Meisterwerke im Fokus ALFRED WICKENBURG

Meisterwerke im Fokus
ALFRED WICKENBURG
Oberes Belvedere
März bis Juni 2017
Die erfolgreiche Ausstellungsserie Meisterwerke im Fokus, die zweimal pro Jahr eine
österreichische Künstlerpersönlichkeit in den Mittelpunkt rückt, zeigt im Frühjahr 2017
ausgewählte Arbeiten des Grazer Künstlers Alfred Wickenburg. Seit 2014 wird am
Institut für die Erstellung von Werkverzeichnissen des Belvedere dank der großzügigen
Unterstützung der Familie Wickenburg an der Aufarbeitung des umfangreichen
des Künstlers gearbeitet. Das Gesamtverzeichnis der Ölgemälde und Kirchenfenster wird
zum Zeitpunkt der Fokus-Ausstellung vorliegen und digital zugänglich sein. Darüber
hinaus beheimatet das Belvedere neben zahlreichen Werken des Künstlers einen großen
Bestand von Archivalien, die neue, spannende Erkenntnisse zum Schaffen dieses
österreichischen Ausnahmekünstlers versprechen.
Alfred Wickenburg wurde im Juli 1885 in Bad Gleichenberg in der Steiermark in eine adelige
Familie geboren. Er wuchs in einem kultivierten und kunstinteressierten Umfeld auf. Bereits
die Wahl seines künstlerischen Ausbildungswegs verweist auf eine aufgeschlossene, den
internationalen zeitgenössischen Kunstströmungen unvoreingenommen gegenüberstehende,
äußerst interessierte Persönlichkeit. Mit 19 Jahren ging Wickenburg nach München und
besuchte die dort beheimatete A -Schule. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Dachauer
Künstlerkolonie folgten vier Jahre in Paris, wo er an der Académie Julian bei Jean-Paul Laurens
studierte. Von 1910 bis 1914 besuchte er an der Stuttgarter Akademie neben Oskar
Schlemmer und Willi Baumeister u. a. die Meisterklasse von Adolf Hölzel. Nach dem Krieg
folgten Studienaufenthalte in Rom, Florenz und Venedig, bevor Wickenburg 1923 wieder in die
Steiermark zurückkehrte
um zahlreiche Eindrücke sowie um die Schulung und
Wissenserweiterung durch hervorragende Lehrer reicher.
Expressionistische, fauvistische, kubistische und futuristische Einflüsse machen sich in seinen
meist farbintensiven und großformatigen Werken bemerkbar. Auch Gestaltungsprinzipien der
Pittura metafisica oder des Surrealismus finden Eingang in seine Arbeiten, wobei er aus
sämtlichen stilistischen Einflüssen seine individuellen und eigenständigen Konsequenzen zieht.
Die zunehmende Reduzierung auf das Wesentliche des Dargestellten und eine ausgewogene
Balance des Zusammenspiels von Linie, Form und Farbe bilden die Hauptelemente im
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Schaffen Wickenburgs, der über viele Jahre als Zeichenlehrer sowie als Leiter der Abteilung für
Freskomalerei an der Bundesgewerbeschule Graz tätig war.
Bis ins hohe Alter von 93 Jahren blieb der Mitbegründer der Grazer Secession (1923) Alfred
Wickenburg künstlerisch aktiv. Zahlreiche Preise und Ehrungen sowie eine intensive
Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland, darunter die Teilnahme an der Biennale in Venedig in
den Jahren 1934, 1936, 1950 und 1958, begleiteten seine langjährige künstlerische Laufbahn.
Die Fokus-Ausstellung im Oberen Belvedere möchte durch ausgewählte Beispiele die
künstlerischen Einflüsse und Entwicklungen im Werk Wickenburgs exemplarisch aufzeigen.
Neben dem noch unterrepräsentierten Spätwerk sollen auch die Glasarbeiten im Ansatz
thematisiert werden, mit denen sich Wickenburg in den 1960er-Jahren intensiv beschäftigte.
Der begleitende Ausstellungskatalog wird neben der Auswertung der vorhandenen Archivalien
in Form von Essays und einer umfangreichen Biografie auch das Werkverzeichnis der Gemälde
nach 1945 beinhalten.
Ausstellungen der Reihe Meisterwerke im Fokus werden mit freundlicher Unterstützung des
Dorotheum ermöglicht.
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