14. September 2016 BAYERN STARTET WICHTIGE INITIATIVEN FÜR GESUNDHEIT UND PFLEGE MEHR UNTERSTÜTZUNG FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE HÄRTERER KURS GEGENÜBER DEM BUND Das Bayerische Kabinett hat bei seiner Klausur in St. Quirin wichtige Initiativen für die Gesundheits- und Pflegepolitik beschlossen. Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml stellte die Zukunftsprojekte vor. Dazu gehören: Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige, mehr Selbstbestimmung im Alter und mehr Gestaltungsfreiheit für Bayern in der Gesundheitspolitik. Ministerin Huml machte deutlich: „Mein Konzept greift das Grundbedürfnis der Menschen nach einer sicheren medizinischen und pflegerischen Versorgung auf. So ist es wichtig, dass die Menschen auch im Alter möglichst selbstbestimmt leben können. Wir wollen ihnen die Angst nehmen, nicht gut versorgt zu sein, der Familie zur Last zu fallen oder sie finanziell zu überfordern.“ Mehr Unterstützung für Angehörige Angehörige, die beispielsweise ihre pflegebedürftigen Eltern oder Großeltern versorgen, leisten Großartiges. Sie kümmern sich häufig rund um die Uhr und geraten dadurch nicht selten an ihre Belastungsgrenzen. Deshalb will Bayern die pflegenden Angehörigen stärken und entlasten, durch: Ausbau des Angebots von Tages- und Nacht pflegeeinrichtungen Stärkung des Kurangebotes für pflegende An gehörige Schaffung eines vorbildlichen Wohnumfelds für Pflegebedürftige mit dem Konzept „DeinHaus 4.0“ Vom Bund fordert Bayern pflegende Angehörige vor finanzielle Überforderung zu schützen: Ziel ist, dass sich Angehörige von Pflegebedürftigen künftig erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 100.000 Euro an den Pflegekosten beteiligen müssen. Unter diesem Betrag sollen Kinder keine finanzielle Belastung zu befürchten haben, wenn ihre Eltern pflegebedürftig werden und die Kosen für die Hilfe nicht selber tragen können. Bayern wird hierfür eine Bundesratsinitiative starten. Dazu Ministerin Huml: „Die Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen kann viele Jahre dauern und stellt Familien vor eine Herkules-Aufgabe. Bei Leistungen der Grundsicherung im Alter werden bereits jetzt Kinder nur dann zu Unterhaltsleistungen herangezogen, wenn ihr Jahreseinkommen über 100.000 Euro liegt. Diese Regelung ist auch bei Pflegebedürftigkeit sinnvoll.“ Mehr Selbstbestimmung trotz Demenz Bayern will das Thema Demenz noch stärker in die Öffentlichkeit bringen und Berührungsängste abbauen. Demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen sollen gestärkt werden durch: Einrichtung von Demenzzentren in allen Regie rungsbezirken als Anlaufstelle für Fragen zur Pflege und Betreuung Demenzkranker Modellhaftes Demenzquartier, das die ge wachsenen Strukturen unserer Städte und Dörfer berücksichtigt und dementen Menschen ein attraktives Wohnumfeld bietet Weitere Unterstützung der Demenzforschung z. B. mit dem Bayerischen Demenz Survey 14. September 2016 Mehr Gestaltungsfreiheit für Bayern Das deutsche Gesundheitssystem krankt an Zentralismus und undurchsichtigen Strukturen. Deshalb fordert Bayern mehr Gestaltungsfreiheit für die Länder. Sie kennen die Bedürfnisse und Anliegen der Menschen vor Ort besser. Für die Gesetzliche Krankenversicherung muss endlich gelten: Bayerische Versicherungsgelder müssen die Menschen im Freistaat ausreichend unterstützen. Bayern setzt sich daher für einen regionalen Ausgleichsfaktor beim bisherigen KrankenkassenFinanzausgleich ein. „Wird ein regionaler Ausgleichsfaktor weiter von Berlin blockiert, muss der Gesundheitsfonds insgesamt auf den Prüfstand“, so Huml. Ministerin Huml kritisierte: „Derzeit werden die Leistungsausgaben der Krankenkassen in einer Hochlohnund Hochpreisregion wie Bayern von den Zuweisungen des Gesundheitsfonds nicht abgedeckt. Gleichzeitig leisten die bayerischen Versicherten überdurchschnittliche Beiträge und stützen damit solidarisch die bundesweite Finanzierung. Für die Jahre 2011 bis 2014 haben die bayerischen Versicherten insgesamt 5,5 Milliarden Euro mehr geleistet. Deshalb muss es einen regionalen Ausgleichsfaktor geben, damit die bayerischen Versicherten nicht weiterhin ungerecht behandelt werden.“ Eine weitere Forderung Bayerns ist: Der zentralistische Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung muss auf den Prüfstand. Sinnvoller sind aus bayerischer Sicht Spitzenverbände in den Ländern, die die Bedürfnisse der Menschen vor Ort besser im Blick haben. Auch die Strukturen und Kompetenzen des Gemeinsamen Bundesausschusses sollen kritisch überprüft werden. Service Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.csu.de Impressum CSU-Landesleitung Franz Josef Strauß-Haus Mies-van-der-Rohe-Straße 1 80807 München Verantwortlicher Dr. Hans Michael Strepp, Hauptgeschäftsführer
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