UNTERNEHMEN & ORGANISATIONEN Meldungen FLIXBUS „Wir sind seit vier Jahren in der PR-Offensive“ Es boomt – noch Der Bericht aus Berlin von Volker Heck Seit 2009 sind die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden um 30 Prozent geklettert, Tendenz steigend. Vor diesem Hintergrund können es kaum Gründe auf der Einnahmeseite sein, die eine Diskussion zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer befeuern. Es sind Gerechtigkeitsmotive und Sorgen um eine soziale Schieflage in Deutschland. So hat es zumindest Jürgen Trittin versucht, als er mit der Forderung nach Steuererhöhungen ein klares Zeichen an die Realos in seiner Partei senden wollte und prompt vom Realo-Übervater Winfried Kretschmann zurückgewiesen wurde. Diesen treiben, wie auch die Mittelstandsvereinigung der CDU/ CSU (MIT), die Sorgen um die Vermögenssubstanz der Mittelschicht. Deshalb plädiert die MIT nun für eine moderate 30-MilliardenEntlastung finanziert, wohlgemerkt, durch planmäßig weiter steigende Steuereinnahmen sowie historisch niedrige Zinsausgaben des Staates. Es sind aber gerade diese vermiedenen Ausgaben, die Begehrlichkeiten auf der anderen Seite wecken. Hier arbeiten in trauter Einigkeit SPD und CSU an zutiefst konservativen und insbesondere langlaufenden neuen Vergünstigungen für die Rentner. Vergessen wird dabei, dass es temporäre Faktoren wie Euro-Schwäche und Niedrigzinsen sind, die das (Export-)Wirtschaftswachstum treiben. Innovation und Digitalisierung haben zu wenige Fürsprecher in der deutschen Politik. Nach Jahren des Wachstums hat Verteilung wieder Vorrang vor Dynamik. Die Rechnung dafür kommt. Volker Heck ist Managing Partner bei Deekeling Arndt Advisors. Davor war er Kommunikationschef von RWE. 16 prmagazin 09/2016 Das Fernbusunternehmen Flixbus wächst rasant. Nach der Übernahme von Megabus und Postbus in diesem Sommer sind weitere Zukäufe geplant. PR-Chef Gregor Hintz wehrt sich gegen Kritik am Firmenkurs. prmagazin: Spätestens seit der Postbus-Übernahme Anfang August ist Flixbus der mit Abstand größte Player auf dem Fernbusmarkt. Gehen Sie jetzt auch in Sachen PR noch stärker in die Offensive? Gregor Hintz: Eigentlich befinde ich mich schon seit 2012 in der PR-Offensive. Zuerst ging es darum, das Verkehrsmittel Fernbus in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dann galt es, der Marke Flixbus zu mehr Präsenz zu verhelfen. Ich glaube, da haben wir in den vergangenen vier Jahren gute Arbeit geleistet. Mit dem Kauf von Postbus nehmen wir eine neue Klientel jenseits der 60 ins Visier. Bis zur Integration des Unternehmens und der Veröffentlichung des neuen Streckenplans im November wollen wir diese Zielgruppe verstärkt über klassische Medienarbeit ansprechen. Mit welchen Themen müssen Sie sich jenseits der Expansion beschäftigen? Ein Dauerbrenner ist die Forderung nach einer Maut für Fernbusse. Quasi im Monatstakt müssen wir uns damit auseinandersetzen. Bei der ÖffentlichFlixbus-PR-Chef keitsarbeit rund um das Thema liegt Gregor Hintz: „Inhaltlich mein Fokus auf den klassischen geht es uns um die Playern wie überregionalen Tagesbeste Lösung.“ zeitungen und Wochenzeitschriften, die in meinen Augen nach wie vor entscheidend für die Meinungsbildung sind. Berlin erweist sich dabei als guter Standort für uns, so bleiben wir mit allen Beteiligten im ständigen Austausch. Flixbus wird nicht nur größer, sondern auch internationaler. Das Unternehmen hat Standorte in München, Berlin, Paris, Mailand und Zagreb. Was bedeutet das für die interne Kommunikation? Da ist viel im Umbruch. Wir arbeiten eben nicht mehr alle in einem Büro und können auf Zuruf die Themen koordinieren. Englisch hat Deutsch als Unternehmenssprache abgelöst. Entsprechend müssen wir bei den internen Kommunikationsmitteln umdenken. Gerade Foto: Torsten Hildebrand ADLERAUGE
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