Artikel der taz 2

1 taz vom 3.9.2016 Seite 31
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Was wird aus der Insel? Die Rüganer bewegt die Frage Foto: Axel Völcker
MEINLAND
taz-Redakteur Jan Feddersen diskutiert Foto: Axel Völcker
Wem gehört die Insel Rügen? Die taz lud zur Diskussion ein
Ärger im Paradies
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VON DAVID JORAM
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ecklenburg-Vorpommern steht diesen
Sonntag vor einer
richtungsweisenden
Wahl. Von rechts machen AfD
und NPD Druck, auch auf der
Ostseeinsel Rügen. Die Sandstrände sind dort besonders
fein, saftige Wiesen und dichte
Wälder vervollständigen das
Bild vom Paradies.
Aber es gibt eben auch große
Sorgen, politische, vielmehr
aber strukturelle. Die taz wollte
genau wissen, was die Rüganer
umtreibt – und machte im Rahmen von „taz.meinland – taz
on tour für die offene Gesellschaft“ deshalb zuerst in Sassnitz Station. Vorab: Es hätte wohl
keinen besseren Standort zum
Tourstart geben können!
Viel Harmonie war hier, im
Kulturzentrum Sassnitz’, dem
charmanten Grundtvighaus, gegeben, um über ein Thema zu
diskutieren, das auf der Insel
für einige Kontroversen sorgt:
Prora, das ehemalige KdF-Bad
der Nazis. Seit wenigen Jahren
bauen Investoren dort im großen Stil um. Diverse Projekte
stoßen auf wenig Gegenliebe
bei den Rüganern, die fürchten, dass ihre Insel nachhaltig,
aber ohne Nachhaltigkeit verändert werde, während strukturellen Verbesserungen, etwa nachhaltigen Industriezweigen oder
dem ÖPNV, indes wenig Bedeutung beigemessen wird.
Die taz-Redakteure Julia
Boek und Jan Feddersen baten deshalb zum runden Tisch
ins Grundtvighaus. Sie wollten
wissen, wohin sich Rügen ent-
Reges Interesse am Austausch im Grundtvighaus in Sassnitz auf Rügen Foto: Axel Völcker
wickelt, wie es in 15 Jahren hier
aussieht und – natürlich – was
denn nun Stand der Dinge in Sachen Prora ist. Block V, der letzte
über den der Landkreis noch
entscheiden kann, soll schließlich ebenfalls an Investoren verkauft werden.
Wie sich gleich zu Beginn
der Veranstaltung herausstellte, bewegen diese Fragen viele auf der Insel, über 85
Zuhörer*innen, wollten den
Austausch verfolgen und auch
mitdiskutieren. Den runden
Tisch besetzten gleich 15 Diskutierende, darunter auch Investoren und Bauplaner.
Welch Glück die Rüganer mit
ihrer Insel hätten, zeigte anfangs
der Schriftsteller, Theologe und
CDU-Politiker Frieder Jelen auf:
„Die Insel hat eine Seele, die sich
von der See nährt, sie hat Charakter und Werte, durch die Natur und die Menschen, die hier
Durch den Bauboom
lastet ein enormer
Druck auf Rügen
KERSTIN KASSNER, MDB (DIE LINKE)
arbeiten. Aber die Schönheit
kann verloren gehen“, warnte
Jelen angesichts immer vollerer Straßen.
Kerstin Kassner, Linke-Vorsitzende des Kreisverbands und
Bundestagsabgeordnete, argumentierte ähnlich: „Durch den
Bauboom lastet ein enormer
Druck auf Rügen. Dem müssen
wir uns entgegenstellen, damit
die Insel Heimat bleibt.“
Der Binzer Bürgermeister
Karsten Schneider widersprach:
„Ich glaube, dass sich die Insel
in den nächsten 15 Jahren verändern wird. Es würde Stillstand herrschen, wenn sie das
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nicht täte.“ Die historische Bedeutung Proras betonte unterdessen Susanna Misgajski, Leiterin des dortigen NS-Dokumentationszentrums:
„Wir machen uns Sorgen, dass
wir nicht unterkommen, wenn
Block V an private Investoren
verkauft wird.“ Darüber, dass
diese ungemein wichtig ist, waren sich alle einig. Ob eine Lösung gefunden wird, die allen
Wünschen gerecht wird, steht
nicht fest.
Doch nach dem runden Tisch
sind die Gespräche zwischen politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Trägern aber
wieder neu angelaufen. Ein Erfolg und ein guter Start für die
taz on tour.
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bewegt, worüber bei Ihnen diskutiert werden muss. Alle Infos:
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