Einstellungen zum September 2016

Einstellungen zum September 2016
Von der Gymnasialabteilung des Kultusministeriums wurden Mitte August nach Abschluss
des Einstellungsverfahrens die nachfolgenden Zahlen mit Stichtag 10.08.2016 mitgeteilt
(in Klammern die Zahlen des Vorjahres):
Von 1019 (1096) Bewerbern aus dem aktuellen Prüfungsjahrgang und 210 (259) freien
Bewerbern erhielten 189 (292) Bewerber ein Einstellungsangebot; 169 (256) Lehrkräfte
nahmen das Angebot an und konnten im Bereich der staatlichen Gymnasien eingestellt
werden. Damit ergibt sich eine Einstellungsquote von 14% (19%) bezogen auf den
aktuellen Jahrgang und die freien Bewerber. Zusätzlich konnten von der Warteliste weitere
85 (88) Einstellungen erfolgen. Die statistische Zusammenschau für den Herbst 2016 zeigt
die nachfolgende Tabelle:
Bewerber
Angebote
Einstellung
Quote
aktueller Jahrgang
+ freie Bewerber
1229
189
169
14%
Warteliste
2154
102
85
4%
insgesamt
3383
291
254
8%
Gliedert man die Einstellungssituation fächerspezifisch auf, ergibt sich das folgende Bild
(B = Zahl der Bewerber, E = Zahl der Einstellungen):
Aktueller Prüfungsjahrgang und freie Bewerber
Fächerverbindung
B
E
Fächerverbindung
B
E
K + Beifach
65
4
M + Beifach
195
63
Ev + Beifach
18
7
Ph/Geo, In/WR, Ph/In,
In/E
12
5
L + Beifach
58
8
B + Beifach, C + Beifach
75
10
D/E, D/G, D/Sk,
D/Geo
273
15
E/G, E/Sk, E/Geo, E/It
133
4
F + Beifach
107
8
Musik
25
15
Sp + Beifach
105
4
Kunst
23
14
Ps + Beifach
12
1
Sm/D, Sm/E
55
3
WR/E, WR/Geo
23
5
Sw/D, Sw/E
50
3
1229
169
Summe
Wartelistenbewerber
Fächerverbindung
B
E
Fächerverbindung
B
E
K + Beifach
241
1
M + Beifach
115
24
Ev + Beifach
21
1
Ph/Ek, In/WR, In/E
4
1
L + Beifach
156
4
B + Beifach, C/Geo
82
7
D/E, D/G, D/Sk,
D/Geo
558
11
E/G, E/Sk, E/Geo, E/It,
E/Ru
337
2
F/D, F/E, F/G
188
3
Musik
26
10
Sp/F, Sp/E
201
8
Kunst
5
3
Ps + Beifach
34
4
Sm/D, Sm/E
62
2
WR/E, WR/Geo
66
3
Sw/D, Sw/E
58
1
2154
85
Summe
Für folgende Fächerverbindungen mit mehr als drei Einstellungen (aus dem laufenden
Prüfungsjahrgang und den freien Bewerbern) wurde vom Staatsministerium die Grenznote
gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Erweiterungsprüfung (ohne Wehr- bzw.
Ersatzdienst) mitgeteilt:
D/G
1,16
Ev/D
1,86
M/D
1,91
Mu, Mu+ 2,29
D/E
1,47
M/Ph
2,40
M/Sm
1,78
Ku
F/D
1,73
M/WR
2,20
B/C
1,62
2,23
Die Grenznote wird durch den letzten eingestellten Bewerber des aktuellen Jahrgangs bestimmt. Außerdem wurden auch schwerbehinderte Bewerber und quotenberechtigte Bewerber (aufgrund von Wehr- oder Zivildienst, Erziehungszeiten oder Pflegeleistungen) mit
davon abweichenden Prüfungsergebnissen beim Einstellungsverfahren berücksichtigt. Bei
der Kombination D/G weist das Ministerium darauf hin, dass die niedrige Einstellungsnote
durch die Boni für Erweiterungsfächer bedingt sei. Weiterhin gilt, dass in jeder
Fächerverbindung im Regelfall – sofern hinreichend viele Wartelistenbewerber vorhanden
sind – 40 % der Einstellungen von der Warteliste vorgenommen werden.
Das Kultusministerium prognostiziert, dass sich das nun seit mehreren Einstellungsterminen bestehende Überangebot an Bewerbern mittelfristig voraussichtlich nicht ändern wer de. Dabei würden die fächerspezifischen Unterschiede, insbesondere der geringe Bedarf
an Kombinationen im sprachlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, nach wie
vor die Einstellungszahlen prägen.
Kommentar:
Ärgerlich! - Dieser Herbst wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, zwei in Zeiten des
Lehrermangels eingeführte Notmaßnahmen endlich aufzuheben, um die prekäre
Einstellungssituation etwas abzumildern: Die vollständige Abschaffung des
eigenverantwortlichen Unterrichts der Studienreferendare im 3. Ausbildungsabschnitt und
die Reduzierung des Umfangs des Unterrichtseinsatzes in der Zweigschule!
Hauptpersonalrat und bpv werden nicht müde, diese Forderung immer wieder
vorzubringen, auch wenn sie nur einen Einmaleffekt mit sich bringt.
Weiterhin sind die Ursachen der extrem schlechten Quoten die hohe Zahl an Bewerbern
verbunden mit einem Planstellenminus im Bereich der Gymnasien. Wie im letzten Jahr
werden nicht alle durch Pensionierung frei werdenden Stellen neu besetzt, sondern
fließen aufgrund des bayernweiten Schülerrückgangs in den „Topf“ der demografischen
Rendite, wo sie dem Schulbereich insgesamt zur Verfügung stehen. In diesem
Zusammenhang darf eines nicht unerwähnt bleiben: Für eine nicht unbeträchtliche Anzahl
von Absolventen brachten die Angebote der Sondermaßnahmen (Mittelschule und
berufliche Schule) eine berufliche Perspektive mit sich und allein im Bereich FOS/BOS
konnte über 160 Bewerbern mit gymnasialer Lehrbefähigung Planstellenangebote
gemacht werden. Für die überwiegende Masse der Bewerber gibt es jedoch derzeit keine
Chance auf eine Planstelle beim Freistaat Bayern.
Vor dem Hintergrund der niedrigen Grenznoten hat die Bedeutung von
Erweiterungsprüfungen und der damit verbundenen Boni erheblich zugenommen. Der
Hauptpersonalrat empfiehlt vor der Entscheidung für ein Erweiterungsfach die Lektüre des
jeweils aktuellsten Merkblattes zur Erweiterungsprüfung (auf den Internetseiten des
Kultusministeriums unter Lehrerinnen&Lehrer → Fort- und Weiterbildung →
Erweiterungsfächer). Die nächsten Boni-Änderungen (Reduzierungen) sind im Februar
2017 in Mathematik, Spanisch, Philosophie/Ethik und Geschichte/Sozialkunde
(nachträgliche Kombination) beabsichtigt.
Michael Schwägerl
Hauptpersonalrat