Grußwort anlässlich des Empfangs „40 Jahre Habitat for Humanity“ am 14. September 2016 Residenz des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest Sehr geehrter Herr De Mezzo, sehr geehrter Herr Hössl, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen Botschafter, verehrte Gäste, vor fast genau einem Jahr, am 25. September 2015, wurde auf dem VN-Gipfel in New York die "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" verabschiedet. Nun fragen Sie sich zu Recht, warum ich mit dem Hinweis auf die Agenda 2030 den heutigen Abend einläute, der doch eigentlich ganz im Zeichen des 40. Geburtstags der Organisation „Habitat for Humanity“ stehen sollte. Nun, die Antwort ist ganz einfach: weil das, was Habitat for Humanity seit 40 Jahren international, seit 20 Jahren hier in Rumänien und seit 18 Jahren auch in Deutschland macht, viele Bezüge zur Agenda 2030 aufweist. Auch in den Projekten von Habitat for Humanity geht es darum, möglichst vielen Personen eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen. Blicken wir auf die Agenda 2030-Entwicklungsziele, so sehen wir, wie wichtig das Thema „Wohnen“ ist, wenn wir unsere Agenda 2030-Ziele erreichen wollen. Nur wer in einem stabilen Umfeld und menschenwürdig wohnt, der hat Zugang zu Gesundheitsversorgung, zu Bildung, zu sauberem Wasser und zu sanitären Einrichtungen. Aus meinen Gesprächen mit rumänischen Gesprächspartnern – sei es hier in Bukarest, sei es in den Städten und Gemeinden im Land, sei es mit Vertretern aus Politik und Administration oder mit Vertretern der Zivilgesellschaft – weiß ich, wie wichtig das Thema „Wohnen“ gerade auch für die Menschen in Rumänien ist. Gerade auch für diejenigen, die aufgrund von Armut, Ethnie oder anderer Spezifika nicht auf der Sonnenseite des Lebens und der Gesellschaft stehen. Denn nur wer in rechtlich gesicherten und menschenwürdigen Verhältnissen wohnt, der hat auch eine Chance, für sich und seine Familie zu sorgen und zum wirtschaftlichen Erfolg des eigenen Landes beizutragen. Mein Eindruck ist, dass die Problemlösung dort besonders erfolgreich ist, wo staatliche Stellen, private Unternehmen und die Zivilgesellschaft besonders eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Das gilt ganz besonders, wenn es um die im weitesten Sinne gesellschaftliche Integration und Inklusion von Minderheiten, nicht zuletzt der Roma-Minderheit, geht. Und mit Habitat for Humanity feiern wir heute mit einer wichtigen zivilgesellschaftlichen Organisation, die sich seit 20 Jahren in Rumänien dem elementar wichtigen Thema „Recht auf Wohnen“ widmet. Sie sehen also: als Herr De Mezzo vor einigen Monaten auf mich zukam, und um die Unterstützung der Botschaft für den 40. Geburtstag von Habitat for Humanity bat, fiel mir die Zusage nicht schwer. Aber natürlich hatte ich noch eine andere Motivation, den heutigen Geburtstagsempfang von Habitat for Humanity zu unterstützen: Wie es ein schöner Zufall will, fällt der diesjährige World Habitat Day der Vereinten Nationen genau auf den 03. Oktober – und dieser ist ja bekanntlich zugleich unser Nationalfeiertag, der Tag der Deutschen Einheit. Und weil ich am 03. Oktober den Nationalfeiertag Deutschlands feiern werde und Herr De Mezzo ab dem 03. Oktober auf einer Baustelle in Bacau das Big-Build-Projekt von Habitat for Humanity begleiten wird, haben wir uns entschieden, den Empfang einige Tage vorzuziehen und schon heute Abend mit Ihnen zu feiern. Mit uns feiert heute Abend auch die Firma Kaufland, die als einer der Hauptsponsoren des diesjährigen Big-Build-Projektes dem heutigen Empfang eine ganz besondere deutschrumänische Note gibt – wie dies im Übrigen auch die über 1600 Freiwilligen tun, die in den vergangenen 10 Jahren aus dem deutschsprachigen Ausland kamen, um in den Projekten von Habitat for Humanity in Rumänien mitzuarbeiten. Nun aber genug der Begrüßungsworte - ich freue mich auf den heutigen Abend mit Ihnen allen und übergebe das Wort an Herrn De Mezzo als Vertreter des Vorstands von Habitat for Humanity in Rumänien.
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