Herr Kongresspräsident, meine Damen und Herren Präsidenten Generalsekretäre. Liebe Ehrengäste, meine lieben Damen und Herren. und Sie stellen sich sicher die Frage, wie kommt es überhaupt dazu, dass eine Politikerin über Jahrzehnte hindurch, Einsatz für die Belange der Kleingärtner zeigt. Nun das hat mehrere Ursachen. Zuerst einmal ich bin Luxemburgerin und Luxemburg ist das grüne herz Europas. Da wechseln sich die Wälder und die Gärten und die Blumen und die Bäume nur so ab. Manchmal kommt ein haus dazwischen aber nicht zu viele. In Luxemburg bin ich im Stahlrevier geboren und wie sie wissen haben die Kleingärten in den Stahlzentren Europas eine Tradition seit dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Damals ging es darum dass die Arbeiter, die ja in einem nicht sehr gesunden Umfeld schaffen mussten, dass die wenigstens etwas Gemüse für die Familie hatten. Dann kommt noch hinzu - und das ist jetzt kein Witz - dass das Elternhaus in der rue abbe le mir steht. Also genannt nach dem Gründer der Kleingärtnerfamilie. Und das ich aufgewachsen bin im Garten dieses alten Hauses, welches von meinem Großvater bewirtschaftet wurde, und wo ich gelernt habe wie eine Tomate schmeckt, eine richtige. Wie die Erdbeeren schmecken, wenn man sie klauen kann im Garten und das eine Kartoffel nicht gleich eine Kartoffel ist. Also wenn das alles nicht Vorbestimmung war dann weiß ich nicht was Vorbestimmung ist. In dem selben Sinne ist es auch nicht zufällig, dass der internationale Kleingartenverband in Luxemburg 1926 gegründet wurde. Eben weil die Luxemburger so naturverbunden sind und eben weil jeder Luxemburger seinen Garten hegt und pflegt. Und weil daraus erwachsend und auch diese gesellschaftspolitische Rolle der Kleingärtner Bewegung in Luxemburg seit jeher eine große Rolle gespielt hat. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich - wie der Präsident schon unterstrichen hat das seit 1926 alle Regierungen egal welcher Couleur immer sehr stark und eingehend die Kleingärtnerbewegung unterstützt haben. Und ebenso de facto auch den Internationalen Verband und so kommt für mich das eine zum anderen. Eine starke nationale Struktur, tiefgehende, persönliche Erfahrungen und das wichtigste, langjährige Freundschaften. Grüß Gott Willi, Moin Malou. Sie alle wissen die Kleinengärten von heute sind nicht mehr das was sie damals waren. Nicht mehr die meiner Kindheit. Damals war die Nahrungsgewinnung der Hauptteil der Bestehungsidee. Heute ist es die Freizeitgestaltung. Damals war die alimentäre Nutzfunktion wichtig, heute der soziale und ökologische Bedeutung. Das Office International hat diesen Wandel nicht nur begleitet, das Office National hat ihn regelrecht geleitet und gestützt. Ich erinnere mich noch sehr wohl zum Beispiel an die grundlegende Broschüre über umweltfreundliche Gartenarbeit den Umgang mit Pestiziden. Den biologischen Gartenbau hatte das Office schon auf der Tagesordnung stehen, ehe es zur Modeerscheinung wurde, und ich weiß auch ganz genau welche Arbeit die Mitglieder des Office machen. Über lange Jahre hinweg sei es beim Europarat in Straßburg, sei es in den Arbeitsgruppen der Europäischen Kommission in Brüssel. Warum tun sie das. Sie wissen sehr wohl dass Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen nur dann wirksam zum tragen kommen kann, wenn das nicht nur in einer kleinen Ecke geschieht. Sondern wenn über den ganze Kontinent hinaus alle die sich mit dem Grünen beschäftigen auch das richtig tun. Der internationale Einsatz des Office ist demnach richtig und wichtig. Richtig weil die natur ja begrenzt ist, und sie ist heute gefährdet. Und deshalb ist es so wichtig dass man die gemeinsam Ideen dann auch gemeinsam in die Praxis übersetzt. Und wichtig weil eben alle Verantwortung tragen, jeder auf seine Weise. Das Office internationalen dass die belange in die supranationalen Gremien trägt. Die nationalen Verbände die den Zusammenhalt der Kleingärtner und ihre regionale und lokale Förderung zur Aufgabe haben. Die Kleingärtner selbst die ja all das angedachte in die Praxis umsetzen müssen, sonst bleibt es ja nur auf dem Papier stehen. Und die Politiker die stützend und unterstützend ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl gerecht werden müssen. Und wenn ich Politiker sage dann meine ich zuerst einmal die Gemeindeverantwortlichen, das ist die eine Seite des Spektrums, die müssen dafür sorgen dass es Parzellen gibt und dass Ordnung in ihrer Aufteilung und in ihrer Bestellung herrscht. Und dann auf der anderen Seite des Spektrums, die supranationalen Politiker, die zum Beispiel die gemeinsamen EU-Regeln zum Schutz der Umwelt zum Respekt des Bodens als klassisches Gemeingut und da zählen die Kleingärtner für mich dazu, und zur Stützung der städtischen Grün-Infrastrukturen was ja ein neuer Beweggrund ist. Dazwischen kommen die nationalen Politiker denen man möglichst weite Ausführungsbestimmungen des angedachten und niedergeschriebenen zugestehen sollte, damit diese allgemeiner gefassten supranationalen Prinzipien realistisch den regionalen Bedürfnissen angepasst werden können, und dass die nationalen Gesetze in dem Sinne auch Sinn machen. Und da habe ich schon umschrieben was meine Ansicht über das Subsidiaritätsprinzip - das viel Missbrauchte- ist. Subsidiarität heißt nicht die anderen sollten es machen und deshalb mache ich nichts, und Subsidiarität heißt auch nicht die anderen dürfen es nicht machen und ich habe keine Lust es zu machen. Nein! Subsidiarität heißt, allgemeine Generalregeln gemeinsam festlegen, klar definieren, und die nationalen und regionalen Politiker, sie den nationalen und regionalen Bedingungen und Begebenheiten anpassen lassen und dann die Menschen vor Ort unterstützen, damit sie all dies in die Praxis umsetzen können. Und in diesem Sinne, es wurde gut gearbeitet 90 Jahren im Office international. 100 Jahre im österreichischen Verband – Willi, Danke für diese großartige Organisation des Kongresses - Und ich bin stolz dass ich ein Teil dieses Weges begleiten konnte als Gemeindepolitiker, als nationale Politikerin, als Europa-Politikerin, aber besonders als Freundin, die mithelfen konnte gemeinsam diesen Bezug zur Natur zum Thema zu machen und dann nicht nur darüber zu reden sondern dafür zu sorgen, damit die Regeln auch einhaltbar sein können. Und dann was mir sehr wichtig erscheint - und ich danke Malou, dass sie dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt hat - es geht ja nicht nur um uns. Es geht ja nicht nur um die Verantwortung die wir für das Heutige tragen. Es geht auch um die kommenden Generationen und die haben eine große Chance so wie ich im Garten meines Großvaters hatte, sollen die auch im Garten der Grosseltern und der Eltern zur Natur gebracht werden, damit die das gemeinsame Werk weiterführen. Und in dem sinne Ad multos annos! liebe Freunde.
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