- Westfälische Nachrichten

20 |
Jahre Westfälische Nachrichten
Vom Bleisatz ins Compu
D
en
erfolgreichen
Neubeginn nach dem
Krieg verdankte
Aschendorff
auch seinen im wahrsten
Sinne des Wortes zupackenden Mitarbeitern, die zunächst den Wiederaufbau
des zerstörten Gebäudes in
die Hand nahmen. Die
Mehrzahl der Angestellten
befand sich jedoch noch in
Kriegsgefangenschaft. „Wie
mag es wohl mit dem zerstörten Verlagshaus weitergehen“, schrieb von dort ein
Mitarbeiter
an
Verleger
Friedrich Leopold Hüffer. Alle wollten nach Münster zurück, aber erst allmählich
fanden sich die früheren Betriebsangehörigen
wieder
fast vollzählig ein.
Nicht weniger hatte die
unerwartete Stabilisierung
der Verhältnisse nach 1949
zur Konsolidierung des Pressewesens beigetragen. Dies
färbte auch auf das politische Klima der hiesigen Region ab, in der die 1945 gegründete CDU einen wahren
Siegeszug antrat. Einer ihrer
Mitbegründer in Westfalen
war der Lizenzträger der
„Westfälischen Nachrichten“,
Franz
Bornefeld-Ettmann.
Der Aufstieg der Partei ist
vom erfolgreichen Neustart
des katholischen Pressewesens nicht zu trennen. Nicht
anders war es um die Verhältnisse andernorts, etwa
im Ruhrgebiet, bestellt, wo
sozialdemokratisch
orientierte
Presseunternehmen
einen
ungeahnten
Aufschwung erlebten.
Die Jahre nach 1960 waren von umfangreichen Innovationen des Verlags geprägt. 1964/65 und 1972 entstanden Erweiterungsbauten
für Technik, Redaktion und
Verwaltung. 1965 hatte die
wiederholt
modernisierte
Technische Umbrüche und finanzielle Investitionen begleiten die Zeitun
und 1948/49 revidierte Zeitungsrotation, der in den
1950er Jahren noch eine gebrauchte
Maschine
aus
Norddeutschland zur Seite
gestellt wurde, ausgedient.
Beide waren schon lange an
die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangt. Am bisherigen Standort im Untergeagsgebäudes
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einer aufgeschlagenen Zeitung mit einer Länge von
nahezu 300 Kilometern
beidseitig ein- und mehrfarbig bedruckt und zu fertig
geschnittenen und gefalzten
Zeitungen verarbeitet werden. Bei 32 Seiten waren es
dank dieser neuen Technik
50 000 Exemplare in der
Stunde, mit oder ohne Farbeindrucke auf den AußenseiDie Endprodukte der Setzerei, halbrunde Bleistereos mit einem Gewicht von über 20 Kilogramm je Seite, wurden nebeneinander auf den Druckzylind
ten.
Erst danach konnte sich die reliefartige und eingefärbte Form direkt auf das Zeitungspapier abpressen.
Seit dem 25. Mai 1965 erscheinen die „Westfälischen
Nachrichten“ und ihre PartDieser fand sich mit und Versandhalle –
nerzeitungen der ZENO im schon damals zu den 20 te „Lüdinghauser Zeitung“ an ihre Kapazitätsgrenze ge„Rheinischen Format“ (37,5 größten Zeitungsgruppen in und 1973 von der Verlegerfa- langt. Mangelnde Erweite- 64 000 Quadratmetern im weiht. Seither werde
x 53 Zentimeter). Bis zum der Bundesrepublik. Im Zu- milie Leopold den Waren- rungsmöglichkeiten an der gerade erschlossenen Ge- „Westfälischen Nachri
Soester Straße sowie Aufla- werbegebiet „An der Hansa- und die Blätter der
Ende der 1970er Jahre stie- ge zunehmender Pressekon- dorfer „Neuen Emsboten“
Die M.A.N.-Rotation war gen von Stadtplanung und linie“ im Stadtteil Mecklen- schen in der „Zeitung
gen die Auflage der „Westfä- zentration erwarben die
lischen Nachrichten“ und die „Westfälischen Nachrichten“ angesichts der stetig steigen- Gewerbeaufsicht führten da- beck. Am 29. März 1984 pe Münsterland“ z
der „ZENO“ auf zusammen zwei benachbarte Lokalzei- den Auflage und der Zunah- zu, dass ein neuer Standort wurde dort nach zweijähri- mengefassten Partnerv
über 230 000 Exemplare. Da- tungen, 1962 vom Verlag Ra- me des Zeitungsumfangs für ein Druckzentrum erfor- ger Bauzeit der erste Ab- – früher „ZENO“ – do
schnitt – Zeitungsrotation druckt.
mit gehörte der Verbund demann die 1848 gegründe- schon Ende der 1970er Jahre derlich wurde.
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