PDF des Programmheftes - Radgenossenschaft der Landstrasse

Feckerchilbi 2016
Schützenmatte Bern
15.–18. September 2016
Programmheft
Veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft «Feckerchilbi 2016»
Radgenossenschaft der Landstrasse / Verein Schäft Qwant / Cooperation
Jenische Kultur / Unter Mitarbeit der Kulturvermittlerin Katrin Rieder
Kino Reitschule
Aare
Grosse Halle
Bierhübeli
Reitschule
Lorrainebrücke
Schützenmatte
Festgelände
Bahnhof Bern
Paul Klee-Platz
Inhaltsverzeichnis
Was die Feckerchilbi ist
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Programmpunkte, mit Hintergrundinformationen
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Politik 10
Kultur1 1
Musik17
Der Programmablauf, nach Wochentagen
Donnerstag, 15. September
Freitag, 16. September
Samstag, 17. September
Sonntag, 18. September
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Dank und Unterstützer
Veranstalter, Impressum
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Liebe Besucherin und lieber Besucher
Die Feckerchilbi ist ein Jahrmarkt, ein Fest, ein Ort der Begegnung. Es
erwartet Sie ein jenisches Fest mit Festzelt, Musik, Feuer und Markt auf
einem Areal voller Wohnwagen.
Die diesjährige Feckerchilbi in Bern
–
steht im Zeichen der Forderung nach Anerkennung von Jenischen
und Sinti als nationale Minderheit.
–
Sie erinnert an die offizielle Entschuldigung des Bundesrates vor 30
Jahren gegenüber den «Kindern der Landstrasse», gemeint ist die
Rede des kürzlich verstorbenen Bundesrates Alphons Egli im Nationalrat am 3. Juni 1986 über die Kindswegnahmen der Stiftung Pro
Juventute.
–
Sie feiert auch das 40-Jahr-Jubiläum der Radgenossenschaft, die
1975 im Restaurant «Bierhübeli» in Bern ihre öffentliche Gründungsversammlung abhielt.
Geniessen Sie es, lassen Sie sich treiben, lassen Sie sich überraschen.
Übrigens: Wenn einmal etwas nicht perfekt organisiert ist, wenn die
Marktstände nicht nummeriert und normiert sind, wenn nicht jeder Programm-Ort angeschrieben ist und nicht jeder Programm-Punkt genau
dann stattfindet, wo er angekündigt ist, dann ist das auch jenisch: die
Feckerchilbi wird durchgeführt mit viel Improvisation, mit Herzblut und
Spass an der Sache. Das Gespräch ist uns wichtiger als das mechanische
Abspulen eines Kulturprogramms. Unbeteiligte erfahren alles, wenn
sie fragen und die Leute anreden. Wir wollen einen Ort schaffen, der
Begegnung ermöglicht: Fragen Sie nach! Sprechen Sie die Menschen an!
Setzen Sie sich mit uns zusammen!
Daniel Huber, Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse
Venanz Nobel, Vizepräsident Verein Schäft Qwant
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Chères visiteuses et chers visiteurs
La «Feckerchilbi» est une kermesse, un événement festif, un lieu de rencontre. C’est une fête yéniche avec chapiteau, musique, feu et marché
qui vous attend sur une aire pleine de roulottes.
La Feckerchilbi de cette année à Berne
–
est placée sous le signe de la revendication de la reconnaissance
des Yéniches et des Sinti comme des minorités nationales.
–
rappelle les excuses officielles que le Conseil fédéral a présentées il
y a 30 ans aux «Enfants de la grand-route», à savoir le discours prononcé le 3 juin 1986 par le Conseiller fédéral Alphons Egli devant le
Conseil national au sujet des enfants arrachés par la Fondation Pro
Juventute;
–
célèbre également les 40 ans de la Radgenossenschaft qui a tenu
son assemblée constitutive officielle en 1975 au restaurant «Bierhübeli» à Berne.
Laissez-vous enchanter, laissez-vous emporter, laissez-vous surprendre. A propos: si tout n’est pas organisé à la perfection, si les stands du
marché ne sont ni numérotés ni standardisés, si tel ou tel endroit du
programme n’est pas indiqué ou si les horaires annoncés ne sont pas
toujours respectés à la minute près, cela aussi fait partie du caractère
yéniche: la Feckerchilbi sera organisée avec beaucoup d’improvisation,
beaucoup de cœur, beaucoup d’enthousiasme et de plaisir. Pour nous,
le dialogue et la convivialité sont plus importants que le déroulement
mécanique d’un programme culturel. Celles et ceux qui sont extérieurs
à notre communauté apprennent tout en posant des questions et en
s’adressant aux gens. Nous souhaitons créer un espace propice aux rencontres: soyez curieux! Echangez! Asseyez-vous à nos côtés!
Daniel Huber, président Radgenossenschaft der Landstrasse
Venanz Nobel, vice-président chefft kwant
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Was die Feckerchilbi ist
«Fecker» ist eine alte Bezeichnung für Jenische vor allem in der Inner­
schweiz. Der Ausdruck ist zwar abwertend gemeint, aber wie so oft
übernehmen die Minderheiten ironisch, wie andere sie nennen. Darum
organisieren die schweizerischen Jenischen zusammen mit den hiesigen
Sinti eine «Fecker»-Chilbi.
Heute ist die Feckerchilbi ein Fest der Jenischen mit Sinti und Roma aus
allen Teilen der Schweiz und aus anderen Ländern – ein Fest und eine
Begegnung mit Gästen aus der Mehrheitsgesellschaft. Es ist ein Anlass
mit Unterhaltung und Marktbetrieb. Im Vordergrund stehen die Pflege
der jenischen Bräuche: Beisammensein, Musik und Markt, der Wurfsport
Bootschnen, essen, trinken, sich austauschen, reden und noch einmal
reden, lachen und manchmal fluchen, das Leben geniessen.
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Der Ursprung dieses Festes liegt in der einstigen Republik Gersau am
Vierwaldstättersee. Dort ist die Feckerchilbi seit 1722 bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Gersau war mit seinen rund 150
Häusern ein eigener souveräner Freistaat, hatte aber dank seiner Winzigkeit das beneidenswürdige Los, in den politischen Stürmen der Welt
übersehen und vergessen zu werden, wie San Marino inmitten Italiens
oder der Freistaat Andorra.
1982 wurde die Tradition wiederaufgenommen und eine neue Fecker­
chilbi in Gersau veranstaltet. Die vielen Musiken und der berühmt-berüchtigte Fecker-Kaffee liessen die anarchischen Freuden früherer
Zeiten wieder aufleben. Seither findet sie in unregelmässigem Zeitraum
an wechselnden Orten statt. Dieses Jahr in Bern – Nächstes Jahr: die
Westschweiz, Graubünden, wer weiss.
Ce que la Feckerchilbi veut
«Fecker» est une vieille désignation des Yéniches utilisée notamment
en Suisse centrale. Si le terme se veut péjoratif, les minorités, comme si
souvent, reprennent ironiquement le nom que les autres leur donnent.
C’est pourquoi les Yéniches suisses organisent, avec les Sinti du pays,
une «Fecker»-Chilbi à Berne.
L’origine de cette fête se trouve dans l’ancienne république de Gersau
au bord du Lac des Quatre-Cantons où la Fecker-Chilbi est documentée depuis le XVIIe siècle jusqu’aux débuts du XIXe siècle. Gersau,
avec ses quelque 150 maisons, était un Etat libre souverain qui a toutefois réussi à survivre à l’écart de la politique des grandes puissances de
l’époque.
Aujourd’hui, la Fecker-Chilbi est un événement que les Yéniches fêtent
avec les Sinti et les Roms de toutes les régions de Suisse et d’autres
pays – une fête et une rencontre avec les hôtes de la société majoritaire. C’est une manifestation proposant des animations et un marché.
Au centre se trouvent les us et coutumes yéniches: la convivialité, la
musique et le marché, le «bootschnen» – un sport du lancer –, manger,
boire, échanger, causer et causer encore, rire et parfois jurer, savourer
la vie.
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Warum Bern?
Warum organisieren wir die Feckerchilbi 2016 in Bern? – Die Antwort
ist einfach: Die Hauptstadt der Schweiz ist auch die Hauptstadt der
Schweizer Jenischen und Sinti. Vor allem in diesen Zeiten, wo es um die
offizielle Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheit
geht.
In Bern haben wir vor dem Bundeshaus im Frühling 2016 die Petition
eingereicht, welche die Anerkennung der Jenischen und Sinti und ihre
richtige Bezeichnung – eben als Jenische und Sinti und nicht bloss als
«Fahrende» – verlangt. Initianten der Petition waren die Radgenossenschaft der Landstrasse, die Cooperation Jenische Kultur, die Organisation Jenisch-Manisch-Sinti JMS und der Verein Schäft Qwant. Sie wurde
von weiteren jenischen, sintischen und Roma-Organisationen unterstützt und unterzeichnet von namhaften Persönlichkeiten aus Kultur
und Politik, von A bis Z, von der Schriftstellerin Melinda Abonji über
den Alt-Regierungsrat Marius Cottier aus Freiburg, den Alt-Bundesgerichtspräsidenten Giusep Nay bis zum Buchstaben Z mit dem Zürcher
Verleger Bernd Zocher und der Fotografin Pia Zanetti.
Bern spielte eine Vorreiterrolle bei der Anerkennung der Jenischen.
1975 erklärte der Erziehungsdirektor des Kantons Bern öffentlich, der
Regierungsrat wolle, dass die Kultur dieser Minderheit den Platz einnehme, der ihr zukomme («verrait donc avec plaisir que la culture de ce
groupe minoritaire occupe la place qui lui revient»). Diese Feststellung
ist die erste sozusagen offizielle Anerkennung der Fahrenden und ihrer
Kultur in der Schweiz. Der Berner Grosse Rat überwies 1977 ein Postulat
des Schriftstellers Sergius Golowin, in dem Massnahmen zugunsten des
Fahrenden Volkes gefordert wurden. Der Regierungsrat setzte darauf
eine Kommission ein, die berichtete und Empfehlungen abgab.
Golowin stand auch am Anfang der Aufarbeitung des Pro-Juventute-­
Skandals. In einer eben erschienenen Publikation über «Kindswegnahmen» und das so genannte Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse
schreibt die Historikerin Sara Galle, dass es noch vor der Enthüllung
durch den Beobachter «die 1966 von Sergius Golowin im Eigenverlag
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herausgegebenen und kommentierten ‹Zigeuner-Geschichten›» waren,
welche «eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik auslösten».
Im Nationalratssaal in Bern sagte vor dreissig Jahren Bundesrat Alphons
Egli – der unlängst verstorben ist – in einer Diskussion über die Pro
Juventute: «Was den Bund anbelangt, gebe auch ich meinem Bedauern
Ausdruck, dass Bundeshilfe hiezu geleistet wurde. Ich scheue mich sogar nicht, mich in der Öffentlichkeit dafür zu entschuldigen, dass diese
vor mehr als zehn Jahren passieren konnte.»
In Bern fand die öffentliche Gründungsversammlung der Radgenossenschaft statt, vor gut vierzig Jahren am 31. Mai 1975. Dies im Restaurant
«Bierhübeli», wobei alles, was Rang und Namen hatte in der Szene,
zusammenkam. Eine internationale Zigeunerfahne – grün wie weite
Wiesen, blau wie der offene Himmel, ein rotes Wagenrad in der Mitte –
schmückte den Saal.
Bundesrat Alphons Egli im Nationalrat, 3. Juni 1986 (Bildarchiv RG)
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Feckerchilbi 2016 - Programmpunkte
Donnerstag, 15. September – Sonntag, 18. September 2016
Auf der Schützenmatte Bern (Chilbigelände und Carparkplatz
beim Bahnhof)
Eintritt
Eintritt: Es wird ein Fest-Button verkauft: er berechtigt zum Eintritt in
alle Veranstaltungen auf dem Chilbiplatz, im Zelt und in der Reithalle.
Strassenkünstler wie Gaukler, Artisten, Drehorgelspieler leben von ihren
Hutsammlungen. Wir bitten, auch diesen ihren Obulus zu geben
Festwirtschaft
Festwirtschaft, organisiert vom Zigeunerkulturzentrum
Do 14:00–22:00 Uhr, Fr/Sa 10:00–23:30 Uhr, So 10:00–14:00 Uhr,
Festzelt auf Schützenmatte
Markt
Altes Gewerbe: Messerschleifen / Nostalgischer Schleifstuhl / Korben /
Körbeverkauf / Besen / Möbel / Flohmarkt-Stände / Wahrsagen / Altgold / Jagd / Drehorgel und anderes
Essen und Trinken
Bienenhonig / Gulaschsuppe / Jenische Crêpes / Älplermagronen /
Quarkchüechli / Feckerkafi, / Wurststand / Sinti-Steaks und Ham­burger / Spaghetti / Sinto-Chnöpfli / Risotto / Raclette / SteakCurrywurst-Pommes / Alkoholische und nichtalkoholische Getränke
im Festzelt
Infostände
Radgenossenschaft der Landstrasse (auch mit aktuellen Informationen
zu Programmpunkten) / Komitee Standplatz Buech / Zigeunerkultur­
zentrum
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Die Politik hat das Wort
Festrede von Bundesrat Alain Berset
Vorsteher des Eidgenössischen Departementes des Innern. Begrüssung
durch Alexander Tschäppät, Stadtpräsident von Bern
Donnerstag, ab 16:00 Uhr, Festzelt
Podiumsgespräch «Jenische und Sinti – Anerkennung als Minderheit?
Was bedeutet das?»
Im 20. Jahrhundert wurden die Jenischen und Sinti der Schweiz zuerst
als Opfer gesehen, dann wurden sie als Fahrende anerkannt, heute wollen sie als Jenische und Sinti anerkannt und so benannt werden. Warum
ist das wichtig, was bedeutet die Anerkennung als nationale Minderheit?
Mit: Martine Brunschwig Graf (Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus), Genuveva Graf (Alt-Präsidentin der Radgenossenschaft), Barbara Gysi (Nationalrätin SP, St. Gallen), Venanz Nobel
(Vizepräsident Schäft Qwant), Karl Vogler (Nationalrat CVP, Obwalden),
Willi Wottreng (Historiker und Publizist, Geschäftsführer der Radgenossenschaft). Moderation: Iwan Rickenbacher
Donnerstag, 16:45–18.00 Uhr, Festzelt
Podiumsgespräch: «Wir campieren nicht, wir wohnen»
Die fahrenden Jenischen und Sinti haben grosse Schwierigkeiten, ihren
Alltag zu leben. Die Anzahl Durchgangsplätze geht schweizweit zurück.
Campingplätze sind ihnen verschlossen, denn sie sind keine Feriengäste, sondern betreiben ihre Gewerbe. Was unternehmen die Behörden, wo sind Möglichkeiten, wo sind Schwierigkeiten, Lebensraum für
Fahrende zu schaffen? Gespräch mit Beteiligung des Publikums, mit:
Jörg Hartmann (Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende), Marco Peyer
(Fachstelle Fahrende im Departement Bau, Verkehr und Umwelt des
Kantons Aargau), Daniel Wachter (Vorsteher des Amtes für Gemeinden
und Raumordnung des Kantons Bern), Albert Barras (Präsident der Organisation Jenisch-Manisch-Sinti J.M.S.), Daniela Montalto (Standplatz
Bern Buech), Fino Winter (Sinti Bern), Daniel Huber (Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse). Moderation: Angela Mattli, GfbV
Freitag, 17:00–18.30, Festzelt
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Höhepunkte aus dem Kulturprogramm
Wanderausstellung der Radgenossenschaft
«Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti»
Neue Wanderausstellung der Radgenossenschaft
Zum allerersten Mal aufgestellt: die Wanderausstellung der Radgenossenschaft, die unter dem Thema steht: «Deine unbekannten Nachbarn;
das Volk der Jenischen und die Sinti».
Eine mobile Ausstellung, die in den nächsten Jahren eine Reise durch
die Schweiz antreten wird und bei der Radgenossenschaft angefragt
werden kann.
Do 14–22 Uhr, Fr/Sa 10–22 Uhr, So 10–14 Uhr, Grosse Halle
Il Teatro Lompazi, Puppentheater und Variété
«Il Teatro Lompazi», das Puppentheater und Variété von Oliver Kayser,
lädt ein zu einer Reise zurück zu den Anfängen des Jahrmarkts. Zauberhafte Taschenspielertricks und Gaukeleien, fakireske Zirkuskünste wie
vor Jahrhunderten, Musik und Puppenspiel, und anschliessend betritt
der Zuschauer Lompazius Kuriositätenschau mit vielen wunderhaften
Kuriositäten, die die Welt noch nicht gesehen hat.
Oliver Kayser, Präsident von «Kochemer Loschen», dem Jenischen Bund
in Luxemburg, hat die jenische Tradition wieder aufgenommen und reist
mit seiner fahrenden Puppenbühne hauptsächlich im niederrheinischen
Gebiet. Er richtet sich mit frechem und abwechslungsreichem Spiel in
deutsch, jenisch und französisch gleichermassen an Kinder wie Erwachsene.
Do 14–22 Uhr, Fr/Sa 10–22 Uhr, So 10–14 Uhr, Chilbigelände Schützenmatte
«Angeklagt», ein szenisches Hörspiel mit Musik
Szenisches Hörspiel von Lux & Ludus, nach einem Text von Mariella
Mehr und dem Theaterstück «Angeklagt».
Ein Stück über eine junge Frau und den radikalsten Weg aus ihrer
Sprachlosigkeit. Kari Selb, Opfer und Täterin zugleich, sitzt in Untersuchungshaft. Nun soll ihre Zurechnungsfähigkeit festgestellt werden, auf
welche die Protagonistin selbst grossen Wert legt. Die jenische Schriftstellerin Mariella Mehr ist ein Opfer des «Hilfswerks für die Kinder der
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Landstrasse». Sie wuchs in 16 Kinderheimen und drei Erziehungsanstalten auf. Viermal wurde sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, 19
Monate verbrachte sie in der Frauenstrafanstalt Hindelbank.
Seit 1975 publiziert sie, zunächst journalistisch, dann schriftstellerisch.
Sie erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen. 1981 erschien ihr erster Roman («Steinzeit»). Seit den 1970er Jahren engagiert sie sich für die
Interessen der Roma, worunter sie auch Jenische versteht. Sie war 1975
Gründungsmitglied der Radgenossenschaft der Landstrasse.
Spiel: Julia Monte, Musik, Gesang, Effects, Toys: Rea Dubach, Regie:
Gisela Nyfeler, Dramaturgie, Produktion: Lucia Bühler, Technik: Ilana
Walker
Freitag, 21:00 Uhr, Grosse Halle
Strassengauklerin «Babette on the Road»
Die Strassengauklerin, Feuerschluckerin, und Luftakrobatin Azucena
Fabbri bietet Feuerspuck und Augenschmaus.
Auftritt Freitag/Samstag Nachmittag oder Abend nach Lust und Laune
im Strassenbereich, auf der Bühne oder im Festzelt; Auskunft am Info­
stand der Radgenossenschaft
Boris Gass, der Drehorgel-Mann
Seit 300 Jahren ist die Drehorgel in allen Ländern Europas als Instrument der Strassenmusiker und Gaukler bekannt. Fahrende Musikanten
zogen damit durch die Gassen der Städte, verbreiteten als Moritatensänger die Nachrichten aus der Welt in der Dorfbeiz. Boris Gass hat
diese Tradition wieder aufgenommen, unterhält seit vielen Jahren sein
Publikum auf Basels Strassen und Plätzen. Ob in Brienz, Zürich oder
Bern, der treue Orgelspieler begleitet die Feckerchilbi von der ersten bis
zur letzten Minute.
Auf dem Festgelände, nach Lust und Laune
Lebenskluge Wahrsagerinnen
In einem Wagen empfängt die Wahrsagerin Maria Mehr Menschen, die
mehr über ihre Situation wissen wollen. Sie ist seit langen Jahren eine
kundige Lebensberaterin. Auch die Wahrsagerin Rosa Graff-Nobel arbeitet zeitweise auf dem Platz und kann besucht werden.
Nach Bedarf, Auskunft am Infostand der Radgenossenschaft
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Sergius-Golowin – eine Lesung und etwas mehr
Der Berner Ethnologe und Schriftsteller Sergius Golowin (1930–2006)
hat sich während Jahren mit Jenischen, «Fahrenden» und «Zigeunern»
beschäftigt. Er war Vorstandsmitglied der Radgenossenschaft und hat
als Berner Grossrat dazu beigetragen, dass Bern Mitte der 1970er Jahre
als erster Kanton eine Kommission für die Anliegen der Fahrenden ins
Leben rief. Der Beitrag dieses originellen und wichtigen Berners zu einer
alternativen Sicht auf die Schweizer Kulturgeschichte ist noch nie öffentlich gewürdigt worden. Mit Originaltexten wird an Golowin erinnert,
dabei kommen Zigeunermythen, Berns Kellertheater, die Hippie-Romantik und die Berner Undergroundszene zur Sprache. Ein Gedenkanlass mit Texten von Golowin und einem heiteren Videostück. Moderation: Willi Wottreng, Lesungen durch Susann Rieben und Dario De Simone
Susann Rieben ist Coach für Schauspiel und Rundgangleitung bei StattLand sowie freischaffende Regisseurin und Sängerin. Dario De Simone
ist freischaffender Schauspieler in verschiedenen Ensembles und bei
StattLand.
Freitag, 19:00 Uhr, Grosse Halle
Präsentation «Roma in der Schweiz – eine unbekannte Minderheit»
Die Organisation Romano Dialog berichtet über die Roma in der
Schweiz, die eine Minderheit von rund 80 000 Menschen ausmachen
und doch unbekannt sind. Denn die übergrosse Mehrheit lebt in Wohnungen wie andere auch und geht einer bürgerlichen Arbeit nach.
Organisiert von: Romano Dialog, Kemal Sadulov
Samstag, 16:00 Uhr, Grosse Halle
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Film «Kinder der Landstrasse»
Ein Schweizer Spielfilm aus dem Jahr 1992. Regie: Urs Egger, CH 1992.
Der Kinospielfilm «Kinder der Landstrasse» zeigt das Schicksal einer
Landfahrerfamilie und ihrer Tochter in der Zeitspanne von 1939 bis
1972. Dabei wird die «Jugend- und Sozialfürsorge» des Hilfswerkes
«Kinder der Landstrasse» der Pro Juventute angeprangert, das aus dem
Ungeist nationalsozialistischen Gedankengutes ideologischen Machtmissbrauch betrieb und durch Kindwegnahmen die Sesshaftmachung
der Jenischen und die Vernichtung ihrer Kultur zum Ziel hatte. Nach
dokumentarischen Vorlagen verlegt der Film das Schicksal einer Familie
in eine Spielhandlung, die zu gesellschaftlicher und sozialer Gewissenserforschung anregt und Grundsatzfragen unseres westlichen Sozialsystems stellt. Grosse Nähe und Identität erreichte der Film, weil Jenische
selbst als Schauspieler und Berater des Filmteams mitwirkten.
Samstag, 18:30 Uhr, Grosse Halle
Gespräch «Geschichte(n) inszenieren»
Gespräch mit Venanz Nobel (Vizepräsident Schäft Qwant), Gisela Nyfeler (Regisseurin von «Angeklagt»), Renate Schär (Projektleiterin StattLand), Uschi Waser (Präsidentin Naschet Jenische), moderiert von Lucie
Bader, Kulturmanagerin und Filmfachfrau outreach gmbh
Mit künstlerischen Mitteln historische Gegebenheiten und persönliches
(Er)Leben nachzuerzählen ist eine spezielle Herausforderung kulturellen
Schaffens. Beispiele wie der Film «Kinder der Landstrasse», das szenische Hörspiel «Angeklagt» nach einem autobiografischen Text von Mariella Mehr oder der Rundgang «Fahr ab!» von StattLand zeigen auf, wie
Kulturschaffende versuchen, dem Gegenstand ihrer Geschichte(n) und
ihren ProtagonistInnen gerecht zu werden.
Samstag, 20:30 Uhr, Grosse Halle
«Gross-Stadt Zigeuner», Stummfilm mit Live-Musik
Schon 1897 handelt einer der ersten Streifen der Filmgeschichte von
einem Zigeunercamp. Fortan dienten Zigeuner dem Stummfilm als melodramatischer Stoff und Projektionsfläche von Ängsten, als Komparsen
in Western und als Wanderkino-Betreiber auf Jahrmärkten. Die Filme
greifen unter anderem das klassische Vorurteil vom Kindesraub auf, zeigen den «guten Zigeuner» oder das «vaterlandslose» Zigeunermädchen
vor dem Hintergrund der nationalistisch aufgeladenen Vorkriegszeit.
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Ganz anders der hier gezeigte Film: Der Bauhaus-Künstler László
Moholy-Nagy drehte seinen kurzen, experimentellen Dokumentarfilm
im Jahre 1932 in Berlin. «Gross-Stadt-Zigeuner» ist ein kulturelles und
soziales Abenteuer, denn Moholy-Nagy versucht, nicht nur seine «Distanz» zu dokumentieren, sondern auch seine eigene Position gegenüber
der Zigeunergruppe zu reflektieren. Es ist ein Film «ohne Heimatland»,
der weder Teil der deutschen Nationalkinematografie wurde, noch als
ungarisch gelten kann. Ein frühes Beispiel für einen reflexiven Dokumentarfilm und einer der Schätze des Roma-Stummfilms.
Samstag, 21:30 Uhr, Grosse Halle
Gespräche am Feuer
Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen, Sinti und
Roma hat das Publikum Gelegenheit, sein Wissen zu bereichern. Das Publikum stellt Fragen, Jenische und Sinti antworten nach bestem Wissen
und Gewissen.
Donnerstag, 14:30 Uhr / Freitag, 14:30 Uhr / Samstag, 10:30 und 17:00
Uhr / Sonntag, 12:30 Uhr. Jeweils am Feuer auf der Schützenmatte
(Informationen über Beteiligte am Infostand der Radgenossenschaft)
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Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?
Ein szenischer Rundgang des Vereins StattLand
An verschiedenen Schauplätzen erzählen wir aus der Geschichte der
Jenischen, Sinti und Roma in der Schweiz. Wir setzen uns mit Klischees
und Vorurteilen auseinander, erfahren mehr über ihre Traditionen und
werfen einen Blick auf die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Situation dieser kulturellen Minderheiten. Welche Rolle spielte das
Veranstaltungslokal Bierhübeli, wie wird gebootscht und was bedeutet
«fahrend sein» eigentlich genau?
Organisation: Verein StattLand, www.stattland.ch
Preis: CHF 15.– / Keine Anmeldung notwendig / Dauer: 60 Minuten /
Treffpunkt: Restaurant «Bierhübeli», (Haltestelle «Bierhübeli», Bus 11/21)
Donnerstag, 13:30 Uhr / Freitag, 10:30 Uhr / Freitag, 18:00 Uhr / Samstag, 13:30 Uhr / Sonntag, 11:30 Uhr
Schweizermeisterschaft 2016 im «Bootschnen» – ein uralter Brauch
Bootschnen ist die jenische Art, Steine zu werfen. Ein Spiel, das älter ist
als Boule, hält Einzug in die Stadt. Seit 2005 gibt es öffentliche Turniere,
seit 2010 eine Schweizer Meisterschaft in dieser traditionellen Freizeitbeschäftigung von Jenischen und Sinti. Der Sport ist vorgeschlagen für
die Aufnahme in die Liste der Schweizer Traditionen.
Samstag, ab 14:00 Uhr, Paul-Klee-Platz (neben dem Restaurant «Kapitel», siehe Plan)
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Musik, die nicht nur das Herz tanzen lässt
Counousse
Als Counousse ist der Jenische Joseph Mülhauser in der Volksmusik­
szene ebenso berühmt wie bei den Liebhabern des Django-Swing, bei
Jenischen und Fahrenden ist er der Örgeli-Star Das Schwyzerörgeli
von Counousse swingt, trauert und jubiliert sich durch Jazz, Csárdás
und Folklore. Im Festzelt der Feckerchilbi mischt Counousse gewohnt
virtuos die Ländler-Stubete mit der Jass-Session.
Donnerstag, Freitag, Samstag, Festzelt und Grosse Halle
Tito Boss
Tito Boss, Rapper aus dem Wallis, singt vom «jänische Läbe». Manchmal
auch auf Jänisch.
Donnerstag, 18:45 Uhr / Samstag, 14:30 und 19:00 Uhr, Festzelt
Tritone
«Jazz? Ja, klar, die Zigeuner sind berühmt dafür!» Bei dieser Aussage
denkt man «natürlich» an die «richtigen» Zigeuner, die französischen
Manouches und ihren grossen, längst verstorbenen Star Django Reinhardt. Nach der Ansprache von Bundesrat Berset und der Podiumsdiskussion wird die Feckerchilbi «fetzig». In der Grossen Halle zeigt Drummer Michael Nobel mit seinem Jazztrio, dass guter Jazz auch «made
in Switzerland» sein kann. Das Trio füllt die Halle mit einem breiten
Repertoire an Jazz-, Latin- und Groove-Standards.
Michael Nobel, Schlagzeug / Reto C. Gaffuri, Bass / Dario Bianchin,
Gitarre
Donnerstag, 21:00 Uhr, Grosse Halle
Drum and Fire
Der Abschluss und Höhepunkt des Donnerstags wird richtig feurig und
heiss. «Drum and Fire» heizt mit tanzenden Flammen und funkelndem
Trommelfeuer dem Publikum ein. Eine Sinnenfreude der ganz besonderen Art bietet die Feuer- und Perkussionsshow! Das faszinierende
Klangschauspiel entführt Zuschauerinnen und Zuhörer visuell und
akustisch in ihre eigene funkelnde Fantasiewelt. Zwei Künstler, ein
Musiker und ein Jongleur, ziehen Sie in den Bann mit einer gekonnt
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aufeinander abgestimmten Mischung aus feurigem Tanz und vibrierender Musik. Lassen Sie sich von diesem vibrierenden, furiosen Trommelfeuer mitreissen!
Michael Nobel, Schlagzeug / Aurélien Donzé, Feuershow
Donnerstag, 23:00 Uhr, Grosse Halle
Clara Moreau
Clara Moreau. Geboren in Paris, mit spanischer Mutter und französischem Vater. Die Akkordeonistin und Sängerin Clara Moreau erobert
im Nu die Herzen jedes Publikums. Clara Moreau singt leidenschaftlich-temperamentvoll von Freud und Leid der einfachen Menschen und
weiss, dass eine starke Zigarette über manchen Kummer hinweghilft.
Gekonnt interpretiert sie Lieder von Edith Piaf über Jacques Brel bis hin
zu Atahualpa Yupanqui. Was sie uns an der Fecker-Chilbi bietet, werden
wir hören.
Freitag, 20:00–22:00 Uhr, Festzelt
Latschi Tschei
Eine junge Sintezza zeigt als Sängerin ihre Stimme und ihr Talent. Wir
lassen uns überraschen.
Samstag, Festzelt
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Filme über Jenische, Sinti, Roma
Kino Reitschule im September
Detailinformationen zu den Filmen auf www.feckerchilbi.ch
Die letzten freien Menschen
Regie: Oliver M. Meyer, CH 1991, 90’
Fr, 2. September, 21:00 Uhr
Menschen, die vorüberziehen
Regie: Max Haufler, Spielfilm, CH 1941, 97’
mit Einführung durch Venanz Nobel und Publikumsgespäch
Sa, 3. September, 21:00 Uhr
Ein einzelner Mord
Regie: Karl Fruchtmann, dokumentarischer Spielfilm, D 1999, 89’
anschliessend Podiumsdiskussion mit dem Historiker Thomas Huonker
und Familienangehörigen von Anton Reinhardt.
Fr, 9. September 21:00 Uhr
Kinder der Landstrasse
Regie: Urs Egger, Spielfilm, CH 1992, 117’
Sa, 17. September, 18:30 Uhr, Grosse Halle
Gross-Stadt-Zigeuner
László Moholy-Nagy, Berlin 1932
Stummfilm mit musikalischer Begleitung
Sa, 17. September, 21:30 Uhr, Grosse Halle
Das weisse Zauberpferd
Regie: Mike Newell, Irland 1992, 97’
Fr, 23. September, 21:00 Uhr
Das gefrorene Herz
Regie: Xavier Koller, Spielfilm, CH 1979, 110’, nach der Kurzgeschichte
von Meinrad Inglin: «Begräbnis eines Schirmflickers»
Sa. 24. September, 21:00 Uhr
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Tagesprogramme
Donnerstag, 15. September
14:00–22:00 Feckerchilbi
auf der Schützenmatte
Karussell, Marktstände und Handwerk, Wahrsagerin und
Teatro Lompazi, Festwirtschaft im Festzelt, Wanderausstellung
«Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und
die Sinti», Grosse Halle
13:30–14:30
«Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?»,
Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli»
14.00 Vernissage der neuen Wanderausstellung der Radgenossenschaft, Grosse Halle
«Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und
die Sinti», Vernissage bei der Ausstellung in der Grossen Halle
14:00–15:45
Stubete, Festzelt
Jenische Musiker vereinen sich auf der Bühne zu spontanen
Konzerten.
14:30–15:15
Gespräche am Feuer, Schützenmatte
Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen,
Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti
antworten nach bestem Wissen und Gewissen.
16:00–18:45
ERÖFFNUNG FECKERCHILBI 2016, Festzelt
16:00
Begrüssung durch die Veranstalter, Festzelt
Grusswort von Stadtpräsident Alexander Tschäppät
Festrede von Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern
16:45
Podiumsgespräch «Jenische und Sinti – Anerkennung als
Minderheit? Was bedeutet das?», Festzelt
mit: Martine Brunschwig Graf (Präsidentin der Eidgenössi-
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schen Kommission gegen Rassismus), Genuveva Graf (Alt-Präsidentin der Radgenossenschaft), Barbara Gysi (Nationalrätin
SP, St. Gallen), Venanz Nobel (Vizepräsident Schäft Qwant),
Karl Vogler (Nationalrat CVP, Obwalden), Willi Wottreng (Historiker und Publizist, Geschäftsführer der Radgenossenschaft).
Moderation: Iwan Rickenbacher, Festzelt
18:15
Eröffnungsapero im Festzelt
18:30–22:00
Stubete, Festzelt
mit Counousse und Tito Boss (18:45 Uhr)
21:00
Konzert Tritone, Grosse Halle
23:00
Drum and Fire, Grosse Halle
Feuer- und Perkussions-Show , Grosse Halle
Freitag, 16. September
10:00–23:30
Feckerchilbi auf der Schützenmatte
Karussell, Marktstände und Handwerk, Wahrsagerin, Gauklerin
und Teatro Lompazi, Festwirtschaft im Festzelt, Wanderausstellung «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti», Grosse Halle
10:30–11:30 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?»
Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli»
12:00–16:45 Stubete, Festzelt
Jenische Musiker vereinen sich auf der Bühne zu spontanen
Konzerten.
14:30–15:15
Gespräche am Feuer, Schützenmatte
Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen,
Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti
antworten nach bestem Wissen und Gewissen.
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17:00–18:30
Podiumsgespräch: «Wir campieren nicht, wir wohnen»
Die fahrenden Jenischen und Sinti haben grosse Schwierigkeiten, ihren Alltag zu leben. Die Anzahl Durchgangsplätze
geht schweizweit zurück. Campingplätze sind ihnen verschlossen, denn sie sind keine Feriengäste, sondern betreiben ihre
Gewerbe. Was unternehmen die Behörden, wo sind Möglichkeiten, wo sind Schwierigkeiten, Lebensraum für Fahrende zu
schaffen? Gespräch mit Beteiligung des Publikums, mit: Jörg
Hartmann (Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende),
Marco Peyer (Fachstelle Fahrende im Departement Bau,
Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau), Daniel Wachter
(Vorsteher des Amtes für Gemeinden und Raumordnung des
Kantons Bern), Albert Barras (Präsident der Organisation
Jenisch-Manisch-Sinti J.M.S.), Daniel Huber (Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse), Daniela Montalto (Standplatz
Bern Buech), Fino Winter (Sinti Bern), Moderation: Angela
Mattli, GfbV
Im Lauf des Nachmittags oder Abends, je nach Situation: Strassengauklerin und Luftakrobatin «Babette on the Road» (Information am Stand
der Radgenossenschaft)
18:00–19:00 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?»
Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli»
18:30–20:00
Stubete, Festzelt
Jenische Musiker vereinen sich auf der Bühne zu spontanen
Konzerten.
19:00–20:30
Sergius Golowin – Eine Lesung und etwas mehr, Grosse Halle
Golowin als Inspirator für Jenische, Sinti und Roma
20.00-22.00 Clara
ab 22.00
21:00–22:00
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Moreau, Akkordeonistin und Sängerin, Festzelt
Counousse, Festzelt
«Angeklagt», ein szenisches Hörspiel von Lux & Ludus,
Grosse Halle, nach einem Text von Mariella Mehr
Samstag, 17. September
10:00–23:30
Feckerchilbi auf der Schützenmatte
Karussell, Marktstände und Handwerk, Wahrsagerin, Gauklerin
und Teatro Lompazi, Festwirtschaft im Festzelt, Wanderausstellung «Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und die Sinti», Grosse Halle
10:30–11:30
Gespräche am Feuer, Schützenmatte
Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen,
Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti
antworten nach bestem Wissen und Gewissen.
12:00–16:45 Stubete, Festzelt, mit Tito Boss (ca. 14.30 Uhr)
13:30–14:30 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?»
Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli»
14:00–16:00 Schweizermeisterschaft 2016 im Bootschnen, Paul Klee-Platz
neben dem Restaurant «Kapitel»
16:00–17:00 «Roma in der Schweiz – eine unbekannte Minderheit»,
Informationsveranstaltung von Romano Dialog, Grosse Halle
17:00–18:00
Gespräche am Feuer, Schützenmatte
Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen,
Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti
antworten nach bestem Wissen und Gewissen.
18.00 Einweihung der neuen Fahne der Radgenossenschaft
mit Aperitif, am Infostand der Radgenossenschaft
Im Lauf des Nachmittags oder Abends, je nach Situation tritt auf: die
Strassengauklerin und Luftakrobatin «Babette on the Road» (Information am Stand der Radgenossenschaft)
19:00–23:30
Stubete, Festzelt
mit Counousse, Latschi Tschei, Tito Boss
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18:30–20:30
«Kinder der Landstrasse», Film, Grosse Halle
20:30
«Geschichte(n) inszenieren», Grosse Halle
Gespräch mit Uschi Waser (Präsidentin Naschet Jenische),
Venanz Nobel (Vizepräsident Schäft Qwant), Renate Schär
(Projektleiterin «Fahr ab!») und Gisela Nyfeler (Regisseurin
«Angeklagt»), moderiert von Lucie Bader (Kulturmanagerin
und Filmfachfrau)
21:30 Gross-Stadt-Zigeuner, László Moholy-Nagy, Berlin 1932,
Grosse Halle
Stummfilm mit musikalischer Begleitung
Sonntag, 18. September
10:00–11:00
Gottesdienst, Festzelt
Abschlussgottesdienst mit Pfarrerin Esther Gisler Fischer.
«Das Unterwegssein gehört zum Menschen» (Rut 1, 1–7)
Menschen jeglicher Konfession und Überzeugung sind herzlich
eingeladen! Die Veranstalter der Fecker-Chibli rufen alle auf,
an diesem besinnlichen Schluss-Anlass teilzunehmen.
10:00–14:00
Feckerchilbi auf der Schützenmatte
Karussell, Marktstände und Handwerksvorführungen, Wahrsagerinnen, Gauklerin und Teatro Lompazi, Wanderausstellung
«Deine unbekannten Nachbarn; das Volk der Jenischen und
die Sinti», in der Grossen Halle
Ab 11.00
Festwirtschaft im Festzelt
11:30–12:30 «Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?»
Rundgang des Vereins StattLand, Treffpunkt: «Bierhübeli»
12:30–13:30
Gespräche am Feuer, Schützenmatte
Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Jenischen,
Sinti und Roma stellt das Publikum Fragen, Jenische und Sinti
antworten nach bestem Wissen und Gewissen.
24
Wer wir sind – Die Veranstalter
Das Aktionskomitee «Feckerchilbi 2016» ist eine Arbeitsgemeinschaft
von Radgenossenschaft der Landstrasse, Verein Schäft Qwant und
Cooperation Jenische Kultur unter Beizug der Kulturvermittlerin Katrin
Rieder.
Die Radgenossenschaft der Landstrasse ist die Dachorganisation der
Jenischen und Sinti, die nationale Minderheiten der Schweiz sind. Sie
unterstützt auch die Interessen aller Roma. Die Radgenossenschaft wurde 1975 gegründet und ist seit 1985 vom Bund anerkannt und subventioniert.
Der Verein Schäft Qwant wurde 2003 als «transnationaler Verein für jenische Zusammenarbeit und Kulturaustausch» gegründet. Er fokussiert
auf die Jenischen, ihre Kultur und Traditionen, unbesehen ihrer Lebensweise oder Staatsangehörigkeit. Politische Stellungsnahmen wie z. B.
Vernehmlassungen, Organisation von kulturellen Anlässen und transnationale politische Interventionen sind Schwerpunkte seiner Aktivitäten.
Die Cooperation Jenische Kultur CJK wurde 2011 gegründet, um die
Kultur der Jenischen in der Schweiz und die Akzeptanz der jenischen
Kultur in der Mehrheitsgesellschaft zu fördern. Ziel der CJK ist die
Gleichstellung der jenischen Minderheit in der pluralistischen Struktur
der Schweiz. An der Feckerchilbi 2013 in Zürich konnte die CJK mit
Kunstausstellung, Musikprogramm und Literaturveranstaltungen erstmals Schwerpunkte ihrer Arbeit öffentlichkeitswirksam umsetzen
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Danke schön
Wir danken Herrn Bundesrat Alain Berset für seine Festrede und
Herrn Stadtpräsident Alexander Tschäppät für sein Grusswort anlässlich
der Eröffnungsfeierlichkeiten der Feckerchilbi 2016 sowie den Behörden
der Stadt Bern, die sich unkompliziert gezeigt haben bei den administrativen Vorbereitungen.
Wir danken allen Jenischen und Sinti, die mitgeholfen haben, als
Musiker, als Gewerbetreibende mit Ständen, im Sicherheitsdienst, wir
danken den Teilnehmenden an Podien und Diskussionen und den vielen
Arbeitenden hinter den Kulissen.
Namentlich:
Musikgruppen und Artistinnen:
Boris Gass
Counousse / Joseph Mülhauser
Tito Boss / Steven Huber
Clara Moreau
Latschi Tschei
Tritone
Drums and Fire
Babette On the Road / Azucena Fabbri
Teatro Lompazi, Oliver Kayser
Podien:
Iwan Rickenbacher, Angela Mattli, (Gesellschaft für bedrohte Völker
GfbV) Naschet Jenische, JMS und weitere Teilnehmende
Lucie Bader / Thomas Huonker / Gisela Nyfeler / Uschi Waser
Sergius Golowin-Anlass:
Susann Rieben und Dario De Simone vom Verein StattLand sowie Heidi
Ramseier und Erik Golowin für Informationen im Hintergrund.
Romano Dialog: Kemal Sadulov
Sicherheitsdienst: Komitee Sinti, Bern Buech, verantwortlich Fino Winter
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Festwirtschaft: Zigeunerkulturzentrum
Administrative Unterstützung: Radgenossenschaft, Sekretariat, Denise
Merz
Projektmanagement: Katrin Rieder, Bern, www.kultur-projekte.ch
Wir danken NEUstadt-lab für die Zusammenarbeit bei Infrastruktur und
gemeinsamer Kommunikation, insbesondere dem Projektleiter Jürg Lüdi
sowie Nicolai Wenger und Levin Ramseier von Boui-boui.
Für die Realisierung des Kulturprogramms konnten wir auf Unterstützung durch den Verein Grosse Halle (Giorgio Andreoli), das Kino in der
Reitschule (Karin Jenni, Sabine Lenggenhager) und den Verein StattLand
(Adrian Schild, Renate Schär) zählen – herzlichen Dank für diese Kooperationen!
Noch ein Dank – an die Geldgeber, ohne Geld läuft nichts. Wir danken:
– Reformierte Landeskirchen Aargau
– Christ-Katholische Kirche Bern
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Impressum
Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Feckerchilbi 2016
Aktuelle Programminformationen: www.feckerchilbi.ch
Radgenossenschaft der Landstrasse
Präsident: Daniel Huber
Hermetschloostrasse 73
8048 Zürich
Tel. 044 432 54 44 / 079 662 58 21
Abonnierbare Vierteljahreszeitung: «Scharotl»
[email protected]
www.radgenossenschaft.ch
Verein Schäft Qwant
Müllheimerstr. 156
4057 Basel
Tel. 061 508 13 36
[email protected]
www.facebook.com/SchaeftQwantbook/
Cooperation Jenische Kultur
Müllheimerstrasse 156
4057 Basel
Tel. 061 508 13 36
[email protected]
www.jenischekultur.ch
Projektmanagement: Katrin Rieder Kulturprojekte
www.kultur-projekte.ch
Redaktion des Programmheftes: Willi Wottreng, Publizist
und Geschäftsführer der Radgenossenschaft, August 2016
Grafik und Realisation: Yves Sablonier, Zürich
Druck: Druckerei Reitschule, Bern