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Wie Zellen den Kontakt zum Nachbarn abbrechen........................................................................................1
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Wie Zellen den Kontakt zum Nachbarn abbrechen
07.09.2016 Während der Entwicklung wandern Zellen in Organismen umher und treten miteinander in
Kontakt. Oft geht es dabei nicht gerade sachte zu: Es wird gedrängelt und geschubst, um eine passende
Partnerzelle zur Signalübertragung zu finden. Ebenso rabiat geht es auch beim Informationsaustausch
zu. Forscher vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie haben den Prozess der Abstoßung genauer
untersucht und zwei Proteine als Schlüsselakteure ausgemacht. Die im "Journal of Cell
Biology"erschienene Studie liefert einen neuen Ansatz für die Entwicklung von Krebsarzneien.
Ob bei Verletzungen oder beim Krebswachstum: Wenn Zellen sich vermehren, treten sie mit anderen Zellen
in Kontakt und tauschen Informationen aus. Das geschieht, indem die in der Zellmembran verankerten
Proteine Ephrin und die Eph-Rezeptoren einen stabilen Schlüssel-Schloss-Komplex bilden. Diese Komplexe
kurbeln über Signalketten den Abstoßungsprozess an. Bei der Suche nach der jeweiligen Partnerzelle sind die
Akteure keinesfalls zimperlich. Wie auf einem Großmarkt wird gedrängelt und geschubst, um ans Ziel zu
kommen, wie Forscher um Rüdiger Klein vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie aufdeckten. ?Eine
beliebte Methode, einer anderen Zelle die Richtung zu weisen, ist das Wegstoßen nach kurzem Kontakt?.
Rabiate Trennung nach kurzem Kontakt
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Die Verbindung wieder zu kappen, wird durch den stabilen Ephrin/Eph-Komplexe jedoch erschwert, durch
den die Zellen aneinander hängen. Um das Band zu lösen, müssen die Zellen offenbar recht rabiat vorgehen.
Die Wissenschaftler konnten beobachten, dass sie dafür ganze Stücke aus der Membran der jeweils anderen
Zelle regelrecht ?verschlucken?. Dafür stülpen sie die eigene Zellmembran so weit über die einzelnen
Komplexe, bis sich der Komplex samt angrenzender Membran aus der Nachbarzelle herauslöst und ganz in
die Zelle aufgenommen wird. Dieser als Endozytose bekannte Vorgang ist nicht neu. Wie die Wissenschaftler
nun berichten, sind zwei Enzyme maßgeblich für die rabiate Zellwanderung verantwortlich.
Enzym-Duo verursacht Ausstülpen der Zellmembran
Mit einer Reihe genetischer Modifikationen und dem gezielten Ausschalten einzelner Zellkomponenten
konnten sie nachweisen, dass durch die Bildung des Ephrin/Eph-Komplexes Tiam-Signalproteine aktiviert
werden. Daraufhin werden Rac-Enzyme aktiv, die wiederum durch eine lokale Umstrukturierung des
Actin-Zellskeletts zum Ausstülpen der Zellmembran über den Ephrin/Eph-Komplexe führen. Fehlt eine dieser
Komponenten, ist der Signalweg blockiert und die Zellen hängen aneinander fest.
Neuer Ansatzpunkt für Krebsforschung
Mit der Aufklärung des Signalweges und seiner Akteure bei der Zellabstoßung liefern die
Max-Planck-Forscher nicht nur wichtige Details, um zu verstehen, wie neuronale Netzwerke entstehen. Auch
bei der Entstehung von Krebszellen und Metastasen spielt dieser Prozess eine entscheidende Rolle und liefert
somit womöglich Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Krebsmedikamente.
© biotechnologie.de/bb
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