zum Einen wegen ihrer Schwächen bezüglich der Privatsphäre der überwachten Person, zum Anderen wegen der zu übertragenden Video-Datenmenge. Das Aufkommen der Embedded VisionSensing-Technologie hat gezeigt, dass sich beide Probleme überwinden lassen. Eine Embedded Vision-Sensing-Plattform führt Echtzeit-Verarbeitung am Netzrand (Edge Node) durch. Die vorverarbeiteten (Telemetrie-) Daten am Ausgang des Systems sind nur noch auf das Notwendige reduzierte Resultate, die den Schutz der Privatsphäre gewährleisten. Denn es handelt sich bei den übertragenen Daten nun nicht um die Privatsühäre verletzende Videos oder Bilder, sondern lediglich um Aktivitätsdaten wie kochen, putzen oder schlafen. Da nur Telemetrie-Daten übertragen werden, benötigt das System über 90 % weniger Bandbreite. Dies reduziert auch die Kosten gegenüber der Übertragung von Video. Ein Embedded-Vision-System zum Aktivitäts-Monitoring erkennt Personen, ortet sie während Bewegungen und erkennt ihre Körperhaltungen sowie relevante Aktivitäten. Vereinfacht gesagt, besteht die typische Architektur einer Embedded-Sensing-Plattform normalerweise aus folgenden Komponenten: Ein optisches System (CMOS-Sensor plus Optik) für die Bilderfassung, wobei die richtige Optikkonfiguration entsprechend des gewünschten Sichtbereichs, der Konfiguration des Systems sowie der Geometrie des Raumes definiert werden muss. In einigen Fällen führt der CMOS-Sensor eine Vorverarbeitung der Bilddaten durch. Dies entlastet den Embedded-Prozessor, wodurch sich bei korrektem Tastverhältnis der Energieverbrauch des Systems reduziert. Das Verarbeitungssystem. Der Prozessor ist das Herz dieses Systems. Er muss wesentlich mehr Steuerungs-, Mess- und Schnittstellenfunktionen ausführen, darf dabei aber nur wenig Energie und Platz brauchen. Auf dem Prozessor einer Embedded-SystemPlattform läuft der Bildverarbeitungsalgorithmus über das mit dem Optiksystem erfasste Bild. Der Ausgang des Systems liefert nach der Verarbeitung lediglich Telemetriedaten. In einem Szenario aus dem Heimbereich könnten die Daten am Ausgang des Systems Aufschluss über die Aktivität einer Person, beispielsweise schlafen, putzen oder nach einem Sturz liegen, geben. Connectivity. Ein Embedded Vision-basiertes System könnte leitungsgebundene oder drahtlose Schnittstellen aufweisen. Im Heimbereich wird das System jedoch wahrscheinlich über drahtlose Connectivity verfügen. Da am Ausgang des Systems lediglich Telemetrie- und keine Video-Rohdaten anliegen, reduziert sich die Nutzlast zur Übertragung enorm. Die Daten werden dann über eine Cloud-Plattform übertragen und mithilfe einer App in Echtzeit der Krankenschwester oder dem Betreuer zugänglich gemacht. Die Cloud/Datenanalyse bildet das Backend des Systems. Sie ermöglicht über eine App nicht nur den Zugang zu Daten in Echtzeit, sondern kann im Hintergrund auch Datenanalyse-Algorithmen durchführen, um Entwicklungen im Zusammenhang mit häuslichen Aktivitäten zu ermitteln. Überlegungen zum Systemdesign und Herausforderungen Zuverlässigkeit. Es ist unbedingt erforderlich, dass ein Aktivitäts-Monitoring-System die Aktivitäts-Informationen so zuverlässig, sicher und genau wie möglich liefert. Auch einen Notfall muss das System genau erkennen und einen Alarm auslösen. Dabei dürfen keine falschen Alarmsignale ausgesendet werden, um in der Notrufannahme mit möglichst wenig Personal auszukommen. Latenz. Eine unmittelbare Reaktion auf Alarmsignale, die das Aktivitäts-MonitoringSystem aussendet, definiert das exakte Potenzial eines Sicherheitssystems mit. Die Grundfunktion für das Aktivitäts-Monitoring, sei es schlafen gehen, putzen oder ein Notfall, sollte darin bestehen, dass das System einen Zwischenfall sofort meldet, damit möglichst wenig Zeit zwischen dem Ereignis und der Meldung vergeht. Manipulationssicherheit. Ein AktivitätsMonitoring-System muss so manipulationssicher wie möglich sein. Manipulationsversuche können in jeder Stufe des Systems geschehen. Am Endknoten, an Schnittstellen (leitungsgebunden oder drahtlos) sowie am Ende des Zyklus bei der Datensteuerung und Analyse. Daher spielt die Manipulationssicherheit bei der Entwicklung von Automatisierungssystemen und -netzwerken und somit auch in Monitoring-Systemen für den Heimbereich eine bedeutende Rolle. CPU BOARDS Skylake / Broadwell / Braswell · ATX, Micro ATX, Mini-ITX, EPIC, 3.5“, Pico-ITX, PICMG 1.3/1.0 EMBEDDED PC Skylake / Braswell / Haswell · PCI, PCIe, Mini PCIe Slots · Robust, kompakt PANEL PC Skylake / Haswell / Baytrail / RISC · 6.5“ ~ 24“ resistiv/kapazitiv Touch · VESA-, Panel Montage Vitalparameter genau und energiesparend messen ADIs BLIP (Blackfin Low Power Imaging Platform) ist eine kostengünstige leistungsfähige Embedded-Vision-Sensing-Plattform mit geringem Energieverbrauch, auf der eine große Vielzahl von Echtzeit-Sensing- und Bildverarbeitungsalgorithmen laufen können. Die BLIP besteht aus der Prozessorserie Blackfin von Analog Devices (BFxxx), die sich speziell für Embedded-Vision-SensingAlgorithmen eignen. Auf der CES in Las Vegas hat Analog Devices im Januar 2016 diese ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 33 SPS IPC Drives 2016 Nürnberg, 22.-24.11.2016 Stand 7/403 ICP Deutschland GmbH Mahdenstr. 3 | 72768 Reutlingen Tel.: +49 71 21 14323-0 [email protected] www.icp-deutschland.de ANWENDUNGEN // MEDIZINTECHNIK Lösung erstmals gezeigt. Die präsentierte Messung von Vitalparametern (VSM) beinhaltete Herzfrequenz und Aktivität und wurde auf einer Uhr für das Handgelenk gezeigt. Die Uhr basiert auf einer modularen Architektur, bestehend aus einem Motherboard mit dem energiesparenden, Cortex-M3-basierten Mikrocontroller ADuCM302x von ADI. Die Uhr enthält einen 2,4-GHz-Radio-Transceiver, der VSM-Daten per Thread-Protokoll versenden kann. Auf der Tochterkarte befindet sich die analoge Frontend-Optik ADPD103, umgeben von drei grünen LEDs und einer Fotodiode. Ferner enthält die Tochterkarte mit dem ADXL362 einen dreiachsigen Beschleunigungssensor geringem Energieverbrauch. Bewegungen von Personen werden mittels eines speziell entwickelten Algorithmus effizient kompensiert. Der ADPD103 ist ein fotometrisches Frontend, das auf Basis reflektiver optischer Messungen arbeitet. Dazu wird ein Strom mit 8 bis 250 mA durch die LED-Treiber des ADPD103 geschickt, um die externen LEDs des Bauteils zum Leuchten zu bringen. Diese LEDs beleuchten die Haut und leiten das reflektierte Licht an die Fotodiode weiter, bevor es vom Frontend erfasst wird. Anschließend wird das Signal verstärkt, gefiltert, integriert und von einem 14-bit-ADC gewandelt, bevor es über eine I²C-Schnittstelle an einen Host übertragen wird. Die LED und die Fotodiode(n) extern anzuordnen hat mehrere Vorteile. So können die Zahl und Farbe der LEDs sowie ihre Stromstärke, speziell aber auch der optimale Abstand zwischen LEDs und Fotodiode, gewählt werden, um den Modulationsindex zu maximieren (durch diesen ergibt sich das AC/DC-Verhältnis und somit die Qualität des reflektierten Signals). Außerdem lässt sich bei einer externen Anordnung der LEDs und Fotodiode(n) die Größe der Fotodiode(n) wählen (je breiter die Fotodiode, desto höher wird der Modulationsindex) und möglicherweise eine Erweiterung um einen Stromverstärker mit sehr niedrigem Rauschen und geringem Energieverbrauch vornehmen. PRAXIS WERT Ultra-Low-Power-Plattform Um den Energieverbrauch der erwähnten Uhr zu ermitteln, basiert das folgende Beispiel auf einem Bewegungskompensationsalgorithmus, der auf dem Cortex M3 ADuCM3027 ausgeführt wird, und macht Annahmen zur Ermittlung der LED-Leistungsaufnahme. Der ADPD103 sendet in einem oder zwei Zeitfenstern eine LED-Impulsfolge aus. Dies erlaubt beispielsweise, eine unterschiedliche Zahl an Impulsen von einer zur anderen LED zu senden. Der Energieverbrauch des ADPD103 ist die Summe des Energieverbrauchs von AFE und LED. Angenommen es gilt: Fs = 100 Hz; zwei Zeitfenster; Pulsdauer A = 20 µs; Pulsperiode B = 40 µs; Anzahl der Impulse A = 4; Anzahl der Impulse B = 8; maximaler Strom durch die LED A = 25 mA; maximaler Strom durch LED B = 100 mA; Impulsdauer A = 3 µs und Pulsdauer B = 3 µs. Somit ist der effektive Strom in der LED A = (3 x 4 / 10.000) x 25 mA = 30 µA. Somit ist der effektive Strom in der LED B = (3 x 8 / 10.000) x 100 mA = 240 µA. Der Strom im A-Kanal des 34 AFE = Fs((20+PulseCount*PulsePeriod) * Vddpeak+0.13) = 100((20 + 4 x 20) x 0,0093 + 0,13) = 106 µA. Der Strom im B-Kanal des AFE = Fs((20+PulseCount*PulsePeriod) * Vddpeak+0.20) = 100((20 + 8 x 20) x 0,0093 + 0,20) = 187 µA. Der Gesamtstrom des ADPD103 (inklusive Verbrauch beider LEDs) beträgt 563 µA. Wie erwähnt, benötigt der von Analog Devices entwickelte Bewegungskompensationsalgorithmus nur 1,5 MIPS, was annähernd eine Betriebsfrequenz von 1,5 MHz ergibt. Bei einer Stromaufnahme des ADuCM3027 von 38 µA/MHz nimmt der Mikrocontroller 57 µA auf. Der ADXL362 benötigt 2 µA bei einer Abtastfrequenz von 100 Hz. Somit nehmen AFE und LED, Cortex M3 und das Beschleunigungssensorsystem in diesem Beispiel 622 µA auf. Diese geringe Stromaufnahme maximiert die Nutzungsdauer der Uhr mit internem Lithium-Polymer-Akku (LiPo). Im Standby nimmt der ADPD103 3,5 µA auf. Sein Nachfolger kommt mit 1 µA aus. Aus der Art der Messung (Herzfrequenz, SpO2) und der Messstelle auf der Haut ergibt sich die Farbe der LEDs. Um die Herzfrequenz am Handgelenk zu messen, wählt man grüne LEDs, da die Hämoglobin-Absorption bei Wellenlängen von 500 bis 600 nm am größten ist. Wenn das Herz schlägt ist der Blutfluss am Handgelenk und somit die Absorption von grünem Licht ausgezeichnet. Zwischen den Herzschlägen sinkt sie. Indem man grüne LEDs hunderte Male pro Sekunde blinken lässt, kann der ADPD103 die Zahl der Herzschläge pro Minute – die Herzfrequenz – berechnen. Es ist empfehlenswert, die grüne LED im Abstand von 3 cm oder mehr von der Fotodiode anzuordnen, um den Modulationsindex zu erhöhen (Bild 1). Um die arterielle Sauerstoffsättigung, auch SpO2 genannt, zu ermitteln (Pulsoximetrie), wählt man eine rote und eine Infrarot-LED. In diesem Fall erfolgt die Messung am Finger, da dort eine starke Kapillarkonzentration vorhanden ist. Die Pulsoximetrie ist eine nichtinvasive Methode, um die Atemfunktion eines Patienten schnell zu ermitteln. Aus dem Verhältnis von rotem und infrarotem Licht durch die Fotodiode lässt sich der prozentuale Anteil von sauerstoffreichem und sauerstoffarmem Hämoglobin im Blut ermitteln. Oximetrie basiert auf der Messung der Lichtabsorption von Hämoglobin in Blutkapillaren und speziell auf dem Verhältnis aus Oxyhämoglobin (sauerstoffreiches Hämoglobin) und Deoxyhämoglobin (sauerstoffarmes Hämoglobin) jeder roten Blutzelle. Ein SpO2 von 98% bedeutet, dass jede rote Blutzelle 98% Oxyhämoglobin und 2% Deoxyhämoglobin enthält. Analog Devices bietet Modullösungen (Analog-Frontend, Fotodiode und LED im gleichen Gehäuse) für Applikationen mit begrenzter Oberfläche an, die ohne eine zu große Optimierung der optischen Messung auskommen. So ermöglicht der ADPD142, der eine rote und eine IR-LED enthält, SpO2Messungen am Finger. Sein Nachfolger, der ADPD144, bietet ein verbessertes mechanisches Design, das die interne Lichtverschmutzung reduziert. Unter Lichtverschmutzung versteht man hier das direkte Licht zwischen LED und Fotodiode. Der ADPD144 arbeitet mit einem durchschnittlichen Messfehler von 2,6% über 24.425 Sample-Messungen und ist damit FDA-konform. Der ADPD144 hat eine Grundfläche von 5 mm x 2,8 mm und eine Bauhöhe von 1,35 mm. Wie oben erwähnt, muss zwischen LED und Fotodiode ein minimaler Abstand vorhanden sein, um den Modulationsindex und damit die Qualität des gemessenen Signals zu maximieren. In einem Modul mit begrenz- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 .rutronik24 shop | www ce er m m B2B e-co .com Herzstück des beschriebenen Systems: Die ADuCM302x-Reihe von Analog Devices ist dafür ausgelegt, IoT-Anwendungen zu längerer Batterielebensdauer zu verhelfen, ohne deren Sicherheit oder Zuverlässigkeit zu beeinträchtigen. tem Platzangebot kann dieser Abstand eventuell nicht optimal sein. Für Anwendungen wie beispielsweise Sportuhren, die zusätzliche Anforderungen hinsichtlich Bewegung, Schwitzen und Verrutschen des Kontaktes zwischen Uhr und Haut stellen, empfiehlt Analog Devices Lösungen mit externen LEDs und Fotodioden am Frontend. Auf der Softwareseite bietet Analog Devices Treiber für die Beschleunigungssensoren und die fotometrischen Sensoren an. Auf der CES hat das Unternehmen seinen eigenen Algorithmus zum Kompensieren von Bewegungen vorgestellt, der auf einem Cortex M3 Core läuft. Der ADuCM3027 benötigt nur 1,5 MIPS für 13 KByte ROM und 7,8 KByte RAM. Bisher waren für diese Art Algorithmus noch Floating-Point-Berechnungen und somit eine energiehungrigere, teurere Cortex-M4-CPU erforderlich. Zu beachten ist, dass Hautfarbe und Tätowierungen die Qualität des gemessenen reflektierten Signals beeinträchtigen. Es ist daher empfehlenswert, die Lösung nicht auf einer Tätowierung zu platzieren. Bei Menschen mit dunkler Hautfarbe reduziert sich der Modulationsindex leicht. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit zur Optimierung des optischen Designs der Lösung. Ein Beispiel zur Ermittlung des benötigten Energiewerts finden Sie im Kasten auf der linken Seite. Da der Energiebedarf auf diese Weise exakt ermittelt werden kann, müssen sich insbesondere ältere Menschen aufgrund der möglichen langen Nutzungsdauer keine Gedanken über regelmäßiges Wiederaufladen des Akkus mehr machen. // SG Analog Devices ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 Coating & Underfill Individuelle Services von Transcend Maximaler Datenerhalt in rauen Umgebungen Transcend bietet für seine Flash- und DRAM-Produkte zwei hochentwickelte Verfahren, um eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit der Speicherprodukte im industriellen Einsatz zu erzielen. Beim Conformal Coating wird das Produkt mit einem Schutzlack versiegelt, um es vor äußeren Einflüssen zu schützen. Underfill-Verfahren erhöhen die Belastbarkeit indem sie die mechanische Verbindung zwischen Chip und PCB verstärken. Conformal Coating Schutz vor Feuchtigkeit, Staub, Korrosion und chemischen Substanzen Elektrisch isolierend und schimmelbeständig Präzise Versiegelung durch automatisiertes Aufsprühen Anwendung: u.a. RaffinerieAnlagen, Automobilindustrie, Verkehrsleitsysteme Underfill-Verfahren Erhöhte Stabilität unter Temperaturschwankungen und hoher Beschleunigungsbelastung Besonders fall-/erschütterungsbeständig Anwendung: u.a. Portable Devices, Fahrzeugelektronik, Geldautomaten Mehr Informationen zu Coating & Underfill unter: Tel. +49 (0) 7231 801-1789 | www.rutronik.com Überzeugen durch Leistung Consult | Components | Logistics | Quality INTERNET DER DINGE // PROZESSOREN Ein Leitfaden für Prozessoren für das Internet of Things Für den wachsenden IoT-Markt lassen sich inzwischen einige grundsätzliche Kategorien erkennen, für die es sich lohnt, speziell darauf zugeschnittene SoCs zu entwickeln. Bild: Imagination Technologies ALEXANDRU VOICA * Skalierbarkeit am Beispiel der Omnishield-IP von Imagination: Unterschiedliche Anwendungen im Internet of Things stellen auch unterschiedliche Ansprüche an die Fähigkeiten des verwendeten Prozessors. Eine skalierbare Prozessorfamilie vereinfacht dabei die Entwicklung. D as Internet of Things (IoT) umfasst zahlreiche vernetzte Einrichtungen, die mit einem Sensor, einem Prozessor und entsprechender Konnektivität ausgestattet sind. Skalierbare Lösungen in diesem Markt sollten auf alle Ebenen einer IoTAnwendung und des Systems zielen und Antworten auf typische Probleme bieten wie: Bandreite für die drahtlose Kommunikation zu managen sowie die Bedürfnisse für die Regelung und die Datenübertragung aufeinander abzustimmen, genug lokale CPU-Ressourcen für grafische Benutzeroberflächen oder Video- und Bildverarbeitung bereitzustellen, oder * Alexandru Voica ... ist Senior Marketing Manager für Imagination Technologies. 36 Energieverbrauch und -effizienz zu kontrollieren sowie die adäquate Netzwerk- und Datensicherheit zu gewährleisten. Bislang wurden in vielen IoT-Anwendungen oft Halbleiter eingesetzt, die ursprünglich für andere Märkte bestimmt waren, wie z.B. Handys oder Embedded Systeme. Aber inzwischen wird immer deutlicher, dass sich der IoT-Markt grundsätzlich in fünf Hauptkategorien aufteilt. Es ist vorteilhafter, für jede dieser Kategorien kundenspezifische SoCs zu entwickeln, anstatt weiterhin Lösungen aus anderen Märkten zu verwenden. Obwohl die spezifischen Anforderungen dieser SoCs sehr unterschiedlich sein können, gibt es zwei übergreifende Trends: Zum einen sind im IoT -Zeitalter auf dem Chip integrierte Funkeinheiten zum Standard geworden. Dadurch, dass mehrere Standards wie Wi-Fi oder Bluetooth in einem SoC gemeinsam integriert werden konnten, wurden auch Materialkosten und Energieverbrauch erheblich gesenkt. Zum anderen herrschen gesteigerte Anforderungen an die Security. Wenn eine Art hardwaregestützte Sicherheit auf Systemebene implementiert wird, entsteht ein zukunftssicheres Framework, das die Forderungen von Konsumenten und Unternehmen nach Schutz ihrer sensitiven Daten und Anwendungen erfüllt. Verschiedene Kategorien von IoT-Anwendungen Intelligente Sensoren sind im Prinzip mit Mikrocontrollern verbunden, die diverse analoge Schnittstellen für Sensorik besitzen. Die Anforderungen an die CPU-Leistung liegen zwischen 50 und 100 DMIPS, während ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 INTERNET DER DINGE // PROZESSOREN für die Konnektivität auf energieeffizienten Standards wie Protokolle für Low-Power-WiFi (802.11n oder 802.11ah), Bluetooth Smart, Low-Power-Mobilfunk (z. B. Cat-M LTE) oder 802.15.4-basiert (z. B. ZigBee, Thread, 6LoWPAN, Z-Wave etc.) beruht. Vernetztes Audio umfasst Produktbereiche vom bluetooth-basierten Lautsprecher bis zum High-End-Heimkinosystem. Abhängig von der geplanten Anwendung werden hier hochleistungsfähige MCUs mit 300 oder 500 DMIPS bis zu platzsparenden Anwendungsprozessoren mit rund 1000 DMIPS eingesetzt. Die meisten dieser Komponenten für drahtlose Audio-Anwendungen verfügen über Bluetooth und/oder Wi-Fi. Die Wahl der genauen Variante des Wi-FiProtokolls hängt von der Anwendung ab. Ein vernetzter Lautsprecher etwa, ähnlich dem Amazon Echo Dot, benötigt lediglich 802.11n Wi-Fi. Komplexere Konfigurationen (z. B. raumübergreifende und Multikanal-Klanginstallationen) sollten eher 802.11ac verwenden um sicherzustellen, ob die Bandbreite für das gesamte Netzwerk ausreicht. Vernetztes Videobezieht sich etwa auf Chromecast-ähnliche Geräte oder IP-Kameras, etwa für Videostreams. IP-Kameras haben für gewöhnlich eien einfache UI und benötigen keine eingebettete GPU zum Rendern von 3D-Grafik. Die Architektur eines IP-Kamerachips ähnelt der eines vernetzten Audio-SoCs. Nennenswerte Unterschiede sind eine im Chip integrierte Video-Engine und kabelgebundene Konnektivität (z. B. Ethernet). Zudem gibt es drahtlose Displays – effektiv Terminals, die als Betrachtungsfläche für komplexere Smart Devices dienen. Zu den erwähnten Gruppen kommen noch multimediareiche Anwendungen. Diese benötigen Prozessoren, in die der volle Umfang an Rechenleistung für komplexe Aufgaben integriert ist. Das schließt Multicore-CPUs, leistungsfähige 3D-Grafik, Videocoder und -decoder sowie universelle Konnektivität ein. Wie bei den o. g. Kategorien variiert die fehlerfreie Konfiguration jedes Chips abhängig von der speziellen Anwendung. So bearbeiten die meisten Videoanalysesysteme die Prozessdaten intern, bevor das Ergebnis an die Cloud gesendet wird. Dafür benötigen sie eine sehr leistungsfähige und hochintegrierte Multimedia-Pipeline mit Multicore-GPU oder spezielle Bildverarbeitungshardware zur Bearbeitung fortgeschrittener KI-Algorithmen. Im Fall von intelligenten KameraSoCs wird die Konnektivität möglicherweise durch ein High-Speed-Wi-Fi (z. B. 802.11ac 2×2) vorgenommen. Für Fahrerassistenzsysteme jedoch wird die V2X-basierte Kommunikation (802.11p) der geeignetere Weg sein. Im Fall vernetzter Unterhaltungselektronik mit hochauflösenden Displays und diversen Schnittstellen, wie etwa Smart TVs oder SetTop-Boxen, muss ein Ausgleich zwischen Rechenleistung, Energiebedarf und Kosten gefunden werden. Hierfür ist eine GPU, die auf Flächeneffizienz optimiert ist, am besten geeignet. Dasselbe gilt für Multicore-CPU oder Funkprozessor. Wenn Systemdesigner digitale TV-Geräte und drahtlose Konnektivität in einer einzigen SoC-Lösung vereinigen können, lassen sich die Kosten erheblich senken, da nicht für jedes Protokoll ein eigener Chip eingesetzt werden muss. Um ein SoC für Wearables zu entwickeln, muss dagegen alles zur Minimierung des Energieverbrauchs getan werden. Abhängig von Zielmarkt und Einsatzbereich können Wearables als Standalone-System betrachtet oder an ein Smartphone angebunden werden. Das heißt für den Systemdesigner etwa, die Konnektivität auf eine Kombination von Bluetooth, Wi-Fi und/oder LTE zu beschränken oder eine auf Energieeffizienz optimierte CPU- und GPU-Konfiguration einzuführen. Im Bereich High-Density Compute Nodes ist der Konkurrenzkampf in letzter Zeit ebenfalls härter geworden. Speziell im Kommen ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 sind umweltfreundliche Green-ComputingSysteme (etwa für Netzwerk- und Speichersysteme, Cloud Computing oder große Datenzentren), die höchste Leistung bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz bieten sollen. Ein solches System benötigt eine spezialisierte Architektur, in die eine Manycore-CPU mitsamt zusätzlichen Hardwarebeschleunigern (z. B. GPUs, DSPs, FPGAs) für Komprimierung, Datenfilterung und andere komplexe Algorithmen integriert sind. Ein spezielles Merkmal ist hier das Hardware-Multithreading. Es erlaubt dem Entwickler der Node-SoC eine genaue Skalierung des Systems, indem er gezielt Threads in jeder einzelnen CPU einschalten kann, bevor mehrere Kerne aktiviert werden. Diese Lösung des heterogenen CPU-Computings führt zu einer signifikanten Effizienzsteigerung in Hinblick auf die Fläche und den Energiebedarf. Das IoT ist heute treibende Kraft für neue Geschäftsmodelle, die auf die wachsenden Ansprüche unserer Gesellschaft ausgerichtet sind. Imaginations skalierbare Lösungen sind darauf ausgelegt, die Herausforderungen für jeden dieser Bereiche zu adressieren. Imagination Technologies TriCore • PowerArchitecture RH850 • XC2000/XE166 Cortex M/R/A • ARM7/9/11 HIG HS RO FLE BU XIB PE ED ST LE 37 INTERNET DER DINGE // SENSORNETZWERKE Designmethoden für die kommende Generation von IoT-Sensoren Industrielle IoT-Lösungen und Sensornetzwerke setzen hohe Batterielebensdauer und gute Leistung auch bei kurzen Laufzeiten voraus. Das erfordert auf System- und Modulsnforderungen abgestimmte Designs. RAFAEL MENA * D urch das Zusammenwachsen drahtloser Sensornetzwerke, die enorme Datenmengen generieren, wird das Vorherrschen des Internet of Things (IoT) entsprechende Ressourcen stark in Anspruch nehmen. Prognosen besagen, dass bis zum Jahr 2020 etwa 20 Mrd. Geräte mit dem Internet verbunden sein werden, an die wiederum im Schnitt je 6,58 vernetzte Geräte angeschlossen sind. Hieraus resultiert ein neues, als ‚Big Data Sensing‘ bezeichnetes Paradigma im Zusammenhang mit den Daten, die von all diesen vernetzten Geräten gesammelt werden. Das Konzept einer elastischen Cloud, deren Rechen- und Speicherkapazität bei Bedarf aufgestockt werden kann, um das wachsende Datenvolumen zu bewältigen, wird sich in der nahen Zukunft nur schwierig unterstützen lassen. Big Data Sensing verlangt nach einem Umdenken, wie diese Daten gemanagt werden. Das Konzept des ‚Edge Computing‘ unternimmt hier einen Lösungsversuch: die Verarbeitung der Daten erfolgt demnach an jenem Punkt, an dem das vernetzte Gerät seine Daten an das Netzwerk hochlädt. Hier gerät aber das System als Ganzes aus dem Blick, bei dem es nicht nur darum geht, das Datenaufkommen im Netzwerk zu verringern, sondern auch den Gesamtstromverbrauch des drahtlosen Sensornetzwerks zu minimieren. In industriellen IoT-Lösungen wird von den vernetzten Geräten etwa eine Batterielebensdauer von 10 Jahren erwartet. Soll das vernetzte Gerät seine Daten in Echtzeit in das Netzwerk streamen, beansprucht dies die Ressourcen des Endknotens, wodurch sich aber die Batterielebensdauer reduziert. Effizienter wäre es, die Daten bereits bei ihrer Erfassung zu verarbeiten. Das Gerät * Rafael Mena ... ist Systems/Applications Manager bei Texas Instruments. 38 Communication Interface Central Unit MSP430 Flow Sensor Display Passive LCD Temperature Sensors Bild 1: Blockschaltbild eines industriellen Durchflussmessers würde in diesem Fall autonom arbeiten und nähme nur dann Cloud-Ressourcen in Anspruch, wenn es ein statistisch signifikantes Ereignis erkennt. Nachfolgend werden Designmethodiken beschrieben, die einen autonomen Betrieb des vernetzten Geräts mit minimaler Leistungsaufnahme ermöglichen. Die Energieeffizienz vernetzter Geräte Sehen wir uns Energieeffizienz eines typischen vernetzten Geräts in einer industriellen Anwendung an. Dieses Gerät soll den Durchfluss einer Flüssigkeit in einer typischen industriellen Prozesssteuerung überwachen. Das Blockschaltbild in Bild 1 zeigt einen stromsparenden Mikrocontroller, der für die Datenverarbeitung und das Ressourcenmanagement zuständig ist sowie einen Funk-Transceiver, einen Datenlogger, das eigentliche Sensormodul und ein LCD. Die von dem vernetzten Gerät insgesamt verbrauchte Energie berechnet sich wie folgt: ETot = EMCUtotal + Esensor + Elisten + Et + Er + Esleep + Eswitch + ELCD EMCUtotal steht für die Energie, die die MCU im aktiven Betrieb und im Sleep-Modus verbraucht. Bei Esensor handelt es sich um die während der Erfassung verbrauchte Energie, bei ELCD um den Energieverbrauch des Displays. Der Gesamtenergieverbrauch während der Funkkommunikation ist die Summe des Verbrauchs während des Sendens (Et) und des Energieverbrauchs beim Empfang von Daten vom Gateway oder von benachbarten Knoten (Er), der Energie zum Umschalten zwischen Leerlauf und aktivem Modus (Eswitch) sowie der Energie, die für das Abhören des Funkverkehrs und das Auflösen von Kollisionen während der Übertragungen (Elisten) benötigt wird. MAC- und PHY-Layer der Norm IEEE 802.15.4 sehen ein herkömmliches CSMA-Verfahren (Carrier Sense Multiple Access) zum Auflösen von Kollisionen vor. Für diese Analyse berücksichtigen wir hinsichtlich der Funkübertragung nur den Energieverbrauch des MACund des PHY-Layers; der Verarbeitungsaufwand durch die oberen OSI-Schichten des Funkprotokolls oder Beacon-Ereignisse auf dem MAC-Layer bleiben unberücksichtigt. Bei der Sendeenergie handelt es sich um jene Energie, die für das Absenden eines Datenpakets samt Overhead für die Funkübertragung benötigt wird. Dieser Overhead, der für das korrekte Handshaking zwischen der ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 sendenden und der empfangenden Einheit sorgt, wird mit 16 Bytes angesetzt. Der Energieverbrauch für das Senden lautet: Et = Psent x Plength x TB x Itx x N x V Hier gibt Psent die Zahl der gesendeten Pakete an, Plength ist die (in Bytes angegebene) Paketlänge, It die Stromaufnahme der Funkeinheit während des Sendens, TB der Zeitaufwand für das Senden eines Bytes, und V ist die Betriebsspannung des Systems. Die Werte von EMCU total, Esensor, Elisten, Et, Er, Esleep und ELCD werden von der Stromaufnahme der jeweiligen Module und dem Zeitaufwand für die einzelnen Aufgaben bestimmt. Der Wert von Eswitch wiederum hängt von der Zeit ab, die der Transceiver zum Umschalten vom Sleep-Status in einen aktiven Status benötigt. System-Performance bei kurzen Einschaltdauern Mit diesem Energieverbrauchs-Modell soll der in Bild 1 gezeigte industrielle Durchflussmesser analysiert werden. Die typischen Werte für die einzelnen Module stehen in Tabelle 1. Die die Stromaufnahmen des Transceivers (Itx, Irx) liegen um einige Größenordnungen über denen des Mikrocontrollers (Iactive, Iidle). Daraus folgt, dass das Minimieren der Funkübertragungen zu einer möglichst effizienten Lösung führt. Deutlich wird dies an den Kurven in Bild 2, die die Batterielebensdauer eines vernetzten Geräts als Funktion der Einschaltdauer des Funk-Teils zeigen. Die Batterielebensdauer wird dabei nach folgender Formel berechnet: Lnode lifetime = [ Cbatt x V ] / Ecomposite Cbatt steht für die Kapazität der verwendeten Batterie. Für die vorliegende Analyse wird von einer Zink-Kohle-Batterie mit einer Kapazität von ca. 650 mAh ausgegangen. Bei längeren Einschaltdauern dominiert der Funkteil die Gesamtleistungsaufnahme des Systems, bei geringeren Einschaltdauern treten die anderen Komponenten vermehrt in den Vordergrund. Deutlich wird dies am Vergleich der Batterielebensdauer von MCU1 und MCU2 (Bild 2). MCU1 arbeitet hier mit einem geringeren Aktiv- und Sleep-Strom als MCU2, was sich durch eine deutliche Verbesserung der Lebensdauer bei der kürzesten Funkeinschaltdauer äußert. Wenn das System die Kommunikation mit dem Netzwerk minimieren soll, muss auf die Wahl einer MCU geachtet werden, die im Aktiv- und IdleZustand möglichst wenig Strom aufnimmt. Die Performance autonomer vernetzter Geräte Wir betrachten jetzt den Fall, dass die erfassten Sensordaten in einem nichtflüchti- Bilder: Texas Instruments INTERNET DER DINGE // SENSORNETZWERKE Tabelle: Simulationsparameter für die SystemAnalyse gen Speicher abgelegt werden, was dem vernetzten Gerät ein autonomes Agieren ermöglicht. Dabei soll der Einfluss einer neuen nichtflüchtigen Speichertechnologie untersucht werden, die den Energiebedarf für das Aufzeichnen der Sensordaten entscheidend reduziert. Die nichtflüchtige FRAM-Technologie (Ferroelectric RAM) ermöglicht ein neues Herangehen an das zuvor beschriebene Design eines IoT-Geräts unter Ausnutzung der hohen Speicherkapazität und Energieeffizienz dieses neuen Speichertyps. Insbesondere bietet diese Speichertechnologie die Möglichkeit, mehr Sensordaten lokal zu speichern, bevor die Übertragung an das Gateway erfolgt. Das Zwischenspeichern einer größeren Menge an Sensordaten optimiert die Energieeffizienz des Gesamtsystems zusätzlich, da die Einschaltdauer des Funksystems in diesem Fall reduziert werden kann. Während die Programmierung von Flash-Speichern auf einem TunnelungsMechanismus beruht, nutzt die FRAM-Programmierung einen ferroelektrischen Effekt zum Polarisieren eines dipolaren Moleküls. Der ferroelektrische Effekt entsteht infolge der elektrischen Dipole, die von den Zirkon (Zr) und Sauerstoff (O ) Atomen in den keramischen Blei-Zirkonat-Titanat-Kristallen (PZT) der FRAM-Zellen gebildet werden. Das elektrische Feld bewirkt eine Polarisation mit einem Hysterese-Effekt, wenn sich das ZrAtom mit zunehmender Feldstärke innerhalb des PZT-Kristalls bewegt. Die FRAM-Zelle verschleißt deshalb wenn überhaupt, dann wesentlich langsamer mit jedem Speichervorgang und hält deshalb mehr als eine Milliarde Mal länger als eine Flash-Zelle. Darüber hinaus ist ein Schreibzugriff auf eine FRAM-Zelle ohne vorherigen Löschzyk- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 39 PERFECT I M O T S U C ZATION icke by Garz & Fr Reliable Quality rmany Made in Ge r and rd Compute Single Boa e hine Interfac Human Mac h it stem w Complete sy , splay, touch di CPU board, g n and housi front glass RM® i.Mx6 Freescale A architecture U Scalable CP ce an m or perf n systems Ready-to-ru lutions Industrial so ort Board supp ith drivers w es packag aces for all interf stems: sy g n Operati bedded Windows Em ® Linux and Compact , Android™ S TH AT SO LU TI ON E! CO M PL ET e GmbH Garz & Frick rmany Hamburg | Ge e.com ck fri zar @g info icke.com www.garz-fr INTERNET DER DINGE // SENSORNETZWERKE lus möglich und die Polarisation des Moleküls erfolgt innerhalb von einer oder zwei Nanosekunden. Ein Schreibvorgang geht somit ca. 1000-mal schneller vonstatten als bei den anderen eben erwähnten nichtflüchtigen Speichern. Die Geschwindigkeit von FRAMs liegt in vielen Mikrocontrollern auf dem Niveau von SRAMs. Dynamische Zugriffseigenschaften und die Nichtflüchtigkeit kommen als weitere Pluspunkte hinzu. FRAMs gelten deshalb häufig als Universalspeicher, da sie während ihrer Nutzungszeit beliebig als Daten oder Programmspeicher genutzt werden können. Dies verleiht Designern die Freiheit, ihre Embedded-Software gemäß ihren spezifischen Anforderungen zu schreiben, ohne durch die Restriktionen des Mikrocontrollers eingeschränkt zu sein. Diese Vorteile werden von keiner anderen Embedded-Memory-Technologie geboten. Die mit der Datenaufzeichnung in FRAMSpeichern erzielten niedrigeren Energiekosten ermöglichen die Nutzung netzwerkinterner Speicher, um den allgemeinen Kommunikationsaufwand zu verringern. In diesem Fall muss der Energiebedarf des netzwerkinternen Speichers mit dem Verbrauch der Funkübertragung verglichen werden. Wie schon weiter oben gezeigt, sind die Kommunikationskosten bei höheren Einschaltdauern der Funk-Kommunikation recht hoch und können Einfluss auf die Batterielebensdauer des Systems haben. Indem man die niedrigen Energiekosten der netzwerkinternen Speicherung und die entsprechenden Berechnungskosten von FRAMSpeicher nutzt, lässt sich der Energiebedarf der Kommunikation gravierend senken. Die allgemeine Kostensenkung beim kommunikationsbedingten Energieverbrauch wird möglich, indem man dem Sensor auf Basis der über die Zeit erfassten historischen Daten adaptive Änderungen an dem von ihm gesammelten Datenbestand ermöglicht. So kann sich der Sensor dafür entscheiden, bestimmte Daten zu verwerfen, wenn keine signifikanten Abweichungen von den Trends festzustellen sind, die über einen vorgegebenen Erfassungszeitraum hinweg beobachtet wurden. Dank des geringen Energieaufwands der Berechnungen nach dem Algorithmus kann das System prädiktive Zeitreihenmodelle erstellen. Der erhebliche Umfang an historischen Daten, den diese Modelle zum Erreichen der erforderlichen Genauigkeit benötigen, lässt sich nur mit einer energiesparenden Speichertechnologie wie FRAM erzielen, um die Vorteile der lokalen Speicherung zu nutzen. Die Energiekosten sinken, weil weniger Daten per Funk übertragen werden müssen. Die dank FRAM 40 Bild 2: Simulierte Batterielebensdauer als Funktion der Einschaltdauer des Funk-Teils. erreichten niedrigeren Energiekosten erlauben auch eine Bündelung der vom Sensor erfassten Daten mithilfe von Hash-Tabellen zur Unterdrückung doppelter Pakete. Diese Hash-Tabellen sind üblicherweise zu groß für die Verarbeitung in RAM-Speicher. Dagegen lassen sich FRAM-basierte Datenmanagement-Konzepte zur Speicherung dieser Tabellen zu niedrigen Energiekosten nutzen, was außerdem der Leistungsfähigkeit des Systems zugutekommt. Vorteile eingebetteter Sonderfunktionen für das System Die Analog-Integration von EmbeddedMikrocontrollern hat zu einzigartigen System-on-Chip-Lösungen geführt, mit denen sich extrem energieeffiziente Lösungen realisieren lassen. Zu den analogen Modulen gehören A/D-Wandler (ADCs), programmierbare interne Spannungsreferenzen, D/AWandler (DACs), Komparatoren, analoge Schaltmatrizen und integrierte LCD-Treiber. Mit diesen Analogmodulen kann das ankommende Analogsignal direkt abgetastet, gepuffert und aufbereitet werden, bevor die Umwandlung in einen digitalen Bitstrom erfolgt. Darüber hinaus lassen sich die analogen Module zu speziellen Sonderfunktionen kombinieren, die das Anregen des Sensors, die Erfassung der Daten, die Signalaufbereitung, die Datenaufzeichnung und -verarbeitung, das Systemmanagement und die Kommunikation mit dem internen Hostprozessor einschließen. Zu den typischen Beispielen für analoge Sonderfunktions-Lösungen gehören Ladezeit-Messeinheiten, verschiedene Motorsteuerungs-Lösungen, die HF-Umwandlung sowie spezielle Sonderfunktions-Lösungen zum Messen physikalischer Größen wie Druck, Temperatur, Durchflussrate und Position. Mit solchen SoC-Lösungen ausgerüstet, kann ein vernetztes Gerät autonom und mit größtmöglicher Energieeffizienz arbeiten. Die Analogintegration senkt die Leistungsaufnahme des Systems, da die Funktionalität in einem einzigen Chip konzentriert ist. Hieraus resultieren ebenfalls ein Durchsatzzuwachs mit kürzeren Schaltzeiten sowie ein geringeres Systemrauschen. Prinzipbedingt machen diese Mixed-Signal-Lösungen auch das Systemdesign einfacher, da sich bestimmte Aspekte bereits vorab verifizieren lassen. Die Übereinstimmung der Signalund Stromversorgungs-Integrität mit den jeweiligen Spezifikationen wird mithilfe einer spezifikationsbasierten Funktions-Validierung verifiziert. Darüber hinaus enthalten Systemlösungen mit Sonderfunktionen auch analoge Komponenten, die sich mithilfe intelligente Verbindungen innerhalb des IC vollständig per Software steuern lassen. Dank dieser Funktionalität stehen des Weiteren programmierbare interne Spannungsreferenzen für die Analogmodule zur Verfügung. Insgesamt sorgt die Single-Chip-Lösung also für eine Reduzierung des Bauteileaufwands und der Leiterplattenfläche, was ein Potenzial für eine erhebliche Senkung der Systemkosten schafft. Eine ungekürzte Fassung dieses Beitrags samt Quellenverweisen finden Sie online auf www.elektronikpraxis.de. // SG Texas Instruments ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 AKTUELLE PRODUKTE // EMBEDDED EMBEDDED BOX PC SYTEME PROGRAMMIERBARE OSZILLATOREN Branchenführende Jitter-Leistung Die CY294X-Familie von Cypress liefert eine RMS-Jitter-Leistung von 110 fs (12 kHz - 20 MHz Offset). Die Geräte werden in Gehäusen nach Industriestandard geliefert, sind ein Drop-in-Ersatz für teure, unflexible SAW/Inverted-Mesa-Oszillatoren und bieten dabei gleichzeitig eine bessere Jitter-Leistung. CY294X nutzt die patentierte und programmierbare Takttechnologie, um sofort eine beliebige Frequenz von 15 MHz bis 2,1 GHz zu erzeugen, einschließlich Nicht-Standard-Frequenzen. Das Teil ist mithilfe einer I2C-Schnittstelle des Industriestandards programmierbar. Somit können Endkunden ein einzelnes Gerät flexibel über eine Familie von HardwarePlattformen hinweg nutzen. Die CY294X-Familie wird mit zwei Evaluierungskits (CY3676 und CY3677) und Programmiersoftware (CyClockWizard 2.1) geliefert. Entwickler können so einfacher ihre gewünschten Frequenzen erzeugen und die Geräteleistung überwachen. Die Bausteine eignen sich für Netzwerkanwendungen wie Switches und Router, Funkbasisstationen, Fiber-To-The-Home-(FTTH)-Hubs und jedes System, das High-Performance-Takte erfordert. MVP-6000 Serie Cypress ENTWICKLUNGSKIT Rapid Adoption Kits für 10nm-ARM-Cores Cadence hat die Verfügbarkeit eines Rapid Adoption Kit (RAK) für einen 10nm Referenz-Flow bekannt gegeben, den ARM intern für das Design der Cores der Cortex-A73 CPU und der Mali-G71 GPU nutzt. Diese Prozessoren sind auf VR- (Virtual Reality) und AR-Anwendungen (Augmented Reality) in mobilen HighendGeräten ausgerichtet. Im Verlauf dieser Kollaboration haben Cadence und ARM auch an der Entwicklung einer 10nm Methodik gearbeitet, welche die digitalen Implementie- rungs-und Signoff-Tools von Cadence nutzt. Zusätzlich arbeitet Cadence eng mit ARM zusammen, um regelmäßig Softwareund Prozess Design Kit-Updates (PDK) für die RAKs bereitzustellen, und gewährleistet damit eine ständige Optimierung der Design-Closure und der PPA-Ergebnisse. Die Entwickler können somit eine kontinuierlich aktualisierte Grundlage für die Entwicklung von hochleistungsfähigen und energie-effizienten mobilen Geräten nutzen. Zusammen mit dem RAK bietet Cadence Lösungen an, welche die Produktivität der System-, Subsystemund IP-Verifikation erhöhen sowie eine Leistungsoptimierung und ein Software-Enablement ermöglichen. Das RAK kann die leistungsfähige ARM Artisan physikalische IP und ARM POP IP für den ARM Cortex-A73 Prozessor und die ARM Mali-G71 GPU nutzen, so dass die Entwickler anspruchsvolle PPA-Ziele (Power, Performance, Area) erreichen können. Cadence FEMTOCLOCK-TAKT-IC Einchip-Lösung für komplexe Timing-Anforderungen Mit seinem 8-Fractional-/2-Integer-Ausgangsteilern stellt der IDT 8T49N1012 FemtoClock NG Synthesizer eine Einchip-Lösung dar, mit der Entwickler komplexe Timing-Anforderungen lösen können. Der Takt-IC ist über eine I2C-Schnittstelle programmierbar und unterstützt eine MasterFunktion, welche die Registerkonfiguration über ein externes EEPROM lesen kann. Nach Behebung eines Systemfehlers kann das System schnell wiederhergestellt werden. Eine programmierbare Versatzsteuerung (Skew Control) an allen acht FractionalAusgängen ermöglicht die einfache interne Einstellung der Signalverzögerung. Das Tool Timing Commander ermöglicht eine schnelle und einfache Rekonfi- ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 MXE-5500 Serie guration des Bausteins. Dies hilft Entwicklern bei sämtlichen Designänderungen. Der 8T49N1012 wird im 10 mm x 10 mm 72-VFQFN-Gehäuse ausgeliefert. Er kostet 4,60 US-$ (ab 10.000 Stück). Der Takt-IC eignet sich für fortschrittliche Enterprise-Class-Systeme in der Netzwerk- und Kommunikationstechnik, sowie für Drucker, Rechner, Instrumentierungs-, Audio-, Video-, Backplane- und USBAnwendungen. Industrielle lüfterlose Embedded Systeme › Mit Intel® Core™ i Gen. 6 (Skylake) Prozessoren › Extrem robustes und lüfterloses Design › Große Anzahl an Anschlussoptionen IDT 41 BRESSNER Technology GmbH www.bressner.de Tel: +49 (0) 8142 47284-70 [email protected] INTERNET DER DINGE // APPLIKATIONSENTWICKLUNG Mit ARIS und Renesas Synergy IoTAnwendungen rasch entwickeln Aufbauend auf der Entwicklungsplattform Synergy von Renesas erleichtert das ARIS-Board von Arrow das IoT-Design, da die ready-touse-Lösung speziell für die Embedded-Entwicklung konzipiert ist. AMIR SHERMAN, ROBIN NEWITSCH * RELOC auch um die Implementierung der Treiber und die Erstellung der Middleware zur Verwaltung der Peripherien und schuf so eine Out-of-the-Box IoT-Entwicklungsumgebung. Aufbauend auf der Synergy-Entwicklungsplattform von Renesas hilft es die Erstellung von IoT-Designs zu beschleunigen, indem es einen schnelleren und einfacheren Start in die Entwicklung, mit einer vollständig ARIS Board von Arrow: Die Mikrocontroller-Einheit besteht aus einem ARMqualifizierten und opCortex-M4-Embedded-Prozessor mit 240 MHz Takt, 4 MB Flash-Speicher und 640 KB SRAM. timalen Lösung aus Hard- und Software, die Innovation und rrow Electronics hat die Einführung Produktdifferenzierung fördert, bietet. des ARIS Boards, einer ready-to-use Herz des ARIS-Boards ist die Hardware- und Software-Lösung für High-Performance-MCU S7G2 das Internet of Things (IoT), angekündigt. ARIS steht für Arrow Renesas IoT Synergy Das System ist um eine High-Performanceund kennzeichnet somit die enge Zusam- MCU S7G2 von Renesas aufgebaut (siehe menarbeit zwischen Arrow und Renesas so- Blockdiagramm). Die Mikrocontroller-Einwie deren Entwicklungsplattform Synergy. heit besteht aus einem ARM-Cortex-M4-EmDas neu angekündigte IoT-Board hilft Nut- bedded-Prozessor mit 240 MHz Takt, 4 MB zern, Anwendungen schnell zu entwickeln Flash-Speicher und 640 KB SRAM. Außerund damit in möglichst kurzer Zeit an den dem verfügt er über 512 MB Serial Flash, Markt zu kommen. Das ARIS Board wurde 256-MB-SDRAM-Speicher und einem zusätzvom italienischen Unternehmen RELOC ent- lichen microSD-Kartenslot. Der Drei-Achsenwickelt, deren Fokus auf Embedded-Designs Beschleunigungssensor sowie das Zweiund der vertikalen Integration von IoT-An- Achsen-Gyroskop liefern Informationen zur wendungen liegt. Neben der Entwicklung Position und Bewegung des Boards. Diese und Herstellung des Boards kümmerte sich lassen sich via SPI-Verbindung ansprechen. Desweiteren sind auf dem ARIS Board ein Temperatur- und ein Luftfeuchtigkeitssensor verbaut, welche über die I²C-Schnittstelle * Amir Sherman ... ist Technology Marketing Director Embedded erreichbar sind und weitere Umgebungsdaten liefern können. Um die gesammelten * Robin Newitsch ... ist Junior Engineer bei Arrow Electronics EMEA Daten bestmöglich weiterzuverarbeiten, A 42 wurde ein starker Fokus auf die Kommunikation und Konnektivität des Gerätes gelegt. So kann das ARIS Board neben Ethernet 10/100- und USB-Verbindung auch kabellos per Wi-Fi, Bluetooth Low Energy (BLE 4.1/4.2) und NFC mit seiner Umgebung kommunizieren. Damit auch der User mit dem Board interagieren kann, wurden verschiedene Schnittstellen zum Nutzer implementiert. Über das GPIO-Interface sind LEDs, PushButtons und ein TFT-Bildschirm erreichbar. Darüber hinaus wird ein resistiver Touchscreen über I²C unterstützt. Um das Board universell einsetzbar zu machen, wurde es im Arduino-Layout gestaltet, sodass auch Erweiterungs-Shields genutzt werden können, um somit jede denkbare Applikation umsetzen zu können. Zusätzliche Funktionen, wie das Vorhandensein eines On-BoardJ-Link-Debuggers, der Unterstützung für Krypto-Bootloader und Over-the-Air (OTA) Firmware-Updates machen die Entwicklung einfacher, schneller und sicherer. Die Kombination aus dem ARIS Board von Arrow und der Synergy-Software-Entwicklungsumgebung von Renesas ermöglicht es dem Entwickler, die Time-to-Market stark zu verringern. So ist auch eine signifikante Senkung der Gesamtbetriebskosten über die komplette Lebensdauer des Produktes gewährleistet. Was die Renesas-Synergy-Plattform so einzigartig macht Im Gegensatz zu anderen Entwicklungsumgebungen wurden alle Elemente der Synergy-Plattform von Renesas von Grund auf neu und speziell für Anwendungen im Embedded-Bereich entwickelt. Dies sorgt für eine noch nie dagewesene Skalierbarkeit und Kompatibilität, was zu einer hohen Wiederverwendbarkeit von User-Code führt und somit Entwicklungszeit eingespart. Die Plattform wird in Zukunft erweitert, es werden neue Technologien zum Einsatz kommen und immer neue Features werden implementiert, um Embedded-Designs stets schneller ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 Blockdiagramm des ARIS Boards von Arrow: Das System ist um eine High-Performance-MCU S7G2 von Renesas aufgebaut. benötigter Module und des User Codes. Die angebotenen BSPs sind speziell auf Boards, welche in der Renesas-Synergy-Plattform unterstützt werden, angepasst. Durch die Nutzung dieses Services können aufwändige Programmierungen in Registereinträgen und Pin-Konfigurationen vermieden werden. Anstelle dessen wird auf bereits vordefinierte symbolische Verweise zurückgegriffen, was die Erstellung von User-Code erheblich vereinfacht. Mit Hilfe eines speziell für das Ar- row ARIS Boards erstellten BSPs sind im Hands-on Beispiele realisiert, welche die einfache und schnelle Nutzung von ARIS unter Beweis stellen. Neben der Nutzung der GPIO-Pins zur Ansteuerung der On-BoardLEDs wird außerdem gezeigt, wie es möglich ist, eine USB-Kommunikation aufzubauen und wie das Arrow ARIS Board als Wi-Fi Access Point eingerichtet werden kann. // MK Arrow 114899 1148 und effizienter zur Markteinführung zu bringen. Die in dieser Plattform integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) ist Eclipse Embedded Studio von Renesas, welches unter dem Namen e² Studio bekannt ist. Basierend auf der Open Source IDE Eclipse bietet diese Lösung ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität. Die komplette Renesas-SynergyPlattform kann frei von der Renesas Synergy Gallery heruntergeladen und installiert werden. Auf dieser Seite sind neben der benötigten Software auch Anwendungsbeispiele zu finden, welche leicht auf das ARIS Board angepasst werden können. Ein perfekter Einstieg zur Entwicklung eigener Lösungen mit dem ARIS Board von Arrow und der Synergy-Plattform von Renesas wird durch ein dreiteiliges Hands-on geboten. In kürzester Zeit wird der Umgang mit allen Werkzeugen, welche zur Entwicklung eigener Applikationen im Embeddedund IoT-Bereich benötigt werden, vermittelt. Dabei wird in erster Instanz der Umgang mit der Entwicklungsumgebung erklärt und dargelegt. Schritt für Schritt führt das Training von der Erstellung eines neuen Projektes und der Auswahl des richtigen Board Support Package (BSP) bis hin zur Implementierung Bilder: Arrow INTERNET DER DINGE // APPLIKATIONSENTWICKLUNG Im Code verloren? Bei der Organisation und technischen Umsetzung komplexer Embedded Software-Projekte hilft Ihnen der Embedded Software Engineering Report der ELEKTRONIKPRAXIS. Jetzt anmelden und vierteljährlich kostenlos per E-Mail erhalten: www.elektronikpraxis.de/ese-report www.vogel.de INTERNET OF THINGS // BIG-DATA-ANALYSE Der Wert des Internet of Things liegt in den Daten Wenn in der Embedded-Branche über die neue vernetzte Welt diskutiert wird, taucht unweigerlich die Frage auf: „Was soll das eigentlich mit diesem ‚Internet der Dinge’? Worin liegt der Hype darum begründet?“ Bild: IAR Systems JAN NYRÉN * Big Data: Gegenüber dem Umgang mit Information in der M2M-Kommunikation eröffnet das Internet der Dinge durch Hinzunahme zusätzlicher Datenströme neue Möglichkeiten – aber aber auch neue Fragen. D ie Antwort ist wohl auch eine Frage der Perspektive: Betrachtet man das Thema aus einem konventionellen M2M-Blickwinkel oder der Internet-of-Things (IoT)-Perspektive? Aus dem konventionellen M2M-Blickwinkel betrachtet, scheint sich zum heutigen * Jan Nyrén ... ist Produktmanager IoT-Technologies bei IAR Systems und bloggt auf www.iarconnect.com. 44 Stand nicht viel verändert zu haben: Wir nutzen dieselbe Technologie, und alle Geräte einer IoT-Lösung bestehen aus Bausteinen wie einem Sensor, einem Antrieb und einer Kommunikationseinheit in Verbindung mit einem Mikrocontroller. Oberflächlich betrachtet also erst einmal nichts Neues. Aber aus der anderen Perspektive betrachtet, hat das Internet der Dinge das Potential, eine Revolution zu werden und unser tägliches Leben wie auch unsere Wirtschaft ebenso grundlegend zu beeinflussen wie einst das Internet. Es könnte das weltweite Wachstum auf viele Jahre hinweg antreiben. Ganz entscheidend ist es jedoch, wie wir die gewonnenen Daten auf sinnvolle und intelligente Weise nutzen. Dabei geht es nicht nur um Daten, die von Sensoren in zukünftigen IoTLösungen erfasst werden, sondern auch um Daten, die an anderer Stelle erzeugt werden, wie zum Beispiel in den sozialen Medien. Konventionelles Maschine-zuMaschine-Modell vs. IoT In einer konventionellen M2M-Konstellation messen Geräte die physische Umgebung ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 INTERNET OF THINGS // BIG-DATA-ANALYSE und kommunizieren entweder mit anderen Geräten, die Teil derselben Anwendung sind, oder mit einem zentralen Server. Alle Anwendungen werden wie Silos gemanagt, das heißt es gibt keinen direkten Weg, die erzeugten Daten direkt im Internet oder mit Dritten zu teilen. Viele dieser Anwendungen nutzen proprietäre Methoden für die Kommunikation, das Gerätemanagement und die Datenspeicherung. Im IoT-Ansatz werden die ermittelten Informationen jedoch vernetzt und über das Internet zugänglich gemacht. Die Vision ist es, Dinge und Objekte aus der echten Welt zu vernetzen, miteinander kommunizieren und interagieren zu lassen, so wie es bereits Menschen über das Internet tun. Sobald die Daten im Internet zur Verfügung stehen, können sie mit Informationen aus anderen, zusätzlichen Quellen aggregiert werden, wie GPS-Daten, Wetterdaten und zum Beispiel auch persönlichen Infos aus den sozialen Medien. Das ermöglicht es, sie mit zugriffsberechtigten Dritten zu teilen, die spezielle Daten für ihre spezielle Anwendung benötigen. Stressmonitoring als Anwendungsbeispiel Ein Beispiel, das die verschiedenen Ansätze für eine Lösung desselben Problems verdeutlicht, ist das Individuelle Stressmonitoring. Studien haben gezeigt, dass 50 % aller Gesundheitsrisiken von Arbeitnehmern mit Stress zusammenhängen. Stress lässt sich mit Hilfe von Sensoren messen, etwa durch Erfassen der Herzfrequenz oder der galvanischen Hautreaktion. Messgeräte, die diese Aufgaben umsetzen, sind bereits verfügbar, etwa in Form von Armbändern, die Messungen durchführen und über einen integrierten Bewegungssensor Daten zur Bewegung der Person liefern. In der konventionellen „M2M-Silo-Welt“ würde die Lösung Sensordaten vom Arm- band empfangen und diese Daten an einen zentralen Server zur Analyse weiterleiten. Dieser Server könnte zwar viel mit den Daten tun, aber hat nicht genug Informationen darüber, was den Stress bei der betreffenden Person eigentlich ausgelöst hat. In einer IoT-Welt wären mehr Daten verfügbar, mit tiefergehenden und umfangreicheren Informationen zum Kontext der betreffenden Person. Dabei handelt es sich etwa um das Wetter, Umweltbedingungen wie Helligkeit, Temperatur, Grad der Luftverschmutzung, Lärmpegel oder Arbeitsumstände, beispielsweise Arbeitsweg, Arbeitszeiten, Zahl unbeantworteter E-Mails, Freizeitaktivitäten und besondere gesellschaftliche Ereignisse. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, um so mehr kann analysiert und in Beziehung gesetzt werden, um Muster und Abhängigkeiten zu erkennen. Offene Fragen und Herausforderungen Die eingesetzten Technologien in M2M und IoT können also durchaus identisch sein – zumindest hinsichtlich der in der eingesetzten Geräte. Die Art, wie mit den Daten umgegangen wird, ist aber sowohl in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht eine Andere. Deshalb ist es nötig, neue Geschäftsmodelle unter Einbeziehung der Daten zu entwickeln. Bei M2M werden die Daten ausschließlich von deren Verursacher genutzt. In der IoTWelt könnten diese Daten geteilt werden und für verschiedene Zwecke wiederverwendet werden. Hier liegen die Vorteile, aber auch Herausforderungen wie etwa: Wie können die Daten sicher geteilt und eine hohe Integrität gewährleistet werden? Sensible Daten, wie beispielsweise Patienteninformationen, müssen mit höchster Sorgfalt behandelt werden. Es sind Mechanismen notwendig, die sicher stellen können, dass diese Daten während ihrer gesamten Laufzeit niemals beschädigt werden. High Performance Rugged Computer Systems +49 (0) 271.250.810.0 | adl-europe.com Zugleich darf auch die Integrität der Person, die im Besitz dieser Daten ist, zu keiner Zeit gefährdet sein. Wie können Anreize für das Teilen von Daten geschaffen werden? Dazu ist die Entstehung von Datenplattformen nötig, auf denen Unternehmen und Endverbraucher Daten auf einfache Weise handeln können. Wie kann diese extrem große Datenmenge intelligent verarbeitet werden? Es wird eine noch nie dagewesene Datenmenge erzeugt werden. Die Herausforderung wird sein, diese effizient und intelligent zu ermitteln, validieren, speichern und analysieren. An Lösungen zu diesen Herausforderungen wird bereits gearbeitet, etwa im Rahmen von Industrieinitiativen. Beispiele sind: Big Data-Initiativen sowie Datenanalytik. Dieses Thema wird bereits seit Jahren hoch gehandelt und alle großen DatenbankAnbieter und Social Media-Unternehmen konkurrieren um die effizienteste Datenspeicherung und -analyse. Information Driven Global Value Chain (I-GVC). Aktuell wird an der Definition einer Wertschöpfungskette gearbeitet, in der Information – und nicht Öl oder Gold – der Rohstoff ist. Eine Umsetzung liegt noch in der Zukunft, ist aber eine wichtige Maßnahme, um Impulse und Anreize für die Produktion relevanter Daten zu schaffen. Datensicherheit und -integrität über deren gesamte Lebensdauer. Security ist eines der heißesten Themen im IoT. Wie Daten in einer I-GVC sicher gehandhabt werden, muss immer noch geklärt werden. Die Industrie hat den Weg in Richtung IoT eingeschlagen. Dieser Weg mag lang und nicht immer ohne Umwege sein. Aber mit all den Möglichkeiten, die sich hier ergeben, bin ich überzeugt, dass es genug gemeinsamen Enthusiasmus und Kraft gibt, das Internet der Dinge zum Erfolg zu führen. // SG IAR Systems AKTUELLE PRODUKTE // PROZESSOREN INTEL XEON E7 V4 Server-CPUs mit 24 Kernen aus der Broadwell-EX-Reihe Intel hat speziell für Server eine neue Serie an Broadwell-basierten High-End x86-CPUs vorgestellt. Die für 4- und 8-SockelSysteme angelegten Xeon E7 v4 Prozessoren bieten bis zu 24 Kerne, 60MByte an L3-CacheSpeicher und eine Taktfrequenz zwischen 2,0 und 3,2 GHz. Die im 14nm-Verfahren gefertigen Xeon E7v4-Prozessoren basieren auf Intels gegenwärtigen Broadwell-Architektur, die auch für die Xeon E5 v4 und für Desktopprozessoren wie den Core i7-5775C im Einsatz ist. Der Takt ist mit 2,2 GHz niedriger angesetzt als beim auf der Haswell-Architektur basierenden Xeon E7v3 mit 2,5 GHz. Dafür bietet die Broadwell-Architektur eine bessere Effizienz, kürzere Latenzen und Durchlaufzeiten bei vielen Befehlen, insbesondere eine schneller Multiplikation. Laut Intel liegt der Performancezuwachs gegenüber dem v3 bei gleicher DDR4-Speicherbestückung bei 30 Prozent In einem Achtsockelsystem bieten die Xeon E7 v4 CPUs Support bis zu 24 TByte DDR4-RAM und bieten mit 3 TByte pro Sockel laut Intel die branchenweit größte Speicherkapazität pro Sockel. Sie sollen so für Echtzeit-Analytics sowie datenintensive Workloads geeignet sein, etwa Online Transaction Processing (OLTP), Supply Chain Management (SCM) und Enterprise Resource Planning (ERP). Auch bei den RAS-Features (Reliability, Availability, Serviceability) legt Intel nach. Neuerungen bei der Intel-Run-Sure-Technik wie die verbesserte „Enhanced Machine Check Architecture Recovery“ sollen unplanmäßige Systemausfallzeiten reduzieren und für nahezu 100%-ige Verfügbarkeit bei unternehmenskritischen Anwendungen sorgen. Intel DESIGN FÜR SERVER BIS ZU LÜFTERLOSEN MOBILEN AMD stellt Mikroarchitektur Zen für x86-Prozessoren vor AMD präsentiert mit „Zen“ das Herzstück der kommenden Computing-Produkte von AMD, die „aller Voraussicht nach“ 2017 auf den Markt kommen − zunächst für Hochleistungs-Desktop-PCs, dann für Server der Enterprise- Klasse und mobile PCs und schließlich für Embedded-Anwendungen. Die Architektur soll eine 40%-ige Steigerung der Befehle-pro-Taktzyklus im Vergleich zu anderen AMD Prozessoren bei gleichbleibendem Stromverbrauch bieten. Ziel der Entwicklung ist laut AMD ein „maximaler Datendurchsatz bei maximaler Befehlsausführung“. Ein Drei-Ebenen-Cache mit neuen Vorabruf-Algorithmen ermöglichen eine drastische Reduzierung von Cache-Fehltreffern und eine größere Bandbreite im Ver- gleich zur vorherigen Mikroarchitektur und soll für „optimale Recheneffizienz“ sorgen. Mit der von Grund auf neu konzipierten x86-Architektur gibt AMD den CMT-Ansatz (CoreMultithreading) auf. Alle Kerne erhalten ihre eigenen Ressourcen (abseits des L3-Caches). Das bei Intel als Hyperthreading bezeichnete Prinzip heißt bei AMD „Simultaneous Multithreading“ (SMT). Jeder Kern wird je zwei Threads verarbeiten können. Das könnten dann bis zu 16 Threads bei einem Achtkerner werden. Mit Zen soll die Sockelinfrastruktur „AM4“ an den Start gehen, die mit AMD A-Serie CPUs der 7. Generation kompatibel ist. Sie soll sowohl für reine FX-CPUs brauchbar sein als auch für APUs. Letztere werden zunächst noch auf „Excavator“ basieren („Bristol Ridge“), sollen aber ab 2017 durch Zen-basierte Nachfolger abgelöst werden („Summit Ridge“). Integriert in das Konzept sind DDR4, USB 3.1 sowie PCI-Express- und SATA-Technik. AMD RZ/T1 Echtzeit-Prozessorlösung für Industrieantriebe und Robotersysteme Das RZ/T1 Motion Control Solution Kit von Renesas vereinfacht die Embedded-Entwicklung von industriellen Servoantrieben und -Controllern, Industrierobotersystemen, Fertigungsanlagen und anderen Werkzeugmaschinen, die hohe Geschwindigkeit, schnelle Reaktionszeit sowie hervorragendes Echtzeit-Verhalten erfordern. Das Kit bietet in seiner Produktklasse höchste Rechenleistung und eine Echtzeit-Architektur, mit der sich Regelkreise noch enger gekoppelt implementieren lassen, Netz- 46 werk-Konnektivität zur Unterstützung einer deterministischen Kommunikation sowie eine Hochgeschwindigkeits-Encoderschnittstelle. Es fungiert damit praktisch als vernetzte ServoLösung auf einem einzigen Chip. Es enthält eine RZ/T1-CPU-Karte sowie einen Zweikanal-3-Phasen-Umrichter, um eine Zweikanal-Servomotor-Steuerung mit Strom- und Positions-Rückmeldung zu ermöglichen. Darüber hinaus unterstützt das Kit inkrementelle und absolute Encoder über die Protokolle EnDat, BiSS oder A-FormatTM. Systemhersteller können unmittelbar den Servo-Motor starten und in nur 30 Minuten mit dem Evaluierungsprozess beginnen. Das RZ/ T1 Solution Kit enthält integrierte Software-Algorithmen wie feldorientierte Regelung, Position-Control-Loops sowie einen Velocity-Profile-Generator. Es unterstützt mehrere Protokolle und Schnittstellen, und verfügt über integrierte RS422-, RS232-, CAN-, USB- und TTL-UART-Ports. Die ebenfalls enthaltene R-IN Engine bietet eine auf dem Chip integrierte EtherCAT-Schnittstelle sowie einen Hardware-Switch zur Unterstützung weiterer Industrie-Protokolle wie PROFINET und Ethernet/IPTM. Renesas ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 AKTUELLE PRODUKTE // MIKROCONTROLLER T H R E A D ALL YOU DACHZEILE 32-Bit-PIC-MCUs mit geringer Stromaufnahme Für Embedded-Anwendungen im IoT oder Industrie- und Motorsteuerungen, die geringe Stromaufnahme und lange Batterielebensdauer erfordern, bietet die PIC32MM-Serie Sleep-Modi bis hinab auf 500 nA. Anwendungen mit beschränktem Platzangebot profitieren durch Gehäuseoptionen, die nur 4 mm x 4 mm groß sind. PIC32MM MCUs enthalten Core-unabhängige Peripherie wie CLCs (Configurable Logic Cells) und MCCPs (Multiple-Output Capture Compare PWMs), die sensorlose BLDC-Motorsteuerungen ermöglichen. Zur Entwicklung und Evaluierung bietet Microchip ein PIC32MM Prozessor-Plug-in-Modul (MA320020) an, das in das Explorer 16 Entwicklungsboard (DM240001) gesteckt wird. Alle PIC32MM MCUs werden über das Microchip MPLAB Ecosystem unterstützt, inklusive MPLAB X IDE und XC32 Compiler. Die PIC32MM MUCs stehen ab sofort in Serienstückzahlen in folgenden Gehäusevarianten zur Verfügung: 20-Pin QFN und SSOP; 28-Pin µQFN, QFN, SOIC, SSOP, SPDIP; 36-Pin QFN und 40-Pin uQFN. Die Bausteine stehen mit 16, 32 und 64 KB Flash-Speicher zur Verfügung. Microchip LOW POWER 16-Bit Flash-MCU mit Smart-Card-Interface Der Mikrocontroller S1C17M10 von Epson wurde speziell für Tokenanwendungen und für Kartenlesegeräte entwickelt. Er verfügt über eine ISO-7816-3-kompatible Geldkartenschnittstellenfunktion. Der S1C17M10 arbeitet über der gesamten Versorgungsspannung von 1,8V bis 5,5V mit einem typischen Stromverbrauch im HALT Betriebsmode von 0.6µA wenn die RTC aktiv ist. Im RUN-Betriebsmodus liegt der Verbrauch bei 145µA/MHz (typisch). Die maximale Taktfrequenz des Bausteins beträgt 16,8 MHz, was eine vierfache Verbesserung zum Vorgängermodell ist. Der S1C17M10 bietet einen eingebauten LCD-Treiber, an der ein Dot-Matrix Display (bis zu 1280 x 704 Bildpunkte) ansteuern kann. Mit der Unterstützung von bis zu zwei Displayzeilen und 10 alphanumerischen Zeichen können alle Informationen die benötigt werden auf einem Display dargestellt werden. Zusätzlich bietet der Baustein UART-, SPIund I²C-Schnittstellen, 64kByte Flashspeicher mit Selbstprogrammierung und 4kByte RAM. Der Baustein ist in einem TQFP15 128-Pin-Gehäuse verfügbar, kann aber auch als Bare Chip bei Epson bezogen werden. Epson NEED IN AN RTOS Source Code No Royalties Small Footprint IEC-61508 • IEC-62304 Express Logic’s ThreadX RTOS has received TÜV Certification for functional safety, according to IEC-61508 and IEC-62304 standards. Now, use of ThreadX for safety-critical systems is easier than ever before. Ask us about our TÜV certification, and how it can help you meet IEC-61508 and IEC-62304 regulations. YOUR EXTRAS Certification Pack™ Certification Fastest RTOS Automatic Event Trace ADDITIONAL MODULES N E T TCP/IP with IPv4 & IPv6 F I L E Embedded FAT File System ARM-CORTEX-M3 MCUS U S B Für Antriebssteuerungen und Consumer-Elektronik des 65nm-Logikprozesses gefertigt werden. Zum Angebot zählen Gehäuse mit geringer Anschlusszahl (32 bis 100 Pins) und kleine Flash-Speicher (32 bis 128 KB). Die MCUs werden mit Taktfrequenzen bis 40MHz betrieben. Integriert sind ein präziser 12bit A/D-Wandler mit 1,5us Wandlungsgeschwindigkeit und ein 8-bit D/A-Wandler. Die M3H MCUs bieten Toshibas PMDFunktion (Programmable Motor Drive) für Antriebssteuerungen mit Wechselrichtern, z.B. bei A/C- und BLDC-Motoren. Hinzu kommt universelle Peripherie wie UART, I2C, TSPI und Timer. Die ebenfalls integrierten Analogschaltkreise und die universelle Peripherie machen die M3H MCUs zu stromsparenden Bausteinen. Muster der 30 Derivate aus der M3H-Serie sind ab Mai 2016 erhältlich. Die Bausteine eignen sich für verschiedene Consumer- und Industrieanwendungen wie Antriebssteuerungen, Audio-/ Videogeräte und Büromaschinen. ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 47 Die M3H MCUs, basierend auf den Cortex-M3-Cores von ARM, sind die ersten Bausteine der TXZ-Serie und die ersten MCUs von Toshiba, die im EmbeddedFlash-Speicher-Prozess auf Basis Toshiba Host and Device Stack G U I Embedded Graphics T R A C E Real-Time Event Trace For Information visit WWW.RTOS.COM +49 5143-911303 EMBEDDED COMPUTING // INDUSTRIE-BOARDS EMBEDDED Dual Socket Server Motherboard im E-ATX-Format Das Motherboard Giada N50DFN bietet zehn SATA-III-Anschlüsse und ermöglicht via NVMExpress Lese-/Schreibraten bis zu 2400/1200 MB/s. Dank der Unterstützung für Intels XeonProzessoren E5-2600 V3/V4 (Haswell) bietet das Board hohe Rechen- und Speicherleistung sowie einen ultraschnellen Datendurchsatz. In Kombination mit dem Intel-Chipsatz C612 ist das N50D-FN bereit für sehr große Datenmengen, intensive Datenverarbeitungsprozesse und andere Speicheranwendungen im Serverbetrieb. Das Giada N50DFN bietet auch bei hoher Auslastung Sicherheit sowie Stabilität. Es ist über den Distributor Concept International zu einem Preis von 480 Euro (UVP exkl. MwSt.) erhältlich. Das Giada N50D-FN eignet sich besonders für den Einsatz in Workstations sowie als Speicherserver mit hohen Anforderungen an die Schreib- und Lesegeschwindigkeit der Festplatte. Darüber hinaus ist es für High-Speed-Netzwerkumgebungen wie Desktop Virtualisierung prädestiniert sowie dank zehn SATA-III-Anschlüssen und zwei NVME Ports für verteilte Speichersysteme. Für noch bessere Leistung und einen schnelleren Datendurchsatz integriert das Server Motherboard zwei Onboard-NVME- (Non-Volatile Me- mory Express) Anschlüsse. Darüber lassen sich direkt zwei NVME Festplatten anschließen. Die Lesegeschwindigkeit der NVMEFestplatten beträgt bis zu 2400 MB/s, die Schreibgeschwindigkeit bis zu 1200 MB/s. Zur Übertragung selbst paralleler Befehle mit hoher Geschwindigkeit steht eine PCI-E (Peripheral Component Interconnect Express) Schnittstelle bereit. Über den PCI-E Switch kann eine Backplane integriert werden. Giada MCU 32-Bit ARM Cortex-M4F MCU mit DSP und FPU Die NUC505-Serie mit integriertem 24-Bit Audio Codec eignet sich besonders für Industrieund Consumer-Applikationen wie Thermodrucker, Audio und Wireless Audio, Sound Bar oder GPS Tracker, die eine hohe Re- chenleistung sowie eine hohe Anzahl an Kommunikationsschnittstellen wie UART, SPI, USB 2.0 High-Speed Device, USB2.0 Full-Speed Host und SD Host erfordern. Die 32-Bit Mikrocontroller der NuMicro-NUC505Serie takten mit bis zu 100 MHz, unterstützen einen erweiterten industriellen Betriebstemperaturbereich von -40°C bis 85°C und arbeiten in einem Spannungsversorgungsbereich von 2,7 V bis 3,6 V. Die Controller sind mit bis zu 2 MB Serial Flash und 128 kB SRAM bestückbar und in den Gehäusetypen LQFP48/64 und QFN48/88 verfügbar. Atlantik Elektronik unterstützt seine Kunden nicht nur bei der Produktauswahl, sondern vor allem auch bei der Software-Entwicklung. Das Software Development Kit mit Keil und IAR Unterstützung bietet einen Projekt Manager sowie Editor, Compiler und Debugger. Nuvoton gewährleistet für ihre 32-Bit-ARM-Cortex-MMikrocontroller eine Langzeitverfügbarkeit von mindestens zehn Jahren. Über die ARM-Cortex-M4-Technologie hinaus bie- tet die Atlantik Elektronik ein weites Portfolio an Produkten für typische Embedded Anwendungen, zu denen neben WLAN Front-End Modulen auch komplette SystemOn-Modul-Lösungen mit Funk und Display zählen. Atlantik Elektronik stellt entsprechende Software Tools zur Verfügung und unterstützt mit Design-Support die schnelle Umsetzung von Projekten zur Beschleunigung der Time-toMarket. Atlantik Elektronik FÜR RAUE UMGEBUNGEN SBC im 3,5 Zoll-Format mit Intels 6. Gen Core-i-U-Series Der Single Board Computer (SBC) MIO-5272 von Advantech erweitert Fortecs Sortiment. Herzstück ist wahlweise ein Celeron oder Core i (Skylake), welche mit 2,0 bzw. 2,6 GHz (max. Turbo Frequency 3,0 bzw. 3,4 GHz), sowie einem L3 Cache von 2 bzw. 4 MB eine hohe Leistung bieten. Die Verlustleistung (TDP) beträgt nur 15 W. Der einsetzbare Arbeitsspeicher beträgt bis zu 16 GB (DDR3L 1600 MHz) (2x 204pin SODIMM) stehen selbst speicherhungrigen Anwendungen reichlich Spielraum zur Verfü- 48 gung. Die integrierte GPU-Einheit Intel HD Graphics 510 (Celeron) bzw. 520 (Core i) unterstützt die grafischen Schnittstellen DirectX 11.2, OpenGL 5.0 und OpenCL 2.1. Auch ist die GPU in der Lage, eigenständig das Deko- dieren von Full AVC, VC1 und MPEG2 zu übernehmen. DisplayAusgabe erfolgt wahlweise per VGA (1920 x 1200 @ 60 Hz), LVDS (Dual channel 24-bit LVDS, 1920 x 1200 @ 60Hz), HDMI (HDMI 1.4 HD Video playback, 4096 x 2160 @ 24 Hz) sowie (auf Anfrage zusätzlich) eDP (embedded DisplayPort, 4096 x 2304 @ 60). Der Multi-Display-Betrieb ist in folgenden Varianten möglich: VGA + HDMI, VGA + LVDS/eDP, HDMI + LVDS/eDP, VGA + HDMI + LVDS/eDP. Die Anschlüsse für 2 x Ethernet (10/100/1000Mbps) sorgen für die Kommunikation im Netzwerk. 2 x USB 2.0 sowie 2 x USB 3.0 Interfaces übernehmen den Kontakt zur Peripherie. Intern stehen 2 x Serial RS232/422/485, 2 x USB 2.0, SMBus, GPIO, sowie zur Datenanlieferung 2 x SATA III (600 MB/s) Ports und 1 x mSATA (1x Full-size) zur Verfügung. Als interne Steckplätze stehen 2 x Mini PCIe (1 x SIM Card Holder, 1 x Support für mSATA) bereit. Auf Anfrage ist TPM 2.0 möglich. Fortec ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 Impressum REDAKTION Chefredakteur: Johann Wiesböck (jw), V.i.S.d.P. für die redaktionellen Inhalte, Ressorts: Zukunftstechnologien, Kongresse, Kooperationen, Tel. (09 31) 4 18-30 81 Chef vom Dienst: David Franz (df), Ressorts: Beruf, Karriere, Management, Tel. -30 97 Verantwortlich für dieses Sonderheft: Margit Kuther (mk), Sebastian Gerstl (sg) Redaktion München: Tel. (09 31) 4 18Sebastian Gerstl (sg), ASIC, Entwicklungs-Tools, Mikrocontroller, Prozessoren, Programmierbare Logik, SOC, Tel. -30 98; Franz Graser (fg), Prozessor- und Softwarearchitekturen, Embedded Plattformen, Tel. -30 96; Martina Hafner (mh), Produktmanagerin Online, Tel. -30 82; Hendrik Härter (heh), Messtechnik, Testen, EMV, Medizintechnik, Laborarbeitsplätze, Displays, Optoelektronik, Embedded Software Engineering, Tel. -30 92; Holger Heller (hh), ASIC, Entwicklungs-Tools, Embedded Computing, Mikrocontroller, Prozessoren, Programmierbare Logik, SOC, Tel. -30 83; Gerd Kucera (ku), Automatisierung, Bildverarbeitung, Industrial Wireless, EDA, Leistungselektronik, Tel. -30 84; Thomas Kuther (tk), Kfz-Elektronik, E-Mobility, Stromversorgungen, Quarze & Oszillatoren, Passive Bauelemente, Tel. -30 85; Kristin Rinortner (kr), Analogtechnik, Mixed-Signal-ICs, Elektromechanik, Relais, Tel. -30 86; Margit Kuther (mk), Bauteilebeschaffung, Distribution, E-Mobility, Tel. -30 99; Freie Mitarbeiter: Prof. Dr. Christian Siemers, FH Nordhausen und TU Clausthal; Peter Siwon, MicroConsult; Sanjay Sauldie, EIMIA; Hubertus Andreae, dreiplus Verantwortlich für die FED-News: Jörg Meyer, FED, Alte Jakobstr. 85/86, D-10179 Berlin, Tel. (0 30) 8 34 90 59, Fax (0 30) 8 34 18 31, www.fed.de Redaktionsassistenz: Eilyn Dommel, Tel. -30 87 Redaktionsanschrift: München: Grafinger Str. 26, 81671 München, Tel. (09 31) 4 18-30 87, Fax (09 31) 4 18-30 93 Würzburg: Max-Planck-Str. 7/9, 97082 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-24 77, Fax (09 31) 4 18-27 40 Layout: Agentur Print/Online ELEKTRONIKPRAXIS ist Organ des Fachverbandes Elektronik-Design e.V. (FED). FED-Mitglieder erhalten ELEKTRONIKPRAXIS im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Das LeiterplattenTechnologieForum. 27.-28.09.2016 in Berlin Erleben Sie zwei tolle Tage mit vielen Informationen und kommen Sie mit auf eine Bootsfahrt auf der Spree! CU Makro VERLAG Vogel Business Media GmbH & Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9, 97082 Würzburg, Postanschrift: Vogel Business Media GmbH & Co. KG, 97064 Würzburg Tel. (09 31) 4 18-0, Fax (09 31) 4 18-28 43 Beteiligungsverhältnisse: Vogel Business Media Verwaltungs GmbH, Kommanditistin: Vogel Medien GmbH & Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9, 97082 Würzburg Geschäftsführung: Stefan Rühling (Vorsitz), Florian Fischer, Günter Schürger Publisher: Johann Wiesböck, Tel. (09 31) 4 18-30 81, Fax (09 31) 4 18-30 93 Verkaufsleitung: Franziska Harfy, Grafinger Str. 26, 81671 München, Tel. (09 31) 4 18-30 88, Fax (09 31) 4 18-30 93, [email protected] Stellv. Verkaufsleitung: Hans-Jürgen Schäffer, Tel. (09 31) 4 18-24 64, Fax (09 31) 4 18-28 43, [email protected] Key Account Manager: Annika Schlosser, Tel. (09 31) 4 18-30 90, Fax (09 31) 4 18-30 93, [email protected] Marketingleitung: Elisabeth Ziener, Tel. (09 31) 4 18-26 33 Auftragsmanagement: Claudia Ackermann, Tel. (09 31) 4 18-20 58, Maria Dürr, Tel. -22 57; Anzeigenpreise: Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 51 vom 01.01.2016. Vertrieb, Leser- und Abonnenten-Service: DataM-Services GmbH, Franz-Horn-Straße 2, 97082 Würzburg, Carsten Lurz, Tel. (09 31) 41 70-4 88, Fax -4 94, [email protected], www.datam-services.de. Erscheinungsweise: 24 Hefte im Jahr (plus Sonderhefte). Verbreitete Auflage: 37.801 Exemplare (IV/2015). Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern – Sicherung der Auflagenwahrheit. Bezugspreis: Einzelheft 12,00 EUR. Abonnement Inland: jährlich 235,00 EUR inkl. MwSt. Abonnement Ausland: jährlich 266,20 EUR (Luftpostzuschlag extra). Alle Abonnementpreise verstehen sich einschließlich Versandkosten (EG-Staaten ggf. +7% USt.). Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlungen im In- und Ausland entgegen. Sollte die Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Abbestellungen von Voll-Abonnements sind jederzeit möglich. 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Jetzt noch S CHNEL L anmelden! www.conday.de ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 49 EMBEDDED COMPUTING // INDUSTRIE-BOARDS HF-MODUL 802.15.4-HF-Module als Basis für mehrere Plattformen Die XBee-HF-Module von Digi International bieten Originalgeräteherstellern (OEM) eine gemeinsame Ausgangsbasis für mehrere Plattformen wie Multipunkt- und ZigBee-/Mesh-Topologien sowie 2,4-GHz- und 900-MHz-Lösungen (Vertrieb: Digi-Key). OEMs, die XBee einsetzen, können je nach dynamischen Anwendungsbedürfnissen problemlos eine XBee-Komponente gegen eine andere austauschen. XBee-802.15.4-HF-Module eignen sich für Anwendungen mit niedriger Latenz und vorher- sagbaren Kommunikationszeitpunkten. Mit schneller, robuster Kommunikation in Punkt-zuPunkt, Peer-to-Peer- und Mehrpunkt-/Sternkonfigurationen bieten XBee-802.15.4-Produkte eine stabile Endpunkt-Anbin- dung. Egal, ob reiner Kabelersatz für die serielle Kommunikation oder als Teil eines komplexeren sternförmigen Sensornetzwerks, XBee-802.15.4-HF-Module maximieren die Performance und erleichtern die Entwicklung. XBee802.15.4-Module lassen sich nahtlos an kompatible Gateways, Geräteadapter und Reichweitenverlängerer anbinden, um Entwicklern eine echte Beyondthe-Horizon-Verbindung zu bieten. Die aktualisierten XBee-S2C802.15.4-Module enthalten den SoC EM357 von Silicon Labs und bieten einen verbesserten Stromverbrauch, Unterstützung für funkübertragene Firmware-Updates sowie bei Bedarf einen Upgrade-Pfad auf DigiMeshoder ZigBee-Mesh-Protokolle. Digi International bietet zudem seine Drahtlos-Verbindungskits an, die eine praktische Möglichkeit darstellen, um die Verwendung von XBee-HF-Modulen zur Nutzung von Geräten und den Aufbau von ZigBee-basierten Sensornetzwerken zu erlernen. Digi/Digi-Key EMBEDDED WaRP7, Plattform für schnelle IoT- und Wearable-Entwicklung WaRP7, eine kleinformatige Entwicklungsplattform, die NXP zusammen mit Farnell element14 entwickelt hat und fertigt, erfüllt zahlreiche Vorteile für das Entwicklen von Lösungen und ermöglicht reduzierte Baugrößen, längere Batterielaufzeiten und bietet flexible Datenschnittstellen. Das Open-Source-Design und komplette Softwarepaket von WaRP7 sorgen für Innovation ohne Lizenzbeschränkungen. WaRP7 erleichtert die Ausrichtung auf kleinere, leistungsfähigere Komponenten und schafft somit neue Möglichkeiten für Entwickler. WaRP7 eignet sich für zahlreiche Anwendungen, z.B. im Smart Home, in Sportuhren, Pulsmessern und Wearables. WaRP7 basiert auf dem Applikationsprozessor i.MX 7Solo von NXP, der eine erweiterte Implementierung des ARM Cortex-A7 Cores und des ARM Cortex-M4 Cores enthält. Die Plattform bietet zudem integrierte Sensoren; Datenanbindung über NFC, Bluetooth, Bluetooth Smart und Wi-Fi sowie On-Board-externen LPDDR3-Speicher. WaRP7 bietet umfangreiche MultimediaFunktionen mit Zugriff auf einen MIPI-DSI-Display-Port, eine OnBoard-Kamera und Audiofunktionen. Die Plattform enthält neben Sensoren auch einen Akku und Stromversorgungsschalt- kreise. WaRP7 vereinfacht den Entwicklungsaufwand für LinuxSoftwareentwickler und unterstützt umfangreiche Benutzeroberflächenfunktionen und Datenanbindungs-Protokollstacks. WaRP7 ist über den MikroBusSockel erweiterbar, womit sich über 200 kompatible Click Boards anschließen lassen. WaRP7 wird durch die Entwickler-Community element14 unterstützt und ist über Farnell element14 erhältlich. NXP/Farnell EMBEDDED ARM-basierte Starter-Kits mit NXP- und TI-Prozessoren Die ARM-basierten Starter-Kits von Advantech mit NXP- und TIProzessoren ermöglichen Evaluierungs- und Entwicklungsmaßnahmen für ARM-Plattformen ohne Umwege (Vertrieb: Rutronik). Das Starter-Kit umfasst alle wichtigen Elemente einer Entwicklungsumgebung, wie Mainboards mit CPU-Kabeln, Adapterkarten, LCD-Panel und Stromadapter. Parallel zu den ARMStarter-Kits ist ein integriertes Betriebssystem-Image in Linux freigegeben, mit dem Anwender sofort ihre Evaluierungsarbeiten 50 aufnehmen können. An Betriebssystemen sind etwa Android, Yocto Linux und Ubuntu für den Online-Download verifiziert. Die Quellcodes der Betriebssysteme sind offen zugänglich, um Nutzern die Entwicklung ihres An- wendungscodes zu vereinfachen. Darüber hinaus bietet Advantech Werkzeuge, u.a. für die Anwendungsentwicklung Qt, ein plattformübergreifendes Tool für die Geräteerstellung, die UI-Entwicklung sowie die Advantech WISE-PaSS/RMM APIs für Zugriff, Steuerung und Monitoring von Geräten. Sämtliche AddonSoftwareangebote sind vollständig verifiziert und kostenlos. Neben dem Support auf Betriebssystemebene und den Softwaretools umfassen die ARMStarter-Kits auch Supportser- vices wie den Design-in-Service mit referenziertem Trägerplatinen-Design, Layout- und Schaltbild-Überprüfung sowie diversen Bedienungsanleitungen und Produktionsservices. Die ARMStarter-Kits sollen in nur zehn Minuten eingerichtet sein. Dank der ARM-basierten Module/Platinen und des 7 Jahre+-Langlebigkeitssupports lassen sich ARM-basierte Lösungen einfacher entwickeln und schneller auf den Markt bringen. Advantech/Rutronik ELEKTRONIKPRAXIS Embedded Systems Development September 2016 11050 Begeben Sie sich auf Zeitreise! In diesem Jahr feiert ELEKTRONIKPRAXIS 50. Geburtstag. Aus diesem Anlass berichten wir in jeder Heftausgabe bis Frühjahr 2017 und online auf der Meilensteine-Webseite über die führenden Unternehmen der Elektronikbranche. Was waren ihre wichtigsten Leistungen, wo stehen die Unternehmen heute und wie sehen die Pioniere der Elektronik die Zukunft? Entdecken Sie die ganze Geschichte unter www.meilensteine-der-elektronik.de Analog EDA Elektronik-Händler Distribution RTOS & Tools Embedded Messen & Veranstaltungen Messen Steuern Regeln Relais Verbindungstechnik Mikrocontroller Schaltschränke/Klimatisierung HF-Messtechnik LED/Lighting Displays Stromversorgungen Labormesstechnik Power Management Passive Bauelemente EMS Eine Serie von ABSICHERUNG DES AUTOMOBIL KONSUMGÜTER MILITÄR INTERNET OF THINGS SAFE, RELIABLE, SECURE. Seit über 30 Jahren vertrauen weltweit führende Firmen Green Hills Software sicherer, zuverlässigen und performanten Software für sicherheitskritische Systeme. INDUSTRIE MEDIZIN Für das vernetzte Auto, Konsumgüter und Medizinprodukte, Industrieautomatisierung, Netzwerke, Schaltzentralen, etc. bieten unsere Software und Dienstleistungen die sichere und zuverlässige Basis für das Internet der Dinge. NETZE KOMMUNIKATION Um Systeme für das Internet der Dinge mit der höchsten Qualität und Zuverlässigkeit zu entwickeln, rufen Sie die folgende Nummer an +49 228 4330 777 oder besuchen Sie www.ghs.com/secureIoT Copyright © 2016 Green Hills Software. Green Hills Software and the Green Hills logo are registered trademarks of Green Hills Software. All other product names are trademarks of their respective holders.
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