12.09.2016 Eurocup 2016 Bereits am 07. September machte sich unser Team auf den Weg nach Italien zum Gardasee, um am Eurocup 2016 teilzunehmen. Mit an Bord waren Gordon (Steuermann), Morten (Gennaker), Nils (Fock) und Sebastian (Vorschiff). Es versprach ein sehr interessantes Event zu werden. Gemeldet waren unter anderem die letzten drei Europameister der J70 Klasse. Außerdem bietet der Gardasee meist schönes Wetter und beste Windbedingungen vor dem Panorama der Alpen. Wir kamen am Donnerstag, den 08. September, in den frühen Morgenstunden an und nutzen die ersten Sonnenstrahlen, um das Boot aufzubauen und ins Wasser zu kranen. Anschließend trainierten wir, um uns einzuspielen und das Revier auf die trickreichen Wandeffekte zu testen. Die steilen Wände der Berge ringsum den Gardasee stechen teilweise senkrecht ins Wasser und erzeugen besondere Winddreher, die man geschickt nutzen kann, wenn man bis ganz dicht an die Wände heran fährt. Abgerundet wurde die Trainingseinheit durch eine ausgiebige Badesession mitten auf dem See. Die Windverhältnisse am Gardasee sind sehr speziell. Da der Gardasee in Nord-/ Südrichtung verläuft, bilden sich bei Sonneneinstrahlung und durch die hohen Berge Kanalisierungseffekte, die dafür sorgen, dass früh morgens der Wind aus Nord weht (Vento), mittags abflaut und nachmittags von Süden wieder einsetzt (Ora). Das hatte zur Folge, dass die Starts der ersten beiden Tage erst ab 13 Uhr angesetzt wurden. Somit fuhren wir am Freitag Mittag mit den andern Teams aus dem Hafen und segelten bei traumhaften Bedingungen von 3-4 Windstärken drei spannende Rennen. Wir platzierten uns nach dem ersten Tag mit den Einzelergebnissen 10, 19, 18 auf dem 16. Rang. Taktisch war es entscheidend, bei leicht veränderten Windrichtungen zu beurteilen, wie stark der Wandeffekt sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite des Feldes Einfluss nehmen würde. Wir entschieden uns das ein oder andere Mal für die falsche Seite auf der Kreuz, was uns wertvolle Plätze kostete. Am Samstag fuhren wir nach kurzer Startverschiebung an Land erst am frühen Nachmittag bei Leichtwindbedingungen (2-3 Bft.) auf die Regattabahn. Der Wettfahrtleiter zog zügig zwei Rennen durch, bevor er das Feld zurück in den Hafen schickte. Der Wind sollte kurz darauf wieder einschlafen. Nach ausgiebiger Analyse des Vortages segelten wir taktisch klüger und erzielten die Platzierungen 12 und 7. Unser Leichtwindtrimm funktionierte und wir waren mit unserer Steigerung zufrieden. Am Ende des Tages schoben wir uns einen Platz vor auf 15. Für den Sonntag entschied die Wettfahrtleitung nicht während der Ora am Nachmittag zu segeln sondern zur Vento am Vormittag zu starten. Die Startzeit wurde somit auf 8 Uhr vorverlegt, was uns in die Karten spielte, um am Nachmittag rechtzeitig die Rückreise antreten zu können. Der Wind am Vormittag war mit 4-5 Bft. deutlich stärker als an den Vortagen. Wir trimmten unser Rigg deutlich um, damit wir den Druck an der Kreuz besser kontrollieren konnten. Die ersten beiden Rennen waren sehr turbulent und insbesondere an den Bahnmarken kam es zu kritischen Situationen, bei denen man sich besonders gegenüber den temperamentvollen Italienern behaupten musste. Leider kamen wir nicht über die Plätze 16 und 22 hinaus. Im letzten Rennen konnten wir nach einem guten Start aber unsere Linie segeln und mit einem 4. Platz einen starken Abschluss finden und unsere harte Arbeit belohnen. Am Ende stehen wir nun mit einem 15. Platz in der Liste von 37 Startern. Da die meisten Teams auf den vorderen Plätzen allerdings mit Profis besetzt waren, schafften wir es in der Amateurwertung auf Rang 4. Für uns war es ein sehr lehrreiches Wochenende mit schönen Segelerinnerungen. Die weite Fahrt hat sich also gelohnt und wir fühlen uns gut vorbereitet für das Saisonfinale in Berlin, die German Open. Schöne Grüße Eure Crew GER 797 Just in Time Foto: James Taylor und Andrea Carloni
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