Auf der Flucht sein – Ankommen

Interkulturelle Kompetenz im Kontext Schule
Auf der Flucht sein – Ankommen - Teilhaben
Mit der zunehmenden Globalisierung werden auch die Wanderbewegungen vielfältiger und sichtbarer.
Weltweit sind Millionen Menschen ständig unterwegs. Seit Jahrzehnten flüchten sie vor Gewalt,
Menschenrechts verletz ungen, vor politischer, ethnischer oder religiöser Verfolgung, Bürgerkrieg und
Hunger. Und sie werden zunehmend auch aufgrund klimatischer Veränderungen zum Verlassen ihrer
Heimat gezwungen. Migration- und Flucht ist als Thema nicht nur in Politik und Medien präsent, sondern
betrifft ebenso den schulischen Alltag. Schulen als Lern- und Bildungsorte leisten einen wesentlichen
Beitrag zur Integration. Sie bieten den geflüchteten Kindern und Jugendlichen einen geschützten Raum,
Struktur und Stabilität und unterstützen das Kennenlernen und Eintauchen in eine neue Sprache und Welt.
Gleichzeitig bereitet die Schule die Heranwachsenden auf eine Gesellschaft vor, die lernen muss mit der
soziokulturellen Heterogenität und Mobilität in einer globalen Weltgesellschaft umzugehen.
Das SCHILW-Angebot zum aktuellen Brennpunktthema «Auf der Flucht sein und ankommen» mit drei
Bausteinen richtet sich sowohl an Lehrpersonen als auch an die Schülerinnen und Schüler. Die drei
Bausteine ermöglichen, unterschiedliche Aspekte der Prozesse‚ Flucht, Ankommen und Teilhaben dürfen
zu thematisieren.
Ziele
Die Teilnehmenden
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setzen sich sowohl mit der eigenen Migrationsgeschichte als auch mit Kontextwissen zum Thema
auseinander, um die Hintergründe und Ursachen von Fluchtbewegungen zu erfahren, solche
Prozesse einzuordnen, und um sich eine eigene Meinung zu bilden;
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lernen die Grundlagen zu Asyl, Asylverfahren und Unterbringung von geflüchteten Menschen in der
Schweiz kennen, analysieren diese anhand authentischer Fluchtbiografien, erhalten entsprechende
Länderprofile mit Hintergrundinformationen von Menschen auf der Flucht, um deren Perspektive
wahrzunehmen und den damit verbundenen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen
Umgang zu reflektieren und zu bewerten;
reflektieren sowohl die eigenen Reaktionen auf die aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen als
auch Chancen und Herausforderungen des Zusammenlebens, um neue Perspektiven und
Handlungsmöglichkeit en für die schulische Integration und damit auch für eine gerechtere
Gesellschaft zu entwickeln.
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Inhalte der drei „Bausteine“ (auch einzeln wählbar):
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Baustein 1 „Auf der Flucht sein“: weltweite Flucht- und Migrationsursachen, Folgen und
Wirkungen, Zahlen und Fakten
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Baustein 2 „Ankommen“: erste Schritte des Ankommens, Asylverfahren, Asylrecht, Asylpolitik,
Unterbringung
Baustein 3 „Teilhaben dürfen“: Aufnahme- und Willkommenskultur, Einschulung, Chancen und
Herausforderungen des Zusammenlebens, Integration und Teilhabe, Integrationspolitik,
Zugehörigk eiten und Grundbedürfnisse, Sprache und Recht auf Bildung in der Schweiz
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Lehrplanbezug: Dieses an die Bedürfnisse der Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler angepasste
Angebot unterstützt Sie darin, sich Grundlagen und Kompetenzen zum Thema Flucht und Migration
anzueignen, um die Schule als nachhaltigen Bildungs- und Integrationsort zu gestalten, Verantwortung für
eine gerechte Schule und Gesellschaft wahrzunehmen und die Basis für eine Schule für alle zu legen. Die
Themen Flucht und Asyl sind nicht explizit im Lehrplan 21 erwähnt, weisen jedoch in BNE und RZG
verschiedene Bezüge auf (BNE: Zyklus 3, RZG: 2.1). Somit kann das Thema sowohl in verschiedenen
Fächern als auch in der Sekundarstufe angegangen werden.
Aufbau des Angebots
Das Angebot vermittelt der jeweiligen Schulleitung, Lehrpersonen aller Stufen und Bereiche und/oder
ebenso Schülerinnen und Schülern in drei halbtägigen Bausteinen die Grundlagen zur Thematik. Dies
ermöglicht es ihnen in Auseinandersetzungen konkret zu handelnde. Die Durchführung der drei Bausteine
orientiert sich zeitlich und räumlich am Verlauf realer Flucht- und Migrationsprozesse. Um die
unterschiedlichen Phasen sichtbar und erlebbar zu machen, finden die einzelnen Bausteine nacheinander
und in verschiedenen Räumen statt.
Eine Schuleinheit hat die Möglichkeit, einen, zwei oder alle drei Bausteine zu wählen.
Fokussierte Kompetenzen und Methoden
Das Ziel der Auseinandersetzung besteht darin, eigene Haltungen und Einstellungen bewusst
wahrzunehmen. Mittels Perspektivenwechs el wird aufgezeigt, was es heisst auf der Flucht zu sein.
Zusätzlich wird Wissen vermittelt und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Diese drei Kompetenzdimensionen werden in allen drei Bausteinen in unterschiedlichem Mass gefördert.
Sowohl geflüchtete Eltern als auch Kinder mit Fluchterfahrungen können als Experten zum Thema
miteinbezogen werden.
Fokussierte
Kompetenzen
Methoden
Haltungen und
Einstellungen
«Perspektivenwechsel»
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Biografien geflüchteter Kinder analysieren
Selbstreflexionsübung «warum würdest du fliehen?»
Literatur- und Bilderbearbeit ung
Eine Fluchtgeschichte erfahren
Filme
Interkultureller Dialog «Fishbowl»
Wissen
«Verstehen»
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Quiz
Interviews, Ausstellungen und Dokumentation
Analyse der Publikationen und Bilder
Theoretische Auseinandersetzung mit thematischen Sachtexten
Recherche zu Fakten und Zahlen
Handeln
«Willkommens- und
Dialogkultur»
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Aktionen zum Tag der Flüchtlinge
Spendenaktionen für Flüchtlinge
Bildungspatenschaften
Tandems mit Flüchtlingskindern derselben Sprache
Tandems, um sich gegenseitig die Erst- oder Zweitsprache näher zu
bringen
Mentoring Programme für geflüchtete Kinder und Jugendliche
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Zielgruppe:
Lehrpersonen einer Schule, Schulleitungen, DaZ-LP, HSK-LP und/oder Schüler und
Schülerinnen
Arbeitsweise: Inputs, Einzel- oder Gruppenarbeit, Recherche, Texte, Biografien, Filme
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