25. Sonntag im Jahreskreis C Lesung aus dem Buch Amos (8, 4-7) Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt. Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen, das Maß kleiner und den Preis größer machen und die Gewichte fälschen. Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein Paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld. Beim Stolz Jakobs hat der Herr geschworen: Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen. Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (16,1–13) Jesus sagte zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch – ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib „fünfzig“. Dann fragte er einen andern: Wieviel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib „achtzig“. Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer (wahres) Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Im heutigen Evangelium wird Reichtum nicht als Segen gesehen, sondern als dämonische Macht, die die Menschen versklavt. Weder Geld noch Gut besitzen wir. Wir sind Verwalter und unsere Verwaltung von Gütern sollte zum Schutz Armer und Notleidender geschehen. Ist und bewusst, dass Geld dazu da ist, Gutes zu tun und den Menschen zu dienen? Gott, öffne meine Augen, dass ich die Not der anderen sehe, öffne meine Ohren, dass ich ihr Schreien höre, öffne mein Herz, dass Menschen in Not nicht ohne Beistand sind. Hilf mir, ohne Angst vor dem Zorn der Starken die Schwachen zu verteidigen. Hilf mir, ohne Angst vor dem Zorn der Reichen die Armen zu verteidigen. Zeige mir, wo Liebe, Hoffnung und Glaube gebraucht werden. Öffne meine Augen und Ohren, dass ich mich heute, und auch Morgen, für deinen Frieden einsetze. Amen. Gebet des Vereins Diakonie in der Schweiz Aus dem V. Kapitel zur weltweiten sozialen Ungerechigkeit der Enzyklika Laudato si „49. Ich möchte darauf hinweisen, dass man gewöhnlich keine klare Vorstellung von den Problemen hat, die besonders die Ausgeschlossenen heimsuchen. Sie sind der größte Teil des Planeten, Milliarden von Menschen. Heute kommen sie in den internationalen politischen und wirtschaftlichen Debatten vor, doch oft scheint es, dass ihre Probleme gleichsam als ein Anhängsel angegangen werden, wie eine Frage, die man fast pflichtgemäß oder ganz am Rande anfügt, wenn man sie nicht als bloßen Kollateralschaden betrachtet. Tatsächlich bleiben sie im Moment der konkreten Verwirklichung oft auf dem letzten Platz.“ Papst Franziskus spricht hier die nebensächliche Betrachtung von realen Problemen der Menschheit an. Soziale Ungerechtigkeit und Armut landen auf den Arbeits- und Diskussiontischen der sogenannten „westlichen oder ersten Welt“ meist auf dem „letzten Platz.“ Sie wird zwar thematisiert, jedoch zu wenig ernst genommen. So lange uns die Not unzählig vieler Menschen nicht direkt betrifft, kann sie leicht auf einen der letzten Tagesordnungspunkte gelegt werden. Tatsächlich betrifft sie uns aber. Wir sollten uns dessen stärker bewusst werden. In vielem sind wir unbewusst mitverantwortlich. Wir können daher auch mitverantwortlich etwas ändern. Auf welchen Tagesordnungpunkt setzten wir das Leid der Menschen, das durch politische Konflikte, Ausbeutung und Klimaveränderungen ausgelöst wird?
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