aus den badischen Weinbauregionen

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Das badische Magazin für Weinfreunde und Feinschmecker
Mit
Weinfestkalender
Straußenführer
Gourmettipps
17. Jahrgang
Herbst 2016
Verkaufspreis: 3,- Euro
9. Markgräfler
Markgräfler Wein.Nacht
Wein.Nacht
28. O
Oktober
ktober 2016
www.bad-bellingen.de
www.bad-bellingen.de
ngen.de Tel.:
Tel
e .: 07635/8080
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Inhalt
■ Titelgeschichte
Unterkünfte in der Weinregion Baden ............................. 4
Hubert Matt-Willmatt
■ Neues aus badischen Weinbauregionen
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt
Deutschland .............................................................. 8
Baden ........................................................................ 10
Badische Bergstraße | Kraichgau | Stromberg ...... 15
Taubertal ................................................................... 16
Ortenau ..................................................................... 16
Breisgau | Freiburg .................................................. 18
Kaiserstuhl ................................................................ 22
Tuniberg .................................................................... 25
Markgräflerland ....................................................... 26
Bodensee .................................................................. 28
■ Orts-Porträt
Barock- und Weinstadt Ettenheim ............................ 30
Hubert Matt-Willmatt
■ Bio – Öko
Achkarren: Bio-Hotel Garni „Haus am Weinberg“
und der Bio-Winzer Bertram Isele ............................ 33
Ingrid Hepperle
Kalium-Phosphonat gegen Falschen Mehltau .......... 34
Hubert Matt-Willmatt
Biowein-Präsentation in Freiburg ............................ 34
Hubert Matt-Willmatt
■ Winzerforum ............................................................ 35
■ Kulinarik
Die Wiege der Weinbergkräuter ................................ 38
Reinhold Wagner
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach ........... 57
Hubert Matt-Willmatt
■ Elsass
Le Petit Wetto et la Palette in Wettolsheim ............... 40
Hubert Matt-Willmatt
■ Kunst und Wein
Stelldichein bei Kunst und Wein am Kaiserstuhl ...... 44
Hubert Matt-Willmatt
■ Frankreich, Schweiz, Österreich, Spanien, Italien –
was machen die Nachbarn?
Vom „Gemischten Satz“ zum „Ruster Ausbruch“ ..... 46
Renate Wolf-Götz
Vom Weißen Rössel am Wolfgangsee ......................... 50
Kornelia Stinn
Die Villa Fabbroni im Herzen der Toskana ................ 52
Reinhold Wagner
Weinregion Douro ...................................................... 54
Mathias Guthmann
■ Und immer mittendrin….
Herbstliche Rezepte: Zwiebelkuchen & Co. ............. 55
■ Bücherecke
Interessante Lektüre für Weinfreunde ...................... 58
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt
■ Straußen und Winzerschenken ............................... 60
■ Weinfestkalender
Herbert Geisler............................................................ 62
■ In letzter Minute
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt ........................... 67
■ Impressum
Impressum und Vorschau ......................................... 70
Seite 3
Grußwort
Herbst 2016
Liebe Weininteressierte, liebe Leser,
Viele Menschen stellen sich privat oder beruflich einer neuen Herausforderung - viele dieser Herausforderungen können allerdings
nur mit Kompromissen realisiert werden.
Ich habe mich als Bodensee Weinprinzessin einer neuen Herausforderung gestellt und mich bei der diesjährigen Wahl der Badischen Weinkönigin präsentiert – so wie sich die badischen Winzer ebenfalls täglich neuen Herausforderungen zu stellen haben.
Einen Winzer treiben Gedanken zu Investitionen, zu nötigen Anschaffungen, zur Bearbeitung der Reben um und natürlich der andauernde Blick zum Himmel und aufs Wetter.
Zu all diesen mannigfaltigen Einflüssen, die das Leben des Winzers bestimmen, gehören auch die gesetzlichen Vorschriften, wie
z.B. der Pflanzenschutz, welcher sich in seiner Anwendung weit
entfernt hat von einem „so haben wir das früher gemacht.“
Mit immer wieder sich ändernden Schädlingsaufkommen in den
Weinbergen muss sich der Winzer zusammen mit seinen Kollegen
heute auseinander setzen und dabei schnell und effektiv reagieren
– unter Berücksichtigung aller gesetzlichen Vorschriften. Allerdings
wird dem Winzer z.B. durch die Neuzüchtung von Pilzwiderstandsfähigen (PIWI) Rebsorten die Arbeit erleichtert.
Die Weingüter und Genossenschaften hingegen versuchen, neue
Verkaufsstrategien zu entwickeln, um den Wein noch besser und
erfolgreicher an den Kunden zu bringen.
Kurzum: Der Winzerberuf von heute ist ein Allround – Beruf, denn
man muss sich in den unterschiedlichsten Bereichen immer wieder auf dem neuesten Stand halten.
Unsere badischen Winzer nehmen diese Herausforderung mit
positiver Energie an, damit auf der jährlichen Zielgeraden das Kulturgut Wein mit hervorragender Qualität auf die Flasche und damit
zu Ihnen kommt.
Und auch ich tue mein Bestes und stelle mich der Herausforderung, um den badischen Wein überall noch bekannter zu machen,
getreu dem Motto:
Est impugnatio – hominis – vinum / Herausforderung – Mensch
- Wein
Ihre Badische Weinkönigin
Magdalena Malin
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Herbst 2016
Unterkünfte in der Weinregion
Hubert Matt-Willmatt
Übernachten bei einer Winzerfamilie
ie Landesarbeitsgemeinschaft (LAG)‚Urlaub auf Ferienhöfen in BadenWürttemberg’ wurde vor 40 Jahren als ‚Urlaub auf dem Bauernhof’ gegründet. Im Laufe der Entwicklung wurde das Angebot breiter, man hält
250 Angebote von Urlaub auf qualitätsgeprüften Bauern-, Obst- oder Reiterhöfen
in seinem über 100-seitigen Katalog bereit. Darunter sind auch acht besonders
ausgezeichnete Winzerhöfe und einige andere, die ebenfalls Weinbau betreiben.
Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg 61 auf der Internetseite verzeichnete
Winzerhöfe.
Die Qualitäts-Kriterien sind ein aktiver Weinbaubetrieb im Voll- oder Nebenerwerb
mit der Möglichkeit zu einer Weinprobe. Mindestens drei Angebote müssen zusätzlich bestehen, entweder eine Betriebsbesichtigung, eine Weinbergführung, Wein /
Lebensmittel aus eigener oder regionaler Erzeugung oder Mithilfe auf dem Winzer-
D
hof. Der Tourismus und der Weintourismus haben sich in landwirtschaftlichen Betrieben immer mehr etabliert – er bietet den Gästen einen direkten Kontakt zu einem Weinerzeuger und für den Winzer sind die Einnahmen aus dem touristischen
Bereich eine wertvolle finanzielle Stütze. Laut Constanze Bröhmer, Geschäftsführerin der LAG, betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf einem Winzerhof
zwei bis drei Tage, sei also eher ein Angebot für Kurzurlauber, wobei sich der Herbst
eindeutig als Hauptreisezeit herauskristallisiere.
Sie betont, wie wichtig es geworden sei, Produzenten und Verbraucher in direkten
Kontakt zueinander zu bringen, allerdings sei die Bezeichnung ‚Urlaub auf dem
Bauernhof’ nicht geschützt, kein Winzerbetrieb mit touristischem Angebot muss
Mitglied in der LAG sein, um sein Angebot zu vermarkten.
➤ www.urlaub-bauernhof.de
Der Sonnenhof in Hagnau am Bodensee: Familiär und herzlich
zimmer und Zweizimmer Appartements
sowie Familienappartements, in einem
separaten Gebäude nochmals zwei Ferienwohnungen (40 m² / 103 m²), die
immer mit Küchen eingerichtet sind.
Das farblich geschmackvoll gestaltete
Haus bietet die Annehmlichkeiten eines
Hotels (Sauna), aber auch immer das
Gespräch mit der Winzerfamilie Hund.
➤ www.sonnenhof-hagnau.de
amilie Marion und Wilfried
Hund betreibt auf dem Sonnenhof in Hagnau am Bodensee 6,5
ha eigenen Obst- und 8,5 ha Weinbau
auf dem 1956 erbauten Aussiedlerhof.
Kirschen, Zwetschgen, Äpfel werden
frisch oder als Marmelade auf dem
Frühstückstisch angeboten oder zu ed-
F
len Bränden in der hauseigenen Brennerei veredelt. Die Trauben (50% Müller-Thurgau, 30 % Spätburgunder und
20% Kerner) werden an den örtlichen
Hagnauer Winzerverein abgeliefert, der
Wein steht zur Verkostung z.B. auf der
Terrasse bereit – einer Terrasse, die einen wunderbaren Panoramablick über
den Ort und über den See bietet.
Der Sonnenhof war ein Betrieb mit
Viehwirtschaft – diese wurden 1969
aufgegeben, aus den Kuhställen sinnigerweise Gästezimmer, die 2010 – 2011
zu Wohnungen umgebaut bzw. erweitert
wurden. Der Hof liegt inmitten der Reben
und hat nun mehrere Komfort-Doppel-
Bilder: Hubert Matt-Willmatt
Herbst 2016
Baden
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Die Anstrengungen der in Stuttgart sitzenden Tourismusexperten in allen Ehren, aber kein Mensch wird „Baden-Württemberg“ als Reiseziel angeben. Auch Baden alleine ist sicherlich keine Ferienregion an sich, denn von der touristischen Vermarktung her gehört der badische Landesteil in großen Stücken zum weltweit bekannten Schwarzwald und zu den einzelnen
Unterregionen wie dem ‚Lieblichen Taubertal’ , der Ortenau, dem Markgräflerland sowie zur Ferienregion des Bodensees.
Badischer Wein, der z.B. an den Westabhängen und den Vorbergzonen des Schwarzwaldes gedeiht, wird jedoch flächendeckend angeboten. Jeder Gast, der in einem Gasthaus oder einem Restaurant einkehrt, möchte einen Wein verkosten, der
typisch für den Ort oder die Region ist. Manche Lokale aber haben leider dieses Denken, das im nahen Elsass Gesetz ist,
noch nicht auf ihre Getränkekarte gebracht.
Unbestritten gibt es in den Weinorten im badischen Land zahlreiche prima Gasthäuser und tolle Hotels in allen preislichen
Kategorien, in denen man bei einer Tour entlang der Badischen Weinstraße einkehren und übernachten kann. Auch ausgefallene Übernachtungsmöglichkeiten, wie das Schlafen im Weinfass stehen zur Verfügung. Hier noch ein paar weitere Ideen,
um das Weinland Baden ‚erfahren’ zu können und, um dem Wein ganz nah zu sein!
Erfahrungen über vier Generationen Qualitätsweinbau
im Weingut Faber in Freiburg-St. Georgen
ie Fabers waren Küfer und Winzer – aus dem traditionsreichen Weingut,
dem ältesten in Freiburg, stammte 1977/78 mit Gisela Faber sogar
eine Deutsche Weinkönigin. Karl Martin Faber wagte sich 1971 an den
Bau eines neuen Weinguts – Ursula und Martin Faber, die den Betrieb 1985 übernahmen, richteten 1998 drei klassifizierte Gästezimmer mit dem Namen Pinot,
Gutedel und Traminer sowie drei ansprechende und komfortable Ferienwohnungen
ein.
Um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass für viele Weingenießer der Weineinkauf zu einem Erlebnis in einem entsprechenden Ambiente gestaltet werden muss,
wurde 2014 in eine großzügige Vinothek investiert, die den beiden Kindern eine
Perspektive bietet. Sophia Faber studierte Weinbetriebswirtschaft und bildete sich
zur Sommelière weiter - Sebastian studierte Weinbau und Oenologie in Geisenheim.
Kunden und Gäste werden umfassend zu Weinen aus eigenem Anbau vom Freiburger Sonnenberg bis zum Ihringer Winklerberg beraten und können es sich dann in
einer der Unterkünfte und in fünf km Nähe zur Freiburger Innenstadt gut gehen lassen.
➤ www.weingut-faber.de
D
Bilder: Weingut Faber
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Herbst 2016
Attraktiv nicht nur für Weinreisegruppen:
Baumann’s Landhaus in Durbach
Christine und Marius Schanz von Baumann’s Landhaus freuen sich über die
Auszeichnung von booking.com zur TopUnterkunft.
Bild: Susanne Wagner
hristine Schanz stammt aus dem in Durbach wohlbekannten Hotel- Gasthof Rebstock, den ihre Eltern Franz und Lioba Baumann von einer Vesperwirtschaft („Binsenwirts“) erfolgreich zur Blüte gebracht haben. Nach
einem BA-Studium, das sie im betrieblichen Teil in Hotels des EuropaParks absolvierte, legte sie eine Ausbildung zur Sommelière ab und war zehn Jahre u.a. für den
C
Weineinkauf des Rebstocks zuständig. Die bis zu 14-Std. Tage und das sechs Tage
die Woche ließen nach der Heirat mit Marius Schanz ein Familienleben mit zwei
Kindern nicht zu. So entstand die Idee zu einer attraktiv gestalteten Hotelalternative
in der neu erbauten und als Altersruhesitz der Eltern dienenden Villa.
Die Gäste können sich in den luxuriös zu nennenden Studios von 37 – 60 m²
Größe mit Herd, Mikrowelle, geräuscharmem Kühlschrank, Fußbodenheizung…
mit riesiger Terrasse und einem unverstellten Blick zum Kochberg mehr als wohlfühlen. Die „Serviced Apartments“ in denen man, wenn gewünscht, auch ein erstklassiges Frühstück bekommen kann, bekamen von der Internetbuchungsplattform
‚Booking.com‘ den Status einer Top-Unterkunft. Christine Schanz wickelt praktisch
das gesamte Buchungsgeschäft über das Internet ab, wobei sie feststellt, dass es
vor allem Paare mit längerer Aufenthaltsdauer sind oder auch Weinreisegruppen,
die sich von ihr ein attraktives Verkostungs- und Besuchsprogramm zusammenstellen lassen. „Der Gast kann bei uns einen sehr individuellen Aufenthalt mit viel
Privatsphäre verbringen, mit mehr oder mit weniger Service, ganz nach Wunsch
und dem Motto des Hauses: herzlich, elegant, leger!“
Völlig entspannen kann man auf den fest installierten Liegen im großzügig gestalteten Garten, dem Murmeln des Bachs lauschen und dabei einen Blick hinüber
zum Durbacher Weinpanoramaweg werfen.
Bilder: Baumann’s Landhaus ➤ www.landhaus-durbach.de
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Herbst 2016
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Mit dem Wohnmobil bei Winzern vorfahren,
verkosten und übernachten
ie Schwarzwald Tourismus
GmbH ist Projektträgerin
der „Erlebnismarke Badische Weinstraße“ – Julian Semet hat
sich mit allen weiteren Partnern die Förderung des Weintourismus auf die Fahnen geschrieben. Ein gutes Potential
haben hierbei Wohnmobilstellplätze auf
Winzerhöfen. Gäste können mit ihrem
Gefährt und nach Voranmeldung einen
sicheren Stellplatz ansteuern, der z.T.
alle erforderlichen Annehmlichkeiten
(Frischwasser, Strom, Abwasserentsorgung, Sanitäreinrichtungen…) bietet.
In allen neuen badischen Weinanbaugebieten sind entlang der Badischen
Weinstraße aktuell 60 Stellplätze in einer Broschüre und im Internet verzeichnet, die aber auch Parkplätze bei Winzergenossenschaften bzw. öffentliche
Wohnmobilstellplätze sein können. Auf
alle Fälle bieten sie die Möglichkeit, nach dem Genuss eines Glases Wein, nicht
mehr fahren zu müssen und sich immer in seine eigenen Vier- (Wohnmobil-)Wände
zurück ziehen zu können – und genügend Stauraum für Wein-Einkäufe dabei zu
haben.
Für den südlichen und den nördlichen Teil der Badischen Weinstraße sind jeweils
Führer des Verlags „mobil und aktiv erleben“ erschienen und online unter
➤ www.mobil-und-aktiv-erleben.de/m-ae-online-shop
D
Jugendherbergen
icht nur für ein jüngeres Zielpublikum haben die Jugendherbergen ihren
Reiz, wenngleich sie keinerlei Angebote zum Weintourismus vorhalten –
die Hausordnung lässt keinen Alkohol zu. Jedoch liegen Jugendherbergen
in Weinregionen wie am Bodensee (Konstanz, Friedrichshafen, Überlingen) oder in
der Ortenau wie Schloss Ortenberg direkt umgeben von den Reben.
➤ www.jugendherberge-bw.de
N
Bemerkung zum Abschluss
ahlreiche Betriebe sind zunehmend sensibilisiert, auch (mobilitäts)behinderten Gästen einen Aufenthalt zu ermöglichen und sehen dafür bauliche Veränderungen vor, die bei Neubauten sowieso vorgeschrieben sind.
Die LAG kennzeichnet Betriebe als ‚behindertengerechte Unterkunft’. Weinanbaugebiete, wie der Kaiserstuhl verfügen z.B. über einen vom Rollstuhlfahrer Christoph
Sacherer verfassten und gedruckten ‚Handicap-Führer’, der wichtige Tipps u.a. zur
■
Erreichbarkeit von Ausflugszielen bietet.
Z
Bilder: Schwarzwald Tourismus
sowie im gut sortierten Buch- und Campingfachhandel erhältlich.
➤ www.badische-weinstrasse.de/Info/Aktuelles/wohnmobilstellplaetze
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Neues
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Die teuersten Weine….
Das Weinmagazin VINUM hat eine Liste mit den teuersten Weinen veröffentlicht:
Bei den höchsten erzielten Verkaufspreisen / Flasche / alle Jahrgänge lag das
Weingut Henri Jayer Richebourg Grand Cru mit 13676 € vor der Domaine de la
Romanée-Conti, Romanée-Conti Grand Cru mit 11983 Euro, und wiederum Henri
Jayer Vosne-Romanée, Premier Cru mit 7949 Euro. Dann kam ein deutscher Wein
von Egon Müller-Scharzhof, Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenauslese für
5967 Euro, den 7. Platz belegt Joh. Jos. Prüm mit einer Wehlener Sonnenuhr Riesling Trockenbeerenauslese für immerhin noch 4235 €.
Der höchste erzielte Verkaufspreis pro Flasche für einen bestimmten Jahrgang
erzielte die Domaine de la Romanée-Conti, Romanée Conti Grand Cru für 95092
€, gefolgt von Romanée Conti La Tâche Grand Cru vom selben Weingut für 89621
■
Euro und einem Château Pétrus, Pétrus für 89621 Euro.
Herbst 2016
Deutschland
Schwarzhandel mit Wein
in Rheinland-Pfalz
Der zuerst an der Mosel bekannt gewordene Skandal um jahrelangen Schwarzhandel mit Wein hat nun noch größere Ausmaße angenommen, als auch von
‚wein&mehr‘ berichtet. Inzwischen wurde in 87 Fällen ermittelt, in denen 7,7 Mio €
Steuern und Zinsen hinterzogen wurden – wie die Sprecherin des Landesamtes
für Steuern, Wiebke Girolstein mitteilte, seien bisher noch keine Fälle im angrenzenden Baden-Württemberg oder in Hessen aufgetaucht. Winzer in RheinlandPfalz hatten in bar Korken, Flaschen etc. gekauft und nur einen Teil als Ausgabe
bzw. Einnahme bei Verkauf einer passenden Menge Wein vermerkt – im Gegensatz
dazu hatten die Korken- bzw. Flaschenhändler ihre Einnahmen über den Verkauf
korrekt verbucht….Unklar sei bisher, woher der ‚schwarz‘ verkaufte Wein denn
■
gekommen sei.
Generation Riesling 10 Jahre alt
und unter 35 Jahren jung
Seit 2006 machen 530 Mitglieder der vom DWI gegründeten Generation Riesling
und damit der weltweit größten Jungwinzer-Organisation national und international Werbung für den deutschen Wein. Zum Zehnjährigen gab es ein neues Logo,
das wie alle weiteren Infos unter www.generation-riesling.de sowie unter face■
book.com/GenerationRiesling zu sehen ist.
Deutsche Weinlagen digital abrufbar
Bild: CéCédille /Wikipedia
Auf der homepage des DWI (Deutsches Weininstitut www.deutscheweine.de ist
ein digitaler Weinatlas eingestellt, der parzellengenau alle Weineinzellagen von
zehn deutschen Weinanbaugebieten sichtbar macht. Es fehlen noch Franken,
Sachsen, und Saale-Unstrut. Baden-Württemberg nimmt eine Vorreiterrolle ein,
denn hier sind zusätzliche hilfreiche Informationen zur Bodenformation, Höhe,
Durchschnittstemperatur und dem Mittel der jährlichen Niederschläge angegeben.
Die Karte kann auch wein-touristisch genutzt werden, denn sie zeigt die schönsten
■
Weinsichten und Höhepunkte der Weinkultur.
Stellenwert des Kulturguts Wein
in Frankreich
Trockene Weine weiter im Trend
Am 31. Mai weihte niemand anderer als der französische Präsident François Hollande die Cité du Vin in Bordeaux ein. Das architektonisch geschwungene Gebäude
soll mit seinen zehn Stockwerken einem in Bewegung befindlichen Schluck Wein
in einem Glas nachempfunden sein – ein Weinbaumuseum und ein untergebrachter Freizeitpark vermitteln auf spielerische Art und Weise das Thema ‚Wein‘ entlang
von 19 Stationen. Der französische Präsident betonte die Wichtigkeit der französischen und europäischen Weinproduktion mit ihren geschützten Ursprungsbezeichnungen, die gerade bei den Verhandlungen um Freihandelsabkommen und
■
TTIP geschützt werden müssten.
Das DWI teilt mit, dass sich trockene Weine weiter am Markt behaupten, denn „46
Prozent aller heimischen Qualitäts- und Prädikatsweine wurden 2015 in der trockenen
Geschmacksrichtung abgefüllt“. Im Vergleich zu 2015 ist damit ein Plus von zwei
Prozent zu verzeichnen und im Vergleich zu 2005 gar eine Steigerung von neun Prozent.
„Der Anteil der halbtrockenen Weine lag im vergangenen Jahr bei 23 Prozent und ist
damit seit zehn Jahren relativ stabil“. Fast 90 % der erzeugten Weinmenge wird qualitätsgeprüft, das waren in 2015 132.000 Weine mit einer Gesamtmenge von 7,4 Mio.
Hektolitern. Diese unveränderte Menge entspricht auch den gleich gebliebenen An■
teilen von 59 Prozent Weiß-, 30 Prozent Rot- und elf Prozent Roséwein.
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Herbst 2016
Winzer pflanzen mehr weiße Sorten
Bis vor acht Jahren wuchs die Rotweinfläche in Deutschland, nun werden auf 65 %
der Gesamtrebfläche von 102.543 ha weiße Rebsorten angebaut (67.074 ha). Vor
allem Grau- (5.974 ha)und Weißburgunder (4.973 ha) legten zu, konnten aber den
ebenfalls wachsenden Riesling auf einer Fläche von 23.596 Hektar noch lange nicht
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vom ersten Platz verdrängen. Bei den Spezialitäten ist der Sauvignon Blanc mit 894
ha auf dem Vormarsch, während die Scheurebe mit 1.414 Hektar ihren Platz behielt.
Deutschland liegt im Spätburgunderbereich (11.784 ha) weltweit auf dem dritten
Platz hinter Frankreich und den USA. Internationale Sorten wie Merlot (619 ha) oder
Cabernet Sauvignon (364 ha), Shiraz (61 ha) oder Cabernet Franc (51 ha) nehmen
■
noch bescheidene Anbauflächen in Beschlag.
Die schönste Weinsichten der 13 deutschen Weinanbaugebiete 2016
Per online-Abstimmung hat das DWI zum zweiten Mal zur Wahl der schönsten
deutschen Weinsichten aufgerufen – aus 54 Vorschlägen wurden folgende
Wein(aus)sichten gekürt:
Die Schönsten Weinsichten 2016:
Anbaugebiet
Ahr
Ort
Dernau
Baden
Kappelrodeck
Franken
Iphofen
Hessische Bergstraße Heppenheim
Mittelrhein
Andernach
Mosel
Leiwen
Nahe
Pfalz
Meddersheim
Wachenheim
Rheingau
Kiedrich
Rheinhessen
Siefersheim
Saale-Unstrut
Höhnstedt
Sachsen
Zadel
Württemberg
Hessigheim
Aussicht
Vom Sonderberg auf Dernau
und seine Steillagen
Vom Dasenstein über Weinberge
in die Rheinebene
Iphöfer Weinlagen und Umgebung
Vom Eckweg auf die Starkenburg
mit den umliegenden Weinbergen
Mittelrheintal und Weinlagen von
Leutesdorf
Von der Zummethöhe auf die Moselschleife bei Leiwen und Trittenheim
Weinlagen von Meddersheim
Wachtenburg mit Weinbergen
am Haardtrand
Von Burg Scharfenstein auf die Weinlagen von Kiedrich und Martinsthal
Von der Winzeralm auf Siefersheimer
Lagen und rheinhessisches Hügelland
Rollsdorf mit Terrassenlagen am Ufer
des Bindersees
Vom Proschwitzer Weinbergshäuschen
auf Weinberge und die Albrechtsburg
Terrassenlagen der Besigheimer
Felsgärten am Neckar
Broschüre zu den schönsten Weinsichten.
Bild: DWI
„Vielen Menschen insbesondere außerhalb der Weinbaugebiete ist nicht bewusst, in welch reizvollen Landschaften unsere Weine wachsen. Mit diesem
2012 gestarteten Projekt wollen wir neue weintouristische Ziele in den Anbaugebieten schaffen, die zu einem Besuch unserer Weinregionen und zum Genuss
der Weine dort einladen, wo sie wachsen“, erklärt DWI-Geschäftsführerin Monika
Reule.
Die 13 Aussichtspunkte werden im Verlauf des Jahres vor Ort jeweils mit einer
gut sichtbaren Stele des Mainzer Künstlers Ulrich Schreiber als „Schönste Weinsicht 2016“ gekennzeichnet und offiziell eingeweiht.
Aus Baden wurde der Dasenstein mit seiner Granitfelsenformation in Kappelrodeck zur schönsten Weinsicht gewählt und hat dabei unter allen 13 Anbaugebieten in Deutschland die höchste Stimmenzahl erreicht. Der Winzerkeller Hex
vom Dasenstein verspricht sich von der Auszeichnung einen weiteren Bekannt■
heitsschub.
Feinfruchtige Weine - ganz in Ihrer Nähe
aus St. Georgen!
Die schönste Weinsicht in Baden – Hex vom Dasenstein in Kappelrodeck.
Bild: Winzerkeller Hex vom Dasenstein
Lothar Schüler · Basler Landstraße 87 · 79111 Freiburg-St. Georgen · Tel. 0174 728 68 85
[email protected] · www.weingut-paradies-freiburg.de
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Herbst 2016
2017: Branntweinmonopol fällt weg
Es war den Brüssler Bürokraten schon lange ein Dorn im Auge – das uralte
Recht der badischen Verschlussbrenner, das in der Ortenau z.B. auf die Erlaubnis
des Straßburger Erzbischofs von 1726 (!) zurückgeht, zu kippen. Noch läuft bis
30. September 2017 eine Gnadenfrist für die 20.000 Kleinbrenner im Badischen.
Das Monopol erlaubte den Kleinbrennern mit eigenem Brennrecht jährlich max.
300 Liter Alkohol an Vater Staat zu verkaufen. Aufbereitet wurde er mit Gewinn,
um danach an die Industrie weiter verkauft zu werden. Die Brenner erhalten einen Betrag von ca. 4 € / Liter - kein wahrlich üppiger Betrag. Aber viele Kleinbrenner rechnen jedes Jahr mit dieser Einnahme, die sie aus dem Verkauf der
gebrannten Äpfel, Zwetschgen oder Birnen nie erzielen würden und die im arbeitsärmeren Winter zudem eine abwechslungsreiche Beschäftigung im warmen
‚Brennhüsli’ bietet. Der Verkauf in die Gastronomie oder direkt an Kunden hat
bei den kleinen Brennern stark nachgelassen, auf Spezialitäten ausgerichtete
Brenner, die Kernobst (Kirsche), Trester (Grappa) oder Wildbeeren (Schlehen,
Zibärtle) zu Hochprozentigem umwandeln, verzeichnen jedoch Zulauf. Ihre er-
Neues
zeugte Qualität führt zu Prämierungen und über die Bekanntheit zum Verkaufserfolg. Viele Brenner, die auf einen traditionellen Alkoholgehalt von 45 – 50 %
setzen, werden ebenso nicht nachgefragt – man bevorzugt es moderater. Der
durch importierten Alkohol gesättigte Markt lässt manche Brenner nun angesagten Gin oder Whisky destillieren – der Erfolg der ‚Affen-Brenner’ wirkt ansteckend. Zudem muss nach neuer Regelung dann jeder Brenner direkt nach
dem Brennen den Alkohol versteuern – für viele Kleinbrenner mit ungewissem
Verkauf eine finanzielle Hürde.
Wie sich der Wegfall des Monopols auf die heimischen (Streu-)Obstwiesen und
Obstanlagen auswirkt, liegt noch im Dunkeln, ein über Jahrhunderte gepflegtes
Kulturgut scheint zumindest aus der badischen Fläche zu verschwinden. Welche
Folgen die mit der Regelung verknüpfte Ausdehnung des Brennrechts auf ganz
Deutschland hat, ist ebenso ungewiss. Jeder Landwirt mit einer bestimmten
Fläche kann dann seine Erzeugnisse verschnapsen und dies sogar ohne Bezah■
lung eines Brennrechts.
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Baden
Gewinner des diesjährigen baden-württembergischen Weintourismuspreis
Das Land Baden-Württemberg hat seit einiger Zeit den Weintourismuspreis ausgelobt. Zu den diesjährigen Preisträgern gehört die Stadt Offenburg für ihr Gesamtkonzept aus ‚Genuss, Wein, Bewegung‘, das nach Meinung der Jury „Weingenuss
und Stadterlebnis auf vorbildliche Weise zusammenführt“. Offenburgs Marketingleiter Stefan Schürlein brachte das von Geschäftsführer Andreas Braun der TMBW
als vorbildlich gelobtes Projekt 2014 auf den Weg. Unter 28 Bewerbern aus dem
Badischen obsiegte das Konzept, das von
der Projektleiterin Weintourismus Tanja Keck
betreut wird. (www.offenburg.de). Weiterer
gleichwertiger Preisträger ist die 2015 eröffnete "Weinerlebniswelt" der Heilbronner
Genossenschaftskellerei (www.wg-heilbronn.de). Anerkennungspreise erhielten
das Kloster Maulbronn für ‚Wein im Klo- Weinwandertag.
ster‘" (www.kloster-maulbronn.de) und
der Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord musabteilung als wirtschaftlich bedeutsamer Standortfaktor beim Wirtschaftsmifür den Engelssteig in Bühlertal. nisterium beheimatet, die neuerliche Neuzuordnung ist auch aufgrund der perso(www.buehlertaeler-engelsberg.de).
nellen Besetzung nicht unumstritten. Der Weinbau in Baden-Württemberg mit dem
Zum ersten Mal überreichte der neue Weintourismus ist nun beim neuen/ehemaligen Landwirtschaftsminister Peter
Tourismusminister Guido Wolf den Preis Hauk angesiedelt, was für dieses spezielle Tourismussegment eine gemeinsame
– über die neue Eingliederung der Tou- Vermarktung ebenfalls erschweren dürfte. Wie Geschäftsführer Christopher Krull
rismusabteilung in das Justizressort der Schwarzwald Tourismus GmbH bei der Pressekonferenz anlässlich der Mitglieund das für Europa zuständige Ministe- derversammlung am 13. Juli in Bad Säckingen ausführte, liegen z.B. von der Vorrium und losgelöst vom bisherigen Mi- gängerregierung beschlossene Konzepte, wie ‚Natürlicher Dorfurlaub‘, ein Fördernisterium für den Ländlichen Raum ist programm kleinerer Betriebe auch auf Winzerhöfen auf Eis, da die Zuständigkeiten
man unter Touristikern nicht sehr zwischen den Ministerien (noch) nicht geklärt seien und man deshalb auch bei der
■
glücklich. Lange Jahre war die Touris- Finanzierung nicht vorankomme.
Herbst 2016
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Magdalena Malin ist die 67. Badische Weinkönigin
Fünf junge Frauen hatten sich dieses Jahr um die drei Plätze bei der Wahl zur Badischen Weinkönigin und der beiden Weinprinzessinnen beworben.
Geschäftsführer Peter Wohlfarth vom Badischen Weinbauverband stellte fachliche Fragen nach Sektkorken, Weinstein, Hefen, Gescheinen und der Vermarktung
von Weinen übers Internet – bis die Meersburgerin Magdalena Malin von einer
Fachjury zur Weinkönigin gewählt wurde. Ihr zur Seite stehen die Weinküferin, Winzerin und Weinbautechnikerin Nicole End aus Zell-Weierbach, beschäftigt bei der
Weinmanufaktur Offenburg-Gengenbach und die Bötzingerin Katharina Dier, die
als Kauffrau beim Badischen Winzerkeller in Breisach arbeitet. Alle haben als Bereichsprinzessinnen bereits einschlägige und vorbereitende Erfahrungen sammeln
können: Katharina Dier für den Kaiserstuhl-Tuniberg wie Nicole End in dieser Funktion in der Ortenau und Magdalena Malin, die dieses Amt am Bodensee bekleidete.
Die 22-jährige studiert im 6. Semester Weinbetriebswirtschaft in Heilbronn und
hat im nächsten Semester Prüfungen vor sich, die aber wohl aufgrund der zeitlichen
Beanspruchung erst einmal verschoben werden dürften. Sie stammt nicht aus einem Weinbaubetrieb, wurde aber im verwandtschaftlich verbundenen Meersburger
Weingut von Peter Krause an den Wein und letztlich an ihren Beruf herangeführt.
Bilder: Hubert Matt-Willmatt
Magdalena Malin ist die fünfte Weinkönigin vom Bodensee – zudem waren alle
■
ihre vier Vorgängerinnen aus dem Weinort Hagnau.
VDP Baden – Lange Nacht der Weingüter
Geschäftsführer Peter Wohlfahrt stellt Fragen an die Kandidatinnen, die der Jury
eine Entscheidung erleichtern helfen.
Die Veranstaltungsreihe hat sich etabliert und findet mit allen 19 Betrieben des
VDP Baden am 26. November von 18.00 bis 24.00 Uhr (Eintritt 35 €) in Östringen
(Weingut Heitlinger), Angelbachtal-Michelfeld (Weingut Reichsgraf und Marquis
zu Hoensbroech) und Leimen (Weingut Seeger) zum Eintrittspreis von 35 € statt.
Kartenbestellungen und weitere Infos unter www.vdp-baden.de
Während über dem VDP Baden die Sonne lacht, sorgen dunkle Wolken im VDP
Mosel-Saar-Ruwer e.V. für mehr als schlechte Stimmung. Da zwei (renommierte)
Weingüter, das von Markus Molitor, Zeltingen und der Lubentiushof von Andreas
Barth, Niederfell bei der vorbereiteten Abstimmung ‚durchgefallen‘ waren, traten
der 1. Vorsitzende Egon Müller-Scharzhof und der 2. Vorsitzende Nik Weis umge■
hend zurück. Mit ihren Weingütern verbleiben sie jedoch beim VDP.
Staatliche Schlösser und Gärten –
Gartenführer und Schlosserlebnistage 2017
E D E L B R Ä N D E
Der Verein Staatliche Schlösser-Burgen-Gärten, Michael Hörman stellte anlässlich des Beitritts der Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH zum Verein auch das Buch ‚Traumgärten am Oberrhein‘ (T. Götz Verlag, ISBN 9-783981-7887-16, 15,40 €) vor. Es listet im Jahr der Gärten 2016, 74 Gärten und
Parks links und rechts des Rheins, in Baden und im Elsass auf, darunter auch
Gärten, die mit dem Thema ‚Wein‘ verbunden sind, so der Gutedelgarten in Badenweiler. Der Schlosserlebnistag 2017 (immer am dritten Sonntag im Juni),
bei dem alle Schlösser-Burgen-Gärten geöffnet haben, wird dem Thema Wein
und Kultur gewidmet sein – Geschäftsführer Michael Hörmann (Tel 072 51
742700, [email protected]) freut sich über Kooperationsangebote von Weingütern und WGs, die sich 2017 an gemeinsamen Aktionen
■
beteiligen möchten.
www.marder-edelbraende.de
WEIN
&mehr
Seite 12
Herbst 2016
Mit der Weinbox „Badische Entdecker“ Edition 2.0 –
sich einmal quer durch Baden probieren
In zweiter Auflage ist „Die Weinbox“ der Generation PINOT erhältlich www.generation-pinot.de /die Weinbox. In der stylisch-stabilen Kartonbox der Jungwinzer
renommierter Weingüter und Winzergenossenschaften befinden sich 24 Einzelfächer, befüllt mit 24 Flaschen aus zwölf Betrieben mit besten badischen Rot- und
Weißweinen. Die hervorragend ausgebauten Jahrgangsweine in der 0,25 l Flasche
stellen ein tolles Geschenk, Designobjekt und schließlich nicht nur eine Verwendung
Die aufgeklappte Weinbox.
Bild: Generation Pinot
als geschmackvoller Adventskalender dar. In Zusammenarbeit mit
der Designagentur merz punkt aus
München und VerDe/Verpackung
setzen die Jungwinzer das Projekt
um. „Damit verschenkt wird eine
Erlebnisgeschichte der Sinne,
probiert man sich doch, wie nun
auch die neu abgebildete Legende auf der Rückseite der
Box zeigt, quer durch die badischen Weinbaugebiete“, erklärt Bettina Schumann (Weinhaus Bettina Schumann und Weinhaus Rabe). Die Weinbox der Generation Pinot.
Bild: Beate Kierey
Das einzigartige Genussgeschenk kostet
79,90 € zzgl. Versandkosten und ist un■
ter [email protected] oder Tel 0160 92146529 zu bestellen.
Badische Weinmesse in Offenburg
Für die am weitesten entfernten badischen Weinanbaugebiete Tauberfranken und
den Bodensee ist leider die Weinmesse in Offenburg immer etwas zu weit entfernt,
jedoch würden sie mit ihrem Weinangebot die Anzahl der anstellenden Betriebe
auf 100 anheben können. Doch die insgesamt 95 badischen und portugiesischen
Winzer des Douros, hatten wieder ihre 1.000 besten Tropfen, und das zur Hälfte
aus dem Spitzenjahrgang 2015, zur Verkostung im Angebot. Der Präsident des
Badischen Weinbauverbands Kilian Schneider machte unter den Weingenießern
eine neue Entscheidungsebene fest, denn neben Qualität und Preis bestimme zusätzlich auch der Einkauf mit ‚gutem Gewissen’ das Einkaufsverhalten. Mit Josefine Schlumberger machten die Deutsche Weinkönigin sowie die Badische Weinkönigin Isabella Vetter mit den deutschen und badische Weinprinzessinnen der
Badischen Weinmesse ihre souveräne Aufwartung und bestätigten dabei die launigen Worte des Winzers und Bloggers Dirk Würtz. Er stellte fest, dass der deutsche und besonders der badische Wein viel jünger geworden sei, da die jungen
Winzer viel gereist und nach Hause gekommen seien, um etwas zu ändern, jedoch
dabei ihre Identität nicht aufgegeben hätten. Als Besucherwein wurde der halbtrockenen Müller-Thurgau Qualitätswein 2015 vom Weingut Siegbert Bimmerle
gewählt, gefolgt vom MT-Kabinett 2015 des Winzerkellers Auggener Schäf und
des Il Tedesco – MT Frühlings- und Sommerwein Kabinett 2015 der WG Rammersweier. Zum Vormerken: Die nächste Badische Weinmesse findet am 6. und
7. Mai 2017 statt – dort mit einer speziellen Abteilung ‚Baden Spirits’ mit Anbie■
tern von Spirituosen.
Cakepops & more
Marion Blank aus Appenweier kennt man mit ihre süßen Produkten bei Familienfesten, Hochzeiten und Veranstaltungen aller Art – aber auch von der Freiburger
plaza culinaria und von der letzten Badische Weinmesse auf der sie zum ersten
Mal mit einem Stand vertreten war. In einem angebotene Rotwein-cakepop verarbeitete sie einen 2013 Waldulmer Spätburgunder Kabinett zu einem selbst hergestellten Rotweingelee. Vor sieben Jahren bereiste sie mit ihrem Mann die USA und
fand die cakepops so lecker, dass sie diese auch zuhause für Freunde und Bekannte
anfertigte. 2014 legte sie eine Prüfung bei der Handwerkskammer ab und meldete
ein Gewerbe an – die cakepops sind in der Regel jugendfrei, doch experimentieret
Marion Blank auch immer wieder mit einem alkoholhaltigen ‚Innenleben’. Der Erfolg
auch auf der Badischen Weinmesse gibt ihr Recht – bereits am Sonntagmittag waren alle cakepops mit und ohne Rotwein über den Ladentisch gegangen! (www.ca■
kepopsandmore.de)
Marion Blank auf der badische Weinmesse in Offenburg mit ihren Rotwein
cakepops.
Bild: cakepops&more
Herbst 2016
WEIN
&mehr
Seite 13
04-3) heraus gebracht
worden. Isolde DöbeleCarlesso hat darin ein informatives und sachkundiges Nachwort verfasst.
Heckers Geburtstag jährt
sich 2016 zum 205. – sein
Todestag zum 135. Mal und
1906, also vor 110 Jahren,
verstarb Adolph Blanken■
horn.
Heckers 205. Geburtstag
„Lebt der Hecker noch?“ heisst die rhetorisch gestellte Frage im Heckerlied, das
an den badischen Revolutionär erinnert und seinen Kampf für Demokratie und
Freiheit. Bekanntlich scheiterte die von Baden ausgehende Revolution von 1848/49
in Deutschland, da die reaktionären Kräfte obsiegten und die preußischen Truppen
der Revolution ein blutiges Ende bereiteten. Es ist müßig zu fragen, welche Wendung die deutsche Geschichte
mit den drei Kriegen im Zeitraum von
1870 bis 1945 genommen hätte, wären Hecker und Struve und ihre Mitstreiter zuvor politisch erfolgreicher
gewesen. Hecker flüchtete in die USA
und kümmerte sich dort auch um
landwirtschaftliche Fragen. Sein auch
heute noch interessant zu lesender
Briefwechsel aus den Jahren 1872 –
1880 mit dem Müllheimer Weinbaupionier Prof. Dr. Adolph Blankenhorn
ist schon 2007 vom Brackenheimer
Carlesso Verlag (ISBN 978-3-939333-
Blankenhorn-Denkmal
in
Müllheim. Bild:TI Müllheim
Neuer Imageclip zur
Badischen Weinstraße
Ein neuer Imageclip für die Badische Weinstraße wurde vor Kurzem erstellt und
macht Lust auf einen Urlaub in der Weinerlebnisregion.
■
www.badische-weinstrasse.de/Info/Imagefilm2
Neuer Wein in ‚neuen‘ Schläuchen - Wein aus der
‚Bag-in-Box‘ schon lange kein ‚No-Go‘ mehr
Vorweg: Wein aus dem Tetra-Pack (Kartonverpackung) ist auf keinen Fall mit
den sogenannten ‚Bag-in-Box‘ (BiB) zu verwechseln. Denn bei einem BiB handelt
es sich um einen Karton, in dessen Innern sich ein Schlauch befindet, der mit
Wein befüllt wird. Über einen Zapfhahn erfolgt die Entnahme des Rebensaftes.
Die BiBs sind seit Jahren in vielen Ländern im Kommen, in Deutschland zieren
sich die Verbraucher allerdings noch. Wirkt das innovative Konzept zu wenig
„weinromatisch“? Steht für uns die Weinflasche (wie auch der Korken) als Inbegriff der Weinkultur? Dabei haben die BiBs einen klaren Vorteil, vor allem für
Menschen, die Wein trinken und ihn nicht sammeln und lagern wollen. Die Verpackung ist nachhaltig, denn sie verbraucht im Vergleich zur Glasflasche 72
Prozent weniger Energie, 78 Prozent weniger Wasser und verursacht 82 Prozent
weniger CO2 –Ausstoß (lt. „Nordic Life Cycle Assessment Wine Package Study“
der schwedischen Regierung). Die Oxidation des Weins wird verhindert, da sich
der Vakuumschlauch nach jeder Entnahme zusammen zieht und so weder Sauerstoff noch Licht (Umverpackung) den Wein beeinträchtigen. Nach Anbruch
bleibt der Wein in der BiB ein bis zwei Monate frisch. Die drei Liter Box entspricht
vier Flaschen Wein und passt in alle handelsüblichen Kühlschränke. Das Staatsweingut Freiburg bietet hochqualitative Bio-Weine (ECOVIN zertifiziert) aus dem
aktuellen 2015er Jahrgang (Spätburgunder, Weiß- und Grauburgunder, Riesling
trocken, Müller-Thurgau feinherb) in der „Grünen Weinbox“ an. Übernommen
hat das WBI die Marke „Grüne Weinbox“ von den Gründern, den Brüdern Blasberg, die das Unternehmen nicht weiterführen konnten. Das WBI hat sich mit der
langjährigen Züchtung von PiWis bereits der Nachhaltigkeit verschrieben. Mit
der Abfüllung in die umweltschonenden Bag-in-Box will man diesen innovativen
Weg fortsetzen, der laut Kolja Bitzenhofer (Leiter Marketing / Vertrieb) bisher
"sehr gut angelaufen ist. Wir
haben deutlich mehr verkauft als geplant so dass wir
demnächst den ersten Wein
schon wieder nachfüllen.
Die Resonanz ist bis auf wenige Ausnahmen sehr positiv. Wir hatten die Grüne
Weinbox jetzt auf dem Freiburger
Weinfest im Einsatz und es war an unserem
Stand der meistverkaufte Wein".
www.gruene-weinbox.de und
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www.staatsweingut-freiburg.de.
Die Grüne Weinbox
Bild: Staatsweingut Freiburg
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Seite 14
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Sonja Höferlin verlässt Badische Weinwerbung
Die Meldung, dass Sonja Höferlin die Badische Weinwerbung verlässt, kam doch
etwas überraschend. Wechselnde Arbeitsstellen sind in ihrer beruflichen Karriere
zwar keine Seltenheit, doch auf Nachfrage erklärt sie, in einem Alter zu sein, um
noch einmal etwas Neues anpacken zu wollen.
Bei der 2009 neu gegründeten Badischen Weinwerbe GmbH hatte sie bei Amtsantritt als Geschäftsführerin keinen leichten Stand – zuvorderst ging es darum,
widerspenstige Genossenschaften vom Austritt abzuhalten, die Finanzierungssituation neu zu regeln und vor allem auch die privaten Weingüter an Bord zu holen.
Mit viel Geschick, Durchsetzungsvermögen und Charme ist ihr das auch gelungen.
Geradezu eine Riesenaufgabe ist hingegen, den vielstimmigen Chor des badisches
Weins auf dem deutschen Binnenmarkt wie auch nach außen zu bewerben. Zwiespältig wurde in diesem Zusammenhang in der heimischen Weinbranche die 2014
lancierte Werbekampagne der Agentur ‚Scholz &Friends’ mit austauschbaren Models und der gelbfarbigen Grundstimmung aufgenommen – der Basisfrage bleibt,
soll der (zahlungskräftige) Genusstrinker im reiferen Alter angesprochen werden
oder aber ein junges Publikum für einen (moderaten) Weingenuss? Beiden Zielgruppen scheint die in Hamburg ausgedachte Werbung nicht gerecht geworden zu
sein, nimmt man die aktuellen stagnierenden bzw. sinkenden Verkaufszahlen des
badischen Weins als Gradmesser. Schwierig ist Baden ebenfalls zu positionieren,
da neun unterschiedliche Regionen auf etlichen hundert Kilometern mit unterschiedlichen Profilweinen am Markt vertreten sind, aber die WGs wie auch die pri-
vaten Weingüter natürlich für sich in Anspruch nehmen, eine erweiterte Burgundersortenpalette und mehr bedienen zu
wollen. Rührig kümmerte sich Sonja Höferlin auch immer um die badischen
Weinhoheiten, war sie doch selbst vor
30 Jahren Badische Weinkönigin. So waren ihre an die eben neu gewählten
Weinprinzessinnen und die Weinkönigin
gerichteten Worte auch solche in eigener
Sache, als sie fragte: „Wie hinterlässt
man Spuren? Wichtig ist es, sich selbst
treu zu bleiben“, und „je mehr man investiert, desto mehr bekommt man zurück!“
Christiane Lauber
Bild: Privat Es ist zu respektieren, dass Sonja Höferlin keinem Medium ein Interview gewähren wollte und sie sich aus ihrer Position zurückzieht - so bleibt auch
wein&mehr nur, ihr für ihre Zukunft in jeder Hinsicht alles Gute zu wünschen. Mit
Christiane Lauber (49), Marketingchefin beim Mineralwasserhersteller Aqua Römer
■
/ Göppingen ist bereits eine Nachfolgerin berufen.
20 Jahre Weingut Dilger – Ökologischer Weinbau in Freiburg - St. Georgen und Merzhausen
Will man das Weingut und die Brennerei des aus Rheinfelden stammenden Andreas
Dilger aufsuchen, muss man sich in mehrere Hinsicht vom Bild eines klassischen
Weinbaubetriebs freimachen. Der Betrieb hat seit zehn Jahren in einem Seitentrakt
des historischen Straßenbahndepots im
Freiburger Stadtteil Wiehre in der Urachstraße 3 eine Bleibe gefunden. Ein Verkaufsraum, Lagerräume, Presse und Abfüllanlage sowie die ebenfalls vor zehn
Jahren neu installierte Brennanlage haben dort eine fast innerstädtische Bleibe
gefunden.
Für Andreas Dilger ist dieser Standort
ein wichtiges Symbol, geht es ihm grundsätzlich um die Verbindung von Stadt und
Land und damit der engeren Verzahnung
von Lebensmittelproduktion und Lebensmittelkonsum. Seit fünf Jahren besteht
das Agrikulturfestival (www.agrikulturfestival.de), das er mit ins Leben gerufen
hatte, so wie die Agrikulturwoche, die
dieses Jahr zum ersten Mal stattgefunden hat. Vor etlichen Jahren begründete
er den Kinderabenteuerhof in Freiburg,
um Stadt-Kindern den direkten Kontakt
mit der Natur und Land-Tieren zu ermög- Der erfolgreiche Piwi-Winzer Andreas
Dilger.
Bild: Hubert Matt-Willmatt
lichen.
Während dieser Zeit bekam der ausgebildete Sozialpädagoge Andreas Dilger
‚mehrere Stückle Reben‘ in St.Georgen angeboten, die er als Autodidakt und zu seinem Hobby betrieb. Ökologisch fing er seinen Weinbau an und stellte ihn nach und
nach und aus Überzeugung komplett auf Piwis um, wurde schon früh Mitglied bei
Ecovin, gehört der Regionalwert AG an. Anfangs belächelt, doch vom Staatlichen
Weinbauinstitut begleitet – kommen heute Winzer aus ganz Europa, um das auf inzwischen 4 ha angewachsene und ausschließlich mit Piwis betrieben Weingut zu
besuchen. „20 Jahre habe ich investiert, ein Weingut aus dem Nichts geschaffen,
flächen- und sortenmäßig erweitert“, meint Andreas Dilger. „Im konventionellen
und traditionellen Weinbau sind die Sorten sehr empfindlich, der aktuelle PeroDruck zeigt es wieder einmal mehr – ein hoher und häufiger Spritzmitteleinsatz ist
die Folge - es gibt mit den Piwis aber doch gute Alternativen zu dieser Wirtschaftsweise“! Sein Spritzmittelaufwand beträgt je nach Jahr 10 – 20% der herkömmlichen Menge…
Aus dem Obst von eigenen 1,5 ha Streuobstwiesen stammen Brände und Liköre.
Der Sortenspiegel beim Wein umfasst sechs weiße Sorten, eine Cuvée, sowie sechs
Rotweine, zwei Rosé, drei Seccos und einen Sekt. Anbau ist das eine – wie kommt
der Wein an? Dilger hat einen Hofverkauf eingerichtet, beliefert Läden und gastronomische Betriebe. Die Weine wurden bei nationalen und internationalen Piwi-Verkostungen immer prämiert – bei der ‚Best of Freiburger Piwi 2016‘ im Juli belegte
der Souvignier Gris 2015 den ersten und der 2015 Georges Rosé Cuvée den zweiten
Platz sowie der Solaris einen dritten Platz…
Ein großer Raum mit Bühne steht zudem für private Anlässe, Empfänge, kulturelle
Veranstaltungen und Ausstellungen aller Art zur Verfügung, auf dass Agrikultur und
Kultur bei einem guten Glas des Weinguts Dilger harmonisch zueinander finden.
■
(www.weingut-andreas-dilger.de)
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Neues
Seite 15
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Badische Bergstraße
Kraichgau / Stromberg
Es gibt ihn wieder, den Riesling vom Schriesheimer Schlossberg!
Die prominente Weinberglage
„Schlossberg“ liegt unterhalb der
Strahlenburg, Wahrzeichen der
Stadt Schriesheim. Die Terrassen
wurden 2007 neu angelegt und sind
seither ausschließlich mit Riesling
bestockt. Hier reifen die Trauben
heran, die handgelesen, schonend
gekeltert und mit Sorgfalt ausgebaut diesen finessenreichen Wein
ergeben.
In der Farbe zeigt er sich in einem
kräftigen grüngelb. Ein trockener
Riesling mit interessantem Bukett,
erinnernd an Papaya, Aprikose und
dezente Limetten-Minze. Gut balancierte Frucht-Säure-Harmonie mit
herzhaftem langanhaltendem Abgang. Hiervon konnten sich die Gäste der offiziellen Vorstellung dieses
Weines inmitten der Weinberge, aus
dem er stammt, überzeugen. Am
27. Mai 2016 trafen sich an der Ansicht vom Schlossberg.
Schlossberghütte die Vertreter der
Winzergenossenschaft, die Schriesheimer Weinhoheiten, Vizebürgermeisterin Barbara Schenk-Zitsch und Irmgard Mohr
vom Schriesheimer Verkehrsverein und
verkosteten das erste Glas des
„Schlossberg-Rieslings“. Mit seiner eleganten Aufmachung wertet er jeden
schön gedeckten Tisch gleich nochmals
auf.
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Seite 16
Neues
WEIN
&mehr
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Herbst 2016
Taubertal
Weinstraße Taubertal bietet auf 204 km kulturellen und kulinarischen Zauber
Die Weinstraße Taubertal erschließt das Weinland von Rothenburg ob der Tauber
bis nach Wertheim an den Main. Weinfreunde lernen auf dieser Route interessante
Anbaugebiete in Baden, Württemberg und Franken kennen. Zudem bieten atemberaubende Panoramablicke nachhaltige Eindrücke der Kulturlandschaft „Liebliches
Taubertal“. „Die Weinstraße Taubertal ist einfach ein kultureller und kulinarischer
Genuss, denn in den Städten, Gemeinden und Weinorten und in den dortigen kulturellen Einrichtungen lassen sich die edlen Weintropfen in ansprechender Atmosphäre wunderbar verkosten“, sagt Geschäftsführer Jochen Müssig vom Tourismusverband „Liebliches Taubertal“. Die Reise auf der Weinstraße Taubertal wird
in einem sehr anschaulichen und informativen Prospekt beschrieben. Darin sind
alle Weinorte und die Mehrheit der im Taubertal ansässigen Weingüter aufgelistet.
Ebenso ist die Routenführung von Wertheim-Dertingen bis nach Rothenburg ob der
Tauber bzw. Niederstetten beschrieben.
Das Informationsmaterial ist kostenfrei erhältlich beim Tourismusverband „Liebliches Taubertal“, Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Tel 09341
■
825805/06, www.liebliches-taubertal.de
Neues
In der Weinbergslage Külsheimer Hoher Herrgott. Bild: TLT / Peter Frischmuth
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Ortenau
Oberkircher Winzer „retten“ badische Weinmanufaktur Gengenbach eröffnet ‚von
Bender‘ Restaurant und Weine
Genossenschaften
Schon zum siebten Mal lobt das Weinmagazin Vinum unter Regie von Rudolf Knoll
den internationalen Genossenschaftscup aus. Insgesamt 51 Betriebe beteiligten
sich – vorne lagen am Ende württembergische Genossenschaften, so die WG
Stromberg-Zabergäu und die WG Fellbach. Den dritten Platz belegte die WG Lauf■
fen und punktegleich die badischen Oberkircher Winzer…
und verbindet sich mit dem Winzerstüble
Im ehemaligen Stammhaus
der WG Gengenbach, dem
einstigen Sitz der Adelsfamilie von Bender in der
Gengenbacher Hauptstraße, das den Gengenbacher
Winzern seit 1979 als Verkaufsraum diente, wurde
für einen „mittleren sechs- Die abendliche Weinmanufaktur. Bild: Susanne Wagner
stelligen Betrag“ ein WeinRestaurant mit Lounge-Bereich eingerichtet. Das Haus mit einem Kreuzgewölbekeller gelangte 1951 in den Besitz der damals mit 54 Mitgliedern neu gegründeten
WG, die es nun zu einem ansprechenden Gastronomiebetrieb umwandelte, in dem
man selbstverständlich die Weine der Weinmanufaktur (370 Winzerfamilien) verkosten und kaufen kann. Der Betrieb wird von Alexandra und Wilhelm Armbruster
geführt, sie leitet seit zehn Jahren das ‚Winzerstüble’, das durch einen Durchbruch
nun mit dem neuen Restaurant verbunden ist, während Wilhelm Armbruster, der
bisher das Landgasthaus ‚Schwarzwald’ betrieb, für eine „badisch-kreative“,
■
aber nicht zu „abgehobene“ Küche steht.
Herbst 2016
WEIN
&mehr
Seite 17
13 Durbacher Weingüter
präsentieren sich….
Horst Kröber
Nachdem man mit dem Klingelbergersymposium vor ein paar Jahren in Zusammenarbeit mit den umliegenden Weinbaugemeinden schon ein besonderes Weinevent ins Leben gerufen hatte, setzte man
nun mit der ersten Jahrespräsentation alRüdiger Nilles (re), Kellermeister der WG ler Durbacher Weinbaubetriebe einDurbach.
schließlich der WG neue regionale MaßBilder: Horst Kröber stäbe. Ist Durbach, was die Dichte und die
Wertigkeit der Betriebe und deren Weine
betrifft, fast einmalig in Deutschland, so ist es sicherlich auch nicht die Regel, dass
sich alle Weinbaubetriebe einer Gemeinde zusammentun, um gemeinsam eine hochkarätige Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Bar jeden Konkurrenzdenkens, getreu
dem Motto ‚gemeinsam sind wir stark’, boten Mitte April bei strahlend, sonnigem Kaiserwetter auf Schloss Staufenberg (eine
bessere Location ist kaum denkbar) zwölf
Weinaubetriebe und die WG Durbach insgesamt 132 Produkte zur Verköstigung an.
Von 14-19 Uhr konnten die Gäste sich an
den angebotenen Produkten erfreuen.
„Anders als bei dem Klingelberger-Symposium, welches in erster Linie dem Renommée unserer Rieslinge dienen soll, haben wir, mit Vertretern der gehobenen Gastronomie und Fachhändlern aus ganz Ba- Josef Rohrer (li) und Kellermeister
den Württemberg gezielt Leute eingeladen, Bruno Serrer (re) vom Weingut Schwörer
die als potentielle Kundschaft gelten,“ so aus Durbach .
Stephan Danner, Geschäftsführer der WG
Durbach und Organisator der Veranstaltung. Die Resonanz auf die Präsentation
war gewaltig. Schon um 14 Uhr waren die
Schlossparkplätze voll und man konnte
nur noch mit Shuttle- Bussen nach oben
fahren. Dort bot sich jedem Besucher ein
malerisches Bild auf dem Schlosshof. Tische und Bänke hatte man aufgestellt und
in der Mitte des Hofes präsentierten sich
die einzelnen Betriebe, dicht gedrängt nebeneinander. Dicht gedrängt auch die Gäste. Es wurde nicht nur probiert, sondern
Alexander Laible (li).
viele Besucher unterhielten sich intensiv
mit den Winzern über die zu probierenden
Produkte. Wenn auch alle Betriebe aus Durbach waren, so unterschieden sich doch
deren Weine, bedingt durch die unterschiedlichen Betriebsphilosophien und Ausbauweisen deutlich voneinander. Während manche Betriebe komplett den neuen Jahrgang
vorstellten und dementsprechend die Weine früh gefüllt hatten, stellten andere Betriebe
teilweise Fassproben vom 2015er vor. Die
Angebotspalette reichte vom einfachen
trockenen 2015er Rivaner bis hin zu einer
2003er Weißburgunder Beerenauslese.
Neben den Weinen wurden auch Sekte
und ein paar Edelbrände angeboten. Wunderbar war auch, zu erleben, wie die Be- Andreas Laible Jun.
rufskollegen miteinander und untereinander ihre Weine probierten und fachsimpelten. Natürlich war man in irgendeiner Form
Konkurrent, aber darum ging es bei dieser Veranstaltung nicht. Hierzu braucht es Viele.
Eine starke Gemeinschaft, die zusammen an einem Strang zieht. Miteinander agieren
heißt auch, voneinander lernen. Auch in dieser Hinsicht ist ein solches Event als überaus positiv zu bewerten. Egal ob ein Stand jugendlich frische 2015er Weißweine anbietet, oder ein anderer, wunderbar gereifte, komplexe Rotweine. Die Auswahl war sowohl quantitativ als auch qualitativ hervorragend. Die 300 geladenen Gäste aus ganz
Deutschland nahmen die Vielfalt dankbar an. Auch der Hausherr von Schloss Staufenberg, Prinz Michael von Baden war ob der großen Resonanz begeistert und lobte
dieses gemeinschaftliche Konzept. Doch nicht nur diese Veranstaltung war eine Premiere. Als Sahnehäubchen kreierten die Durbacher Betriebe noch eine spezielle Riesling-Cuvee, bestehend aus jeweils 40 Litern Riesling eines jeden Durbacher
Weinbaubetriebes. Der Wein wurde von
Rüdiger Nilles, Kellermeister der Durbacher WG ausgebaut und trägt die Bezeichnung „ Durbachs Winzer- 2015er
Klingelberger trocken“. Die Flaschen
kommen allerdings nicht in den Handel
sondern dienen touristischen und repräsentativen Zwecken.
Nachdem die Veranstalter so viel Zuspruch erfahren haben, wolle man sich
zukünftig einmal im Jahr treffen und zu
einer Jahrgangsverkostung einladen.
Auch die Auflage eines weiteren Gemein- Rene Huber, Kellermeister vom Weingut
schaftsweines ist schon im Gespräch. ■ Graf Wolff Metternich.
WEIN
&mehr
Seite 18
Herbst 2016
Weingut Nägelsförst verkauft
Weinhof Kippenheim
Querstraße 6
Tel.: 07825/864 253
Öffnungszeiten:
Mo. - Fr. von 9.00 bis 12.00 Uhr
15.30 bis 18.30 Uhr
Mittwochnachmittag geschlossen
Sa. von 9.00 bis 12.30 Uhr
23 Jahre war das Varnhalter Weingut im Besitz der Familie Strickler, die aus dem
traditionsreichen Weingut mit 33 Hektar Rebfläche oberhalb von Baden-Baden,
ein Weingut mit sehr beachtenswerten Weinen geschaffen hat. Gekauft hat das
Weingut (wieder) eine Unternehmerfamilie aus Süddeutschland – ‚Boden’ ist eine
gute Geldanlage, wächst darauf Wein, ist er eine umso bessere….Man darf auf
die weitere Entwicklung gespannt sein,
denn die neuen Eigentümer wollen Gut
Nägelsförst in allen
Richtungen weiter
■
verbessern Nägelsförst von oben.
Neues
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Bild: Weingut
Breisgau/Freiburg
Kühler Krug
Hotel · Restaurant
Fam. Georg Fehrenbach
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Bild: Hartmut910/pixelio
WEIN
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Herbst 2016
Erlebnisreicher "Goethe-Stadtrundgang"
durch Emmendingen mit Weinprobe
Seite 19
Wein
Weine
ne die
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munden
Auf den Spuren von Goethe erklärt Grete Krayer (Magd von Goethes Schwester
Cornelia Schlosser) erlebnisreich und weinselig die wichtigsten "Goethe Gschichtle" auf einem Stadtrundgang mit Weinprobe durch Emmendingen. Goethe war in
Emmendingen, wo er seine Schwester Cornelia Schlosser besuchte und Grete
Krayer kennt die Geschichten um Goethe ganz genau, war sie doch im Hause
Schlosser tätig. Die Führung findet statt am 08.10.2016, um 14:30 Uhr, Treff am
Schlosserhaus in Emmendingen (25 € / Person). Gruppentermine nach Verein■
barung möglich.
Weinhof Mundingen
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::
p paradies
Ihr Freizeitd T
vor
di den Toren
Freiburgs und March
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Das Emmendinger Stadtor.
Bild: Wikipedia
Wein, Wandern – Ziegen und eine
Weinprinzessin
große Gartenwirtschaft
täglicher Mittagstisch
Badesee
Wasserskianlage
Seestraße 30
Freiburg-Hochdorf
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unter www.tunisee.d
Autobahnausfahrt Freiburg-Nord
Telefon +49 (0) 7665 / 22 49
www.facebook.com/tunisee
Freiburgs beste Lage.
Die Teilnehmer werden von Gästeführerin Monika Reinbold mit den Ziegen und der
Breisgauer Weinprinzessin Lena Grodel auf der Burg Landeck herzlich begrüßt
und empfangen. Zum Auftakt gibt es einen Winzersekt. Unterwegs schenkt Lena
unter anderem ihren Prinzessinnen-Wein aus und es gibt "ebbis" mit Ziegenkäse
auf die Hand. Zum Abschluss kehrt man im Burgcafe Landeck ein, wo der Koch
eine Kombination mit Fleisch und Ziegenkäse zaubert. Die Führung findet statt am
12. 08. 2016 um 18.00 Uhr (39 € / Person), Treff an der Burg Landeck. Weitere
Informationen www.brigitte-von-landeck.de.
Anmeldung [email protected] oder Tel 07641 937185.■
Wein erleben
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Wein mitnehmen
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Gästeführerin Monika Reinbold und die Weinprinzessin Lena Grodel.
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Seite 20
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Herbst 2016
45. Breisgauer Weinfest in Emmendingen vom 19. August bis 22. August 2016
Bereits zum 45. Mal laden über zwanzig Winzergenossenschaften und Weingüter
aus dem Breisgau zum Weinfest nach Emmendingen vom 19. bis 22. August 2016.
Ab Freitag wird die Innenstadt zwischen dem Marktplatz, der Lammstraße und
der Landvogtei zur großen Wein- und Flaniermeile und lockt mit vielen besonderen
Angeboten rund um die Breisgauer Weine und Sekte sowie kulinarischen Spezialitäten viele zigtausende Besucher an. Eröffnet wird das Weinfest am Freitagabend
durch die neu gekrönte Breisgauer Weinprinzessin. Am Samstag und Sonntag fin-
Gute Stimmung ...
Jubiläumsfest
vom 02.-04.09.2016
rund um die WG!
den geführte Weinproben statt. Für eine individuelle Weinprobe sorgt das „Wii-Probiererli“. Die Karte ist an allen Weinständen oder am Infostand in der Lammstraße
erhältlich. Der Weinfest-Gottesdienst am Sonntagmorgen wird immer mehr zum
Publikumsmagnet und das grandiose Feuerwerk rundet das Weinfest zum Abschluss am Montagabend ab. Täglich gibt es Live-Musik auf insgesamt vier Bühnen. Von der Blasmusik über Coversongs und Tanzmusik ist alles dabei. Weitere
■
Informationen unter www.weinlandbreisgau.de
Herbst 2016
WEIN
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... beim Breisgauer Weinfest.
Lena Grodel
Breisgauer Weinprinzessin 2015/16
Seite 21
Bilder: Veranstalter
www.weinlandbreisgau.de
WEIN
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Seite 22
Neues
Herbst 2016
aus den badischen Weinbauregionen
Kaiserstuhl
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
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Grauburgunder-Preises 2016
Die Sieger zum Gruppenbild vereint.
Bild: Naturgarten Kaiserstuhl
Insgesamt 501 Spitzen-Weine wurden dieses Jahr für den Internationalen Grauburgunder-Preis angestellt. Davon stammen 479 Weine aus den deutschen Weinbaugebieten Franken, Hessische Bergstraße, Mosel, Nahe, Ortenau, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Württemberg und natürlich Baden (295 Weine). Aus Frankreich, Italien und
der Schweiz wurden 22 Weine angestellt. In einer öffentlichen Siegerweinverkostung
wurden die Sieger am Freitag, 24. Juni 2016 im Staatsweingut Freiburg, Gutsbetrieb
Blankenhornsberg, in Ihringen prämiert.
Bei den Weinen unter 13% ohne Holzfass lag das Weingut Müsel aus Rheinhessen
vorne, bei den Weinen darüber ebenfalls ein Weingut aus Rheinhessen: das Weingut
Manz aus Weinohlsheim, das auch bei den Premiumquialitäten den Geschmack der
Jury getroffen hatte. Bei den Edelsüßen dominierte die WG Oberbergen.
■
Die komplette Siegerliste findet sich auf www.naturgarten-kaiserstuhl.de
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am 10. und 11. September 2016
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Telefon 07662-9460-0
www.wg-oberbergen.com
NEU
WEIN
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Herbst 2016
Seite 23
Das Bereichsweinfest von Kaiserstuhl und Tuniberg in Breisach wird von Freitag bis Montag,
26. bis 29. August 2016 zum 60. Mal veranstaltet. Anlässlich des 30. Kreistrachtenfestes zieht
am Sonntag ein großer Brauchtumsumzug durch die Münsterstadt am Rhein.
Mit über 400 Weinen, einer enormen Vielfalt an Speisen und einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm zählt das Weinfest der beiden Anbaubereiche Kaiserstuhl und Tuniberg in der Europastadt Breisach zu den größten Badens. In seiner
60. Auflage, von Freitag bis Montag, 26. bis 29. August, setzt der Kreistrachtenumzug der traditionellen Veranstaltung ein zusätzliches Glanzlicht auf. Weitere Erlebnisse versprechen die Krönung der Bereichsweinprinzessin 2016/17 und das
Jubiläumsfeuerwerk am Freitagabend
sowie die Themenweinprobe „Weine im
Wandel der Zeit“ am Samstag Nachmit■
tag.
Kaiserstuhl-Tuniberg-Bereichsweinfest in Breisach.
Bilder: Kaiserstühler Wein-Marketing
Neuer Vertriebsleiter im Weingut
Freiherr von Gleichenstein / Vogtsburg-Oberrotweil
Der bisherige Vertriebsleiter Arne Kirner wollte sich nochmals beruflich verändern – nun hat das Weingut einen kompetenten Nachfolger gefunden: Tino
Schneider, gebürtiger Badener und ausgebildeter Betriebswirt ist am Kaiserstuhl
kein Unbekannter, leitetet er doch die St. Katharinen-Kellerei in Königschaffhausen, zuvor war er Geschäftsführer der WG in Gengenbach und zuletzt bei der WIV
Wein International AG in Langenlonsheim tätig. „Wir freuen uns, mit Tino Schneider einen erfahrenen Vertriebsleiter mit umfangreicher Weinexpertise gefunden
zu haben, dessen Herz für den badischen Wein und unser Unternehmen schlägt“,
■
so Johannes Freiherr von Gleichenstein.
Tino Schnieder
Kirstein folgt
auf Isele
Bild: Privat
Zum 1. Juli übernahm Denis Kirstein die Geschäftsführung der Winzergenossenschaft Achkarren. Vorgänger Waldemar Isele überlässt einen modernen, gut aufgestellten Betrieb.
Petra Littner
Waldemar Isele kennt die WG Achkarren wie seine Westentasche. Kein Wunder,
denn er leitete den renommierten Winzerkeller 28 Jahre lang. Viele Maßnahmen
wurden während dieser Zeit umgesetzt, zuletzt – im April 2015 – konnte der neu
errichtete Verkaufs- und Verwaltungsbereich seiner Bestimmung übergeben
werden. In diesem wirkt seit wenigen Wochen nun Denis Kirstein. Der 40-jährige
Betriebswirtschaftler, oder wie es heute heißt: „Master of Business Administration“, kennt sich im Metier aus. Sammelte er doch reichliche Erfahrungen beim
Wein- und Spirituosenimporteur Mack & Schühle AG im baden-württembergischen Owen (Landkreis Esslingen) und bei der Binderer St. Ursula Weinkellerei
GmbH in München. Seine umfangreichen Kenntnisse in Vertrieb, Einkauf und
Marketing kommen ihm nun bei der WG Achkarren zugute. Denn entsprechend
der Modernisierung und dem herausragenden Weinsortiment will der GenossenDenis Kirstein
Bild: privat) schaftsbetrieb mit 309 Mitgliedern und einer Ertragsrebfläche von 183 Hektar
in den Lagen Schlossberg und Castellberg nachhaltig geführt sein. Dass dies gelingt, daran hat der Vorstandsvorsitzende Michael Kunzelmann keine Zweifel. „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit
■
mit Herrn Kirstein“, erklärt er.
WEIN
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Seite 24
Herbst 2016
Badischer Winzerkeller – Geschäftsbericht 2015 - Aufsichtsrat neu konstituiert
Anlässlich der Mitgliederversammlung stellten Dr. Peter Schuster, Vorstandsvors. des Badischen Winzerlkellers sowie Vorstanbd Eckart Escher die Zahlen
des Geschäftsjahrs 2015 vor. Der Winzerkeller schloss das Jahr mit einem Umsatzplus von 1,5% (40,9 Mio €) ab und profitierte dabei auch vom durchschnittlichen Anstieg der Verkaufspreise im Lebensmitteleinzelhandel, der sich
um 3% auf 3,23 €/L erhöhte, was u.a. auch zu einem geringfügig höheren
Auszahlungsbetrag an die Winzer führte (8.660 €). 53 Mitglieder aus 30 vollanliefernden und 23 teilanliefernden WGs repräsentieren rund 3.000 Winzer.
Die Eingangsmenge im Herbst 2015 betrug 14,8 Mio Liter, wobei den Verantwortlichen Sorgen bereitet, dass Weine, wie z.B. Grauburgunder wegen nicht
genügenden Mengen nicht lieferbar waren und deshalb Regalmeter zurückerobert werden müssen. Die Vertriebsanstrengungen werden durch Neueinstellungen in diesem Bereich verstärkt. Bemerkt wird auch, dass Weißwein (Marktanteil 42 %) verstärkt nachgefragt wird und der Spätburgunder zwar mit 48%
Marktanteil ertragsstabil sei, aber eben stagniere. Wachstum sei im Premiumbereich über 5 € feststellbar.
Im Forum der Generalversammlung vom 29. Juni wurde Eckart Escher als
nicht hauptamtlicher Vorstand bestätigt. Für ihn und den Bereich Tuniberg wurde Bernd Simon in den Aufsichtsrat gewählt. Zudem gab es Wiederwahlen der
Aufsichtsratsmitglieder Rainer Zeller und Ernst Fünfgeld, beide für das Markgräflerland und Rolf Mauch für den Breisgau. Für den ausscheidenden Jürgen
Bender wurde Thomas Honold für den Kraichgau in den Aufsichtsrat gewählt.
Im Rahmen der nachgelagerten konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates
wurde diese Konstellation ebenfalls bestätigt und Rainer Zeller, bisheriger stell-
Unsere
Tipps
Gruppenfoto Vorstand und Aufsichtsrat Badischer Winzerkeller vom 14.07.16 –
v.l.n.r.: Dr. Peter Schuster, Vorstandsvorsitzender ; Harald Weiss, Schriesheim ;
Edgar Gimbel, Schallstadt (neuer stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender);
Thomas Honold, Malsch (neues Aufsichtsratsmitglied für den Kraichgau) ; Ernst
Fünfgeld, Heitersheim ; Mathias Meier, Kenzingen ; Bernd Hildwein, Malterdingen ; Eckard Schneider, Leiselheim ; Bernd Simon, Tiengen (neues Aufsichtsratsmitglied für den Tuniberg) ; Erwin Mick, Teningen-Nimburg ; Rainer Zeller,
Müllheim-Britzingen (neuer Aufsichtsratsvorsitzender) ; Günter Linser, Opfingen
; Rolf Mauch, Lahr-Sulz ; Eckart Escher, Merdingen (Mitglied des Vorstandes als
nicht hauptamtlicher Vorstand).
Bild: Badischer Winzerkeller
vertretender Aufsichtsratsvorsitzender in Ablösung von Eckart Escher nun zum
Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
■
wurde Edgar Gimbel aus Schallstadt.
Breisach am Rhein – Stadt der
badischen Weine und Sekte
Kürbisfest der WG Oberbergen
Kellerführungen mit Wein- oder Sektprobe
Stadtführungen mit Genuss
Kulinarische Weinproben
Prickelnde Zeitreise bei Geldermann
Kellerkrimi im Badischen Winzerkeller
Traktorfahrten durch die Weinberge
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Tel. 07667 940155
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Am Samstag und Sonntag, 10. und 11. September, lädt die Winzerkapelle Oberbergen
zum traditionellen Kürbisfest auf das Gelände der Winzergenossenschaft.
Inmitten bunter Kürbisse können sich die Gäste bei guten Weinen der WG Oberbergen
die selbstgemachten Kürbisspezialitäten schmecken lassen. Bewirtung gibt es am
Samstag zwischen 12 Uhr und 20 Uhr und am Sonntag zwischen 11 Uhr und 20 Uhr.
Kellerführungen der Winzergenossenschaft geben Einblicke in die Herstellung der
prämierten Weine, die anschließend natürlich probiert werden können. Dabei unterhalten Gastkapellen aus der näheren und weiteren Umgebung: Nicht fehlen darf beim
Kürbisfest die Kürbisprämierung „Wer hat den größten Kürbis?“ am Samstag um 15
■
Uhr. Dem Sieger winkt ein Eintritt in den Europa Park.
Das Restaurant mit der Natur in der Küche aus Wald, Wiese und Garten.
Gepflegte Weine und gemütliche Gastlichkeit.
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Wir haben Ruhetag am Sonntag ab 15.00 Uhr und Montag
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Herbst 2016
Neues
Seite 25
aus den badischen Weinbauregionen
Tuniberg
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
2017: 50 Jahre Versuchsgarten für Obstbau in Opfingen
1957 legte der Landkreis auf der Gemarkung der Gemeinde Opfingen einen Lehr- und
Versuchsgarten für Obstbau auf einer Fläche von 2,6 ha an. Nach dem Kauf von weiteren Grundstücken beträgt die Fläche nun 4,5 ha.
Vor allem zur Beratung der Obstbauern wurde der Garten angelegt – in Seminaren
werden von der Pflanzung bis zum richtigen Obstbaumschnitt alle wichtigen Themen
er befindet sich, wie auch der Anbau von Minikiwis und anderen Exoten im Versuchsstadium bei dem 40 unterschiedliche Sorten getestete werden. Ihr Gedeihen wird in
Beziehung zum Untergrund, zum Standort und in Beziehung zu unterschiedlichen Erziehungssystemen gebracht. Die Tafeltrauben tragen dabei so wohlklingende Namen,
wie Angela, Arkadia, Esther, Moldowa, Nelly, Rosina bis hin zu Viktoria.
Der diesjährige Tag der offenen Tür mit dem damit verbundenen Apfel- und Birnenfest
findet am Sonntag, 11. September statt. Das Programm und die Anfahrt zum Versuchsgarten entnimmt am besten der homepage (www.landwirtschaftbw.info/pb/MLR.ULBFR,Lde/Startseite/Versuchsgarten_Opfingen/Anfahrt), denn das
Gelände befindet sich mitten in den Weinbergen und hat keinerlei Anschrift – das Interesse am Obstbau kann man auf diese Weise noch mit seiner Abenteuerlust kombi■
nieren….
Der Versuchsgarten in Opfingen.
Bild: Landwirtschaftsamt Breisgau-Hochschwarzwald
behandelt. Welche (neuen) Sorten eignen sich unter den lokalen Bedingungen für einen
Anbau, welche neuen Anbaumethoden gibt es? Ein Schwerpunkt des Gartens liegt auf
Steinobst – einem interessanten Bereich speziell für Schnapsbrenner. Obstbauern
können jederzeit den Garten besuchen, um sich bei den kompetenten Obst- und Gartenbauberatern Rat und Hilfe holen. Geleitet wird der Garten von der Dipl.-Ing. Gartenbau (FH) Stefanie Lapcik, von der Außenstelle des LRA Breisgau-Hochschwarzwald in
Breisach – Obstbaumeister ist Walter Schüssele.
Für Endverbraucher bietet der Garten die Möglichkeiten, sein Obst selbst zu pflücken
bzw. Obst zu erwerben zu können. Auch verschiedene Säfte befinden sich im Angebot,
die montags und mittwochs von 13:00 – 16:00 Uhr sowie freitags von 10:00 – 13:00
Uhr erworben werden können.
Schon seit einiger Zeit hat man sich auch auf den Anbau von Tafeltrauben konzentriert,
Weinverkauf Munzingen
■ Winzerverein Munzingen
St. Erenstrudisstr. 14
■ Weinhof Karle
Oberer Weiher 10
Tel: 07664/93160
FAX 07664/931615
Weinverkauf Mengen:
■ Verena Fiand
Fronstr. 22a, Tel: 07664/2700
■ Martina Sehringer
Hauptstr. 1a, Tel. 07664/2945
■ Andreas Weis
Weberstr. 27, Tel. 07664/2434
Winzergenossenschaft
Gottenheim
Telefon 07665-9477210
Winzerverein Munzingen
Telefon 07664-910822 und 2700
und 93160 und 2945 und 2434
Winzergenossenschaft
Merdingen
Telefon 07668-995498-0
Winzergenossenschaft
Tiengen
Telefon 07664-1342
Winzergenossenschaft
Niederrimsingen
Telefon 07664-2624
WEINHAUS der Winzergenossenschaft Opfingen
Telefon 07664-6139970
und Tel. 07664-1744
Winzergenossenschaft
Oberrimsingen
Telefon 07664-5855
Winzergenossenschaft
Waltershofen
Telefon 07665-7431
WEIN
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Seite 26
Neues
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Herbst 2016
Markgräflerland
20. Gutedel-Cup des sonnenverwöhnten Jahrgangs 2015
„Mit viel Frucht, Saft und Kraft“, so die offizielle Verlautbarung, zeigte sich der
2015er Gutedel, dessen Preisträger traditionell im Kurhaus von Badenweiler der
Öffentlichkeit präsentiert wurden – und dies bereits zum 20. Mal.
Neben dem Markgräflerland waren die Weinbauregion aus der sächsischen
Weinregion Saale-Unstrut und aus der Schweiz präsent, wo der Gutedel seinen
Ursprung hat und dort unter der Bezeichnung als Chasselas und Fendant ausgebaut wird.
Wieder einmal mehr gewann in der
Kategorie „QbA trocken Markgräflerland“ ein Wein vom Weingut Engler /
Müllheim, dieses Mal der „2015 Müllheimer Gutedel“. In der Kategorie „Kabinett trocken“ lag der „2015 Dottinger
Castellberg“ vom Weingut H. Steinle
aus Ballrechten-Dottingen vorne, in der
Kategorie „Gutedel edelsüß“ der „2014
Auggener Schäf Eiswein Barrique“ vom
Winzerkeller Auggener Schäf und in der
Das Gutedel Cup- und Müllheimer Weinmarkt- Team: Thomas Basler, Markgräfler Wein e.V., Angelika Lesniak (BTT Badenweiler) und Thomas Senf (Markgräfler
Wein e.V.), Holger Lauer vom Müllheimer Kulturdezernat.
Bild: Beate Kierey
Kategorie „Selektion trocken“, dem internationalen Gutedel Cup, der „2015 Ollon Faveur des Muses“ von der Vereinigung „Les Artisans Vignerons d' Ollon“ aus der
■
Schweiz.
Der neu ins Leben gerufene Rebhiisle-Tag Laufen war ein voller Erfolg
M ARKE NZE I CH E N
Winzergenossenschaft Wolfenweiler eG
D–79227 Schallstadt-Wolfenweiler
Tel. 07664 4030-0
[email protected]
Im Heimatort der aktuellen Deutsche Weinkönigin Josefine Schlumberger in Sulzburg-Laufen wurde der badische MaiWein
festlich eingeläutet. Bei einer Gesprächsrunde zum Thema „Die Badische Weinstraße als Impulsgeber im Weintourismus“
diskutieren Josefine Schlumberger, Peter Wohlfarth, Geschäftsführer Badischer Weinbauverband e.V., Dirk Blens, Bürgermeister der Stadt Sulzburg, Sabine Lang, Geschäftsführerin Werbegemeinschaft Markgräflerland GmbH und Julian Semet,
Themenmanager Wein / Regionale Spezialitäten, Schwarzwald Tourismus GmbH.
An zahlreichen Verkostungsstationen der Laufener Winzerbetriebe führte dann die Rebhiisli-Tour, eine kulinarische Wein■
wanderung zu den kleinen Ständen in den Laufener Weinbergen.
Bad Bellingen im Markgräflerland
Im sonnenverwöhnten Markgräflerland gedeiht vor allem die Gutedel-Traube. Der Bad Bellinger Kurarzt Dr. Dieter Hoffmann
hat die Bad Bellinger Traubenkur von Meran adaptiert, wo sie schon viel früher fester Bestandteil der Anwendungen war.
In Meran sowie in Baden bei Wien wird die Traubenkur allerdings mit der Trollingertraube erfolgreich durchgeführt. Die
www.wg-wolfenweiler.de
Traubenkur ist als diätetische Umstimmungstherapie zu bezeichnen und hilft bei
bestehenden Erkrankungen des Stoffwechsels und des Vegetativums. ‚EntschlakWir freuen uns über die Auszeichnungen!
kung – Regeneration – Darmreinigung‘ lautet das Leitmotiv bei der Traubenkur, für
die der Herbst und damit die Zeit der Weinlese, der beste Moment ist. Das Programm umfasst zum Einstieg und Ausklang einen kleinen Traubentag, an drei vollen
Tagen besteht die Kost ausschließlich aus Trauben. Ergänzend kann ein gesundheitsorientiertes Bewegungs- und Entspannungsprogramm in den Balinea Thermen
gebucht werden.
2.Platz beim
Die Bade- und Kurverwaltung in Bad Bellingen hält zudem im Bereich des KurGutedel-Cup
hauses an einem Verkaufs- und Informationsstand an jedem Tag frisch geschnit2016
tene und ausgelesene Gutedeltrauben bereit.
Bade- und Kurverwaltung GmbH, Badstraße 14, 79415 Bad Bellingen,
:HLQJXW:/|IÁHU)|KUHQEHUJVWUDVVH6WDXIHQ:HWWHOEUXQQ
)RQZZZZHLQJXWORHIÁHUGH
■
Tel 07635 - 8080, [email protected]
Mo – Fr, 8 – 18 Uhr
Sa, 9 – 13 Uhr
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Seite 27
Privat-Sektkellerei Reinecker in Auggen mit neuem Verkaufsraum.
Im Auggener Gewerbegebiet Kleinmattweg befinden sich mehrere aneinander
gebaute Hallen der Sektkellerei Reinekker. Sie sind sichtbarer Ausdruck eines
expandierenden Unternehmens, das
jährlich 900.000 Flaschen Winzersekte
nach traditioneller Methode für mehr als
200 Weinbaubetriebe herstellt. Für eine
Lagerkapazität von zwei Mio. Flaschen
ist die riesige Gesamtfläche von 2.500
Christina und Herbert Reinecker.
m² nun einmal nötig und ausgelegt, nur
wenig Platz benötigt die Arbeitsfläche.
Zudem verfügt das Unternehmen über eine mobile Anlage, die direkt bei den Weinbaubetrieben vorfährt.
Die Sekte lagern in der Regel als klassische Flaschengärung zwei bis vier Jahre auf
der Hefe – vorgeschrieben sind in Deutschland nur neun Monate, in der Champagne
15 Monate. In den isolierten und fensterlosen Hallen herrschen konstante 12 bis
14°C, die eine Luft-Wärmepumpe garantiert, deren Energie ein 130-KW-Photovoltaikanlage, die sich über alle Dächer erstreckt, bereitstellt. Eine Energiestation speichert
den Überschuss der Tagesproduktion für die Nacht – der überschüssige Strom wird
eingespeist – das Unternehmen arbeitet energieautark, ja, die eigene Stromproduktion
hat den eigenen Verbrauch bereits spürbar überschritten.
Begonnen hat die Sektherstellung in überschaubarem Rahmen, als der Dipl.-Ing für
Weinbau und Kellerwirtschaft in Geisenheim studierte und während dieser Zeit studienbedingt auch auf der Basis von Stillweinen mit der Sektherstellung zu experimentieren hatte. Das Ergebnis war mehr als überzeugend und ließ Reinecker 1987 im elterlichen Winzerbetrieb mitten im Weindorf Auggen mit der Sektproduktion beginnen.
Alle Trauben des Betriebs aus 3,5 ha Rebfläche und einem zugekauften Hektar (36%
Pinot Noir, 27 % Chardonnay, je 14% Pinot Meunier und Weißburgunder sowie knapp
10% Sauvignon blanc) werden heute zu Sekt verarbeitet und unter dem Familiennamen verkauft. Wichtig ist dabei eine Lese, die immer zum selben Reifezeitpunkt der
Trauben erfolgen muss, um bei 78 – 82 Öchslegrad eine identische Säure gewährleisten zu können. Fünf Sekte (Baden Crémant Brut, Chardonnay Brut, Cuvée Traditio-
Der Himmel auf Erden …im Weingut Paradies
von Lothar Schüler in Freiburg St. Georgen
„Durch die Veränderungen im Weinmarkt muss
man andere Wege im Verkauf gehen, sich anders
präsentieren und aufstellen“, meint der pfiffige
Lothar Schüler. Der Wein
Bild: Weingut Schüler
brauche ein bestimmtes
Etikett – eine bestimme
Verpackung – eine Weinprobe müsse heute wie ein Event gestaltet sein. Weinproben finden bei Schüler nicht nur im Weinkeller statt, sondern auch im Weinberg,
so z.B. an einem von ihm gestalteten ‚Rebisli‘, die ein wirklicher Hingucker sind!
■
www.weingut-paradies-freiburg.de
nelle, Rosé Brut und Cuvée Classic Brut) lassen die ‚französische’ Machart und Geschmacksrichtung erkennen. Auch wurde der erste Maschinenpark in Epernay gekauft, in bar bezahlt und selbst abgeholt….
Verkauf- und Verkostungsraum.
Bilder: Sektkellerei Reinecker
Allerdings ist es bei Christina und Herbert Reinecker selbstverständlich, dass man
mit den 40 – 60.000 Flaschen eigener Sekten nicht in Konkurrenz zu den Sekten
treten will, die im Lohnverfahren hergestellt werden. So wie der Familienbetrieb auf
Winzersektherstellung umgestellt wurde, so folgten diesem Trend zahlreiche Betriebe
- die Sektkellerei hatte schon 1999 den Ortskern verlassen und vergrößerte sich
ständig in mehreren Bauabschnitten (2002, 2008, 2010, 2012) und wartet nun mit
der Einrichtung eines zeitlosen und repräsentativen Verkaufsraums auf, der durch
den französischen Jugendstil geprägt ist. Neu ist auch ein Sensorik-Raum in dem die
anliefernden Winzer die Geschmacksrichtung ihrer meist rebsortenreinen Sekte bestimmen, dies ist schon ab 300 Liter mit 400 Flaschen, die eine Rüttelpalette füllen,
möglich. Der 30 m² große Raum, in dem vor allem über den Zusatz der Restsüße / Dosage entschieden wird, ist ganz in Weiß gehalten, erweckt durch eine spezielle Beleuchtung einen bewusst sterilen Eindruck, nichts soll Geruch, Farbe und Geschmack
des zu bestimmenden Getränks verfälschen können.
Mittlerweile hat das Unternehmen zehn Mitarbeiter, gilt als Bademns größter Lohnversekter und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern, Sohn Stefan
studierte Önologie und ist mit Praktika im In- und Ausland unterwegs - Tochter Katja
ist während eines dualen BWL-Studiums im Weingut Franz Keller / Vogtsburg-Oberbergen beschäftigt. (Kleinmattweg 1, 79424 Auggen, 07631 – 3441, www.sektkel■
lerei-reinecker.de, Mo – Fr 09 – 12 und 14 – 18.00 Uhr / Sa 11 – 14.00 Uhr)
WEIN
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Seite 28
Herbst 2016
„Ehemann günstig abzugeben“ im Löwen in Staufen
In der Fortsetzung von „Der Schöne und das Biest“ treten Mareike und Martin
Glönkler zum zweiten Mal als Ehepaar auf, dieses Mal gespickt durch die Erfahrung,
Eltern von drei Mädchen zu sein! Und wieder verschwimmen die Grenzen zwischen
Öffentlichem und Privatem und es wird auf allen Ebenen geplaudert, gekeift, geneckt, gestritten, aber auch geliebt. Natürlich dreht sich alles um das nicht mehr
neue Leben nach der Hochzeit, die ehelichen Pflichten, die Arbeit im Haushalt, den
Umgang mit der Schweigermutter, die Erziehung der gemeinsamen Kinder, usw…
Der Abend in der Fauststube verspricht humorvoll und witzig zu werden und wird
von einer kulinarischen Weinprobe mit Weinen des Weinguts Ullmann gekrönt,
während Matthias Weiß ein erlesenes Menu zaubert. (Preis / Person inklusive Pro-
Neues
gramm, Menü, Aperitif,
zwei Weinen pro Gang, Mineralwasser und einem
Espresso € 73,--). Buchung unter 07633
9089390,
willkommen@fauststube-im- Szene aus ‚Ehemann günstig abzugeben‘!
Bild: Veranstalter
loewen.de, Infos unter
www.loewen-staufen.de
■
aus den badischen Weinbauregionen
Hubert Matt-Willmatt |Beate Kierey
Bodensee
NEU: VINEUM Bodensee – Haus für Wein, Kultur und Geschichte
Im historischen Heilig-Geist Spital,
rund um den Weintorkel von 1607,
eine der ältesten, größten und
noch funktionsfähigen Weinpressen am Bodensee – ist mit dem
VINEUM Bodensee eine neue und
moderne Kultureinrichtung der
Stadt Meersburg entstanden.
Mit seiner 400-jährigen Weinbaugeschichte bietet das Kultur-Baudenkmal in der Meersburger Oberstadt nach umfangreichen Restaurierungsar-
Bilder: Kuhnle-Knödler
beiten auf 600 qm über zwei Etagen einen informativen und interaktiven Rundgang
zur Kulturgeschichte des Weines in Meersburg, am Bodensee und mit weltweitem
Bezug. Das VINEUM zeigt, dass Wein nicht
nur ein einzigartiges Geschmackserlebnis
ist, sondern auch eine Landschaft und die
dort beheimatete Kultur gleichermaßen
und die Einzigartigkeit dieser gesegneten Landschaft erlebt hat
spürbar und erlebbar macht. Die drei Säuwird verstehen, dass Weine vom See etwas
len des VINEUM Bodensee: Die Kultur des
ganz Besonderes sind.”
Weines wird für Besucherinnen und Besucher im sinnlichen und faszinierenden
Rundgang durch Geschichte und Gegenwart der Weinregion Bodensee erfahrbar.
Regelmäßige Sonderausstellungen widmen sich in individuellen Präsentationen
aus immer wieder neuen Blickwinkeln
ausgewählten Themen aus Stadt und Region. Ein umfangreiches Kultur- und VerIS
GRAT
anstaltungsprogramm aus allen künstleBodenseeWein
e.V.
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rischen Genres rundet die neue Kultureinense
atiss zu
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Mail mit
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richtung der Stadt Meersburg ab.
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Senden Si ei
Tel. +49 160 851 2432
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Im VINEUM versammelt eine Installation
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www.bodenseewein.org
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verein@b
mit Weinflaschen aus der ganzen Welt
„Wer einmal am Bodensee war...
WEIN
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Herbst 2016
Weinanbaugebiete rund um den Globus. Duftstationen laden zum Erschnuppern von
Weinaromen ein, die sich im Bodenseewein wiederfinden. Der VINEUM-Store präsentiert ungewöhnliche Wein-Accessoires, die die ganze Palette des Themas Wein
und Design zeigen und in der Vinemathek gibt es Bodenseewein in Probierschlucken.
Im VINEUM zeigt das Fotoprojekt „Three glasses wine“ des brasilianischen Fotografen
Marcos Alberti die rauschhafte Seite des Weines. Eine Film- und Hörinstallation lässt
den Besucher an den verschiedensten Trinkanlässen teilhaben, z.B. beim Tischtrunk
Seite 29
im Kloster, dem Ehrtrunk am fürstbischöflichen Hof oder dem Zutrunk in einer Meersburger Trinkstube.
■
Kurz: Das VINEUM muss man besucht haben. www.vineum-bodensee.de
Siegerehrung für die besten „Müller“
Verstärkung im Führungsteam
Olaf Stintzing (49), ehem. kellerwirtschaftlicher Leiter der Gebietswinzergenossenschaft Franken (GWF), des größten Weinerzeugers im Anbaugebiet,
übernimmt im Staatsweingut Meersburg die neu geschaffene Position des
Qualitätsmanagers. „Wir sind stolz darauf, dass wir Herrn Stintzing für unser
Team gewinnen konnten und freuen uns alle auf die Zusammenarbeit mit
ihm“ meint Weingutsdirektor Jürgen Dietrich. Bild: Staatsweingut Meersburg
Bodensee-Infos
Über den Bodensee-Wein kann man sich informieren unter
www.bodenseewein.org und dort unter [email protected] das informative Bodenseeweinmagazuin bestellen ( 5 € inkl. Versand).
Weitere Infos rund um den Bodensee unter www.weinregion-bodensee.com ■
Im prächtigen Spiegelsaal des Neuen Schlosses zu Meersburg wurden im Rahmen
einer festlichen Weinprobe die Sieger des zwölften Internationalen Müller-ThurgauWettbewerbs geehrt. Veranstalter des Wettbewerbs ist der Verein BodenseeWein
e.V., in dem die deutschen Bodenseewinzer zusammengeschlossen sind. Sein für
die Durchführung der Verkostung verantwortlicher Schriftführer, Dr. Jürgen Dietrich
vom Staatsweingut Meersburg, zog eine positive Bilanz des Wettbewerbs. „Die Organisation einer solchen Verkostung ist immer wieder eine Herausforderung. Von der
Erfassung der Proben über die Sortierung bis hin zur Verkostung, zum Druck der Urkunden und zur Siegerehrung. Zum Glück sind wir zwischenzeitlich ein gut eingespieltes Team, das sich durch fast nichts mehr aus der Ruhe bringen lässt.“ Schön ist für
den Veranstalter die Zunahme der Anstellungen gegenüber dem Vorjahr auf 233 Weine.
Der Bereichsvorsitzende des Badischen Weinbauverbandes, Fabian Dimmeler, und
die Badische Weinkönigin, Magdalena Malin, wiesen in Grußworten auf die Bedeutung
des Müller-Thurgau als „Brot- und Buttersorte“ für die Winzer und als fruchtig-ele■
ganten, zum Zeitgeist passenden Weinstil für die Verbraucher hin.
Die Sieger des Wettbewerbs:
Kategorie 1 (trocken < 12,0%vol):
Kategorie 2 (trocken > 12,0%vol):
Kategorie 3 (feinherbe Weine)
Kategorie 4 (liebliche Weine)
Kategorie 5 (edelsüße Weine)
Weingut Thomas Heil, Franken
Winzerhof Stahl, Franken
Friedrich Kiefer KG, Kaiserstuhl
Weingut Peter Krause, Bodensee
Kaiserstühler Winzerverein Oberrotweil
Ihr Lieferant für erlesene
Reichenauer Weine und Winzersekte
Wir laden Sie herzlich ein
zur Weinprobe!
Friedrich Kiefer KG · Privatkellerei & Weingut
Bötzinger Straße 13 · D-79356 Eichstetten · Tel. + 49 (0) 76 63 / 10 63
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Tel. 0 75 34/2 93 • Fax 0 75 34/99 86 62
Verkauf im Winzerkeller
Öffungszeiten:
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 9.00 - 12.30
und 14.00 - 18.00 Uhr
Mittwoch und Samstag 9.00 - 12.30 Uhr
WEIN
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Seite 30
Herbst 2016
❶
Barock- und Weinstadt
Ettenheim
Hubert Matt-Willmatt
A
uf etwas mehr als 1300 Jahre
Geschichte kann die Stadt seit
ihrer Gründung 712 durch den
elsässischen Herzog Ettiko II oder seinen
Sohn Eddo zurückblicken, die der Stadt und
dem Ettenbach den Namen gab. Im frühen
14. Jahrhundert verliehen die Straßburger
Bischöfe das Stadtrecht, die es lange und
bis in die napoleonische Zeit und den Übergang an das Großherzogtum Baden (1803)
verwalteten. Kriegsereignisse wie während
des Dreißigjährigen Krieges (1637) zerstörten die Stadt, die dann aber in neuem
Glanz und im Stil der Zeit als Barockstadt
wieder aufgebaut wurde. Seither blieb der
heute aufwändig und liebevoll restaurierte
Stadtkern unzerstört, sodass prächtige
Barockbauen und Fachwerkhäuser, Brunnen- und Gartenanlagen das Stadtbild bestimmen. Von den ehemaligen Befestigungsanlagen sind noch Stadttore erhalten, markant das Untere und das Obere
Tor. Überragt wird das Stadtbild von der,
dem heiligen Bartholomäus geweihten
Stadtkirche an deren spätbarockem Bau
man 150 Jahre lang und bis 1782 tätig war.
Die Baumeister Ignaz Krohmer und Franz
Anton Salzmann schufen das Gebäude mit
seinem weithin sichtbaren Kontrast aus
rötlichem Sandstein und den großen weißen Flächen. Eng verbunden ist die Kirche
mit der Geschichte der Straßburger Bischöfe aus dem Geschlecht der Familie
Rohan. Der letzte Kardinal Louis René
Édouard de Rohan-Guémené musste während der Französischen Revolution das
französische Straßburg verlassen. Sein Tod
1803 markierte auch den Übergang in eine
neue Zeitepoche - im Chor der Pfarrkirche
befindet sich seine Grabstätte. Sein Name
wird mit der berühmten Halsbandaffäre in
Versailles in Zusammenhang gebracht, bei
der es um den Kauf eines sehr teuren Colliers für Königin Marie Antoinette und um
Ränkespiel am französischen Hof ging, aus
denen Rohan zwar weitgehend unbelastet
hervorging, unter denen sein Ruf aber gehörig litt.
Napoléon wurde bekanntlich der mächtigste Mann in Frankreich – er fürchtete
sich nur vor etwaigen legitimen Nachkommen der Bourbonen-Könige, die ihm als
selbst ernannten Kaiser, seine Position
streitig machen könnten. Einer der letzten
überlebenden Bourbonen, der Herzog von
Enghien mit vollem Namen ‚Prinz Louis Antoine Henri de Bourbon-Condé‘ flüchtete in
das Haus des Barons von Ichtratzheim in
Ettenheim und glaubte sich dort sicher. Oft
hielt er sich in dessen Garten vor dem Tho-
❷
❸
❹
❺
❶ Rathaus ❷ + ❹ Weinlandschaft südliche Ortenau und Weinfest ❸ Westliche Ringstraße ❺ Prinzengarten.
mastor auf - dem Prinzengarten. Wohl
auch, um dort ungestört die Nichte des
Kardinals, die reizende Prinzessin Charlotte zu treffen. Die Idylle hielt allerdings nicht
lange an, denn er wurde von Napoleons
Häschern am 15. März 1804 nach Paris
entführt und dort umgehend erschossen.
Ausgebildete Stadtführer führen die Gäste regelmäßig durch die heimeligen Gässchen. Aber nicht nur mit einer geplanten
Führung, sondern auch auf eigene Faust
können Sie weitere Geschichten und Anekdoten erfahren und die schönsten Sehenswürdigkeiten der barocken Altstadt
entdecken. Ein Wegweiser mit 25 Stationen
ist kostenlos in der Tourist Information im
Rathaus erhältlich.
Doch wusste man in Ettenheim stets
auch das Leben unabhängig der politischen Wirren zu genießen. Reich ist die
Umgebung der Stadt und ihren Ortsteilen
Altdorf, Ettenheimmünster, Münchweier
und Wallburg mit landwirtschaftlichen Pro-
dukten, vor allem im Obstbau gesegnet,
doch unternimmt die Stadt in Autobahnnähe auch erhebliche Anstrengungen, Gelände für die Gewerbe- und Industrieansiedlung zu erschließen. An die 2600 Arbeitsplätze in Handwerk, Handel und
Dienstleitung hält die Stadt mit ihren
12000 Einwohnern bereit.
Der Weinbau ist ein herausragender und
traditioneller landwirtschaftlicher Erwerbszweig in Ettenheim. Die Ettenheimer
Reb- und Ackerbauzunft begeht seit 1503
regelmäßig ihren Zunfttag, immer noch
zählt die älteste Vereinigung der Stadt 450
Mitglieder. Alleine zwei Winzergenossenschaften (Ettenheim und MünchweierWallburg-Schmieheim) und sieben Weingüter (Bieselin, Ibert, Enderle&Moll, Isele,
Nägele, Jäger, Weber) bewirtschaften insgesamt 230 ha Rebfläche. Wie im gesamten Baden dominieren auch um Ettenheim
die Burgundersorten: Spätburgunder sowie
Weißburgunder, Grauburgunder, Chardon-
nay, Auxerrois. Müller-Thurgau, Riesling,
Gewürztraminer…
Auch kultureller Genuss spielt in Ettenheim eine große Rolle. Im Jahresverlauf
werden jede Menge Veranstaltungen mit
viel Liebe bis ins Detail geplant und vorbe-
Bilder: Ettenheim Touristik Information
reitet. Stilvolle Parkanlagen oder außergewöhnliche Veranstaltungsstätten mit einmaligem Ambiente werden mit Leben gefüllt. Neben Konzerten und den jährlich
stattfindenden Veranstaltungsreihen wie
dem Kukuk-Festival im Juli, dem Musik-
❷
❶
❸
❶ Stadtkirche ❷ Blick auf die Stadt ❸ Kaiserbergfest 2015.
sommer oder dem Weihnachtsmarkt
prägen ausgewählte Sonderveranstaltungen mit attraktivem Rahmenprogramm
das herausragende Angebot. So findet im
April die Weinmesse in der Stadthalle, das
Weinfest am 3.-4. September 2016 bei der
Winzergenossenschaft Münchweier-Wallburg-Schmieheim beim Weinhof in
Münchweier oder das gemeinsamen Trotten der Bürgermeister am 23. September
2016 vor dem Rathaus statt. Mit der Reiterprozession mit einer silbernen Büste
WIR SIND
OCH
IMMER N !
DA
FÜR SIE
zum Gedenken an den heiligen Landolin
am 22. September verehrt man den irischen Mönch, der im 7. Jahrhundert ermordet wurde und dessen Überreste unter
dem Altar der Kirche von Münchweier ruhen.
Die hügelige Weinlandschaft lädt zu Erkundungen ein – in ca. einer Stunde erreicht man zu Fuß von Ettenheim den Heuberg. Dort kann man den Rebsortengarten
mit seinen insgesamt 80 traditionellen und
aktuell neuen PiWi-Rebsorten und den
Weingenuß pur,
probieren und genießen.
Weinlehrpfad besichtigen. Vom Aussichtsturm hat man einen wunderbaren Rundum-Blick in die Rheinebene bis zu den Vogesen und zum Kaiserstuhl und die Vorbergzone. Im Offental stößt man auf das
imposante Weinarchitekturgebäude des
Weinguts Weber.
Eine abwechslungsreiche und seltene
Naturlandschaft verspricht der neue „Naturerlebnisweg“. Er führt auf rund 25 km
vorbei an herrlichen Aussichtspunkten,
wildromantischen Pfaden und Teichen,
malerischen Ortschaften, Baudenkmälern,
saftig grünen Wiesen und naturbelassenen Waldwegen. Zuverlässige Wegweiser und Informationstafeln führen durch Naturschutzgebiete mit einer besonderen Tier- und Pflanzenwelt.
Ettenheim liegt außerdem am
Breisgauer Weinweg sowie am
Jakobsweg – der Heilige mit
der Muschel befindet sich auf
einem Seitenaltar in der Ettenheimer Kirche – die Muschelgasse trägt nicht um-
sonst ihren Namen. Natürlich lässt sich Ettenheim nicht nur zu Fuß, sondern auch
hervorragend mit dem Rad oder MTB erkunden. Die Friedenskapelle in Wallburg,
der Bannwald Ofenberg oder auch die Kloster- und Wallfahrtskirche „St. Landelin“
in Ettenheimmünster sind beliebte Ziele.
Unterwegs laden zahlreiche Cafés, Eisdielen, urige Vesperstuben und Straußenwirtschaften, Restaurants und Gasthäuser
zum Schlemmen und Genießen ein. Liebevoll eingerichtete Ferienwohnungen und
Hotels oder auch die „Campingparkoase“
laden zum längeren Ver-
weilen im Barockstädtchen Ettenheim ein.
■
Herbst 2016
WEIN
&mehr
Seite 33
Im Weindorf Achkarren am Kaiserstuhl arbeitet ein erfolgreiches Duo:
das Bio-Hotel Garni „Haus am Weinberg“ und der Bio-Winzer Bertram Isele
Ingrid Hepperle
as Haus am Weinberg in Achkarren
ist das einzige Bio-Hotel im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald,
das nach den strengen Richtlinien des Vereins der Biohotels arbeitet. Diese schreiben nachhaltiges Wirtschaften im gesamten Betrieb vor und eine Küche, in der nur
Biozutaten verwendet werden. Heidrun
Maier hat eine Palette glänzender Ideen,
wie alter Werkstoff neue Formen erhält. So
stehen im Frühstücksraum Stühle, die aus
alten Fassdauben gefertigt wurden. Die
Schlüsselanhänger wurden aus maroden
Fahrradschläuchen hergestellt… und die
Liste ließe sich verlängern.
Ein überraschender Duft strömt aus einigen der elf Gästezimmer, die mit Zirbelund Buchenholz ausgestattet wurden. Das
ätherische Öl fördert einen tiefen und entspannten Schlaf. Zu diesem Haus gehört
ein großer Garten mit schönen Plätzen zur
Entspannung. Beim Frühstück findet der
Gast neben den vertrauten und beliebten
Produkten auch allerlei Selbstgemachtes
und viel frisch Zubereitetes, wie die Marmeladen aus den Früchten des eigenen
Gartens.
Heidrun Maier und der Biowinzer Bertram
Isele kooperieren: Hier finden immer wieder Weinproben statt und bei genügender
Gästezahl bereitet die Chefin dazu ein entsprechendes Menu.
D
Der Achkarrer Schlossberg
Der Ruf des Achkarrer Schlossbergs Nr.7
mit seiner unvergleichlichen Lage drang
schon vor Jahrzehnten bis in meine Heimatstadt Ulm, denn immer wenn die
Stammtischrunde im historischen Gasthaus ‚Zur Forelle‘ tagte, bestellte die Lateinlehrerin ihren Achkarrer Nr.7. Der Wirt
hatte zwar immer wieder versucht, ein solides Württemberger Viertele zu empfehlen,
doch sie beharrte auf ihrem Achkarrer.
„Als mein Vater Philipp Isele im Jahr 1968
die Schriften von Rudolf Steiner in der Hand
Blick auf Achkarren vom Schlossberg aus.
hatte, erklärte er sofort, das ist’s, was ich
suche, er hat alles aufgesaugt wie ein
Schwamm“, erklärt Bertram Isele, der
heutige Besitzer des Weinguts mit 3,5 ha
Reben und einziger Biowinzer des Ortes. Er
stellte sich zu Anfang schon die Frage, ob
es besser sei, einfach Chemie zu spritzen
oder ‚wohlriechende‘ Brennnesseljauche
zu verteilen und hatte sich dann doch für
letzteres entschieden, auch wenn damit
ein höherer Arbeitsaufwand verbunden
war.
1973 wurde der Betrieb komplett nach
biologisch-dynamischen Kriterien umgestellt und 1978 von Demeter zertifiziert.
„Als Kind bin ich auf dem Acker herumgerannt, um die Ackerschachtelhalme zu
sammeln, die im Weinberg pilzhemmend
wirken. Bis 1995 stand eine Kuh im Stall,
denn Kuhmist ist hochwertigster Dünger
von 30 bis 40 Bakterien. Selbst wenn der
Kuhmist vor vielen Jahren auf dem Weinberg verteilt worden ist und die Wirkung
von Jahr zu Jahr nachlässt, hält er über
Jahre vor“, erklärt Bertram Isele, der seinen Kaiserstühler Dialekt pflegt. „Heute
nehme ich Steiner’sche Präparate wie
Quarzmehl, das den Lichteffekt verstärkt.
Bei kühlen Temperaturen helfen Baldrianblüten. Sie wirken wie ein Wärmeschild für
die Reben. Und wenn man mit einem guten
Bild: Hepperle
Gefühl etwas macht, dann hilft’s auch.“
In den 80/90iger Jahren hat das Weinbauinstitut Freiburg den Bio-Winzerbetrieb
wissenschaftlich begleitet und sein Vater,
hat die eigenen biodynamischen Erfahrungen bis nach Rumänien verbreitet. Dort traf
er sogar auf Prinz Charles, um sich mit ihm
darüber auszutauschen, wovon ein umfangreicher Artikel der Badischen Zeitung
berichtet, der im Wohnzimmer zu entdekken ist.
Das Gebäude in der Kaibengasse fällt
dank der exquisiten Fenstereinfassung
durch seine ungewöhnliche Fassade auf.
Es ist das frühere Lehrerhaus, in dem im
Erdgeschoss eine komfortable Ferienwohnung eingerichtet wurde. Beeindruckend
ist die schön gestaltete Holztreppe im Vorraum, von dem der Blick in den Hofbereich
mit mächtigen Holzfässern und wenigen
Edelstahltanks fällt. Die Iseles interessierten sich schon immer für die Geschichte,
zumal Philipp Isele 1958 beim Abgraben
einer Lösswand zahlreiche Überreste eines
Mammuts entdeckte. Das interessanteste
Fundstück ist ein gut erhaltener Stoßzahn
von 2,75 m Länge, über dessen Verbleib
keine Information zu bekommen war. Als
von den biodynamischer Landwirtschaft
geprägt, interessiert sich Bertram Isele für
Große Auswahl an Bio-Weinen! Bio-Sekte und Fruchtsäfte
Gebirgstr. 18 • 79426 Buggingen
Tel. 07631/4533 • www.weingut-ruesch.de
….GUTE WEINE IM EINKLANG MIT DER NATUR
Biologische Weine
aus aller Welt
Seite 34
die Klimaentwicklung – in den Aufzeichnungen des ehemaligen Dorfgeistlichen
Burstert, die dieser zwischen 1809 und
1817 niederschrieb, überwiegen die Schilderungen von ‚Jammerjahren‘, waren diese doch durch Überschwemmungen, Kälte,
wenig und zumal schlechten Wein gekennzeichnet. Doch der Blick geht auch in die
Zukunft. Am Schlossberg wurde vor zwei
Jahren neue Trockenmauern aufgesetzt,
die aus 55 Tonnen Vulkansteinen aus alten
Steinbrüchen am Schlossberg und Büchsenberg stammen und Vögeln und Reptilien neue Brut,- Nist,- und Lebensräume
bieten.
„Kennen Sie den Begriff „WWOOF“ oder
WEIN
&mehr
„world wide opportunity of 0rganic farms“?
fragt Bertram Isele. „Über diese Internetadresse kommen Leute aus der ganzen
Welt zu uns und arbeiten hier in der Regel
zwischen zwei und drei Wochen. Dann ziehen sie weiter und sammeln neue Erfahrungen. Diese Leute sind eine wichtige
Stütze auf unserem Weingut.“
Vom Vater hat Bertram Isele gelernt, trotz
Schicksalsschlägen mit positiven Gedanken durchs Leben zu gehen. Inzwischen ist
er mit einer jungen Japanerin liiert, die vom
biodynamischen Landbau begeistert ist
und engagiert mitarbeitet. Kontakte bis
nach Japan wurden geknüpft und der Biowein aus Achkarren wird inzwischen auch
im „Land des Lächelns“ sehr geschätzt.
Bertram Iseles Mutter hilft mittlerweile
ebenfalls im Biobetrieb ihres Sohnes mit.
Sie leitete jahrelang die Pilgergaststätte
auf dem Lindenberg bei St. Peter. Ihre gute
Küche – ich habe sie selbst genießen dürfen – und ihre feinen Kuchen sind den Gästen noch in bleibender Erinnerung. Nur bei
den Einheimischen hat der Biowein nicht
gleich Anklang gefunden. Da hieß es zunächst “dr Wi kann mer net trinke“, später
dann „he, dr Wi ka ma wirklich trinke!
Hesch au scho d’Beege gmacht“? (Hast
du die Reben schon bearbeitet?)
Auch Auszeichnungen bestärken Bertram
Isele in seiner Arbeit: 2007/2008 wurde
Herbst 2016
sein Wein zum besten badischen Biowein,
er erhielt die DLG-Auszeichnung und war
EcoWinner – beim Internationalen PiwiWeinpreis
findet
man
Isele
2012/2013/2014 mit Goldmedaille vertre■
ten, 2015 mit einem ersten Platz.
■ Weingut Bertram Isele, Kaibengasse 3,
79235 Vogtsburg-Achkarren, Tel. 07662 6347, www.bioweingut-isele.de
■ Bio-Hotel Garni – Haus am Weinberg,
In den Kapellenmatten 8-10, 79235 Vogtsburg-Achkarren, Tel. 07662 – 778,
www.hotel-haus-am-weinberg.de
Rheinland-Pfalz erlaubt Kalium-Phosphonat gegen Falschen Mehltau
io-Winzer können, wie das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau mitteilte an einem Großversuch des Staatsweinguts Bad Kreuznach zum Einsatz von Kalium-Phosphonat gegen den Falschen Mehltau teilnehmen. Bei einer Teilnahme könnte al-
B
lerdings der Bio-Status für das Jahr bzw. komplett verloren gehen und auch
Rückforderungen hinsichtlich der Öko-Förderung entstehen – offene Fragen, die
nur nach einer positiven Zulassungs-Entscheidung der EU-Kommission, beant■
wortet werden können.
Landesweite Biowein-Präsentation in Freiburg
m Mai fand in Freiburgs Historischem Kaufhaus unter dem Motto ‚Baden trifft
Württemberg‘ die Prämierung der besten Bio-Weine aus dem Lande statt. Mitglieder aller ökologischer Anbauverbände (ECOVIN, Bioland, Demeter und Naturland) beteiligten sich am Wettbewerb – an der Veranstaltung wurden natürlich
die Siegerweine ausgeschenkt. Bei den Sieger-Regionen waren Kaiserstuhl und
Markgräflerland fast gleichauf an der Spitze, aber aus dem Markgräflerland kamen
die meisten Siegerweine: Neun Bioweine von fünf verschiedenen Betrieben. Fast
identisch liegt der Kaiserstuhl mit acht prämierten Weinen. Dafür kommen von hier
die meisten prämierten Betriebe, nämlich sechs. Doppel- und Dreifach-Prämierungen der besten Weingüter machen das möglich. Gleich danach kommen die
Württemberger, mit jeweils zwei ausgezeichneten Betrieben und vier Siegerweinen
aus den Regionen Remstal und Unterland. Aus dem Kraichgau wurde ein Betrieb
ausgezeichnet.
Die Fachjury lobte das durchgängig hohe Niveau der angestellten Weine und die
regionale Ausgeglichenheit. Positive Ausnahmen: Das Weingut Feuerstein (Heitersheim) und das Schlossgut Hohenbeilstein (Beilstein) platzierten jeweils gleich
drei Siegerweine in der Bestenauswahl. Mit jeweils zwei Weinen vertreten sind die
Weingüter Abril (Vogtsburg-Bischoffingen), Rieger (Buggingen-Betberg), Ruesch
(Buggingen) und Schaffner (Bötzingen) aus Baden sowie Heid (Fellbach) und Doreas (Remshalden) aus Württemberg. Jeweils einen Wein in die Bestenauswahl
brachten die Betriebe Schmidt (Eichstetten), Stutz (Heilbronn), Köpfer (StaufenGrunern), Rinklin (Eichstetten), Trautwein (Bahlingen), Zähringer (Heitersheim),
die Winzergenossenschaft Jechtingen-Amoltern und Kuckuckshof (Karlsbad). ■
I
Die Besten Bioweine Baden Württemberg 2016
Sekt / Aperitif:
Riesling Brut, Weingut Schmidt, Eichstetten,
Leichte, trockene Weißweine zu leichten Vorspeisen, Salat, Fisch & Meeresfrüchten:
2015er Gutedel Kabinett trocken Heitersheimer
Maltesergarten, Weingut Feuerstein, Heitersheim,
Kräftige, fruchtige Weißweine zu vegetarischen Gerichten, Fisch, Geflügel
und Kalb: 2015er Weißburgunder trocken „Silberling“,
Schlossgut Hohenbeilstein, Beilstein,
Leichte, fruchtige Rotweine zu Nudelgerichten, leichten Fleischspeisen,
Käse:
2013er Spätburgunder Rotwein trocken großes Holzfass,
Weingut Rinklin, Eichstetten,
Kräftige, schwere Rotweine zu einem kräftigen Hauptgang, gegrillten Fleischgerichten, Braten, Wild:
2013er Spätburgunder Rotwein trocken „Symphonie“,
Weingut Doreas, Remshalden,
Edelsüße Weine zum Dessert, zu Süßspeisen, Käse:
2013er Gewürztraminer Beerenauslese „Edition Fohberg“,
Weingut Trautwein, Bahlingen,
Sonderkategorie: Pilzwiderstandsfähige Rebsorten:
2015er Johanniter trocken, Weingut Zähringer, Heitersheim.
Alle Ergebnisse unter www.ecovin-baden.de/pdf/160520_bbb_erg_allg_02.pdf,
oder www.biobest-suedwest.de
WINZERFORUM
Herbst 2016
WEIN
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Wild und Vögel wirkungsvoll vergrämen
Die seit 32 Jahren in Endingen am Kaiserstuhl beheimatete Firma KME-AGROMAX
(www.kme-agromax.de) bietet eine Eigenentwicklung an, die sich im Wein-, Obst-,
Garten- und Gemüsebau sowie auf Firmenarealen und Parkplätzen bewährt hat. Das
‚ultraSon-System‘ ist kein Schreckgerät, welches die Schädlinge nur kurzzeitig aufscheucht, sondern arbeitet mit einem anhaltenden Vergrämungsprinzip. Der spezielle
Schallmix (Hochfrequenztöne in Verbindung mit Ultraschall) liegt an der Schmerzgrenze
der tierischen Hörorgane und macht diesen damit den Aufenthalt im Abstrahlungsbereich auf Dauer unerträglich - die Tiere
meiden das geschützte Gebiet. Für den
Betrieb und Erzeugung der vollen Leistung
benötigt das wartungsfreie ultraSon eine
12-V-Autobatterie, ein Netzgerät oder einen autarken Solaraufsatz. Mit der neuen
Technik kann man acht Programme und
sechs unterschiedliche Zeitabschnitte individuell programmieren. Das ultraSonSystem ist erweiterungsfähig, um lückenlose Schutzzonen zu bilden und um größere Flächen wirksam gegen Wild- und
Bilder: km.argromax Vogelschäden zu schützen.
■
Glyphosat – krebserregend oder nicht? Vorläufige Wiederzulassung in der EU
Schon im März 2016 hätten die Europäischen Staaten über eine Wiederzulassung des umstrittenen Glyphosat entscheiden sollen – wegen Uneinigkeit unter den Mitgliedsländern und der Enthaltung der deutschen Regierung wurde die
auf Ende Mai geplante Entscheidung auf
Mitte Juni vertagt. Dabei wurde nun von
der EU-Kommission im Alleingang und
einen Tag vor Ablauf der Bewilligung eine
provisorische Verlängerung für die Dauer
von 18 Monaten verkündet.
Wissenschaftler und Fachleute sind
sich in ihrer Aussage und Risikoabschätzung nicht sicher und einheitlicher Meinung, ob das so genannte Pflanzenvernichtungsmittel ‚Glyphosat’ nun krebserregend sei oder nicht. Wer vertraut
nach ADAC, VW.. und anderen Skandalen
aber noch Experten?
Sicher ist, dass Glyphosat durch Getreideprodukte (z.B. Brot und Bier) aufgenommen wird, aber durch den Urin wieder ausgeschieden werden kann.
Während die Krebsexperten der WHO
(Weltgesundheitsorganisation) und dort
des IARC ein Krebsrisiko bejahen, verneinen dies u.a. das Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) und die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit
(EFSA).
Allgemein werden Pestizide nach Laborversuchen an Pflanzen und Tieren
und Wahrscheinlichkeitsanalysen der
Gefährdungsstufen zugelassen, wobei
errechnete Grenzwerte festgeschrieben
werden (und falsch sein können, siehe
Bienensterben…) – „Versuche“ über
Auswirkungen am Menschen können natürlich nicht durchgeführt werden…
Auch im Weinbau wird das vom USKonzern Montsanto 1974-76 unter dem
Markennamen ‚Roundup‘ entwickelte
sog. Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt – es wird seitdem inzwischen unter
unterschiedlichen Markennamen verbreitet und gilt als das weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid. 700.000
Tonnen werden global jedes Jahr produziert und im Kleingarten wie auch in riesigen landwirtschaftlichen Nutzflächen
eingesetzt, so in Deutschland 6.000 Tonnen auf 40% der (landwirtschaftlichen)
Flächen.
Im Laufe der aktuellen Diskussion wurde zudem bekannt, dass der Pharmakon-
zern Bayer sich an einer Übernahme (55
Milliarden $) des seit 1901 bestehenden
amerikanischen Unternehmens Montsanto interessiert zeigt. Das Unternehmen genießt spätestens seit der Herstellung des für Menschen höchst giftigen
Entlaubungsgases ‚Agent Orange’, das
im Vietnamkrieg eingesetzt und damals
schon gemeinsam im Unternehmen ‚Mobay’ produziert wurde, ein mehr als
schlechtes Image. Und das Image wird
durch die Entwicklung von patentiertem
Saatgut mit gentechnisch ‚eingebautem’
Insektizid’ nicht besser, denn es zwingt
Bauern dazu, das Saatgut jährlich neu
kaufen zu müssen. Bei einer Verwendung
eines Teils der eigenen Ernte als Saatgut
drohen den Bauern Verfahren aus patentrechtlichen Gründen, so wie es der
Konzern in Kanada schon praktiziert.
Der Riss in der Bewertung des Mittels
zieht sich durch die aktuelle Bundesregierung, denn das CSU-geführte Landwirtschaftsministerium sowie Bauernverbände können keinerlei Gefahr erkennen. Der BLHV (Badisch Landwirtschaftliche Hauptverband) spricht gar davon,
dass „die Uneinigkeit auf europäischer
Ebene (vermuten) lasse (…), dass sich
die Entscheidungsträger von einer unsachlich geführten Kampagne gegen Glyphosat verunsichern ließen. Die derzeitige Abneigung gegen Glyphosat ist angeheizt durch äußerst fragwürdige Studien“.
Das SPD-geführte Umweltministerium
hingegen lehnt eine weitere Verlängerung
der Zulassung ab, da eine Risikoabschätzung die Gesundheit der Verbraucher in den Vordergrund zu rücken sei
und der Einsatz von Glyphosat einen Verlust der Artenvielfalt im Tier- und Pflanzenreich bedeute.
Die bis Mai amtierende baden-württembergische grün-rote Landesregierung
strengte ebenfalls eine Nichtzulassung
an – wie sich die aktuelle grün-schwarze Regierung mit dem ehemaligen und
nun wieder neu im Amt bestellten CDULandwirtschaftsminister Hauk positioniert, ist noch nicht bekannt.
Glyphosat ist im Bio-Landbau verboten,
eine arbeitsintensive Alternative, wie sie
vor Einführung des Mittels bestand, ist
die mechanische Bodenbearbeitung, die
natürlich auch kostenintensiver ist. ■
WINZERFORUMW
Seite 36
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Alkoholmanagement durch neue Filtrationsverfahren,
entstehen unerwünschte Geschmacksnoten?
Horst Kröber
War jahrelang ein hoher Alkoholgehalt, nicht nur den Rotwein betreffend, bei diversen Sommeliers und Weinkritikern, ergo auch bei den meisten Verbrauchern, das
Nonplusultra, ist ein Wandel der Trinkpräferenz festzustellen. Deshalb wird in den
Forschungsanstalten nach Möglichkeiten gesucht, dem entgegenzuwirken.
Laut Aussage von Prof. Monika Christmann, Leiterin des Instituts für Oenologie
an der Hochschule Geisenheim und Präsidentin der Internationalen Organisation
für Rebe und Wein, gibt es hierfür relativ neue Methoden, etwa den Einsatz von
Membranverfahren, die seit gut einem Jahr zugelassen, in der Branche aber noch
kaum bekannt sind. Das Prinzip: Der Most wird nacheinander durch zwei Membranen mit unterschiedlich großen Poren filtriert. Auf diese Weise lässt sich ihm gezielt
Zucker entziehen. Dieser kann im Anschluss dem Most wieder teilweise hinzugegeben werden, bis der gewünschte Gehalt erreicht ist.
Auch dieses Verfahren führt zu einer Reduzierung des Alkoholgehaltes, aber muss
gezielt daraufhin überprüft werden, ob es den fertigen Wein geschmacklich negativ
beeinflusst.
Neben einem Zuviel an Alkohol gibt es allerdings im Wein weitere unerwünschte
Inhaltsstoffe. Darunter die Verbindungen, die für die unbeliebte Korknote verantwortlich sind. Sie stammen nicht, wie oft behauptet, nur aus dem Kork an sich.
Mittlerweile tauchen diese „Mufftöne“ auch bei Weinen mit alternativen Flaschenverschlüssen auf. So wurden, dem klassischen Korkgeschmack ähnliche, Geschmacksnoten auch bereits bei Schraubverschlüssen und Kunststoffstopfen festgestellt „Die durch diese Stoffe verursachte Geschmacksnote kann aus der Luft
von schlecht belüfteten Kellern stammen, da Verschlüsse und Behandlungsmittel
dies bei der Lagerung annehmen und später an den Wein abgeben können“, sagt
Christmann. Mittlerweile wurden Filterschichten entwickelt, mit denen sich diese
Inhaltsstoffe selektiv entfernen lassen. Der Einsatz ist laut Christmann aber noch
nicht zugelassen.
In einem Interview mit dem Fachjournalisten Horst Kröber beantwortete Prof. Monika Christmann Fragen speziell zu dem Thema „Unerwünschte Geschmacksnoten gezielt entfernen“
Wo wurde diese Filtrationstechnik
entwickelt?
Die Filtrationstechnik ist nicht neu. Sie
wurde vor ca. zehn Jahren in der
Schweiz entwickelt. Eine Promotion zu
diesem Thema stammt aus dem Jahr
2007.
Aus welchem Material bestehen diese
Filterschichten?
In die Filterschichten wird Aluminiumsilikat eingearbeitet, welches auf Grund Prof. Monika Christmann, Hochschule
seiner Struktur, gut zu absorbierende Ne- Geisenheim.
benstoffe aufnimmt. Aluminiumsilikat
findet in vielen anderen Bereichen Verwendung und ist nicht gesundheitsschädlich.
Welche Kosten verursacht ein solches Filtrationsverfahren?
Mit diesen Filterschichten kann jeder Plattenfilter bestückt werden. Es bestehen
außer dem Kauf der Schichten keine zusätzlichen Kosten. Die Schichten können
auch genauso wie „normale“ Filterschichten entsorgt werden.
Wie hoch ist die Erfolgsquote?
Die Erfolgsquote ist vor allem bei der Entfernung von „Mufftönen“ und „Korkschmeckern“ sehr hoch.
Welche Erfahrungen hat man man wo und bei welchem Wein gemacht?
Welche Weine behandelt werden, spielt keine Rolle. Die Technik kann beim Gewürztraminer genauso angewendet werden wie beim Riesling und führt auch
zum gleichen Ergebnis.
Ist dieses Verfahren auch bei anderen „Weinfehlern“ einsetzbar?
Diesbezügliche Versuche werden unternommen, z.B, mit botrytiziden Weinen.
Aber es kann noch kein abschließendes Urteil darüber gefällt werden.
...und alles für den Brenner
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Warum ist es in Deutschland noch
nicht zugelassen?
Eine Zulassung wird angestrebt. Wir
befinden uns diesbezüglich in einer
Warteschleife. Dabei geht es nicht um
das eigentliche Verfahren selbst, sondern um die Definition. Ist es nun eine
Schönung, eine Filtration (beide sind
weingesetzlich klar definiert) oder wird
das Verfahren als Behandlungsmaßnahme eingestuft? Wenn dies geklärt
ist und die OIV diese Filtrationstechnik
WINZERFORUM
Herbst 2016
WEIN
&mehr
positiv beurteilt, kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass die EU das
Verfahren zulässt.
Sollte man nicht eher hingehen, die Winzer anzuhalten geschmacklich einwandfreie Weine zu produzieren, anstatt ihnen Möglichkeiten zu eröffnen,
hausgemachte Fehler zu korrigieren?
Selbstverständlich ist ein solches Verfahren nur dazu da, um in „Notfällen“ eingesetzt zu werden. Dies darf, wie andere korrigierende Maßnahmen auch, niemals zur Regel werden. Aber wie heißt es so schön, es ist gut wenn man für bestimmte Fälle, so etwas in der Schublade hat.
Wie stehen Sie im Allgemeinen zu der Entwicklung, durch wie auch immer
geartete Verfahrenstechniken oder auch biochemische Maßnahmen, das
Kulturgut und Naturprodukt Traube bzw. Wein zu beeinflussen?
Wer heute Weine wie die Römer herstellen würde, hätte gelinde Schwierigkeiten,
Alkoholmanagement im Weinberg und Keller
durch Alkoholentzug
(hmw). Ein Vortrag von Prof. Ulrich Fischer, vom Institut für Weinbau und Oenologie
/ DLR Rheinpfalz auf dem letzten Badischen Weinbautag beschäftigte sich mit der
im Weinjahr 2015 wieder aktuell gewordenen Frage des Alkoholgehalts im Wein.
Begünstigt durch das wunderbare Wetter (Klimawandel hin oder her) hat man bei
nicht erfolgter Ertragsreduzierung mit einem zwangläufig hohen Alkoholgehalt zu
kämpfen, der nicht unbedingt vom Weinkonsument so gewollt sei. Auch der internationale Trend weise eindeutig in Richtung von alkoholreduzierten Weinen, so
liege dieser z.B. in China bei 8 – 10,5%, in Deutschland nähere er sich 11,5% an.
„Die höchste Akzeptanz unter Verbrauchern“, so Fischer, „hat eine weinbauliche
Lösung des Problems“. Doch eine frühe oder späte Lese hat auch Auswirkungen
auf Aromenbildung und Säureabbau – „sodass eine technologisch vorgenommene
Alkoholreduzierung spät gelesener alkoholreicherer Weine vorteilhafter“ sei. Hydrophobe Membrane, wie sie in Weinsberg und Freiburg zu Versuchszwecken eingesetzt wurden, brachten praktisch keinerlei oder nur geringfügige Veränderung
des Geruchsbildes mit sich, außer beim Sauvignon blanc, der seine grüne Paprika-Note verloren hatte. Beim Geschmacksbild wurden die Honignoten beim Weißburgunder und Riesling verstärkt, was der Verbraucher auch nicht besonders
schätzen dürfte. Weißweine wurden durch den Alkoholentzug „grundsätzlich saurer, schlanker und härter im Mundgefühl, wenig bitter und alkoholisch sowie kürzer
im Nachgeschmack“. Rotweine hingegen zeigten eine „Zunahme des sauren Geschmacks, ein härteres Mundgefühl und einen schlankeren Körper“.
Gerade beim Spätburgunder erwiesen sich traditionelle Konzentrierungsmaßnahmen durch einen Saftentzug aus der Maische oder eine offene Maischegärung,
die Alkohol verlieren lässt, als eine gute Vorbereitung zu einer Alkoholreduzierung.
Eine Zufügung von erlaubten 4 – 8 g/l Restzucker ließen das geschmackliche Ergebnis aber „nur bedingt“ wieder korrigieren. Es gibt inzwischen aber im Lohnbetrieb Anlagen und auch Angebote zur Alkoholreduzierung für mittlere und größere
Betriebe, allerdings handelt es sich „bei jedem Verfahren, bei dem Alkohol entnommen wird… um eine zollrechtlich relevante Alkoholgewinnung.“
So wie die Zollverwaltung sich für das Verfahren interessiert, möchte aber auch
der Weinkonsument wissen, ob er einen Wein mit natürlichem oder technisch ver■
ändertem Alkoholgehalt im Glas hat…
Seite 37
diese zu verkaufen. Jede Zeit reagiert mit ihren Möglichkeiten. So hat man in Australien mit großen Buschbränden zu kämpfen, nicht nur, weil diese Brände
Landschaften vernichten, sondern auch für nicht gewollte Rauchnoten im Wein
sorgen. Es geht bei der Entwicklung spezieller Verfahren immer darum, auf
etwas zu reagieren was sich ggf. negativ auf den Wein auswirken kann.
Die Devise lautet immer: All das zu tun, was notwendig und nicht alles zu un■
ternehmen, was machbar ist.
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WEIN
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Seite 38
Herbst 2016
Zartes Leben zwischen Reben Die Wiege der Weinbergkräuter
Reinhold Wagner
S
ie sind oftmals kleinwüchsig, zart
und unscheinbar, bei genauerem
Hinsehen aber doch echte Juwelen
der Natur: die Wildkräuter aus den Weinbergen, die zwischen den Rebzeilen
wachsen und dort ihren ganz eigenen
Zyklen folgen. Da sie ganz in Bodennähe
gedeihen, und somit im fortschreitenden
Jahr der höherwüchsigen Konkurrenz
deutlich unterlegen sind, muss ihr gesamter Zyklus inklusive Blüte und Samenreife in wenigen Wochen abgeschlossen sein, ehe die sie umgebende
Natur erwacht und alles in ihren Schatten stellt. Denn ausreichend Sonnenlicht
ist neben Wasser und Nährstoffen das
Wichtigste, was jede Pflanze zum Wach-
sen benötigt. Zu den ersten Frühblühern
des anbrechenden Jahres gehören daher
die Kräuter der Wiesen, lichten Wälder
und Weinberge.
Wenngleich der erste Blick auf das frische Grün unter den kahlen Rebstöcken
noch nicht viel erkennen lässt: im Boden,
direkt unter der Erdoberfläche, und sehr
bald schon darüber regt sich zeitig das
Leben. Der Winter ließ die harten Schalen
der im Erdboden steckenden Kräutersamen mürbe werden. Mit Hilfe der in Samen, Zwiebeln oder Knollen gespeicherten Energie treiben Wurzeln und Spross
heran, nehmen mineralienhaltiges Wasser auf und durchstoßen die Erdoberfläche. Günstiger Wasserhaushalt und hohe
Roter Klatsch-Mohn am Wegrand in den Achkarrener Reben.
Sonneneinstrahlung sorgen jetzt im
Weinberg für ideale Wuchsbedingungen.
Den noch hellen, empfindlichen Spross
schützt der Keimling beim Austritt durch
die Erdoberfläche anhand eines roten
Farbstoffes. Juvenilanthocyan nennt sich
dieses pflanzeneigene Sonnenschutzmittel. Es färbt die Spitzen rötlich und
sorgt dafür, dass sich die Jungpflanze
keinen Sonnenbrand holt. Schließlich
muss der grüne Blattfarbstoff, das Chlorophyll erst noch gebildet werden. Und
dazu braucht die Pflanze Sonnenlicht.
Erst ab diesem Zeitpunkt kann sie Energie aus der Photosynthese gewinnen. Besonders viel davon bekommt sie in den
noch unbelaubten und dadurch schat-
tenfreien Lücken zwischen den Rebzeilen
der Weinberge. Zu den Schnellstartern in
Rebterrassen gehören der Ehrenpreis,
das Hungerblümchen und die Traubenhyazinthe, auch bekannt unter dem Namen Weinbergsträubel. Wenn sie aufblühen, leuchtet der Boden unter den kahlen
Rebstöcken in bunten Farbtupfern von
Weiß über Gelb und Rot bis hin zu einem
tiefen Blau.
Ein Spaziergang durch die Weinberge
offenbart sofort, wo gespritzt oder gemulcht wurde oder wo durch schonenden
Weinbau den typischen Weinbergskräutern Platz zum Leben eingeräumt wurde.
Einige dieser Arten, die hier – und ausschließlich hier – zu finden sind, haben
Doldiger Milchstern – ein Stern am Weinlehrpfad Achkarren.
WEIN
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Herbst 2016
Küchenschellen am Kaiserstuhl – erste Boten des Frühlings.
Weinbergsträubel oder Traubenhyazinth.
bereits einen langen Überlebenskampf
hinter sich. Denn der spezielle Standort
Weinberg ist mit seinen Pflegemaßnahmen und dem offenen Gelände ein Rückzugsort für seltene und geschützte Pflanzenarten. Die beiden heimischen Arten
des weiß blühenden Milchsterns gehören
dazu: es sind der Dolden- und der Nikkende Milchstern. Weshalb sie ausgerechnet hier stellenweise noch anzutreffen, an anderen Orten hingegen längst
ausgestorben sind, liegt an ihrer hohen
Spritzmitteltoleranz. Die schmalen, glatten Blätter der oberirdischen Triebe lassen die Gifte leicht abperlen und ins Gras
rinnen. Dieses und die um den lichten
Standort konkurrierende Vegetation gehen daran größtenteils ein. Als Sieger
schelle, Gelb- und Blaustern, einige
Lauchgewächse und der Krokus fallen
darunter. Später im Jahr findet der Wanderer in den Weinbergen stellenweise
ganze Herden von Schwertlilien in Gelb
und Blauviolett sowie vereinzelt Roten
Klatschmohn und andere Blumen, die
charakteristisch für Böden sind, die viel
bewegt und bearbeitet werden. Böschungen in Weinbergen werden immer
wieder geflämmt, und die regelmäßigen
Räumarbeiten innerhalb der Reben
sorgen für stets offenes
Gelände und
lockeren
Boden.
Der Kaiserstuhl bei Achkarren.
geht der Milchstern hervor. Besonders
häufig findet man ihn im Elsass, da dort
länger gespritzt wurde als in Deutschland.
Auch am Kaiserstuhl, so zum Beispiel
am Achkarrener Weinlehrpfad, taucht er
auf – neben weiteren Zwiebelgewächsen, die ähnliche Strategien besitzen.
Diese Spezialisten unter den Weinbergkräutern haben eines gemein: ihre Zwiebeln oder Wurzelstöcke enthalten reichlich Nährstoffvorrat für den Start ins
oberirdische Leben. Kein Wunder, sind
gerade unter ihnen einige Frühblüher zu
finden. Auch Schneeglöckchen gehören
dazu, Märzenbecher und Osterglocken
verkünden es bereits in ihren Namen.
Aber auch Weinbergsträubel, Küchen-
Seite 39
Da Weintrauben viel Sonne und Wärme
beanspruchen, profitieren von der optimalen Exponierung auch deren Begleit■
pflanzen.
Bilder: Reinhold Wagner Ein Meer aus Schwertlilien ziert die Böschungen in den Reben.
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WEIN
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Eingang zum Le Petit Wetto.
Herbst 2016
Bild: Le Petit Wetto
Le Petit Wetto et la Palette zwei Instutitionen im elsässischen Wettolsheim
Hubert Matt-Willmatt
D
ie fruchtbare elsässische Tiefebene zieht sich mit ihren Weinbergen an
den Ostabhängen und bis in die Vorbergzone der Vogesen hinauf. Die Höhenrücken sind von trutzigen Burgruinen gesäumt. So soll auch eine Burg
über dem Ort Wettolsheim gestanden haben, die die Phantasie des Winzers JeanMarc Buecher in jungen Jahren schon beflügelte. Der elterliche Weinbaubetrieb
war mitten in Wettolsheim bei Colmar in der Rue St. Gertude angesiedelt. Seit Ende
des 16. Jahrhunderts lässt sich das Geschlecht im Weinbau nachweisen, Vater
Paul Buecher war ein innovativer und erfolgreicher Winzer, der für seine Verdienste
hohe Ehrungen erfuhr. Der Bruder Henri und Jean Marc bewirtschafteten mit ihren
Familien insgesamt 35 ha Reben – man kann sagen, dass Vater Buecher intelligent
einen Grundstock besonderer Art gelegt hat, denn er suchte sich in den Orten von
Niedermorschwihr bis nach Thann immer die besten Lagen nach geologischen und
klimatischen Bedingungen für bestimmte Weine aus. Deshalb sind die Buechers
heute auf neun Gemeinden im Besitz von Rebanlagen. „ Das bedeutet zwar immer
etwas Fahrerei, aber wir haben dadurch, für jede Rebsorte die besten und geeig-
netsten Lagen“. Ein Riesling wächst als Grand Cru Brand oder auf dem Sommerberg, ein Gewürztraminer als Grand Cru Hengst. Wie im Elsass üblich, wird auch
ein Crémant in verschiedenen Stufen ausgebaut und in der eigenen Brennerei ein
Marc de Gewürztraminer oder ein Marc de Vieux Pinot Noir hergestellt.
Bald erwies sich der gemeinsam bewirtschaftete Betrieb als zu eng und zu verwinkelt gelegen – auf einem Bauplatz in verkehrsgünstiger Ortsrandlage sollte ein
repräsentatives Gebäude als Lager- und auch Verkaufsraum entstehen.
Doch da erinnerten sich Jean-Marc und seine Frau Annick an die einst bestehende
Burg über Wettolsheim. Vor 15 Jahren begann Jean-Marc Buecher eigenhändig mit
dem Bau seines ausgefallenen Gebäudes. Aus dem ursprünglich geplanten Zweckbau entwickelte sich eine traumhafte ‚location’ für Veranstaltungen, Seminare,
Weinverkostungen. Überall achteten die Buechers auf die Verwendung heimischer
Materialien, die das Qualitätsbewusstsein der Arbeit im Weinberg und Weinkeller
spiegeln – kein Wunder, dass es bis zur Einweihung im Jahre 2008, sieben Jahre
harter und selbst bestimmter Arbeit dauern sollte.
Herbst 2016
Eingedeckter Festsaal.
WEIN
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Bilder: Hubert Matt-Willmatt
In das mit wuchtigen Türmen geschmückte Anwesen gelangt man durch eine
handgearbeitete große Holztüre und tritt in den Wein-Verkaufsraum ein, in dem
man auch elsässische Spezialitäten bekommen kann. Im Untergeschoss beeindruckt ein von Säulen durchzogener großzügiger Saal, der trennbar ist, für Feiern
Seite 41
aller Art und für bis zu 200 Personen
geeignet ist, den staunenden Betrachter. Firmen und Privatkunden bietet sich
im Untergeschoss die Möglichkeit, sich
eine eigene Vinothek einzurichten und
diese je nach Lust und Gelegenheit mit
einem eigenen Schlüssel zu betreten –
das Angebot stößt auf breites Interesse.
Der Wein kommt bei Veranstaltungen
naturgemäß immer von Buechers, aber
das Catering wird lokalen ‚Traiteuren’
durch eine professionell eingerichtete
Küche ermöglicht. Im Obergeschoss
befinden sich die technisch perfekt
Zum Wohlfühlen.
ausgerüsteten Seminarräume.
Und beim Einkauf oder Reservierungen steht Annick beratend zu Seite – keine Angst, man spricht deutsch…
■ Le Petit Wettolsheim, 57, rue d’Eguisheim, F–68920 Wettolsheim
Telefon + 33 3 89 80 80 80, www.petit-wetto.com
Ein weiterer
Anziehungspunkt
im Ort, neben der traditionellen Dorfbäkkerei mit vorzüglichen Meringen, ist La
Palette – was übersetzt nicht anderes
bedeutet, als ‚der Gaumen’. Mit dem aus
dem Savoy stammende Henri Gagneux
arbeiten die Buechers u.a. bei Empfängen gerne zusammen. Gagneux, der sich
vor Jahren schon mit dem Vorläuferrestaurant ‚La Petite Palette’ in Neuf-Brisach einen kulinarischen Namen gemacht hatte, kam 2005 in den Ort. Als
der ehrwürdige gastronomische ‚Tanker’
Père Florence einen Nachfolger suchte,
war er in Henri Gagneux schnell gefunHenri Gagneux.
Bilder: La Palette den.
Das Haus lebt vom vorzüglichen Ruf des
Restaurants mit seinem wechselnden Tagesmenu, dem breiten Themenangeboten
im Wochenrhythmus (Meeresfrüchte, Trüffel, Jakobsmuschel, Mango, Foie gras,
Spargel, Hummer, Pilze, Bier…) und den kulinarischen Wochen zusammen mit Kollegen aus ganz Frankreich der Maître Restaurateur. Weinmenüs des Weinguts Klein
/ St. Hippolyte oder von Sylvie Spielmann / Bergheim lassen das Zusammenspiel
von elsässischen Weinen und Gerichten neu entdecken.
Zum Palette gehört ein Hotel mit allem Komfort (W-Lan, behindertengerechte Zugänge und Zimmer….), damit man nach einem abendlichen Dîner nicht mehr den
Heimweg antreten muss. In der Boutique warten Mitbringsel der feinen Art, die
26 bis 29
August 2016
4 Tage um zu geniessen wie
Gott in Frankreich…
Jedes Jahr Ende August verwandelt sich der Lindenhof ein Milchkuhbetrieb, in eine
Reise durch ganz Frankreich.
130 Aussteller bieten Ihnen
ihre besten Produkte an, z.B.:
Hausgemachte Pasteten, Foie
Gras, Wildlachs, unzählige
Käsesorten, Calvados, Cognac und sonstige Schnäpse,
Wein aus dem Elsass, der
Bourgogne, Vallée du Rhône,
Südfrankreich, Vallée de la
Loire, Bordeaux und sogar
aus dem heimischen Margräflerland.
10 Restaurants bieten ihnen
besondere Köstlichkeiten an:
Austern, Foie Gras, Schnecken, das berühmte Bullenfleisch aus der Camargue,
Flammkuchen und noch viel
mehr…
Für die Kinder gibt es Hüpfburgen und einen Streichelzoo.
Der Besuch lohnt sich.
Agrogast - Lindenhof
F-68220 Hagenthal-le-Haut
00.33.389.68.59.77
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Anfahrt: von Weil am Rhein
über
die
Palmrainbrücke Huningue, SaintLouis, Hésingue, Folgensbourg, Hagenthal-le bas,
Hagenthal-le-Haut 23 km
Eintritt: 5 €, Kinder frei, Parkplatz auf der Wiese, der Hund
muss leider zuhause bleiben.
WEIN
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Seite 42
Herbst 2016
Vorspeise vom Lachs ...
Henri Gagneux mit seinem kreativen Küchenteam zubereitet hat. Henri Gagneux ist
jedes Jahr auch auf der Mulhouser FestiVitas mit einem Messerestaurant vertreten,
so auch vom 03. – 05. Februar 2017. Wer ihn aber schon früher außerhalb seines
Restaurants einmal besuchen möchte, der gehe vom 06. – 16. Oktober auf die Journées d‘Octobres mit der zauberhaften Folie’Flore, einer der schönsten Garten- und
29. DEGUSTHA in BARTEN.fr
HEIM. Vom Produzenten zum www.
Konsumenten. Die Adokart Hal- Wein-Gastromesse 26. – 29. Aug.
le in BARTENHEIM wird, wie
seit Jahren, wieder einmal zum IN
ELSASS
Schlemmertempel im Elsass.
DEGUSTHA
BARTENHEIM
2016 ist das Jahr der Weine mit Medallien und Auszeichnungen.
Die Wein, Käse und Delikatessen-Messe im DREILÄNDERECK
steht vor der Tür.
Über 100 Aussteller aus den französischen Provinzen präsentieren
ihre Produkte. Rot-, Weiss- und Roséweine, Bordeaux, Roussillon,
Champagne, Armagnac, Calvados, Bier... Auch alle andere leckere
französische Spezialitäten sind meisterlich vertreten.
Die meisten Winzer sind bereits über 25 Jahre erfolgreich an der
DEGUSTHA, jährlich treffen sie ihre treuen Kunden. Das ist schon
einen Beweis von Kontinuität und Qualität.
Diese Messe ist eine gelungene Verbindung zwischen Delikatessen, Wein und Käse. Da freuen sich Gaumen und Augen. Die abwechslungsreichen Degustations- und Verkaufsstände mit typischen Köstlichkeiten aus dem Land der kultiviertesten Tafelkultur
sind seit 29 Jahren äußerst begehrt. Viele Delikatessen findet man
nur an der DEGUSTHA.
Im Zentrum der Messe erwarten Sie einige sympathische Restaurants, welche Spezialitäten aus verschiedenen Regionen Frankreichs anbieten. Foie gras, Meeresfrüchte, Biosteaks, Käse, Crèpes
und anderen Leckerbissen kann man hier gleich genießen.
Das grosse Restaurant De la Mer ist ein begehrter Treffpunkt an
der DEGUSTHA… hier verlängert man seine Urlaubserinnerungen ,
weit weg vom Ozean aber um so frischer sind die Meeresfüchte .
Das Motto der Messe lautet : Degustieren, vergleichen, lieben und
kaufen !
Die DEGUSTHA ist einen schönen Gourmet-Tagesausflug wert !
DEGUSTHA
F - 68870 Bartenheim | Elsass - Dreiländereck
10.03 Park, rue Jean Monnet | ADO-KART Entertainment Complex
Freitag + Samstag 11h bis 23h | Sonntag + Montag 10 h bis 21 h
Anfahrt: Auf der französischen Seite des Rheins über die
A 35 / E 25 bis zur Abfahrt Bartenheim, (Nähe Euro-Airport)
dann der Beschilderung DEGUSTHA folgen.
Blumenschauen im Elsass, in deren Mitte Henri Gagneux das Restaurant Folies’Saveurs betreibt. (www.parcexpo.fr)
■ La Palette, 9, rue Herzog, F- 68920 Wettolsheim, Tel + 33 3 89 80 79 14
www.lapalette.fr, (geschl. Sonntagabend, Montag und Dienstagmittag)
... und Feines vom Rind zum Hauptgang.
DEGUSTHA wird TOURGAST
Aus der bekannten elsässischen Gastro-Messe Degustha wird vom 8. bis 10.
April 2017 die Tourgast, die im neu erbauten Forum Saint Louis stattfinden wird.
Das Forum liegt verkehrsgünstig in der 25.000 Einwohner zählenden Stadt St.
Louis und direkt im Dreiländereck zwischen Baden-Württemberg, der Schweiz
und Frankreich und spricht mit seinem Angebot reisefreudige Gourmets an. Ab
Ende 2016 wird die Tramlinie Basel – Saint-Louis eröffnet und die beiden Städte
direkt miteinander verbinden. Für interessierte Aussteller und weitere Infos steht
der Organisator Henry Kuentz unter [email protected] oder + 33 3 89 68 11 12
zur Verfügung.
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Seite 44
Herbst 2016
Kunst und Wein
Hubert Matt-Willmatt
Carmen Gukelberger.Bild Katharina Hirt
Doris Wollandt
Man kann bei der Verbindung von Wein und Kunst so weit gehen wie Udo Lindenberg, dass man mit Alkohol und
damit auch mit Wein malt (Siehe auch ‚In letzter Minute‘) – doch weit öfter gehen Wein und Kunst eine Verbindung
ein, in der beide Elemente erhalten bleiben und sich in einem fruchtbaren Kontrast zueinander befinden. In der Malerei werden der Wein, Weingott Bacchus oder die Traube zu einem häufig gewählten Sujet.
Die Verbindung, die Wein und Kunst eingehen, ist auch in Baden weithin sichtbar. Großzügige Plastiken schmücken
seit Jahren die Weinberge um Bahlingen, die nun um die beWEGten Rebzeilen des Architekten Pierre Gendron im
Wihltal erweitert wurden. Mit 100 weißen und in Kurven angeordneten Rebpfählen eröffnet er einen neuen Blick auf
die Reblandschaft des Kaiserstuhls. In Gengenbach hat die deutsch-elsässische Künstlergruppe ARTist 26 wetterfeste Werke zum Thema ‚Wein und Genuss‘ entlang des Rebwegs aufgestellt.
Zahlreiche Weingüter und Winzergenossenschaften stellen ihre Verkaufsräume Künstlern zu Ausstellungen zur
Verfügung.
Stelldichein bei Kunst und Wein am Kaiserstuhl
ine rührige Gruppe von Kunstschaffenden öffnet seit acht Jahren immer im Juli bei den Riegeler Künstlertagen
ihre Ateliers. www.kunst-in-riegel.de.
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Sektprobe!
Auch samstags (ganzjährig)
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(März – Dez.) von 10 – 16 Uhr.
E
In unterschiedlichen Konstellationen präsentiert man sich auch außerhalb von Riegel an Ausstellungen und Events.
Zehn von ihnen gehen nun auf Reisen und zwar nach Vogtsburg-Burkheim an den Kaiserstuhl, um dort im Jörg-Wickram-Saal des Burkheimer Rathauses vom 10. – 18. September Fotografie, Malerei und Plastik auszustellen.
In der je eigenen künstlerischen Betätigung setzen die beteiligten Kunstschaffenden das Thema ‚Wein und Kunst‘ in
einem weiteren Sinne um oder nähern sich ihm auf individuelle Weise an.
An der Ausstellung beteiligen sich: Cordula Böhle mit Malereien und Druckgrafiken, die von der Natur inspiriert
sind, Senta Ernst, die in ihren Collagen inneres Erleben darstellt und Carmen Gukelberger mit Objekten.
Michelle Hothum beschäftigt sich in märchenhaften Naturszenenmit Miniaturmalereinen und Druckgrafik, ihr Mann
Norman Hothum hat sich auf Buchillustrationen und Kalligrafie mit mittelalterlichen Stilformen und Techniken spezialisiert.
Gebrauchskeramik, Skulpturen und Gartenkeramik ist das Arbeitsgebiet von Silvia Wenzinger, während sich Doris
Wollandt der Pastellmalerei mit Landschaften und Stillleben widmet.
Beeindruckende Fotografien zeichnen Hans-Peter Ziesmer aus.
Einige der Künstlerinnen und Künstler, so wie Noram Hothum, wurden im Rahmen ihrer persönlichen Arbeit durch
Anfragen oder Aufträge bereits mit dem Thema ‚Wein‘ konfrontiert und haben entsprechende Arbeiten geschaffen. So
sagt der Buchillustrator: „Wein ist für uns in all seinen Facetten wie zum Beispiel Weinlandschaften, Wein-Rituale/Feste, Weinkultur, Weingenuss usw. in erster Linie ein heiteres und beschwingtes künstlerisches Thema, das uns allen
viel Freude bereitet“. Er und die Mitorganisatorin Doris Wollandt, die in Bad Krozingen lebt, betonen, dass das weingeprägte Umfeld eine wichtige Rolle bei ihrer Arbeit spielt. Durch den Wein kommen heitere und lebensfrohe Aspekte,
die auch ein entsprechendes Publikum anziehen, mit in ihre Kunstwerke hinein.
Am Samstag, 10. September wird die Ausstellung um 16.30 Uhr mit einem Konzert des Duos Fasciclus (Robert Sägesser / Sabine Wehrle) im Jörg Wickram Saal eröffnet. (Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 19 Uhr, Eintritt frei).
Während der Ausstellung werden Angelique Eckstein / Eckstein Galerie und Andreas Färber / Post-Scriptum ihre Galerien in Burkheim ebenfalls geöffnet haben.
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WEIN
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Herbst 2016
Senta Ernst
Seite 45
Hans-Peter Ziesmer
Senta Ernst
Norman Hothum
Michelle Hothum
Cordula Böhle
Norman Hothum
Cordula Böhle
Beim letzten Glockenschlag
urkheim ist zum Mittelpunkt eines speziellen Nachtwächter-Krimis des Autors Harald Rudolf geworden. Er hatte mit seinem Müllheim-Krimi und der
damit verknüpften Stadtführung zusammen mit der Müllheimer Tourist-Information den Weintourismus-Preis des Landes Baden-Württemberg erhalten und
den Kaiserstuhl in seinem Krimi ‚Tödlicher Jahrgang’ bereits literarisch verarbeitet.
Im Städtchen Burkheim, in dem schon seit Längerem Nachtwächterführungen angeboten werden, findet man nun einen weiteren und unterhaltsamen Zugang zur Historie. Dabei kann neben der Auflösung des Mordfalls an einem der drei Burkheimer
Nachtwächter viel Interessantes zur Geschichte Burkheims entdeckt werden, denn
diese ist mit Lazarus von Schwendi und dem Schloss sogar in den Kriminalfall verwickelt. Eine Lesung mit Weinprobe findet am 18. November ab 19.00 Uhr bei den
Burkheimer Winzern im Holzfasskeller statt.
Harald Rudolf, Beim letzten Glockenschlag, Tellaro Verlag, 140 Seiten, 9,80 €
Bild: Burkheimer Winzer www.sono-tellaro.jimdo.com
■
B
Seite 46
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Vom „Gemischten Satz“
zum
„Ruster Ausbruch“
Elf österreichische Winzerinnen sind aufgebrochen, die Männerdomäne aufzumischen
Renate Wolf-Götz
gehört, die Trauben der zum Teil uralten Reben so zu hegen und pflegen, dass sie
„ohne Reinzuchthefen spontan vergoren werden können“. „Nur so kann ich die typische Terroir-Note erreichen“, sagt Jutta Ambrositsch.
Jutta Ambrositsch
enn es um Weinbauern geht, hat man ein Mannsbild vom Schlag des
Winzerkönigs im Kopf, der mit seinen Anekdoten aus dem burgenländischen Rust einst zahlreiche Serienliebhaber beglückte. Winzerin Jutta
Ambrositsch hat mit dem TV-Winzer Thomas Stickler, verkörpert von Harald Krassnitzer, nur soviel gemein, dass sie als Seiteneinsteigerin erfolgreich Wein anbaut.
Im Gegensatz zum beliebten Serien-Winzer hat die Wahlwienerin aus dem Burgenland ihren Job als Werbegrafikerin in der Wirtschaft aus eigener Entscheidung
gegen ein Leben im Weingarten vor den Toren von Wien getauscht. „Ich liebe es, im
Weingarten zu arbeiten und abends todmüde mit schmutzigen Händen heimzukommen“, sagt die junge Winzerin mit zufriedenem Lächeln. Beschreibt die eher
zart gebaute Weinbäuerin ihren Arbeitsalltag, wird schnell klar, wie viel Liebe dazu
W
Anfang Januar zieht die Selfmade-Winzerin mit der Rebschere in ihre Weingärten
am Nussberg im 19. Wiener Bezirk und verpasst den Rebstöcken bei eisiger Kälte
den ersten Schnitt. Weitere ebenso beschwerliche wie behutsame Arbeitsschritte
folgen. Im April öffnen Jutta und Carlo Ambrositsch für zwei Wochen ihren angemieteten Buschenschank im beschaulichen Grinzing, wo die Überschüsse vom
letzten Jahr in den Ausschank kommen. Der „Gemischte Satz“ ist in den gemütlichen Gastgärten und -stuben am Rande Wiens besonders beliebt. „Den kann man
auch gut als „G spritztn“ trinken“, empfiehlt die Winzerin und schenkt ein. Das
schlichte Etikett hat Ehemann Carlo entworfen, der seiner Werbetexter-Existenz
ebenfalls den Rücken gekehrt hat und nur noch rund um den selbst produzierten
Wein textet. „Ein Liter Wien“ hat er sich für den Gemischten Satz ausgedacht. Naheliegend, denn der süffige Cuvée gehört zur Tradition in der österreichischen Metropole. „Außer Wien gibt es auf der ganzen Welt keine einzige Hauptstadt, wo der
Weinbau auch eine wirtschaftliche Bedeutung hat“, verkündet Jutta Ambrositsch
stolz. Ein halbes Dutzend der 190 Winzer bauen in ihren kleinstrukturierten Parzellen um die Donaustadt international beachtete Weine an. Mit ihren verschiedenen „Ein Liter Wien“- Kreationen, die inzwischen auch in Manhattan gerne getrunken werden, hat sich Jutta Ambrositsch aufgemacht, in der oberen Liga mitzumischen.
Damit liegt sie genau auf der Linie der „Elf Winzerinnen“, einem Zusammenschluss vorwiegend junger Weinbäuerinnen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die
Traditionen im österreichischen Weinanbau zu pflegen und mit zeitgemäßen Methoden zu ergänzen.
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Seite 47
udith Beck, die inmitten der Reben des idyllischen Familienbetriebs im niederösterreichischen Wagram lebt, setzt das erklärte Ziel auf biologisch-dynamische Art um. Dafür scheut die junge Winzerin keine Mühe, weder im Weinberg noch in der Kelter. In der Weinbauschule in Klosterneuburg hat sie gelernt,
welche Pflanzen und Kräuter zwischen den Rebstöcken Ungeziefer von den Trauben
fernhalten. Nisten sich dennoch Pilze ein, rückt die Weinbäuerin den Schmarotzern
mit Ackerschachtelhalm-Sud zu Leibe. Nach Unwetter- oder Hagelschäden verabreicht sie den verletzten Pflanzen Kamillentee zur Beruhigung. Brennnesselsud
hat sich bei der Wachstumsförderung bewährt. Ein 400 Liter Kessel steht für die
Teezubereitung in der Kelter. Und wie sieht es mit der Reinigung der Holzfässer
aus, in denen die klassischen Rotweine wie Zweigelt , Blaufränkisch und St. Laurent sowie der Weißburgunder und der Chardonnay reifen? „Schwefel ist bei uns
kein Thema“, sagt Judith Beck entschlossen. Schon während ihrer Lehrzeit auf
Weingütern in Frankreich und Chile war klar, dass sie ihre Fässer nur mit Wasser
und Hochdruck reinigt.
J
Judith Beck
Von den Vätern zu den Töchtern
Ihr unermüdlicher Einsatz für das selbst auferlegte Reinheitsgebot hat Judith
Beck bereits beste Platzierungen in amerikanischen Weinmagazinen beschert. Mit
ähnlichem Ehrgeiz hatte ihr Vater vor über 20 Jahre mit acht Gleichgesinnten den
Verein „Pannobile“ gegründet, der sich für den unverkennbaren Charakter der regionalen Weine verbürgt. Kaum verwunderlich also, dass der Senior zu den überzeugten Unterstützern der Elf-Winzerinnen-Vereinigung gehört. Wie bei den „Pannobilern“ steht bei den Winzerinnen nicht Konkurrenz, sondern gegenseitiger Aus-
tausch im Mittelpunkt. Dabei haben die Weinbäuerinnen vor allem die Weiterentwicklung und Dynamik der traditionellen Rebsorten im Blick. Zur zeitgemäßen Entwicklung könnte man auch das Aufbrechen der Männerdomäne rechnen. Zwischenzeitlich übernimmt der Sohn nicht mehr automatisch den Betrieb. Jedenfalls
nicht im Hause Beck. „Mein Bruder trinkt nicht einmal Wein“, so die jüngere Schwester, für die es neben ihrer jungen Familie nichts Schöneres gibt, als draußen im
Weingarten zu sein.
amara Kögl überlässt die Arbeit im Weinberg gerne ihrem Vater und konzentriert sich auf die Vinifizierung. Indessen kredenzt sie die süffigen Weißweine
zwischen den Reben im südsteirischen Ratsch nahe der slowenischen Grenze. Trocken, fruchtig und frisch ist die Note der Weine im „Grünen Herzen Österreichs“, so der touristische Werbeslogan der Steiermark. „Vor der letzten Lese hatten wir warme Tage und kalte Nächte“, berichtet die große Blonde mit zurückhaltendem Charme. Für das intensive Aroma sei das optimal. „Beim Sauvignon dominiert der gelbe Apfel, schmecken Sie es?“ Noch nicht wirklich. Beim Welschriesling gehorcht der Gaumen schon besser. Jetzt nimmt man sogar einen Hauch der
Würze wahr, die für die kalkreichen Spitzenlagen der steilen südsteirischen Hügel
charakteristisch ist.
T
Tamara Kögl bei der Weinprobe im Familienweinberg im südsteirischen Ratsch.
Umstreichelt vom warmen Wind, der von der Adria heraufweht, genießt man später im beschaulichen Buschenschank, der zum historischen Bauernhaus mit gemütlicher Gaststube gehört, was die steirische Scholle zur Weinbegleitung hervorbringt. Zur Brettljause mit luftgetrocknetem Schinken, Speckzwetschgen und Käferbohnensalat erfrischen die charaktervollen, leichten Weißweine, vom Sauvignon,
dem Lieblingswein der Gastgeberin, zum Chardonnay, der hier „Morillon“ heißt, bis
hin zum Grauburgunder Ratsch. Dabei streift der Blick über die Rebhügel, während
Bei der Brettljause im Buschenschank Kögl kommt auf den Tisch, was die heimi- der Klapotetz, das hölzerne Wahrzeichen der steirischen Weinbauern mit Buschensche Scholle hergibt.
schank, sich gebetsmühlenartig im leichten Wind dreht.
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Herbst 2016
in Ort zum Verweilen. Doch die nächste junge Winzerin aus der Elfer-Gruppe
wartet bereits. Als studierte Pflanzenwissenschaftlerin geht Katharina Lackner-Tinnacher die Weinverkostung akademisch an. Im schick-nüchternen
Verkostungsraum ihres beachtlichen Weinguts in Gamlitz referiert sie über ihre
Zielsetzung der reduzierten Quantität für eine hohe Qualität: „Die Grundlage eines
guten Weines entsteht im Keller“. Als vielversprechende Rebsorte für die Zukunft
hat die ambitionierte Winzerin den Sauvignon ausgemacht. Sechzig Prozent der
insgesamt 27 Hektar Anbaufläche sind der bevorzugten Traube vorbehalten. Pro
Hektar hat die junge Winzerin einen Einsatz von 800 Stunden jährlich errechnet.
Ein lohnender Aufwand offenbar, wenn das Wetter mitmacht.
Seit knapp 250 Jahren ist das älteste Weingut der Südsteiermark in Familienbesitz. Wer das Winzerhandwerk nicht erlernt hat, macht sich anderweitig nützlich.
Mit einem futuristischen Neubau, der harmonisch in den Rebhang übergeht, hat
die Schwester der Jungwinzerin für Aufbruch gesorgt. Dafür hat die Architektin neben Stahlbeton edles Lärchenholz aus den Latifundien des Gutshofes eingesetzt.
E
Katharina Lackner-Tinnacher geht die Verkostung ihrer Weine akademisch an.
Nach dem achtsamen Genuss schaukelt man in der Nachmittagssonne über den
Neusiedlersee Richtung Rust. Dabei zieht die Winzerinnen-Elf noch einmal im
Kopfkino vorbei. Jede geht ihren eigenen Weg, doch alle stimmen darin überein,
was Judith Beck in Worte gefasst hat: „Internationalen Stil kann jeder überall machen. Weine wie meine nur ich, hier und jetzt.“
Winzerin und Jungsommelière Christina Lentsch.
Von der Weinkönigin zum Winzerkönig
eiter östlich, im Burgenland, kann man sich im „Gasthaus zur Dankbarkeit“ unter Kastanienbäumen im Gastgarten entspannt zurücklehnen und
die beschauliche Atmosphäre genießen. Zur Vorspeise aus heimischem
Graurindschinken im Wacholdermantel neben Kaninchensülze und Kürbispudding
tischt die junge Winzerin einen maskulin ausgebauten Pinot Gris auf, der 18 Monate
im Barrique gereift ist. Christina Lentsch, die ihr Handwerk in Krems und in Neuseeland gelernt und mit einer Ausbildung zur Jungsommelière ergänzt hat, erklärt
die heimischen Produkte auf dem Teller und im Weinglas mit charmanter Eloquenz.
Wie es zu dem ungewöhnlichen Namen des Gasthauses kam, in dem sich die
ganze Familie einbringt, erklärt sie ohne Umschweife: Aus dem einst kleinen
Schloss und späteren Zisterzienserkloster wurde vor 80 Jahren ein Weingut mit
überschaubarem Anbaugebiet. Dank der glücklichen Hand der Eltern und Großeltern war der Betrieb so erfolgreich, dass aus dem kleinen Buschenschank vor
knapp 20 Jahren ein stattliches Speiselokal wurde. Die Dankbarkeit dafür sollte
Burgenland
der Name des Gasthauses zum Ausdruck bringen.
W
Bild: Herbert Lehmann
WEIN
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Herbst 2016
Seite 49
m populären Winzerstädtchen Rust hat eine Königin zur Weinprobe eingeladen.
Genauer gesagt war Winzerin Heidi Schröck einst österreichische Weinkönigin.
Vor über 30 Jahren hat die Weinbau- und Kellermeisterin den Betrieb von ihrem
Vater übernommen. Damit ist die flotte Weinbäuerin die älteste im Verbund der
jungen Winzerinnen. Selbstbewusst und blumig stellt sie ihre Weine in ihrem Gut
inmitten der Bilderbuchidylle der Ruster Altstadt vor. Die Familie der Muskatweine
spiele hier, vor den Toren Ungarns, eine wichtige Rolle. Wie eine Mimose gebärde
sich die weit verbreitete Rebe. „Sie verzeiht keine Wetterkapriolen“, klagt die erfahrene Winzerin. Die Tokaj-Reben dagegen, die Prinzessin Isabella im 12. Jahrhundert in die Ehe mit einem ungarischen Prinzen als Mitgift aus dem Friaul mit-
I
Älteste der Elf Winzerinnen: Heidi Schröck.
Bilder: Renate Wolf-Götz
Weinbuch Österreich
Weingut Heidi Schröck in Rust.
(hmw) Alexander Jakabb ist ein großer Wurf gelungen – auf 320 Seiten werden alle 15
gebracht hat, seien viel versöhnlicher. In Akazienfässern reifen sie zum trockenen
Furmint heran, einer Spätlese, die wie ein „sweet surrender“, eine süße Hingabe,
daherkommt. Die Beerenauslese „Selektion“ gibt sich weniger süß. Heidi Schröck
vergleicht den lieblichen, aber zurückhaltenden Wein mit einer jungen Frau, die
noch nicht sesshaft ist. Würziger Käse sei ein idealer Begleiter. Und Gänseleber.
Nicht nur zu St. Martin. Aber da ganz besonders, denn der Samariter gilt als Schutzheiliger des Burgenlandes.
Einmalig am Neusiedlersee ist der „Ruster Ausbruch“. Seit einem Viertel Jahrhundert kaprizieren sich die Weinbauern hier auf Süßweinspezialitäten. Im kleinen
Akazienfass reift die Welschrieslingtraube, bis ein „ernster, nachdenklicher Mann“
aus ihr wird. So jedenfalls beschreibt die kreative Winzerin den beliebten Süßwein.
Das klingt allerdings nicht nach „Ausbruch“. Da lacht die einstige Weinkönigin und
liefert die Erklärung: „Herausgebrochen werden die zu Rosinen geschrumpften
■
Beeren“. Ob der TV-Winzerkönig das auch gewusst hätte?
Anbaugebiete in den drei Weinbauregionen Österreichs (insgesamt 46.000 ha – 22.000
Winzer) mit ihren speziellen Rebsorten vom Grünen Veltliner (2/3 der Fläche sind mit
Weißweinen bestockt) bis zum Zweigelt und den bedeutendsten Weinerzeugern vorgestellt. Diese Jahr führten allerdings späte Nachtfröste zu erheblichen Schäden – in
manchen Regionen wie der Steiermark sind 90% Verlust zu beklagen, wie Josef Platzer
vom Versuchszentrum Haidegg / Graz mitteilen konnte.
Das ansprechend aufgemachte, großformatige Buch ist mit zahlreichen aussagekräftigen Fotos von Herbert Lehman reich bebildert. Alexander Jakabb führt in die veränderte
Weinlandschaft Österreichs ein, die vom Heurigen bis zum Orange Wine, vom Korken- zum
Glasverschluss, vom Hofverkauf zum Supermarkt führt. Die Weinanbaugebiete werden
mit ihrer Geschichte, Klima, Boden und den
Hauptakteuren, alteingesessenen Winzern
und Neueinsteigern präsentiert, Karten erleichtern die Orientierung. Tipps zu Kulinarischem mischen sich mit Hinweisen zu Glastypen – mehrere Seiten widmen sich zudem
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■
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■ Alexander Jakabb, Weinbuch Österreich, Pichler Verlag, 320 Seiten, ISBN 978-385431-715-9, 45 €
Seite 50
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Herbst 2016
Vom Weißen Rössl
am Wolfgangsee
Gourmet-Genuss im Operettenrausch
Das berühmte Hotel ‚Weißes Rössl‘ liegt einladend am Wolfgangsee in einer Bucht.
Kornelia Stinn
E
in paar Schwäne lassen
sich bereits genüsslich
in der kleinen Bucht
treiben. Die Sonne malt scheue Flecken
in den Himmel hinein. Schon steuern die
ersten Gäste das berühmte Hotel an,
dessen Anblick eine gewisse Operettenmelodie nicht mehr aus dem Sinn weichen lässt: das Weiße Rössl am Wolfgangsee. Wen kümmert es da schon,
dass das Original zur Operettengeschichte wo anders steht...
Ja, die Operette… wenn das ‚Weiße
Rössl‘ über die Bühne fegt, steppt der
Bär. Sommer, Sonne und Wolfgangsee,
durchhechelnde Gästegruppen, amouröse Verwirrungen und orkanartige Revue-Turbulenzen quellen aus der Zuk-
kerguss-Postkarten-Idylle der Operettenseligkeit. Sie bescherten der Region
am Wolfgangsee einen wahren Touristenboom.
Die Operette vom ‚Weißen Rössl‘ tourte
um die ganze Welt. Über eineinhalb Millionen Mal und in 27 Sprachen wurde
sie aufgeführt. Wie kam es eigentlich zu
diesem Stück, das im Laufe der Zeit
mehrere ‚Umbauten‘ erfuhr? Und was
hat das feine Hotel am Wolfgangsee
wirklich damit zu tun.
Helmut Peter und seine Tochter Gudrun, die junge Rössl-Wirtin sitzen auf
der Terrasse ihres Hotels ‚Weißes Rössl’
am Wolfgangsee während am Nachmittag ein Ausflugsschiff mit zahllosen fotografierenden Gästen vorbeifährt.
„Das Ganze begann in Bad Ischl“, sagt
Helmut Peter“, „als der Kaiser dort seine Sommerresidenz hatte. Dorthin kam
Gott und die Welt, so auch der Berliner
Theatermann Oskar Blumenthal und
sein Freund Gustav Kadelburg. Die beiden haben dann das unfassbar gute
Stück vom Weißen Rössl geschrieben.“
In Bad Ischl steht bis heute die kuriose
Villa Blumenthals, die das erste Fertighaus der Welt sein soll. Hier lebt heute
der Journalist Peter Janisch. Janisch
schwelgt in diesen Geschichten geradeso, als habe er sie miterlebt. Glanz tritt
in seine Augen, wenn er von Maria Seerainer spricht, der schönen Wirtin aus
dem Nachbarort Lauffen, die das Vorbild für Blumenthals Rössl-Wirtin war.
Auch die Person des Leopold Petter, die
als Vorlage der Figur des Oberkellners
Leopold diente, nimmt recht plastisch
Gestalt an, wenn er sie schildert. „Der
Mann, mit dem sich Blumenthal angefreundet hatte“, so Janisch „war eine
bemerkenswerte Person. Er legte eine
Karriere vom Gemüsehändler zum millionenschweren Hotelbesitzer hin.“ Und
er verehrte seine wunderschöne aber
leider verheiratete Halbschwägerin Josepha Vogelhuber über alles. In Blumenthals Lustspiel ‚Im Weißen Rössl‘
wurde daraus der Zahlkellner Leopold,
der inmitten touristischer Massenanstürme über Jahre hinweg und letztendlich erfolgreich, versuchte, die Gunst
der verwitweten Wirtin namens Josepha
Herbst 2016
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Vogelhuber zu erlangen.
Das Lustspiel wurde 1897 in Blumenthals Berliner Theater uraufgeführt und
machte Karriere. Die damalige Wirtin
vom Weißen Rössl am Wolfgangsee
wusste das zu nutzen. Sie zog im Inund Ausland umher und pries sich
selbst als die wahre Rössl-Wirtin an.
Wie es dann 1930 weiterging, daran erinnern im „Benatzky-Raum“ von Peters
Weißem Rössl zahlreiche Bilder. Damals
gruben der Schauspieler und weltweit
erste Oscar-Preisträger Emil Jannings
und der Regisseur Erik Charell das
Stück wieder aus und passten es dem
Zeitgeschmack an. Jannings hatte ein
Haus am Wolfgangsee und sorgte dafür,
dass nun tatsächlich das dortige idyllisch gelegene Hotel ‚Weißes Rössl‘ zum
Schauplatz wurde. Eine Operette mit
kunterbuntem Revue-Getümmel rund
um den bestehenden Inhalt reifte heran.
Ralph Benatzy, Robert Stolz und Bruno
Cranichstaedten schrieben hierfür Lieder wie: „Im Salzkammergut, da kammer gut lustig sein“ oder „Die ganze Welt
ist himmelblau“. .
Und dann wurde der gleiche Stoff mit
seinen inzwischen weithin bekannten
Liedern auch noch mehrfach verfilmt. Die
bekannteste Version entstand 1960 mit
Peter Alexander als Zahlkellner und Waltraut Haas als fescher Rössl-Wirtin. Hier
gingen Film und Wirklichkeit nahezu
Hand in Hand: Haas feierte damals sogar
ihre (echte) Hochzeit mit Erwin Strähl im
Weißen Rössl.
Die inzwischen 88 jährige Waltraut
Haas schwärmt bis heute von den „wunderbaren Liedern“.
Das „Weiße Rössl“ lebt bis heute fort!
Begegnung der alten Rösslwirtin Waltraut Haas und der neuen Rösslwirtin
Sigrid Hauser in der Aufführungskulisse
des aktuellen “Weißen Rössl“, hier vor
einer Aufführung in Wien im September
2015.
Auch Gudrun Peter gehen freilich die
Melodien nicht aus dem Kopf. Sie erklärt:
„Diese Melodien sind natürlich etwas,
das auch mich seit der frühesten Kindheit begleitet. Sie sind untrennbar mit
diesem Haus verbunden und auch den
ganzen Tag im Restaurant zu hören. Das
ist dann für manchen auch die Eintrittskarte ins Hotel. Wenn er das dann angeschaut hat von der Terrasse aus, (Peters
zeigt auf den hauseigenen Swimmingpool im See) dann sagt er: ...‘und irgendwann schwimm ich da!‘ Dann ist es ganz
egal, ob dieses Haus ‚Weißes Rössl‘
heißt, oder ‚Blaue Gans’ oder ‚Schwarzer
Adler‘…Das Hotel ist dann operettenfreie Zone.“
Zwischen kühler Eleganz und edlem
Mobiliar im alpenländlichen Stil bäumt
sich nahe der Rezeption in einer Glasvitrine ein lebensgroßes weißes PorzellanBis heute nutzt das ‚Weiße Rössl‘ die alten Filmplakate mit Peter Alexander, um Rössl auf. So lebt das Rössl also fort.
für seine alljährliche Gourmet-Wochen zu werben.
Bilder: Winfried Stinn Und nicht nur auf dem Werbeplakat mit
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Peter Alexander funkelt der Wein im Glas.
Opulente Speisen laden in feiner Weinbegleitung zum lukullischen Genuss. So
steigert etwa ein edler Grüner Veltliner
vom Kremser Wachtberg den Genuss eines der feinen Romantik-Menüs. Apropos Wein: Auch wer im Weißen Rössl auf
Genuss-Entdeckungsreise gehen will,
liegt hier richtig. Im Felsenkeller, den Bad
Ischler Bergleute im 18. Jahrhundert von
Hand erbauten, lagern 7.000 Flaschen
und circa 200 verschiedene Weine – aus
allen Weingebieten Österreichs und von
namhaften österreichischen Winzern,
darunter manche Rarität. Und natürlich
Sortenvielfalt: Grüner Veltliner, Riesling,
Blaufränkisch & Co aus der Wachau, vom
Neusiedlersee oder aus der steirischen
Toskana, wie die Südsteiermark aufgrund
ihrer Ähnlichkeit mit dieser heiteren Region in Italien genannt wird. Und was
empfiehlt der Chefsommelier zu den
Wildwochen, die den Gast im Oktober erwarten? Hier ein Gourmet-Menü aus der
Küche des Weißen Rössl samt Weinbegleiter von Chefsommelier Zoran Babic.
Hauptspeise: Rosa gebratener Rehrükken; Blutwurstknöderl, wilder Brokkoli
und Vogelbeeren.
Weinempfehlung: Blaufränkisch V-Max
2012, Horst Gager, Deutschkreutz
Babic‘ Wein-Beschreibung: Dunkles
Rubinrot mit schwarzem Kern; facettenreiches Bukett mit Edelholzanklängen
und dunklen Beeren. Am Gaumen saftige
Brombeeren, Preiselbeeren und Zimtrinde mit Walnüssen, Komponenten von
Orange und Balsamico
Nachspeise: Valrhona Schokoauflauf;
Honigeis, Gewürzkürbis und Zitrusfrüchte.
Weinempfehlung: Zweigelt Strohwein
2010, Johann Schwarz, Neusiedlersee,
Burgenland
Babic‘ Wein-Beschreibung:
Tiefdunkles Rubingranat. Zart floral unterlegte reife Zwetschgenfrucht, feine
Kräuterwurze, Brombeeren und Schokolade. Saftig-süße Beerenfrucht, präsente
Holznote, feiner Säurebogen, bleibt gut
haften, im Abgang reife Weichseln, Nou■
gat im Rückgeschmack.
■ www.weissesroessl.at
Seite 52
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Herbst 2016
Schmausen und Hausen wie der König Die Villa Fabbroni im Herzen der Toskana
Reinhold Wagner
„Bela Rosin, ti amo“, hallt der Ruf des jun- chens gehören. Hier oben in den Hügeln, heiratet der König von Italien seine lang- es zwei tüchtige Köche aus Florenz und
gen Königs durch die Räume der Villa Pa- hoch über der Ortschaft San Polo Greve in jährige Mätresse Rosa Vercellana, genannt waren sofort Feuer und Flamme. Dieses
dronale. Vittorio Emanuele II rennt der flie- Chianti, fühlt sich der 27-Jährige wohl und die „Schöne Rosa“, und macht sie zu sei- verlassene Lustschlösschen des Königs
henden Geliebten hinterher und folgt ihr kann seine zehn Jahre jüngere Geliebte vor ner zweiten Frau, die ihn bis an sein Le- wollten sie übernehmen und von neuem
durch die verwinkelten Flure und anein- der Öffentlichkeit verstecken. Zumindest bensende begleitet.
andergereihten Gemächer, die alle zu den solange sie noch minderjährig und er ver-
mit Leben füllen. Es stand viel Arbeit an,
Was und wie es sich seinerzeit alles ab- den über die Jahre heruntergekommenen
Räumlichkeiten des kleinen Lustschlöss- heiratet ist. Aber das soll sich bald ändern. spielte, um das Jahr 1850 in den Bergen Bau in eine komfortable Villa mit eigener
Nach dem Tod der von Chianti, weiß heute keiner so ganz ge- Gaststätte zu verwandeln. Aber die beiden
Königin nau. Viele Jahre stand das kleine Schlöss- gaben nicht auf. Aus dem einstigen heimchen danach leer. Dann aber ent- lichen Liebesnest des Königs wurde die
deckten heutige Villa Fabbroni.
Mit einem freundlichen Lächeln auf den
Lippen serviert Stefano Arnetoli den
Gästen die Ergebnisse seiner Kochkunst:
hausge-
Infos
Villa Fabbroni, Via di Panzalla 6h, 50022 Greve in
Chianti, Toskana, Italien, Tel. 0039-055-855499,
[email protected], www.villafabbroni.com
Anreise: Autobahn A1 Bologna-Firenze-Roma,
Ausfahrt Firenze Süd, Bundesstraße 222 Richtung
Greve in Chianti-Grassina. In Grassina links ab in
Richtung San Polo in Chianti. Dort in die via die
Rubbiana und Richtung Pieve di Rubbiana. Nach
der Kirche sind es noch rund 2 Kilometer, zuletzt
auf unasphaltierter Straße, die auch in keinem
Navi zu finden ist. Dem Schild „La Casermetta“
folgen bis zur Villa Fabbroni.
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machte Vorspeisen-Variationen, frische reichten grünen Flaschen mit dem Abbild vertraut wurde.
Pasta und feinste kulinarische Leckerbis- der Villa und dem schwarzen Hahn nebst
Seite 53
Anmieten der Unterkünfte auf Wunsch
Die Villa Fabbroni besteht nicht nur aus auch flexibel und unabhängig. Ein separa-
sen aus der toskanischen Küche. Keine Henne auf dem Etikett. Der „Gallo nero“, einem Einzelgebäude. Sie setzt sich zu- tes Gebäude, das Haus „Colonica“, beherFrage: er und sein Kompagnon Sergio Bon- Vertrauenszeichen bester toskanischer sammen aus einem Haupthaus, in dem ne- bergt weitere Zimmer. Mit Zitrusbäumchen
gini verstehen ihr Handwerk. So gut, dass Weine, darf natürlich auch in diesem Haus ben mehreren Unterkünften die Gaststätte und Rosmarin üppig bepflanzte Gärten,
sie auf Anfrage gerne Kochkurse geben. nicht fehlen. Auch wenn es ein eigener ist. der Agricoltura untergebracht ist. Diese Terrassen und Mäuerchen verbinden die
Und nicht nur das: auch das Olivenöl und Aber der Wein, den die beiden Hausherren besitzt eine elegant geschwungene Gewöl- einzelnen Einheiten zu einer stilvollen Geder zum Essen passende Wein stammen produzieren, darf sich „biologisch“ nen- bedecke und lädt zum gemütlichen Bei- samtkomposition, in der man sich wie in
aus eigenem Anbau. Jeweils 40 Hektar Oli- nen und vereint die Rebsorten Sangiovese, sammensein in fröhlicher Runde. An den einem verwunschenen Märchenschloss in
venhaine und Reben gehören den beiden Canaiolo, Colorino und Barsaglina zu ei- Wänden reihen sich Regale und Schränke mediterraner Lage und doch zugleich geund gedeihen auf den großzügig besonn- nem prächtigen Rotwein, der sich „Terre mit Vitrinen, in denen die Erzeugnisse aus borgen wie Zuhause fühlt.
ten Hügeln in direkter Nachbarschaft zum di Panzalla“ nennt. Während die Sangio- eigener Produktion, wie Weine und Öle in
Die Aussicht über die Hügel der Chianti-
Haus auf dem eigenen Grund und Boden. vese-Traube in ganz Italien auf eine lange unterschiedlichen Größen und Designs, Region ist überwältigend. Ausflüge in die
Das Konzept geht auf. Von weither reisen Tradition zurückblickt und auch heute präsentiert werden. Daneben auch Weine unmittelbare Umgebung sowie die umlieLiebhaber der regionalen Küche an, um im noch einige der begehrtesten, hochwertig- anderer Erzeuger, hausgemachte Konfitü- genden Orte und Landschaften der ToskaRestaurant unter mittelalterlichem Gewöl- sten Rotweine hervorbringt, findet man die ren und Chutneys. Eben alles, was die ex- na gehören ebenso zum freiwilligen
be zu speisen und den Hauswein zu ko- drei zuletzt genannten Sorten, trotz langer perimentierfreudigen Köche in der eige- Pflichtprogramm der Gäste wie die Mögsten. Und mit einem satten und zufriede- Bekanntheit seit der Antike, heute oft nur nen Küche, Ölmühle und Kellerei so fabri- lichkeit, sich wahlweise selbst zu versornen Lächeln auf den Lippen ziehen sie sich noch in kleinen, versprengten Anbauge- zieren – oder, was ihrer Ansicht nach, den gen, an hauseigenen Kochkursen teilzudanach in eines der zahlreichen, indivi- bieten und in Weinen der Toskana und wei- Eigenbestand angemessen bereichert.
duell und sehr geschmackvoll eingerich- terer Gebiete Mittelitaliens vereinzelt in
nehmen oder die Annehmlichkeiten der
Im oberen Teil des Hauses liegen weitere, Restaurantküche in Anspruch zu nehmen.
teten Zimmer zurück, um in die Welt der Cuvées. Stefano Arnetoli und Sergio Bon- ganz unterschiedlich eingerichtete Säle Der nächstgelegene Ort am Fuß der Hügel
Träume zu entschwinden.
gini verstehen sich daher auch zu Recht und Räumlichkeiten, die den Eindruck er- ist San Polo in Chianti. Auf kurzer Distanz
Die Villa Fabbroni regt die Fantasie an. als Hüter eines Vermächtnisses, das ihnen wecken, als sei der König selbst gerade erreicht man die Ortschaft Greve in Chianti
Allzugut mundet der selbst gezogene Re- in Gestalt der Reben ebenso wie in den Ge- erst abgereist. Separate Eingänge, Küchen und die Haupttouristenziele von Florenz
bensaft aus den ständig frisch nachge- bäuden, die zur Villa Fabbroni zählen, an- und sanitäre Einrichtungen machen das bis Pisa.
■
Bilder: Reinhold Wagner
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Herbst 2016
Weinregion Douro
Da die Weinregion Douro auf der Badischen Weinmesse in Offenburg Partnerregion war und zudem Portugal (überaschenderweise
trotz der Spielweise das EM-Finale gewonnen hat) hat sich Mathias Guthmann auf Spurensuche begeben…
Marques do Pombal
D
ie Geschichte des Douro ist eng mit dem Marques do Pombal verbunden. Pombal war der wichtigste portugiesische Staatsmann. Sein Stern ging nach dem
großen Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 auf, der erfolgreiche Wiederaufbau unter seiner Organisation brachte ihm einen Ministerposten und später praktisch unbeschränkte Macht.
Seinerzeit schuf der Marques die erste Weinbauregion mit geschützter Herkunftsbezeichnung, das Douro Tal. Die Region erstreckt sich über ca. 250.000 ha, darunter 30.000 ha
unter Wein, bewirtschaftet von etwa 30.000 Weinbauern.
In jüngerer Zeit hat sich dort sehr viel zum Positiven entwickelt, aus eher einfachen TischMarques do Pombal Bild: Wikipedia
weinen wurden ausgezeichnete Tropfen, die auch international punkten.
Das Gebiet ist schwer zu bewirtschaften, Steillagen, Schieferböden, hohe Temperaturen, ein wenig erinnert es an die
Mosel mit ihren Terrassen, pure Handarbeit! Die Produktion wurde modernisiert, das ist klar, man will ja weltweit mithalten,
trotzdem gibt es noch einige Betriebe, die ihren Wein auf traditionelle Art erzeugen. Oft sind das dann Spitzenweine, die
durchaus mit Tropfen aus Frankreich oder Spanien mithalten können, dabei aber lange nicht so teuer an den Endverbraucher
gehen, das macht die Douro-Region natürlich noch etwas attraktiver.
■
Aushängeschild Portwein
Übrigens hat das Holz keinen Einfluss auf den Geschmack, wohl aber auf die Farbe, daher
der Name Tawny.
Den Löwenanteil am Export machen die roten Portweine aus, ca. 80%, dahinter folgen
dann die weißen und die in letzter Zeit in Mode gekommen Rosé oder Pink Ports.
Die Trauben werden mit den Füssen getreten, so kommen alle Gerbstoffe optimal aus der
Schale heraus, dort sind sie hochkonzentriert, wie die Leser sicher schon wissen.
Irgendwann löst sich dabei die Traubenhaut und schwimmt oben auf der Flüssigkeit. Wieder und wieder wird sie Füßlings mit dem Weine vermischt, um endlich die herrlichen Aromen herzugeben. Die besten und teuersten Rubys werden als „Vintage“ bezeichnet, die Königsklasse. Bei den Tawnys beginnt die absolute Spitzenklasse bei den 20-30 jährigen Flaschen. Große Gewächse können uralt werden, mit 100 ist aber Schluss, danach wird der
Port schon ein wenig müde. Übrigens liegen die Preise in der Spitze nicht höher als 100 €;
sehr gute Ports erhält man aber schon weit darunter.
Bild: Mathias Guthmann
E
■ Typische aromatische Merkmale sind
Schokolade |frische Frucht |dunkle Frucht |rote Frucht
s gibt weiße und rote Portweine, wobei der rote Portwein die höchste Qualität
Ältere Jahrgänge entwickeln über die Zeit Rosinen- oder Dattel-Noten manchmal auch
hat. Wie sagte einmal Ernest Cockburn: „Die erste Pflicht des Portweins ist es,
aromatische Nuss-Akkorde. Englische Portweinverehrer lieben den Ruby, portugiesische
rot zu sein“, heute ist er der bekannteste Likör-Wein.Der Gärprozess wird mit
bevorzugen den Tawny, Hauptabnehmer sind die Franzosen, danach folgen die Engländer,
Branntwein gestoppt (77%vol), am Ende verbleibt ein Restalkohol mit einem Gehalt von
die sich mit dem teurem Ruby versorgen. Der Tawny schmeckt stets etwas süßer als der
19-22%vol. Und auch eine zweite Pflicht erwähnt Cockburn: „Er muss getrunken werden!“
Ruby, einfach weil durch die Fass-Verdunstung eine höhere Konzentration entsteht.
Daneben gibt es noch die sogenannten Colhetas, das sind Jahrgangs-Ports die mindestens
sieben Jahre lagern, hier gilt natürlich: Je älter je besser.
Übrigens ist Portwein ein Kandidat für den Sofort-Verzehr, Lagerung macht keinen Sinn,
man hält ja bereits im besten Falle ein älteres Fläschchen in der Hand.
Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen den Ruby Ports und den Tawny Ports. Die
Noch ein kleiner Tipp für einen herrlichen Drink: 1 Teil Weißer Portwein (gerne trocken) 2
ersten zwei Jahre wird der Portwein in riesigen Edelstahl-Fässern mit einer Kapazität von
Teile Tonic-Water, Eis, ein paar Limetten-Spritzer oder kleine Limetten-Würfel – ein Genuss,
100.000 bis 200.000 Litern gelagert, der Tawny darf danach dann in das kleinere Fass.
nicht nur an heißen Sommertagen!
■
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Rezep
Zwiebelkuchen
te
Lecker
es
Na c h k z u m
ochen
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN
Für den Hefeteig:
500 g Mehl, 2 Eier, 100 g Butter, 0,15 l Milch, 30 g Hefe, Salz
Für den Belag:
8 große Gemüsezwiebeln, 100 g Speckwürfel, 0,25 l saure Sahne, 4 Eier, Salz,
Kümmel, Butter zum Anbraten und zum Fetten des Kuchenblechs
Zubereitung:
1. Die Zutaten für den Hefeteig miteinander verrühren und an einem warmen Platz
ca. 30 Minuten ruhen lassen.
2. Für den Belag die Zwiebeln schälen, grob würfeln, in der Butter glasig dünsten
und abkühlen lassen. Die Speckwürfelchen kurz anbraten und mit der sauren
Sahne, den Eiern, den Gewürzen und den Zwiebeln in einer Schüssel verrühren.
3. Den Backofen auf 220 °C vorheizen.
4. Den Teig ausrollen, und auf ein gebuttertes Kuchenblech legen (dabei einen Teigrand stehen lassen). Den Belag gleichmäßig darauf verteilen und auf der unteren
Schiene ca. 25 Minuten backen, bis der Kuchen goldgelb ist.
Herbst - Bruschetta
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN
4 Ciabatta-Brötchen, 200 g kleine Pfifferlinge, 4 Essl. kleingehackte Petersilie, 4
Zehen Knoblauch, 80 g Pecorino (Hartkäse), 8 EL kaltgepresstes Olivenöl, Salz
und Pfeffer
Zubereitung:
1. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
2. Die Pfifferlinge putzen. In einer Pfanne mit der Hälfte des Öls zuerst die Petersilie
etwas andünsten, danach die Pilze zugeben und bei milder Hitze ca. 5 Minuten
gar ziehen lassen.
3. Die Brötchen aufschneiden und ca. 5 Minuten knusprig backen.
4. Den Knoblauch klein hacken, auf die warmen Brötchen streichen und mit der
anderen Hälfte des Öls beträufeln. Den Pecorino grob raspeln.
5. Die Pfifferling-Petersilien-Masse mit dem Pecorino verrühren und auf die Brötchenhälften geben.
Rezepte und Bilder: DWI
www.oehlmuehle-walz.de / Telefon: 07802 / 2294
Seite 56
WEIN
&mehr
Rezep
Herbst 2016
te
Lecke
re
Na c h s z u m
koche
n
SPECK-GUGELHUPF REZEPT AUS DEM BACKHAUS DREHER IN KEHL
Das Backhaus Dreher mit einem neu renovierten Café am Kehler Rathausplatz
hat seit einiger Zeit auch Filialen in Straßburg, in denen der Süße Gugelhupf, wie
auch der Speck-Gugelhupf begeisterten Absatz finden. Junior-Chef Benjamin Dreher, der seine Prüfung zum Bäckereimeister mit 25 Jahren in München ablegte,
arbeitete in Bäckereien und Konditoreien in Paris und Saint-Tropez. „Zu einem
Glas Wein passt immer wieder ein guter Gugelhupf, ob mit Speck oder mit Rosinen… und das in Baden wie im Elsass“. Demnächst hält sogar die Straßenbahn direkt vor dem Café und Backhaus Dreher und fährt über den
Rhein nach Straßburg. www.drehers.eu
250 g Weizenmehl
50 g Roggenmehl
100 g Wasser
100 g Milch
25 g Butter
10 g Hefe
6 g Salz
9 g Malzbackmittel
Bild: Backhaus Dreher
100 g Walnüsse
100 g Speck
Speck und Nüsse in etwas kalter Milch aufweichen lassen.
Sämtliche Zutaten außer Speck und Nüssen zu einem elastischen Teig verkneten. Anschließend Speck und
Nüsse dazugeben und nochmals kurz durchkneten.
Nach kurzer Teigruhe den fertigen Teig in eine gefettete Gugelhupfform aus Keramik geben und mit einem Tuch
abgedeckt in warmer Umgebung reifen lassen. Wenn sich der Teig bis über den Rand der Form erhoben hat, sollte
der Backofen schon vorgeheizt sein.
Wird der Gugelhupf nun in einem Umluftofen gebacken, pinselt man die Teigoberfläche, die aus Form ragt, vorsichtig mit Wasser ab. Nun wird der Gugelhupf ca. 35min bei 180°C gebacken.
Auf Ihren Besuch freut sich
Fam. J. Jauch Landgasthof zum Löwen
March-Neuershausen • Tel. 07665-92090 • www.jauch-loewen.de
Bild: Heinz Linke
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Herbstzeit
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Genießen Sie die kommenden Herbsttage, mittags in unserem
reizvollen Garten und abends in unserem urigen Restaurant.
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Benjamin Dreher
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Herbst 2016
Seite 57
Hubert Matt-Willmatt
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach….
Die Ölmühle Walz in Oberkirch ein Kleinod unter den Mühlen
n keinem Schwarzwaldfilm darf sie
I
chemisch extrahiertes Speiseöl zu einem
beim Traubenkernöl und
fehlen, die Mühle mit ihrem großen
extrem niedrigen Preis an.
bis zu über 50% beim
Mühlrad und davor ein Mädchen in Bol-
Die Ölmühle Walz hat sich mit ihrer ein-
Walnussöl. Vierzehn ver-
lenhuttracht. Die Kraft des Wassers setzte
zigartigen handwerklichen Art der Speise-
schiedene Saaten wer-
die Mahlsteine in Bewegung und trieb die
ölherstellung aber eine Stellung am Markt
den in der Ölmühle verarbeitet. Ne-
unterschlächtigen oder oberschlächtigen
behaupten können. Ein Wasserrad mit fünf
ben den bereits genannten Traubenkernen
z.B. schmeckt vorzüglich an
Mühlräder an. Die Schwarzwälder Mühlen-
Metern Durchmesser sorgt für den Antrieb.
und Walnüssen sind das Haselnüsse, Man-
Bohnen, Tomaten- und Kartoffelsalat wäh-
tradition wird in der Ölmühle Walz in Ober-
Über Transmissionen wird die Energie auf
deln und Kürbiskerne sowie Senf, Raps,
rend Mohnöl bei herben Salaten aber auch
kirch in der Ortenau in Ehren gehalten. Lo-
die Maschinen übertragen. Im Kollergang
Mohn, Lein und Weizenkeime.
für Desserts und Gebäck verwendet wird.
renz Welle erhielt 1832 von der Großher-
mit seinen riesigen Steinrädern wird das
Die auf diese Weise durch schonende
Eine Delikatesse ist Feldsalat mit gehack-
zoglichen Badischen Regierung das Recht,
Saatgut zerkleinert. Anschließend wird das
Pressung gewonnenen Öle zeichnen sich
ten Walnüssen. Der Mühle ist ein Laden
zusätzlich zu seiner Hanf- und Gersten-
Saatgut auf Körpertemperatur erwärmt, um
durch ihren Geschmack und die Inhalts-
angeschlossen, der täglich geöffnet hat
mühle Öl zu pressen. Das Müllerhandwerk
einerseits den Ölfluss zu ermöglichen aber
stoffe der jeweiligen Saat aus. Zudem wei-
und neben Ölen auch andere Naturkost-
ist durch die Entwicklung der Technik vom
andererseits keine Vitamine, Eiweißstoffe
sen die nativen Öle auch einen hohen ge-
produkte und Naturkosmetikartikel anbie-
Aussterben bedroht, denn große Ölraffine-
oder sonstige Fettbegleitstof-
sundheitlichen Wert aus. So enthält Wei-
tet.
rien bieten
fe zu zerstören. Dann werden
zenkeimöl einen sehr hohen Vitamin-E-An-
Nicht verwunderlich, dass u.a. die „Stif-
die Metallseiher befüllt und
teil und das Leinöl einen sehr hohen Anteil
tung Warentest“ das Walnussöl der Öl-
in den hydraulischen Pres-
an dreifach ungesättigten Fettsäuren.
mühle Walz mit „sehr gut“ bewertete und
sen gegen einen festste-
Leinöl mit Pellkartoffeln und Quark berei-
die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ das
henden Stempel gedrückt.
chert jeden Speiseplan.
Ladengeschäft zu den besten Einkaufs-
■
Bei bis zu 350 bar Druck
Kaltgepresste Öle dürfen grundsätzlich
fließt nun das wertvolle,
nicht stark erhitzt werden, eignen sich aber
Ölmühle Walz GmbH, Appenweierer Str.
kaltgepresste Speiseöl
sehr gut zum Abschmecken von Fisch,
56, 77704 Oberkirch, Tel 07802 2294
aus. Die Ölausbeute
Fleisch, Gemüsen, Reis oder Nudeln und
www.oelmuehle-walz.de (Mühlenbesichti-
liegt je nach Saatgut zwischen 5%
natürlich zu Rohkost und Salaten. Senföl
gung auf Anmeldung möglich)
adressen Deutschlands zählt.
WEIN
&mehr
Seite 58
Bücherecke
Beate Kierey / Hubert Matt-Willmatt
Ausstellung zu den Badischen Kochbüchern
Eine interessante Ausstellung zu originalen badischen Kochbüchern (und deren Entwicklung von 1770 bis 1950
zeigt die Badische Landesbibliothek in
Karlsruhe
noch
bis
zum
Herbst 2016
Der Weiberzeche ist ein
weiteres Buch gewidmet, das historische
Quellen und Texte bietet, die sich mit diesem in Altwürttemberg
begangenen Brauch
befassen. Nach der
Fastnacht versammelten sich dort auf
öffentlichen Plätzen
die ortsansässigen
Frauen, um auf Kosten der Gemeinde
15. Oktober – die Internetseite
blb-karlsruhe.de/kochbuchausstellung
bietet einen virtuellen Rundgang mit
Hintergrundinformationen zu den digi- 35 Restaurants in Baden, im Elsass, in
talisierten Kochbüchern.
■ der Pfalz und in der Schweiz hat Hubert
Matt-Willmatt zusammen getragen, die
alle einen familiär oder historisch bedingten deutsch-französischen Bezug
haben. 70 Jahre nach Ende des 2.
Der Carlesso
im Landwirtschaftlichen Weltkriegs sind die beschriebenen baVerlag www.carVerein in Baden engagiert disch-elsässische Gasthäuser ein
lesso.de widmet
und versuchte mit seinen Hort der Freundschaft und zur Normasich neben Litenachgestellten Gesprä- lität geworden. Die 35 Restaurants
rarischem vor alchen im Wirtshaus oder haben jeweils zwei Rezepte zur Verlem historischen
einfachen Geschichten fügung gestellt, die vom Fotografen
Werken zum Weindie Winzer über alle The- Heinz Linke ins rechte Licht gerückt
bau im Südwemen des Weinbaus auf- wurden.
sten. 1846, vor gezuklären. Ein immer ■ Hubert Matt-Willmatt, Die gute Künau 170 Jahren, ernoch reizvoll zu lesen- che am Oberrhein, Ariovist-Silberburg
schien das in volksdes Buch!
tümlichen Ton ge■ Lambert von Babo,
haltene ‚Lesebuch
Der Weinbau in Geschichten und Ge- Silvia Trippolt-Maderbacher beschreibt
für fleißige Weingärtner‘ des Reichsfreiherrn Lambert von sprächen, Brackenheim, 2010, 128 S, ihre Kindheitserinnerungen an die Urlaube mit den Eltern im ehemaligen JugoslaBabo (1790 – 1862). Er war lange Jahre ISBN 978-3-939333-09-8, 12 €.
wien und schlägt mit ihrem, frisch geschriebenem und flott aufgemachten
Buch den Bogen zur heutigen istrischen
Lebenskultur, Küche und den dort angebauten Weinen. Die 80x60 km große Halbinsel Istrien mit über 500 km Küste, zwischen dem italienischen Trieste und dem
Reichhaltiges Angebot an
kroatischen Rijeka gelegen, war histogriechischen Spezialitäten.
Gemütl. Restaurant & Gartenwirtschaft risch ein Schmelztiegel, was sich heute in
der ungeheuren Fülle an unterschiedliIdeal für Feste aller Art
(z. B. Weihnachtsfeiern)
chen Gerichten ausdrückt. Silvia TrippoltMaderbacher gibt abwechslungsreiche
Inh. Fam. Stergiopoulou
Tipps zu Einkehrmöglichkeiten und SpeAm Torhaus 1 (an der B3) 79379 Müllheim Tel.: 0 76 31 - 17 03 00
den ihnen zustehenden
Wein an Ort und
Stelle zu trinken.
Der Brauch lebt bis
in die heutige Zeit
fort.
■ Isolde DöbeleCarlesso (Hrsg.),
Frauen und Wein –
Zum alten Brauch der
Weiberzeche, Brakkenheim, 2007, 96 S.,
ISBN 978-3-93933305-0, 10 €.
Die gute Küche am Oberreihn
Historische Weinbücher
Verlag, 2016, 224 S., ISBN 978 3-84251412-6, 24,90 €
Genießen in Istrien
•
•
zialitäten in allen Preisklassen – Frage:
Wann fahren wir mit dem Buch in der
Hand mal wieder in diese Richtung?
■ Silvia Trippolt-Maderbacher, Genießen in Istrien, Styria regional 2016, 192
S., ISBN 978-3-7012-01212-6, 24,90 €
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Kalte Weide Ein Hirtenbub im Schwarzwald
Zeitzeugen, die die oft harten Zeiten
als Hüte- und Hirtenjungen und -Mädchen erlebt hatten, werden immer weniger. Mit ihnen stirbt die Erinnerung
an eine Zeit aus,
die kinderreiche
Familien in den
Städten von zusätzlichen Essern ‚entlastete‘
und diese oft in
sehr jungen Jahren auf den
Schwarzwälder
Bauernhöfen als
Arbeitskraft eingesetzt waren.
Das Schicksal
des Hütejungen Miggi während des
Zweiten Weltkriegs beschreibt Julia
Heinecke in ihrem Roman ‚Kalte Weide‘. Auf den Stoff kam sie durch Interviews, die sie mit ehemaligen Hütejungen führte. Auf dem Hochschwarz-
wälder Hirtenpfad (Lenzkirch) oder
auf Hirtenwegen (Yach / Fröhnd) erfährt man Wissenswertes aus jener
Zeit, die erst mit der flächendeckenden Einführung
des Weidezauns
in den späten
1950er Jahren
endete. Auch im
Weinbau wurden jugendliche
Arbeitskräfte
eingesetzt –
während des
Zweiten Weltkriegs
dann
auch Zwangsarbeiter, ohne die
der Weinbau ganz zum Erliegen gekommen wäre –
■ Julia Heinecke, Kalte Weide, Badischer Landwirtschaftlicher Verlag,
Freiburg, 272 S., ISBN, 978-39818089-0-2, 12,90 €
111 Weine aus Italien
Federico Quaranta und Nicola Prudente (Fede&Tinto) sind zwei in Italien
sehr bekannte Radio- und Fernsehmoderatoren
von
kulturell-kulinarischen Sendungen. Sie haben in
ihrem Buch, das
jeweils auf einer
Doppelseite den
Text zu einem
Wein und das entsprechende Foto
einer Weinflasche
zeigt, Weine auf
amüsante Art und
Weise besprochen, die Lust auf
Weinentdeckung
macht. Das Buch ist nach Anbaugebieten geordnet, ein Index nach Wein-
art und nach Preis (von 5 bis über
100 €) erlaubt unterschiedliche Zugänge zu Italiens Weinwelt, von der
man nicht glauben sollte, sie
schon zu kennen! Sicherlich
eine subjektive
Auswahl, die jedoch im großen
Weinland Italien
für eine klare
Orientierung
sorgt.
■ Fede, Tinto,
11 Weine aus
Italien, die man
getrunken haben
muss, Emons,
2016, 240 S., ISBN 978-3-95451861-6, 16,95 €
Seite 59
Alkohol legal selbst erzeugen in Tisch- und
Kleindestillen - und alles über Whisk(e)y
richtigem Trinkgenuss – für
Whisk(e)y-Liebhaber ist das
Buch ein Muss!
■ Kai Möller, Tisch- und Kleindestillen, Leopold Stocker Verlag, Graz 2016, 192 S., ISBN
978-3-7020-1556-5, 19,90 €
■ Peter Jäger, Whisky –
Selbst gemacht, Leopold
Stocker Verlag, Graz, 2016,
144 S., 19,90 €
Das geht? Aber klar! Wer sich das
neueste Buch von Kai Möller besorgt, wird zuerst mit einer Vielzahl von Kleinstdestillen vertraut gemacht, denn bei einem
Brennkesselvolumen bis 0,5 l
für Probedestillationen ist man
von der Meldepflicht befreit.
Dann kann es mit der heimischen Produktion losgehen – zahlreiche praktische Tipps zur Herstellung von Geisten, Weinbrand usw. lassen das
Brennen in den eigenen vier Wänden
ganz leicht erscheinen – ebenso die
Herstellung von Whisky. Peter Jäger
hat sich ganz diesem Getränk verschrieben und zeigt anschaulich die
Geschichte des Whiskys (samt der
richtigen Schreibweise) auf, bis hin zu
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Seite 60
Herbst 2016
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Herbst 2016
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2016
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Breisgau
17. September bis
27. November 2016
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Seite 62
Herbst 2016
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02.10.
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19.08. - 20.08.
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02.09. - 04. 09.
09.09. - 11.09.
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Stetten Stettener Weinfest
Immenstaad Weinfest
Bermatingen 45. Bermatinger Weinfest am Jägerplatz
Meersburg 42. Bodensee-Weinfest
Klettgau-Erzingen 58. Erzinger Winzerfest
Hagnau Fischer- und Winzerfest
Hagnau Fisch und Wein – Winzermenu im Winzerverein Hagnau
Breisgau
19.08. - 22.08.
20.08. - 22.08.
02.09. - 22.10.
02.09. - 04.09.
03.09. - 04.09.
03.09. - 04.09.
03.09. - 05.09.
04.09.
07.09.
10.09. - 11.09.
15.09. - 16.09.
21.09.
24.09. - 25.09.
23.09. - 26.09.
03.10.
14.10.
02.11.
11.11. - 13.11.
05.11. - 06.11.
13.11.
18.11.
18.11. - 19.11.
Emmendingen 45. Breisgauer Weinfest
Ringsheim Wein- und Gassenfest
Freiburg Herbsthock vor der Alten Wache
Glottertal 65 Jahre WG Glottertal
Freiburg Tage der Offenen Tür WBI, Weinbauverband, BLHV
Ettenheim-Münchweier Tag des Weines
Hecklingen Schloßfest, Schloßplatz
Emmendingen Hochburgfest
Rust Kaiserbergweintag im Europa Park
Kippenheim Kippenheimer Weinfest
Gundelfingen Gundelfinger Weinzauber
Ettenheim Herbsten im Rebsortengarten, Aussichtsturm
Heuberg
Kenzingen Herbstmarkt, Turn- und Festhalle
Freiburg Hercher's Weintage im Weingut Hercher
Buchholz Weinwanderung, Buchholzer Rebberg
Herbolzeim (Mords)Weine mit Astrid Hess, Torhaus
Freiburg BADEN in Wein & Käse – Weinkultur trifft Käsekunst
Freiburg Plaza Culinaria Messe Freiburg
Ettenheim Martinimarkt, Barockstadt
Köndringen Herbstschau, Winzerhalle
Freiburg Glühweinnachtsfeier Alte Wache
Waldkirch-Buchholz Lesung im Weinkeller Weingut Moosmann
Kaiserstuhl
26.08. - 29.08.
02.09. - 05.09.
09.09. - 11.09.
09.09. - 12.09.
10.09. - 11.09.
16.09. - 18.09.
25.09.
25.09.
30.09. - 03.10.
Breisach 60. Bereichsweinfest Kaiserstuhl-Tuniberg
Burkheim Burkheimer Weintage
Endingen-Kiechlinsbergen Kiechlinsbergener Weintage
Bötzingen Bötzinger Dorf- und Weinfest
Vogtsburg-Oberbergen Kürbisfest in der Winzergenossenschaft
Vogtsburg-Bischoffingen Herbstweinfest am Winzerkeller
Bickensohl Zwiebelkuchenfest
Endingen-Kiechlinsbergen Zwiebelkuchenfest und
Offener Winzerkeller
Vogtsburg-Achkarren Achkarrer Weinwochenende
08.10. - 09.10.
15.10. - 16.10.
22.10. - 23.10.
29.10. - 30.10.
06.11.
03.12.
Breisach „Kellereikrimi Mörderischer Wein“ Badischer
Winzerkeller
Vogtsburg-Oberrotweil Oberrotweiler Herbsthock
Ihringen Ihringer Herbstausklang
Königschaffhausen Königschaffhauser Herbstfest
Jechtingen Jechtinger Herbstfest
Jechtingen Zwiebelkuchenfest im Winzersaal
Breisach 7. Glühwein-Nacht Badischer Winzerkeller
Kraichgau
26.08. - 28.08.
04.09.
08.09. - 10.09.
22.09. - 30.09.
25.09.
03.10.
23.10.
13.11.
11.12.
Sulzfeld Wein-Herbst Weingut Reiner Pfefferle
Weingarten Weinwandertag WG Weingarten
Bietigheim-Bissingen Bissinger Weindorf
Bretten 30. Brettener Weinmarkt
Brackenheim Herbstliche Weinwanderung
Bruchsal Weinfest in der Alten Kelter in Helmsheim
Kürnbach Weinmarkt
Besigheim Kalt & Klar Weinwanderung in den Weinbergen
Brackenheim Fackelwanderung durch die Weinberge
Markgräflerland
20.08. - 21.08.
26.08. - 28.08.
27.08. - 28.08.
10.09.
10.09. - 11.09.
11.09.
15.09. - 19.09.
24.09. - 26.09.
25.09.
24.09. - 25.09.
08.10. - 09.10.
28.10.
20.11. - 21.11.
26.11.
02.12. - 04.12.
Laufen Wein – Essen – Laufen Gemeinde Laufen
Schliengen Schliengener Weintage
Müllheim-Zunzingen Sommerfest Weingut Dr. Schneider
Heitersheim Weinkultur Heitersheim in der Villa Urbana
Badenweiler Badenweiler Musik- und Weinfest
Lörrach Tüllinger Weinmarkt
Auggen Auggener Winzerfest und „Augge Märt“
Efringen-Kirchen Winzerfest Bezirkskellerei Markgräflerland
Müllheim-Hügelheim Offener Winzerkeller mit Musivereinhock
Kirchhofen Winzerfest Kirchhofen
Schliengen Markt landwirtschaftlicher Produkte
Bad Bellingen 9. Markgräfler Rotwein-Nacht
Sulzburg-Laufen Laufener Sternenzauber im Winzerkeller
Heitersheim Weihnachtsmarkt im Weingut Zotz
Schallstadt-Wolfenweiler 11. Wei(h)Nacht im Winzerkeller
Ortenau
19.08. - 21.08.
02.09. - 05.09.
04.09.
20.08.
09.09. - 12.09.
10.09. - 11.09.
10.09. - 11.09.
Sasbachwalden Kulinarisches Sommerfest der Wirte Alde
Gott Winzer
Oberkirch Oberkircher Weinfest
Offenburg Offenburger Weinwandertag
Kappelrodeck Verhexte Hüttengaudi
Bühl Bühler Zwetschgenfest mit Weindorf
Durbach s’Fescht im Bienengarten / Durbacher Weintag
Waldulm Weinfest rund um den Winzerkeller
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Seite 63
ender A
9. Wein-Nacht Bad Bellingen
16.09. - 18.09.
23.09. - 26.09.
25.09.
25.09.
30.09. - 03.10.
03.10.
15.10. - 16.10.
06.11.
26.11. - 27.11.
27.11.
10.12. - 11.12.
17.12. - 18.12.
18.11.
Kappelrodeck Traditionelle Winzerkirwi
Offenburg Ortenauer Weinfest
Durbach Wein- und Schlemmerfest in der Durbacher WG
Oberkirch Weinwanderung „Von der Höll ins Paradies“
Sasbachwalden Erntedank- und Weinfest
Bühlertal Weinwandertag
Kappelrodeck-Waldulm Weinfest in der Pfarrberghalle
Sasbach-Jechtingen Offener Winzerkeller und
Zwiebelkuchenfest
Durbach Weihnachtsmarkt in der Durbacher WG
Bühl Weihnachtszauber bei den Affentaler Winzern
Durbach Weihnachtsdorf im Winzerhof Weingut Alfred Huber
Durbach Weihnachtsdorf im Winzerhof Weingut Alfred Huber
Sasbach Märchenhafter Weinabend Weinkästle
Bergstraße
27.08. - 28.08.
01.09. - 04.09.
02.09.
03.09. - 05.09.
03.09. - 11.09.
18.09.
03.10.
30.09. - 02.10.
08.10.
03.10.
Heppenheim Wein- und Sektfest
Darmstadt Darmstädter Weinfest
Neckargemünd 7. Wein- und Sektmarkt Neckargemünd
Schriesheim Weinfest und Straßenfest
Bensheim Bergsträßer Winzerfest
Schriesheim Weinlagenwanderung
Leimen Weinbergfest mit Worscht und Wein Weingut Adam Müller
Weinheim-Lützelsachsen Bergsträßer Winzerfest mit
Krönungszeremonie
Weinheim Weinheimer Weinmeile
Leimen Adventsausstellung Weingut Adam Müller
Tauberfranken
19.08. - 20.08.
02.09.
11.09.
09.09. - 11.09.
18.09.
03.10.
09.10.
29.10. - 30.10.
Bad Mergentheim Taubertäler Weindorf
Weikersheim Kulinarische Weinprobe Orangerie des
Klosters Bronnbach
Lauda-Königshofen Weinbergwanderung und Fest im Weinberg
Weikersheim 44. Laudenbacher Weinfest
Külsheim 7. Weinwandertag
Markelsheim 12. Markelsheimer Träubelesmarkt Fronhof
Lauda-Königshofen Weinwandertour in den Laudaer Altenberg
Lauda-Königshofen Weinfest Gerlachsheim „Wein mal anders“
Tuniberg
25.08. - 29.08.
10.09. - 11.09.
16.10.
17.10. - 18.10.
23.10.
17.12.
Merdingen Wahl der Weinprinzessin und WG-Weinfest
Waltershofen Wein- und Zwiebelkuchenfest
Merdingen Herbstfest am Weinhaus WG Merdingen
Freiburg-Opfingen Zwiebelkuchenfest am Winzerschopf
Freiburg-Opfingen Herbstabschluss im Ratskeller
Merdingen Glühweinabend am Weinhaus WG Merdingen
m Freitag, 28.Oktober, findet die Wein.Nacht in Bad Bellingen zum 9. Mal
statt. Hier kommen Rotwein-Genießer voll auf ihre Kosten, denn an diesem
Abend dreht sich im Bad Bellinger Kurhaus alles um den Markgräfler Rotwein. Von Spätburgunder über Regent und Cabernet bis hin zu hauseigenen Cuvées
stellen Weingüter und Winzergenossenschaften aus der Markgräfler Region ihre „besten Tropfen“ vor. An die 100 verschiedenen Rotweine werden zur Verkostung angeboten, dabei besteht die Möglichkeit zur fachkundigen Beratung und zu Gesprächen
mit Weinexperten. Erstmals werden den Besuchern auch eine Auswahl an Weißwei■
nen sowie ein erweitertes Programm mit Band und Showküche geboten.
tag des weines in münchweier
er „Tag des Weines“ in Münchweier wird in diesem Jahr gefeiert am Samstag, 3. September, ab 19 Uhr, und Sonntag, 4. September, ab 11 Uhr. Zwei
Tage Weinfest bei der Winzergenossenschaft Münchweier-WallburgSchmieheim beim Weinhof in Münchweier bedeuten: Beim „Tag des Weines“ die
Weine der Winzergenossenschaft Münchweier-Wallburg-Schmieheim genießen,
zwei Tage lang das Fest beim Weinhof mit ausgezeichneten Weinen, leckeren Gerichten und Programm mitfeiern.
Fassanstich und Eröffnung mit der Weinprinzessin finden um 19 Uhr statt, ab
20.30 Uhr werden Tanz und Unterhaltung mit Live-Musik geboten. Am Sonntag gibt
es ab 11 Uhr ein Frühschoppenkonzert mit der Musikkapelle. Das Bulldogtreffen
beginnt um 14 Uhr mit Schaupflügen mit alten Traktoren und Gerätschaften, der
Unterhaltungsnachmittag bietet schließlich einen Festausklang mit Live-Musik. ■
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Besuchen Sie uns.
Öffnungszeiten
Weinverkauf:
Mo. bis Fr. von 9 bis 18 Uhr
Sa. von 9 bis 14 Uhr
Badischer Winzerkeller eG
Zum Kaiserstuhl 16 • 79206 Breisach
www.badischer-winzerkeller.de
WEIN
&mehr
Seite 64
Herbst 2016
Bild: Weingemeinschaft Gundelfingen
er 15. Gundelfinger Weinzauber lockt vom vom 16. bis 18. September mit
verkaufsoffenem Sonntag, herbstlichem Markt und Blumenimpressionen.
Das Fest wird am Freitagabend um 18 Uhr von den Repräsentanten des
Arbeitskreises „Treffpunkt Gundelfingen“, des Gewerbevereins AHA, der neu ge-
D
Ortenauer Weinfest
23. - 26. September 2016
in Offenburg
r
. Septembe
Montag, 26
r“
„FeldbmeWrgeinefest
live auf de
Sonntag, 25. September von 13 bis 18 Uhr
Bauernmarkt in der Innenstadt
Kinderprogramm im Vinzentiusgarten
Freitag
18 - 1 Uhr
Samstag 11 - 1 Uhr
Sonntag 13 - 23 Uhr
Montag 16 - 24 Uhr
gundelfinger Weinzauber
krönten Breisgauer Weinprinzessin sowie Bürgermeister Raphael Walz eröffnet.
Die schon traditionelle Modenschau der Boutique „LaDonna/Blickfang“ wird am
Samstag ab 18 Uhr die Gäste auf den bevorstehenden Herbst einstimmen.
Weinbau Engler (Gundelfingen) mit dem goldmedaillenprämierten Spätburgunder
Rotwein, Kaltenbachs Weine und Weinbau Blattmann aus Wildtal sowie Weingut
Gehrihof aus Heuweiler kredenzen ihre Köstlichkeiten. Neben vielen anderen attraktiven Angeboten stehen auch diese: Apfelsaft wird beim Verein für Heimatgeschichte frisch gepresst, Waffeln bzw. Kürbissuppe und Eintopf bieten verschiedene Kindergärten an. Der Gitarrist und Sänger Enrico Novi präsentiert eine OneMan-Show, wobei er den erdigen Sound einer Live-Band erzeugt und einen internationalen Mix aus Pop-, Rock- und Folk-Klassikern spielt.
Am Samstagabend unterhält die Formation „Eddy & Dietmar“, am Sonntag ab 12
Uhr mit einem Frühschoppenkonzert die Trachtenkappelle Heuweiler, nachmittags
mit beschwingten Melodien der Musikverein Gundelfingen. Überdies gibt es einen
verkaufsoffenen Sonntag, das „Bimmelbähnchen“ fährt als „Gundelfinger Shuttlezug“ und für die Jüngeren stehen Kürbis-Schnitzen, Streichelzoo und Ponyreiten
■
auf dem Programm.
Stelldichein bei
Kunst und wein
E
ine Kunstausstellung von zehn Kaiserstühler Künstlern rund um das Thema
Wein gibt es vom 10. bis 18. September im Jörg-Wickram-Saal im Rathaus
Burkheim. Die Öffnungszeiten sind täglich von 11 bis 19 Uhr, der Eintritt
ist frei.
Am Samstag, 10. September, 16.30 Uhr, findet ein Konzert statt mit dem Duo
■
Fasciculus, um 18 Uhr beginnt dann die Vernissage.
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Seite 65
herchers weintage
Winzer, wein und
wohngenuss
erchers Weintage finden
statt vom Freitag, 23., bis Montag,
26. September. Die
traditionellen Weintage
in Freiburg-Waltershofen am schönen TuniBild: privat
berg bieten Gelegenheit, sich in gemütlicher Atmosphäre von prämierten Weinen, Winzersekten und Edelbränden begeistern
zu lassen. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt, darunter selbstgemachte
Flamm- und Zwiebelkuchen, zu denen bestens ein Glas frisch geernteter Neuer Süßer passt. Schlachtplatte und Kesselfleisch mit Sauerkraut runden das deftige Spei■
senangebot ab.
H
Bild: Veranstalter
m Freitag, 16. September, findet im Rahmen des Genussreigens 2016 im
Weinparadies Ortenau eine besondere Veranstaltung statt: „Winzer, Wein
und Wohngenuss“ in der World of Living in Rheinau-Linx.
Bei der langen Nacht der Häuser besuchen die Gäste gleich zehn Hauspartys.
Serviert werden dabei regionale Köstlichkeiten und die Weine aus der Ortenau.
Der Park ist außergewöhnlich illuminiert und entfaltet so einen ganz besonderen
■
Zauber. Karten an allen Vorverkaufsstellen und unter www.reservix.de.
Mit der Bahn direkt zum Festglände
A
Auggener Winzerfest
und „Augge märt“
röffnet wird der „Augge Märt“ am Donnerstag, 15. September, mit der
„Großen Festlichen Weinprobe“ um 19.30 Uhr, organisiert von der „Generation Pinot“, einer Gruppe junger begeisterte Winzerinnen und Winzer aus
Baden, die sich zusammengeschlossen haben um Visionen zu entwickeln. Zu dieser Weinprobe der Superlative mit den besten Weinen aus dem Auggener Winzerkeller werden mehr als 700 Weinfreunde erwartet (Eintrittskarten im Vorverkauf
ab 1. September im Winzerkeller). Beim 6. Auggener Wein-Forum steht diesmal
der Chardonnay im Fokus. Vorträge dazu geben sowohl dem Weinfreund als auch
dem Winzer einen Überblick über die speziellen Anforderungen der Rebsorte und
ihrer Weine, die im Anschluss verkostet werden können.
Die Auggener Schäf Party Pur mit Winfried Stark und seinen Original Steigerwäldern verspricht viel Gaudi, Show und musikalische Perfektion am Freitag von 20
bis 1.30 Uhr, Eintritt frei.
Kellerrundgänge mit Weinproben, ein Bauernmarkt mit Handwerkermarkt,
Brauchtumsschau und großem SüMa-Floh-Markt, das 4. Auggener BarriqueFass-Rennen (Samstag, 18 Uhr) und der Trachten- und Brauchtums-Umzug am
Sonntag pünktlich um 14 Uhr bereichern das Unterhaltungsprogramm. Tolle und
unterhaltsame Winzerfest-Stimmung mit Tanz prägen das gesamte Fest, das bis
■
einschließlich Montag, 21. September, dauert („Auggener Märt“).
E
69. BÜHLER ZWETSCHGENFEST
8. bis 12. September
Live-Musik auf 3 Bühnen
Großer Vergnügungspark mit Festzelt
Weindorf | Kulturzelt im Stadtgarten
www.buehl.de
Auggener Winzerffes
et
15. bis 19. September 2016
im Festzelt beim Winz
i erkeller
P
Programmhöhepunkte
rogrammhöhepunkte 2016
Do. 15. Sept.
19.30 U
Uh
hr Große Festliche Wein
e probe mit eine
Weeinreise durchs Markrääflerland –
Auggen & Umgebung
„Generattion PINOT “ und
Jungwinzer/-innen, Auggen
Fr.
18.30 U
Uh
hr Auggener Weeinfforum „Chardonnay
20.00 U
Uh
hr Auggener Schäf-Party Pur mit der
Stimmungs- & Partyband: „Wiinffri
re
i l Steiger wälder“,
und seine Origina
e tbewer
5. Dirndl- & Lederhosen Wet
- Eintritt frei -
16. Sept.
Sa. 17. Sept. ab 10.00 U
Uh
hr Tag des Auggener Wein
e s
Off
ffeener Winzer
in
i
kellerr, Kellerführun
Ausstellungen, Musikunterrhaltung i
18:00 U
Uh
hr 4. Auggener Barriq
que Fass rennen
20.00 U
Uh
hr Musik, Stimm
mm
mung, Show & Wein
e mit
dem Auggener Mus
u ikverein
So. 18. Sept.
10.15 U
Uh
hr Festgottesdienst im Festzelt
14.00 U
Uh
hr Trrachten- & Braau
uchtums-Um
mzug
18.30 U
Uh
hr Stimmung & Tanz mit dem „Badnerland-Quintett“
Mo. 19. Sept. ab 09.00 U
Uh
hr „Aug
u ge-Märt“ - Tradi
r tioneller Jahr- & Krämermarkktt im Ortskern
ab 11.00 U
Uh
hr Handwerkeressen im Winzerkeller - Metzgerei Hug, Steinen
Samstag und Sonntag
SüMa - Flohmarkt beim Winzer
keller
i
uggen im M
arkgräflerland
Winzerkeller
W
inzerkeller Auggener
Auggener SSchäf
chäf eG | An
An der B3 | 79424 A
Auggen
Markgräflerland
T
el. 0 76 31 / 36 80-0 | F
ax 0 76 31 / 36 80-80 | w
ww..auggener-wein.de
Tel.
Fax
www.auggener-wein.de
WEIN
&mehr
Seite 66
Herbst 2016
highlight der festsaison –
60. Bereichsweinfest
in breisach am rhein
as Bereichsweinfest von Kaiserstuhl und Tuniberg in Breisach wird von
Freitag bis Montag, 26. bis 29. August 2016 zum 60. Mal veranstaltet. Anlässlich des 30. Kreistrachtenfestes zieht am Sonntag ein großer Brauchtumsumzug durch die Münsterstadt am Rhein. Mit über 400 Weinen und einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm zählt das Weinfest der Anbaubereiche
Kaiserstuhl und Tuniberg in der Europastadt Breisach zu den größten Badens. Es
lohnt, sich am Freitag pünktlich um 18 Uhr am Pavillon im Weindorf einzufinden.
Denn hier werden die Ehrengäste mit den Badischen Hoheiten sowie der scheidenden Kaiserstuhl+Tuniberg-Weinprinzessin Yasmin Isele unter Begleitung des Fanfarenzugs Kaiserstühler Herolde eintreffen, um das Fest zu eröffnen. Traditionell
wird dabei die Prinzessinnen-Krone an eine tags zuvor gewählte Nachfolgerin weitergegeben. Ein großes Feuerwerk wird um 22 Uhr über dem Rhein entzündet; weil
das Weinfest seinen 60. Geburtstag feiert, wird das Spektakel unter musikalischer Begleitung diesmal ein besonderes Erlebnis. Weinliebhabern sei am Samstag um 16 Uhr
D
Bild: Kaiserstühler Weinmarketing
die Verkostung „Weine im Wandel der Zeit“ mit Weinfest-Chefin Rebecca Klein
im Zirkelzelt empfohlen. Am Sonntag um 14 Uhr macht sich ein großer Festumzug
auf den Weg durch die Breisacher Innenstadt zum Weindorf. Ab 21 Uhr startet
die „baden.fm Club-Tour“ am angrenzenden Gastronomischen Marktplatz. Zum
Ausklang am Montag öffnet das Weindorf um 14 Uhr und im Vergnügungspark
ist Familiennachmittag mit vergünstigten Preisen. Während der Weinfesttage
bietet im Übrigen der Badische Winzerkeller Führungen und Weinproben an. Wei■
tere Attraktionen und Details unter www.weinfest-breisach.de.
Ortenauer Weinfest Offenburg
15 %
Sommerfest:
Abholrabatt
27. - 28. August
1. - 14.3.2010
Weingut Dr. Schneider
mit Gutsschänke Schneider
Rosenbergstr. 10, 79379 Müllheim-ZunZingen
Telefon 07631/29 15
Weinverkauf Mo - Sa 14 - 18 Uhr
ines der größten und schönsten Feste in Offenburg, das Ortenauer Weinfest, findet 2016 vom 23.
- 26. September statt. Das Weinparadies Ortenau
präsentiert vier Tage lang seine ganze Vielfalt an edlen
Tropfen. Die beteiligten Weinbaubetriebe bieten 200 Weine und Sekte mit vielen Auszeichnungen an. Das großzü-
E
Bühler Zwetschgenfest
in kleines süßes Früchtchen sorgt immer am zweiten Septemberwochenende in Bühl für Wirbel.
Denn dann dreht sich in der Großen Kreisstadt alles um die Bühler Frühzwetschge. Die Innenstadt wandelt
sich zur Festmeile. Drei Bühnen (Weindorf, Kulturzelt und
Festzelt) laden mit Live-Musik zum Schunkeln, Tanzen
oder einfach nur zum Träumen ein – alles bei freiem Eintritt. Auch im Vergnügungspark, mit vielen Fahrgeschäften sowie Buden, wird am Wochenende vom 9. bis 12. September einiges geboten. Spektakuläre Überschläge und Drehungen oder eine ruhige Fahrt mit dem Riesenrad – für
jeden ist etwas dabei. Verschiedene
Karussells lassen auch die Kinderherzen höher schlagen. Und mittendrin: natürlich das Früchtchen, die
Zwetschge. Ob als Marmelade, Eis,
Kuchen, Schnaps oder als Frischware verspricht sie immer wahre Gau-
E
Am 16., 17. und
18. September 2016
präsentieren sich die
Gundelfinger Weinbaubetriebe
in der Ortsmitte beim
15. Gundelfinger
Weinzauber
Blattmann, Schümperlehof
Wein & Sekt
Talstr. 130 • Gundelfingen-Wildtal
Weinbau Eugen Engler
Alte Bundesstr. 66 • Gundelfingen
Weingut Gehrihof
Michael Strecker • Heuweiler
Kaltenbachs Weine, Merzhof
Talstr. 136 • Gundelfingen-Wildtal
gige Ambiente des Marktplatzes rund um das historische
Rathaus bietet beste Voraussetzungen für ein stimmungsvolles Weinfest. Auf drei Musikbühnen sorgen 20
Musikgruppen verschiedener Stilrichtungen für beste Unterhaltung. Eine Vielzahl kulinarischer Köstlichkeiten run■
det das Angebot ab.
menfreuden. Am Sonntagnachmittag huldigt die ganze mittelbadische Region der Bühler Zwetschge beim Festumzug durch
die Innenstadt. Charmant repräsentiert wird das Früchtchen
durch die Bühler Zwetschgenkönigin Romy. Umrahmt von Fanfaren, Musikkapellen, Motivwagen, Fußgruppen und in diesem
Jahr mit einem originellen und einfallsreich geschmückten
Fahrrad-Korso wird die Blaue Königin mit ihrem Festwagen
■
am Umzug teilnehmen.
Bild: Stadt Bühl
Herbst 2016
WEIN
&mehr
Seite 67
Ergebnisse des 6. Wettbewerbs „Best of Freiburger Piwis“ –
die neuen Rebsorten zeigen ihr internationales Potential!
In letzter Minute
Gerade in diesem Jahr zeigt sich wie wertvoll die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten sind, denn die im (klassischen) Weinbau
am meisten gefürchteten Pilzerkrankungen, der Echte Mehltau (Oidium) sowie der Falsche Mehltau (Peronospora) fanden
in diesem Frühjahr ein ungehemmtes Betätigungsfeld vor! Die Piwis weisen eine erhebliche Reduzierung an Pflanzenschutzmitteln und damit eine Zeit- und Kostenersparnis auf Schon seit 80 Jahren kreuzt man am Freiburger Weinbauinstitut Rebsorten, die im ökologischen Weinbau in ganz Europa, vornehmlich in Nord- und Ost-Europa Abnehmer finden. Die Weinqualität
findet bei internationalen Verkostungen hervorragende Bewertungen – alleine der Endverbraucher tut sich mit den neuen
Sortennamen noch schwer. Den Weinbaubetrieben hilft deshalb eine werbewirksame Prämierung. 30 in- und ausländische
Weinbaubetriebe (Niederlande, Dänemark, Schweden, Österreich, Tschechische Republik, Italien…) reichten in 17 Kategorien insgesamt 128 Weine, Seccos und Sekte ein. Unter den Bestplatzierten waren bekannte Weingüter, wie das Weingut
Feuerstein / Heitersheim (Helios), Helde / Jechtingen (Cuvée weiß), Boos / Bahlingen (Cabernet Cortis), doch auch Anbieter
aus Österreich (Weingut Sternat / Arnfels – Bronner oder Winzerhaus Hans Schöller / Traismauer / Solaris) und die drei Erstplatzierten in der Kategorie Solaris süß kommen alle aus der Tschechischen Republik. Als klarer Gewinner kann das ÖkoWeingut Ruesch aus Buggingen gelten, das in der Sorte Johanniter, Solaris, Cuvée weiß, Secco ohne Bukett immer erste
Plätze belegte sowie das Öko- Weingut Kuckuckshof (Karlsbad-Itterbach) mit Cuvée rot und das Weingut Dilger (Freiburg)
■
mit Souvignier Gris, Roséwein und Solaris. Alle Platzierungen unter www.wbi-freiburg.de
45. Freiburger Weinfest
Eine ausgesprochen positive Bilanz ziehen Gastronomen und Winzer aus der Region nach dem 45.
Freiburger Weinfest, an dem 400 Weine und Sekte in
zehn Weinbereichen mit jeweils einem Gastronomiebetrieb angeboten wurden. An sechs Tagen füllte
sich der Münsterplatz nicht nur mit einheimischen
Weinliebhabern, sondern auch mit zahlreichen auswärtigen Gästen und in der Studentenstadt mit vielen jungen Besucher. „Insgesamt 90.000 Besucher“,
schätzt FWTM-Tourismus-Abteilungsleiterin Franziska Pankow, „tummelten sich in den letzten sechs
Tagen auf Freiburgs schönstem Platz rund um das
Münster. Besonders am Freitag und Samstag luden
die warmen Temperaturen dazu ein, bis in die späten
Abendstunden badischen Wein und das abwechs- Die Kalte Sofie auf Sylt….
lungsreiche kulinarische Angebot zu genießen. Abkühlung bot u.a. die Kreation ‚Kalte Sofie‘ von Alixe Winter / Alte Wache, die nun selbst auf Sylt zu genießen ist. ■
Bild: Alte Wache
Warnhinweis: Weinkundin bestellt
deutschlandweit Wein und zahlt nicht
Seit zirka zwei Jahren bestellt eine Kundin auf den Namen: Lena Sieverts (Große
Bachwiesen 1, 79837 St. Blasien) bundesweit per Fax und über das Telefon in
Weingütern Wein in kleinen Mengen, ohne diesen zu bezahlen. Sie wurde bereits
mehrfach angezeigt und auch ein Anwalt eingeschaltet, doch scheint bei ihr nie etwas zu holen sein... ■
Der Kaiser macht nun auch in Wein
Franz Beckenbauer ist Haupteigentümer des Weinguts Lammershoek im Swartland in Südafrika – nicht nur seit dem FIFA-Skandal
hat das Wort ‚schwarz‘ allerdings einen negativen Beigeschmack...■
Seite 68
WEIN
&mehr
Herbst 2016
In letzter Minute
Weinparadies Ortenau - Genussreigen 2016:
„In einem Zug zum Vogtsbauernhof“.
Laurent Bessot malt mit Wein.
bk. 200 Gäste reisten am
Sonntag, 10. Juli mit dem
Sonderzug, in dem sie
bereits Seccos aus dem
Weinparadies Ortenau
verkosten konnten, vom
Rebland Rastatt, mit Halt
in Baden-Baden, Bühl,
Achern, Offenburg und
Gengenbach
zum
Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
in Gutach. Im Rahmen
des
Genussreigens
2016, der vom Weinpa- Ankunft Vogtsbauernhof: Erstmal ist das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in den
radies Ortenau alljährlich Genussreigen des Weinparadieses Ortenau eingebunden. Zu Einstimmung kredenzten Wein-Guiveranstaltet wird, konn- des zur Einstimmung Seccos aus Ortenauer Weinbaubetrieben.
Bild: Svenja Klammt, Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
ten die Gäste an diesem
Thementag im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof neben traditio- Guides und Winzer die Weine ausschenk- man eher Plastik als Holz verwendet,
nellen Schwarzwälder Handwerk ver- ten, konnten die Kinder sich durch eine denn Holz wurde zu teuer“, weiss er zu
schiedene Ortenauer Weine vor dem ehr- Saftbar probieren. Neben der großen berichten. „Für uns“, freut sich Gunia
würdigen Vogtsbauernhof und dem Fal- Weinverkostung stellte Weinerlebnisfüh- Wassmer, Leiterin Weintourismus Ortekenhof verkosten. „Wir wollen das Thema rerin Doris Kist in der Heuboden-AkadeWein noch besser im Museum verankern, mie die Besonderheiten des Weinparadieda es ein wichtiger Bestandteil der Region ses Ortenau vor, zu denen auch die Verist“, führt Geschäftsführerin Margit Lan- kostung zweier Weine, einem Klingelberger, Schwarzwälder Freilichtmuseum ger-Riesling Kabinett feinfruchtig von
Vogtsbauernhof, aus. Während die Orte- Schloss Ortenberg und einem Spätburnauer Weinprinzessin Eva Harter, Wein- gunder Rotwein QbA trocken „Das besondere Fass“ der Affentaler Winzer eG Bühl,
gehörte. Die mit Rotwein und dunklen Bier
gemalten Kunstwerke des Elsässischen
Künstlers Laurent Bessot (www.laurentbessot.fr) trockneten an diesem Hochsommertag besonders gut und auch die
Schmuckstücke wie Ohrringe, Armbänder
oder Anhänger die Daniel Emig, Oberkirch
aus
Rebholz
(www.kunstvolloberkirch.de) fertigt und mit Halbedel- Weinerlebnisführerin Doris Kist erklärt
steine verziert, zogen die Besucher an. in der Heuboden Akademie die Arbeit
Ebenso interessant war der Besuch beim der Winzer in den Steillagen.
Bilder: Beate Kierey
Küfer, der großen und kleinen Gästen die
Kunst des Fassmachens näher brachte.
„So ein Fass hält bei guter Pflege an die nau „ist diese Kombination ein gelunge100 Jahre“, führt der gelernte Küfer Hans ner Ansatz bäuerliches Handwerk und
Lehmann aus, „aber seit den 50er Jahren Brauchtum mit dem Weinbau der Ortenau
■
ist dieses Handwerk ausgegangen, weil in den Fokus zu stellen“.
WEIN
&mehr
Herbst 2016
Seite 69
Top Ten Riesling
Wie immer in festlicher Atmosphäre des
Hotels Dollenberg wurden die diesjährigen Gewinner der Top Ten Riesling gekürt: Das Weingut Andreas Laible / Durbach belgte den ersten Platz, Platz zwei
geht an das Weingut Bimmerle aus Renchen-Erlach. Über den dritten Platz darf
sich das Weingut Alexander Laible aus
Durbach freuen. Als Sieger durften sich
neben den drei Ersten noch diese Betriebe von den Gala-Gästen feiern lassen, (alphabetisch nach Orten): Durbacher Winzergenossenschaft; Weingut
Andreas Männle, Durbach; Weingut
Schwörer, Durbach; Weingut Schloss
Eberstein, Gernsbach; Winzerkeller Hex
vom Dasenstein, Kappelrodeck; Oberkircher Winzer, Oberkirch; Weinhaus
Siegbert Bimmerle, Renchen-Erlach. Im
Wettbewerb waren 24 Betriebe mit 76
Rieslingen, zumeist aus dem Jahrgang
2015. Die TOP TEN Spätburgunder Rotwein Gala findet am Donnerstag, 10.
November 2016, 18.30 Uhr im Hotel
■
Dollenberg statt.
Bie den drei besten trockenen Rieslingen erreichte Alexander Laible gleich zweimal das Treppchen. Platz eins geht an den
2015 Riesling Qualitätswein trocken – CHARA und Platz zwei an den 2015 Riesling Qualitätswein trocken – Tausend Sterne.
Auf Platz drei landete das Weingut Bimmerle aus Renchen-Erlach mit einem 2015 Riesling Spätlese trocken. Die Sieger mit
der Ortenauer Weinprinzessin Eva Harter und der Durbacher Weinprinzessin Sabine Rohrer. Bild: Hubert Matt-Willmatt
„Weintruck“ Herrenmühle
(bk) Längst erobern Foodtrucks kulinarische Nischen in den Städten.
Nachdem das Weingut Herrenmühle, Markgräflerland den Jahrgang
2015 abgefüllt hat, hat Marion Hainy-de Waard sich einen Traum
erfüllt und wie angekündigt (Wein &mehr, Frühjahr/Sommer 2016)
eine Ape 50 erworben, um damit den Wein zu den Menschen zu bringen, dies jeden Samstag in Merzhausen (9 – 13 Uhr) und donnerstags in Wittnau (donnerstags 16 – 19 Uhr). Das Dreirad mit Kultstatus aus Italien wurde schon immer zur Arbeit in den Reben genutzt.
Nun ist es generalüberholt, „läuft hervorragend und ist sehr gut für
den Marktbesuch geeignet, weil man alles reinbekommt, was mit
muss“, freut sich Hainy-de Waard. So kann sie den interessierten
Kunden neben ihrem Spätburgunder Rotwein nun gut gekühlt den
Spätburgunder Rosé Sekt und Weißweine wie ihre trockenen, traditionell durchgegorenen Gutedel Muskateller, Gutedel, Riesling und
Weißburgunder zur Verkostung anbieten. „Toll ist es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und unseren Wein zu erklären, das
Ein bis zwei Jahrgänge bietet Marion Hainy-de Waard auf dem Markt an. Bild: Beate Kierey gibt es eben nicht im Supermarkt und das schätzen die Menschen
sehr“. Die Arbeit im Weinberg der Quereinsteiger und der Besuch
der Märkte mit der Ape 50 ist nun zu einem stimmigen Konzept für die Weine der Herrenmühle und Marion Hainy-de Waard
■
und Pitt de Waard geworden. www.herrenmuehle-wein.de
WEIN
&mehr
Seite 70
Vorschau
Was
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n
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meh
r?
Herbst 2016
Impressum
Verlag:
Freiburger Stadtkurier Verlagsgesellschaft mbH
Bismarckallee 8 | 79098 Freiburg | Telefon 0761-20719-0 | Fax 0761-20719-19
➤ Hefen helfen, aber wie?
Verleger und Geschäftsführer: Werner Schneider (V.i.S.d.P.)
Internet: www.weinundmehr-baden.de
Die heimlichen Helfer im Weinkeller...
E-Mail Redaktion – Kritik | Anregungen | Leserbriefe
➤ Württemberger Trollinger – zu Unrecht unterschätzt?
[email protected]
➤ Les diVINes d‘ Alsace –
Redaktion:
die „göttlichen“ Weinmacherinnen aus dem Elsass
Pressebüro mwk | Hubert Matt-Willmatt und Beate Kierey | Tel. 0761-6966417
Autoren dieser Ausgabe:
Beate Kierey | Herbert Geisler | Mathias Guthmann | Ingrid Hepperle |
Horst Kröber | Petra Littner | Hubert Matt-Willmatt | Kornelia Stinn |
Reinhold Wagner | Renate Wolf-Götz
Anzeigen:
Wolfgang Metzger | Tel. 0761-20719-41 | Fax: 0761-20719-19 |
[email protected]
Hanspeter Schlatterer | Tel. 0761-20719-43 | Fax: 0761-20719-19 |
[email protected]
Titelbild: DWI
Layout/Satz: Angelika Haller | Elke Blombach
Weingeschäft in Ribeauvillé.
Bild: Annett Bockhoff/Pixelio Druck: Bechtle Druck & Service, Esslingen
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