Feckerchilbi 2016 Schützenmatte Bern 15.–18. September 2016 Programmheft Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft «Feckerchilbi 2016» Radgenossenschaft der Landstrasse / Verein Schäft Qwant / Cooperation Jenische Kultur / Unter Mitarbeit der Kulturvermittlerin Katrin Rieder Kino Reitschule Aare Grosse Halle Bierhübeli Reitschule Lorrainebrücke Schützenmatte Festgelände Bahnhof Bern Paul Klee-Platz Inhaltsverzeichnis Was die Feckerchilbi ist 5 Programmpunkte, mit Hintergrundinformationen 9 Politik 10 Kultur1 1 Musik17 Der Programmablauf, nach Wochentagen Donnerstag, 15. September Freitag, 16. September Samstag, 17. September Sonntag, 18. September 20 21 23 24 Dank und Unterstützer Veranstalter, Impressum 26 28 Liebe Besucherin und lieber Besucher Die Feckerchilbi ist ein Jahrmarkt, ein Fest, ein Ort der Begegnung. Es erwartet Sie ein jenisches Fest mit Festzelt, Musik, Feuer und Markt auf einem Areal voller Wohnwagen. Die diesjährige Feckerchilbi in Bern – steht im Zeichen der Forderung nach Anerkennung von Jenischen und Sinti als nationale Minderheit. – Sie erinnert an die offizielle Entschuldigung des Bundesrates vor 30 Jahren gegenüber den «Kindern der Landstrasse», gemeint ist die Rede des kürzlich verstorbenen Bundesrates Alphons Egli im Nationalrat am 3. Juni 1986 über die Kindswegnahmen der Stiftung Pro Juventute. – Sie feiert auch das 40-Jahr-Jubiläum der Radgenossenschaft, die 1975 im Restaurant «Bierhübeli» in Bern ihre öffentliche Gründungsversammlung abhielt. Geniessen Sie es, lassen Sie sich treiben, lassen Sie sich überraschen. Übrigens: Wenn einmal etwas nicht perfekt organisiert ist, wenn die Marktstände nicht nummeriert und normiert sind, wenn nicht jeder Programm-Ort angeschrieben ist und nicht jeder Programm-Punkt genau dann stattfindet, wo er angekündigt ist, dann ist das auch jenisch: die Feckerchilbi wird durchgeführt mit viel Improvisation, mit Herzblut und Spass an der Sache. Das Gespräch ist uns wichtiger als das mechanische Abspulen eines Kulturprogramms. Unbeteiligte erfahren alles, wenn sie fragen und die Leute anreden. Wir wollen einen Ort schaffen, der Begegnung ermöglicht: Fragen Sie nach! Sprechen Sie die Menschen an! Setzen Sie sich mit uns zusammen! Daniel Huber, Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse Venanz Nobel, Vizepräsident Verein Schäft Qwant 3 Chères visiteuses et chers visiteurs La «Feckerchilbi» est une kermesse, un événement festif, un lieu de rencontre. C’est une fête yéniche avec chapiteau, musique, feu et marché qui vous attend sur une aire pleine de roulottes. La Feckerchilbi de cette année à Berne – est placée sous le signe de la revendication de la reconnaissance des Yéniches et des Sinti comme des minorités nationales. – rappelle les excuses officielles que le Conseil fédéral a présentées il y a 30 ans aux «Enfants de la grand-route», à savoir le discours prononcé le 3 juin 1986 par le Conseiller fédéral Alphons Egli devant le Conseil national au sujet des enfants arrachés par la Fondation Pro Juventute; – célèbre également les 40 ans de la Radgenossenschaft qui a tenu son assemblée constitutive officielle en 1975 au restaurant «Bierhübeli» à Berne. Laissez-vous enchanter, laissez-vous emporter, laissez-vous surprendre. A propos: si tout n’est pas organisé à la perfection, si les stands du marché ne sont ni numérotés ni standardisés, si tel ou tel endroit du programme n’est pas indiqué ou si les horaires annoncés ne sont pas toujours respectés à la minute près, cela aussi fait partie du caractère yéniche: la Feckerchilbi sera organisée avec beaucoup d’improvisation, beaucoup de cœur, beaucoup d’enthousiasme et de plaisir. Pour nous, le dialogue et la convivialité sont plus importants que le déroulement mécanique d’un programme culturel. Celles et ceux qui sont extérieurs à notre communauté apprennent tout en posant des questions et en s’adressant aux gens. Nous souhaitons créer un espace propice aux rencontres: soyez curieux! Echangez! Asseyez-vous à nos côtés! Daniel Huber, président Radgenossenschaft der Landstrasse Venanz Nobel, vice-président chefft kwant 4 Was die Feckerchilbi ist «Fecker» ist eine alte Bezeichnung für Jenische vor allem in der Inner schweiz. Der Ausdruck ist zwar abwertend gemeint, aber wie so oft übernehmen die Minderheiten ironisch, wie andere sie nennen. Darum organisieren die schweizerischen Jenischen zusammen mit den hiesigen Sinti eine «Fecker»-Chilbi. Heute ist die Feckerchilbi ein Fest der Jenischen mit Sinti und Roma aus allen Teilen der Schweiz und aus anderen Ländern – ein Fest und eine Begegnung mit Gästen aus der Mehrheitsgesellschaft. Es ist ein Anlass mit Unterhaltung und Marktbetrieb. Im Vordergrund stehen die Pflege der jenischen Bräuche: Beisammensein, Musik und Markt, der Wurfsport Bootschnen, essen, trinken, sich austauschen, reden und noch einmal reden, lachen und manchmal fluchen, das Leben geniessen. 5 Der Ursprung dieses Festes liegt in der einstigen Republik Gersau am Vierwaldstättersee. Dort ist die Feckerchilbi seit 1722 bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Gersau war mit seinen rund 150 Häusern ein eigener souveräner Freistaat, hatte aber dank seiner Winzigkeit das beneidenswürdige Los, in den politischen Stürmen der Welt übersehen und vergessen zu werden, wie San Marino inmitten Italiens oder der Freistaat Andorra. 1982 wurde die Tradition wiederaufgenommen und eine neue Fecker chilbi in Gersau veranstaltet. Die vielen Musiken und der berühmt-berüchtigte Fecker-Kaffee liessen die anarchischen Freuden früherer Zeiten wieder aufleben. Seither findet sie in unregelmässigem Zeitraum an wechselnden Orten statt. Dieses Jahr in Bern – Nächstes Jahr: die Westschweiz, Graubünden, wer weiss. Ce que la Feckerchilbi veut «Fecker» est une vieille désignation des Yéniches utilisée notamment en Suisse centrale. Si le terme se veut péjoratif, les minorités, comme si souvent, reprennent ironiquement le nom que les autres leur donnent. C’est pourquoi les Yéniches suisses organisent, avec les Sinti du pays, une «Fecker»-Chilbi à Berne. L’origine de cette fête se trouve dans l’ancienne république de Gersau au bord du Lac des Quatre-Cantons où la Fecker-Chilbi est documentée depuis le XVIIe siècle jusqu’aux débuts du XIXe siècle. Gersau, avec ses quelque 150 maisons, était un Etat libre souverain qui a toutefois réussi à survivre à l’écart de la politique des grandes puissances de l’époque. Aujourd’hui, la Fecker-Chilbi est un événement que les Yéniches fêtent avec les Sinti et les Roms de toutes les régions de Suisse et d’autres pays – une fête et une rencontre avec les hôtes de la société majoritaire. C’est une manifestation proposant des animations et un marché. Au centre se trouvent les us et coutumes yéniches: la convivialité, la musique et le marché, le «bootschnen» – un sport du lancer –, manger, boire, échanger, causer et causer encore, rire et parfois jurer, savourer la vie. 6 Warum Bern? Warum organisieren wir die Feckerchilbi 2016 in Bern? – Die Antwort ist einfach: Die Hauptstadt der Schweiz ist auch die Hauptstadt der Schweizer Jenischen und Sinti. Vor allem in diesen Zeiten, wo es um die offizielle Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheit geht. In Bern haben wir vor dem Bundeshaus im Frühling 2016 die Petition eingereicht, welche die Anerkennung der Jenischen und Sinti und ihre richtige Bezeichnung – eben als Jenische und Sinti und nicht bloss als «Fahrende» – verlangt. Initianten der Petition waren die Radgenossenschaft der Landstrasse, die Cooperation Jenische Kultur, die Organisation Jenisch-Manisch-Sinti JMS und der Verein Schäft Qwant. Sie wurde von weiteren jenischen, sintischen und Roma-Organisationen unterstützt und unterzeichnet von namhaften Persönlichkeiten aus Kultur und Politik, von A bis Z, von der Schriftstellerin Melinda Abonji über den Alt-Regierungsrat Marius Cottier aus Freiburg, den Alt-Bundesgerichtspräsidenten Giusep Nay bis zum Buchstaben Z mit dem Zürcher Verleger Bernd Zocher und der Fotografin Pia Zanetti. Bern spielte eine Vorreiterrolle bei der Anerkennung der Jenischen. 1975 erklärte der Erziehungsdirektor des Kantons Bern öffentlich, der Regierungsrat wolle, dass die Kultur dieser Minderheit den Platz einnehme, der ihr zukomme («verrait donc avec plaisir que la culture de ce groupe minoritaire occupe la place qui lui revient»). Diese Feststellung ist die erste sozusagen offizielle Anerkennung der Fahrenden und ihrer Kultur in der Schweiz. Der Berner Grosse Rat überwies 1977 ein Postulat des Schriftstellers Sergius Golowin, in dem Massnahmen zugunsten des Fahrenden Volkes gefordert wurden. Der Regierungsrat setzte darauf eine Kommission ein, die berichtete und Empfehlungen abgab. Golowin stand auch am Anfang der Aufarbeitung des Pro-Juventute- Skandals. In einer eben erschienenen Publikation über «Kindswegnahmen» und das so genannte Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse schreibt die Historikerin Sara Galle, dass es noch vor der Enthüllung durch den Beobachter «die 1966 von Sergius Golowin im Eigenverlag 7 herausgegebenen und kommentierten ‹Zigeuner-Geschichten›» waren, welche «eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik auslösten». Im Nationalratssaal in Bern sagte vor dreissig Jahren Bundesrat Alphons Egli – der unlängst verstorben ist – in einer Diskussion über die Pro Juventute: «Was den Bund anbelangt, gebe auch ich meinem Bedauern Ausdruck, dass Bundeshilfe hiezu geleistet wurde. Ich scheue mich sogar nicht, mich in der Öffentlichkeit dafür zu entschuldigen, dass diese vor mehr als zehn Jahren passieren konnte.» In Bern fand die öffentliche Gründungsversammlung der Radgenossenschaft statt, vor gut vierzig Jahren am 31. Mai 1975. Dies im Restaurant «Bierhübeli», wobei alles, was Rang und Namen hatte in der Szene, zusammenkam. Eine internationale Zigeunerfahne – grün wie weite Wiesen, blau wie der offene Himmel, ein rotes Wagenrad in der Mitte – schmückte den Saal. Bundesrat Alphons Egli im Nationalrat, 3. Juni 1986 (Bildarchiv RG) 8 Feckerchilbi 2016 - Programmpunkte Donnerstag, 15. September – Sonntag, 18. September 2016 Auf der Schützenmatte Bern (Chilbigelände und Carparkplatz beim Bahnhof) Eintritt Eintritt: Es wird ein Fest-Button verkauft: er berechtigt zum Eintritt in alle Veranstaltungen auf dem Chilbiplatz, im Zelt und in der Reithalle. Strassenkünstler wie Gaukler, Artisten, Drehorgelspieler leben von ihren Hutsammlungen. Wir bitten, auch diesen ihren Obulus zu geben Festwirtschaft Festwirtschaft, organisiert vom Zigeunerkulturzentrum Do 14:00–22:00 Uhr, Fr/Sa 10:00–23:30 Uhr, So 10:00–14:00 Uhr, Festzelt auf Schützenmatte Markt Altes Gewerbe: Messerschleifen / Nostalgischer Schleifstuhl / Korben / Körbeverkauf / Besen / Möbel / Flohmarkt-Stände / Wahrsagen / Altgold / Jagd / Drehorgel und anderes Essen und Trinken Bienenhonig / Gulaschsuppe / Jenische Crêpes / Älplermagronen / Quarkchüechli / Feckerkafi, / Wurststand / Sinti-Steaks und Hamburger / Spaghetti / Sinto-Chnöpfli / Risotto / Raclette / SteakCurrywurst-Pommes / Alkoholische und nichtalkoholische Getränke im Festzelt Infostände Radgenossenschaft der Landstrasse (auch mit aktuellen Informationen zu Programmpunkten) / Komitee Standplatz Buech / Zigeunerkultur zentrum 9 Die Politik hat das Wort Festrede von Bundesrat Alain Berset Vorsteher des Eidgenössischen Departementes des Innern. Begrüssung durch Alexander Tschäppät, Stadtpräsident von Bern Donnerstag, ab 16:00 Uhr, Festzelt Podiumsgespräch «Jenische und Sinti – Anerkennung als Minderheit? Was bedeutet das?» Im 20. Jahrhundert wurden die Jenischen und Sinti der Schweiz zuerst als Opfer gesehen, dann wurden sie als Fahrende anerkannt, heute wollen sie als Jenische und Sinti anerkannt und so benannt werden. Warum ist das wichtig, was bedeutet die Anerkennung als nationale Minderheit? Mit: Martine Brunschwig Graf (Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus), Genuveva Graf (Alt-Präsidentin der Radgenossenschaft), Barbara Gysi (Nationalrätin SP, St. Gallen), Venanz Nobel (Vizepräsident Schäft Qwant), Karl Vogler (Nationalrat CVP, Obwalden), Willi Wottreng (Historiker und Publizist, Geschäftsführer der Radgenossenschaft). Moderation: Iwan Rickenbacher Donnerstag, 16:45–18.00 Uhr, Festzelt Podiumsgespräch: «Wir campieren nicht, wir wohnen» Die fahrenden Jenischen und Sinti haben grosse Schwierigkeiten, ihren Alltag zu leben. Die Anzahl Durchgangsplätze geht schweizweit zurück. Campingplätze sind ihnen verschlossen, denn sie sind keine Feriengäste, sondern betreiben ihre Gewerbe. Was unternehmen die Behörden, wo sind Möglichkeiten, wo sind Schwierigkeiten, Lebensraum für Fahrende zu schaffen? Gespräch mit Beteiligung des Publikums, mit: Jörg Hartmann (Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende), Marco Peyer (Fachstelle Fahrende im Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau), Daniel Wachter (Vorsteher des Amtes für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern), Albert Barras (Präsident der Organisation Jenisch-Manisch-Sinti J.M.S.), Daniela Montalto (Standplatz Bern Buech), Fino Winter (Sinti Bern), Daniel Huber (Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse). Moderation: Angela Mattli, GfbV Freitag, 17:00–18.30, Festzelt 10 Höhepunkte aus dem Kulturprogramm Wanderausstellung der Radgenossenschaft «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti» Neue Wanderausstellung der Radgenossenschaft Zum allerersten Mal aufgestellt: die Wanderausstellung der Radgenossenschaft, die unter dem Thema steht: «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti». Eine mobile Ausstellung, die in den nächsten Jahren eine Reise durch die Schweiz antreten wird und bei der Radgenossenschaft angefragt werden kann. Do 14–22 Uhr, Fr/Sa 10–22 Uhr, So 10–14 Uhr, Grosse Halle Il Teatro Lompazi, Puppentheater und Variété «Il Teatro Lompazi», das Puppentheater und Variété von Oliver Kayser, lädt ein zu einer Reise zurück zu den Anfängen des Jahrmarkts. Zauberhafte Taschenspielertricks und Gaukeleien, fakireske Zirkuskünste wie vor Jahrhunderten, Musik und Puppenspiel, und anschliessend betritt der Zuschauer Lompazius Kuriositätenschau mit vielen wunderhaften Kuriositäten, die die Welt noch nicht gesehen hat. Oliver Kayser, Präsident von «Kochemer Loschen», dem Jenischen Bund in Luxemburg, hat die jenische Tradition wieder aufgenommen und reist mit seiner fahrenden Puppenbühne hauptsächlich im niederrheinischen Gebiet. Er richtet sich mit frechem und abwechslungsreichem Spiel in deutsch, jenisch und französisch gleichermassen an Kinder wie Erwachsene. Do 14–22 Uhr, Fr/Sa 10–22 Uhr, So 10–14 Uhr, Chilbigelände Schützenmatte «Angeklagt», ein szenisches Hörspiel mit Musik Szenisches Hörspiel von Lux & Ludus, nach einem Text von Mariella Mehr und dem Theaterstück «Angeklagt». Ein Stück über eine junge Frau und den radikalsten Weg aus ihrer Sprachlosigkeit. Kari Selb, Opfer und Täterin zugleich, sitzt in Untersuchungshaft. Nun soll ihre Zurechnungsfähigkeit festgestellt werden, auf welche die Protagonistin selbst grossen Wert legt. Die jenische Schriftstellerin Mariella Mehr ist ein Opfer des «Hilfswerks für die Kinder der 11 Landstrasse». Sie wuchs in 16 Kinderheimen und drei Erziehungsanstalten auf. Viermal wurde sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, 19 Monate verbrachte sie in der Frauenstrafanstalt Hindelbank. Seit 1975 publiziert sie, zunächst journalistisch, dann schriftstellerisch. Sie erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen. 1981 erschien ihr erster Roman («Steinzeit»). Seit den 1970er Jahren engagiert sie sich für die Interessen der Roma, worunter sie auch Jenische versteht. Sie war 1975 Gründungsmitglied der Radgenossenschaft der Landstrasse. Spiel: Julia Monte, Musik, Gesang, Effects, Toys: Rea Dubach, Regie: Gisela Nyfeler, Dramaturgie, Produktion: Lucia Bühler, Technik: Ilana Walker Freitag, 21:00 Uhr, Grosse Halle Strassengauklerin «Babette on the Road» Die Strassengauklerin, Feuerschluckerin, und Luftakrobatin Azucena Fabbri bietet Feuerspuck und Augenschmaus. Auftritt Freitag/Samstag Nachmittag oder Abend nach Lust und Laune im Strassenbereich, auf der Bühne oder im Festzelt; Auskunft am Info stand der Radgenossenschaft Boris Gass, der Drehorgel-Mann Seit 300 Jahren ist die Drehorgel in allen Ländern Europas als Instrument der Strassenmusiker und Gaukler bekannt. Fahrende Musikanten zogen damit durch die Gassen der Städte, verbreiteten als Moritatensänger die Nachrichten aus der Welt in der Dorfbeiz. Boris Gass hat diese Tradition wieder aufgenommen, unterhält seit vielen Jahren sein Publikum auf Basels Strassen und Plätzen. Ob in Brienz, Zürich oder Bern, der treue Orgelspieler begleitet die Feckerchilbi von der ersten bis zur letzten Minute. Auf dem Festgelände, nach Lust und Laune Lebenskluge Wahrsagerinnen In einem Wagen empfängt die Wahrsagerin Maria Mehr Menschen, die mehr über ihre Situation wissen wollen. Sie ist seit langen Jahren eine kundige Lebensberaterin. Auch die Wahrsagerin Rosa Graff-Nobel arbeitet zeitweise auf dem Platz und kann besucht werden. Nach Bedarf, Auskunft am Infostand der Radgenossenschaft 12 Sergius-Golowin – eine Lesung und etwas mehr Der Berner Ethnologe und Schriftsteller Sergius Golowin (1930–2006) hat sich während Jahren mit Jenischen, «Fahrenden» und «Zigeunern» beschäftigt. Er war Vorstandsmitglied der Radgenossenschaft und hat als Berner Grossrat dazu beigetragen, dass Bern Mitte der 1970er Jahre als erster Kanton eine Kommission für die Anliegen der Fahrenden ins Leben rief. Der Beitrag dieses originellen und wichtigen Berners zu einer alternativen Sicht auf die Schweizer Kulturgeschichte ist noch nie öffentlich gewürdigt worden. Mit Originaltexten wird an Golowin erinnert, dabei kommen Zigeunermythen, Berns Kellertheater, die Hippie-Romantik und die Berner Undergroundszene zur Sprache. Ein Gedenkanlass mit Texten von Golowin und einem heiteren Videostück. Moderation: Willi Wottreng, Lesungen durch Susann Rieben und Dario De Simone Susann Rieben ist Coach für Schauspiel und Rundgangleitung bei StattLand sowie freischaffende Regisseurin und Sängerin. Dario De Simone ist freischaffender Schauspieler in verschiedenen Ensembles und bei StattLand. Freitag, 19:00 Uhr, Grosse Halle Präsentation «Roma in der Schweiz – eine unbekannte Minderheit» Die Organisation Romano Dialog berichtet über die Roma in der Schweiz, die eine Minderheit von rund 80 000 Menschen ausmachen und doch unbekannt sind. Denn die übergrosse Mehrheit lebt in Wohnungen wie andere auch und geht einer bürgerlichen Arbeit nach. Organisiert von: Romano Dialog, Kemal Sadulov Samstag, 16:00 Uhr, Grosse Halle 13 Film «Kinder der Landstrasse» Ein Schweizer Spielfilm aus dem Jahr 1992. Regie: Urs Egger, CH 1992. Der Kinospielfilm «Kinder der Landstrasse» zeigt das Schicksal einer Landfahrerfamilie und ihrer Tochter in der Zeitspanne von 1939 bis 1972. Dabei wird die «Jugend- und Sozialfürsorge» des Hilfswerkes «Kinder der Landstrasse» der Pro Juventute angeprangert, das aus dem Ungeist nationalsozialistischen Gedankengutes ideologischen Machtmissbrauch betrieb und durch Kindwegnahmen die Sesshaftmachung der Jenischen und die Vernichtung ihrer Kultur zum Ziel hatte. Nach dokumentarischen Vorlagen verlegt der Film das Schicksal einer Familie in eine Spielhandlung, die zu gesellschaftlicher und sozialer Gewissenserforschung anregt und Grundsatzfragen unseres westlichen Sozialsystems stellt. Grosse Nähe und Identität erreichte der Film, weil Jenische selbst als Schauspieler und Berater des Filmteams mitwirkten. Samstag, 18:30 Uhr, Grosse Halle Gespräch «Geschichte(n) inszenieren» Gespräch mit Venanz Nobel (Vizepräsident Schäft Qwant), Gisela Nyfeler (Regisseurin von «Angeklagt»), Renate Schär (Projektleiterin StattLand), Uschi Waser (Präsidentin Naschet Jenische), moderiert von Lucie Bader, Kulturmanagerin und Filmfachfrau outreach gmbh Mit künstlerischen Mitteln historische Gegebenheiten und persönliches (Er)Leben nachzuerzählen ist eine spezielle Herausforderung kulturellen Schaffens. Beispiele wie der Film «Kinder der Landstrasse», das szenische Hörspiel «Angeklagt» nach einem autobiografischen Text von Mariella Mehr oder der Rundgang «Fahr ab!» von StattLand zeigen auf, wie Kulturschaffende versuchen, dem Gegenstand ihrer Geschichte(n) und ihren ProtagonistInnen gerecht zu werden. Samstag, 20:30 Uhr, Grosse Halle «Gross-Stadt Zigeuner», Stummfilm mit Live-Musik Schon 1897 handelt einer der ersten Streifen der Filmgeschichte von einem Zigeunercamp. Fortan dienten Zigeuner dem Stummfilm als melodramatischer Stoff und Projektionsfläche von Ängsten, als Komparsen in Western und als Wanderkino-Betreiber auf Jahrmärkten. Die Filme greifen unter anderem das klassische Vorurteil vom Kindesraub auf, zeigen den «guten Zigeuner» oder das «vaterlandslose» Zigeunermädchen vor dem Hintergrund der nationalistisch aufgeladenen Vorkriegszeit. 14 Ganz anders der hier gezeigte Film: Der Bauhaus-Künstler László Moholy-Nagy drehte seinen kurzen, experimentellen Dokumentarfilm im Jahre 1932 in Berlin. «Gross-Stadt-Zigeuner» ist ein kulturelles und soziales Abenteuer, denn Moholy-Nagy versucht, nicht nur seine «Distanz» zu dokumentieren, sondern auch seine eigene Position gegenüber der Zigeunergruppe zu reflektieren. Es ist ein Film «ohne Heimatland», der weder Teil der deutschen Nationalkinematografie wurde, noch als ungarisch gelten kann. Ein frühes Beispiel für einen reflexiven Dokumentarfilm und einer der Schätze des Roma-Stummfilms. Samstag, 21:30 Uhr, Grosse Halle Gespräche am Feuer Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen, Sinti und Roma hat das Publikum Gelegenheit, sein Wissen zu bereichern. Das Publikum stellt Fragen, Jenische und Sinti antworten nach bestem Wissen und Gewissen. Donnerstag, 14:30 Uhr / Freitag, 14:30 Uhr / Samstag, 10:30 und 17:00 Uhr / Sonntag, 12:30 Uhr. Jeweils am Feuer auf der Schützenmatte (Informationen über Beteiligte am Infostand der Radgenossenschaft) 15 Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben? Ein szenischer Rundgang des Vereins StattLand An verschiedenen Schauplätzen erzählen wir aus der Geschichte der Jenischen, Sinti und Roma in der Schweiz. Wir setzen uns mit Klischees und Vorurteilen auseinander, erfahren mehr über ihre Traditionen und werfen einen Blick auf die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Situation dieser kulturellen Minderheiten. Welche Rolle spielte das Veranstaltungslokal Bierhübeli, wie wird gebootscht und was bedeutet «fahrend sein» eigentlich genau? Organisation: Verein StattLand, www.stattland.ch Preis: CHF 15.– / Keine Anmeldung notwendig / Dauer: 60 Minuten / Treffpunkt: Restaurant «Bierhübeli», (Haltestelle «Bierhübeli», Bus 11/21) Donnerstag, 13:30 Uhr / Freitag, 10:30 Uhr / Freitag, 18:00 Uhr / Samstag, 13:30 Uhr / Sonntag, 11:30 Uhr Schweizermeisterschaft 2016 im «Bootschnen» – ein uralter Brauch Bootschnen ist die jenische Art, Steine zu werfen. Ein Spiel, das älter ist als Boule, hält Einzug in die Stadt. Seit 2005 gibt es öffentliche Turniere, seit 2010 eine Schweizer Meisterschaft in dieser traditionellen Freizeitbeschäftigung von Jenischen und Sinti. Der Sport ist vorgeschlagen für die Aufnahme in die Liste der Schweizer Traditionen. Samstag, ab 14:00 Uhr, Paul-Klee-Platz (neben dem Restaurant «Kapitel», siehe Plan) 16 Musik, die nicht nur das Herz tanzen lässt Counousse Als Counousse ist der Jenische Joseph Mülhauser in der Volksmusik szene ebenso berühmt wie bei den Liebhabern des Django-Swing, bei Jenischen und Fahrenden ist er der Örgeli-Star Das Schwyzerörgeli von Counousse swingt, trauert und jubiliert sich durch Jazz, Csárdás und Folklore. Im Festzelt der Feckerchilbi mischt Counousse gewohnt virtuos die Ländler-Stubete mit der Jass-Session. Donnerstag, Freitag, Samstag, Festzelt und Grosse Halle Tito Boss Tito Boss, Rapper aus dem Wallis, singt vom «jänische Läbe». Manchmal auch auf Jänisch. Donnerstag, 18:45 Uhr / Samstag, 14:30 und 19:00 Uhr, Festzelt Tritone «Jazz? Ja, klar, die Zigeuner sind berühmt dafür!» Bei dieser Aussage denkt man «natürlich» an die «richtigen» Zigeuner, die französischen Manouches und ihren grossen, längst verstorbenen Star Django Reinhardt. Nach der Ansprache von Bundesrat Berset und der Podiumsdiskussion wird die Feckerchilbi «fetzig». In der Grossen Halle zeigt Drummer Michael Nobel mit seinem Jazztrio, dass guter Jazz auch «made in Switzerland» sein kann. Das Trio füllt die Halle mit einem breiten Repertoire an Jazz-, Latin- und Groove-Standards. Michael Nobel, Schlagzeug / Reto C. Gaffuri, Bass / Dario Bianchin, Gitarre Donnerstag, 21:00 Uhr, Grosse Halle Drum and Fire Der Abschluss und Höhepunkt des Donnerstags wird richtig feurig und heiss. «Drum and Fire» heizt mit tanzenden Flammen und funkelndem Trommelfeuer dem Publikum ein. Eine Sinnenfreude der ganz besonderen Art bietet die Feuer- und Perkussionsshow! Das faszinierende Klangschauspiel entführt Zuschauerinnen und Zuhörer visuell und akustisch in ihre eigene funkelnde Fantasiewelt. Zwei Künstler, ein Musiker und ein Jongleur, ziehen Sie in den Bann mit einer gekonnt 17 aufeinander abgestimmten Mischung aus feurigem Tanz und vibrierender Musik. Lassen Sie sich von diesem vibrierenden, furiosen Trommelfeuer mitreissen! Michael Nobel, Schlagzeug / Aurélien Donzé, Feuershow Donnerstag, 23:00 Uhr, Grosse Halle Clara Moreau Clara Moreau. Geboren in Paris, mit spanischer Mutter und französischem Vater. Die Akkordeonistin und Sängerin Clara Moreau erobert im Nu die Herzen jedes Publikums. Clara Moreau singt leidenschaftlich-temperamentvoll von Freud und Leid der einfachen Menschen und weiss, dass eine starke Zigarette über manchen Kummer hinweghilft. Gekonnt interpretiert sie Lieder von Edith Piaf über Jacques Brel bis hin zu Atahualpa Yupanqui. Was sie uns an der Fecker-Chilbi bietet, werden wir hören. Freitag, 20:00–22:00 Uhr, Festzelt Latschi Tschei Eine junge Sintezza zeigt als Sängerin ihre Stimme und ihr Talent. Wir lassen uns überraschen. Samstag, Festzelt 18 Filme über Jenische, Sinti, Roma Kino Reitschule im September Detailinformationen zu den Filmen auf www.feckerchilbi.ch Die letzten freien Menschen Regie: Oliver M. Meyer, CH 1991, 90’ Fr, 2. September, 21:00 Uhr Menschen, die vorüberziehen Regie: Max Haufler, Spielfilm, CH 1941, 97’ mit Einführung durch Venanz Nobel und Publikumsgespäch Sa, 3. September, 21:00 Uhr Ein einzelner Mord Regie: Karl Fruchtmann, dokumentarischer Spielfilm, D 1999, 89’ anschliessend Podiumsdiskussion mit dem Historiker Thomas Huonker und Familienangehörigen von Anton Reinhardt. Fr, 9. September 21:00 Uhr Kinder der Landstrasse Regie: Urs Egger, Spielfilm, CH 1992, 117’ Sa, 17. September, 18:30 Uhr, Grosse Halle Gross-Stadt-Zigeuner László Moholy-Nagy, Berlin 1932 Stummfilm mit musikalischer Begleitung Sa, 17. September, 21:30 Uhr, Grosse Halle Das weisse Zauberpferd Regie: Mike Newell, Irland 1992, 97’ Fr, 23. September, 21:00 Uhr Das gefrorene Herz Regie: Xavier Koller, Spielfilm, CH 1979, 110’, nach der Kurzgeschichte von Meinrad Inglin: «Begräbnis eines Schirmflickers» Sa. 24. September, 21:00 Uhr 19 Tagesprogramme Donnerstag, 15. September 14:00–22:00 Feckerchilbi auf der Schützenmatte Karussell, Marktstände und Handwerk, Wahrsagerin und Teatro Lompazi, Festwirtschaft im Festzelt, Wanderausstellung «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti», Grosse Halle 13:30–14:30 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?», Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli» 14.00 Vernissage der neuen Wanderausstellung der Radgenossenschaft, Grosse Halle «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti», Vernissage bei der Ausstellung in der Grossen Halle 14:00–15:45 Stubete, Festzelt Jenische Musiker vereinen sich auf der Bühne zu spontanen Konzerten. 14:30–15:15 Gespräche am Feuer, Schützenmatte Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen, Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti antworten nach bestem Wissen und Gewissen. 16:00–18:45 ERÖFFNUNG FECKERCHILBI 2016, Festzelt 16:00 Begrüssung durch die Veranstalter, Festzelt Grusswort von Stadtpräsident Alexander Tschäppät Festrede von Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern 16:45 Podiumsgespräch «Jenische und Sinti – Anerkennung als Minderheit? Was bedeutet das?», Festzelt mit: Martine Brunschwig Graf (Präsidentin der Eidgenössi- 20 schen Kommission gegen Rassismus), Genuveva Graf (Alt-Präsidentin der Radgenossenschaft), Barbara Gysi (Nationalrätin SP, St. Gallen), Venanz Nobel (Vizepräsident Schäft Qwant), Karl Vogler (Nationalrat CVP, Obwalden), Willi Wottreng (Historiker und Publizist, Geschäftsführer der Radgenossenschaft). Moderation: Iwan Rickenbacher, Festzelt 18:15 Eröffnungsapero im Festzelt 18:30–22:00 Stubete, Festzelt mit Counousse und Tito Boss (18:45 Uhr) 21:00 Konzert Tritone, Grosse Halle 23:00 Drum and Fire, Grosse Halle Feuer- und Perkussions-Show , Grosse Halle Freitag, 16. September 10:00–23:30 Feckerchilbi auf der Schützenmatte Karussell, Marktstände und Handwerk, Wahrsagerin, Gauklerin und Teatro Lompazi, Festwirtschaft im Festzelt, Wanderausstellung «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti», Grosse Halle 10:30–11:30 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?» Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli» 12:00–16:45 Stubete, Festzelt Jenische Musiker vereinen sich auf der Bühne zu spontanen Konzerten. 14:30–15:15 Gespräche am Feuer, Schützenmatte Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen, Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti antworten nach bestem Wissen und Gewissen. 21 17:00–18:30 Podiumsgespräch: «Wir campieren nicht, wir wohnen» Die fahrenden Jenischen und Sinti haben grosse Schwierigkeiten, ihren Alltag zu leben. Die Anzahl Durchgangsplätze geht schweizweit zurück. Campingplätze sind ihnen verschlossen, denn sie sind keine Feriengäste, sondern betreiben ihre Gewerbe. Was unternehmen die Behörden, wo sind Möglichkeiten, wo sind Schwierigkeiten, Lebensraum für Fahrende zu schaffen? Gespräch mit Beteiligung des Publikums, mit: Jörg Hartmann (Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende), Marco Peyer (Fachstelle Fahrende im Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau), Daniel Wachter (Vorsteher des Amtes für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern), Albert Barras (Präsident der Organisation Jenisch-Manisch-Sinti J.M.S.), Daniel Huber (Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse), Daniela Montalto (Standplatz Bern Buech), Fino Winter (Sinti Bern), Moderation: Angela Mattli, GfbV Im Lauf des Nachmittags oder Abends, je nach Situation: Strassengauklerin und Luftakrobatin «Babette on the Road» (Information am Stand der Radgenossenschaft) 18:00–19:00 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?» Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli» 18:30–20:00 Stubete, Festzelt Jenische Musiker vereinen sich auf der Bühne zu spontanen Konzerten. 19:00–20:30 Sergius Golowin – Eine Lesung und etwas mehr, Grosse Halle Golowin als Inspirator für Jenische, Sinti und Roma 20.00-22.00 Clara ab 22.00 21:00–22:00 22 Moreau, Akkordeonistin und Sängerin, Festzelt Counousse, Festzelt «Angeklagt», ein szenisches Hörspiel von Lux & Ludus, Grosse Halle, nach einem Text von Mariella Mehr Samstag, 17. September 10:00–23:30 Feckerchilbi auf der Schützenmatte Karussell, Marktstände und Handwerk, Wahrsagerin, Gauklerin und Teatro Lompazi, Festwirtschaft im Festzelt, Wanderausstellung «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti», Grosse Halle 10:30–11:30 Gespräche am Feuer, Schützenmatte Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen, Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti antworten nach bestem Wissen und Gewissen. 12:00–16:45 Stubete, Festzelt, mit Tito Boss (ca. 14.30 Uhr) 13:30–14:30 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?» Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli» 14:00–16:00 Schweizermeisterschaft 2016 im Bootschnen, Paul Klee-Platz neben dem Restaurant «Kapitel» 16:00–17:00 «Roma in der Schweiz – eine unbekannte Minderheit», Informationsveranstaltung von Romano Dialog, Grosse Halle 17:00–18:00 Gespräche am Feuer, Schützenmatte Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen, Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti antworten nach bestem Wissen und Gewissen. 18.00 Einweihung der neuen Fahne der Radgenossenschaft mit Aperitif, am Infostand der Radgenossenschaft Im Lauf des Nachmittags oder Abends, je nach Situation tritt auf: die Strassengauklerin und Luftakrobatin «Babette on the Road» (Information am Stand der Radgenossenschaft) 19:00–23:30 Stubete, Festzelt mit Counousse, Latschi Tschei, Tito Boss 23 18:30–20:30 «Kinder der Landstrasse», Film, Grosse Halle 20:30 «Geschichte(n) inszenieren», Grosse Halle Gespräch mit Uschi Waser (Präsidentin Naschet Jenische), Venanz Nobel (Vizepräsident Schäft Qwant), Renate Schär (Projektleiterin «Fahr ab!») und Gisela Nyfeler (Regisseurin «Angeklagt»), moderiert von Lucie Bader (Kulturmanagerin und Filmfachfrau) 21:30 Gross-Stadt-Zigeuner, László Moholy-Nagy, Berlin 1932, Grosse Halle Stummfilm mit musikalischer Begleitung Sonntag, 18. September 10:00–11:00 Gottesdienst, Festzelt Abschlussgottesdienst mit Pfarrerin Esther Gisler Fischer. «Das Unterwegssein gehört zum Menschen» (Rut 1, 1–7) Menschen jeglicher Konfession und Überzeugung sind herzlich eingeladen! Die Veranstalter der Fecker-Chibli rufen alle auf, an diesem besinnlichen Schluss-Anlass teilzunehmen. 10:00–14:00 Feckerchilbi auf der Schützenmatte Karussell, Marktstände und Handwerksvorführungen, Wahrsagerinnen, Gauklerin und Teatro Lompazi, Wanderausstellung «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti», in der Grossen Halle Ab 11.00 Festwirtschaft im Festzelt 11:30–12:30 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?» Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli» 12:30–13:30 Gespräche am Feuer, Schützenmatte Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen, Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti antworten nach bestem Wissen und Gewissen. 24 Wer wir sind – Die Veranstalter Das Aktionskomitee «Feckerchilbi 2016» ist eine Arbeitsgemeinschaft von Radgenossenschaft der Landstrasse, Verein Schäft Qwant und Cooperation Jenische Kultur unter Beizug der Kulturvermittlerin Katrin Rieder. Die Radgenossenschaft der Landstrasse ist die Dachorganisation der Jenischen und Sinti, die nationale Minderheiten der Schweiz sind. Sie unterstützt auch die Interessen aller Roma. Die Radgenossenschaft wurde 1975 gegründet und ist seit 1985 vom Bund anerkannt und subventioniert. Der Verein Schäft Qwant wurde 2003 als «transnationaler Verein für jenische Zusammenarbeit und Kulturaustausch» gegründet. Er fokussiert auf die Jenischen, ihre Kultur und Traditionen, unbesehen ihrer Lebensweise oder Staatsangehörigkeit. Politische Stellungsnahmen wie z. B. Vernehmlassungen, Organisation von kulturellen Anlässen und transnationale politische Interventionen sind Schwerpunkte seiner Aktivitäten. Die Cooperation Jenische Kultur CJK wurde 2011 gegründet, um die Kultur der Jenischen in der Schweiz und die Akzeptanz der jenischen Kultur in der Mehrheitsgesellschaft zu fördern. Ziel der CJK ist die Gleichstellung der jenischen Minderheit in der pluralistischen Struktur der Schweiz. An der Feckerchilbi 2013 in Zürich konnte die CJK mit Kunstausstellung, Musikprogramm und Literaturveranstaltungen erstmals Schwerpunkte ihrer Arbeit öffentlichkeitswirksam umsetzen 25 Danke schön Wir danken Herrn Bundesrat Alain Berset für seine Festrede und Herrn Stadtpräsident Alexander Tschäppät für sein Grusswort anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten der Feckerchilbi 2016 sowie den Behörden der Stadt Bern, die sich unkompliziert gezeigt haben bei den administrativen Vorbereitungen. Wir danken allen Jenischen und Sinti, die mitgeholfen haben, als Musiker, als Gewerbetreibende mit Ständen, im Sicherheitsdienst, wir danken den Teilnehmenden an Podien und Diskussionen und den vielen Arbeitenden hinter den Kulissen. Namentlich: Musikgruppen und Artistinnen: Boris Gass Counousse / Joseph Mülhauser Tito Boss / Steven Huber Clara Moreau Latschi Tschei Tritone Drums and Fire Babette On the Road / Azucena Fabbri Teatro Lompazi, Oliver Kayser Podien: Iwan Rickenbacher, Angela Mattli, (Gesellschaft für bedrohte Völker GfbV) Naschet Jenische, JMS und weitere Teilnehmende Lucie Bader / Thomas Huonker / Gisela Nyfeler / Uschi Waser Sergius Golowin-Anlass: Susann Rieben und Dario De Simone vom Verein StattLand sowie Heidi Ramseier und Erik Golowin für Informationen im Hintergrund. Romano Dialog: Kemal Sadulov Sicherheitsdienst: Komitee Sinti, Bern Buech, verantwortlich Fino Winter 26 Festwirtschaft: Zigeunerkulturzentrum Administrative Unterstützung: Radgenossenschaft, Sekretariat, Denise Merz Projektmanagement: Katrin Rieder, Bern, www.kultur-projekte.ch Wir danken NEUstadt-lab für die Zusammenarbeit bei Infrastruktur und gemeinsamer Kommunikation, insbesondere dem Projektleiter Jürg Lüdi sowie Nicolai Wenger und Levin Ramseier von Boui-boui. Für die Realisierung des Kulturprogramms konnten wir auf Unterstützung durch den Verein Grosse Halle (Giorgio Andreoli), das Kino in der Reitschule (Karin Jenni, Sabine Lenggenhager) und den Verein StattLand (Adrian Schild, Renate Schär) zählen – herzlichen Dank für diese Kooperationen! Noch ein Dank – an die Geldgeber, ohne Geld läuft nichts. Wir danken: – Reformierte Landeskirchen Aargau – Christ-Katholische Kirche Bern 27 Impressum Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Feckerchilbi 2016 Aktuelle Programminformationen: www.feckerchilbi.ch Radgenossenschaft der Landstrasse Präsident: Daniel Huber Hermetschloostrasse 73 8048 Zürich Tel. 044 432 54 44 / 079 662 58 21 Abonnierbare Vierteljahreszeitung: «Scharotl» [email protected] www.radgenossenschaft.ch Verein Schäft Qwant Müllheimerstr. 156 4057 Basel Tel. 061 508 13 36 [email protected] www.facebook.com/SchaeftQwantbook/ Cooperation Jenische Kultur Müllheimerstrasse 156 4057 Basel Tel. 061 508 13 36 [email protected] www.jenischekultur.ch Projektmanagement: Katrin Rieder Kulturprojekte www.kultur-projekte.ch Redaktion des Programmheftes: Willi Wottreng, Publizist und Geschäftsführer der Radgenossenschaft, August 2016 Grafik und Realisation: Yves Sablonier, Zürich Druck: Druckerei Reitschule, Bern
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