Bezirks-Journal Lichtenberg

Lichtenberger
in Kooperation mit
Bezirks-Journal
Größte kostenlose Monatszeitung für Lichtenberg und Hohenschönhausen – mit Lokalnachrichten von Malchow bis Karlshorst für 268.465 Menschen
www.bezirks-journal.de | www.lichtenbergmarzahnplus.de | www.facebook.de/bezirksjournalberlin | www.twitter.com/bezirks_journal | 3. Jhg. | Ausgabe 9 | 8. Sep. 2016
Lichtenberg wählt: AfD vor Einzug ins Rathaus
BERLIN-WAHL: Umfragen zufolge könnten die Alternativen ein zweistelliges Ergebnis erzielen.
DIE LINKE und die SPD ringen um die Macht im Rathaus Lichtenberg.
von Marcel Gäding
D
ie Alternative für Deutschland
(AfD) steht vor einem Einzug in
das Rathaus Lichtenberg. Parteienforscher gehen davon aus, dass die
AfD bei den Wahlen am 18. September
nicht nur den Sprung ins Berliner Abgeordnetenhaus schafft, sondern auch in
die Bezirksverordnetenversammlungen.
„Ich vermute, dass jemand, der die AfD
auf Landesebene wählt, dies auch auf
Bezirksebene macht“, sagt der Politologe Carsten Koschmieder von der Freien
Universität Berlin. AfD-Wahlkampfmanager Karsten Woldeit erklärt selbstbewusst, dass die AfD in Lichtenberg,
Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick ein Ergebnis um 20 Prozent der
Stimmen anstrebe.
Treten die Prognosen ein, dürfte sich
die Zusammensetzung der Bezirksver-
Am 18. September wird zweimal gewählt: Zum einen das Bezirksparlament, zum anderen
das Abgeordnetenhaus.
FOTOMONTAGE: M. GÄDING
ordnetenversammlung (BVV) stark verändern. Dort ist derzeit DIE LINKE
stärkste Fraktion; SPD, CDU und Grüne stellen mit ihren Stimmen Bezirks-
bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD).
Gute Chancen, wieder in der BVV vertreten zu sein, hat die FDP. Die Piraten,
2011 mit 9,2 Prozent in das Bezirkspar-
lament gewählt, muss hingegen um ihren Wiedereinzug bangen.
Zwischen Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro und ihrer Herausforderin
Evrim Sommer (DIE LINKE) dürfte
es ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben.
Sommer hofft, dass DIE LINKE wieder
stärkste Partei wird und die Zählgemeinschaft aus CDU, SPD und Grünen Stimmen verliert. Amtsinhaberin Monteiro
hingegen würde gerne ihren Job an der
Spitze vom Rathaus Lichtenberg weitermachen. Je nach Ausgang der Wahl
kann es jedoch passieren, dass einer der
vier vakanten Stadtratsposten an die
AfD geht.
Relativ wahrscheinlich ist hingegen,
dass DIE LINKE bei der Abgeordnetenhauswahl alle sechs Direktmandate in
Lichtenberg erringt.
Mehr zum Thema BVV- und Abgeordnetenhauswahl in unserer großen
Wahlbeilage im Innenteil!
2
Bezirks-Leben
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
N AC H R I C H T E N
Neue Kita mit
120 Plätzen
FENNPFUHL. An der Rudolf-ReuschStraße entsteht ein neuer Kindergarten.
Bausenator Andreas Geisel, Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (beide SPD) und Jugendstadträtin Sandra
Obermeyer (parteilos, für DIE LINKE)
gaben jetzt den Startschuss für die Bauarbeiten. In den kommenden Monaten
entstehen insgesamt 120 Betreuungsplätze mit dem Schwerpunkt einer „bewegungsfreundlichen Kita“. Das Bauvorhaben kostet rund 3,1 Mio. Euro und wird
vor allem aus dem Berliner Landesprogramm „Sondervermögen Infrastruktur
der wachsenden Stadt“ (SIWA) mit 2
Mio. Euro finanziert. Weitere 0,87 Mio.
Euro kommen aus dem Bund-Förderprogramm für Kinderbetreuung sowie aus
Eigenmitteln des Bezirks, teilte das Land
Berlin mit. (bzj.)
Anzeige
OEHMCKE
Immobilien
über 60 Jahre in Berlin
sucht Ein- und
Zweifamilienhäuser
& Grundstücke
Umweltsenator Andreas Geisel (SPD) besuchte unlängst das Projekt in Malchow.
Integration über den Naturschutz
INKLUSION: Geflüchtete Menschen betätigen sich als Landschafts- und
Naturpfleger. Ganz nebenbei lernen sie Deutsch.
Grünauer Str. 6, 12557 Berlin-Köpenick
 030 - 677 99 80
www.Oehmcke-Immobilien.de
Unsere Erfahrung ist Ihre Sicherheit
Führungen durch
ehemaliges Stasi-Archiv
HOHENSCHÖNHAUSEN. Zum ersten Mal können Interessierte am 10. und
11. September die denkmalgeschützte
Villa des Industriellen Richard Heike in
der Freienwalder Straße 17 in Hohenschönhausen besichtigen. Das Haus im
ehemaligen Sperrgebiet Berlin-Hohenschönhausen beherbergte bis Ende 1989
das ehemalige NS-Archiv der Staatssicherheit. Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals finden jeweils um 11, 13
und 15 Uhr Führungen durch das Gebäude statt, teilte die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit. Die Rundgänge sind kostenlos, eine Anmeldung
ist nicht erforderlich. Das komplette
Programm zum Denkmaltag im Internet
unter www.stiftung-hsh.de (bzj.)
Anzeige
FOTO: BIRGITT ELTZEL
von Birgitt Eltzel
G
erade haben sie die Wiese auf
dem Naturhof gemäht. Ein
wenig Heu blieb darauf liegen –
natürlicher Dünger und Lebensraum für
Insekten. Sechs Flüchtlinge aus Syrien,
Afghanistan und Pakistan, fünf Männer
und eine Frau, kümmern sich seit April
in einem bisher einzigartigen Integrationsprojekt um Natur- und Landschaftsschutz in Berlin. Sie arbeiten unter der
Regie des Naturhofs auf dessem Gelände, aber auch auf dem Areal der Naturschutzstation am Hellersdorfer Schleipfuhl und rund um das Lichtenberger
Umweltbüro an der Passower Straße in
Neu-Hohenschönhausen.
Das Projekt entstand nach einer Idee
von Cornelis F. Hemmer von der Stiftung für Mensch und Umwelt und wird
finanziert von der Allianz Umweltstiftung. Beide Partner realisieren gemeinsam drei solcher Projekte in Deutschland, die auf ein Jahr angelegt sind: das
Berliner (Landschaftspflege), eines in
Eberswalde (Waldpflege) und ein Projekt in Ludwigsburg (Grünpflege). Insgesamt 22 geflüchtete Menschen haben so
eine Arbeitsgelegenheit, bei der sie sich
ein wenig Geld dazu verdienen können.
Montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr
wird in dem Malchower Projekt gearbeitet, jeder Flüchtling bekommt dafür 1,05
Euro pro Stunde. 80 Stunden im Monat
dürfen sie laut Gesetz arbeiten.
Doch nicht um den bescheidenen Verdienst geht es in erster Linie, sondern um
Integration. „Die Menschen bekommen
unseren Kulturraum vermittelt und auch,
wie wichtig uns Natur- und Landschafts-
schutz ist“, sagt Lutz Spandau, Vorstand
der Allianz Umweltstiftung. „Gleichzeitig lernen sie dabei die deutsche Sprache.“ Das sei das Allerwichtigste: „Für
den weiteren Weg der Menschen wird
schließlich kaum entscheidend sein, ob
sie gelernt haben, eine Wiese ordentlich
zu mähen.“
Spaten statt Stift und Kamera
Nur einer der Projektteilnehmer
kommt aus der Landwirtschaft. Ein
Bauingenieur aus Afghanistan ist dabei,
der in Deutschland zum Altenpfleger
umschulen will, wenn es mit dem Bleiberecht klappt. Denn Altenpfleger werden hierzulande gebraucht. Auch ein
Journalist aus Pakistan, der dort 15 Jahre als Kriminalreporter tätig war, arbeitet jetzt mit Hacke und Spaten. Rafique
Chohan, der auf einer Todesliste der
Taliban stand, hat immer seinen Presseausweis dabei, obwohl er weiß, dass
er in Deutschland wohl kaum bei einer
Zeitung arbeiten wird. Für die Tätigkeit
im Projekt ist er dankbar: „Man kann
etwas Sinnvolles tun und lernt dabei.“
Chohan, der mit seinem halbwüchsigen
Sohn eine kleine Wohnung bezogen hat,
kommt jeden Tag aus Spandau nach
Malchow – mit S-Bahn und Bus fast eineinhalb Stunden Fahrt.
Ein junger Afghane, der sich als Karim vorstellt, lebt noch mit seiner Frau
und dem in Berlin geborenen Baby in
der Flüchtlingsunterkunft im Falkenberger Hausvaterweg. Karim erzählt, dass
er wegen seiner Herkunft keinen Integrationskurs bekomme, um Deutsch zu
lernen – Afghanen gehen dabei wegen
eines unsicheren Bleiberechts oft leer
aus. Von seinem Taschengeld von 128
Euro im Monat hat er deshalb privat
Deutschkurse bezahlt. Dreimal in der
Woche gehen seine Frau und er außerdem in die Anna-Seghers-Bibliothek am
Prerower Platz, um sich anhand der dort
zur Verfügung stehenden Medien selbst
die Sprache des Gastlandes beizubringen. Seit einem Jahr ist Karim mit seiner Familie in Deutschland, er spricht
inzwischen schon ein recht passables
Deutsch. Doch das reicht ihm nicht.
Deshalb hat er sich gemeldet, um bei
dem Naturschutz-Projekt mitzumachen,
wo er auch mit deutschen Kollegen zusammenarbeitet.
Beate Kitzmann, die Geschäftsführerin der Naturschutzstation Malchow,
sagt, dass die Arbeit der Geflüchteten
Berlin ganz konkret zugute kommt:
„Über den ersten Arbeitsmarkt wäre
die Landschaftspflege nur schwer zu
leisten.“ Auch deshalb hofft sie, dass
das Modellprojekt verstetigt wird. Eine
zustimmende Antwort kann der Senator noch nicht geben: „Die Frage einer
Unterstützung durch das Land müssen
wir uns noch stellen“, sagt er. Dass ein
solches Projekt ähnlich wie ein Freiwilliges Ökologische Jahr ausgestaltet werde,
könne er sich dagegen schon jetzt vorstellen.
Das Naturschutzprojekt mit den Geflüchteten läuft noch bis Ende März
2017. Dann wird es eine Dokumentation der Erfahrungen geben, berichtet
Lutz Spandau. Cornelis Hemmer sagt,
er hoffe, dass sich das dann auch andere
Kommunen ansehen, um ähnliche Integrationsprojekte zu starten, von denen
beide Seiten einen Nutzen haben – die
Zugezogenen und die Einheimischen.
Bezirks-Leben
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016
Einmal durch halb Lichtenberg
3
FRIEDRICHSFELDE: Zwei Grundschülerinnen machen sich heimlich aus dem Staub. Stundenlang sind sie im
Bezirk unterwegs. Ihr Verschwinden wird erst sehr spät bemerkt.
treuung“ abgegeben. „Die Anmeldung
in der Spätbetreuung erfolgt durch die
Kinder selbst“, sagt Koschembar. Und
ergänzt: „Hier lag der Knackpunkt.“ Mit
anderen Worten: Offenbar wurde keine
Namensliste abgehakt und geschaut, ob
auch alle noch zu betreuenden Kinder
im Hort sind.
Mittlerweile wurden nach Darstellung
der Senatsbildungsverwaltung Konsequenzen gezogen: „Die Schulaufsicht
reagierte nach Kenntnis des Vorfalls,
indem sich die zuständige Fachaufsicht
für die ergänzende Förderung und Be-
von Marcel Gäding
E
s ist der Albtraum aller Eltern: Da
will ein junger Vater seine Tochter vom Hort abholen – und das
Kind ist nicht auffindbar. Das genau geschah wenige Wochen vor Schulbeginn
im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde. Offenbar hatte sich die sechsjährige
Lioba gemeinsam mit ihrer Kumpeline
Janaina (5) hinter dem Rücken der Erzieherinnen aus dem Staub gemacht.
„Im Hort hatte keiner bemerkt, dass
die Mädchen verschwunden sind“,
sagt Marcus R., der Vater von Janaina.
Umgehend wählte Liobas Vater den Polizeinotruf. Es folgte eine groß angelegte
Suchaktion quer durch Lichtenberg.
Weil die Einrichtung, in der sie sonst
die Zeit verbringen, über die Ferien zeitweise geschlossen wurde, nahm der Hort
der Friedrichsfelder Grundschule die
Kinder aus der Robinson-Grundschule
auf. Aus den Befragungen der Mädchen
lässt sich erahnen, dass sie womöglich
schon nach dem Mittagessen Jacken und
Rucksäcke schnappten und sich in aller
Seelenruhe aus dem Staub machten.
„Wir wollten die Welt entdecken“, berichtet Janaina gegenüber dem BezirksJournal. Also liefen sie recht ziellos erst
zu einem Spielplatz nahe der Rummelsburger Straße. Später seien sie in einem
Paketshop in der Weitlingstraße gesichtet worden. Wie viele Stunden die kleinen Ausreißerinnen unterwegs waren,
lässt sich bislang nicht klären. Wie bei
einem Puzzle kommen nach und nach
die Erlebnisse der Kleinen zutage. Klar
ist aber: Am Ende wollten sie in einem
Schnellrestaurant an der Grenze zum
Bezirk Marzahn-Hellersdorf etwas zu
essen kaufen, hatten aber nicht genug
Anzeige
Lioba (links) und Janaina waren unter anderem in der Weitlingstraße unterwegs.
FOTO: MARCEL GÄDING
Geld dabei. Ein Mitarbeiter rief schließlich die Polizei. Beamte brachten die
Kinder zu ihren Eltern, wie Polizeisprecher Michael Maaß auf Nachfrage informierte.
Die Eltern der beiden Kinder erheben
schwere Vorwürfe gegen die Horterzieherinnen. „Die haben das zunächst gar
nicht mitbekommen“, sagt Vater Marcus
R. „Es hätte sonst was passieren können!“ Besonders gefährlich: Die beiden
Mädchen überquerten bei ihrer Tour
vielbefahrene, mehrspurige Straßen im
Kiez. „Wo keine Ampel war, haben wir
einfach gewartet, dass kein Auto kommt
und sind dann auf die andere Seite gelaufen“, sagt Janaina. Polizeisprecher
Michael Maaß erklärt, dass die Polizei
gegen 17 Uhr einen Notruf erhielt. Daraufhin sei zunächst eine Funkstreife
beauftragt worden, später kamen zwei
weitere Einsatzfahrzeuge dazu. Parallel
organisierten die Eltern mit Freunden
und Nachbarn eine Suchaktion – voller
Sorge, dass den Mädchen etwas passiert
sein könnte. „Man macht sich Gedanken in alle Richtungen“, sagt Ulrike S.,
die Mutter von Lioba. Erschwert wurde
die Suche auch, weil die Erzieher nach
Darstellung der Eltern nicht gewusst haben sollen, wie die Kinder aussahen, geschweige denn, welche Kleidung sie zur
fraglichen Zeit trugen.
Die zuständige Senatsbildungsverwaltung erklärt auf Nachfrage, dass
sich die beiden Kinder gegen 15.40 Uhr
„unerlaubt aus der ergänzenden Förderung und Betreuung der Friedrichsfelder Schule entfernt“ hätten. „16.05 Uhr
wurde das Fehlen der beiden Mädchen
festgestellt und die Suche eingeleitet“,
sagt Behördensprecher Ilja Koschembar.
Dass sich die Kinder unbemerkt davonschlichen, erklärt Koschembar so:
Während die ersten Kinder auf ihren
Nachhauseweg vorbereitet werden,
werden die verbleibenden Jungen und
Mädchen unter anderem an die „Spätbe-
treuung vor Ort ein Bild von der Betreuungssituation machte und Maßnahmen
zur Veränderung der Situation einleitete.“ Die Erzieherinnen seien angewiesen worden, die Kinder, die sich in der
Spätbetreuung befinden, persönlich an
die Dienstkraft der Spätbetreuung zu
übergeben. „Das Bezugserzieherprinzip
ist strikt durchzusetzen.“ Alle Erzieherinnen und Erzieher seien dahingehend
belehrt worden, die Fürsorge und Aufsichtspflicht jederzeit zu gewährleisten.
Bildungsstadträtin Kerstin Beurich
(SPD), selbst Mutter eines kleinen Jungen, zeigt sich entsetzt. „So etwas darf
nicht passieren“, sagt Beurich. Wie die
Polizei dem Bezirks-Journal mitteilte, hat
sie von Amts wegen ein entsprechendes
Ermittlungsverfahren eingeleitet.
DIE GRÖSSTE MONATSZEITUNG LICHTENBERGS.
Erreichen Sie mit einer Anzeige im Bezirks-Journal jeden Monat 50.000
Leserinnen und Leser. Interesse? Rufen Sie uns an: Tel. 030 55494360.
Anzeige
Aktiv und selbstbewusst
Veranstaltungstermine im September
VERBRAUCHER 60+: Informationen für Ältere zu den Themen Gesundheit und Abzocke
Die Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“
stehen im Mittelpunkt von drei Informationsveranstaltungen in Lichtenberg. Die
VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. wendet sich
damit im September gezielt an die wachsende Zahl älterer Bürger im Bezirk. Der
Bundesverband kritischer Verbraucherinnen
und Verbraucher verfolgt das Leitbild des
mündigen, verantwortlichen Konsumenten.
Voraussetzung dafür sind glaubwürdige und
anbieterunabhängige Informationen, das
Wissen über die Handlungsmöglichkeiten
und über die Rechte als Verbraucher.
„Besonders ältere Verbraucher sind mit
Veränderungen im Gesundheitswesen kon-
frontiert“, weiß Geschäftsführer Georg
Abel. Hier müssen sie oft unter (Zeit-)Druck
Entscheidungen treffen, zum Beispiel über
individuelle und zu bezahlende Gesundheitsleistungen (iGel) beim Arzt, die Medikamentenwahl oder über die Bezugsquelle
des Medikaments. Im Mittelpunkt der beiden Lichtenberger Veranstaltungen stehen
daher Themen wie „Selbstbewusster Patient:
Meine Rechte beim Arzt und im Krankenhaus“ und „Mündiger Kunde: Zum Umgang
mit Individuellen Gesundheitsleistungen und
verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten“.
Ältere Menschen sind auch ein beliebtes
Ziel für altersgruppenspezifische Formen der
Abzocke. Beispiele sind die Abzocke bei Kaffeefahrten oder vermeintlich kostenlose oder
günstige Angebote auf Reisen oder speziellen Messen. „Fast immer werden dabei das
Vertrauen, die Höflichkeit, die Scham, die
Angst oder die Einsamkeit der Menschen
ausgenutzt“, so Georg Abel. Der Schaden,
der jährlich dadurch entsteht, geht in die
Millionen.
Auf einer Veranstaltung in Hohenschönhausen informiert die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. zusammen mit dem Weißen Ring
e. V. u. a. über „Kaffeefahrten und Angebote
auf Reisen, Messen usw.“ und „Internetfallen
erkennen und vermeiden“.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband) | Elsenstr. 106, 12435 Berlin | Tel: 030/53 60 73-41 | Internet: www.verbraucher.org
THEMA GESUNDHEIT
 19.09., 09:30-12:30 Uhr, Kiezspinne
Lichtenberg, Schulze-Boysen-Str. 38, Ortsteil
Frankfurter Allee Süd
 27.09., 15:00-18:00 Uhr, iKARUS stadtteilzentrum, Wandlitzstr. 13, Ortsteil Karlshorst
THEMA ABZOCKE
 26.09., 10:00-13:00 Uhr, Horizont Selbsthilfe
Kontaktstelle, Ahrenshooper Str. 5, Ortsteil
Hohenschönhausen
Die Teilnahme an den Veranstaltungen zu
den Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“ ist
kostenlos, eine vorherige Anmeldung unter
Tel. 030/ 53 60 73-3 oder mail@verbraucher.
org wird empfohlen. Unterstützt wird dieses
Informationsangebot von der Stiftung Deutsche
Klassenlotterie Berlin.
4
Bezirks-Leben
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Viel Platz für alle
N AC H R I C H T E N
Gesundheitsmesse
im Allee-Center
HOHENSCHÖNHAUSEN. „Gesund
leben und fit bleiben“ – unter diesem
Motto steht die Lichtenberger Gesundheitsmesse, die als gemeinsame Veranstaltung zwischen dem Bezirksamt
Lichtenberg und dem Allee-Center Berlin zum neunten Mal ausgerichtet wird.
Die Messe findet am 14. September, von
9.30 bis 18 Uhr im Allee-Center Berlin,
Anzeige
Landsberger Allee 277, 13055 Berlin,
statt. Die Bezirksstadträtin für Jugend
und Gesundheit, Dr. Sandra Obermeyer
(parteilos für DIE LINKE), begrüßt bei
einem gemeinsamen Rundgang mit Centermanager, Dr. Volker Meißner, um 11
Uhr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. (ba.)
Anzeige
STADTTEILARBEIT: In der Schöneicher Straße gibt es den ersten inklusiven Bürgertreff.
von Steffi Bey
N
icht zögern – einfach klingeln.
Bürgertreff – gemeinsam im
Kiez leben – steht auf dem kleinen Schild an der Schöneicher Straße 10
a. Der Weg führt direkt zum Fahrstuhl
oder ein paar Stufen nach unten. Die
breiten Türen gehen auf und schon ist
der Besucher mittendrin. Es gibt einen
weitläufigen Mehrzweckraum mit einem langen Tisch, vielen Stühlen, reichlich Platz zwischen den Fenstern und
dem Mobiliar sowie eine Küchenzeile,
die auch bequem von Rollstuhlfahrern
genutzt werden kann. „Genau das ist
unser Anspruch, wir bieten in unserem
Bürgertreff Bedingungen, damit jeder
der möchte, ob Behindert oder Nichtbehindert, zu uns kommen kann“, sagt Kathrin Krug von der Spastikerhilfe Berlin
eG.
Seit 2013 leitet die Rehabilitationspädagogin den ersten inklusiven Bürgertreff
des Bezirks. An diesem besonderen Begegnungsort werden vor allem verschiedene Kurse angeboten. Die Besucher
können Grundkenntnisse bei der Arbeit
mit Acrylfarben lernen, beim ComputerClub mitmachen oder gemeinsam leckere Gerichte aus aller Welt zubereiten. Bei
den interkulturellen Koch-Abenden ist
die Teilnahme ganz bewusst auf gerade
einmal sechs Personen begrenzt. „Damit
sich niemand beengt fühlt und jeder alles mitbekommt, schließlich müssen die
meisten Behinderten ihre Assistenten
mitbringen, die ihnen bei jedem Arbeitsgang behilflich sind“, erklärt die Chefin.
Heidi Schulze gehört zu den aktiven
Besuchern. Auf keinen Fall möchte die
73-Jährige die schönen Stunden, die
tollen Erlebnisse und Erfahrungen im
Nachbarschaftstreff missen. „Es kostete mich allerdings große Überwindung
diesen Schritt zu gehen und hierher zu
kommen“, gesteht die kleine Frau, mit
den knallroten Haaren und dem sympathischen Lächeln. Heidi Schulze leidet
Kathrin Krug mit ihrer Besucherin Heidi
Schulze vorm Bürgertreff. FOTO: STEFFI BEY
an Spastik, sitzt Zeit ihres Lebens im
Rollstuhl und wurde, bis sie 65 Jahre alt
war, von ihren Eltern gepflegt. „Bis dahin habe ich mich nicht getraut, alleine
zu wohnen“, erzählt sie. Als dann 2009
die Wohnanlage in der Schöneicher Straße fertig wurde, zog sie nach Alt-Hohenschönhausen. Ein persönlicher Assistent
Anzeige
unterstützt sie seitdem im Haushalt und
bei der persönlichen Pflege. „Mein Alltag ist schon sehr durchstrukturiert“,
sagt die Seniorin. Ein Grund, weshalb
sie sich in der Vergangenheit oft isoliert
fühlte.
Aber das hat sich inzwischen geändert. „Ich gehe unter die Leute, spreche
sie an, merke aber, dass beim Aufeinandertreffen von Menschen mit und ohne
Behinderung oft Unsicherheiten auftreten“ schildert sie ihre Erfahrungen. Und
ergänzt: „Inklusion fängt im Kopf an.“
Beide Seiten müssten sich anpassen. Leider fehle im Alltag oft der Raum für dieses sensible Thema.
Der Bürgertreff der Spastikerhilfe
bietet einen solchen Ort an. Neben verschiedenen Kursen gibt es dort auch
immer wieder Vorträge, es werden Ausstellungen gezeigt oder Feste im Kiez
organisiert. Zudem unterstützten Rollstuhlfahrer einige Schulen bei Projekten.
„Wir sind im Bezirk bekannt, haben
schon Positives bewirkt, wünschen uns
aber noch mehr Nichtbehinderte Besucher“, sagt Kathrin Krug.
Möglichkeiten zu gemeinsamen Freizeitaktionen gibt es jetzt auch außerhalb der Bürgertreff-Räume. So kann
beispielsweise zu festen Terminen gemeinsam in den Hochbeeten des Interkulturellen Gartens an der Liebenwalder
Straße gegärtnert werden. Außerdem
wird zum Boccia-Spielen in die Sporthalle an der Neustrelitzer Straße geladen. Das Besondere: Menschen mit und
ohne Handicap versuchen, spezielle Lederbälle nah am Zielball zu platzieren.
„Gespielt wird per Hand oder Fuß, beziehungsweise mit Hilfe einer speziellen
Abrollschiene“, erklärt die Leiterin.
Auch Heidi Schulze macht mit. Mit
dem Mund versucht sie der Kugel genügend Schwung zu geben. Früher hätte sie
nicht einmal daran gedacht, selbst Sport
zu treiben. „Ich freue mich über mein
Selbstbewusstsein, dass ich auch durch
den Bürgertreff gewonnen habe“, betont
sie. Engagiert arbeitet sie unter anderem
im bezirklichen Beirat für Menschen
mit Behinderung. Finanziell unterstützt
wird der Treff von der Aktion Mensch.
Weitere Informationen unter Telefon:
344090470 oder unter www.spastikerhilfeberlin-eg.de. Öffnungszeiten: montags bis
donnerstags, 10 bis 18 Uhr.
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016
Der zweite Blick
Bezirks-Leben
5
KULTUR: Eine Ausstellung würdigt das Schaffen des Karikaturisten Peter Muzeniek.
den. Der Künstler war darüber hinaus
für seine Zusammenarbeit mit Kollegen
anderer Genres bekannt. So entwarf er
beispielsweise das Signet für den Berliner
Kabarettpreis „Der Eddi“, der auf den
Namensgeber, Edgar Külow, Kabarettist, Regisseur, Schauspieler, und Autor,
zurückgeht. Zu DDR-Zeiten verhalfen
die kritisch-satirischen Titelblätter Muzenieks dem auflagenstarken Magazin
„Eulenspiegel“ und der Neuen Berliner
von Volkmar Eltzel
W
er das Satiremagazin Eulenspiegel regelmäßig liest,
kommt heute wie gestern
an den frechen, manchmal derben und
manchmal auch melancholischen Zeichnungen des international renommierten
Künstlers Peter Muzeniek nicht vorbei.
Mit spitzer Feder bringt der Karikaturist
seine politischen Botschaften aufs Papier
und auf den Punkt – bissig und immer
mit einem kräftigen Augenzwinkern. Bis
zum 30. Oktober können ausgewählte
Kunstwerke des Zeichners, die er in den
Jahren von 1990 bis 2013 schuf, in einer
sehr empfehlenswerten Ausstellung in
den Galerie-Räumen des Kulturhauses
Karlshorst besichtigt werden.
Gezeigt wird ein umfangreiches Oeuvre aus dem gesellschaftspolitischen
Schaffen des äußerst ungewöhnlichen
Beobachters der Gegenwart in Originalbildnissen und Druckgrafiken. Die
Spannbreite seiner Beobachtungen reicht
dabei von hintersinnigen und parteiübergreifenden Porträts zu Personen der
Zeitgeschichte bis zur treffsicheren Analyse des gesellschaftlichen Alltags in den
Medien, dem Politikbetrieb und in den
Anzeige
Angela Merkel aus der Sicht von Peter Muzeniek (r.).
eigenen vier Wänden. Es ist eine einzigartige Kollektion zahlreicher Werke,
die die gesellschaftlichen Umbrüche seit
dem Mauerfall aus der ganz subjektiven
Sicht des Zeichners satirisch überhöhen.
Sie ermöglichen einen „zweiten Blick“
auf die Geschehnisse.
Muzeniek, der zunächst eine Lehre
als Schrift- und Plakatmaler bei der DEWAG-Werbung in Schwerin abschloss
und 1970 an der Leipziger Hochschule
für Grafik und Buchkunst diplomierte,
arbeitete fortan freischaffend in Berlin als
FOTOS: AMA-VERLAG
Grafiker, Buchillustrator und Karikaturist für verschiedene Verlage, Zeitungen
und Zeitschriften. Von 1980 bis in die
Gegenwart ist er in der Satirezeitschrift
Eulenspiegel mit unzähligen Karikaturen vertreten.
Der heute 75-Jährige illustrierte über
70 Bücher, darunter Werke der Weltliteratur von Anton Tschechow, Victor
Hugo, Jack London und Jules Verne
sowie etliche Kinderbücher. Seine Zeichnungen sind ebenfalls in vielen Büchern
der Musik- und Regionalliteratur zu fin-
Illustrierten (NBI) zu großer Anerkennung in der Bevölkerung.
Am Freitag, 16. September, von 19 bis
22 Uhr steht der Künstler für Gespräche
und für eine Signierstunde im Rahmen
der Langen Nacht der Bilder Lichtenbergs in der Galerie im Kulturhaus
Karlshorst bereit.
Ort: Kulturhaus, Treskowallee 112. Mo-Sa
11-19 Uhr, So 14-18 Uhr.
6
Bezirks-Geschichte
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Berlins kleinstes
Regionalmuseum
GESCHICHTE: Das Museum Lichtenberg blickt auf
zehn Jahre am neuen Standort zurück.
sagt Thiele. Schließlich wurden sie, wie
auch die Daimon-Taschenlampe oder
die Perlon-Strümpfe, in Lichtenberg erer kleine Raum in der ersten funden.
Etage des Stadthauses sieht
Gerade einmal 50 von 5.000 Ausstelnoch recht karg aus. Ein Spiegel lungsobjekten sind derzeit öffentlich zu
an der Wand, zwei Stühle und mitten- sehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass
drin ein alter Schreibtisch. „Ob wir ihn alles andere unzugänglich bleibt. Seit
restaurieren, wissen wir noch nicht“, einem Jahr nutzen die Museumsmitsagt Thomas Thiele, der Leiter des Mu- arbeiter ihren neuen Internetauftritt,
seums Lichtenberg. Klar ist aber, wofür um Exponate des Monats zu präsentieer verwendet wird: Für das Bürgermeis- ren – gespickt mit kleinen Geschichten.
ter Hahn-Zimmer.
Derzeit ist das ein Grabstein, den BauErnst Hahn (1865-1940) war unter arbeiter bei Bauarbeiten in der Möllenanderem Gemeindevorsteher von Box- dorffstraße fanden. Er erinnert an eine
hagen und Rummelsburg – von 1900 bis gewisse Luise Keiling (1863-1921). „Wir
1912. Erst im vergangenen Jahr hatte ein wissen nicht, wer sie war und wo man
Privatmann dem Museum Lichtenberg sie bestattete“, sagt Thiele. Deshalb hofft
Teile des Hahnschen Hausstandes ver- er sehr, dass mit dem „Objekt des Momacht. Unter anderem gehören dazu der nats“ Leute aufmerksam werden, die
alte Bürgermeisterschreibtisch, Bücher, Licht ins Dunkel bringen. Denn genau
ein Tintenfass und ein Bleistiftanspitzer. davon lebt das Museum. Dass sich auch
Zur Freude von Museumsleiter Thiele. immer wieder Menschen dort melden,
Denn: Das Stadthaus, in dem sich fast die Nachlässe oder Inventar anbieten,
auf den Tag genau zehn Jahre das Muse- kommt regelmäßig vor. So ist es ein
um Lichtenberg befindet, war lange Zeit Glück, dass die Witwe eines Nachfahren
auch Rathaus von Rummelsburg und des Lichtenberger Bürgermeisters Oskar
Boxhagen.
Ziethen (1858-1932) dem Museum einiAm 18. August 2006 wurde das Mu- ge Kartons mit Unterlagen vermachte –
seum Lichtenberg am neuen Standort darunter ein Notizbuch. „Bis dato hatten
in der Türrschmidtstraße eröffnet. Die wir von Ziethen nur ein Foto“, erinnert
Räume des bisherigen Museums – sich Thiele. Mit dem Material konnten
eine umfunktionierte Wohnung an der viele Wissenslücken über Ziethens LeDeutschmeisterstraße – waren längst zu ben geschlossen werden.
klein. Nicht zuletzt quollen die Regale
In den zehn Jahren am neuen Standort
und Vitrinen auch deshalb über, weil wurde das Profil des Museums Lichtenmit der Fusion
berg geschärft.
der Altbezirke
Erzählt
wird
Hohenschöndie Geschichte
hausen
und
der LandwirtLichtenberg
schaft im Norzwei Heimatden des Bezirks
museen an eiebenso wie der
nem Standort
Aufstieg
von
vereint wurden.
Lichtenberg zu
Und so war es
einem moderein Segen für
nen Industriedie langjährige
und
ProdukM u s e u m s l e i - Museumsleiter Thiele mit einer historischen Brot- tionsstandort.
FOTO: MARCEL GÄDING Der
terin Christine schneidemaschine.
Bogen
Steer, dass der
reicht zudem
Bezirk Geld für den neuen Standort lo- von der preußischen Zeit über die Weicker machte. „Heute haben wir viermal marer Republik und den Nationalsozimehr Platz“, sagt Thomas Thiele, seit alismus bis in den Sozialismus und die
2012 Chef des Hauses. Auf 250 Quad- Neuzeit. Damit Geschichte lebendig erratmetern fand eine Dauerausstellung zählt werden kann, schaffen es auch nur
zur Geschichte des Bezirks Platz, es gibt Exponate in Ausstellungen, zu denen
Räume für Sonderausstellungen und die Besucher einen Bezug haben. Für
Veranstaltungen. Und dennoch konn- eine Exposition über die Baugeschichte
ten auch im Stadthaus nicht alle histo- des Bezirks wurde daher auch eigens ein
rischen Schätze des Museums Platz fin- kleines DDR-Wohnzimmer nachgebaut.
den. Viele der insgesamt 5.000 Exponate Dennoch will sich das Museum, das seit
mussten in ein Depot in Friedrichsfelde Jahrzehnten von einem rührigen Förderausgelagert werden. Und dennoch wer- verein unterstützt wird, nicht ausruhen.
den Thomas Thiele und seine Kollegen Im Gegenteil. Vor allem junge Mennicht müde, immer noch neue Stücke schen will man stärker begeistern. Unter
aufzunehmen. Erst kürzlich wurde der anderem sollen Kinder und Jugendliche
Bestand um einen Eierschneider von öfter den Weg in die Türrschmidtstraße
1920 und eine Brotschneidemaschine finden – um unter Anleitung von Musevon 1908 erweitert. „Sie dokumentieren umspädagogen mit der Geschichte ihres
die Industriegeschichte Lichtenbergs“, Bezirks vertraut gemacht zu werden.
von Marcel Gäding
D
WERBUNG, DIE ANKOMMT!
Erreichen Sie mit einer Anzeige im Bezirks-Journal jeden Monat 50.000
Leserinnen und Leser. Interesse? Rufen Sie uns an: Tel. 030 55494360.
XO
XO
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG VON BEZIRKS-JOURNAL UND LICHTENBERGMARZAHNPLUS.DE ZUR BERLIN-WAHL AM 18. SEPTEMBER 2016
Lichtenberg wählt
www.lichtenbergmarzahnplus.de/wahlen-2016
WAHLENDSPURT
Frauenpower für Lichtenberg
Zwei Politikerinnen von DIE LINKE und der SPD ringen ums Bürgermeisterinnenamt
 Von Marcel Gäding
L
ange galt Lichtenberg als die
Hochburg der Partei DIE LINKE.
Und in der Tat – die PDS-Nachfolgerin kann dort immer noch die
meisten Stimmen verbuchen. Bei den
Wahlen zur BVV 2011 kam sie auf 34,2
Prozent der Stimmen, die SPD auf 28,9
Prozent, die CDU auf 12 Prozent und
die Grünen auf 7,5 Prozent. Dennoch
musste DIE LINKE als stärkste Kraft
den Bürgermeisterstuhl abgeben. Erst
an Andreas Geisel (SPD), nach dessen
Wechsel in den Senat an die Sozialdemokratin Birgit Monteiro. Gewählt
wurden beide jeweils mit den Stimmen von SPD, CDU und Grüne. Die
drei Fraktionen in der BVV hatten eine
Zählgemeinschaft gebildet, die mehr
Stimmen hatte als DIE LINKE.
Es wird also spannend, wenn am 18.
September sowohl ein neues Abgeordnetenhaus als auch die Bezirksverordnetenversammlungen (BVV) gewählt
werden: Umfragen zufolge wird die AfD
ebenfalls in die BVV einziehen; auch
die FDP hat gute Chancen. Damit dürften sowohl auf der Seite der Linkspartei als auch bei CDU, SPD und Grünen
Stimmen verloren gehen. Daher ist
unklar, ob DIE LINKE wieder stärkste
Kraft wird; ob die Zählgemeinschaft
von CDU, SPD und Grünen wieder die
Bezirksbürgermeisterin stellt. Birgit
Monteiro (SPD) und Evrim Sommer
Wahlen zur BVV: DIE LINKE war 2011 stärkste Kraft. Dennoch stellte die SPD die
Bezirksbürgermeisterin.
Grafik: Volkmar Eltzel/ Quelle: Landeswahlleiterin
(DIE LINKE) dürften sich ein Kopf-anKopf-Rennen liefern. „Wir wollen, dass
an uns vorbei keine Zählgemeinschaft
gebildet wird“, sagt Evrim Sommer und
hofft, dass sie Bezirksbürgermeisterin
von Lichtenberg werden kann. Amtsinhaberin Birgit Monteiro hat ebenfalls
einen klaren Anspruch: „Ich möchte
gerne meine Arbeit als Bezirksbürgermeisterin fortsetzen.“ (Seite 4)
Thematisch sind sowohl DIE LINKE
als auch die SPD nicht weit entfernt
voneinander. Themen wie soziale Gerechtigkeit, bezahlbare Wohnungen
oder die Inklusion finden sich in beiden Wahlprogrammen (Seite 6).
Unklar ist auch, ob DIE LINKE alle
Wahlkreise für das Abgeordnetenhaus
direkt gewinnt. 2011 musste sie zwei
Direktmandate in Alt-Lichtenberg sowie in Friedrichsfelde-Rummelsburg
an die SPD abtreten. Wahlstatistiker
der Plattform www.election.de sehen
aktuell jedoch DIE LINKE in allen sechs
Wahlkreisen vorn (Seite 8).
Ob die NPD noch einmal den Sprung
ins Bezirksparlament schafft, ist ungewiss. Die beiden Bezirksverordneten
glänzten in den letzten Jahren meist
durch Abwesenheit. Viele NPD-Wähler
dürften sich zudem von der AfD angesprochen fühlen (Seite 5).
Qual der Wahl
Wenn man das alles so liest, was auf den
Plakaten steht, mag man denken, dass
alle Politiker und Parteien quasi ein
Schlaraffenland versprechen. Die Politiker verheißen eine schöne Heimat, sie
sorgen für Sicherheit, günstiges Wohnen, neue Kitas, kostenlose Kitaplätze
und neue Schulen.
Jede Wette, dass sich nicht viel verändern wird. Es werden keine großen Erneuerungen oder Umgestaltungen passieren, leider... Die Menschen sind nicht
von der Politik verdrossen, sondern von
den Politikern und Parteien. Sehr viele
Politiker verlieren mittlerweile jedoch
den Blick für die Realität.
Die Arbeit der Politikerinnen und Politiker in den Parlamenten, Ausschüssen,
Gremien erfolgt oft fernab vom wirklichen Leben. Die Politiker werden hofiert,
erhalten VIP-Bändchen, werden beköstigt, gehen auf Reisen – im Glauben, sie
würden für die Menschen – für uns – eine
gute Arbeit leisten.
Die Politik und die gewählten Abgeordneten sollten endlich wieder mehr
für die Menschen tun! Und ich habe die
Hoffnung, dass es so passieren und alles
wieder gut wird!
Hauptsache, es wird nicht radikal –
was ganz schlimm wäre und ein fürchterliches Ende haben könnte; das gab es
leider schon in der deutschen Geschichte. Davor kann man gar nicht oft genug
warnen!
Martin W. Brösel
Unser Autor heißt bürgerlich Mike Abramovici,
ist Handwerker und politisch denkend. Seine
Kolumnen erscheinen unter http://broeselberlin.blogspot.de/
Anzeige
2
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
PARTEIENFORSCHER
Die AfD gibt sich in Berlin bürgerlicher
Der Politologe Carsten Koschmieder rechnet mit einem Einzug der Alternativen in die Bezirksparlamente.
W
enn die Berliner zur Wahl gehen, entscheiden sie auch
über die Zusammensetzung
der Bezirksverordnetenversammlungen (BVV). Der Politologe Carsten Koschmieder von der FU Berlin rechnet
damit, dass die AfD den Sprung in die
Bezirksparlamente schaffen wird.
Herr Koschmieder, welchen Stellenwert haben die BVV-Wahlen für Berlin?
Zunächst einmal einen geringen. Der
Fokus der Berlin-Wahl liegt eindeutig
auf der Landesebene, also in Richtung
Abgeordnetenhaus. Dort werden alle
für Berlin wichtigen Entscheidungen
getroffen. Aber: Die BVV in jedem Bezirk ist Teil der Verwaltung. Daher werden Beschlüsse gefasst, die Einfluss
und auch Auswirkungen auf die jeweilige Bezirksverwaltung haben können.
Es gibt Meldungen, wonach die AfD
den Einzug in die Bezirksparlamente
schafft und in einigen Bezirken sogar
Stadtratsposten besetzen könnte.
Darüber wissen wir wenig, weil sich
aus den berlinweiten Umfragen für die
Bezirke keine eindeutigen Prognosen
ableiten lassen. Wir wissen jedoch,
dass die Wählerinnen der AfD sich ganz
überwiegend aufgrund bundespolitischer Themen für ihre Partei entscheiden und lokale Themen kaum eine
Rolle spielen. Ich vermute daher, dass
jemand, der die AfD auf Landesebene wählt, dies auch auf Bezirksebene
macht. Die AfD-Klientel fühlt sich von
den bundespolitischen Metathemen
angesprochen. Dazu gehören unter
anderem die Unzufriedenheit mit der
Flüchtlingspolitik der Bundesregierung
oder die Kritik am bestehenden Parteiensystem. Innerhalb Berlins macht
die AfD keinen Hehl daraus, dass sie
rechts außen steht. Sie ist gegen den
Islam, gegen Muslime. Und sie besetzt
Themen wie Sicherheit und Ordnung.
Deshalb glaube ich, dass sich das Ergebnis für die AfD auf Landesebene
nicht sonderlich von den Bezirken unterscheiden wird, und die Partei daher
tatsächlich Stadtratsposten erhalten
dürfte. Die AfD versucht den Eindruck
Spitzenkandidat Georg Pazderski gibt
sich gemäßigt.
Dr. Carsten Koschmieder ist Politikwissenschaftler.
Foto: privat
zu erwecken, dass sie für die kleinen
Leute da ist. Ich sehe da schon einen
Unterschied zu dem Auftreten auf Bundesebene. In der Hauptstadt gibt sie
sich deutlich bürgerlicher. Auffallend
ist zudem, dass sich prominente AfDSpitzenkräfte wie Beatrix von Storch
zurückhalten. Sie spielt im Berliner
Wahlkampf so gut wie keine Rolle. Der
Diese Strategie scheint für die AfD aufzugehen, wenn wir dem Ergebnis der
Umfragen Glauben schenken.
Gerade nach dem Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern, welcher der
Partei noch einmal Auftrieb gibt, wird
sie in Berlin sicher mit einem zweistelligen Ergebnis ins Abgeordnetenhaus einziehen. Aus Befragungen von
AfD-Anhängern wissen wir, dass sie in
der Regel Angst um ihre Zukunft haben. Das können soziale Ängste sein,
aber auch Angst vor dem Islam oder
Veränderungen in der Gesellschaft.
Genau an diesem Punkt setzt die AfD
an, weswegen sie wohl in Stadtteilen
mit einer schwierigeren sozialen Lage
besser abzuschneiden in der Lage sein
wird. Hinzu kommt, dass vor allem die
Menschen im Ostteil der Stadt weniger
traditionelle Parteienbindung haben
als im Westteil und darum eher bereit
sind, eine neue Partei zu wählen.
Interview: Marcel Gäding
BVV-WAHLEN
Diese Parteien treten in Lichtenberg an
Muster des Wahlzettels für die Wahlen
zur BVV.
Foto: Bezirks-Journal
Anzeige
ür die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurden neun Parteien zugelassen.
Das Bezirks-Journal und lichtenberg-
F
marzahnplus.de stellen die Namen
der jeweils drei Erstplatzierten vor.
Selbstverständlich treten die Parteien mit deutlich mehr Kandidatinnen
und Kandidaten an. Die Wähler haben
die Möglichkeit, sich jeweils für eine
Partei zu entscheiden. Es gibt keine
Personenwahl.
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
DIE LINKE
Freie Demokratische Partei
Monteiro, Birgit
Sommer, Evrim
Gawlitza, Dirk
Dr. Gührs, Erik
Grunst, Michael
Apitz, Rico
Beurich, Kerstin
Engelmann, Claudia
Hennwald, Ulrike
Christlich Demokratische Union Deutschlands
Piratenpartei Deutschland
Bürgerbewegung pro Deutschland
Nünthel, Wilfried
Meyer, Yannick
Meyer, Torsten
Hoffmann, Gregor
Kohl, Christian
Elischer, Moritz
Pätzold, Alina
Rasch, Oliver
Götze, Nicole
Bündnis 90/Die GRÜNEN
Nationaldemokratische Partei Deutschlands
Alternative für Deutschland
Schuler, Camilla
Tönhardt, Manuela
Woldeit, Karsten
Füllgraff, Patrick
Matschke, Danny
Starke-Kleese, Gisela
Griep, Jutta
Hanel, Holger
Kontze, Steven
Wahlspezial 2016
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016
3
WAS WIRD GEWÄHLT?
Zwei Wahlen, drei Stimmen
Die Berliner wählen am 18. September zweimal: auf Landes- und auf Bezirksebene. Wir sagen Ihnen, worum es geht.
 Von Marcel Gäding
D
ie Berliner haben die Wahl: Am
18. September sind sie aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus zu wählen. Parallel finden die
Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen statt. Insgesamt hat
jeder Wahlberechtigte drei Stimmen.
Wir erklären Ihnen, was gewählt wird
und wozu jede Stimme dient.
Drei Stimmen:
Sie haben am 18. September drei
Stimmen. Ihre Erststimme geben Sie
dem Direktkandidaten Ihres Vertrauens. Der- oder Diejenige, welcher im
Wahlkreis die meisten Stimmen auf
sich vereint, gewinnt das Direktmandat und zieht direkt ins Abgeordnetenhaus von Berlin. Es gibt 78 Wahlkreise
in der Stadt, sodass aus jedem Wahlkreis ein Kandidat direkt ins Abgeordnetenhaus gewählt werden kann.
Das Abgeordnetenhaus:
Das Landesparlament von Berlin
ist das Abgeordnetenhaus. Es verfügt
über mindestens 130 Sitze. Die Abgeordneten entscheiden unter anderem,
wer Regierender Bürgermeister der
Stadt wird. Das passiert, indem entweder eine Fraktion mit absoluter Mehrheit einen Kandidaten ins Rennen
schickt oder aber – wie in den vergangenen Jahren – Parteien Koalitionen
eingehen. Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden für eine Dauer
von fünf Jahren gewählt und verfügen
über die gesetzgebende Gewalt. Anders als bei den Landtagen in den Flächenländern sind Berliner Abgeordnete nur halbtags parlamentarisch tätig.
Die Entschädigung pro Abgeordneten
beträgt im Monat 3.601 Euro und muss
versteuert werden. Darüber hinaus haben sie Anspruch auf eine steuerfreie
Pauschale in Höhe von 2.518 Euro für
Das Rote Rathaus in Mitte dient seit 1991 wieder als Regierungssitz für ganz
Berlin.
Foto: Marcel Gäding
Sachmittel und Büroausstattung. Den
Abgeordneten werden zudem Personalkosten von bis zu 3.021 Euro monatlich erstattet.
meister gewählt. Dieser wiederum
ernennt die Senatorinnen und Senatoren, die einem Landesminister gleichgestellt sind.
Der Senat von Berlin:
Aus den Reihen des Abgeordnetenhauses wird der Regierende Bürger-
Bezirksämter und BVV:
Jeder der zwölf Berliner Bezirke
verfügt über eine Bezirksverwaltung,
die aus Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung besteht. Die
zwölf Bezirksverwaltungen bilden die
untere Stufe der Verwaltung. Sie sind
vorrangig für Angelegenheiten vor Ort
in den Bezirken zuständig. Dazu gehören die Kultur, die Grünflächen oder
die Schulen. Das Bezirksamt ist eine
kollegiale Verwaltungsbehörde, bestehend aus der Bezirksbürgermeisterin
oder dem Bezirksbürgermeister und
den Stadträtinnen und Stadträten.
Jedes Bezirksparlament verfügt über
55 Sitze. Abhängig vom Wahlergebnis
stehen den Parteien mit den meisten
Stimmen Posten im Bezirksamt zu.
Ein Bezirksverordneter bekommt eine
monatliche Aufwandsentschädigung
in Höhe von 520 Euro sowie pro Teilnahme an einer BVV-Sitzung 31 Euro
und an einer Ausschussitzung 20 Euro.
Bezirksverordnete engagieren sich im
Bezirksparlament in ihrer Freizeit, also
nach Feierabend. Ein Bezirksbürgermeister verdient rund 8.500 Euro, ein
Bezirksstadtrat rund 8.000 Euro. Das
Gehalt ist zu versteuern. Bezirksbürgermeister und Bezirksstadträte bilden ein Kollegialorgan. Das bedeutet,
dass sie mit einer Stimme sprechen
und gemeinsame Entscheidungen
treffen. In der Regel sind sie politische
Vorgesetzte von rund 1.800 Mitarbeitern der jeweiligen Bezirksverwaltungen. Unter anderem entscheiden sie,
wofür die vom Land Berlin zugewiesenen Finanzmittel verwendet werden.
Die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlungen müssen den
Haushaltsplänen der Bezirksämter
zustimmen, ebenso wie der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Weil mit den zugewiesenen
Finanzmitteln jedoch auch zahlreiche
gesetzliche Pflichtaufgaben finanziert
werden müssen, sind die Spielräume
für zusätzliche freie Investitionen relativ gering.
Anzeige
Euch gehört die Stadt!
Wahlkampfabschluss
Lichtenberg
Donnerstag, 15. Sept., 16 Uhr,
Anton-Saefkow-Platz
mit
Gesine Lötzsch, direkt gewählte Bundestagsabgeordnete, Klaus Lederer, Berliner Spitzenkandidat, Evrim Sommer, Spitzenkandidatin für das
Bürgermeisteramt in Lichtenberg, Michael Grunst,
Spitzenkandidat für Platz 2 der BVV-Liste, Marion
Platta, Sebastian Schlüsselburg, Hendrikje Klein
und Harald Wolf (DirektkandidatInnen für das
Abgeordnetenhaus)
außerdem: Musik, Grillen, Kinderschminken,
Hüpfburg und Zuckerwatte, Gewinnspiel
www.die-linke-lichtenberg.de
4
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
DIE ETABLIERTEN PARTEIEN
Das große Ringen um die Macht im Rathaus
DIE LINKE will wieder die Bürgermeisterin stellen und Amtsinhaberin Birgit Monteiro (SPD) ablösen.
 Von Marcel Gäding
D
IE LINKE will zurück an die Rathausspitze. Das ist das erklärte
Ziel von Spitzenkandidatin Evrim Sommer. 2011 musste die Partei,
die damals als stärkste Kraft in die
Bezirksverordnetenversammlung einzog, den Posten an die SPD abgeben.
Mit den Stimmen von Sozialdemokraten, CDU und Grüne kürte man den
langjährigen Bezirksstadtrat Andreas
Geisel zum Rathaus-Chef. Als dieser
in den Senat wechselte, wählte die
gleiche bezirkliche Koalition Birgit
Monteiro zu seiner Nachfolgerin. Es
ist also spannend, wer von den etablierten Parteien am Ende den oder die
Bezirksbürgermeister/in stellt.
Anders als ihr Vorgänger Andreas
Geisel ist Birgit Monteiro (beide SPD)
eine Frau der leisen, aber bestimmten
Töne. Sie ist keine Ankündigungspolitikerin, sondern eine, die anpackt und
macht. „Die Arbeit als Bezirksbürgermeisterin möchte ich fortsetzen.“ Immerhin sei es ihr in anderthalb Jahren
gelungen, Themen wie die Stärkung
des Ehrenamtes, der Bürgerbeteiligung
und der Inklusion voranzutreiben.
Auch die aktuell niedrigste Arbeitslosenquote seit der Wende von aktuell
8,1 Prozent spielt hier günstig in die
Bilanz von Monteiro, die zugleich Wirtschaftsstadträtin ist. In dem Bereich
habe sie das bezirkliche Bündnis für
Wirtschaft und Arbeit wiederbelebt.
Weiterhin sollen Gewerbebetriebe angesiedelt und Arbeitsplätze geschaffen werden – keine leichte Aufgabe, da
sich derzeit auch viele Projektentwick-
Derzeit stellt die SPD im Rathaus LIchtenberg die Bezirksbürgermeisterin. DIE
LINKE will das gerne ändern.
Foto: Marcel Gäding
ler für freie Flächen interessieren, um
sie beispielsweise mit Wohnungen zu
bebauen. Denn der Zuzug in den Bezirk hält an. Stolz ist Monteiro darauf,
dass in Schulen, Kitas, Spielplätze und
Grünanlagen sowie Radwege investiert wurde. Dennoch: „Lichtenberg ist
kein Plüschsofa“, lautet ihr Motto und
meint, dass der Bezirk auch Ecken und
Kanten hat. „Aber: Ich lasse mir mein
Lichtenberg nicht schlechtreden!“
Der Seitenhieb könnte Evrim Sommer gelten, Monteiros Herausforderin
von den LINKEN. Die frauenpolitische
Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus war im Frühjahr mit gerade einmal knapp 58 Prozent von der
Basis ihrer Partei zur Spitzenkandidatin gewählt worden. Oft werde Lich-
tenberg als „Boombezirk“ bezeichnet.
„Das stimmt aber nur für Teile des
Bezirks“, sagt Sommer. 21 Prozent der
Lichtenberger Bevölkerung seien armutsgefährdet, davon etwa 40 Prozent
der Kinder und Jugendlichen. Schafft
Sommer es, Bezirksbürgermeisterin
zu werden, hat sie vier Ziele: soziale
Gerechtigkeit, stärkere Bürgerbeteiligung, Integration von Flüchtlingen
und besser funktionierende Bürgerämter. „Wir brauchen eine dynamische
Anpassung des Personals an die Aufgaben der wachsenden Stadt“, macht
Sommer deutlich. Auch sollen die
Menschen im Bezirk von ihrer Arbeit
leben können. „Ich will bezahlbare
Mieten und eine bedarfsgerechte Infrastruktur.“ Sie stehe dafür, dass Men-
schen in Würde und ohne Diskriminierung ihren Ruhestand genießen. Die
Bürgerbeteiligung müsse in Lichtenberg Alltagshandeln werden. Und sie
wolle, „dass Lichtenberg eine weltoffene, sozial-gerechte und wirtschaftsstarke Bürgerkommune wird“.
Bürgernähe der ganz anderen Art
bewies Wilfried Nünthel (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und
Spitzenkandidat der Christdemokraten. An die 40 Einwohnersprechstunden habe er zu aktuellen Themen in
fünf Jahren absolviert. Hinzu kamen
seit dem Frühjahr Touren durch die
meisten Kleingartenanlagen und 34
Kiezspaziergänge. „Das Verständnis
wächst, wenn man das Detail kennt“,
sagt der erfahrene Kommunalpolitiker – immerhin seit 1993 im Dienste
verschiedener Bezirksämter. Sein Ziel
ist es, den Wohnungsbau voranzutreiben – aber mit einer Einschränkung:
Nicht um jeden Preis sollen Grünflächen etwa in Innenhöfen bestehender Wohnanlagen „geopfert“ werden.
Weitere Positionen, die Nünthel gern
in die nächste Wahlperiode nehmen
würde: Mehr Stellplätze für Autofahrer und der lange geplante Umbau der
alten Wohnanlagen in der Wollenberger Straße und am Mühlengrund in
Hohenschönhausen. Obwohl es eher
unwahrscheinlich ist, dass Nünthel
Bezirksbürgermeister wird, hat er sich
auch Gedanken um Themen gemacht,
die nicht in sein jetziges Ressort fallen. Ein Knackpunkt ist seiner Ansicht
nach das Personal. „Die Personalentwicklung im Bezirksamt muss auf eine
langfristige Basis gestellt werden.“
GRÜNE, PIRATEN, FDP UND DIE KLEINEN
Zittern vor der Drei-Prozent-Hürde
Ökopartei hofft auf Wiedereinzug in die BVV. FDP will zurück in die Rathäuser. Spätaussiedler gründen eine eigene Partei.
 Von Birgitt Eltzel
S
ie haben bei den BVV-Wahlen
2011 das niedrigste bzw. zweitniedrigste Ergebnis im Vergleich
der zwölf Berliner Bezirke eingefahren,
dennoch waren die Bündnisgrünen in
Lichtenberg (Land 7,6 Prozent, BVV 7,5)
und in Marzahn-Hellersdorf (Land 5,6
Prozent, BVV 5,8) das Zünglein an der
Waage. Durch das Bündnis mit ihnen
und der CDU war es der SPD gelungen,
in beiden Bezirken Zählgemeinschaften zu etablieren und damit der Linken
den Bürgermeisterposten abzujagen.
In Lichtenberg könnte sich die Konstellation weiter zugunsten der Ökopartei verbessert haben. Denn in den
vergangenen Jahren erfolgte dort ein
beachtlicher Zuzug von klassisch grünem Wählerpotential, vorwiegend in
die Gebiete der Rummelsburger Bucht,
in Karlshorst und in den Weitlingkiez/
Frankfurter Allee. Auch in MarzahnHellersdorf wächst der Zuzug. Allerdings kommen wegen der dort noch
vergleichsweise preisgünstigen Mieten
vor allem Menschen, die sich das Wohnen in der Innenstadt nicht mehr leisten können – erfahrungsgemäß nicht
unbedingt das Klientel der Bündnisgrünen. Als Spitzenkandidaten für die
BVV treten in Lichtenberg die bisherige
Fraktionsvorsitzende Camilla Schuler
und in Marzahn-Hellersdorf Cordula
Streich, Leiterin der Geschäftsstelle
von Bündnis 90/Grüne, an.
Während die Piraten 2011 noch der
Shooting-Star waren (Lichtenberg:
Land 9,3 Prozent, BVV 9,2; MarzahnHellersdorf: 8,8 bzw. 8,6), sind sie seit
Monaten im freien Fall – etliche namhafte Politiker sind ausgetreten und/
oder haben im Januar 2016 dazu auf-
gerufen, die Linke zu unterstützen.
In Lichtenberg gelang es den Piraten
zwar noch, Direktkandidaten für alle
sechs Wahlkreise und eine BVV-Liste
mit sechs Kandidaten aufzustellen, in
Marzahn-Hellersdorf verzichteten sie
ganz auf Kandidaten für das Abgeordnetenhaus und stellen nur drei für die
BVV-Liste.
Eine Traditionspartei, die 2011 sogar
die Drei-Prozent-Hürde für die Bezirksparlamente dramatisch verfehlte,
strebt ebenfalls wieder in die Parlamente: Die FDP (2011 Lichtenberg: Land
0,9, BVV 0,8 Prozent; Marzahn-Hellersdorf: 1,3 bzw. 1,1 Prozent). Es sind junge,
unverbrauchte Gesichter, mit denen
die Freien Demokraten antreten: Dirk
Gawlitza (38), Unternehmer und aktiver Elternvertreter, steht auf Platz 1 der
Liste für die BVV Lichtenberg. Im Nachbarbezirk hat der Student Peter Kast-
schajew (26) die Spitzenposition auf
der BVV-Liste inne. Das könnte klappen
– Umfragen sehen die FDP zwischen 4
und 5 Prozent.
Weniger Chancen können sich wohl
die kleinen und Kleinstparteien ausrechnen. Außer der AfD und den etablierten (Volks)Parteien, den Rechtsextremen NPD und Pro Deutschland
sowie den oben Genannten treten in
Lichtenberg und Marzahn acht weitere Parteien für das Abgeordnetenhaus
an. Darunter sind die als Abspaltung
von der AfD hervorgegangene ALFA, die
DKP, die Tierschutzpartei und Die Partei um den Satiriker Martin Sonneborn.
Für die BVV Lichtenberg bewerben sich
neun Parteien. In Marzahn-Hellersdorf
sind es zwölf: Dort hat u.a. auch die sogenannte Migrantenpartei Die Einheit,
die sich vor allem für Spätaussiedler
engagiert, eine Bezirksliste aufgestellt.
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016
Wahlspezial 2016
5
ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND
Die unbekannte Größe
Sehr wahrscheinlich zieht die AfD in die Bezirksparlamente ein. Das dürfte allen Parteien Stimmen kosten, auch der NPD.
 Von Birgitt Eltzel
H
inter vorgehaltener Hand wird
von Vertretern der bereits im
Abgeordnetenhaus und in den
BVV sitzenden Parteien schon mal geäußert, dass man einen Einzug der 2013
gegründeten Alternative für Deutschland in veritabler Größe in die Berliner
Parlamente befürchtet. Stadtratsposten könnten für die Rechtspopulisten
denkbar sein. Zwar sind viele Kandidaten und Mitglieder der AfD eher wenig
bekannt – etliche Thesen der einst vor
allem als Euroskeptiker angetretenen,
konservativ-nationalistischen Partei
sind es umso mehr durch eine offensive Verbreitung in den sozialen Netzwerken. Islam-Kritik, Forderungen wie
die nach Begrenzung von Flüchtlingszahlen und der schnelleren Abschiebung von abgelehnten oder straffällig
gewordenen Asylbewerbern, der Ruf
nach mehr Sicherheit und die Absage
an Gender Mainstreaming – das hat
bereits im Frühjahr 2016 bei Landtagswahlen verfangen.
Die AfD, als junge Partei noch recht
heterogen, ist die unbekannte Größe. Wird es ihr auch in Berlin gelingen, Menschen, die sich in den letzten
Jahren vom Politikbetrieb abgewandt
haben, zu ihren Gunsten zu mobilisieren? 2011 stimmten in Berlin nur 60,2
Prozent der Wahlberechtigten ab, in
Lichtenberg waren es noch weniger:
53,5 Prozent (Zweitstimmen Abgeordnetenhaus). AfD-Wahlkampfmanager
Karsten Woldeit (41), ehemaliger Berufssoldat, glaubt, dass diesmal mehr
Menschen zur Wahl gehen werden. Der
frühere CDU-Mann, der von 2001 bis
2010 für die Christdemokraten in der
BVV Reinickendorf saß, lebt im Lichtenberger Weitlingkiez. Er ist nicht nur
AfD-Spitzenkandidat für die BVV Lichtenberg und Direktkandidat im Wahlkreis 5, sondern hat auch einen sicheren zweiten Platz auf der Landesliste
Die Wahlplakate der rechten Parteien hängen besonders hoch. Die Forderungen
sind oft radikal.
Foto: Marcel Gäding
für das Abgeordnetenhaus. Sofern die
AfD die 5-Prozent-Hürde nimmt, wovon
wohl auszugehen ist. Umfragen sehen
die Partei zwischen 10 und 15 Prozent.
In den drei Ost-Bezirken Lichtenberg,
Marzahn-Hellersdorf und TreptowKöpenick könnten es mehr werden.
Woldeit sagt selbstbewusst, dass die
AfD dort ein Ergebnis um 20 Prozent
der Stimmen anstrebe (berlinweit 15
Prozent). In Lichtenberg kam die AfD
bereits bei der Europawahl 2014 auf 9,3
Prozent (Berlin 7,9 Prozent).
Die Bezirkswahlprogramme der AfD
beschäftigen sich mit Alltagsthemen.
In Lichtenberg sind Schwerpunkte u.a.
der Tierpark, die Situation in den Bürgerämtern und die Verkehrsinfrastruktur. Jedoch wird es wohl auch im Bezirk weniger um kommunalpolitischen
Fragen gehen, wie Erfahrungen aus
vorausgegangenen Wahlen zeigen. Von
einem Denkzettel wird gesprochen,
Themen der Bundes- und Landespolitik dürften bestimmend sein. Und
dort schlagen Parteivertreter wie die
Vorsitzende Frauke Petry, die Berliner
Landesvorsitzende, die AfD-Europaabgeordnete Beatrice von Storch, und
der Thüringer Björn Höcke härtere und
schrillere Töne an.
Wahlkampfmanager Woldeit bezeichnet die AfD als „Mitte-RechtsPartei in der demokratischen Gesellschaft“. Sie sei der rechte Part,
nachdem die CDU immer weiter nach
links gerückt sei. Dass in Lichtenberg
zwei AfD-Kandidaten, Kay Nerstheimer
(Direktkandidat Wahlkreis 1) und Heribert Eisenhardt (BVV-Liste), wegen einschlägiger Aktivitäten als Rechtsextremen nahe stehend bezeichnet wurden,
ficht ihn nicht an: Gegen Eisenhardt,
dem Auftritte bei den Bärgida-Demonstrationen und die Beteiligung an
einem neonazistischen Aufmarsch in
Marzahn-Hellersdorf vorgeworfen wurden, laufe ein Parteiausschlussverfahren. Vorwürfe gegen Nerstheimer (er
soll sich 2012 im Internet als Berliner
Division-Leader einer German Defence
League zu erkennen gegeben haben
und deren Aufbau zu einer Miliz angekündigt haben) würden geprüft. „Wir
haben in unserem Grundsatzprogramm
eine klare Trennung zum Extremismus
jeglicher Coleur“, beteuert Woldeit. Er
prognostiziert, dass die AfD im Berliner Osten außer bisherigen Nichtwählern insbesondere frühere Wähler der
Linken und der SPD anziehen wird, im
Westteil jene, die bislang CDU gewählt
haben, aber von deren Kurs enttäuscht
seien.
Zu vermuten ist, dass sich die Stärke der AfD negativ für die NPD und Pro
Deutschland auswirkt. Denn Protestwähler werden wohl eher bei dieser ihr
Kreuz machen als bei den Rechtsextremen. Diese dürften somit im Wesentlichen nur für ihre treuen Anhänger
attraktiv erscheinen. Bei den BVV-Wahlen 2011 erzielte die NPD in Lichtenberg
3,7 Prozent der Stimmen und zwei Mandate in der BVV, 2006 war sie noch als
Fraktion ins Bezirksparlament eingezogen. Seit 2013 hatten laut Verfassungsschutz Rechtsextremisten unter dem
Deckmantel scheinbarer Bürgerbewegungen Demos gegen Asylbewerber
unter dem Motto „Nein zum Heim“ initiiert, auch in Lichtenberg fanden solche Aufmärsche statt. Etliche der von
dort bekannten Personen drängen nun
für die NPD in die Bezirksparlamente.
In Lichtenberg treten für die BVV u.a.
Manuela Tönhardt (Listenplatz 1), auch
bisher schon in der BVV, und Danny
Matschke (Platz 2) an. Beide gehören
zu den Stammrednern bzw. -besuchern
von Anti-Flüchtlingsdemos.
IMPRESSUM
Sonderbeilage von Bezirks-Journal und
lichtenbergmarzahnplus.de
Redaktion: Birgitt Eltzel, Volkmar Eltzel,
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Gestaltung: Marcel Gäding
Anzeigenverkauf: Lutz Neumann
Kontakt:
Tel. 030 55494360/ 55654330
Anzeige
6
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
WAHLPROGRAMME
Kein Mangel an Ideen
Parteien setzen in erster Linie auf den aufstrebenden Bezirk. Überblick über Konzepte und Ideen.
E
ines trifft auf alle zu: An Ideen
mangelt es nicht. Doch wie so
oft lohnt sich ein Blick auf das
Detail. Bis zu 40 Seiten stark sind die
Wahlprogramme der Parteien für die
DIE LINKE
jeweiligen Bezirke. Wer alles einmal
gelesen haben will, sollte sich einen
Tag lang Zeit nehmen. Bezirks-Journal
und lichtenbergmarzahnplus.de nehmen Ihnen diese Arbeit ab. Unsere Re-
daktion hat sich aus den Programmen
der Parteien, von denen anzunehmen
ist, dass sie gute Chancen auf einen
Platz in der BVV haben, Stichworte
notiert. Natürlich ist dies angesichts
des zur Verfügung stehenden Platzes
nur ein Auszug. Links zu den Wahlprogrammen haben wir unter http://
www.lichtenbergmarzahnplus.de/
wahlen-2016/ zusammengestellt.
SPD
CDU
Bündnis 90/ Die Grünen
SCHULE & BILDUNG: Weitere Einrichtung von
SCHULE & BILDUNG: Schulen sollen saniert
SCHULE & BILDUNG: Gezielte Sprachförderung;
SCHULE & BILDUNG: Bau neuer Schulen (auch
Gemeinschaftsschulen; Erhalt und Ausbau von
bzw. neu gebaut werden; Klassenräume sollen
verbindliche Sprachtests; frühkindliche Förde-
in freier Trägerschaft); sofortige Planung weite-
Schulstationen und Schülerklubs, Sanierung
moderne Unterrichtstechnik erhalten; Investiti-
rung; Abbau des Sanierungsbedarfs an Schulen;
rer Schulen; bessere Finanzierung von Biblio-
und Instandhaltung von Schulen, Kitas ausbau-
onen sollen vorrangig in Schulen und Sporthal-
Gemeinschaftsschulen werden abgelehnt; Bei-
theken und Volkshochschule; Zusammenarbeit
en und sanieren.
len fließen.
behaltung des Gymnasiums.
zwischen Schule und Jugendhilfe.
SOZIALES: Quartiersfonds in Gebieten mit so-
SOZIALES: Stadtteilzentren sollen als dezent-
SOZIALES: Konzentration von Mitteln auf Be-
SOZIALES: Für jedes Kind ein Kitaplatz; inklusi-
zialen Problemen; Ausbau der Familienzent-
rale Orte des sozialen Lebens erhalten und ge-
wohner der Problemkieze; Stadtteilzentren sol-
ve Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit;
ren; Minimierung der Kinderarmut; Sozialarbeit
stärkt werden; Förderung sozialer Projekte über
len erhalten bleiben und zusätzliche Aufgaben
mehr Familien als Pflegefamilien gewinnen.
an jeder Schule bis Ende 2020; kostenfreies
Bezirkshaushalt, Stiftungen oder Drittmittel;
übernehmen.
Schwimmen/ Benutzen von Bibliotheken für
Förderung und Ausbau von Inklusion.
MIGRANTEN: Reguläre Beschulung von geflüchMIGRANTEN:
sozial Schwache.
Flüchtlinge
sollen
möglichst
teten Kindern; interkulturelle Ausrichtung der
MIGRANTEN: Sozial angemessene Unterbrin-
schnell in deutscher Sprache kommunizieren
Wirtschaftsförderung; keine dauerhafte Unter-
MIGRANTEN: Menschenwürdige Unterbringung
gung, Versorgung und Integration von Geflüch-
können; faire Lastenverteilung zwischen den
bringung in Sporthallen; faire Lastenverteilung
Geflüchteter; mittel- und langfristig in Woh-
teten; frühe Sprachförderung von Flüchtlings-
Bezirken; Geflüchtete sollen Gesetze und Re-
zwischen Bezirk und Senat.
nungen; Ausweitung von Sprach- und Integra-
kindern; Miteinander von allen Menschen soll
geln des gesellschaftlichen Miteinanders aner-
tionskursen; Verstetigung und Erweiterung der
gestärkt werden.
kennen.
WOHNEN: Mieterschutz über Erhaltungsverordnungen; 15% aller neuen Wohnungen sollen ALG
Arbeit von Integrationslotsen.
WOHNEN: Verstärkter Bau von Wohnungen;
WOHNEN: Mietpreise müssen bezahlbar blei-
II-fähig sein; Umwandlung von Gewerbegebie-
WOHNEN: Neubauten anstelle von Brachen, vor
Wohnraum mit sozial verträglichen Mieten; Er-
ben; Einfluss daher auf Wohnungsunterneh-
ten zu Mischgebieten, in denen auch Wohn-
allem am Stadtrand; sozial verträgliche Mieten
halt der sozialen Mischung in den Kiezen; der
men; Lösungen für Gebäuderuinen finden; Si-
raum entstehen kann; Bau neuer Quartiere kli-
bei Wohnungsbaugesellschaften sollen Pflicht
Bau von Hochäusern wird befürwortet; keine
cherung von Kleingärten über Bebauungspläne;
mafreundlich.
werden; kostenfreie Übertragung von öffent-
Zweckentfremdung für Ferienwohnungen.
Start einer Infrastrukturoffensive.
WIRTSCHAFT: Fortführung des Bündnisses für
WIRTSCHAFT: Unterstützung von Unterneh-
ups; bezahlbare Gewerbemieten und Breit-
WIRTSCHAFT: Optimale Bedingungen für Start-
lichen Grundstücken an WBGs und Genossenschaften.
Wirtschaft und Arbeit; Jugendberufsagentur soll
mensgründungen; Stärkung der bezirklichen
bandausbau; kleine Läden im Kiez erhalten;
WIRTSCHAFT: Ansiedlungen und Unterneh-
Erfolg für Lichtenberg werden, Unterstützung
Zentren und der wohnortnahen Versorgung;
Zentren- und Einzelhandelskonzept überarbei-
mensgründungen in Wohnortnähe; Förderung
von Neugründungen und Ansiedlungen von Un-
Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen; Ge-
ten; Geflüchtete und Langzeitarbeitslose sollen
der Kreativwirtschaft, Tourismusmarketing.
ternehmen und Gewerbe.
schäftsstraßenmanagement.
in Arbeit gebracht werden.
FDP
Piraten
AfD
NPD
SCHULE & BILDUNG: Frühkindliche Bildung; För-
SCHULE & BILDUNG: Neubau weiterführender
SCHULE & BILDUNG: Frühförderung von Klein-
SCHULE & BILDUNG: Trennung von Deutschen
derung privater Initiativen im Kita-Betreuungs-
Schulen; Vorschlag für neuen Schulstandort an
kindern; Erhalt von Sonderschulen; Beibe-
und „Fremden“ in Hort und Schule; Verbot von
bereich; für jede Schule eine Reinigungskraft;
der Allee der Kosmonauten 20-22; gründliche-
haltung des klassischen Notensystems statt
Inklusion und Gender-Zwang; kostenlose Schul-
Schulsanierung in Regie der Schulen; Ausstat-
re und häufigere Reinigung von Schulen; keine
sogenannter Niveaustufen; EInführung von
und Hochschulausbildung
tung von Schulen mit moderner IT
Bundeswehrwerbung an Schulen.
Schulkleidung.
SOZIALES: Erarbeitung eines „Trägeratlas“ mit
SOZIALES: Mehr Personal für die öffentliche
SOZIALES: Steuerliche Entlastung für Eltern;
sche Kind; kostenlose Kindergartenplätze für
sämtlichen Angeboten sozialer Hilfe; Senioren
Verwaltung, um öffentliche Daseinsvorsorge zu
„Hilfe zur Selbsthilfe statt staatlicher Rundum-
Deutsche; Erziehungsurlaub wird auf jedes neu-
stärker für ehrenamtliche Tätigkeiten gewin-
sichern; Ausbau des Netzes von öffentlichen To-
versorgung“; keine sittenwidrigen Löhne; Ein-
geborene Kind auf fünf Jahre ausgedehnt; Er-
nen; finanzielle Mittel dort einsetzen, wo der
iletten im Bezirk.
satz von Empfängern von Unterstützungsleis-
höhung der Grundrente für jedes neugeborene
tungen durch Tätigkeiten für das Gemeinwohl.
Kind um 300 Euro im Monat; Arbeitslosenhilfe
SOZIALES: 500 Euro Kindergeld für jedes deut-
Bedarf am größten ist.
MIGRANTEN: Bessere Unterbringung; nachhalti-
an das vorherige Einkommen koppeln.
MIGRANTEN: Frühe und rechtzeitige Dialoge mit
ge Integration; eigener Wohnraum für Geflüch-
MIGRANTEN: Kurskorrektur in der Flüchtlings-
Bürgern zur Unterbringung von Flüchtlingen;
tete; keine Nutzung von Sport- oder kulturellen
und Asylpolitik sowie in der Einwanderungs-
MIGRANTEN: Befristete Vergabe von Arbeits-
Bildung von Ghettos muss vorgebeugt wer-
Zentren für die Unterbringung; Unterricht von
politik; humanitäre Hilfe „effektiv am besten
plätzen an Ausländer; „systematische Vorbe-
den; dezentrale Unterbringung in Wohnungen;
Flüchtlingskindern in Regelklassen.
in den Herkunftsregionen der Flüchtlinge um-
reitung und ideelle Begleitung der Fremden für
setzen“; Asylverfahren nur noch über „Asylzen-
ihre Heimkehr“; Unterbringung aller in Berlin
tren“.
und Brandenburg untergebrachten Asylbewer-
Flüchtlinge in Arbeit bringen.
WOHNEN: Preiswerter Wohnungsbau im Bezirk;
WOHNEN: Neubau von bezahlbaren Wohnun-
Stärkung des öffentlich geförderten Wohnungs-
gen, Ausbau von Dachgeschossen; Schließen
baus in Berlin; preiswerte Wohnungen sollen
WOHNEN: Keine Nachverdichtung, die in einer
kleinerer Baulücken; Ablehnung des berlinwei-
vorrangig von städtischen Wohnungsbaugesell-
„Ghettoisierung“ mündet; Berücksichtigung des
WOHNEN: staatliche Kontrolle und Regulierung
ten Zweckentfremdungsverbots.
schaften geschaffen werden.
genossenschaftlichen Wohnens bei Bauprojek-
der privaten Wohnungswirtschaft; sozial ver-
ten; Schutz der Kleingärten durch Aufstellung
trägliche öffentliche Wohnungsbauförderung.
WIRTSCHAFT: Willkommenskultur für Gewerbe-
WIRTSCHAFT: Bau eines Fernbusbahnhofs für
treibende und Investoren; Ausbau der Fremd-
Lichtenberg; Freigabe der Öffnungszeiten für
sprachenkompetenz
Bezirksverwaltung;
Spätverkaufsstellen (Spätis); Aufbau eines Frei-
WIRTSCHAFT: Stärkung des Berliner Mittelstan-
eines Berliner Arbeitsdienstes; Suspendierung
Sprinterprämien für schnelle Ansiedlung von
funknetzes auf Basis von W-LAN, das von der
des; Gründer und Unternehmer verstärkt will-
von Gewerbesteuer und Gebühren für Existenz-
Gewerbe; individuelle Gewerbesteuern für die
Bevölkerung unabhängig von deren sozialer
kommen heißen; kein Zwang von Mitgliedschaft
gründer und strukturell benachteiligten kleinen
Bezirke; Abschaffung des Ladenschlussgesetzes.
Herkunft gratis genutzt werden kann.
in der IHK und Handwerkskammer.
Unternehmen; Förderung des Mittelstandes.
der
ber und Flüchtlinge auf dem Gelände des BER.
von Bebauungsplänen.
WIRTSCHAFT: Arbeit für Deutsche, Einführung
Zusammenstellung: Birgitt Eltzel & Marcel Gäding
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016
Wahlspezial 2016
7
AUS DEM LEBEN EINES LOKALPOLITIKERS
Wissenschaftler, Autor und Politiker
Prof. Dr. Jürgen Hofmann ist Bezirksverordneter. Er will, dass sich die Lichtenberger mehr in die Politik einmischen.
 Von Volkmar Eltzel
P
rof. Dr. Jürgen Hofmann (DIE
LINKE) wird kurz nach den Berlin-Wahlen 73 Jahre alt. Er steht
auf Platz 16 der Bezirksliste seiner
Partei und ist sowohl einer der ältesten Kandidaten für die neue BVV als
auch einer der dienstältesten Bezirksverordneten von Lichtenberg. Denn
der promovierte Historiker ist bereits
seit 1995 im Bezirksparlament aktiv.
Was treibt ihn an?
„Ich möchte mithelfen, eine gute
und konstruktive Sachpolitik durchzusetzen“, sagt er. „Wie lange ich das
noch kann, da lege ich mich nicht fest.
Im Moment ist meine gesundheitliche
Situation aber gut und ich fühle mich
durch das Alter nicht eingeschränkt.“
Jürgen Hofmann ist Geschichtsprofessor, Mitglied der Leibniz-Sozietät
der Wissenschaften zu Berlin sowie
der Gesellschaft für Heimatgeschichte im Kulturbund. Er ist auch bekannt
als Autor mehrerer Bücher und Broschüren. Zum 725-jährigen Jubiläum
von Lichtenberg im Jahr 2013 legte er
den 188 Seiten starken Band „Lichtenberg – kurze Geschichte eines Berliner Bezirks“ vor. Sein neustes Buch
beschäftigt sich mit Lichtenbergs
erstem Bürgermeister Oskar Ziethen.
Der Band über den „Stadtvater“ wird
am 9. September in der Ausstellung
„Oskar Ziethen – Stationen eines
preußischen Kommunalbeamten“ im
Rathaus an der Möllendorffstraße 6
präsentiert.
1995 trat Hofmann bei der Kommunalwahl im damaligen Bezirk Hohenschönhausen das erste Mal für die
Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) an. „Eigentlich wollte ich
gar nicht in die Politik, sondern mich
weiter meiner wissenschaftlichen
Arbeit widmen. Aber als ich gefragt
wurde, ob ich nicht kandidieren wolle, habe ich mich schließlich doch bereit erklärt“, erzählt er. Ein Jahr später
übernahm er schon den Fraktionsvorsitz für seine Partei in der Bezirksverordnetenversammlung, den er bis zur
Bezirksfusion im Jahr 2001 innehatte.
Im neuen – aus Lichtenberg und Hohenschönhausen fusionierten Bezirk
– leitete Jürgen Hofmann zehn Jahre
lang den Ausschuss für Kultur. Seit der
Prof. Dr. Jürgen Hofmann im Fraktionsbüro von DIE LINKE in Lichtenberg. Wenn er
keine Politik macht, ist der Historiker Heimatforscher.
Foto: Volkmar Eltzel
Kommunalwahl 2011 ist er Vorsitzender des Ausschusses für Ökologische
Stadtentwicklung. „Das ist noch viel
arbeitsintensiver “, sagt er. Da müsse
man nicht nur die zur Sprache kommenden Sachverhalte kennen, sondern auch umfangreiche Dokumente
wie Bauunterlagen gelesen haben,
wenn man fundierte Entscheidungsvorschläge unterbreiten wolle.
Gerade ringe man im Stadtentwicklungsausschuss um Lösungen für
den geplanten Neubau des Dolgenseecenters. Und der dringend nötige
Wohnungsneubau im Bezirk, der auch
Verdichtungen in bestehenden Quartieren vorsieht wie unter anderem in
der Paul-Zobel-Straße, beschäftige
die Verordneten ebenfalls, sagt Hofmann. Einerseits gebe es die bestehende Gesetzeslage, die es Investoren
erlaube, dort zu bauen. Andererseits
gelte es aber auch zu bedenken, dass
die Neubauten Einschränkungen für
die Anwohner mit sich bringen, zum
Beispiel bei der Sicht ins Grüne oder
durch die Reduzierung von Parkplätzen. „Die Bürger haben das Recht, sich
dabei einzumischen und ihre Interes-
sen zu vertreten“, sagt Hofmann. Das
gehöre zum demokratischen Diskurs.
Mehrheitlich hat der Ausschuss übrigens kürzlich empfohlen, dass sich
das Bezirksamt beim Senat für eine
Rückabwicklung des Grundstückskaufs an der Paul-Zobel-Straße durch
die städtische Wohnungsbaugesellschaft Howoge einsetzen soll.
Hofmann sagt, nach seiner Erfahrung dauere es nach Wahlen noch
eine geraume Zeit bis die Arbeitsfähigkeit der neuen BVV und des neuen Bezirksamtskollegiums hergestellt
sei. Das könne sich noch bis Anfang
2017 hinziehen. Erst danach könnten
sich die neuen Ausschüsse in die Themen einarbeiten. Deshalb würden bis
zur Neukonstituierung die Gremien in
alter Zusammensetzung noch die Befugnis und die Pflicht zu nötigen Entscheidungen behalten.
Als Erfolg reklamiert der LinkenPolitiker für sich, wichtige Entscheidungen für den Bezirk mitinitiiert zu
haben. Gleich in der ersten Legislatur nach der Bezirksfusion seien die
Weichen dafür gestellt worden, die
Lichtenberger Bibliotheken so umzu-
strukturieren, dass sie sich zu leistungsfähigen Einrichtungen mit einem
auskömmlichen Medienetat, auch für
neue Medien, entwickeln konnten.
„Dazu gehörte, dass wir – gegen Widerstände – die Zahl der Stadtbibliotheken auf vier reduziert haben.“
Auch die einst durchaus umstrittene
Neustrukturierung der Schostakowitsch-Musikschule wertet Hofmann
als Errungenschaft. Die Aufgabe des
Standortes Dolgenseestraße und die
Neueinrichtung im ehemaligen Theater Karlshorst und in der Paul-JuniusStraße hätten sich als richtig erwiesen. Der Neubau des Kulturhauses
Karlshorst mittels Vereinbarung mit
einem Privatinvestor sei ebenfalls in
Ordnung gewesen. Nun gelte es, das
Kulturhaus mit noch mehr kulturellen Inhalten zu füllen. Es müsse mehr
Ausstrahlungskraft über den Ortsteil
hinaus entwickeln, sagt Hofmann.
Ihn ärgere, wenn Beschlussanträge
rein aus parteipolitischen Gründen
abschlägig beschieden werden, noch
bevor man sich ernsthaft mit dem
Vorschlag beschäftigt habe. Der Fraktionszwang in Zählgemeinschaften,
der oft in den BVV praktiziert werde,
sei der Tod jeder demokratischen Diskussion, sagt Jürgen Hofmann.
Er werde weiterhin nicht nur als Bezirksverordneter politisch im Bezirk
tätig bleiben, sagt der 72-Jährige. Seit
einiger Zeit veranstaltet der Historiker
wieder öffentliche Führungen über
den Zentralfriedhof Friedrichsfelde,
den er seit fast 14 Jahren tiefgehend
erforscht. Er ist zudem Schatzmeister
im Förderkreis Erinnerungsstätte der
deutschen Arbeiterbewegung BerlinFriedrichsfelde e.V. Auch Bücher will
er weiterhin schreiben – seine wissenschaftliche Arbeit musste er in
den vergangenen Jahren oft zurückstellen. Durch die politische Tätigkeit
hat der Pensionär, der seit einigen
Jahren in Tempelhof wohnt, wenig Zeit
für andere Dinge. Sein Hobby ist der
Garten in Malchow, wo er erst kürzlich
einen Rollrasen verlegt hat. Auf seiner grünen Oase kann er abschalten.
„Die Pflanzen fragen nicht nach Problemen von Politik und Wissenschaft,
ihre Wachstumszyklen haben ganz eigene Gesetzmäßigkeiten“, sagt er mit
einem Augenzwinkern.
Anzeige
8
Wahlspezial 2016
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Auch Berliner Spitzenpolitiker buhlen am 18. September um die Gunst der Wählerinnen und Wähler.
Foto: Marcel Gäding
ABGEORDNETENHAUSWAHL
DIE LINKE liegt in Umfragen vorn
SPD muss damit rechnen, Wahlkreise zu verlieren. CDU und Grüne haben kaum Chancen auf ein Direktmandat.
 Von Marcel Gäding
A
m 18. September wird auch ein
neues Abgeordnetenhaus gewählt. Ein Blick auf die Umfragen zeigt, dass die Stadt nach wie vor
gespalten ist – zumindest politisch.
Während der Westen meist bürgerlichsozialdemokratisch wählt, haben die
Grünen in der City die Nase vorn. Und
im Osten? Dort ist nach wie vor DIE
LINKE stark. Ein Blick in die Wahlkreise:
Wahlkreis 1: Politisch hat Neu-Hohenschönhausen gleich drei Abgeordnete: Die 2011 direkt gewählte Evrim
Sommer (DIE LINKE), Karin Halsch von
der SPD und Danny Freymark von der
CDU. Die beiden Letzteren zogen über
die Landesliste ins Abgeordnetenhaus. Spannend dürfte es in diesem
Jahr vor allem zwischen der Partei DIE
LINKE und der SPD werden, die sich
vermutlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
um das Direktmandat liefern werden.
Auch Freymark darf auf ein gutes Ergebnis hoffen.
Wahlkreis 2: Bei den Wahlen zum
Abgeordnetenhaus 2011 machte die
LINKE mit Wolfgang Albers das Rennen. Er vereinte bei den Erststimmen
34 Prozent auf sich. Sein Mitbewerber
von der SPD, Dirk Liebe, schaffte es
auf 30,8 Prozent. Im September ist daher wieder von einem Duell zwischen
Albers und Liebe auszugehen, die erneut für den Wahlkreis 2 kandidieren.
Geringe Chancen hat CDU-Kandidat
Gregor Hoffmann.
Wahlkreis 3: Das Direktmandat holte sich 2011 Marion Platta (Die Linke),
die sich mit 36 Prozent ein Kopf-anKopf-Rennen mit ihrem Kontrahenten
Reimund Peter von der SPD lieferte. Er
bekam 35,8 Prozent der Erststimmen
und verpasste nur haarscharf den Ein-
zug ins Abgeordnetenhaus. Mit Spannung wird daher die Wahl im September erwartet. Ob und welche Chancen
der CDU-Herausforderer Pascal Ribble
hat, bleibt abzuwarten.
Wahlkreis 4: Bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 holte Birgit Monteiro
(SPD) das Direktmandat, blieb aber
nur bis Anfang 2015 Abgeordnete – um
Bezirksbürgermeisterin zu werden.
Monteiros damaliger Mitbewerber Sebastian Schlüsselburg (DIE LINKE) tritt
auch in diesem Jahr wieder an und
hofft, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Die SPD schickt mit Christian Paulus einen bis dato eher unbekannten
Bewerber ins Rennen.
Wahlkreis 5: Politisch vertreten wird
der Wahlkreis 5 seit der Wahl 2011 vom
direkt gewählten Abgeordneten Ole
Kreins (SPD) und von Katrin Lompscher
(DIE LINKE). Ob Kreins sein Direktmandat verteidigen kann, ist offen. Denn
mit Hendrikje Klein übernimmt eine
erfahrene Kommunalpolitikerin von
DIE LINKE Lompschers Zepter.
Wahlkreis 6: Der einstige Berliner
Wirtschaftssenator Harald Wolf (DIE
LINKE) holte 2011 das Direktmandat für
seine Partei, fällt aber in der Präsenz
vor Ort nicht nennenswert auf. Die SPD
schickt Bausenator Andreas Geisel ins
Rennen. Die CDU tritt mit Fabian Peter an, der sich mit viel Fleiß vor Ort
engagiert. Wenig Chancen dürften die
Grünen haben, auch wenn sie im Süden des Bezirks viele Anhänger haben.
Die ausführlichen Wahlkreisporträts mit
vielen Fotos und Grafiken können Sie unter
http://www.lichtenbergmarzahnplus.de/
wahlen-2016/lichtenberg/ nachlesen!
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016
Bezirks-Leben
Eine neue Klinik für Altersmedizin
7
GESUNDHEIT: Krankenhaus soll ältere Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgen.
D
er Krankenhausstandort Marzahn-Hellersdorf bekommt Zuwachs: Am Blumberger Damm
entsteht eine Klinik für Altersmedizin.
Bis 2018 entsteht ein Krankenhaus, in
dem vor allem alte, hochbetagte Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgt werden sollen.
Spätestens im Herbst sollen die ersten
Bagger für das neue Projekt rollen, wie
die Arona Klinik für Altersmedizin mitteilte. Ab 2018 wird der helle, geschwungene Dreigeschosser den Patienten zur
Verfügung stehen. Auf jeder Etage gibt
es Ein- und Zweibettzimmer, Therapieund Teamräume sowie jeweils einen
Raum für Fitness. Bewusst habe man
sich für die Nähe zum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) entschieden. Geplant
ist eine enge Zusammenarbeit mit der
derzeit modernsten Klinik Deutschlands. „Das betrifft sowohl Diagnostik
als auch Therapie“, sagte Projektleiter
Dr. Andreas Schwitzke. Kooperationen
wird es etwa mit den ukb-Fachabteilungen Radiologie, Neurologie, Kardiologie und der Apotheke geben. Insbesondere soll der Schwerpunkt auf die frühe
Rehabilitation älterer Patienten gesetzt
werden. „Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten legen gemeinsam die Behand-
So soll die neue Klinik aussehen.
FOTO: ARCHITEKTURBÜRO KOSSEL & PARTNER
lungsziele fest, damit Patienten nach
dem Krankenhausaufenthalt weiter
möglichst lange selbstbestimmt in ihrer
gewohnten Umgebung leben können.“
Die Idee für den Klinikneubau hatte
der Krankenhaus-Unternehmer Nikolai
Burkart, der unter anderem Gesellschafter des Pflegekonzerns Vitanas ist. „Hier
entsteht ein Campus, der sich weiter
entwickelt“, sagte Burkart. Weil Vitanas keinen Partner im Bereich der ambulanten Altersmedizin fand, habe man
sich entschlossen, eine eigene Klinik zu
bauen. Und bei dem 65-Betten-Haus soll
es nicht bleiben. Vorgesehen ist auch
der Bau eines Instituts für regenerative
Medizin. Auch das ukb möchte expandieren. Geschäftsführer Prof. Dr. Axel
Ekkernkamp kündigte an, dass ganz in
der Nähe des Unfallkrankenhauses eine
Rehabilitationsklinik gebaut werde. Erst
in der vergangenen Woche hat der Bezirk zudem den Weg für den Bau eines
Hauses der Gesundheits- und Pflegewirtschaft freigemacht.
Der Bezirk erhofft sich durch den
Krankenhaus-Neubau eine noch bessere Versorgung älterer Menschen. Denn
deren Zahl steigt, wie die erst kürzlich
von Sozialstadträtin Dagmar Pohle
(Linke) vorgestellte Sozialstudie „50
Jahre und älter in Marzahn-Hellersdorf
2015“ zeigt. Demnach stieg die Anzahl
der Menschen ab dem 50. Lebensjahr
innerhalb von 15 Jahren von 69.627 auf
112.730, das sind 61 Prozent. Gemessen
an der Gesamtbevölkerung von Marzahn-Hellersdorf beträgt deren Anteil
inzwischen 43 Prozent.
In erster Linie sollen Patienten aus
Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf
von der neuen Klinik für Altersmedizin profitieren. Diese Region sei in besonderem Maße davon betroffen, dass
die Zahl der älteren Menschen steige,
sagte am Sonntag Berlins Gesundheits-
senator Mario Czaja (CDU). So sieht
der Berliner Krankenhausplan, der erst
kürzlich auf den Weg gebracht wurde,
gut die Hälfte der zusätzlichen Betten
im Bereich der Geriatrie in MarzahnHellersdorf sowie Lichtenberg vor. Ihm
sei wichtig, dass zwischen dem ukb und
der Klinik für Altersmedizin eine Verzahnung stattfindet. Denn in erster Linie behandele das ukb Notfallpatienten.
Auf Alterserkrankungen spezialisierte
Fachabteilungen hat das Krankenhaus
nicht. Die Versorgung älterer und hoch
betagter Patienten solle die neue Klinik
übernehmen. Czaja dankte dem Investor ausdrücklich für seine Entscheidung, am Standort Blumberger Damm
zu investieren. „Alleine hätten wir das
nicht stemmen können.“ Für Projektleiter Schwitzke, der nach Eröffnung des
Hauses die Leitung übernehmen wird,
sei das neue Krankenhaus ein „Vorzeigeprojekt für Altersmedizin“. Zwischen
dem ukb und der Klinik würden nicht
nur Patienten, sondern auch Kompetenzen ausgetauscht. Er wies jedoch darauf
hin, dass auch Hausärzte aus der Region
Patienten in die Spezialklinik überweisen könnten. „Dies wird eine Klinik der
kurzen Wege, ein modernes Haus“, sagte Schwitzte.
ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
A
Bildung,
Gut versichern
Wiedereinstieg
Azubis sollten sich gegen Risiken schützen
Kurse für Frauen, die zurück in den Beruf wollen
m 1. September war offizieller
Ausbildungsstart in Deutschland. Viele, vor allem junge
Menschen starten mit ihrer Berufsausbildung. Für die Berufsanfänger bedeutet der neue Lebensabschnitt nicht nur
mehr Unabhängigkeit, sondern auch
mehr Verantwortung - zum Beispiel
in Sachen Versicherungsschutz. Dabei
genügt es durchaus, sich zunächst auf
einen wesentlichen Schutz zu beschränken. Wichtig ist vor allem der Schutz gegen Berufsunfähigkeit und die Absicherung des eigenen Hausrats.
Grundversicherungen sind auch bei
geringem Gehalt unerlässlich. So sollte
auf die private Haftpflichtversicherung
nicht verzichtet werden. Sie schützt vor
Schadenersatzansprüchen Dritter, heißt
es hierzu von der Zurich Versicherung.
Auszubildende sind in der Regel über
ihre Eltern abgesichert, aber nur, wenn
diese über eine private Haftpflichtversicherung verfügen. Wer aber beispielsweise bereits eine Ausbildung abgeschlossen
hat, ist nicht mehr durch den Vertrag der
Eltern geschützt und muss selbst vorsorgen. Spätestens dann muss ein eigener
Privathaftpflichtschutz her.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung
gehört beim Start in das Berufsleben
zu den wichtigsten Absicherungen
überhaupt. Durchschnittlich trifft eine
Berufsunfähigkeit jeden vierten Arbeitnehmer. Gerade Menschen in den vermeintlich ungefährlichen Berufen mit
Bürotätigkeit unterschätzen das Risiko,
berufsunfähig zu werden. Beim Einstieg
in die Berufsunfähigkeitsversicherung
gilt: Je früher, desto besser, da sich die
Beitragsprämie am Alter und der Gesundheit des Versicherungsnehmers orientiert.
Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder will, sollte
eine private Unfallversicherung in Betracht ziehen. Zwar bietet die gesetzliche
Unfallversicherung einen Basisschutz,
sofern der Unfall zum Beispiel während
der Arbeitszeit oder einer dienstlichen
Fortbildung passiert, in der Freizeit
greift sie allerdings nicht.
Auszubildende, die eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer beziehen,
sollten eine Hausratversicherung abschließen. Diese greift dann, wenn beispielsweise durch Brand, Leitungswasser
oder Sturm die Wohnungseinrichtung
beschädigt wird. Bei einem Einbruch
oder Raub sind Möbel, Elektrogeräte
und Kleidung ebenfalls versichert. Auch
das Fahrrad, mit dem viele Auszubildende zur Arbeit fahren, kann bei Bedarf
mit in die Versicherung aufgenommen
werden und ist so gegen Diebstahl abgesichert. (ots.)
Im Berufsleben, aber auch privat gibt es
viele Risiken.
FOTO: PIXABAY
I
nnerhalb des Programms zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Frauen beginnen wieder
Berufsinformations- und Orientierungskurse. Darüber hinaus werden diverse
Beratungen und Kurse für Frauen angeboten, die über den Schritt in die Selbständigkeit nachdenken.
Das
Berufsorientierungsprogramm
richtet sich an Frauen, die nach einer
meist familiär bedingten Berufsunterbrechung oder aufgrund von Erwerbslosigkeit eine neue berufliche Perspektive
suchen.
In den Berufsinformations- und Orientierungskursen wird nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme mit den
Frauen ein tragfähiger Berufswegplan
erarbeitet, der sich an der persönlichen
Lebenssituation orientiert. Zu den Kursschwerpunkten gehören die Erstellung
eines Profils der beruflichen und persönlichen Kompetenzen, ein individuell zugeschnittenes Bewerbungstraining und
die Beratung zu Weiterbildungswegen.
Gezielte Beratungsangebote
Für Frauen, die sich bereits für den
(Wieder-)Einstieg in eine bestimmte
Berufstätigkeit entschieden haben, werden berufsfeldbezogene Beratungen und
Kurse angeboten. Dazu gehören Beratungen sowie Kurse für Existenzgründerinnen und Computerlehrgänge für
Berufsrückkehrerinnen aus Büro- und
Verwaltungsberufen.
Hervorzuheben ist ein kostenloser
zehnmonatiger Vollzeitkurs zur Berufsvorbereitung für Flüchtlingsfrauen.
Fachvorträge zu aktuellen Regelungen
in der Arbeitsmarktpolitik sowie Beratungen und Informationsveranstaltungen von Bildungs- und Beratungsstellen
zu den Themen Beruf, Bildung und Arbeit ergänzen die Kurse. Die Förderung
des Programms erfolgt aus Mitteln der
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und des Europäischen
Sozialfonds.
Unter der FIONA-Infoline – einem
Zusammenschluss von Beratungseinrichtungen – informieren Beraterinnen
zu Angeboten der Berliner Bildungsberatungsstellen. Die Infoline ist von
Montag bis Freitag in der Zeit von 10:00
bis 16:00 Uhr unter der Telefonnummer
0180/11 34 662 (für 3,9 Cent pro Minute) zu erreichen. Individuelle Beratungstermine können hier ebenfalls vereinbart
werden.
Kostenlose Datenbank
Ein weiteres Angebot ist die kostenlose Nutzung der Informationsdatenbank:
www.frauen-berufsperspektive.de. Hier
finden sich Informationen rund um die
Themen Weiterbildung, Berufseinstieg,
Studium, Eltern im Job, Bewerbung und
vieles mehr.
Die Programmübersicht für das 2.
Halbjahr 2016 kann angefordert werden
bei: zgs consult GmbH, Rungestraße
19, 10179 Berlin, Tel. 030 – 278733-0,
[email protected], und ist online abrufbar unter dem Punkt „Aktuelles“ auf
der Seite www.zgs-consult.de/weiterbildung/frauenspezifische-beruflicheorientierung. (sen.)
FACHKRÄFTE FINDEN!
Erreichen Sie mit einer Anzeige im
Bezirks-Journal jeden Monat 50.000
Leserinnen und Leser. Interesse?
Rufen Sie uns an: Tel. 030 55494360.
Karriere & Beruf
ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Fit in Sachen IT
Hasso-Plattner-Institut bietet kostenlose Onlinekurse an
A
uf Gründer von IT-Unternehmen und Software-Entwickler
warten viele rechtliche Fallstricke. Wie lässt sich die eigene Software
schützen? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es bei der Verwendung
von Open-Source-Software zu beachten
und welche Lizenzbedingungen gibt es?
Ein neuer kostenloser Online-Kurs des
Hasso-Plattner-Instituts (HPI) mit dem
Titel „IT-Recht für Software-Entwickler“
will diese und viele weitere rechtliche
Fragen klären. Der 4-wöchige MOOC
beginnt am 14. September auf der interaktiven Bildungsplattform openHPI.
Die Dozenten des Kurses sind die auf
IT-Recht spezialisierten Anwälte Dr. Anselm Brandi-Dohrn und Prof. Christian
Czychowski. Sie werden insbesondere
auf die Bereiche Verträge, Urheberrechte, Markenrecht, Patentrechte und Recht
des Datenschutzes im Kurs eingehen. Es
wird aber auch einige Bezüge zu Fragen
bei Unternehmensverkäufen geben. Beide Fachanwälte hoffen auf einen regen
Austausch unter den Kursteilnehmern,
ein besonderer Vorzug, den die openHPI-Plattform bietet.
Der Kurs erfordert keine Vorkenntnisse. Das Angebot richtet sich insbesondere an Software-Ingenieure sowie Leiter
und Gründer von IT-Unternehmen. Die
Kurssprache ist Deutsch. Pro Kurswoche sind je nach Vorkenntnissen drei bis
sechs Stunden einzukalkulieren - für die
Beschäftigung mit den Lernvideos, die
Kontrolle des eigenen Lernfortschritts
anhand der bereitgestellten Selbsttests
und die aktive Teilnahme an den Diskussionsforen.
Das Hasso-Plattner-Institut bietet unter openHPI seit 2012 seine kostenlosen,
für alle frei zugänglichen Online-Kurse
zu Themen der Informationstechnologie an. Derzeit gibt es bereits mehr
als 300.000 Einschreibungen von gut
124.000 Nutzern aus etwa 180 Ländern
auf openHPI. Mehr als 35.000 Zertifikate konnten bereits für erfolgreiche
Lernende ausgestellt werden. Sämtliche
25. MARKTPLATZ BILDUNG
Kompetent in der
digitalen Welt
Z
Neue Berufe – neue Chancen
um 25. Mal öffnet für Sie der Marktplatz Bildung mit aktuellen Bildungs
und Beratungs- sowie Jobangeboten
der Hauptstadtregion. Dieses Jubiläum ist
natürlich Anlass für Stolz und Freude über
das Erreichte, zugleich aber auch Verpflichtung für künftige Bildungsmessen. „Da ist für
mich nichts Neues zu erfahren; Das kenn ich
schon seit hunderttausend Jahren.“1 Nicht
ahnend, dass dies ein Goethe-Zitat ist, wird
damit ohne zu prüfen über vermeintlich
wohlbekannte Dinge geurteilt. In unserem
Fall ist es das Lernen, dessen wohl nervendste Eigenschaft die allgegenwärtige Aufforderung an uns ist, sich ständig neue Kenntnisse
aneignen zu müssen. Schule, Lehre, Studium
sind selbstverständliche Bestandteile unseres Lebens – und eigentlich nichts Neues.
Wie steht es aber um die Inhalte? Nehmen
Sie nur die Jahre seit der letzten Jahrtausendwende: Computer, Internet, Mobiltelefon, Smartphone: Anfangs noch als exotische
Erscheinungen misstrauisch beäugt, gehören sie heute zu jedem Haushalt und sind
in den meisten Unternehmen mittlerweile
unverzichtbare Arbeitsmittel. Und die Digitalisierung schreitet in Riesenschritten voran.
Manchmal auch mit ärgerlichen Nebenwirkungen, wie die nach einem Einkauf im Internetshop wochenlang permanent eingeblendete Werbung, mit der das soeben Gekaufte
in allen Varianten angepriesen wird. Ja, diese
Digitalisierung zu beherrschen und mög-
lichst zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen, erfordert wieder einmal mehr neues
Wissen. Gleiches gilt für die Regelungen der
Arbeitsprozesse, für die Gestaltung des Verhältnisses von Arbeitszeit und Freizeit und
nicht zuletzt für Arbeitsverhältnisse und
Vergütungssysteme sowie für den Schutz
personenbezogener Daten. Auf dem 25.
Marktplatz Bildung finden Sie neben neuen Inhalten der beruflichen Weiterbildung
auch Informationen zu neuen Lernformen,
die sich der Möglichkeiten digitaler Technik
bedienen. Kompetente Antworten auf Ihre
Fragen zur beruflichen Weiterbildung oder
zu Fördermöglichkeiten erhalten Sie im Beratungszentrum der Berliner Beratungsstellen
im Großen Saal. Im Saal 7 erwartet Sie der
JobPoint Mitte zu einem Jobdating mit Berliner Unternehmen. Ob auf der Suche nach
einer neuen Anstellung oder nach einer notwendigen Zusatzqualifizierung, Sie werden
immer auf neue technische Anforderungen
stoßen. Keine Angst, es ist alles zu schaffen,
denken Sie nur an Ihr Smartphone, erst 2007
entwickelt – heute schon für jedes Kind ein
normales Kommunikationsmittel. Wir sehen
uns auf dem Marktplatz Bildung! Es warten
noch viele Überraschungen auf Sie!
25. Marktplatz Bildung, 11. Oktober 2016,
10-18 Uhr, Kosmos Berlin,
Karl-Marx-Allee 131A, 10243 Berlin
www.marktplatzbildung.de
Onlinekurse, die bislang auf Deutsch,
Englisch und Chinesisch auf der Plattform angeboten wurden, sind auch später
noch jederzeit im Archivmodus nutzbar,
allerdings ohne Prüfung und Zertifikat.
Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist dadurch weltweit einzigartig, dass
sich die Inhalte auf Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und
die Kurse sowohl in deutscher, englischer
und chinesischer Sprache angeboten
werden. Im Unterschied zu „traditionellen“ Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei openHPI einem festen Zeitplan
- mit definierten Angebotsimpulsen wie
Lehr-Videos, Texten, Selbsttests, regelmäßigen Haus- und Prüfungsaufgaben.
Kombiniert sind die Angebote mit einem
Forum, in dem sich die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer mit dem Teaching Team
und anderen Lernenden austauschen,
Fragen klären und weiterführende Themen diskutieren können. (ots.)
Die Anmeldung ist möglich unter https://
open.hpi.de/courses/it-recht2016.
Unterrichtsplattform in
neuem Design
Pünktlich zum Schulstart präsentiert
sich die Unterrichtsplattform www.
handel-erklaert.de mit einem neuen, benutzerfreundlicheren Auftritt. Bereits in
2015 hatten die METRO GROUP, der
Handelsverband Deutschland (HDE)
und der Bundesverband Großhandel,
Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)
das Onlineportal für umfassende Unterrichtsmaterialien zum Thema Handel ins
Leben gerufen. Unter dem Link www.
handel-erklaert.de finden Lehrer der weiterführenden Schulen und Berufsschulen
werbefreie, didaktisch aufbereitete und
geprüfte Unterrichtsinhalte zu verschiedenen Aspekten des Handels für die Fächer Wirtschaft, Politik und Sozialkunde.
Top-Themen wie die Rückverfolgbarkeit
von Lebensmitteln runden das Angebot
ab. Die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V. (GPI) hat das
Onlineportal
www.handel-erklaert.de
mit der Comenius EduMedia Medaille
2015 ausgezeichnet. Mit der Verleihung
des europäischen Bildungsmedienpreises
fördert die GPI pädagogisch, inhaltlich
und gestalterisch herausragende multimediale Bildungsangebote. (ots.)
Anzeige
10 Bezirks-Sport
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Hoffnung auf den Jungbrunnen
EISHOCKEY: Die Eisbären Berlin setzen auch in der kommenden Saison wieder voll auf ihre Nachwuchskräfte.
Damit setzen sie sich von vielen Konkurrenten in der Liga ab
von Benedikt Paetzholdt
S
o langsam wird es wieder ernst für
die Eisbären. Kommende Woche
startet in die Deutsche Eishockey
Liga (DEL) in die neue Saison. Da passt
es ganz gut, dass die Berliner in diesen
Tagen in Nordeuropa weilen. In erster
Linie geht es darum, sich hier für die
nächste Runde in der Champions Hockey League (CHL) zu qualifizieren.
Die Mannschaften aus Lulea (Schweden) und Lapeenranta (Finnland) sind
zudem natürlich auch ideale Sparringspartner vor dem Ligabeginn.
Nach der Vorbereitung ist der Eindruck vom siebenfachen Liga-Champion gut. Mit Ausnahme des CHLHinspiels gegen Lapeenranta (2:4)
gewannen die Eisbären alle Vorbereitungsspiele. Mit 8:1 wurden die Lausitzer Füchse besiegt, 2:1 stand es nach
dem Spiel gegen Lulea, 9:3 war das klare
Ergebnis gegen die Dresdner Eislöwen.
Etwas enger ging es zu beim 2:1 gegen
den tschechischen Klub HC Litvinov
und beim 4:3 nach Verlängerung gegen
den Ligakonkurrenten Grizzlys Wolfsburg. Am Sonntag gab es dann noch
ein 11:1 gegen den Kooperationspartner
Fass Berlin. Trainer Uwe Krupp zeigte
sich zufrieden mit den bisherigen Eindrücken. Er sagt: „Unsere körperliche
Verfassung wird immer besser.“
Das trifft gerade auch auf die jungen
Spieler zu, die in dieser Position wichtige Rollen übernehmen sollen. Verteidiger Jonas Müller zum Beispiel, 20 Jahre
alt, der sich schon in der vergangenen
Saison als echte Bank präsentierte. „Er
gehört zum festen Stamm“, sagt Krupp.
Seitdem er sechs Jahre alt ist, spielt der
Karlshorster für die Organisation der
Eisbären.
Kai Wissmann, der in diesem Jahr das
Abitur im Schul- und Leistungssport-
Jonas Müller gehört zum festen Stamm der Eisbären.
zentrum ablegte, ist noch nicht ganz so
weit. „Das war schon eine Doppelbelastung und ich war platt abends“, sagt der
19-Jährige über das Nebeneinander von
Schule und Leistungssport. Aber auch
Wissmann soll jetzt fester Bestandteil
der
Mannschaft
Anzeige
werden und schiebt
deshalb
Extraschichten auf dem
Eis. „Bislang fühlt
sich das sehr gut
an.“
Trainer Krupp
lobt den Eisbären-Weg:
„Ganz
Deutschland sucht
junge Verteidiger, wir produzieren sie.
Irgendwas muss hier im Wasser sein.“
Mit Maximilian Adam, 18, steht auch
schon der nächste Hoffnungsträger bereit. Leon Gawanke, 17, wird sich zu-
FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT
nächst mal in der Quebec Major Junior
Hockey League in Kanada ausprobieren.
Die Nachwuchsarbeit der Eisbären
wird deutschlandweit geschätzt. Im
erstmals durchgeführten Fünf-SterneProgramm
des
Fördervereins des
Deutschen Eishockey-Nachwuchses
erreichten die Eisbären Juniors das
höchste Level und
dürfen sich deshalb
„5 Sterne Ausbildungsclub“ nennen. Insgesamt nur
sieben Vereine in Deutschland haben
dieses Gütesiegel verliehen bekommen.
„Es spricht natürlich für diesen Verein,
dass er schon so viele Nachwuchsspieler
rausgebracht hat“, sagt Wissmann.
Wie schon 2015 besuchten Müller
und Wissmann im Sommer das Trainingscamp der Los Angeles Kings, dem
Kooperationsverein aus der nordamerikanischen Profiliga NHL. Mit dabei
war in diesem Jahr auch Stürmer Sven
Ziegler, 22. „Es war eine super Erfahrung für mich, dabei zu sein“, sagt Ziegler. Auch der gebürtige Franke zählt zu
den größten Berliner Talenten, tat sich
bislang aber noch etwas schwer damit,
sich dauerhaft in Szene zu setzen. In der
bisherigen Vorbereitung konnte Ziegler
mit vielen Toren auf sich aufmerksam
machen. „Er weiß, wo das Tor steht“,
freut sich Krupp. Gleiches soll irgendwann auch für Vincent Hessler gelten,
dem bald der Sprung zu den Profis gelingen soll. „Du willst natürlich immer
mehr“, sagt der 18-Jährige, der zunächst
mal in der zweithöchsten Spielklasse Erfahrung sammeln soll, bei den Lausitzer
Füchsen in Weißwasser.
Prognosen zu treffen, was mit diesem
Kader möglich ist, zu dem nach wie vor
etliche Routiniers gehören, ist schwer zu
sagen. Was das Budget angeht, spielen
die Eisbären nicht mehr ganz oben mit.
Dort residieren Mannschaften wie München, Mannheim oder Köln. „Wer immer viel Geld für Spieler ausgibt, glaubt
nicht an deren Entwicklung“, sagt der
Sportliche Leiter Stefan Ustorf. „Wir
aber sind von der Entwicklung unserer
Spieler überzeugt.“
Schon vor der vergangenen Saison
hatte niemand mit den Eisbären gerechnet, die dann aber eine hervorragende
Hauptrunde spielten. Anders als in diesem Frühjahr soll die Reise aber nicht
im Viertelfinale der Playoffs enden.
Krupp sagt: „Wir wollen möglichst weit
oben ankommen.“ Und im besten Fall
das letzte Spiel der Saison gewinnen,
was den Meistertitel bedeutet. Damit
dieser Traum leben kann, braucht es
auch Nachwuchskräfte in Bestform.
Das Bezirks-Journal frei Haus – im Abo!
Das Bezirks-Journal ist Berlins Monatszeitung mit interessanten Geschichten aus Lichtenberg, Hohenschönhausen und aus Marzahn und Hellersdorf. Sie finden unsere Zeitung
kostenlos an mehr als 300 Stellen zum Mitnehmen. Wenn Sie keine Ausgabe verpassen wollen, lassen Sie sich Ihr persönliches Exemplar jeden Monat ins Haus liefern. Mit dem
Bezirks-Journal-Abo!
Ja, ich bestelle rechtsverbindlich das Bezirks-Journal für mindestens 12 Monate. Das Abo endet automatisch, ohne dass es einer Kündigung bedarf. Der Preis/ Region beträgt
für 12 Monate 30 Euro, das sind 2,50 Euro inkl. Versand durch die Deutsche Post AG pro Ausgabe. Preis für beide Lokalausgaben: 45 Euro für 12 Monate.
Region:
O Lichtenberg/ Hohenschönhausen
O Marzahn/Hellersdorf
O beide Ausgaben (Lichtenberg/Hohenschönhausen & Marzahn-Hellersdorf)
Name, Vorname*
Straße, Hausnummer*
Telefax
E-Mail
Postleitzahl, Ort*
Telefonnummer*
Datum
Unterschrift*
*Pflichtangaben. Bei fehlenden Angaben bzw. fehlender Unterschrift können wir Ihre Bestellung nicht berücksichtigen!
Bitte senden Sie den ausgefüllten Coupon an:
Medienbüro Gäding - Bezirks-Journal |Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin
Telefax (030) 55 49 43 69 | E-Mail: [email protected]
Nach Eingang Ihrer Bestellung erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung und Informationen zu Ihren Widerrufsrechten.
Jetzt auch online bestellen: http://bezirks-journal.de/abo/
Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016
MALEREI & FOTOGRAFIE
Lange Nacht der Bilder: An mehr als 30 Orten präsentieren sich am 16. September von
18 bis 24 Uhr Kunsthäuser, Werkstätten und
Ateliers bei der Langen Nacht der Bilder. Eröffnung um 18 Uhr in der „Fahrbereitschaft“,
Herzbergstraße 40-43. Komplettes Programm unter www.berlin.de/lange-nachtder-bilder-lichtenberg. Informationen unter
Tel. 030 90296-8002.
Peter Muzeniek - Politische Karikaturen
von 1990 bis 2013: Ausstellung bis 30. Oktober. Gezeigt werden Werke des seit 1970 in
Berlin freischaffenden Grafikers, Illustrators
und Karikaturisten. Eintritt frei. Ort: Galerie
im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112,
10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr.
Intentionen: Ölmalerei von Ulrich Uffrecht.
Zu sehen bis zum 22. September im Blankensteinsaal, immer dienstags von 14 bis 16
Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Ort:
Museum Kesselhaus Herzberge e.V., Herzbergstraße 79 (Haus 29), 10365 Berlin, Tel.
030 54722424.
WHO WANTS TO DIE? – Pazifismus heute:
Ausstellung mit jungen Kunsthochschulabsolventen in Kooperation mit dem Centre
for Polish Sculpture und WHITECONCEPTS.
Skulptur, Objekt, Fotografie, Malerei, Installation, Videokunst und Performance
bis zum 28. Oktober. Öffnungszeiten: MoFr 10-18 Uhr. Ort: rk - Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller Lichtenberg,
Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030
902963712.
Spreesichten: Aquarelle und Ölmalereien
von Karin Polaski. Zu sehen bis zum 16. Oktober. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610.
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18
Uhr.
Ellena Olsen – Summertime: Malerei, Zeichnung und Objekt. Zu sehen bis zum 21. September. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih,
Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel.
030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr,
So 14-18 Uhr.
Bilder von Doro Petersen: „Wärmeübung“ –
das ist der Titel der Ausstellung, zu sehen
bis 22. September. Ort: Studio Bildende
Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin,
Tel. 030 5532276. Öffnungszeiten: Mo bis Do
10-20 Uhr, Fr 10-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr.
Malerei und Zeichnungen: „Wurzeln“ lautet
der Titel der Ausstellung von Francesca Pegorer. Zu sehen bis zum 29. September. Ort:
Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin, Tel. 030 5139749. Öffnungszeiten: Di-Fr
10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr.
Keramische Objekte und Malerei: Werke
von Karl Fulle und Axel Müller sind bis zum
30. Oktober zu sehen. Ausstellungseröffnung am 28. September um 19 Uhr. Ort:
Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-WolfStraße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Öffnungszeiten: Di bis Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr.
LESUNG & GESPRÄCH
Machandel: Regina Scheer liest am 20. September um 19 Uhr aus ihrem Debütroman
„Machandel“. Darin spannt sie den Bogen
von den 1930er-Jahren über den Zweiten
Weltkrieg bis zum Fall der Mauer und in die
Gegenwart. Eintritt 4, erm. 3 Euro. Ort: EgonErwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee
149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719.
„Rückwärts nimmer!“: Zeitzeugengespräch
am 28. September um 19 Uhr. Neben Gino
Kuhn, der im Gefängnis Rummelsburg eine
Haftzeit von über zwei Jahren verbüßen
musste, berichten auch andere Zeitzeugen
über ihre Haft... Eintritt frei. Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße
24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18.
„Ost-Berlin, wie es wirklich war“: Lesung
mit dem Berliner Krimi- und Sachbuchautor
Jan Eik am 12. Oktober um 19 Uhr. Eintritt: 4,
erm. 3 Euro. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek am
Tierpark, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin,
Tel. 030 5122102.
Bezirks-Kulturkalender
Gino Kuhn haben sich kritisch-künstlerisch
mit ihrer Haftzeit auseinandergesetzt. Zu
sehen bis zum 30. Oktober. Eintritt frei.
Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus,
Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030
5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So
11-18 Uhr.
Zwischen Krieg und Frieden - Waldlager
der Roten Armee in Brandenburg 1945:
Ausstellung bis zum 30. Oktober. Mehr als
70 Jahre nach Kriegsende finden sich in
Brandenburgs Wäldern Funde aus der Zeit
der deutschen Kapitulation 1945... Eintritt:
frei. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Ort:
Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin, Tel.
030 501508-10.
MUSIK & KONZERT
Blauschmuck: Lesung mit Katharina Winkler am 13. Oktober um 19 Uhr. Die 1979 in
Wien geborene Autorin schrieb ihren Debütroman nach einer wahren Geschichte.
Die Protagonistin Filiz wächst in einem
kurdischen Dorf in der Türkei auf. Mit fünfzehn heiratet sie, heimlich und gegen den
Willen ihres Vaters. Doch mit der Hochzeit
platzen auch die Träume von Freiheit und
Autonomie. Statt Jeans trägt Filiz jetzt Burka... Eintritt 4, ermäßigt 3 Euro. Ort: EgonErwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee
149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719.
Mayday über Saragossa: Der Pilot HeinzDieter Kallbach stellt gemeinsam mit der
Schauspielerin Renate Geißler am 14. Oktober um 19 Uhr seine Biografie vor. Eintritt:
4, erm. 3 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek
im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051
Berlin, Tel. 030 92796440.
VORTRAG/ FÜHRUNG
Spuren der Vergangenheit: Vortrag mit Dr.
Karin Wagner, Leiterin für Gartendenkmalpflege und Archäologie im Landesdenkmalamt, am 21. September um 19 Uhr über
Spuren der Vergangenheit auf ehemaligen
Friedhöfen, darunter an der Rummelsburger Hauptstraße und der Boxhagener
Straße. Eintritt: 3, mit Berlinpass 1,50 Euro.
Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus,
Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030
5779738812/18.
GESCHICHTE
120 Jahre Karlshorst – Einblicke in die Geschichte: Ausstellungseröffnung am 26.
September um 16 Uhr. Ausstellung der Geschichtsfreunde Karlshorst im Kulturring
e.V. in Kooperation mit dem Museum Lichtenberg. Zu sehen bis zum 14. Oktober. Ort:
FAS-Kiezspinne, Schulze-Boysen-Straße 38,
10365 Berlin, Tel. 030 55489635.
Oskar Ziethen – eine Spurensuche: Ausstellung bis 14. Oktober, wochentags von
8 bis 18 Uhr. Oskar Ziethen (1858-1932) hat
als Amtsvorsteher und Bürgermeister entscheidenden Anteil an der Entwicklung
Lichtenbergs zur Stadt und zum Großstadtbezirk Berlin. Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin. Eintritt frei.
Rückwärts nimmer: Ausstellung über den
Aufenthalt im Werkhof Torgau und im Gefängnis Rummelsburg. Katrin Büchel und
Konzertlesung: Christine Dähn & Thomas
Natschinski rollen am 29. September um
20 Uhr der Liebe den roten Teppich aus.
Sie erzählen, was die Liebe mit uns macht.
Eintritt: 8 Euro, erm. 3 Euro. Ort: Kulturhaus
Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin,
Tel. 030 475940610.
Lieder und Texte von und mit Stefan Krawczyk: Der Liedermacher ist am 5. Oktober
um 19 Uhr zu Gast. Der Autor und Sänger
stellt Texte und Lieder aus der Zeit der Repression in der Ausstellung „Rückwärts
nimmer“ vor. Eintritt: 3, erm. 1,50 Euro.
Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus,
Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030
5779738812/18.
Wenn die Blätter treiben...: Musikalischliterarischer Nachmittag am 9. Oktober um
15 Uhr. Die Sängerin Ute Beckert präsentiert
zum Herbstanfang mit ihren zwei musikalischen Begleitern, Andrej Ur an der Violine
und Maxim Shagaev am Bajan, ein gefühlvolles musikalisch-literarisches Programm
mit Klassikern von Dichtern wie Theodor
Fontane, Eduard Mörike und Rainer Maria
Rilke. Karten: 22 Euro. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel.
030 51531407.
THEATER & KABARETT
Die Kugel und das Opium: Verbotene Biografien - ein Theaterprojekt mit Texten von
Liao Yiwu. Aufführungen am 17. September,
19.30 Uhr, und 18. September, 17 Uhr. Ein
Abend mit Texten von Liao Yiwu, einem chinesischen Schriftsteller und Dissidenten...
Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstr. 66, 13055 Berlin. Karten: 24,
erm. 17 Euro, unter [email protected].
„Hurra, wir leben noch!“: Satirische Zeitreise mit Texten von Erich Kästner. Zu Gast am
21. September um 19.30 Uhr sind die Schauspielerinnen Renate Geißler und Angelika
Neutschel sowie Irene Wittermann am Klavier. Eintritt 4, erm. 3 Euro. Ort: Galerie 100
und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99,
13055 Berlin, Tel. 030 9711103.
Intercity – Ein Abend völliger Entgleisungen: Theateraufführung am 30. September
um 20 Uhr. Ein fast vergessenes Dorf irgendwo in der deutschen Provinz, an dem der
Aufschwung nur vorüberrast: wie zum Hohn
fährt der glänzende Intercity täglich ganz
ohne Halt durch das staubige Nest. Eine
Idee keimt auf und ergreift die letzten Kneipenbewohner: Entgleisen müsste er, dann
kommt die Presse, das Fernsehen und vielleicht neue Hoffnung nach Lakow... Karten:
6,50 Euro. Ort: Das weite Theater, Parkaue
23, 10367 Berlin, Tel. 030 9917927.
IMPRESSUM
11
Bezirks-Journal
Unabhängige Monatszeitung für
die Berliner Bezirke. In Kooperation mit
www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de
Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt
derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie
Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die
Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung.
Herausgeber/ Chefredakteur:
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Verlag:
Medienbüro Gäding | Marcel Gäding
im Medienzentrum Marzahn
Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin
Telefon: 030 55 49-43 60
Telefax: 030 55 49-43 69
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bezirks-journal.de
Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin
Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal
Redaktion & Internet:
Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+)
freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt,
Birgitt Eltzel
Anzeigen & Werbung:
Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55
E-Mail: [email protected]
Vertrieb & Verteilung:
Fa. Friedrich Sadowski, Eckhard Kietzmann
E-Mail: [email protected]
Druck:
Pressedruck Potsdam GmbH
MADSACK Mediengruppe
Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam
Mitglied im
Deutschen Journalistenverband e.V.
Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V.
Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.
Gesamtauflage: 100.000 Exemplare
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015.
Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 13.10.2016
Mailen Sie uns Ihre Termine!
[email protected]
12 Bezirks-Nachrichten
September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen
Alles, was Lichtenberg bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos!
E-Mail: [email protected]
Patientenfürsprecher
gesucht
LICHTENBERG. Nach der BerlinWahl sind auch die Patientenfürsprecher
des Sana-Klinikums Lichtenberg und des
Evangelischen Krankenhauses Königin
Elisabeth Herzberge neu zu wählen. Für
die ehrenamtliche Tätigkeit wird eine
Aufwandsentschädigung gezahlt. Gesucht werden engagierte Menschen, die
sich für die Aufgabe interessieren und
Patienten unterstützen möchten. Interessierte senden ihre Bewerbung bitte bis
spätestens 15. Oktober 2016 an das Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Jugend und
Gesundheit, OE QPK Dr. Sandra Born,
Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin. Weitere Informationen unter Tel. 030 90296
-4511. (ba.)
Bezirksamt begrüßt
27 neue Auszubildende
LICHTENBERG. Vize-Bezirksbürgermeister Dr. Andreas Prüfer (Die Linke)
hat 27 neue Auszubildende des Bezirksamtes Lichtenberg begrüßt. Zwölf von
ihnen machen eine Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten, zwei werden
Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Bibliotheken. Außerdem sind darunter drei
angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger. Zusätzlich besteht der Nachwuchs aus sieben Gärtnern im Fach Garten- und Landschaftsbau. (ba.)
Der Sommer geht in die Verlängerung
Die Freibäder bleiben länger offen, und auch der Brunnen „Jünglich mit Fisch“
an der Möllendorffstraße dürfte noch eine Weile Wasser führen. In den kommenden Tagen geht der Sommer in seine Verlängerung. Tagsüber werden Temperaturen von über 25 Grad Celsius erwartet. Unser Foto stammt von Christel
Kaufhold, Mitglied in der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs.
FOTO: CHRISTEL KAUFHOLD
Fast 4.400 neue Kitaplätze
in acht Jahren
Stadträtin legt aktuelle Zahlen vor
J
ugendstadträtin, Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für Die Linke), hat
den aktuellen KindertagesstättenEntwicklungsplan (KEP) vorgelegt.
Seit 2008 wurden in Lichtenberg 4.383
neue Kita-Plätze geschaffen. Davon allein 1.123 Plätze in den vergangenen
anderthalb Jahren. Dies sei ein enormer
Zuwachs und Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Land, Bezirk und KitaTrägern, sagte Obermeyer. Entspannung
ist allerdings nicht in Sicht: Lichtenberg
wächst weiter, zahlreiche Wohnungsbauvorhaben bringen mehr Menschen
in den Bezirk. Dazu komme, dass insbesondere die Erweiterung des Rechtsanspruches auf einen Kitaplatz für Kinder
ab dem vollendeten ersten Lebensjahr,
die Veränderung des Einschulungsalters ab dem Schuljahr 2017/2018, der
Wegfall des Betreuungsgeldes sowie die
vorgezogenen verbindlichen Sprachtests
für Kinder, die bisher keine Kita besucht
haben, bereits im vierten Lebensjahr den
Bedarf an Kitaplätzen erhöhen. Um den
Schulbeginn zu erleichtern und die Integration zu unterstützen, sei es wichtig,
Kindern aus geflüchteten Familien einen
Kitaplatz anzubieten. „Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und beruflicher
Entwicklung wollen wir zudem flexible
Betreuungsangebote wie beispielsweise
die ergänzende Tagesbetreuung weiter
entwickeln“, sagte Obermeyer. (ba.)
Florian Münter
Sie wollen Werbung schalten?
Wir beraten Sie: Tel. 030 5549-9655
Neues VHS-Programm
mit 600 Kursen
LICHTENBERG. Das neue Programm
der Margarete-Steffin-Volkshochschule
(VHS) Lichtenberg für das Herbst- und
Frühjahrssemester 2016/17 ist da. Mitte August ist die VHS Lichtenberg mit
mehr als 600 Kursen, Wochenendseminaren und Einzelveranstaltungen in das
neue Semester gestartet. Die Kurse eröffnen zahlreiche Möglichkeiten zur individuellen und beruflichen Weiterbildung,
bieten neue Inhalte und Themen, ohne
Bewährtes außer Acht zu lassen. Das gesamte Jahresprogramm der VHS können
Interessierte als Broschüre an den Kursorten sowie in öffentlichen Einrichtungen kostenfrei mitnehmen. Es ist zudem
im Internet abrufbar. Dort sind auch die
Kurse buchbar: www.vhs-lichtenberg.de
Weitere Informationen und Beratung am
Standort in der VHS Paul-Junius-Straße
71, Tel. 030 90296-5971. (ba.)
Bestattungen
S O Z I A L B E S TAT T U N G
Feuer-oderErdbestattung
unverbindlicher und kostenfreier Hausbesuch
komplette Antragsstellung und Erledigung alle Formalitäten
Kostenübernahme durch das Sozialamt
Ihre Anzeige an Dieser Stelle!
Infos: Tel. (030) 55 49 43 60
Tag & Nacht
30 34 04 47