Feuer finden aus dem All: DLR startet Picosatelliten

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Raumfahrt: Feuer finden aus dem All: DLR startet Picosatelliten
Geschrieben 09. Sep 2016 - 19:11 Uhr
Am 09. September 2016 um 13:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit hat der vom Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR) entwickelte und gebaute Feuerdetektionssatellit BIROS (Bi-Spektral Infrared Optical System) den
Picosatelliten BEESAT-4 (Berlin Educational and Experimental Picosatellite) in 515 Kilometern über der norwegischen
Inselgruppe Spitzbergen im All ausgesetzt.
Der würfelförmige Satellit mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern wurde von Mitarbeitern und Studierenden der
Technischen Universität (TU) Berlin entwickelt, gebaut und vom DLR Raumfahrtmanagement mit Mitteln des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
BEESAT-4 soll nun mithilfe des eingebauten GPS-Empfängers Phoenix Informationen zur präzisen Positions- und
Orbitbestimmung sammeln und mit einer speziellen Kamera Fotoserien und Einzelbilder von der Erdoberfläche aufnehmen,
um die Lage des Satelliten zu bestätigen. Die Telemetriewerte und Bilddaten werden anschließend an den "Muttersatelliten"
BIROS gesendet, der sie zur Auswertung an die Bodenstation der TU Berlin schickt. BIROS war am 22. Juni 2016 erfolgreich
vom indischen Weltraumbahnhof Satish Dhawan Space Centre gestartet.
Picosatelliten im Formationsflug
"Die genaue Kenntnis der Position des Picosatelliten (CubeSat) ist die Voraussetzung für Formationsflüge mehrerer
Satelliten. Formationsflüge bieten vor allem in der Klasse der Picosatelliten den Vorteil, dass Aufgaben und Funktionen auf
verschiedene Satelliten aufgeteilt werden können. Weiterhin ermöglichen mehrere Satelliten insgesamt längere
Überflugzeiten über die Bodenstationen zur Übertragung von Telemetrie- und Nutzlastdaten. Zudem können interessante
Gebiete mehrfach überflogen werden", erläutert Sascha Weiß, Projektleiter von BEESAT-4 an der TU Berlin, und ergänzt: "Mit
BEESAT-4 setzen wir unsere Reihe von Picosatelliten fort. Konkret möchten wir in den nächsten zwölf Monaten die Position
des Satelliten mithilfe des GPS-Empfängers Phoenix bestimmen, um den Orbit von BEESAT-4 vorhersagen zu können.
Die Mission von BEESAT-4 baut auf dem Wissen und den Erfahrungen der bisherigen BEESAT-Missionen auf, sodass der
Großteil der Arbeit nicht in den Bau des Satelliten floss, sondern in die Entwicklung der komplexen Software. "Zu unserem
Team gehören seit 2013 zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und zwei Studenten. "Mit der Entwicklung und dem Betrieb von
BEESAT-4 haben wir die Praxisnähe für die studentische Ausbildung am Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin
ausbauen können: Zahlreiche Studierende haben im Rahmen der Mission ihre Abschlussarbeiten geschrieben", erklärt
Sascha Weiß.
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