SMARTPHONE, TABLET UND PHABLET JA! KOSTENFALLE NEIN!

Telefonie
Nachricht
Internet
WLAN
Messenger
Datenschutz
Ortung
Tarif
SMARTPHONE, TABLET
UND PHABLET JA!
KOSTENFALLE NEIN!
... und so funktioniert’s!
Wer Smartphone, Phablet oder Tablet mit einer SIM-Karte
nutzt, sollte sich über Tarife und monat­liche Ausgaben
un­bedingt informieren, denn schnell summieren sich die
Kosten.
Worauf Sie beim Umgang mit Smartphone & Co. achten
sollten und wie Sie Kostenfallen vermeiden, zeigen die
folgenden Informationen.
Smartphone-Tarif – Kostenfallen vermeiden
Sie interessieren sich für ein neues Handy oder Smartphone?
Wer ausschließlich telefonieren möchte, der braucht ledig­
lich ein Handy. Wer dagegen im Internet surfen und Apps
nutzen möchte, benötigt ein Smartphone. Entscheidend ist
im Weiteren die Auswahl eines passenden Tarifes für die
entsprechenden Geräte.
> Telefonie | Hier sollten Sie sich fragen,
in welche Netze Sie am häufigsten telefo­
nieren. Muss es eine Flatrate sein? Unter
Umständen ist die Rundum-Sorglos-Telefo­
nie-Flatrate nicht nötig, wenn Sie gar nicht
so viel telefonieren. Ein Kontingent mit Freiminuten, nach
dessen Verbrauch Sie für jede Gesprächsminute zahlen,
könnte reichen.
> Eine Alternative bietet das Telefonieren und Simsen
übers Internet | Wenn der Datentarif die Funktion Voice over
IP (=VoIP) zulässt, kann damit über das Internet, also über
die (kostenlose) WLAN-Verbindung oder den (ausreichen­
den) Datentarif kostengünstig telefoniert werden (z. B. mit
„Skype“, „Sipgate“) statt über den Mobilfunk-Tarif.
> Nachricht – SMS | Bei der Funktion
Instant-Messaging können mit in der
Regel kos­tenlosen bzw. kostengünstigen
Messenger-Programmen (z. B. „WhatsApp“,
„Telegramm“, „Threema“) SMS, MMS oder
Sprach-Nachrichten in unbegrenzter Menge gratis über das
Internet ge­schickt werden. Das ist bei den meisten Verträgen
erlaubt. Allerdings muss der Empfänger der SMS diese App
auch verwenden.
Versenden Sie lieber die klassische
SMS, dann lohnt sich ggf. ein bestimmtes Freikontingent oder eine SMSFlatrate.
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Die Messenger-Programme ver
langen den Zugriff auf Ihr Adress­
buch. Das bezahlen Sie mit Ihrer Privat­
heit. Wenn Sie damit kein (Datenschutz-)
Problem haben, können Sie Ihre SMSKosten fast vollständig sparen.
!
> Datentarife | Diese sind ratsam, denn das Smartphone
und alle anderen mobi­len Endgeräte sind Kleincomputer,
die ständig auf das Internet zugreifen. Apps, Nachrichten
und Standorte werden bei entsprechender Geräteeinstel­
lung ständig aktualisiert, Mails automatisch abgerufen. Es
gibt die Möglichkeit, mobile Daten komplett zu deaktivieren
und eine Aktualisierung nur zuzulassen, wenn eine Verbin­
dung über WLAN aufgebaut wird.
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Einstellungsmöglichkeit in dem
jeweiligen Betriebssystem
Android 2 & 3: Einstellungen » Drahtlos &
Netzwerke » Mobile Netzwerke » Haken
raus bei „Daten aktiviert“.
Ab Android 4: Einstellungen » Drahtlos &
Netzwerke » Datenverbrauch » Schalter
neben „mobile Datenübertragung“ zum
Deaktivieren umlegen.
iOS 6 & 7: Einstellungen » Mobiles Netz »
sämtliche Einstellungen deaktivieren
Ähnlich einfache Einstellungsmöglichkei­
ten bieten auch andere mobile Betriebs­
systeme.
Daten-, Surf- oder Internet-Flatrates zum Pauschalpreis
hören sich oft vielversprechend an. Lesen Sie genau, nach
welcher vertraglich vereinbarten Datenmenge (zwischen
100 MB und 2 GB) die Übertragungsgeschwindigkeit so
stark gedrosselt wird, dass die Nutzung des Smartphones
kein Vergnügen mehr bereitet.
Eine App zur Kostenkontrolle des
ver­brauchten Datenvolumens oder
auch der ver­telefonierten Minuten hilft.
t
Die Internetverbindung bleibt im Hintergrund auch aktiv,
wenn beispielsweise die Mails (inkl. voluminöser Anhänge
wie z. B. Bilder) automatisch heruntergeladen werden (sog.
Push-Mails).
Diese Push-Funktion kann abge
stellt werden, so dass nur das
manuelle Abholen der Mails möglich ist.
t
Teilweise behalten sich Anbieter ei
ne automatische kostenintensivere
Anpassung des Tarifs vor, wenn das Datenvolumen mehrfach überschritten wird.
!
Eine günstige Alternative bieten das heimisches WLAN oder kostenlose öffentliche
WLAN Netze (sog. Hotspots). Auf Onlinebanking oder andere Verfahren, bei denen
Ihre sensiblen Daten benötigt werden, z. B.
mit Benutzername und Passwort, sollten Sie in unverschlüsselten öffentlichen WLAN Netzen verzichten.
Legen Sie niemals Ihre SIM-Karte aus dem klassischen
Handy in das Smartphone. Die Datenkosten sind dabei
nicht abgedeckt, so dass ausschließlich der vertraglich
vereinbarte (Telefonie-)Alt-Tarif gilt!
Wenn Sie Ihr Smartphone nicht für
die Internetnutzung verwenden
möchten, lassen Sie unbedingt das Inter­net
über Ihren Mobilfunkanbieter netzseitig
sperren. Sonst sind Rechnungen über
mehrere hundert Euro im Monat vorpro­
grammiert!
t
> Kostengünstig Telefonieren und Surfen mit einem
Prepaid-Tarif ist machbar | Beim Prepaid-Tarif behalten Sie
die monatlichen Kosten gut im Griff. Mit dem im Voraus
bezahlten Guthaben gelingt die Kostenkontrolle: Kurze
Vertragslaufzeiten, keine Grundgebühr und keine unangenehmen Überraschungen wegen hoher Mobilfunk-Rech­
nungen sprechen für Prepaid.
Das Guthabenkonto kann ins Minus
rutschen, wenn Surfen und Telefonie
bei aufgebrauchtem Guthaben nicht unterbrochen werden. Gerichte haben solche
Klauseln zwar für unzulässig erklärt, eine
endgültige Entscheidung steht jedoch
noch aus.
!
> Komfortaufladung will gut überlegt sein | Sie können
das Guthaben selbst immer wieder aufladen oder einer
automatischen Aufladung (Komfortbuchung) zustimmen,
wenn das Guthaben unter einen bestimmten Betrag – z. B.
zehn Euro – fällt.
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre
Kontoauszüge, damit Sie nicht mehr
ausgeben als Ihnen eigentlich lieb ist.
t
Smartphone-Kauf –
Im Shop nicht überrumpeln lassen
Sollten Sie Verträge oder Tarife im Geschäft des
Anbieters oder in Fachmärkten abschließen, nehmen
Sie immer einen Zeugen mit zum Gespräch.
Bitten Sie den Verkäufer, Nebenabreden und
besondere individuell getroffene Vereinbarungen
schriftlich auf dem Vertragsformular zu vermerken.
Handschriftliche Vermerke auf dem Auftrag sind
zwar nicht Vertragsbestandteil. Allerdings müssen
die Anbieter die Aussagen ihrer Verkäufer dann auch
akzeptieren.
Lesen Sie sich vor Ort die Unterlagen und die Tarife
genau durch.
Lassen Sie sich dafür Zeit, denn sonst erleben Sie
mit der ersten Rechnung eine böse Überraschung:
Statt des günstigen Tarifs haben Sie einen ZweiJahresvertrag mit einer Geräteversicherung abge­
schlossen und müssen Telefonate in fremde Netze
oder das Abrufen der Mailbox gesondert bezahlen.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und un­
terschreiben Sie nicht vorschnell, auch wenn das
Angebot angeblich „nur noch heute“ gilt.
Sorglosigkeit ist der Feind des Datenschutzes
Achten Sie beim Smartphone auf die richti­
gen Einstellungen als Schutz vor Diebstahl,
Verlust, unseriösen Apps und Schadsoft­
ware. Denn private Kontakte, Mails, Bilder,
Passwörter und Zugangsdaten sind persön­
liches Eigentum. Der Feind des (Daten)Schutzes ist häufig
die eigene Bequemlichkeit bzw. Sorglosigkeit.
> Privates verschlüsseln | Schützen Sie persönliche sensible Daten auf Ihrer SD-Karte. Bei einigen Betriebssystemen
ist werksseitig die Verschlüsselung ein­gestellt, bei anderen
müssen Sie selbst aktiv werden. Ggf. reicht es aus, einen
guten Zugriffsschutz (Displaysperre) einzurichten.
> Manuell aktualisieren | Aktualisierungen des Betriebs­
systems und die Updates von Apps sollten Sie nur nach ma­
nueller Bestätigung und nicht automatisch herunterladen.
Erledigen Sie das über Ihr heimi
sches kostenloses WLAN oder
veranlassen Sie dies direkt über Ihren PC.
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Malware-, Viren-,
Phishing- und Trojanerschutz
Smartphones werden vermehrt ausgespäht und sind
häufiger Schadsoftwareangriffen ausgesetzt: Cyberkriminelle wollen an Ihre Daten oder Ihnen Geld aus der Tasche
ziehen. Vor allem ‚Androids’ sind betroffen. Andere Betriebs­systeme (I-Phone, Windows) haben eigene MalwareSicherungen.
Unbeliebte Drittanbieterforderungen
sind häufig nicht nachvollziehbar.
Warum? Die Schadsoftware sendet unbemerkt eine SMS an die Nummer eines
kostenpflichtigen Dienstes. Der Mobil­
funkprovider sendet zwar eine Bestätigungsnachricht, die Schadsoftware blockiert
diese Nachricht jedoch. Anschließend
wird das Entgelt abgebucht. Sie erkennen
das erst auf der nächsten Handyrechnung.
!
Lassen Sie die Dienste Dritter, die
Nutzung kostenpflichtiger SMSDienste sperren. Deaktivieren Sie unter
dem Menüpunkt Anwendungen die ‚Ins­
tallation von Nicht-Market-Anwendungen‘
aus unbekannten Quellen. Damit lassen
Sie Downloads und Installationen nur aus
dem Betriebs­system-Appstore und nicht
aus alternativen App-Stores zu. Instal­
lieren Sie eine (kostenfreie) AntivirenSoftware ...
t
Schutz vor App-Zocke –
Spielen ohne Folgekosten
Kostenfreie Testangebote, aber vor allem kostenlose
Spiele-Apps sind in der Regel werbefinanziert. Spielen Sie
offline, dann erscheinen die nervigen Werbebanner nicht.
Werbebanner für Klingel­töne, Horoskope etc. tragen zwar
einen Kostenhinweis, der erfolgt häufig in kleiner Schrift­
größe oder die Schrift bildet keinen starken Kontrast zum
Hintergrund. Durch das, auch versehentliche Antippen des
Smartphone-Bildschirms auf die angezeigten Werbebanner
wird eine sogenannte WAP-Seite (ein veraltetes HandyProtokoll) geöffnet. Automatisch wird die Nummer Ihres
Smartphones übermittelt und die Kosten des Dienstes
würden auf Ihrer nächsten Mobilfunkrechnung auftauchen –
ggf. sogar auf weiteren Rechnungen als Abonnementkosten
für zusätzliche Klingeltöne etc. und schon sind Sie in der
App-Zockfalle.
1. Lesen Sie sich die Kundenbewer
tungen durch. Wurde die App schon
häufiger unterschiedlich kommentiert?
Damit umgehen Sie gefälschte Bewertungen.
2. Wenn Sie in den Bewertungen lesen,
dass ein Spiel süchtig macht und ohne InApp-Käufe (kostenpflich­tige Zusatzfunkti­
onen) nicht zu bewältigen ist, richten Sie
eine Drittanbietersperre ein.
3. Handelt es sich um ein Spiel für Kinder,
probieren Sie das Spiel selbst vorher aus
und lesen Sie vor dem Download, ob InApp-Käufe möglich sind.
4. Mit der Drittanbietersperre vermeiden
Sie grundsätzlich einen versehentlich teu­
ren Kauf – oftmals innerhalb von GratisApps – sogenannter „In-App-Kauf“.
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Wo ist mein Gerät?
Ein installierter Ortungsdienst kann helfen,
wenn Smartphone & Co. vorher mit dem
Internet verbunden waren. Aktivieren Sie
die Sperr- und Fernlöschfunktion, entwe­
der über eine zuvor installierte App oder
eine entsprechende Funktion in der Grundeinstellung Ihres
Gerätes. Lassen Sie die SIM-Karte sperren. Jeder Provider
hat seine eigene Sperrrufnummer. Dazu müssen Sie Ihre
IMEI- Nummer (15-stellige Seriennummer, anhand der das
Gerät eindeutig identifiziert werden kann) angeben. Sie
finden diese ent­weder unter dem Akku oder über die Tasten
*#06#. Eine Zugriffssperre richten Sie über eine PIN oder
ein Muster ein.
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