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GORE-TEX® Transalpine-Run 2016
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Brixen, 10.09.2016,
12. GORE-TEX® Transalpine-Run endet mit großartigem Finale in Brixen
Großartiges Finale beim 12. GORE-TEX® Transalpine-Run. Nach knapp 250 Kilometern
und mehr als 14.862 Höhenmetern im Aufstieg endete eines der härtesten und zugleich
spektakulärsten Trailrun-Events am Samstag in Brixen mit dem verdienten Erfolg von
Daniel Jung aus Italien und Helmut Schiessl aus Buchenberg im Allgäu. Das Duo war
nach sieben Etappen ein würdiger Nachfolger der Vorjahressieger Oscar und Mark Casal
aus Andorra. Platz zwei ging an die italienisch-österreichische Kombination Ivan
Paulmichl/Michael Kabicher (6.37,7 Minuten zurück), die sich mit einer tollen Leistung
noch den Sieg auf der 7. Etappe von Sarnthein nach Brixen gesichert und mehr als sieben
Minuten gutgemacht hatten. Rang drei ging an die Österreicher Florian Heinzle/Mario
Weiß (1:01.12,2 Stunden zurück). Schnellste deutsche Mannschaft waren die MasterLäufer Florian Holzinger/Stefan Holzner. Bei den Frauen holten sich Manishe Sina/Lisa
Mehl (Frankfurt/Esslingen) den Gesamtsieg. In der Kategorie Mixed waren die beiden
Deutschen Timo Zeiler/Melanie Albrecht nicht zu schlagen.
Was für ein emotionales Finale in der Südtiroler Vorzeige-Stadt Brixen. Der herrliche Domplatz war
von Fans, Touristen und Familienangehörigen gefüllt, die bei Temperaturen an die 30 Grad für
einen lautstarken Empfang sorgten. „Die Südtiroler sind doch etwas Besonderes. Solch ein
Empfang, ich war den Tränen nah“, zeigte sich Daniel Jung sichtlich gerührt. Die Emotionen
schlugen hoch in Brixen, zumal der scheinbar sichere Sieg auf der Schlussetappe noch
überraschend in Gefahr geriet. Es roch nach einer Sensation, obwohl Jung/Schiessl am
Samstagmorgen in Sarnthein mit einem Vorsprung von rund 14 Minuten gestartet waren. Am Ende
der 36,50 Kilometer und 1.934 Höhenmeter im Aufstieg blieben davon noch 6.37,7 Minuten übrig.
Die Finaletappe erwies sich als harte Probe für alle Athleten, die nach den Anstrengungen der
Vortage sichtlich gezeichnet waren. „Das war ein intensiver Tag, ein ganz hartes Stück Arbeit.
Besonders am Anfang ging es mir echt dreckig“, gestand der 34-jährige Naturnser Daniel Jung, der
nach Platz 3 im Jahr 2014 und Rang 2 im Vorjahr nun seinen größten Triumph feierte. Und mit
Helmut Schiessl einen Partner an der Seite hatte, der sportlich und menschlich zu ihm passte. „Der
Helmut ist ein Klasse-Typ. Ein Talent und Kämpfer“, lobte Jung seinen 10 Jahre älteren Partner.
Der Berglauf-Weltmeister von 2005 hatte seine Karriere vor vier Jahren beendet, ehe er sich von
Daniel Jung zum Start beim 12. GORE-TEX® Transalpine-Run überreden ließ. Läuferisch ist der
Allgäuer noch immer eine Klasse für sich. „Aber im Downhill war es besonders hart für mich“,
gestand Schiessl.
Es war die Zeit für große Emotionen und der Freudentränen: Zusammen saßen die Athleten im
Brunnen auf dem Domplatz und kühlten ihre überhitzte Füße, nachdem sie sich sieben Tage lang
auf sportlich höchstem Niveau auseinandergesetzt, bis zur Erschöpfung und darüber hinaus
gefightet hatten. Und dass Paulmichl/Kabicher im Finale noch einmal zum Angriff auf das
Führungsteam geblasen hatte, sorgte für zusätzliche Spannung. „Wir waren gut drauf und haben
uns bei Kilometer 15 an der zweiten Verpflegung abgesetzt. Wir haben alles versucht und hätten
nicht gedacht, dass wir bis auf gut 6 Minuten herangekommen wären“, lachte Ivan Paulmichl, im
Vorjahr bereits Zweiter an der Seite von Daniel Jung. Sicherlich eine etwas pikante Situation. Mit
Michael Kabicher hatte der Vinschgauer einen starken Partner an seiner Seite. Besonders im
Downhill gab der 30-Jährige vom Mondsee in Oberösterreich richtig Gas.
Dagegen ging es für den Vorarlberger Florian Heinzle und Niederösterreicher Mario Weiß nur noch
ums Ankommen, nachdem sich Heinzle am Freitag eine extrem schmerzhafte Muskelverhärtung im
Oberschenkel zugezogen hatte. „Die Schmerzen waren fast unerträglich, ich war noch nie so froh,
das Ziel erreicht hatte“, sagte der sichtlich mitgenommene Heinzle. Und Mario Weiß gestand, dass
er den dritten Rang aufgrund der Verletzung seines Partners bereits abgeschrieben hatte.
Insgesamt waren die Österreicher die Überraschungs-Mannschaft des 12. GORE-TEX® TransalpineRun, führten die Konkurrenz an den ersten zwei Tagen an und lieferten den Top-Teams einen
großen Wettkampf.
Großer Kampf war auch in den anderen Klassen angesagt. Es blieb aber bei den bestehenden
Kräfteverhältnissen. Bei den Frauen holten sich die beiden Deutschen Manishe Sina und Lisa Mehl
den Gesamtsieg, obwohl sie am Schlusstag noch sieben Minuten auf die Etappensiegerinnen Rene
Unser/Sarah Macleod aus Kanada verloren. „Am Ende war die Kraft weg, die sieben Tage waren
echt hart“, gestand die 34-jährige Frankfurterin Manishe Sina, die sich ausdrücklich bei ihrer sieben
Jahre jüngeren Partnerin Lisa Mehl bedankte: „Sie hat mich nicht nur einmal gerettet.“
In der Klasse Master Men holten sich die Deutschen Florian Holzinger und Stefan Holzner, der
zweifache Sieger des Ironman Frankfurt mit einer Ironman-Bestzeit von 8:09 Stunden, mit sechs
Etappenerfolgen den Gesamtsieg. Besonders Holzinger ist beim GORE-TEX® Transalpine-Run ein
bekanntes Gesicht. 2012 holte er beim Sieg von Reiter/Karrera Rang 2 an der Seite von Volkmar
Rolfes. In der Kategorie Senior Master Men feierte Dr. Thomas Miksch seinen siebten Erfolg beim
TAR. Partner Jörg Schreiber seinen dritten Gesamtsieg.
Spannend ging's vom ersten bis zum letzten Tag in der Kategorie Mixed zu, die mit einem
Vorsprung von 17.10 Minuten an das Duo Timo Zeiler/Melanie Albrecht ging. Die ehemalige SkiLangläuferin aus Wallgau könnte vor einer großen Zukunft im Trailrun stehen, deutete die erst 20Jährige doch ihre großes läuferisches Potenzial an. „Niemand hat damit gerechnet, was wir hier
geleistet haben“, gestand Timo Zeiler. Allgemein wurde mit einem Schlussangriff der Paarung
Kristin Berglund/Gerald Fister gerechnet. Doch die Schwedin litt unter einer aufkommenden Grippe.
„Kristin ist eine wahnsinnige Kämpferin“, zeigte sich der Kärtner Fister von der Einstellung der
Schwedin begeistert. Am Ende reichte es noch zu Platz 2, allerdings mit dem Minimalvorsprung von
2.03 Minuten vor den beiden immer stärker werdenden Deutschen Markus Mingo/Tina Fischl.
Höchst interessant auch die Siegerpaarung in der Kategorie Master Mixed. Jens Lord Kramer und
Irene Senfter hätten wohl den Preis für das sympathischste Team bekommen. Senfter, eine
ehemalige Kommunalpolitikerin, holte ihren fünften Sieg beim TAR. Diesmal an der Seite von Jens
Lord Kramer, Vorreiter für den Highlander-Sport in Südtirol.
An der Spitze des Feldes wurde hart gekämpft, im hinteren Teil nicht weniger. Dafür aber umso
länger. Am Schlusstag waren sie nochmal bis zu 10 Stunden unterwegs, Teams wie Sister Act,
Israel 3 oder Die Rossis. Selbst die vielen kleinen und großen Blessuren konnten der Stimmung
keinen Abbruch tun. Zuerst die Schuhe aus, dann die Füße ins kühle Wasser. Danach ein Bierchen
im GORE-TEX®-Pavillion, am besten in einem der schwarzen Liegestühle relaxen. Sie bildeten
Leidensgemeinschaften im Kampf gegen das Zeitlimit. Ihren Spaß hatten sie dennoch nicht
verloren. Ganz im Gegenteil. So wie Rolf Schwarz und Sylvia Ellwanger, die von der herrlichen
Streckenführung auf der 5. Etappe schwärmten und denen das Resultat egal war. Oder wie Bernd
Reuter und Johanna Schlegel. Zum vierten bzw. zweiten Mal beim „TAR“ dabei. Bernd kühlte
permanent seine Knochenhaut am Schienbein, Johanna laborierte an einer Sehnenentzündung. Alle
erreichten Brixen. Der GORE-TEX® Transalpine-Run setzt große Kräfte frei.
So wie bei dem Kölner Elmar Sprink. Er bildete zusammen mit Ralph Block das Team „JentschuraTeam mit Herz“. Das Besondere daran. Elmar Sprink ist der erste Mensch, der mit einem
Spenderherz über die Alpen gelaufen ist. Sprink erreichte immerhin auf Rang 119 den finalen
Etappenort Brixen.
Ungeahnte Kräfte entwickelte auch Urte Fiek aus Hamburg. Als „Team Alstermädchen Trailpunkt“
war sie zusammen mit Guido Althausen gestartet. Leider machte ihrer Partner nach 15 Kilometer
auf der ersten Etappe schlapp – Magen-Darm. Seitdem ging's für Urte allein weiter. Mental keine
leichte Sache. Obwohl sie „viele nette und tolle Leute“ kennengelernt habe, so die Hamburgerin.
Auf der Königsetappe am 3. Tag war Urte bei Kilometer 38 am Ende. Mit Tränen in den Augen rief
sie beim Bruder zuhause an. Der sorgte für neue Motivation. Und so ging es weiter. Tag für Tag mit
einer Mischung aus Erschöpfung und Abenteuerlust. „Ich möchte auch die Schönheiten der Alpen
kennenlernen. Das ist ein Anreiz über die Alpen zu laufen“, so die 30-Jährige. Sie schaffte es allein
bis nach Brixen und will demnächst durch Neuseeland laufen. 3000 Kilometer, mit dem Zelt auf
dem Rücken.
Nicht nur sportlich stimmte es bei der 12. Austragung des GORE-TEX® Transalpine-Run. Die neu
konzipierte Ostroute von Garmisch-Partenkirchen nach Brixen kam bei den 600 Sportlern aus 34
Nationen bestens an. Grandiose Landschaften, beste Trails und spektakuläre Downhills sorgten
trotz großer Anstrengungen für beste Stimmung im Feld. Die Etappenorte Garmisch-Partenkirchen,
Lermoos, Imst, Mandarfen/Pitztal, Sölden, St. Leonhard in Passeier, Sarnthein und Brixen
präsentierten sich als starke Gastgeber. Von den rund gestarteten 300 Teams erreichten knapp
250 das Ziel in Brixen.
Gesamtwertung nach der 7. Etappe von Sarnthein nach Brixen
Men:
1. Daniel Jung/Helmut Schiessl (ITA/GER) 27:13.14,9
2. Ivan Paulmichl/Michael Kabicher (ITA/AUT) 27:19.52,6
3. Heinzle/Weiß (AUT/AUT) 28:14.27,1
Women:
1. Manishe Sina/Lisa Mehl (GER/GER) 38:46.03,0
2. Nina Koch/Johanna Erhart (GER/AUT) 39:31.24,7
3. Rene Unser/Sarah Macleod (CAN/CAN) 40:35.32,3
Mixed:
1. Timo Zeiler/Melanie Albrecht (GER/GER) 30:41.13,1
2. Kristin Berglund/Gerald Fister (SWE/AUT) 30:58.23,1
3. Markus Mingo/Tina Fischl (GER/GER) 31:00.26,6
Master Men:
1. Florian Holzinger/Stefan Holzner (GER/GER) 28:35.47,0
2. Seppi Neuhauser/Anton Philipp (AUT/GER) 29:33.47,2
3. Urs Jenzer/Ruedi Bärtschi (SUI/SUI) 30:24.31,8
Master Mixed:
1. Jens Lord Kramer/Irene Senfter (ITA/ITA) 34:44.26,9
2. Eva Färberböck/Mathis Bode (GER/GER) 35:13.23,9
3. Marie Kemenater/Franz Kröss (ITA/ITA) 36:01.09,9
Senior Master Men:
1. Jörg Schreiber/Thomas Miksch (GER/GER) 33:26.10,6
2. Falk Hübner/Andreas Panthen (GER/GER) 35:20.41,9
3. Josef Blasinger/Martin Mair (ITA/ITA) 35:39.24,3