Projektkurzbeschreibung „e-pendler in niederösterreich“ Die Modellregion der Elektromobilität „e-pendler in niederösterreich“ ist eine von insgesamt sieben Modellregionen für Elektromobilität in Österreich, die seit 2008 vom Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung initiiert und mit insgesamt 20 Mio. Euro – dotiert aus den Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) – gefördert wurden. „e-pendler in niederösterreich“ umfasste 49 niederösterreichische Gemeinden zwischen Wien und Wr. Neustadt (ca. 740 km2) mit über 15.000 Arbeitsstätten und mehr als 126.000 Beschäftigten. Das Projekt startete im Februar 2013 und war eine Kooperation von EVN, Raiffeisen Leasing und Wien Energie. Gefördert wurde das Forschungsprojekt im Rahmen des Förderprogramms „Modellregionen E-Mobilität“ des Klima- und Energiefonds mit max. 1,3 Millionen Euro, kofinanziert vom Land Niederösterreich mit max. 1,2 Millionen Euro. Multiplikatormodelle Die TeilnehmerInnen nahmen an je einem der fünf Multiplikatormodelle teil: o o o o o MM1 multimodal elektromobil: Fahrten zum bzw. vom Arbeitsort werden teils mit dem Elektrofahrzeug und teils mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. So wird sowohl die Nutzung von Elektrofahrzeugen als auch von öffentlichen Verkehrsmitteln forciert. MM2 gemeinsam elektromobil: PendlerInnen bilden Fahrgemeinschaften für die Fahrt zum bzw. vom Arbeitsplatz. Sie legen den gemeinsamen Weg vom Treffpunkt (entweder Wohnort oder „Sammelpunkt“, wie z.B. Park & Drive-Parkplätze) zum Arbeitsplatz mit dem Elektroauto zurück. MM3 elektromobil in der Gemeinde: Die Elektrifizierung bestehender Mobilitätsangebote in der Gemeinde wie Anrufsammeltaxis und Citybusse macht Elektromobilität durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit für die Menschen sichtbar und erlebbar und gibt Anstoß, diese Angebote zu nutzen bzw. auf Elektrofahrzeuge umzusteigen. MM4 elektromobil zum Ausprobieren: Elektrofahrzeuge sind niederschwellig für potenzielle NutzerInnen verfügbar, um sie konkret für verschiedene Verwendungszwecke zu testen. Damit werden Vorurteile durch eigene Erfahrungen ersetzt, die Bereitschaft zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge erhöht und Eintrittsbarrieren verringert („Schuhlöffel für Elektromobilität“). MM5 monomodal elektromobil: PendlerInnen legen ihren Weg zum bzw. vom Arbeitsplatz nun vermehrt mit dem Elektrofahrrad zurück. Förderungen vom Klima- und Energiefonds und dem Land Niederösterreich für: o o o Anschaffung von vollelektrisch betriebenen Fahrzeugen Errichtung von Ladeinfrastruktur Errichtung von stromproduzierenden Anlagen In der Modellregion wurden 114 Elektroautos, und 86 Elektro-Fahrräder in den Verkehr gebracht 167 Elektro-Ladepunkte errichtet sowie Photovoltaikanlagen mit 370 kWp (440 MWh/a) installiert womit 223 Tonnen CO2 645 kg NOx 20 kg Partikel 720.071 kWh je Jahr eingespart werden. Mit dem Projekt „e-pendler in niederösterreich“ wurde erprobt, wie sich der Pendlerverkehr zwischen Wien und Niederösterreich durch Elektromobilität energieeffizienter und klimafreundlicher gestalten lässt. Ziele waren die Reduktion des CO2-Ausstoßes und des Verkehrs auf der Straße bei den täglichen Pendlerund Betriebsfahrten durch die Nutzung von Elektrofahrzeugen in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr und Bildung von Fahrgemeinschaften. Durch die Multiplikatormodelle und Angebote wurde bei den Pendlern ein Bewusstsein für Elektromobilität geschaffen und eine Änderung des Mobilitätsverhaltens ermöglicht. 30 % der befragten Teilnehmer gaben an, dass sich ihr Mobilitätsverhalten aufgrund ihrer Teilnahme an der Modellregion „e-pendler in niederösterreich“ sehr verändert hat. 25 % der teilnehmenden Privatpersonen gehen nun mehr zu Fuß, 30 % benutzen häufiger das Fahrrad. 36 % fahren vermehrt mit der Bahn und 33 % nutzen das Auto seit der Teilnahme seltener. 61 % der teilnehmenden Privatpersonen bildeten mit dem Elektroauto Fahrgemeinschaften (MM2). 39 % kombinierten das Elektrofahrzeug mit öffentlichen Verkehrsmitteln (MM1). Für 88 % der Teilnehmer ist die Kombination von Elektroauto mit öffentlichem Verkehr und für 77 % eine Fahrgemeinschaft mit Elektroauto eine sehr gute Möglichkeit, den täglichen Arbeitsweg zu bewältigen. 86 Elektrofahrräder wurden an 7 Privatpersonen, 2 Unternehmen und 5 Gemeinden übergeben. Die E-Bike-NutzerInnen radeln durchschnittlich bis zu 5 km zu ihrem Arbeitsort und können sich das Rad als Mobilitätsalternative zum Pkw vorstellen. 77 % der teilnehmenden Unternehmen/Gemeinden stellten ihren Mitarbeitern/Bürgern für mindestens 30 Tage im Jahr ein Elektrofahrzeug zum Ausprobieren zur Verfügung (MM4), um die Elektromobilität für verschiedene Verwendungszwecke zu testen. 88 % möchten auf jeden Fall weiterhin Elektrofahrzeuge nutzen. 33 % der teilnehmenden Unternehmen/Gemeinden wollen sich innerhalb der nächsten 3 Jahre ein (weiteres) Elektroauto zuzulegen. Knapp 50 % haben bei vergleichbaren Preisen mit konventionellen Fahrzeugen vor, sich ein weiteres Elektrofahrzeug anzuschaffen. 79 % der befragten privaten Teilnehmer und 80 % der Unternehmen/Gemeinden werden die Möglichkeiten und Services, die sich im Rahmen des Projekts „ependler in niederösterreich“ ergeben haben, weiterempfehlen. Diese Ergebnisse bestätigen das Erreichen folgender Zielvorgaben: einerseits eine hohe NutzerInnenzufriedenheit und andererseits eine Änderung des Mobilitätsverhaltens im Arbeitspendelverkehr in Hinblick auf Energieeffektivität und ressourcenschonenderem Umgang. Es kann daraus abgeleitet werden, dass maßgeschneiderte Angebote – wie es die Mutiplikatormodelle darstellen – für die Elektromobiliät und deren Roll-Out-Fähigkeit v.a. in Bezug auf den Arbeitspendelverkehr entscheidend sein können. Die Begleitforschung wurde von Herry Consult und der TU Wien durchgeführt. Diese analysierten das Ladeverhalten, den Leistungsbedarf für das Laden und die Auswirkungen auf das Stromnetz. Darüber hinaus wurden die Fahrprofile und das Nutzerverhalten der Teilnehmer ausgewertet. Bei den Tagesfahrten ergab sich in rund 90 % der Fälle eine Distanz kleiner 93 km. 77 % aller Ladevorgänge der teilnehmenden Privatpersonen wurde zu Hause bzw. 12 % am Arbeitsplatz vorgenommen. 75 % der Unternehmen/Gemeinden luden im Betrieb bzw. in der Gemeinde. Der Endbericht der Begleitforschung enthält detaillierte Informationen zu dem Projekt „e-pendler in niederösterreich“ und steht unter http://www.econnected.at/content/modellregionen-0 zum Download zur Verfügung. Erfahrungen der Projektteilnehmer: 1. Wertvolle Erkenntnisse 2. Herausforderungen während des Projekts 3. Zukünftige Aufgaben EVN 1. Wertvolle Erkenntnisse Viele Unternehmen/Gemeinden haben die Möglichkeit genutzt, ihren Mitarbeitern/Bürgern Elektromobilität näherzubringen. Ein dichtes Ladenetz und die steigende Anzahl an Elektrofahrzeugen auf den Straßen machen Elektromobilität in der Modellregion sichtbar. Die Nachfrage an Fahrzeugen stieg signifikant durch die attraktiven Förderungen, die Kostennachteile egalisierten. Sehr gute Zusammenarbeit unter allen Projekteilnehmern Tolle Unterstützung von den Fördergebern Durchwegs begeisterte Rückmeldungen von den Nutzern --> KundenRückmeldungen sind sehr wichtig für die ständige Weiterentwicklung der Elektromobilität. 2. Herausforderungen während des Projekts Passende Standorte für Ladeinfrastruktur zu finden Nutzung der Ladestationen zu Beginn sehr gering, aber stetig steigend (Die Befragung der teilnehmenden e-pendler zeigte, dass 77% aller Ladevorgänge zu Hause bzw. 12% am Arbeitsplatz stattfanden) 3. Zukünftige Aufgaben Notwendigkeit einer geeigneten Ladesteuerung Österreichweite Vernetzung der Ladeinfrastruktur, europaweites Roaming Raiffeisen-Leasing 1. Wertvolle Erkenntnisse Die Modellregion hat sich als adäquates Feld herausgestellt, um das Interesse für Elektromobilität zu messen und ein Bewusstsein für die Einsatzmöglichkeiten von Elektromobilität zu schaffen. Sie bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen, Gemeinden und Privatpersonen, Dienstleistungen zu testen: Fahrgemeinschaften, Carsharing, Kombiangebote für Elektrofahrzeuge und öffentliche Verkehrsmittel etc... Förderungen sind wichtig, um den Markthochlauf der Elektromobilität voranzutreiben. Umstieg auf Elektromobilität erfordert in der Regel Begleitung und Beratung der Teilnehmer. Convenience und Full-Service aus einer Hand sind von essentieller Bedeutung. 2. Herausforderungen während des Projekts Schaffung von neuen bzw. Adaption bestehender Produkte (z.B.Finanzierung inkl. Förderung oder Ökoflottenmanagement (Fuhrparkmanagement mit besonderem Augenmerk auf die ökologische Ausrichtung der Flotte) Gezielte Kommunikation in Richtung nachhaltiger Verhaltensänderung im Alltag, nicht nur Umstieg auf Elektrofahrzeug essentiell Gezielte Kommunikation der Vorteile der Elektromobilität (insbesondere ökonomische und ökologische Vergleichsrechnungen), um Interesse zu wecken Gezielte Kommunikation der Vorteile der Elektromobilität (insbesondere ökonomische und ökologische Vergleichsrechnungen), um Interesse zu wecken Vertrauen schaffen in die „Nichtrückzahlbarkeit“ der Förderungen 3. Zukünftige Aufgaben Stärkere Einbindung des Umstiegs auf elektrisch betriebene Fahrzeuge in ein Gesamtkonzept (Ladeinfrastruktur, Ersatzmobilität, Sharinglösungen etc.) –> Grundstein dafür wurde mit dem Ökoflottenmanagement gelegt Weitere gezielte Beratung der Kunden hinsichtlich elektromobilitätsspezifischer Fragstellungen (aktuelle Steuerreform, Fahrzeugauswahl etc.) Wien Energie 1. Wertvolle Erkenntnisse Dieses Projekt rückt die E-Mobilität weiter in den Vordergrund. Nicht nur Unternehmen oder Gemeinden, sondern auch Endkunden konnten viele neue Eindrücke und Erfahrungen gewinnen. Durch die steigende Anzahl an E-Fahrzeugen auf der Straße, gewinnt das Thema zunehmend an Fahrt und Aufmerksamkeit. Die Zusammenarbeit unter allen Projekteilnehmer war vorbildlich. Generell sehr positives Feedback (auch auf Kundenseite). 2. Herausforderungen während des Projekts Optimale Standortwahl für die zu errichtende Ladeinfrastruktur. Die Auslastung der Ladeinfrastruktur zeigt einen signifikant steigenden Trend und damit positive Aussichten auf die nahe Zukunft. 3. Zukünftige Aufgaben Österreichweite Vernetzung der Ladeinfrastruktur und einen einheitlichen Qualitätsstandard im Betrieb dieser sicherstellen, um Kunden in ganz Österreich bedarfsgerecht bedienen zu können. Weitere Informationen zur Elektromobilität und den aktuellen Förderungen finden Sie unter: www.e-connected.at https://www.evn.at/Privatkunden/Energie-optimieren/E-Mobilitat/E-Mobilitat.aspx http://www.tanke-wienenergie.at/ http://www.raiffeisen-leasing.at/eBusiness/01_template1/891111137129333054892209422812212741-892243081934583977-NA-1-NA.html http://www.umweltfoerderung.at/ http://www.ecoplus.at/de/ecoplus/cluster-niederoesterreich/emobil/foerderungen-fuer-e-fahrzeuge Kontakte zu e-pendler in niederösterreich Monika Mayerhuber EVN AG EVN Platz 2344 Maria Enzersdorf Tel.: +43 2236 200-13248 Email: [email protected] Mag. Wolfgang Illes MBA Wien Energie Spittelauer Lände 45 1090 Wien Tel.: +43 1 97 700-38 012 Email: [email protected] Philip Kalomiris M.A. Raiffeisen-Leasing GmbH Mooslackengasse 12 1190 Wien Tel.: +43 1 71601-8165 Email: [email protected] Mag. Katja Hoyer Klima- und Energiefonds Gumpendorfer Straße 5/22 1060 Wien Tel.: +43 1 585 03 90-23 DI Oliver Danninger ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH Niederösterreich-Ring 2 Haus A 3100 St. Pöltem Tel.: +43 2742 900019666
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