KEF KammerEnsemble Farandole Basel Heinrich Ignaz Franz Biber Battalia à 10 D-dur, C. 61 Franz Schubert Rondo in A-Dur, D. 438 Josef Suk Serenade für Streicher, Es-Dur, Op. 6 Eine musikalisc he Zeitreise durch die Donau monarchie Jiří Němeček, Leitung und Solovioline Samstag, 29. Oktober 2016, 19.00 Uhr Zinzendorfhaus (Leimenstrasse 10, Basel) Sonntag, 30. Oktober 2016, 17.00 Uhr Kirche St. Chrischona, (Bettingen) In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Bettingen Eintritt frei – Kollekte als Beitrag an die Kosten (Empfohlener Richtbeitrag: Fr. 30.–) Heinrich Ignaz Franz Biber 1644 – 1704 Battalia – Das liederliche Schwärmen der Musquetirer, Mars, die Schlacht Undt Lamento der Verwundten, mit Arien imitiert Und Baccho dedicirt Allegro – Allegro (Die liederliche gselschafft von allerley Humor) – Presto – Mars – Presto – Aria (Andante) – Die Schlacht (Allegro) – Lamento (Adagio) Franz Schubert 1797 – 1828 Rondo für Violine und Streichorchester A-Dur Adagio – Allegro giusto Josef Suk 1874 – 1935 Serenade für Streichorchester Es-Dur, Op. 6 1. Andante con moto 2. Allegro ma non troppo e grazioso 3. Adagio 4. Allegro giocoso, ma non troppo presto Eine musikalische Reise durch die Donaumonarchie ... Liebe Reisende, das KEF-Team begrüsst Sie herzlich im k.u.k. Salonwagen nach Wartenberg, Kremsier, Zuckmantel, Wien und Prag und wünscht Ihnen eine angenehme Fahrt. Unsere Reise beginnt in Wartenberg (heutiges Stráž pod Ralskem-CZ), wo Heinrich Ignaz Franz Biber 1644 geboren wird, und setzt sich gleich nach Kremsier (Kroměříž-CZ) fort. An diesem Ort finden wir das Autograph einer der bedeutendsten Kompositionen frühbarocker Zeiten vor. In seiner Battalia schuf Biber ein grandioses Musikstück voller Effekte und Klangspiele. Es beginnt mit Trompeten- und Trommelmotiven. In der folgenden Szene mit dem Titel «Die liederliche gselschafft von allerley Humor» werden acht verschiedene volksliedartige Melodien zugleich gespielt, gleichsam von Betrunkenen wild durcheinander gegrölt. Für den nun folgenden «Mars» gibt Biber genaue Anweisung, wie der Kontrabass zu präparieren ist: «… wo die Druml geht im Bass muss man an der Saiten ein Papier machen, dass es einen strepitum gibt». Das ¾ Takt-Presto soll wohl eine Reiterszene darstellen, die folgende «Aria» ist ein wehmütiges Abschiedsstück, bevor es in die Schlacht geht. Hier wird über Sechzehntelgetöse und Trompetenimitationen von den beiden Bässen mittels «Pizzicato» Kanonenfeuer imitiert. «Die Schlacht muß nit mit dem Bogen gestrichen werden, sondern mit der rechten Hand die Saiten geschnelt wie die Stuck (Kanonen), Undt starck!» Das Werk endet mit dem «Lamento der Verwundten Musquetirer». Nun nehmen wir den nördlichen Kurs in Richtung Zuckmantel (Zlaté Hory-CZ), wo im gleichen Jahr wie W. A. Mozart Elisabeth Vietz geboren wird. Die später in Wien dienende Köchin heiratet Franz Theodor Schubert. Am 31. Januar 1797 kommt ihr dreizehntes Kind, Franz Peter, zur Welt. Mit neunzehn Jahren – vermutlich für seinen älteren Bruder Ferdinand – schreibt Schubert das konzertante Rondo in A für Violine und Streicher. Er lehnt sich an die mozart’sche Musik, sein grosses Vorbild, an. In seinem Tagebuch vom 13. Juni 1816 schreibt er: «Wie von ferne leise hallen mir noch die Zaubertöne Mozarts Musik. So bleiben uns die schönen Abdrücke in der Seele, welche keine Zeit, keine Umstände verwischen, u. wohlthätig auf unser Daseyn wirken. Sie zeigen uns in den Finsternissen dieses Lebens lichte, helle, schöne Ferne, worauf wir mit Zuversicht hoffen. O Mozart, unsterblicher Mozart, wie viele o wie unendlich viele solche wohlthätige Abdrücke eines lichtern bessern Lebens hast du in unsere Seelen geprägt.» Unsere Reise endet 1892 in Prag, wo Josef Suk gerade sein Kompositionsstudium abschliesst. «Vergessen Sie mal alle Ihre allzu sehr sentimentalen Stimmungen und balladisch umdüsterten Töne. Es wäre an der Zeit, Ihre Aufmerksamkeit den helleren, freudigeren Seiten des irdischen Lebens zuzuwenden.» Das sind die Worte Antonín Dvořáks, des Lehrers und späteren Schwiegervaters des damals achtzehnjährigen Studenten. Den Ratschlag Dvořáks nimmt sich der junge Komponist zu Herzen und macht sich an ein geradezu programmatisch optimis tisches Werk. Die Streicherserenade in Es ist symbolischer Ausdruck glücklicher Jugendzeit, die nach Neuem und Ungeahntem verlangt. Das unter der Patronanz und väterlichen Autorität Dvořáks verfasste Werk wird in einer Zeit geschrieben, in der sich bei Josef Suk erste Liebesgefühle zu der erst 14-jährigen Tochter Dvořáks, seiner späteren Frau Otilka, entwickelten. Jiří Němeček Jiří Němeček wurde 1976 in Tschechien geboren. Er begann sein Musikstudium am Konservatorium in Brünn bei Arnost Jira und setzte es dann bei Ivan Straus an der Musikakademie in Prag fort. Als Solist trat er mit mehreren Orchestern auf (Tschechische Philharmonie, Janáček Philharmonie Ostrava, Kammerphilharmonie Pardubice) und gewann mehrere Preise an internationalen Wettbewerben. Im 1998 gründete Jiři Nemeček das Bennewitz Quartett und war bis 2013 dessen Primarius. Während dieser 15 Jahre wurde das Ensemble mit verschiedenen Preisen gekrönt (Finale ARD München, Goldmedaille in Osaka 2005, 1. Premio Paolo Borciani Reggio Emilia 2008) und begann eine internationale Karriere. Mit dem Bennewitz Quartett hat Jiří Němeček auf vielen berühmten Bühnen Europas, Asiens und der USA gespielt (Wigmore Hall London, Herkulessaal München, Musikverein und Konzerthaus Wien, Frick Collection New York, Seoul Art Center) und an vielen internationalen Festivals teilgenommen (Lucerne Festival, Salzburger Festspiele, Rheingau Festival, Prager Frühling Festival). Für die Firma Coviello Classics hat das Quartett jeweils beide Quartette von Smetana und Janáček, sowie das 4. Streichquartett von Béla Bartók aufgenommen. Im Sommer 2012 erschien bei Hännsler Classic die CD mit den «Zypressen» von Antonín Dvořák. Seit 2011 lebt Jiří Němeček in Basel, tritt regelmässig mit dem Sonos Ensemble auf, wirkt in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen und als Gastkonzertmeister in den Kammerorchestern Basel und Stuttgart mit und unterrichtet Geige und Kammermusik an der Kantonsschule Olten, an der Alten Kantonsschule Aarau und an der Hochschule für Musik in Basel. Ab Oktober 2016 wird er 1. Konzertmeister beim Collegium Musicum Basel. KEF KammerEnsemble Farandole Basel Wer wir sind… Wir sind ein Streichensemble von etwa 15 Laienmusikerinnen und -musikern aus der Region Basel, die sich mit gehobenem Anspruch und unter professioneller künstlerischer Leitung wöchentlich zur Probearbeit in Basel treffen. Wichtig ist uns, dass die künstlerische Leitung vom Geigen-, Bratschen- oder Cellopult aus agiert und so ins Ensemble integriert ist. Das Spielen ohne Dirigent aktiviert unsere musikalische Eigenverantwortung und Selbständigkeit. Unser besonderes Augenmerk liegt auf der Pflege des kammermusikalischen Zusammenspiels. In jährlich zwei Konzerten bringen wir Werke verschiedenster Epochen – von der Renaissance bis zu zeitgenössischer Musik – zur Aufführung. Dabei legen wir besonderen Wert auf epochengerechte, zeitgemässe Interpretationen und musikalische Ausstrahlung. Offenheit und Neugierde prägen unsere musikalische Arbeit wie auch unsere Konzertprogramme, in die immer wieder als Herausforderung und Bereicherung auch wenig bekannte Werke einbezogen werden. Gönner/innen – die Stützen und Förderer des KEF! Seriöse Proben- und Konzerttätigkeit ist mit erheblichen Kosten verbunden. Noten, Konzerträume, SolistInnen, ZuzügerInnen, unsere künstlerische Leitung, Pro grammdruck und Inserate müssen finanziert werden. Allein mit Mitgliedsbeiträgen und Kollekteneinnahmen bei den Konzerten ist dies nicht zu meistern. Deshalb sind wir dringend auf Ihre Unterstützung angewiesen: Möchten Sie die musikalische Arbeit des KEF als Gönner- oder Patronatsmitglied oder mit einer einmaligen Spende fördern? • • • • Als Gönnermitglied werden Sie über all unsere Aktivitäten informiert und erhalten unsere Konzertprogramme zugeschickt. Der Jahresbeitrag beträgt Fr. 50.– Patronatsmitglied können Sie als Firma oder Einzelperson werden. Falls Sie dies wünschen, werden Sie in unseren Programmheften erwähnt. Patronatsmitglieder unterstützen uns mit mindestens Fr. 100.– jährlich. Wir freuen uns auch über eine einmalige oder gelegentliche Spende (auf Wunsch auch zweckgebunden für Solisten, Zuzüger oder spezielle Programme) Sie können uns gerne auch mit einem Inserat im Programmheft unterstützen. Aktuelles auf unserer Homepage… Informationen zum KEF, zu Konzertterminen und Projekten finden Sie auf unserer Homepage. Wir freuen uns auch über Feedbacks, Kommentare, Anregungen und Programmwünsche. Nach zwei Jahren unter wechselnder Leitung freuen wir uns nun, unseren Weg mit Jiří Němeček weiter zu gehen. Wir sind ein Basler Verein und proben in der Aula des Sandgruben-Schulhauses Basel. Ein herzliches Dankeschön… Allen Gönnerinnen und Gönnern – ob frisch dabei oder schon seit vielen Jahren treue Stützen des KEF – danken wir ganz herzlich für Ihre Unterstützung. Sie ermöglichen damit das Fortbestehen unseres Ensembles. Auf Wunsch reservieren wir unseren Gönner- und Patronatsmitgliedern spezielle Plätze im Konzert. Was wir brauchen… Wir würden uns sehr freuen über Verstärkung im Cello- und Bassregister! Voraussetzung ist ein gutes Niveau auf dem Instrument und möglichst Erfahrung im Zusammenspiel. Wir treffen uns wöchentlich jeweils dienstags von 19.45 – 21.45 Uhr zur Probe in Basel in der Aula des Sandgrubenschulhauses beim Badischen Bahnhof. Schnuppern und auch projektweises Mitspielen ist jederzeit möglich. Werden Sie Mitglied beim Förderverein Balkankaravan. www.balkankaravan.ch KammerEnsemble Farandole Violine Jiří Němeček (Konzertmeister), Catherine Gerber, Barbara Heusler, Gunhild Indra, Fabiola Lyons, Sibylle Roos, Inez Schmid, Dorothee Winzeler, Annkathrin Zwygart Viola Bärbel Joerin, Thomas Seidel, Inge Ströle Jegge, Reinmar Wagner Violoncello Valerie Schumacher, Andrea Treyer Kontrabass Aleksander Gabrys Cembalo Ludovic Van Hellemont KammerEnsemble Farandole c/o Inge Ströle Jegge, Arboldswilerstrasse 22, 4435 Niederdorf [email protected] www.kef-kammerensemblefarandole.ch Aargauische Kantonalbank, IBAN CH17 0076 1016 0940 5591 9 zu Gunsten Kammerensemble Farandole Wir danken folgenden Patronatsmitgliedern: Astrid und Philipp Flück, Wohnflächengestaltung Gestaltung: Sybil Weishaupt, weishaupt-design.ch
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