3 Zika-Virus auch in Liechtenstein Erster Fall bereits im Frühjahr. Weitere Fälle sind wahrscheinlich. 5 Beim «Anderleh uus» rückten die Bagger an Das Haus in Schaan wird für die soziale Nutzung fit gemacht. 11 Der Verteidiger erklärt den Nach zwei Monaten im Tessin Daniel Kaufmann im Gespräch Schritt zum FC Chiasso ANZEIGE . 2016 Am 21. 9 los! s e geht Mittwoch, 14. September 2016 139. Jahrgang Nr. 209 Die Tageszeitung für Liechtenstein Heute Zukunft des Wirtschaftsstandorts liegt in der Datensicherheit Haus Gutenberg Demenzerkrankungen unter der Lupe Sicherheit Hackerangriffe Albert Lingg bespricht heute um 19 Uhr im Haus Gutenberg in Balzers die neuen Erkenntnisse aus der Forschung bezüglich Demenz sowie die mögliche Vorsorge. Schülerseite Viele Kinder drücken in diesem Jahr zum ersten Mal die Schulbank. In einer Serie stellt das «Volksbaltt» die motivierten Erstklässler vor. Seite 16 und Datendiebstähle sind Gefahren, die mit zunehmender digitaler Vernetzung wachsen. Der effiziente Schutz privater und wirtschaftlicher Netzwerke gewinnt dadurch stark an Bedeutung. VON SEBASTIAN ALBRICH Die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen und damit der gesamten Wirtschaft hänge in Zukunft wesentlich von ihrer Schutzfähigkeit im Internet ab, begrüsste Sandro Parissen- ti, Präsident des IKT Forum Liechtenstein, die zahlreich erschienenen Gäste im Rathaussaal in Vaduz zur Veranstaltung «Cybersecurity in Liechtenstein». Der einzig hundertprozentige Schutz vor Angriffen aus dem Netz sei dabei laut Parissenti, «den Stecker ziehen». Ein Lösungsansatz, der in Zeiten zunehmender Digitalisierung und internationaler Vernetzung wohl kaum praktikabel ist. Gerade aus diesem Grund gewinnt das Thema «Cybersecurity», also der aktive Schutz vor Internetkriminalität, zunehmend an Bedeutung und Brisanz. Denn die Risiken beschränken sich längst nicht mehr auf den virtuellen Raum. Angriffe auf digital gesteuerte Maschinen können Pro- duktionen lahmlegen und gestohlene Kundendaten ziehen Klagen und Prozesse nach sich. Auf private Akteure setzen Auch Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer sieht in der Datensicherheit eine wichtige Grundlage für den Wirtschaftsstandort. Doch dürfe man sich gerade bei der Cybersecurity nichts vormachen: «Auch grössere Staaten mit deutlich mehr Ressourcen stossen bei der Abwehr von Angriffen aus dem Internet an ihre Grenzen», betont Zwiefelhofer. Er freue sich deshalb, dass sich in diesem Rahmen die Wirtschaft und die einzelnen Unternehmen mit der Frage beschäftigen. Neben den einzel- nen Unternehmen ist auch die Schweizer Stiftung Switch, die die Registrierung der .ch- und .li-Domains verwaltet, eine wichtige Hürde für Cyberkriminelle. Denn mit ihren Projekten und in Kooperation mit Internetanbietern und Webseitenbetreibern sorgt sie dafür, dass Kriminellen der Datenklau z. B. durch Phishing und Schadsoftware im Netz wesentlich schwerer fällt. «Wenn wir in der Zukunft gegen das organisierte Cyberverbrechen erfolgreich sein und ein Umfeld für eine erfolgreiche Digitalisierung schaffen wollen, dann müssen wir alle zusammenarbeiten», erklärt Martin Leuthold von Switch in Richtung der Anwesenden aus Politik und Wirtschaft. Seite 5 Sport Der FC Basel ist nicht wunschgemäss in die Gruppenphase der Champions League gestartet. Der FCB kam im heimischen St. Jakob Park gegen den bulgarischen Vertreter Ludogorez Rasgrad nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Seite 13 Auszeichnungen Kinder und Familien im Mittelpunkt Wetter Erneut strahlend schön und anhaltend sommerlich 17° 28° warm. Seite 18 Die sechste Donum Vogt Preisverleihung stand ganz im Zeichen der Kinder und Familien. Erstmals wurden zwei Hauptpreise verliehen. Sie gingen an die Sophie von Liechtenstein Stiftung sowie an das Eltern-Kind-Forum. Unser Foto zeigt von links: Laudator Otmar Hasler, Ruth Vogt, Erbprinzessin Sophie und Stiftungsratspräsidentin Jacqueline Senti-Vogt. (Foto: Paul Trummer) Seite 7 Inhalt Inland 2–7 Ausland 8 Wirtschaft 9+10 Sport 11–15 Fr. 2.50 Kultur Kino/Wetter TV Panorama 17 18 19 20 www.volksblatt.li Verbund Südostschweiz 30037 9 771812 601006 ANZEIGE Guter Beginn Die Waffenruhe in Syrien scheint vorerst zu halten »MEHR ALS 100 LABELS AUF ÜBER 800 M 2« »MODE BIS GRÖSSE 52« KRÄUTLER MODE. BEWUSST. SEIN. RINGSTRASSE 16 | 6840 GÖTZIS | AUSTRIA WWW.KRAEUTLER.COM DAMASKUS Hunderttausende Zivilisten in Syrien benötigen Hilfe. Die so weit eingehaltene Waffenruhe könnte das ermöglichen. Doch die Hilfseinsätze bleiben extrem gefährlich. Und das Assad-Regime bremst. Die neue Waffenruhe im Bürgerkriegsland Syrien hat am ersten Tag weitgehend gehalten. Abgesehen von einzelnen Gefechten war die Situation nach Angaben von Beobachtern und Aktivisten am Dienstag landesweit ruhig. Die von Russland und den USA ausgehandelte Feuerpause war am Montagabend in Kraft getreten. Die Vereinten Nationen konnten aus Sicherheitsgründen jedoch noch keine Hilfslieferungen in die Krisengebiete des Landes schicken. Nachdem es in den ersten Stunden am Montagabend noch einige Verletzungen der Waffenruhe gegeben hatte, sei es nach Mitternacht fast überall ruhig geblieben, teilte auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Gegen Mittag habe man einen Bruch der Waffenruhe im Süden der umkämpften Grossstadt Aleppo verzeichnet. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Die Menschenrechtsbeobachter, die in Grossbritannien sitzen und Informationen aus einem dichten Informantennetz in Syrien beziehen, bewerteten die Lage als «guten Beginn der Waffenruhe». Die Lieferung von Hilfsgütern an Hunderttausende notleidene Menschen in dem Land lässt aber noch weiter auf sich warten. Erste Transporte stünden bereit, sagte David Swanson von der UN-Nothilfeorganisation OCHA. Es gebe aber noch kein grünes Licht, weil die Modalitäten der Lieferungen noch nicht geklärt seien. (dpa) Seite 8 UNO-Appell Die Schweiz stellt um Die Verteilung von Asylsuchenden kommt kaum voran Neue beweissichere Alkoholmessung GENF Die vor einem Jahr von der EU beschlossene Verteilung von 160 000 Asylbewerbern auf die Mitgliedsstaaten kommt nur schleppend voran. Bislang wurden aus den am meisten betroffenen Erstaufnahmeländern Griechenland und Italien nur 4776 Asylsuchende in andere EU-Staaten gebracht. Das entspricht nur knapp drei Prozent der abgesprochenen Zahl, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag mitteilte. Es appellierte an EU-Staaten, stärker zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beizutragen. «Eine effektive Verteilung ist der Schlüssel für mehr Solidarität und die gemeinsame Übernahme von Verantwortung in Europa», so UNHCR-Sprecher William Spindler. (sda/dpa) BERN Am 1. Oktober wird in der Schweiz die beweissichere Atemalkoholkontrolle eingeführt. Künftig wird eine Blutprobe nur noch in Ausnahmefällen notwendig. Seite 20 ANZEIGE Sub of the day CHF 5,50 Jeden Tag ein spezielles, frisch vor deinen Augen zubereitetes Sandwich Verlag: Liechtensteiner Volksblatt AG, Im alten Riet 103, 9494 Schaan, Telefon +423 237 51 51, Fax +423 237 51 66, [email protected]; Täglich aktuelle Nachrichten: www.volksblatt.li Inserate: Telefon +423 237 51 51, [email protected]; Aboservice: Telefon +423 237 51 41, [email protected]; Redaktion: Telefon +423 237 51 61, Fax +423 237 51 55, [email protected] | Inland|5 MITTWOCH 14. SEPTEMBER 2016 FBP-TERMINE LIECHTENSTEIN FBP Eschen-Nendeln Nominationsversammlung Wann Mittwoch, 14. September, 19 Uhr Wo Keramik-Werkstatt Schaedler AG, Nendeln FBP Mauren-Schaanwald Jahres- und Nominationsversammlung Wann Mittwoch, 21. September, 19.30 Uhr Wo Restaurant Freihof, Mauren FBP Schellenberg Nominationsversammlung Wann Freitag, 23. September, 19 Uhr Wo Restaurant Krone, Schellenberg FBP Gamprin-Bendern Nominations- und Jahresversammlung Wann Sonntag, 25. September, 17.30 Uhr Wo Vereinshaus, Gamprin Kontakt E-Mail: [email protected] Internet: www.fbp.li Die Scheune des «Anderlehuus» fiel dem Bagger bereits zum Opfer. (Foto: LB) Beim «Anderlehuus» in Schaan sind die Bagger bereits angerollt Baustart Die Renovierungsarbeiten bei der Schaaner Liegenschaft Reberastrasse 2/4 – im Volksmund auch als «Anderlehuus» bekannt, – haben begonnen. Das fertige Bauwerk soll an soziale Einrichtungen vermietet werden. VON LUISA BOSS B ereits seit zwei Wochen sind die Arbeiten beim «Anderlehuus» in Gang. Das aus mehreren Variantenstudien entstandene Projekt hat zum Ziel, das Haus durch Renovation, Anbau Historischer Verein Vortragsprogramm wurde abgeändert VADUZ Der vom Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein organisierte Vortrag von Arthur Brunhart am Mittwoch, den 21. September, wurde abgesagt, wie der Verein am Montag mitteilte. Stattdessen hält Rupert Quaderer am Mittwoch, den 2. November, im Landesmuseum in Vaduz einen Vortrag mit dem Titel «(…) der Fürst habe dem Papst eine Zuflucht angeboten. Liechtensteins turbulente Beziehungen zum Heiligen Stuhl während und nach dem Ersten Weltkrieg». Das restliche Vortragsprogramm wird wie angekündigt abgehalten, betont der Historische Verein abschliessend. (red/pd) Mehr zu den Veranstaltungen: www.historischerverein.li ANZEIGE und erneuter Isolierung zu erhalten, wie das «Volksblatt» bereits berichtete. Konkret sieht das Bauvorhaben wie folgt aus: Das Dach wird erhöht und die Raumhöhen heutigen Standards angepasst. Die Scheune wird abgebaut und durch einen Anbau mit zwei Wohnungen ersetzt. Der Altbau hingegen soll künftig als Büro fungieren. Die Bauphase beträgt voraussichtlich 1,5 Jahre, wie der Vorsteher auf «Volksblatt»-Anfrage erklärt. Für soziale Zwecke vermietet Wie ursprünglich geplant, wird das Haus an eine soziale Einrichtung vermietet: dem Verein für Betreutes Wohnen in Liechtenstein (VBW). Der Altbau wird vom Verein als Bü- ro genutzt und der Bewährungshilfe untervermietet. Im Neubau hingegen werden Wohngruppen vom VBW unterkommen, wie Hilti weiter ausführt. Kleine Anpassungen in der Umgebung des Hauses werden im nächsten Jahr ausserdem an der gegenüberliegenden Unterführungsanlage für Fussgänger ausgeführt. Diese hätten zur Folge, dass eine bereits vorhandene Grünf läche beim Haus erweitert wird und genanntes Betonwerk etwas sanfter daherkommt, so die Pläne. Zudem wird die Aufgangstreppe der Unterführung direkt in die Duxgass geleitet, wodurch die Begehung erleichtert wird. Die Kosten des Projekts werden sich auf 3 155 000 Franken belaufen. Insgesamt soll das Sanierungsprojekt die Baugeschichte eines der ältesten Schaaner Häuser sichtbar machen. Denn die Liegenschaft wurde bereits um ca. 1647 als Einfamilienhaus eines Leinwebers errichtet und bisher mehreren baulichen Veränderungen unterzogen, heisst es im BlickpunktMagazin. Trotz seines Alters steht das Haus nicht unter Denkmalschutz. Dies, da das Hauptaugenmerk der Gemeinde auf die Erhaltung und Nutzung des Hauses gelegt wurde. Dadurch könne den Anforderungen des Denkmalschutzes nicht mehr entsprochen werden, erklärt Hilti abschliessend. www.volksblatt.li Hausding: «.li-Domains gehören zu den sichersten der Welt» Abwehr Switch betreut die .ch- und .li-Domains und kämpft gegen die ständig wachsende Kriminalität im Netz. VON SEBASTIAN ALBRICH Die Professionalisierung des Verbrechens im Internet sei eine Dimension, die man schon länger beobachten könne, beginnt Martin Leuthold, Leiter Security bei Switch, seinen Vortrag. «Das Unschöne daran ist, dass ich dieses Verbrechen nicht mehr lokalisieren kann», führt er weiter aus. Bei der Mafia wisse man, wo man suchen müsse, Internetverbrechen seien hingegen ein international organisiertes und hoch professionalisiertes Phänomen. Gerade vor Kurzem sei die Meldung der National Crime Agency in Grossbritannien durch die Medien gegangen, dass 2016 dort der durch Cybercrime erzeugte Schaden (mehrere Milliarden Pfund) erstmals konventionelle Verbrechen überholt habe. Die Situation in den USA werde laut Leuthold noch deutlich dramatischer eingeschätzt, dies zeige auch, welche Mittel diesen Angreifern zur Verfügung stehen. Die Angreifer sind dabei bei Weitem nicht alle klassische Kriminelle, die auf Geld aus sind, sondern auch Staaten oder Unternehmen, die Wirtschaftsspionage betreiben. Die zunehmende Digitali- sierung, wie das Angebot digitaler Dienstleistungen und Produkte, erhöhe hier das Schadensrisiko weiter, so der Sicherheitsexperte, vor allem wenn die IT nicht mithalte. Hier gilt es, neue Fähigkeiten zu entwickeln, um z. B. Daten abzusichern, Angriffe zu erkennen und auch abzuwehren. Die grosse Datenangel Angriffe auf Webseiten, Unternehmen und persönliche Daten sind auch hier in der Region ein Thema. Das Hauptrisiko sei dabei nach wie vor Schadsoftware (Malware), betont Michael Hausding, zuständig für den Bereich DNS- und Domain-Missbrauch bei Switch. Die häufigsten Formen, mit denen sie konfrontiert seien, ist die Infektion via E-MailLinks und -Anhänge oder infizierte Webseiten. Eine weitere Form des Angriffs, der die vergangenen Jahre zugenommen hat, ist das Phishing, also der Diebstahl wichtiger Daten (persönliche oder Bank- und Kundendaten) via gefälschten Emails und Webseiten. Hier würden ihnen besonders die Studierenden im von ihnen betreuten schweizweiten Universitätsnetzes (REN), an das auch die IKT-Forum zu Cybersecurity (v. l.): Michael Hausding, Andreas Dudler, Thomas Zwiefelhofer, Kurt Bühler, Martin Leuthold und Urs Eppenberger. (Foto: P. Trummer) Universität Liechtenstein angeschlossen ist, gutes Datenmaterial liefern, scherzt Hausding: «Die 500 000 Studenten klicken auf einfach alles, was in ihrem Postfach landet. Danach sagen sie: ‹Ich wusste, das war böse, aber ich wollte sehen, was passiert.›». 25 000 Domains gemeldet Vor sechs Jahren hat Switch ein Programm gegen Malware und Phishing gestartet. In den vergangenen fünf Jahren wurden ihnen dabei 25 000 Domains (.ch, .li) gemeldet. In 12 000 Fällen wurde auch tatsächlich Schadsoftware verbreitet oder nach Daten geangelt. Diese Seiten wurden daraufhin blockiert oder gesäubert. Die meisten schadhaften Domains (11 986) wurden in diesem Zeitraum dabei durch Diebstahl (Hacking) erworben und nur 14 registriert. 2016 wurden einhergehend mit der Professionalisierung und den steigenden Finanzen der Kriminalität – 68 gekauft und 593 gehackt. Insgesamt sind aktuell 64 000 .li-Domains registriert. 24 830 davon in der Schweiz, 11 351 in Liechtenstein und 8940 in Deutschland. Weitere 4900 sind in den USA registriert und 1885 in Österreich, dicht gefolgt von China. Trotz der obigen Angriffe und auch dank des laufenden Programms würden .li- und .ch-Domains beim Domain-Missbrauch zu den sichersten der Welt gehören. Dies habe laut Hausding eine Studie der europäischen Organisation der Domain-Verwalter ergeben.
© Copyright 2024 ExpyDoc