Ausgabe als PDF - Schweizer Optiker

design, trends & fashion
by Schweizer Optiker
Kunden als Models
bei Klarsicht Optik
Gedruckt
Individuelle Brillen
Kunst am Fuss
Bucketfeet
Herbst 2016
editorial
Brille und Technik
Brillen sind seit je eine enge Verbindung zur Technik
eingegangen. Schon die Fassung aus Horn, einem seit
urdenklichen Zeiten verwendeten Material zur Herstellung
von Sehhilfen, konnte nur durch handwerkliche Fähig­
keiten und technische Hilfsmittel so gestaltet werden, dass
sie nicht im Gesicht drückte und zwickte.
Die ersten Metallbrillen setzten die Fähigkeit voraus, Metall
zu walzen und zu Draht weiterzuverarbeiten. Das liess
sich im industriellen Stil tun – und das war praktisch und
kostengünstig. Über das Erscheinungsbild der Träger
machte man sich nicht so viele Gedanken – Hauptsache,
die Leute konnten wieder gut sehen.
Mit dem Aufkommen von Kunststoffen brach dann
eine neue Ära an. Jetzt konnte man leichte und schöne
Fassungen herstellen und der Weg zur Brille als
Design-Stück war frei.
Und heute haben die Konsumentinnen und Konsumenten
wirklich die Qual der Wahl. Die schön designte und
leichte Fassung sitzt wie angegossen – dem 3D-Druck
sei Dank!
Kurt Bütikofer
Impressum
«design, trends & fashion» erscheint zweimal jährlich (Frühling und Herbst) in einer
Auflage von 6000 Exemplaren | Verlag NZZ Fachmedien AG, Renate Kucher, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern,
Telefon +41 41 429 58 73, [email protected] | Redaktion Kurt Bütikofer, Telefon +41 44 929 14 29, [email protected] |
Anzeigen Zürichsee Werbe AG, Daniel Baer, Telefon +41 79 338 89 18, [email protected]; Sandra Verardo,
Telefon +41 44 928 56 35, [email protected] | Gestaltung Multicolor Print AG, Andrea Schürmann,
Telefon +41 41 767 76 46, [email protected] | Druck Multicolor Print AG, Pius Erni, Telefon
+41 41 767 76 49, [email protected] | Nachdruck der Beiträge nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.
Titelseite: Klarsicht Optik (Winterthur) führt jedes Jahr während des Albani-Festes ein Fotoshooting mit Kunden durch.
Auf dem Titelbild trägt Sabine Pfändler die Sonnenbrille Svenja von Hamburg Eyewear. Sie liess sich mit Tochter Ella ablichten.
(Foto: Urs Gerber)
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StageOne, Zürich Oerlikon
2. & 3. Oktober 2016
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Partner:
highlights
3d-druck
7
individuell, leicht, speziell
31kunst am fuss
kleidermode
bucketfeet
10
cinque
34accessoires
accessoires
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sexy little bag
19
für grossstadtnomadinnen
paulibird – eine idee, ein label
41 kleidermode
shooting
ein event, der zusammenschweisst
möbel
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handfest statt virtuell
brillenmode hilfsprojekt
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brillen für bhutan
voller durchblick mit «crystal clear»
sol sol ito – eine stilgeschichte
area 98: mehr als 20 jahre erfahrung
police – unverwechselbare eyewear
julbo – sportliche akzente
vielfältige invu sonnenbrillen-kollektion
die dna einer ikone
wettbewerb
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wetten, sie gewinnen …?
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fassungen aus dem drucker
Individuell, leicht, speziell
Die Brille aus dem 3D-Drucker ist kein Traum mehr. Immer mehr
Hersteller – zumeist sind es Start-ups – sind in der Lage, individuell
auf den Kopf der Träger massgeschneiderte Fassungen herzustellen.
Nachdem zunächst die Drucktechnologie perfektioniert
worden ist (s. Kasten), kann heute mit dem 3D-Scan der Kopf
genau vermessen und die Fassung exakt angepasst werden.
Als Pionier der neuen Technologie ist die Firma Hoet aus
Belgien heute in der Lage, gedruckte Fassungen sogar in Titan
herzustellen. Der vordere Teil besteht aus transparentem,
wabenförmigem Titan für den Tragekomfort. Die Brillenbügel
werden über ein Federsystem aus einer Memory-Titanlegierung
befestigt.
Benutzt man lediglich klassische Produktionstech­
niken, so ist es nahezu unmöglich, ähnliche Fassungen zu
schaffen. Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Techniken
benötigt die 3D-Drucktechnologie keine speziellen Werkzeuge
für unterschiedliche Modelle und/oder Grössen. Eine digitale
3D-Zeichnung ist völlig ausreichend. Umweltfreundlich: Diese
Technologie stellt Brillenfassungen ohne Resten her und
verbraucht gleichzeitig sehr wenig Energie.
Framelapp
Bereits einen Schritt weiter als Hoet ist Framelapp. Die Firma
aus Deutschland fertigt Fassungen ganz nach den Wünschen
ihrer Kunden an: Diese können die Fassungskollektion im
Optikergeschäft anschauen und dann individuell ihre Lieblingsfarbe, die Höhe und Breite der Gläser, die Stegweite und die
Bügellänge wählen. Der Optiker macht die üblichen Messungen
für die Glasstärke und vermisst den Kopf des Kunden mit einem
3D-Scanner. Seine Daten werden an Framelapp übermittelt und
die Fassung von einem 3D-Drucker individuell angefertigt.
Eine filigrane Struktur aus dem 3D-Drucker hält die
Cabrio-Fassung DS4 von Hoet leicht und einmalig.
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fassungen
Der Optiker bestellt gleichzeitig die passenden Gläser. Bei der
Abholung passt der Fachmann die Brille im Detail noch ganz
genau an den Kopf an – und der Kunde, die Kundin verlässt
das Geschäft mit einem absoluten Einzelstück.
Die Fertigung erfolgt ausschliesslich in der eigenen Manufaktur
in Taunusstein im Vordertaunus. Unter Verwendung der neuesten Fertigungstechnologien weisen die Materialien ein hohes
Mass an Stabilität, Elastizität, Bruchfestigkeit, Formbestän­
digkeit und ein sehr geringes Gewicht auf. Im Vergleich zu
einer herkömmlichen Brillenfassung werden rund 30 Prozent
Gewicht eingespart.
Prolet debütiert
Um Einzigartigkeit geht es den Machern des jungen Hamburger
Labels Prolet Eyewear, denn sie kreieren Brillen, die definitiv
nicht dem Mainstream entsprechen. Die Formenspiele der vorerst 20 Modelle reichen von schlicht bis auffällig und orientieren
sich an einem neuen, urbanen Zeitgeist – weg vom nicht enden
wollenden Retro-Trend. Das Design ihrer 3D-Brillen beschreiben die Hamburger Gründer als «kühn und zurückhaltend zugleich». Die so entstehenden Brillengestelle weisen eine enorme Festigkeit und Leichtigkeit auf. Sie werden im Anschluss
veredelt: geglättet, gefärbt und montiert – alles von Hand in
Hamburg. Jedes Modell lässt sich bereits vor dem Druck perfekt an jede Gesichtsform anpassen.
3D-Sportbrillen
Die Seiko-XChanger-Sportbrille wurde mit Unterstützung von
3D-Druck hergestellt. Die Brille entstand in Zusammenarbeit
zwischen Hoet Design Studio aus Belgien, dem belgischen
3D-Druck-Unternehmen Materialise und der Seiko Optical
Europe GmbH.
Die Fassungen der Sportbrillen sind besonders leicht und
widerstandsfähig entworfen worden. Die Entwickler vereinten
klassisches Brillendesign mit den Vorteilen additiver Fer­
tigungstechnologien. Das gewählte Material für die Brillen­
gestelle verfügt über eine seidenartige Molekularstruktur,
welche stabiler als Azetat und leichter als Titan ist.
Die Spezialfunktionen sind ein geprüftes Anti-Fog-Belüftungssystem, ein integrierter Mechanismus zum Austauschen der
Gläser sowie Gläser mit hoher Krümmung für breitere Blick­
winkel.
Zur Personalisierung und Flexibilität bieten die Brillengestelle
drei unterschiedliche Neigungswinkel, Gestellgrössen und
Bügellängen. Aufgrund des modularisierten Gestelldesigns
besteht eine grosse Farbauswahl für einzelne Fassungskomponenten.
Eine Brille wie ein Fanal. Rau und pur, unprätentiös und urban.
Die Sportbrille, die mithilfe des 3D-Drucks entwickelt wurde.
So preist das junge Label Prolet Eyewear ihre 3D-Druck-Fassungen
Modular aufgebaut, können einzelne Fassungskomponenten
an. Hier das Modell Feline.
in unterschiedlichen Farben gewählt werden.
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fassungen
«Stimmungsbrille» aus dem 3D-Drucker
Ein Student, Hipster, Musik- und jetzt auch 3D-Druck-Fan
namens Bence aus Ungarn hat die sogenannte Mood-Sonnenbrille entwickelt, mit der man beim Musikhören in «neue
Dimensionen» fliehen kann. Bence Agoston kommt aus
Budapest und ist ihr Erfinder. Was das Besondere daran ist?
Die Brille wurde erstens mit einem 3D-Drucker entwickelt und
zweitens soll sie in der Lage sein, einen in «eine neue Dimension» zu versetzen. Die Brille im ultimativen Hipster-Look besteht
eigentlich nur aus einem Rahmen, an dem mehrere bunte
Gläser angebracht werden können. Sechs unterschiedliche
Gläser mit kuriosen Mustern können so hintereinander genutzt
werden, um die nötige Stimmung zu erzeugen. Jedes Glas
filtert unterschied­liche Farben und erzeugt auf diese Weise
die unterschiedlichsten Muster. Auf seiner Onlineplattform
www.behance.net erklärt der Student, dass die Mood vor allem
für Autofahrten bestens geeignet sei, um Musik angemessen
und drogenfrei zu geniessen. Aus dem Fenster gucken und die
Landschaften an sich vorbeiziehen lassen scheint eine wich­tige
Voraussetzung beim Tragen der Brille zu sein. Natürlich kann
der Rahmen auch mit normalen, durchsichtigen Gläsern benutzt
werden – denn sie sieht auch schick aus und man kann ja
schliesslich nicht ständig «high» sein.
Die Mood-Brillen sollen ganz neue Dimensionen
beim Musikhören erschliessen.
Text: Kurt Bütikofer
Was sind 3D-Drucker?
3D-Drucker sind Drucker, mit denen sich dreidimensionale
Objekte herstellen (drucken) lassen. Auf der Basis eines digitalen 3D-Modells (CAD-Datei) erstellt der 3D-Drucker im
Schichtaufbauverfahren das Objekt. Für die Erstellung verwenden 3D-Drucker Filamente. Filamente sind üblicherweise
Kunststoffe wie PLA und ABS, können aber auch Metall, organische Materialien oder Lebensmittel sein. 3D-Drucker gibt
es in vielen Varianten, Grössen und Preisklassen. Es gibt
3D-Drucker für Privatanwender für unter 500 Euro und es gibt
3D-Drucker für die Industrie von über 100 000 Euro. Es gibt
Geräte, die drucken mit Schokolade, andere mit Gold. Auch
organische Substanzen lassen sich mit 3D-Druckern herstellen. Das Themenspektrum der 3D-Drucker ist unglaublich
breit und kann in jedem seiner Themenbereiche weit in die
Tiefe gehen.
Die japanische Modekritikerin Misha Janette
trägt eine Stilikone aus der 3D-Fassungskollektion
von Ron Arad, die Fassung D906 One Liner.
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kleidermode
Cinque
Die Marke Cinque wurde vor rund 30 Jahren in der
Cinque Terre in Italien gegründet. Inspiriert von der mediterranen
Umgebung und der lässigen italienischen Lebensweise entwickelte
sich die Marke schnell zu einem progressiven Modelabel.
Cinque entspricht dem Wesen des italienischen Lebensstils:
innerlich leidenschaftlich und emotional, äusserlich stets smart
und lässig. Der Lounge-Suit, ein Doppelreiher mit legerer Hose
mit Bundfalten in Kombination mit knallgelbem Rollkragen­
pullover, ist relaxed und entspannt.
Der Cinque Stil steht für Leidenschaft und Lässigkeit. Die
Kollektion wird aber bei aller Leidenschaft für raffinierte
Details niemals den Mode-Mut überstrapazieren. Ganz gleich,
ob Frauen- oder Männermode, Freizeit- oder Businessoutfits,
es herrscht die Ästhetik der Lässigkeit. Cinque hat ein freundschaftlich entspanntes Verhältnis zu den aktuellen Trends und
bietet mit Preisen im oberen Mittelsegment ein attraktives
Preis-Leistungs-Verhältnis.
Slim-Fit-Jogger mit lässigem T-Shirt
in kernigem Blau.
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Text: Kurt Bütikofer
kleidermode
Utility vereint sich mit Romantik zu Dark Romance: sportliche Velvet-Hose zu Seide.
Als Neckwarmer ein Loop mit Zipper.
Lounge-Suit kombiniert mit knallgelbem
Rollkragenpullover.
Feminine Blusen aus Strick und Shirt mit Denim und sportlich lässigen Hosen.
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brillenmode
Voller Durchblick mit «Crystal Clear»
Klare Konturen, eine deutliche Formsprache und Transparenz sind
Kennzeichen von minimalistischem Design, eine Rückbesinnung auf
das Wesentliche begeistert momentan Ästheten auf der ganzen Welt.
Schnell haben Brillenmodelle aus Plexiglas die Modewelt erobert und
verleihen den aktuellen Streetstyles ein ganz besonderes Flair.
Inspiriert vom modernen Design präsentiert Neubau Eyewear
drei seiner beliebten Modelle in durchsichtigem «Crystal Clear».
Georg, Linda und Isabella legen offen, was viele andere
Brillen kaschieren. Sie zeigen die prägnanten Linien der Bügel,
die Scharniere der Fassungen und nehmen damit den Puls
der Zeit auf.
Interessant wird es, wenn die moderne Cat-Eye Shape der
Fassung Linda auf das transparente Material trifft. Sie setzt durch
Femininität und stilistische Sicherheit das Gesicht ihrer Trägerin
gekonnt in Szene. Linda ist ein Modell für die extravaganten
Momente und verleiht auch dem Alltag eine besondere Note.
Georg kennzeichnet sich durch seine maskuline, starke Form.
Unangepasst, forsch und individuell – so lässt sich die Brille
beschreiben, die ihren kreativen Ursprung in den urbanen
Subkulturen der globalen Metropolen findet.
Das Cat-Eye-Modell Linda
für extravagante Momente.
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brillenmode
Georg: unangepasst, forsch und individuell.
Die harmonische Isabella (T011) besticht durch ihren leichten
Schwung, der die Brille feminin, zugleich urban daherkommen
lässt. Detailverliebt bis zur Perfektion: Der obere Brillenrand
schmiegt sich der Kontur der weiblichen Augenbraue an und
schmeichelt dem Gesicht der Individualistin hinter der Brille.
Die transparente Fassung wird selbstverständlich auch vom
dezenten Neubau Eyewear Logo gekennzeichnet. Getreu dem
Stil der Fassung ist es entspannt modisch.
www.neubau.com
Rückbesinnung auf das
Wesentliche im Design
liegt in der Zeit.
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brillenmode
Sol Sol Ito
Eine Stilgeschichte in sieben Streichen (2016)
Kaum hat sie dies angesehen,
Muss sie sich gleich eingestehen:
Qualität belebt den Sinn,
Neoluxus ist Gewinn.
In die Kreuz und in die Quer
Prüft sie alle hin und her,
Hebt sie auf und in die Höh’:
Sind die chic, herrjemine,
Handpoliert, sie an dem langen
Dürren Ast des Baumes prangen!
Sol Sol Ito-Designerinnen Monika Fink und Sandra
Ja, ihr Hals wird bang und bänger,
Kaufmann (v.l.n.r.), Zürich, September 2016.
Verlangen wird ihr lang und länger.
Mein’ alte Zeiten sind vorbei,
Zukunft will ich: Die ist frei!
Erster Streich
Fliesset aus dem Aug’ ihr Tränen:
All mein Hoffen, all mein Sehnen,
Mancher gibt sich viele Müh’,
Meines Lebens schönster Traum:
Mit der Brille morgens früh;
Sol Sol Ito liegt im Baum!
Einesteils des Handys wegen,
Um es sich ans Bett zu legen.
Tiefbeglückt und sorgenleer
Zweitens: Weil man dann und wann
Geht sie zunächst hin und her,
Bess’re Sicht geniessen kann.
Nimmt dann alle von den Strängen,
Drittens aber nimmt man auch
Dass sie dort nicht länger hängen.
Ihre Rahmen zum Gebrauch,
Und mit neu gefasstem Blick
Für Frisuren und Gefühle,
Kehrt sie in die Welt zurück.
Niemand zeigt sich gerne kühle.
Seht, da ist die hübsche Bolte,
Dieses war der erste Streich,
Die das auch nicht gerne wollte:
Doch der zweite folgt …
Ihre Brillen, müder Schrei,
Früher war sie noch dabei.
Sol Sol Ito.
Durch unsere Brille gesehen.
Fink und Kaufmann dachten nun:
Was ist hier jetzt wohl zu tun?
Ganz geschwinde, eins, zwei, drei,
Schneiden Acetat entzwei
Fink und Kaufmann, Stück um Stück.
Um den kleinen Finger – click! –
Ins Scharnier der Hightech-Draht,
Brillenkunst von Top-Format.
Die Modelle, sehr genau,
Legen sie zum Baum der Frau.
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accessoires
Paulibird – eine Idee, ein erfolgreiches Label
Es war einmal ein Optiker … Die Geschichte des Kreativlabels
Paulibird klingt wie ein Märchen. Begonnen hat sie vor
fünf Jahren, als Maurice Schadowske seine Ausbildung zum Optiker
absolvierte. Schon als Kind trug Maurice Brillen aus Acetat.
Während seiner Ausbildung lernte er die Vorteile dieses
Materials schätzen und lieben.
Anders als andere synthetische Kunststoffarten ist Acetat
absolut hautfreundlich und zeichnet sich durch seine Vielfalt
an Farbmustern aus. So begann Maurice Schmuck aus
Cellulose-Acetat herzustellen. Die besondere Idee, die
Decks alter Skateboards zu verarbeiten, kam durch einen
Freund. Dessen Wunsch, einen Ring aus dem ausgedienten
Board zu kreieren, setzte Maurice sofort in die Tat um. Bereits
nach dem ersten Versuch und dem begeisternden Ergebnis war
klar, dass diese Kombination auch in Zukunft regelmässig
zum Einsatz kommen wird.
2015 eröffnete Paulibird seine Werkstatt auf St. Pauli in
Hamburg. Die grosse Kollektion wird ergänzt durch Sonder­
anfertigungen, welche nach persönlichen Wünschen exklusiv
hergestellt werden.
www.paulibird.com
Speziell geschliffener Anhänger aus Cellulose-Acetat.
16
Text: Lucia Franzen
accessoires
Cellulose-Acetat
Der Ursprung von Cellulose-Acetat liegt im späten 19. Jahrhundert. Seitdem wird diese Kunststoffart industriell in zwei
Prozessen hergestellt. Die Basis des Stoffes sind Baumwollfasern, die aufgrund ihrer hohen Dichte sehr reissfest sind.
Durch Zumischung von bestimmten weiteren Stoffen, Einhaltung von Temperaturen und Trocknungsphasen ergibt dies
eine zähe Masse, die anschliessend eingefärbt wird. Diese
farbige Platte wird, nach Abkühlung, in kleine Granulatstücke
geschreddert und wiederum mit einer anderen Masse aus
Cellulose-Acetat gewalzt. Je nach Kundenwunsch entstehen
so unterschiedliche Muster in der Platte.
Ohrringe aus Cellulose-Acetat in einer Dreiecksform geschliffen.
Ring aus Cellulose-Acetat in einer runden Form geschliffen.
Schmuckdesigner und Künstler Maurice
Schadowske in Aktion. (Fotos: Paulibird)
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shooting
Ein Event, der zusammenschweisst
Wenn Kunden und Lieferanten zu Freunden werden,
ist das Fotoshooting bei Klarsicht.
Vor sieben Jahren entstand aus einer spontanen Idee das
Klarsicht Fotoshooting. Während des Winterthurer Albani-Fests,
es soll das grösste wiederkehrende Strassenfest Europas sein,
ist es für Läden ein Unmögliches, ihrem Tagesgeschäft nachzugehen. Stände verstellen die Eingänge und Essensgeruch liegt in
der Luft. Den Laden ganz zu schliessen, war für Klarsicht Optik
keine Option. Also startete der innovative Optiker einen Event am
Event und es entstand das nunmehr traditionelle Fotoshooting.
Was 2009 auf persönliche Einladung begann, ist heute ein Run
auf die Plätze. Die einzige Regel ist «first come, first served».
Ein Doodle organisiert die Termine, die Kunden-Models tragen
sich selber ein; die Nachfrage war auch 2016 gross. Dadurch,
dass prinzipiell alle aktuellen Kunden mitmachen können, ist
die Werbung repräsentativ.
Andrea Wendling
Dieses Jahr lieferte Hamburg Eyewear die Fassungen und
Wolfgang Kampf liess es sich nicht nehmen, die passenden
Brillen fürs Foto selbst auszusuchen.
Hamburg Eyewear ist keine Marke für Bling-Bling und Prestige.
Vielmehr setzen die Hamburger auf vornehme Zurückhaltung
und Understatement. Für Wolfgang Kampf ist es wichtig,
qualitativ hochwertige und zeitlos schöne Brillen für Menschen,
die ihren eigenen Kopf haben, zu kreieren. Jeder Mensch ist
einzigartig und die Fassung soll diese Einzigartigkeit unterstreichen. Denn schliesslich ist es nicht die Brille, sondern der
Mensch, der wahrgenommen werden soll.
Die klarsicht-erprobte Visagistin Andrea Wendling schminkte …
… und Urs Gerber knipste, was das Zeug hielt.
Wolfgang Kampf
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Urs Gerber
shooting
Gewinner sind alle: Klarsicht Optik bekommt tolle Fotos für ihre
Werbekampa­gne, die Kunden, die exklusiven und professionellen Bilder
von sich selbst und Hamburg Eyewear erlebt ihre Fassungen an echten
Kunden und kann die Bilder ebenfalls frei nutzen.
Klarsicht Optik führt das Fotoshooting mit ihren Kunden jedes Jahr mit
einem anderen langjährigen Partner für Fassungen durch.
Tanya Ramstöck: «Als Informatikerin arbeite ich in einer männer­
dominierten Umgebung. Ich finde es schön, mich mal ganz weiblich zu
präsentieren.» (Fassung: Jana)
Kurt Freihofer: «Ich führe das Coiffeur-Team Freihofer in Winterthur.
Und diese Werbung ist auch Werbung für mich. Das nenne ich echtes
Kooperationsmarketing.» (Fassung: Erik van der Fechte)
Tori Walker: «Jetzt, wo ich weiss, dass es gar nicht so schlimm ist vor der
Kamera zu stehen, überlege ich mir, Model zu werden.» (Fassung: Hanna)
Louie Cielen: «Ich mach jetzt schon zum zweiten Mal mit und finde
es einfach cool – vor allem, dass die Mädchen mit mir aufs Bild wollen.»
(Fassung: Friedrich von Graffen)
Tanya Ramstöck
Kurt Freihofer
Tori Walker
Louie Cielen
20
shooting
Monika Jäger: «Ich finde es ganz toll, wie Klarsicht
das immer macht. Man muss ja den Laden trotz Albani
geöffnet haben, da ist das doch eine super Idee. Die Stimmung ist gut und es ist eine energiegeladene
positive Spannung im Laden. Das gibt so richtig frischen
Wind. Und die coolen, aktuellen Fotos von mir sind ein
Plus.» (Fassung: Maike)
Peter Morof: «Ich finde es immer toll, echte Kunden
in der Werbung zu sehen, und ich bin der Beweis,
dass Klarsicht wirklich echte Kunden nimmt. Für
mich ist das eine total neue Erfahrung. Ich bin noch nie
von einer Stylistin geschminkt worden und auch
noch professionell abge­
lichtet.» (Fassung: Friedrich
von Graffen)
Sabine Pfändler: «Beim letzten Shooting bin ich
eher zufällig das offizielle Gesicht für Klarsicht geworden. Ich war auch schon auf der Bus-Werbung drauf.
Inzwischen bin ich Mama geworden und meine kleine
Ella wird wohl – bei den Augen der Eltern – bald auch
zur Klarsicht-Kundin.» (Sonnenbrille: Svenja)
Sabine Pfändler
Peter Morof
Monika Jäger
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möbel
Handfest statt virtuell
Patrick Doggweiler hat nach einer Lehre als Möbelschreiner
Innenarchitektur und Szenografie studiert. Bereits während seiner
Ausbildung entwickelte er für sich und sein Umfeld Möbel.
Für ihn steht das Möbel immer im Zusammenhang mit einer
ganz bestimmten Person und einem Umfeld. Es ist damit ein
Unikat mit seiner eigenen Geschichte. Diese beginnt oft mit
einer Idee beim Kunden und seiner Wohnkultur. Dabei steht
nicht das Ausgefallene und Auffallende im Mittelpunkt, sondern
die bewusste Gestaltung, die auch ein Spiegel der Auftrag­
geber, ihrer Wohn- und/oder Arbeitswelt ist. Gestalter und Kunden entwickeln und diskutieren daher verschiedene Möglichkeiten. «Denn ich möchte, dass meine Möbel die Identität von
Räumen aufnehmen und mitprägen», wie Patrick Doggweiler
schreibt.
«Einige Möbel dienen uns als praktische Alltagsobjekte und
überzeugen durch ihre Zurückhaltung, während andere sich
eindrucksvoll ins Zentrum rücken. In jedem Fall ist die sorg­
fältige Gestaltung immer wieder eine Herausforderung, die
Kreativität, Geduld und Geschick erfordert. Meine Kunden
wissen diese Arbeit zu schätzen und zeigen mir damit auch
eine grundsätzliche Anerkennung und Wertschätzung des
Handwerks als zeitgemässem Gegenmodell zur industriellen
Massenproduktion.»
«Mir scheint, dass in unserer zunehmend virtuellen Zeit ein
Bedürfnis nach Materialität aufkommt. Über das Material kommt
ein Stück Umwelt zu uns ins Zimmer. Besonders ein derart
ursprünglicher Stoff wie das Holz eines gewachsenen Baumes
mit seiner ansprechenden Maserung, seinem Geruch und Klang
hat viel zu erzählen.»
Seit 2014 betreibt Patrick Doggweiler im Bata-Park in Möhlin
seine eigene Möbelwerkstatt. Dort, wo früher in der Schuh­fabrik
Bata in grossen Hallen Schuhe für die Massen hergestellt
wurden, entstehen nun individuelle Einzelstücke.
www.doggweiler.ch
Patrick Doggweiler, eidg. dipl. Möbelschreiner,
Innenarchitekt FH.
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Text: Kurt Bütikofer | Fotos: Patrick Doggweiler
möbel
Corpus mit Innenleben (Nussbaum massiv, Beine: Stahl roh).
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Tigernest (Taktshang), das berühmteste buddhistische Kloster in Bhutan (3120 m ü. M)
hilfsprojekt
Brillen für Bhutan
Es war wie so vieles im Leben: Zufall. Ich lernte Bhutan Ende
der 90er-Jahre kennen. Das Land und seine Leute faszinierten
mich auf Anhieb. Ich spürte eine Verbundenheit,
etwas Besonderes und empfand Bhutan als Land, das mir
auf eigenartige Weise sehr vertraut war.
Jeder hat seinen Ort, hat seine Orte auf dieser Welt. Ich habe
meinen in Bhutan. Ganz am Anfang wollte ich nur eine
Schachtel mit Brillen bei einer lokalen Hilfsorganisation abgeben. Der DEZA-Verantwortliche konnte mich davon über­zeugen, die Brillen mit einem eigenen Projekt direkt den
Menschen abzugeben.
Wieso Dagapela?
Die lokalen Ophthalmologen studieren in Indien oder Australien
und müssen sich nach ihrer Rückkehr die Sporen in Regional­
spitälern des Landes abverdienen. Sie sind auch verpflichtet,
an landesweiten Eyecamps teilzunehmen. So war es das
Sinnvollste, dass ich meinen Beitrag in einem dieser Eyecamps
Im Zentrum von Dagapela.
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hilfsprojekt
Nach der Katarakt-OP im Spital von Dagapela.
Kampf um eine Refraktion beim technischen Optiker.
leisten würde. Ich wählte dafür bewusst einen Ort, der fernab
touristischer Routen liegt, wo sich Menschen mit überaus ein­
fachen Lebensverhältnissen herumschlagen müssen. Dagapela
liegt im zentralen Süden des Landes. Um dort hinzukommen,
braucht man etwa acht Autostunden auf zum Teil sehr abenteuerlichen Autopisten. Dort konnten wir uns einem Camp mit sechs
Ophthalmologen und einem technischen Optiker anschliessen.
in Kauf nehmen mussten. Ich erinnere mich an einen Mann, der
zwei Tage lang unterwegs war und mit seiner Wolldecke im
Wald übernachtete, bis wir auch ihm mit einer Fertiglesebrille
von +2.50 dpt helfen konnten. Das Ziel war, die Brillen
kostenlos abzugeben. Für Bifokal-, Progressiv-, Photochrom-,
Lenti­kular-Gläser verrechneten wir einen bescheidenen Obulus,
der dem Optiker vor Ort zugutekam. Diese Gläser bestellten wir
direkt in Indien.
Was war unsere Aufgabe?
Unsere Rolle bestand darin, Menschen mit Fassungen und
Gläsern zu versorgen. Wir hatten pro Tag ungefähr 50 Kontakte. Kontakte mit Menschen, die meistens einen sehr langen
Weg hinter sich hatten und vor Ort schier endlose Wartezeiten
Buddhistische Zeremonie im Kloster von Punakha.
Ein riesiger Erfolg
Mit so vielen Menschen hatten wir schlicht nicht gerechnet und
waren vom Ansturm völlig überrascht. Eigentlich wäre der Einsatz im Spital für fünf Tage eingeplant gewesen, aber bereits
nach vier mussten wir den Einsatz beenden. Wir hatten nur noch
rund 40 Fassungen übrig. Gläser hatten wir zwar noch, aber die
richtigen Korrekturen fehlten. Zudem mussten ja noch etwa
160 Brillen in der Optikwerkstatt in Thimphu verglast und danach vor Ort in Dagapela wieder übergeben werden! Meine
eingerechneten 21 Tage Aufenthalt vergingen wie im Flug.
Geben und Nehmen
Ich werde die Freude eines Lama, der aus einem sehr armen
Kloster zu uns kam, nie mehr vergessen. Ich konnte ihm eine
getragene transparente Starck-Kundenbrille einfach so weitergeben. Oder die junge, ungefähr 15-jährige Frau, die mit einer
Myopie von –15 dpt und einer völlig havarierten Brille zu mir
kam, und für die ich einfach keine geeignete Fassung mehr
hatte. Trotz meines Hinweises, dass die noch vorhandenen
Fassungen alle viel zu gross für sie wären, wollte sie eine dieser
schönen Brillen haben. Es gelang uns, mit Lentikular-Gläsern
das Schlimmste zu verhindern. Sie war überglücklich, etwas
stolz sogar und sehr dankbar, wie auch die Spitalköchin, die
ohne Brille zufrieden unterwegs war und nach der Refraktion
mit einem Rezept von –7.00 dpt dastand. Nur schon eine
26
hilfsprojekt
Zufriedenes 15-jähriges Mädchen mit –15 dpt. und Superlenti-Gläsern und Kundin mit neuer Brille.
einfache Fertiglesebrille konnte einigen eine überglückliche
Zufriedenheit verschaffen.
Was bleibt?
Ein einmalig schönes, reiches Erlebnis. Eine Erfahrung, die
es so wohl kein zweites Mal gibt, und die Begegnung mit
herzlichen, überaus gastfreundlichen Menschen. Der Optiker,
welcher mit uns die ganze Zeit zusammenarbeitete, war all­
gemein sehr wissbegierig und kontaktiert mich noch heute fast
einmal pro Woche, immer, wenn er eine technische Frage hat.
Ich beantworte sie ihm jeweils sehr gerne. Die Geschichte ist
also gar nicht abgeschlossen – sie geht laufend weiter. Wer
weiss, vielleicht bald wieder in Bhutan?
Die Förderer und Unterstützer
–DEZA, Büro in Bhutan SDC, Matthias Meier / Bewilligungen,
Vermittlungen, Fahrer, Fahrzeug, Motivation
–Rodenstock Schweiz AG, Martin Schütz /
Fassungen und Gläser
–Alpenglühn Handels GmbH, Markus Moser /
Fassungen ic! berlin
–Beck Optikhandel GmbH, Kleinteile und Fertiglesebrillen
–Alpenglühn Zürich, Fassungen, Kleinteile, Werkzeuge,
Vorbereitungsarbeiten
–Ram Dorji Tamang / Fahrer, Guide, Übersetzer
–Brothers Optical Thimphu, Mr. Mom Bdr Tiwari / Werkstattarbeiten, Brillenabgabe, Gläser
–Dr. Deki und ihr Team, Thimphu Hospital
–Royal Goverment of Bhutan / Department of Immigration,
Ministry of Home and Cultural Affairs
Kunde mit neuer Brille.
Ein ganz grosses Dankeschön an alle!
Text: Kai Müller | Fotos: Gino Granieri, Granieri Fotodesign
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Meine älteste Kundin.
brillenmode
Area 98: Mehr als 20 Jahre Erfahrung
Area 98 Srl ist ein Unternehmen mit mehr als zwanzigjähriger
Erfahrung in Brillenherstellung und Design mit Sitz in Italien.
Dynamik, Produktkultur, Design auf internationaler Ebene, Anbieter
exklusiver und Eigenmarken, ein breites Produktangebot und starke
Verbundenheit zum Ursprungsgebiet: Diese Elemente machen
die Firma mit Geschäftssitz Pavia di Udine zu einem originellen
Unternehmen im Bereich der Eyewear.
Wie in ganz Europa wurde das Vertriebsnetz auch in der
Schweiz ausgebaut und liegt in den Händen der beiden Partner
Auf den Spuren des Fernen Ostens
Coco Song, das sind kreative Brillenfassungen auf den geheimnisvollen Spuren des Fernen Ostens. Exklusive Acetate werden
mit kostbaren Elementen wie Seide, getrockneten Blüten,
Federn, Halbedelsteinen, Metallverzierungen oder Emaille
kombiniert.
im Vertrieb: Hermann Geiger (deutsch- und französischsprachige
Schweiz) und Antonella Marzo (Tessin).
Clean Thing wird durch seine extravaganten Farbkombinationen und seine dekorativen Details zu etwas ganz Besonderem.
Eine zarte, auf Seide eingebettete Feder ist in die Acetate
des Brillenrahmens eingearbeitet. Das Modell wird durch die
Verzierung mit Pietra Dura und Halbedelsteinen «gekrönt».
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brillenmode
Das Modell RR023 von Robert Rüdger mit Panto-Design und
Nasensteg in Schlüsselform bezieht den originellen Charakter aus
den Materialien: Mittelteil aus Horn, Bügel aus Holz.
La Matta
Übertreibung mit Stil: La-Matta-Brillen glänzen durch kräftige,
bezaubernde Farben, die Ausdruck einer starken Persönlichkeit
sind. Ob gefleckt, im Tiger- oder Leopardenmuster: als farbliche
Inspirationsquelle scheint die Wildnis zu dienen. Die kleinen
Details und die originellen Verzierungen machen die Brillen erst
zu dem, was sie sind.
Robert Rüdger
Die geschichtsträchtige österreichische Marke kehrt mit einer
Herrenbrillen-Kollektion auf die internationale Bühne zurück,
die durch ihre Schlichtheit und Eleganz überzeugt und
gleichzeitig nur so vor Persönlichkeit strotzt. Aus wertvollen
Materialien wie Holz, Horn und Titan entstehen klassische
Fassungen in schlichten Farben. Erlesene Details und exklu­sive
Anfertigung unterstreichen die entschlossene Ausstrahlung
eines jeden Mannes, der sie trägt.
Unterschiedliche Motive mit zarter Raffinesse zu verbinden ist
eine besondere Stärke der Marke La Matta; das Modell LM3180
liefert dafür einen eindrucksvollen Beweis.
einem schlichten und strengen Frontteil ermöglichen es den
Kaos
Das neue Jahrhundert hat der Welt der Mode weder ein­deutige Zeichen gegeben noch Trends gesetzt; auch nicht
was die Farbwahl betrifft: Es herrscht Chaos. Die scheinbar
unkoordinierten, zufällig entstandenen Kombinationen sind jedoch in Wirklichkeit Ausdruck einer neuen Form künstlerischer
Freiheit: Die Freiheit, Farben zu interpretieren und zu kombinieren. Daraus ist Kaos entstanden: nie banal, immer farbenfroh,
originell und fröhlich.
Bügeln, eine gewollte Linearität entstehen zu lassen.
www.area98.it
Geometrische Muster und kaleidoskopartige Effekte prägen
das Modell KK382. Der rechteckige Schnitt in Verbindung mit
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In Korrektion erhältlich.
ABGEBILDETES MODELL: VENUS POOLS
Farbe. Klarheit. Detail.
Maui Jim hat es sich zum Ziel gesetzt mehr Farbe in Ihr Leben zu bringen.
Unsere Gläser sorgen für eine klare Sicht, reduzieren störende Blendung und
verstärken die Wahrnehmungstiefe. Maui Jim Sonnenbrillen verändern zwar nicht
die Welt - wohl aber wie Sie sie sehen werden.
Alle Sonnenbrillen von
Maui Jim werden von der
The Skin Cancer Foundation als
effektiver UV-Filter für unsere
Augen und die Hautpartie um
unsere Augen empfohlen.
Weitere Informationen: Maui Jim Germany GmbH Tel. +49 (0) 531 121750 - Agi Shala Tel. +41 (0) 78 914 14 14
©2016 Maui Jim, Inc.
kunst am fuss
Bucketfeet
Raaja Nemani lernte auf seinen Reisen als Rucksacktourist
in Argentinien im Jahr 2008 den Künstler Aaron Firestein
kennen. Dieser bemühte sich damals darum,
den Strassenkünstlern ein breiteres Publikum zu verschaffen.
Schnell wurden die beiden Freunde.
Bevor Raaja weiterreiste, bemalte Aaron dessen Segeltuchschuhe. Auf seinen weiteren Reisen wurde Raaja immer wieder
auf diese Schuhe angesprochen, denn es waren Schuhe, die
eine Geschichte erzählten. Zwei Jahre später gründeten die
Freunde Bucketfeet mit dem Ziel, Begegnungen und Verbindungen durch die universelle Sprache der Kunst zu schaffen.
Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt haben die
Möglichkeit, Zeichnungen und Kunstwerke auf BucketfeetSchuhen zu präsentieren. So profitieren sie einerseits finanziell
vom Erlös der verkauften Schuhe; andererseits wird ihnen
ermöglicht, ihre Geschichten und Gedanken mit der Welt zu
teilen und Bestandteil eines weltumspannenden Netzwerks
von Künstlerinnen und Künstlern zu werden.
www.bucketfeet.com
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Text: Kurt Bütikofer
kunst am fuss
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kunst am fuss
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accessoires
Sexy Little Bag – nachhaltig, sozial, sexy
Wussten Sie, dass fast drei Viertel aller Büstenhalter, die Frauen
besitzen, nie getragen werden? Meist erst nach dem Kauf merkt frau,
dass der BH zu gross, zu klein, total unpassend, aber vor allem
unbequem ist. So fristet das gute Stück dann ein ungenutztes Dasein
zwischen seinesgleichen. Eigentlich schade und eine Verschwendung!
Das dachte sich auch Andreia Fernandes und so gründete
die Zürcherin das Label SLB, Sexy Little Bag. Die Idee:
Ungenutzte BHs und Bikinis werden gesammelt, um daraus
All­z weck­taschen im Miniaturformat – Nécessaires, Schminkbeutel oder Portemonnaies – herzustellen.
Hinter der Idee steckt aber nicht nur das Upcycling (siehe Box)
per se, sondern auch seine soziale Wirkung. Die Täschchen
werden auf dem sekundären Arbeitsmarkt produziert, etwa in
den Nähstuben der Caritas. So werden Migrantinnen und
Migranten, Flüchtlinge sowie Langzeitarbeitslose beschäftigt.
Zudem fliesst ein Teil des Nettoerlöses in soziale Projekte.
So wird das Leben des ehemals unnützen Wäschestücks nicht
einfach nur verlängert, sondern es hinterlässt auch einen
nachhaltigen Footprint mit sozialer Wirkung.
www.sexylittlebag.com
Ob Glamour oder Business, der Sexy Little Bag hütet jedes Geheimnis.
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Text: Lucia Franzen | Fotos: SLB
accessoires
Viel zu schade zum Wegwerfen. Als Sexy Little Bag erhalten die BHs ein zweites Leben.
Upcycling
Beim Upcycling (englisch up «hoch» und recycling «Wiederverwertung») werden Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in
neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen
Aufwertung. Die Wiederverwertung von bereits vorhandenem Material reduziert die Neuproduktion von Rohmaterialien.
Durch den Schwund der natürlichen Ressourcen und durch gesellschaftlichen Wandel gewinnt Upcycling an Bedeutung. Kosten­
einsparungen und neue Vermarktungsmöglichkeiten sind weitere Vorteile des Upcycling.
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E
NEU KLE
L
O
K
N
TIO
Die italienischen
Momente
im Leben:
De Rigo Vision.
[email protected]
www.derigo-dach.com
De Rigo Vision D.A.CH. GmbH
Babenhäuser Str. 50
63762 Großostheim
DEUTSCHLAND
Tel. 0800 564 014
NEYMAR JR #POLICELIFESTYLE
brillenmode
Police – Unverwechselbare Eyewear
Police, gegründet 1983 vom Unternehmen De Rigo Vision, steht
für erlesenes Design und starkes Image, inspiriert durch einen
amerikanischen «On the Road»-Lifestyle.
Im Laufe seiner Geschichte und Kollektionen führte Police stets
neue Details und Designelemente ein.
So etwa die blau verspiegelten Gläser, die in den Neun­ziger­
jahren sofort zum weltweiten Trend wurden, oder das
Markenzeichen, das sich vom ursprünglichen Adler zum
aktuellen Gothic-«P» entwickelte.
Trend: Pure Lines
Ein gewagtes Shield-Design mit einer Front komplett aus
verspiegeltem Glas für einen futuristischen Cyber-Look. Ein
Hingucker.
Die aktuelle Kollektion unter der Leitung von Enrico Furlan
verkörpert das Erbe der Marke und nimmt neue Trends
vorweg:
Trend: Back to …
Ein Tribut-Konzept an die Geschichte der Marke mit
viel­
facher Verwendung des «Flügel-Themas» am Bügel,
kombiniert mit klassischen Scheibenformen, wird in der
Modellfamilie Blackbird sowohl bei den Sonnenbrillen- als
auch bei den Korrektionsmodellen aufgegriffen.
Trend: Materic
«Soft Rubber»-Materialien auf der Front und den Bügeln
verleihen dem Style ein komplett neues Tragegefühl. Casual
Eyewear, ausgestattet mit vom Sport inspirierten Lösungen und
Details, die den Komfort erhöhen und einen sportiven Look
haben. Das auch durch den Brillenträger leicht anpassbare
Bügelsystem gibt es in der Sonnenbrillen- als auch in der
Korrektionskollektion.
Speed SPL 352.
www.derigo-dach.com
Flow SPL 339.
Blackbird SPL 354.
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brillenmode
Sportliche Akzente für
den Grossstadtdschungel
Seit über 125 Jahren entwickelt Julbo Sportsonnenbrillen und gehört
in diesem Bereich zu den führenden Herstellern. Dank des Knowhows im Bereich der Herstellung von Spritzguss-Kunststofffassungen
hat sich das französische Unternehmen in den letzten Jahren zudem
auf die Fertigung von Korrektionsbrillen spezialisiert.
Die «Life»-Kollektion für Männer ist ideal für sportlich Aktive,
die eine lässig-elegante Brille mit guter Performance und Stil
suchen. Auf der Silmo 2016 präsentiert Julbo zwei neue Linien
aus der Life-Kollektion mit vier Modellen.
Shaft und Wade – Sportstyle für den entspannten Alltag
Basierend auf der Sportbrillenerfahrung hat Julbo zwei spritzgegossene optische Modelle aus Kunststoff mit interessanten
Features für besten Komfort entwickelt: ultraleichte spritzgegossene Kunststoff-Konstruktion (Polyamid Rilsan G 850);
flexibel und widerstandsfähig gegen Chemikalien; Smart-Scharniere mit integriertem Flex für ein Höchstmass an Komfort und
Haltbarkeit; verstellbare Bügel mit Grip Tech.
Sportstile für den entspannten Alltag.
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brillenmode
Das Modell Cameron mit rechteckigem Metallgestell.
Cameron und Connor – Urbaner Stil trifft Sportswear
Die beiden Modelle basieren auf einer klassischen Konstruk­
tion, hergestellt mit traditionellen Materialien unter Einsatz von
Key-Technologien für besten Komfort: verstellbare Metallbügel
mit Grip Tech; Flex-Scharniere.
Gletscherbrille Explorer 2.0.
Explorer und Aerolite
Im Bereich der Sportbrillen gibt es zwei Highlights: Die
Gletscherbrille Explorer 2.0 überzeugt mit einem zeitgemässen,
schlankeren Design als der legendäre Vorgänger sowie
Gläsern mit maximaler Schutzkategorie und zahlreichen
weiteren Features. Die Unisex-Laufbrille Aerolite ist ideal
für Läufer mit schmalem Gesicht. Ihr «Fliegengewicht» macht
die Brille mit randloser Scheibe und selbsttönenden Gläsern
zum Non­plusultra bei allen Lichtverhältnissen.
Julbo auf der Silmo: Halle 6B / Stand 016
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Aerolite für Läufer mit schmalem Gesicht.
kleidermode
Für Grossstadtnomadinnen
Die neue Caren Pfleger-Kollektion überzeugt mit modernen,
zeitlosen und eleganten Looks. Die bewährte Kombination zwischen
Glamour und Sachlichkeit, Qualität und Schlichtheit.
Eine Zeit, in der globale Vernetzung zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist und in der es leichtfällt, uns überall auf
der Welt zu Hause zu fühlen, verlangt nach Mode, die diesen
dynamischen Lebensstil unterstützt. Caren Pfleger hat sich zur
Aufgabe gemacht, diesem Bedürfnis nachzukommen, indem
sie bewusst auf tragbare und leicht kombinierbare Lieblingsstücke in hoher Qualität setzt, die ihre Trägerin in einer
zeit­losen und femininen Eleganz erstrahlen lassen – wo auch
immer sie ist.
Der Caren Pfleger-Bestseller «Travel Wrap» aus hochwertigem
Kaschmir steht wie ein Sinnbild für moderne Grossstadtnomaden: Auf Reisen ist er ein streichelzarter Begleiter, während er
beim Flanieren durch Alleen und Gassen vor kühlen Herbstnächten schützt. Die Herbst/Winter-Kollektion 2016
spielt mit weiten Schnitten, welche die
weibliche Silhouette auf eine besondere
Weise hervorheben. Effortless Chic
durch hochwertige Materialien,
cleane Schnitte und perfekte
Passform, mit klaren Linien, sachlichen Farben und einem unbestechlichen Stilempfinden.
www.carenpfleger.com
Mütze, Schal und Sweater aus hochwertigem Cashmere.
Enara-Schal und Delaney Dress.
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SWISS EYEWEAR GROUP AG
044 533 48 71
[email protected]
ULTRA POLARIZED
THE ULTIMATE VISION & PROTECTION
brillenmode
Vielfältige Invu
Sonnenbrillen-Kollektion
Die neue Invu Sonnenbrillen-Kollektion 2017 besticht durch
ihre grosse Vielfalt: Die neuen modischen und kommerziellen
Frauen- und Männermodelle werden durch eine ganz neue
Sport- und Kinderkollektion ergänzt.
Die Invu Easyfit-Kollektion – Überbrillen in schlichtem Design –
rundet das Produktportfolio perfekt ab. Alle Brillen sind mit den
ultrapolarisierenden Gläsern ausgestattet und bieten somit
optimalen Tragekomfort. Invu überzeugt somit auch mit ihrer
jüngsten Kollektion durch hochwertiges Design und Schweizer
Qualität und fällt durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
bestimmt auch beim Endverbraucher positiv auf.
[email protected]
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brillenmode
Die DNA einer Ikone
Das Merkmal einer Ikone ist ihre Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln
und sich gleichzeitig selbst treu zu bleiben. Genau das zeichnet
die Modelle 649 und die Cellor von Persol aus, Kultaccessoires
des italienischen Designs, die heute, wie bereits in den 50er-Jahren,
von Hollywoodstars getragen werden.
Die Persol-Kollektion arbeitet mit Volumen und Strukturdetails
und setzt sich mit der mutigen Neuerfindung der beiden
Modelle auseinander. Das Ergebnis sind modische Korrekturund Sonnenbrillen, die all jene erobern werden, die für den
Heritage-Charme empfänglich sind, aber einen Hauch von
Modernität suchen.
Die Entwicklung der 649
Das Profil dieser Sonnenbrille aus Acetat und Metall ist das
einer modischen Neuauflage der kultigen Persol 649. Das neue
Design revolutioniert das Profil, das dünn und leicht wird und
sich auf die Front konzentriert, die sich durch die neue Version
des Victor-Flex-Stegs aus Metall auszeichnet.
Die Weiterentwicklung der Cellor
Die kultige Cellor – in deren Namen die charakteristische
Kombination von Cellulose und Oro (Gold) enthalten ist –
aktualisiert ihre Silhouette mit Klasse. Das Panthos Profil ist mit
einer neuen rechteckigen Form leichter geworden und verfeinert
die Linien der 50er-Jahre mit aktuellem und raffiniertem Charme.
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Neu ist auch der Steg mit gold- oder silberfarbenem Finish,
der mit einer Acetatpalette kombiniert wird.
www.persol.com
Europa-Park Rust:
Freizeit-Spass für die ganze Familie
Die Saison 2016 steht für den Freizeitpark ganz im Zeichen der Familie. Dafür sorgt besonders der
neue Themen­bereich «Irland – Welt der Kinder», der seit Juli mit vielen Attraktionen, einer
grossen Indoor-Spielewelt und neuen gastronomischen Angeboten das Highlight der neuen
Saison darstellt. Mit einer landestypischen und detailverliebten Gestaltung werden die kleinen
und grossen Gäste Irland von seiner schönsten Seite erleben können.
Mit «Happy Family» gibt es ein neues Film-Abenteuer im Magic Cinema 4D, auf der Young-StarAchterbahn «Pegasus Coastiality» erleben die Besucher eine schaurig-schöne «Happy Family»Animation und ein neues Jumping-Game von Mack Media sorgt zudem für beste Unterhaltung.
Die schnellste Rennserie der Welt rund um die Formel 1 mit einer ihrer legendärsten Strecken, dem Grand
Prix von Monaco, steht im Mittelpunkt der neuen «Won World»-Ausstellung in der Mercedes-Benz Hall.
Mehr als 100 Attraktionen und Shows sowie 14 europäische Themenbereiche auf 95 Hektar Fläche warten auf die
Besucher. Die fünf parkeigenen Erlebnishotels machen den Europa-Park zu einer einzigartigen Kurzreisedestination im
Dreiländereck Schweiz–Deutschland–Frankreich.
Freizeitspass zu jeder Jahreszeit
Seit mehr als zehn Jahren präsentiert sich der Europa-Park seinen Besuchern in vier wunderschön dekorierten Jahreszeiten. Das Frühjahr steht
ganz im Zeichen der Neuheiten, im Sommer versprechen erfrischende
Wasser­attraktionen abenteuerliche Abkühlung. 180 000 Kürbisse und
düstere Gestalten verleihen dem Park im Herbst eine mystische Atmosphäre. Zur Winteröffnung verwandelt sich Europas beliebtester Freizeitpark in ein faszinierendes Winterwunderland mit Tausenden von Christ­
bäumen, Lichterketten, winterlichen Attraktionen und weihnachtlichem
Showprogramm.
Der Europa-Park ist in der Sommersaison 2016 vom 19. März bis zum 6. November täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet (längere
Öffnungszeiten in der Hauptsaison). Infoline: 0848 37 37 37. Weitere Informationen auch unter www.europapark.de
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Wettbewerb: Zu gewinnen sind 3x ein Familieneintritt (4 Personen) in den Europapark Rust
Frage 1: In welcher italienischen Region wurde die Marke Cinque vor rund 30 Jahren gegründet?
❍ in Kalabrien
❍ in der Cinque Terre
❍ im Piemont
Frage 2: Wo betreibt Patrick Doggweiler seine Möbelwerkstatt?
❍ im Bata-Park / Möhlin
❍ im Bally-Park / Schönenwerd
❍ Toni-Areal / Zürich
Frage 3: Welche Wäschestücke sind Grundlagen der Sexy Little Bag?
❍ Unterhemden
❍ Socken
❍ BH’s und Bikinis
Vor- | Nachname
Strasse | Nr.PLZ | Ort E-Mail
Coupon ausschneiden und einsenden an: NZZ Fachmedien AG, Wettbewerb «design, trends & fashion», Maihofstr. 76, 6002 Luzern.
Fax 041 429 58 71. E-Mail: [email protected]. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
Es wird wieder ultimativ – aufregend, originell,
sensationell. Und einmalig startet die opti 2017 an
einem Samstag: Erleben Sie das Branchenereignis
opti in seiner ganzen Vielfalt an Trends und Technologien, Innovationen und Ideen, Wissen und Wow!
SAMSTAG – MONTAG
28. – 30. 01.2 017
MESSEGELÄNDE MÜNCHEN
www.opti.de