design, trends & fashion by Schweizer Optiker Kunden als Models bei Klarsicht Optik Gedruckt Individuelle Brillen Kunst am Fuss Bucketfeet Herbst 2016 editorial Brille und Technik Brillen sind seit je eine enge Verbindung zur Technik eingegangen. Schon die Fassung aus Horn, einem seit urdenklichen Zeiten verwendeten Material zur Herstellung von Sehhilfen, konnte nur durch handwerkliche Fähig keiten und technische Hilfsmittel so gestaltet werden, dass sie nicht im Gesicht drückte und zwickte. Die ersten Metallbrillen setzten die Fähigkeit voraus, Metall zu walzen und zu Draht weiterzuverarbeiten. Das liess sich im industriellen Stil tun – und das war praktisch und kostengünstig. Über das Erscheinungsbild der Träger machte man sich nicht so viele Gedanken – Hauptsache, die Leute konnten wieder gut sehen. Mit dem Aufkommen von Kunststoffen brach dann eine neue Ära an. Jetzt konnte man leichte und schöne Fassungen herstellen und der Weg zur Brille als Design-Stück war frei. Und heute haben die Konsumentinnen und Konsumenten wirklich die Qual der Wahl. Die schön designte und leichte Fassung sitzt wie angegossen – dem 3D-Druck sei Dank! Kurt Bütikofer Impressum «design, trends & fashion» erscheint zweimal jährlich (Frühling und Herbst) in einer Auflage von 6000 Exemplaren | Verlag NZZ Fachmedien AG, Renate Kucher, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Telefon +41 41 429 58 73, [email protected] | Redaktion Kurt Bütikofer, Telefon +41 44 929 14 29, [email protected] | Anzeigen Zürichsee Werbe AG, Daniel Baer, Telefon +41 79 338 89 18, [email protected]; Sandra Verardo, Telefon +41 44 928 56 35, [email protected] | Gestaltung Multicolor Print AG, Andrea Schürmann, Telefon +41 41 767 76 46, [email protected] | Druck Multicolor Print AG, Pius Erni, Telefon +41 41 767 76 49, [email protected] | Nachdruck der Beiträge nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Titelseite: Klarsicht Optik (Winterthur) führt jedes Jahr während des Albani-Festes ein Fotoshooting mit Kunden durch. Auf dem Titelbild trägt Sabine Pfändler die Sonnenbrille Svenja von Hamburg Eyewear. Sie liess sich mit Tochter Ella ablichten. (Foto: Urs Gerber) 3 StageOne, Zürich Oerlikon 2. & 3. Oktober 2016 www.hallofframes.ch Hauptsponsor: Partner: highlights 3d-druck 7 individuell, leicht, speziell 31kunst am fuss kleidermode bucketfeet 10 cinque 34accessoires accessoires 16 sexy little bag 19 für grossstadtnomadinnen paulibird – eine idee, ein label 41 kleidermode shooting ein event, der zusammenschweisst möbel 22 handfest statt virtuell brillenmode hilfsprojekt 12 15 28 37 39 43 45 25 brillen für bhutan voller durchblick mit «crystal clear» sol sol ito – eine stilgeschichte area 98: mehr als 20 jahre erfahrung police – unverwechselbare eyewear julbo – sportliche akzente vielfältige invu sonnenbrillen-kollektion die dna einer ikone wettbewerb 46 5 wetten, sie gewinnen …? WEIL SIE EINZIGARTIG SIND www.silhouette.com Titan Minimal Art Mod. 4535 60 6059 / © Silhouette fassungen aus dem drucker Individuell, leicht, speziell Die Brille aus dem 3D-Drucker ist kein Traum mehr. Immer mehr Hersteller – zumeist sind es Start-ups – sind in der Lage, individuell auf den Kopf der Träger massgeschneiderte Fassungen herzustellen. Nachdem zunächst die Drucktechnologie perfektioniert worden ist (s. Kasten), kann heute mit dem 3D-Scan der Kopf genau vermessen und die Fassung exakt angepasst werden. Als Pionier der neuen Technologie ist die Firma Hoet aus Belgien heute in der Lage, gedruckte Fassungen sogar in Titan herzustellen. Der vordere Teil besteht aus transparentem, wabenförmigem Titan für den Tragekomfort. Die Brillenbügel werden über ein Federsystem aus einer Memory-Titanlegierung befestigt. Benutzt man lediglich klassische Produktionstech niken, so ist es nahezu unmöglich, ähnliche Fassungen zu schaffen. Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Techniken benötigt die 3D-Drucktechnologie keine speziellen Werkzeuge für unterschiedliche Modelle und/oder Grössen. Eine digitale 3D-Zeichnung ist völlig ausreichend. Umweltfreundlich: Diese Technologie stellt Brillenfassungen ohne Resten her und verbraucht gleichzeitig sehr wenig Energie. Framelapp Bereits einen Schritt weiter als Hoet ist Framelapp. Die Firma aus Deutschland fertigt Fassungen ganz nach den Wünschen ihrer Kunden an: Diese können die Fassungskollektion im Optikergeschäft anschauen und dann individuell ihre Lieblingsfarbe, die Höhe und Breite der Gläser, die Stegweite und die Bügellänge wählen. Der Optiker macht die üblichen Messungen für die Glasstärke und vermisst den Kopf des Kunden mit einem 3D-Scanner. Seine Daten werden an Framelapp übermittelt und die Fassung von einem 3D-Drucker individuell angefertigt. Eine filigrane Struktur aus dem 3D-Drucker hält die Cabrio-Fassung DS4 von Hoet leicht und einmalig. 7 fassungen Der Optiker bestellt gleichzeitig die passenden Gläser. Bei der Abholung passt der Fachmann die Brille im Detail noch ganz genau an den Kopf an – und der Kunde, die Kundin verlässt das Geschäft mit einem absoluten Einzelstück. Die Fertigung erfolgt ausschliesslich in der eigenen Manufaktur in Taunusstein im Vordertaunus. Unter Verwendung der neuesten Fertigungstechnologien weisen die Materialien ein hohes Mass an Stabilität, Elastizität, Bruchfestigkeit, Formbestän digkeit und ein sehr geringes Gewicht auf. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Brillenfassung werden rund 30 Prozent Gewicht eingespart. Prolet debütiert Um Einzigartigkeit geht es den Machern des jungen Hamburger Labels Prolet Eyewear, denn sie kreieren Brillen, die definitiv nicht dem Mainstream entsprechen. Die Formenspiele der vorerst 20 Modelle reichen von schlicht bis auffällig und orientieren sich an einem neuen, urbanen Zeitgeist – weg vom nicht enden wollenden Retro-Trend. Das Design ihrer 3D-Brillen beschreiben die Hamburger Gründer als «kühn und zurückhaltend zugleich». Die so entstehenden Brillengestelle weisen eine enorme Festigkeit und Leichtigkeit auf. Sie werden im Anschluss veredelt: geglättet, gefärbt und montiert – alles von Hand in Hamburg. Jedes Modell lässt sich bereits vor dem Druck perfekt an jede Gesichtsform anpassen. 3D-Sportbrillen Die Seiko-XChanger-Sportbrille wurde mit Unterstützung von 3D-Druck hergestellt. Die Brille entstand in Zusammenarbeit zwischen Hoet Design Studio aus Belgien, dem belgischen 3D-Druck-Unternehmen Materialise und der Seiko Optical Europe GmbH. Die Fassungen der Sportbrillen sind besonders leicht und widerstandsfähig entworfen worden. Die Entwickler vereinten klassisches Brillendesign mit den Vorteilen additiver Fer tigungstechnologien. Das gewählte Material für die Brillen gestelle verfügt über eine seidenartige Molekularstruktur, welche stabiler als Azetat und leichter als Titan ist. Die Spezialfunktionen sind ein geprüftes Anti-Fog-Belüftungssystem, ein integrierter Mechanismus zum Austauschen der Gläser sowie Gläser mit hoher Krümmung für breitere Blick winkel. Zur Personalisierung und Flexibilität bieten die Brillengestelle drei unterschiedliche Neigungswinkel, Gestellgrössen und Bügellängen. Aufgrund des modularisierten Gestelldesigns besteht eine grosse Farbauswahl für einzelne Fassungskomponenten. Eine Brille wie ein Fanal. Rau und pur, unprätentiös und urban. Die Sportbrille, die mithilfe des 3D-Drucks entwickelt wurde. So preist das junge Label Prolet Eyewear ihre 3D-Druck-Fassungen Modular aufgebaut, können einzelne Fassungskomponenten an. Hier das Modell Feline. in unterschiedlichen Farben gewählt werden. 8 fassungen «Stimmungsbrille» aus dem 3D-Drucker Ein Student, Hipster, Musik- und jetzt auch 3D-Druck-Fan namens Bence aus Ungarn hat die sogenannte Mood-Sonnenbrille entwickelt, mit der man beim Musikhören in «neue Dimensionen» fliehen kann. Bence Agoston kommt aus Budapest und ist ihr Erfinder. Was das Besondere daran ist? Die Brille wurde erstens mit einem 3D-Drucker entwickelt und zweitens soll sie in der Lage sein, einen in «eine neue Dimension» zu versetzen. Die Brille im ultimativen Hipster-Look besteht eigentlich nur aus einem Rahmen, an dem mehrere bunte Gläser angebracht werden können. Sechs unterschiedliche Gläser mit kuriosen Mustern können so hintereinander genutzt werden, um die nötige Stimmung zu erzeugen. Jedes Glas filtert unterschiedliche Farben und erzeugt auf diese Weise die unterschiedlichsten Muster. Auf seiner Onlineplattform www.behance.net erklärt der Student, dass die Mood vor allem für Autofahrten bestens geeignet sei, um Musik angemessen und drogenfrei zu geniessen. Aus dem Fenster gucken und die Landschaften an sich vorbeiziehen lassen scheint eine wichtige Voraussetzung beim Tragen der Brille zu sein. Natürlich kann der Rahmen auch mit normalen, durchsichtigen Gläsern benutzt werden – denn sie sieht auch schick aus und man kann ja schliesslich nicht ständig «high» sein. Die Mood-Brillen sollen ganz neue Dimensionen beim Musikhören erschliessen. Text: Kurt Bütikofer Was sind 3D-Drucker? 3D-Drucker sind Drucker, mit denen sich dreidimensionale Objekte herstellen (drucken) lassen. Auf der Basis eines digitalen 3D-Modells (CAD-Datei) erstellt der 3D-Drucker im Schichtaufbauverfahren das Objekt. Für die Erstellung verwenden 3D-Drucker Filamente. Filamente sind üblicherweise Kunststoffe wie PLA und ABS, können aber auch Metall, organische Materialien oder Lebensmittel sein. 3D-Drucker gibt es in vielen Varianten, Grössen und Preisklassen. Es gibt 3D-Drucker für Privatanwender für unter 500 Euro und es gibt 3D-Drucker für die Industrie von über 100 000 Euro. Es gibt Geräte, die drucken mit Schokolade, andere mit Gold. Auch organische Substanzen lassen sich mit 3D-Druckern herstellen. Das Themenspektrum der 3D-Drucker ist unglaublich breit und kann in jedem seiner Themenbereiche weit in die Tiefe gehen. Die japanische Modekritikerin Misha Janette trägt eine Stilikone aus der 3D-Fassungskollektion von Ron Arad, die Fassung D906 One Liner. 9 kleidermode Cinque Die Marke Cinque wurde vor rund 30 Jahren in der Cinque Terre in Italien gegründet. Inspiriert von der mediterranen Umgebung und der lässigen italienischen Lebensweise entwickelte sich die Marke schnell zu einem progressiven Modelabel. Cinque entspricht dem Wesen des italienischen Lebensstils: innerlich leidenschaftlich und emotional, äusserlich stets smart und lässig. Der Lounge-Suit, ein Doppelreiher mit legerer Hose mit Bundfalten in Kombination mit knallgelbem Rollkragen pullover, ist relaxed und entspannt. Der Cinque Stil steht für Leidenschaft und Lässigkeit. Die Kollektion wird aber bei aller Leidenschaft für raffinierte Details niemals den Mode-Mut überstrapazieren. Ganz gleich, ob Frauen- oder Männermode, Freizeit- oder Businessoutfits, es herrscht die Ästhetik der Lässigkeit. Cinque hat ein freundschaftlich entspanntes Verhältnis zu den aktuellen Trends und bietet mit Preisen im oberen Mittelsegment ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Slim-Fit-Jogger mit lässigem T-Shirt in kernigem Blau. 10 Text: Kurt Bütikofer kleidermode Utility vereint sich mit Romantik zu Dark Romance: sportliche Velvet-Hose zu Seide. Als Neckwarmer ein Loop mit Zipper. Lounge-Suit kombiniert mit knallgelbem Rollkragenpullover. Feminine Blusen aus Strick und Shirt mit Denim und sportlich lässigen Hosen. 11 brillenmode Voller Durchblick mit «Crystal Clear» Klare Konturen, eine deutliche Formsprache und Transparenz sind Kennzeichen von minimalistischem Design, eine Rückbesinnung auf das Wesentliche begeistert momentan Ästheten auf der ganzen Welt. Schnell haben Brillenmodelle aus Plexiglas die Modewelt erobert und verleihen den aktuellen Streetstyles ein ganz besonderes Flair. Inspiriert vom modernen Design präsentiert Neubau Eyewear drei seiner beliebten Modelle in durchsichtigem «Crystal Clear». Georg, Linda und Isabella legen offen, was viele andere Brillen kaschieren. Sie zeigen die prägnanten Linien der Bügel, die Scharniere der Fassungen und nehmen damit den Puls der Zeit auf. Interessant wird es, wenn die moderne Cat-Eye Shape der Fassung Linda auf das transparente Material trifft. Sie setzt durch Femininität und stilistische Sicherheit das Gesicht ihrer Trägerin gekonnt in Szene. Linda ist ein Modell für die extravaganten Momente und verleiht auch dem Alltag eine besondere Note. Georg kennzeichnet sich durch seine maskuline, starke Form. Unangepasst, forsch und individuell – so lässt sich die Brille beschreiben, die ihren kreativen Ursprung in den urbanen Subkulturen der globalen Metropolen findet. Das Cat-Eye-Modell Linda für extravagante Momente. 12 brillenmode Georg: unangepasst, forsch und individuell. Die harmonische Isabella (T011) besticht durch ihren leichten Schwung, der die Brille feminin, zugleich urban daherkommen lässt. Detailverliebt bis zur Perfektion: Der obere Brillenrand schmiegt sich der Kontur der weiblichen Augenbraue an und schmeichelt dem Gesicht der Individualistin hinter der Brille. Die transparente Fassung wird selbstverständlich auch vom dezenten Neubau Eyewear Logo gekennzeichnet. Getreu dem Stil der Fassung ist es entspannt modisch. www.neubau.com Rückbesinnung auf das Wesentliche im Design liegt in der Zeit. 13 brillenmode Sol Sol Ito Eine Stilgeschichte in sieben Streichen (2016) Kaum hat sie dies angesehen, Muss sie sich gleich eingestehen: Qualität belebt den Sinn, Neoluxus ist Gewinn. In die Kreuz und in die Quer Prüft sie alle hin und her, Hebt sie auf und in die Höh’: Sind die chic, herrjemine, Handpoliert, sie an dem langen Dürren Ast des Baumes prangen! Sol Sol Ito-Designerinnen Monika Fink und Sandra Ja, ihr Hals wird bang und bänger, Kaufmann (v.l.n.r.), Zürich, September 2016. Verlangen wird ihr lang und länger. Mein’ alte Zeiten sind vorbei, Zukunft will ich: Die ist frei! Erster Streich Fliesset aus dem Aug’ ihr Tränen: All mein Hoffen, all mein Sehnen, Mancher gibt sich viele Müh’, Meines Lebens schönster Traum: Mit der Brille morgens früh; Sol Sol Ito liegt im Baum! Einesteils des Handys wegen, Um es sich ans Bett zu legen. Tiefbeglückt und sorgenleer Zweitens: Weil man dann und wann Geht sie zunächst hin und her, Bess’re Sicht geniessen kann. Nimmt dann alle von den Strängen, Drittens aber nimmt man auch Dass sie dort nicht länger hängen. Ihre Rahmen zum Gebrauch, Und mit neu gefasstem Blick Für Frisuren und Gefühle, Kehrt sie in die Welt zurück. Niemand zeigt sich gerne kühle. Seht, da ist die hübsche Bolte, Dieses war der erste Streich, Die das auch nicht gerne wollte: Doch der zweite folgt … Ihre Brillen, müder Schrei, Früher war sie noch dabei. Sol Sol Ito. Durch unsere Brille gesehen. Fink und Kaufmann dachten nun: Was ist hier jetzt wohl zu tun? Ganz geschwinde, eins, zwei, drei, Schneiden Acetat entzwei Fink und Kaufmann, Stück um Stück. Um den kleinen Finger – click! – Ins Scharnier der Hightech-Draht, Brillenkunst von Top-Format. Die Modelle, sehr genau, Legen sie zum Baum der Frau. 15 accessoires Paulibird – eine Idee, ein erfolgreiches Label Es war einmal ein Optiker … Die Geschichte des Kreativlabels Paulibird klingt wie ein Märchen. Begonnen hat sie vor fünf Jahren, als Maurice Schadowske seine Ausbildung zum Optiker absolvierte. Schon als Kind trug Maurice Brillen aus Acetat. Während seiner Ausbildung lernte er die Vorteile dieses Materials schätzen und lieben. Anders als andere synthetische Kunststoffarten ist Acetat absolut hautfreundlich und zeichnet sich durch seine Vielfalt an Farbmustern aus. So begann Maurice Schmuck aus Cellulose-Acetat herzustellen. Die besondere Idee, die Decks alter Skateboards zu verarbeiten, kam durch einen Freund. Dessen Wunsch, einen Ring aus dem ausgedienten Board zu kreieren, setzte Maurice sofort in die Tat um. Bereits nach dem ersten Versuch und dem begeisternden Ergebnis war klar, dass diese Kombination auch in Zukunft regelmässig zum Einsatz kommen wird. 2015 eröffnete Paulibird seine Werkstatt auf St. Pauli in Hamburg. Die grosse Kollektion wird ergänzt durch Sonder anfertigungen, welche nach persönlichen Wünschen exklusiv hergestellt werden. www.paulibird.com Speziell geschliffener Anhänger aus Cellulose-Acetat. 16 Text: Lucia Franzen accessoires Cellulose-Acetat Der Ursprung von Cellulose-Acetat liegt im späten 19. Jahrhundert. Seitdem wird diese Kunststoffart industriell in zwei Prozessen hergestellt. Die Basis des Stoffes sind Baumwollfasern, die aufgrund ihrer hohen Dichte sehr reissfest sind. Durch Zumischung von bestimmten weiteren Stoffen, Einhaltung von Temperaturen und Trocknungsphasen ergibt dies eine zähe Masse, die anschliessend eingefärbt wird. Diese farbige Platte wird, nach Abkühlung, in kleine Granulatstücke geschreddert und wiederum mit einer anderen Masse aus Cellulose-Acetat gewalzt. Je nach Kundenwunsch entstehen so unterschiedliche Muster in der Platte. Ohrringe aus Cellulose-Acetat in einer Dreiecksform geschliffen. Ring aus Cellulose-Acetat in einer runden Form geschliffen. Schmuckdesigner und Künstler Maurice Schadowske in Aktion. (Fotos: Paulibird) 17 shooting Ein Event, der zusammenschweisst Wenn Kunden und Lieferanten zu Freunden werden, ist das Fotoshooting bei Klarsicht. Vor sieben Jahren entstand aus einer spontanen Idee das Klarsicht Fotoshooting. Während des Winterthurer Albani-Fests, es soll das grösste wiederkehrende Strassenfest Europas sein, ist es für Läden ein Unmögliches, ihrem Tagesgeschäft nachzugehen. Stände verstellen die Eingänge und Essensgeruch liegt in der Luft. Den Laden ganz zu schliessen, war für Klarsicht Optik keine Option. Also startete der innovative Optiker einen Event am Event und es entstand das nunmehr traditionelle Fotoshooting. Was 2009 auf persönliche Einladung begann, ist heute ein Run auf die Plätze. Die einzige Regel ist «first come, first served». Ein Doodle organisiert die Termine, die Kunden-Models tragen sich selber ein; die Nachfrage war auch 2016 gross. Dadurch, dass prinzipiell alle aktuellen Kunden mitmachen können, ist die Werbung repräsentativ. Andrea Wendling Dieses Jahr lieferte Hamburg Eyewear die Fassungen und Wolfgang Kampf liess es sich nicht nehmen, die passenden Brillen fürs Foto selbst auszusuchen. Hamburg Eyewear ist keine Marke für Bling-Bling und Prestige. Vielmehr setzen die Hamburger auf vornehme Zurückhaltung und Understatement. Für Wolfgang Kampf ist es wichtig, qualitativ hochwertige und zeitlos schöne Brillen für Menschen, die ihren eigenen Kopf haben, zu kreieren. Jeder Mensch ist einzigartig und die Fassung soll diese Einzigartigkeit unterstreichen. Denn schliesslich ist es nicht die Brille, sondern der Mensch, der wahrgenommen werden soll. Die klarsicht-erprobte Visagistin Andrea Wendling schminkte … … und Urs Gerber knipste, was das Zeug hielt. Wolfgang Kampf 19 Urs Gerber shooting Gewinner sind alle: Klarsicht Optik bekommt tolle Fotos für ihre Werbekampagne, die Kunden, die exklusiven und professionellen Bilder von sich selbst und Hamburg Eyewear erlebt ihre Fassungen an echten Kunden und kann die Bilder ebenfalls frei nutzen. Klarsicht Optik führt das Fotoshooting mit ihren Kunden jedes Jahr mit einem anderen langjährigen Partner für Fassungen durch. Tanya Ramstöck: «Als Informatikerin arbeite ich in einer männer dominierten Umgebung. Ich finde es schön, mich mal ganz weiblich zu präsentieren.» (Fassung: Jana) Kurt Freihofer: «Ich führe das Coiffeur-Team Freihofer in Winterthur. Und diese Werbung ist auch Werbung für mich. Das nenne ich echtes Kooperationsmarketing.» (Fassung: Erik van der Fechte) Tori Walker: «Jetzt, wo ich weiss, dass es gar nicht so schlimm ist vor der Kamera zu stehen, überlege ich mir, Model zu werden.» (Fassung: Hanna) Louie Cielen: «Ich mach jetzt schon zum zweiten Mal mit und finde es einfach cool – vor allem, dass die Mädchen mit mir aufs Bild wollen.» (Fassung: Friedrich von Graffen) Tanya Ramstöck Kurt Freihofer Tori Walker Louie Cielen 20 shooting Monika Jäger: «Ich finde es ganz toll, wie Klarsicht das immer macht. Man muss ja den Laden trotz Albani geöffnet haben, da ist das doch eine super Idee. Die Stimmung ist gut und es ist eine energiegeladene positive Spannung im Laden. Das gibt so richtig frischen Wind. Und die coolen, aktuellen Fotos von mir sind ein Plus.» (Fassung: Maike) Peter Morof: «Ich finde es immer toll, echte Kunden in der Werbung zu sehen, und ich bin der Beweis, dass Klarsicht wirklich echte Kunden nimmt. Für mich ist das eine total neue Erfahrung. Ich bin noch nie von einer Stylistin geschminkt worden und auch noch professionell abge lichtet.» (Fassung: Friedrich von Graffen) Sabine Pfändler: «Beim letzten Shooting bin ich eher zufällig das offizielle Gesicht für Klarsicht geworden. Ich war auch schon auf der Bus-Werbung drauf. Inzwischen bin ich Mama geworden und meine kleine Ella wird wohl – bei den Augen der Eltern – bald auch zur Klarsicht-Kundin.» (Sonnenbrille: Svenja) Sabine Pfändler Peter Morof Monika Jäger 21 möbel Handfest statt virtuell Patrick Doggweiler hat nach einer Lehre als Möbelschreiner Innenarchitektur und Szenografie studiert. Bereits während seiner Ausbildung entwickelte er für sich und sein Umfeld Möbel. Für ihn steht das Möbel immer im Zusammenhang mit einer ganz bestimmten Person und einem Umfeld. Es ist damit ein Unikat mit seiner eigenen Geschichte. Diese beginnt oft mit einer Idee beim Kunden und seiner Wohnkultur. Dabei steht nicht das Ausgefallene und Auffallende im Mittelpunkt, sondern die bewusste Gestaltung, die auch ein Spiegel der Auftrag geber, ihrer Wohn- und/oder Arbeitswelt ist. Gestalter und Kunden entwickeln und diskutieren daher verschiedene Möglichkeiten. «Denn ich möchte, dass meine Möbel die Identität von Räumen aufnehmen und mitprägen», wie Patrick Doggweiler schreibt. «Einige Möbel dienen uns als praktische Alltagsobjekte und überzeugen durch ihre Zurückhaltung, während andere sich eindrucksvoll ins Zentrum rücken. In jedem Fall ist die sorg fältige Gestaltung immer wieder eine Herausforderung, die Kreativität, Geduld und Geschick erfordert. Meine Kunden wissen diese Arbeit zu schätzen und zeigen mir damit auch eine grundsätzliche Anerkennung und Wertschätzung des Handwerks als zeitgemässem Gegenmodell zur industriellen Massenproduktion.» «Mir scheint, dass in unserer zunehmend virtuellen Zeit ein Bedürfnis nach Materialität aufkommt. Über das Material kommt ein Stück Umwelt zu uns ins Zimmer. Besonders ein derart ursprünglicher Stoff wie das Holz eines gewachsenen Baumes mit seiner ansprechenden Maserung, seinem Geruch und Klang hat viel zu erzählen.» Seit 2014 betreibt Patrick Doggweiler im Bata-Park in Möhlin seine eigene Möbelwerkstatt. Dort, wo früher in der Schuhfabrik Bata in grossen Hallen Schuhe für die Massen hergestellt wurden, entstehen nun individuelle Einzelstücke. www.doggweiler.ch Patrick Doggweiler, eidg. dipl. Möbelschreiner, Innenarchitekt FH. 22 Text: Kurt Bütikofer | Fotos: Patrick Doggweiler möbel Corpus mit Innenleben (Nussbaum massiv, Beine: Stahl roh). 23 Tigernest (Taktshang), das berühmteste buddhistische Kloster in Bhutan (3120 m ü. M) hilfsprojekt Brillen für Bhutan Es war wie so vieles im Leben: Zufall. Ich lernte Bhutan Ende der 90er-Jahre kennen. Das Land und seine Leute faszinierten mich auf Anhieb. Ich spürte eine Verbundenheit, etwas Besonderes und empfand Bhutan als Land, das mir auf eigenartige Weise sehr vertraut war. Jeder hat seinen Ort, hat seine Orte auf dieser Welt. Ich habe meinen in Bhutan. Ganz am Anfang wollte ich nur eine Schachtel mit Brillen bei einer lokalen Hilfsorganisation abgeben. Der DEZA-Verantwortliche konnte mich davon überzeugen, die Brillen mit einem eigenen Projekt direkt den Menschen abzugeben. Wieso Dagapela? Die lokalen Ophthalmologen studieren in Indien oder Australien und müssen sich nach ihrer Rückkehr die Sporen in Regional spitälern des Landes abverdienen. Sie sind auch verpflichtet, an landesweiten Eyecamps teilzunehmen. So war es das Sinnvollste, dass ich meinen Beitrag in einem dieser Eyecamps Im Zentrum von Dagapela. 25 hilfsprojekt Nach der Katarakt-OP im Spital von Dagapela. Kampf um eine Refraktion beim technischen Optiker. leisten würde. Ich wählte dafür bewusst einen Ort, der fernab touristischer Routen liegt, wo sich Menschen mit überaus ein fachen Lebensverhältnissen herumschlagen müssen. Dagapela liegt im zentralen Süden des Landes. Um dort hinzukommen, braucht man etwa acht Autostunden auf zum Teil sehr abenteuerlichen Autopisten. Dort konnten wir uns einem Camp mit sechs Ophthalmologen und einem technischen Optiker anschliessen. in Kauf nehmen mussten. Ich erinnere mich an einen Mann, der zwei Tage lang unterwegs war und mit seiner Wolldecke im Wald übernachtete, bis wir auch ihm mit einer Fertiglesebrille von +2.50 dpt helfen konnten. Das Ziel war, die Brillen kostenlos abzugeben. Für Bifokal-, Progressiv-, Photochrom-, Lentikular-Gläser verrechneten wir einen bescheidenen Obulus, der dem Optiker vor Ort zugutekam. Diese Gläser bestellten wir direkt in Indien. Was war unsere Aufgabe? Unsere Rolle bestand darin, Menschen mit Fassungen und Gläsern zu versorgen. Wir hatten pro Tag ungefähr 50 Kontakte. Kontakte mit Menschen, die meistens einen sehr langen Weg hinter sich hatten und vor Ort schier endlose Wartezeiten Buddhistische Zeremonie im Kloster von Punakha. Ein riesiger Erfolg Mit so vielen Menschen hatten wir schlicht nicht gerechnet und waren vom Ansturm völlig überrascht. Eigentlich wäre der Einsatz im Spital für fünf Tage eingeplant gewesen, aber bereits nach vier mussten wir den Einsatz beenden. Wir hatten nur noch rund 40 Fassungen übrig. Gläser hatten wir zwar noch, aber die richtigen Korrekturen fehlten. Zudem mussten ja noch etwa 160 Brillen in der Optikwerkstatt in Thimphu verglast und danach vor Ort in Dagapela wieder übergeben werden! Meine eingerechneten 21 Tage Aufenthalt vergingen wie im Flug. Geben und Nehmen Ich werde die Freude eines Lama, der aus einem sehr armen Kloster zu uns kam, nie mehr vergessen. Ich konnte ihm eine getragene transparente Starck-Kundenbrille einfach so weitergeben. Oder die junge, ungefähr 15-jährige Frau, die mit einer Myopie von –15 dpt und einer völlig havarierten Brille zu mir kam, und für die ich einfach keine geeignete Fassung mehr hatte. Trotz meines Hinweises, dass die noch vorhandenen Fassungen alle viel zu gross für sie wären, wollte sie eine dieser schönen Brillen haben. Es gelang uns, mit Lentikular-Gläsern das Schlimmste zu verhindern. Sie war überglücklich, etwas stolz sogar und sehr dankbar, wie auch die Spitalköchin, die ohne Brille zufrieden unterwegs war und nach der Refraktion mit einem Rezept von –7.00 dpt dastand. Nur schon eine 26 hilfsprojekt Zufriedenes 15-jähriges Mädchen mit –15 dpt. und Superlenti-Gläsern und Kundin mit neuer Brille. einfache Fertiglesebrille konnte einigen eine überglückliche Zufriedenheit verschaffen. Was bleibt? Ein einmalig schönes, reiches Erlebnis. Eine Erfahrung, die es so wohl kein zweites Mal gibt, und die Begegnung mit herzlichen, überaus gastfreundlichen Menschen. Der Optiker, welcher mit uns die ganze Zeit zusammenarbeitete, war all gemein sehr wissbegierig und kontaktiert mich noch heute fast einmal pro Woche, immer, wenn er eine technische Frage hat. Ich beantworte sie ihm jeweils sehr gerne. Die Geschichte ist also gar nicht abgeschlossen – sie geht laufend weiter. Wer weiss, vielleicht bald wieder in Bhutan? Die Förderer und Unterstützer –DEZA, Büro in Bhutan SDC, Matthias Meier / Bewilligungen, Vermittlungen, Fahrer, Fahrzeug, Motivation –Rodenstock Schweiz AG, Martin Schütz / Fassungen und Gläser –Alpenglühn Handels GmbH, Markus Moser / Fassungen ic! berlin –Beck Optikhandel GmbH, Kleinteile und Fertiglesebrillen –Alpenglühn Zürich, Fassungen, Kleinteile, Werkzeuge, Vorbereitungsarbeiten –Ram Dorji Tamang / Fahrer, Guide, Übersetzer –Brothers Optical Thimphu, Mr. Mom Bdr Tiwari / Werkstattarbeiten, Brillenabgabe, Gläser –Dr. Deki und ihr Team, Thimphu Hospital –Royal Goverment of Bhutan / Department of Immigration, Ministry of Home and Cultural Affairs Kunde mit neuer Brille. Ein ganz grosses Dankeschön an alle! Text: Kai Müller | Fotos: Gino Granieri, Granieri Fotodesign 27 Meine älteste Kundin. brillenmode Area 98: Mehr als 20 Jahre Erfahrung Area 98 Srl ist ein Unternehmen mit mehr als zwanzigjähriger Erfahrung in Brillenherstellung und Design mit Sitz in Italien. Dynamik, Produktkultur, Design auf internationaler Ebene, Anbieter exklusiver und Eigenmarken, ein breites Produktangebot und starke Verbundenheit zum Ursprungsgebiet: Diese Elemente machen die Firma mit Geschäftssitz Pavia di Udine zu einem originellen Unternehmen im Bereich der Eyewear. Wie in ganz Europa wurde das Vertriebsnetz auch in der Schweiz ausgebaut und liegt in den Händen der beiden Partner Auf den Spuren des Fernen Ostens Coco Song, das sind kreative Brillenfassungen auf den geheimnisvollen Spuren des Fernen Ostens. Exklusive Acetate werden mit kostbaren Elementen wie Seide, getrockneten Blüten, Federn, Halbedelsteinen, Metallverzierungen oder Emaille kombiniert. im Vertrieb: Hermann Geiger (deutsch- und französischsprachige Schweiz) und Antonella Marzo (Tessin). Clean Thing wird durch seine extravaganten Farbkombinationen und seine dekorativen Details zu etwas ganz Besonderem. Eine zarte, auf Seide eingebettete Feder ist in die Acetate des Brillenrahmens eingearbeitet. Das Modell wird durch die Verzierung mit Pietra Dura und Halbedelsteinen «gekrönt». 28 brillenmode Das Modell RR023 von Robert Rüdger mit Panto-Design und Nasensteg in Schlüsselform bezieht den originellen Charakter aus den Materialien: Mittelteil aus Horn, Bügel aus Holz. La Matta Übertreibung mit Stil: La-Matta-Brillen glänzen durch kräftige, bezaubernde Farben, die Ausdruck einer starken Persönlichkeit sind. Ob gefleckt, im Tiger- oder Leopardenmuster: als farbliche Inspirationsquelle scheint die Wildnis zu dienen. Die kleinen Details und die originellen Verzierungen machen die Brillen erst zu dem, was sie sind. Robert Rüdger Die geschichtsträchtige österreichische Marke kehrt mit einer Herrenbrillen-Kollektion auf die internationale Bühne zurück, die durch ihre Schlichtheit und Eleganz überzeugt und gleichzeitig nur so vor Persönlichkeit strotzt. Aus wertvollen Materialien wie Holz, Horn und Titan entstehen klassische Fassungen in schlichten Farben. Erlesene Details und exklusive Anfertigung unterstreichen die entschlossene Ausstrahlung eines jeden Mannes, der sie trägt. Unterschiedliche Motive mit zarter Raffinesse zu verbinden ist eine besondere Stärke der Marke La Matta; das Modell LM3180 liefert dafür einen eindrucksvollen Beweis. einem schlichten und strengen Frontteil ermöglichen es den Kaos Das neue Jahrhundert hat der Welt der Mode weder eindeutige Zeichen gegeben noch Trends gesetzt; auch nicht was die Farbwahl betrifft: Es herrscht Chaos. Die scheinbar unkoordinierten, zufällig entstandenen Kombinationen sind jedoch in Wirklichkeit Ausdruck einer neuen Form künstlerischer Freiheit: Die Freiheit, Farben zu interpretieren und zu kombinieren. Daraus ist Kaos entstanden: nie banal, immer farbenfroh, originell und fröhlich. Bügeln, eine gewollte Linearität entstehen zu lassen. www.area98.it Geometrische Muster und kaleidoskopartige Effekte prägen das Modell KK382. Der rechteckige Schnitt in Verbindung mit 29 In Korrektion erhältlich. ABGEBILDETES MODELL: VENUS POOLS Farbe. Klarheit. Detail. Maui Jim hat es sich zum Ziel gesetzt mehr Farbe in Ihr Leben zu bringen. Unsere Gläser sorgen für eine klare Sicht, reduzieren störende Blendung und verstärken die Wahrnehmungstiefe. Maui Jim Sonnenbrillen verändern zwar nicht die Welt - wohl aber wie Sie sie sehen werden. Alle Sonnenbrillen von Maui Jim werden von der The Skin Cancer Foundation als effektiver UV-Filter für unsere Augen und die Hautpartie um unsere Augen empfohlen. Weitere Informationen: Maui Jim Germany GmbH Tel. +49 (0) 531 121750 - Agi Shala Tel. +41 (0) 78 914 14 14 ©2016 Maui Jim, Inc. kunst am fuss Bucketfeet Raaja Nemani lernte auf seinen Reisen als Rucksacktourist in Argentinien im Jahr 2008 den Künstler Aaron Firestein kennen. Dieser bemühte sich damals darum, den Strassenkünstlern ein breiteres Publikum zu verschaffen. Schnell wurden die beiden Freunde. Bevor Raaja weiterreiste, bemalte Aaron dessen Segeltuchschuhe. Auf seinen weiteren Reisen wurde Raaja immer wieder auf diese Schuhe angesprochen, denn es waren Schuhe, die eine Geschichte erzählten. Zwei Jahre später gründeten die Freunde Bucketfeet mit dem Ziel, Begegnungen und Verbindungen durch die universelle Sprache der Kunst zu schaffen. Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt haben die Möglichkeit, Zeichnungen und Kunstwerke auf BucketfeetSchuhen zu präsentieren. So profitieren sie einerseits finanziell vom Erlös der verkauften Schuhe; andererseits wird ihnen ermöglicht, ihre Geschichten und Gedanken mit der Welt zu teilen und Bestandteil eines weltumspannenden Netzwerks von Künstlerinnen und Künstlern zu werden. www.bucketfeet.com 31 Text: Kurt Bütikofer kunst am fuss 32 kunst am fuss 33 accessoires Sexy Little Bag – nachhaltig, sozial, sexy Wussten Sie, dass fast drei Viertel aller Büstenhalter, die Frauen besitzen, nie getragen werden? Meist erst nach dem Kauf merkt frau, dass der BH zu gross, zu klein, total unpassend, aber vor allem unbequem ist. So fristet das gute Stück dann ein ungenutztes Dasein zwischen seinesgleichen. Eigentlich schade und eine Verschwendung! Das dachte sich auch Andreia Fernandes und so gründete die Zürcherin das Label SLB, Sexy Little Bag. Die Idee: Ungenutzte BHs und Bikinis werden gesammelt, um daraus Allz wecktaschen im Miniaturformat – Nécessaires, Schminkbeutel oder Portemonnaies – herzustellen. Hinter der Idee steckt aber nicht nur das Upcycling (siehe Box) per se, sondern auch seine soziale Wirkung. Die Täschchen werden auf dem sekundären Arbeitsmarkt produziert, etwa in den Nähstuben der Caritas. So werden Migrantinnen und Migranten, Flüchtlinge sowie Langzeitarbeitslose beschäftigt. Zudem fliesst ein Teil des Nettoerlöses in soziale Projekte. So wird das Leben des ehemals unnützen Wäschestücks nicht einfach nur verlängert, sondern es hinterlässt auch einen nachhaltigen Footprint mit sozialer Wirkung. www.sexylittlebag.com Ob Glamour oder Business, der Sexy Little Bag hütet jedes Geheimnis. 34 Text: Lucia Franzen | Fotos: SLB accessoires Viel zu schade zum Wegwerfen. Als Sexy Little Bag erhalten die BHs ein zweites Leben. Upcycling Beim Upcycling (englisch up «hoch» und recycling «Wiederverwertung») werden Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung. Die Wiederverwertung von bereits vorhandenem Material reduziert die Neuproduktion von Rohmaterialien. Durch den Schwund der natürlichen Ressourcen und durch gesellschaftlichen Wandel gewinnt Upcycling an Bedeutung. Kosten einsparungen und neue Vermarktungsmöglichkeiten sind weitere Vorteile des Upcycling. 35 E NEU KLE L O K N TIO Die italienischen Momente im Leben: De Rigo Vision. [email protected] www.derigo-dach.com De Rigo Vision D.A.CH. GmbH Babenhäuser Str. 50 63762 Großostheim DEUTSCHLAND Tel. 0800 564 014 NEYMAR JR #POLICELIFESTYLE brillenmode Police – Unverwechselbare Eyewear Police, gegründet 1983 vom Unternehmen De Rigo Vision, steht für erlesenes Design und starkes Image, inspiriert durch einen amerikanischen «On the Road»-Lifestyle. Im Laufe seiner Geschichte und Kollektionen führte Police stets neue Details und Designelemente ein. So etwa die blau verspiegelten Gläser, die in den Neunziger jahren sofort zum weltweiten Trend wurden, oder das Markenzeichen, das sich vom ursprünglichen Adler zum aktuellen Gothic-«P» entwickelte. Trend: Pure Lines Ein gewagtes Shield-Design mit einer Front komplett aus verspiegeltem Glas für einen futuristischen Cyber-Look. Ein Hingucker. Die aktuelle Kollektion unter der Leitung von Enrico Furlan verkörpert das Erbe der Marke und nimmt neue Trends vorweg: Trend: Back to … Ein Tribut-Konzept an die Geschichte der Marke mit viel facher Verwendung des «Flügel-Themas» am Bügel, kombiniert mit klassischen Scheibenformen, wird in der Modellfamilie Blackbird sowohl bei den Sonnenbrillen- als auch bei den Korrektionsmodellen aufgegriffen. Trend: Materic «Soft Rubber»-Materialien auf der Front und den Bügeln verleihen dem Style ein komplett neues Tragegefühl. Casual Eyewear, ausgestattet mit vom Sport inspirierten Lösungen und Details, die den Komfort erhöhen und einen sportiven Look haben. Das auch durch den Brillenträger leicht anpassbare Bügelsystem gibt es in der Sonnenbrillen- als auch in der Korrektionskollektion. Speed SPL 352. www.derigo-dach.com Flow SPL 339. Blackbird SPL 354. 37 brillenmode Sportliche Akzente für den Grossstadtdschungel Seit über 125 Jahren entwickelt Julbo Sportsonnenbrillen und gehört in diesem Bereich zu den führenden Herstellern. Dank des Knowhows im Bereich der Herstellung von Spritzguss-Kunststofffassungen hat sich das französische Unternehmen in den letzten Jahren zudem auf die Fertigung von Korrektionsbrillen spezialisiert. Die «Life»-Kollektion für Männer ist ideal für sportlich Aktive, die eine lässig-elegante Brille mit guter Performance und Stil suchen. Auf der Silmo 2016 präsentiert Julbo zwei neue Linien aus der Life-Kollektion mit vier Modellen. Shaft und Wade – Sportstyle für den entspannten Alltag Basierend auf der Sportbrillenerfahrung hat Julbo zwei spritzgegossene optische Modelle aus Kunststoff mit interessanten Features für besten Komfort entwickelt: ultraleichte spritzgegossene Kunststoff-Konstruktion (Polyamid Rilsan G 850); flexibel und widerstandsfähig gegen Chemikalien; Smart-Scharniere mit integriertem Flex für ein Höchstmass an Komfort und Haltbarkeit; verstellbare Bügel mit Grip Tech. Sportstile für den entspannten Alltag. 39 brillenmode Das Modell Cameron mit rechteckigem Metallgestell. Cameron und Connor – Urbaner Stil trifft Sportswear Die beiden Modelle basieren auf einer klassischen Konstruk tion, hergestellt mit traditionellen Materialien unter Einsatz von Key-Technologien für besten Komfort: verstellbare Metallbügel mit Grip Tech; Flex-Scharniere. Gletscherbrille Explorer 2.0. Explorer und Aerolite Im Bereich der Sportbrillen gibt es zwei Highlights: Die Gletscherbrille Explorer 2.0 überzeugt mit einem zeitgemässen, schlankeren Design als der legendäre Vorgänger sowie Gläsern mit maximaler Schutzkategorie und zahlreichen weiteren Features. Die Unisex-Laufbrille Aerolite ist ideal für Läufer mit schmalem Gesicht. Ihr «Fliegengewicht» macht die Brille mit randloser Scheibe und selbsttönenden Gläsern zum Nonplusultra bei allen Lichtverhältnissen. Julbo auf der Silmo: Halle 6B / Stand 016 40 Aerolite für Läufer mit schmalem Gesicht. kleidermode Für Grossstadtnomadinnen Die neue Caren Pfleger-Kollektion überzeugt mit modernen, zeitlosen und eleganten Looks. Die bewährte Kombination zwischen Glamour und Sachlichkeit, Qualität und Schlichtheit. Eine Zeit, in der globale Vernetzung zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist und in der es leichtfällt, uns überall auf der Welt zu Hause zu fühlen, verlangt nach Mode, die diesen dynamischen Lebensstil unterstützt. Caren Pfleger hat sich zur Aufgabe gemacht, diesem Bedürfnis nachzukommen, indem sie bewusst auf tragbare und leicht kombinierbare Lieblingsstücke in hoher Qualität setzt, die ihre Trägerin in einer zeitlosen und femininen Eleganz erstrahlen lassen – wo auch immer sie ist. Der Caren Pfleger-Bestseller «Travel Wrap» aus hochwertigem Kaschmir steht wie ein Sinnbild für moderne Grossstadtnomaden: Auf Reisen ist er ein streichelzarter Begleiter, während er beim Flanieren durch Alleen und Gassen vor kühlen Herbstnächten schützt. Die Herbst/Winter-Kollektion 2016 spielt mit weiten Schnitten, welche die weibliche Silhouette auf eine besondere Weise hervorheben. Effortless Chic durch hochwertige Materialien, cleane Schnitte und perfekte Passform, mit klaren Linien, sachlichen Farben und einem unbestechlichen Stilempfinden. www.carenpfleger.com Mütze, Schal und Sweater aus hochwertigem Cashmere. Enara-Schal und Delaney Dress. 41 SWISS EYEWEAR GROUP AG 044 533 48 71 [email protected] ULTRA POLARIZED THE ULTIMATE VISION & PROTECTION brillenmode Vielfältige Invu Sonnenbrillen-Kollektion Die neue Invu Sonnenbrillen-Kollektion 2017 besticht durch ihre grosse Vielfalt: Die neuen modischen und kommerziellen Frauen- und Männermodelle werden durch eine ganz neue Sport- und Kinderkollektion ergänzt. Die Invu Easyfit-Kollektion – Überbrillen in schlichtem Design – rundet das Produktportfolio perfekt ab. Alle Brillen sind mit den ultrapolarisierenden Gläsern ausgestattet und bieten somit optimalen Tragekomfort. Invu überzeugt somit auch mit ihrer jüngsten Kollektion durch hochwertiges Design und Schweizer Qualität und fällt durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bestimmt auch beim Endverbraucher positiv auf. [email protected] 43 brillenmode Die DNA einer Ikone Das Merkmal einer Ikone ist ihre Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln und sich gleichzeitig selbst treu zu bleiben. Genau das zeichnet die Modelle 649 und die Cellor von Persol aus, Kultaccessoires des italienischen Designs, die heute, wie bereits in den 50er-Jahren, von Hollywoodstars getragen werden. Die Persol-Kollektion arbeitet mit Volumen und Strukturdetails und setzt sich mit der mutigen Neuerfindung der beiden Modelle auseinander. Das Ergebnis sind modische Korrekturund Sonnenbrillen, die all jene erobern werden, die für den Heritage-Charme empfänglich sind, aber einen Hauch von Modernität suchen. Die Entwicklung der 649 Das Profil dieser Sonnenbrille aus Acetat und Metall ist das einer modischen Neuauflage der kultigen Persol 649. Das neue Design revolutioniert das Profil, das dünn und leicht wird und sich auf die Front konzentriert, die sich durch die neue Version des Victor-Flex-Stegs aus Metall auszeichnet. Die Weiterentwicklung der Cellor Die kultige Cellor – in deren Namen die charakteristische Kombination von Cellulose und Oro (Gold) enthalten ist – aktualisiert ihre Silhouette mit Klasse. Das Panthos Profil ist mit einer neuen rechteckigen Form leichter geworden und verfeinert die Linien der 50er-Jahre mit aktuellem und raffiniertem Charme. 45 Neu ist auch der Steg mit gold- oder silberfarbenem Finish, der mit einer Acetatpalette kombiniert wird. www.persol.com Europa-Park Rust: Freizeit-Spass für die ganze Familie Die Saison 2016 steht für den Freizeitpark ganz im Zeichen der Familie. Dafür sorgt besonders der neue Themenbereich «Irland – Welt der Kinder», der seit Juli mit vielen Attraktionen, einer grossen Indoor-Spielewelt und neuen gastronomischen Angeboten das Highlight der neuen Saison darstellt. Mit einer landestypischen und detailverliebten Gestaltung werden die kleinen und grossen Gäste Irland von seiner schönsten Seite erleben können. Mit «Happy Family» gibt es ein neues Film-Abenteuer im Magic Cinema 4D, auf der Young-StarAchterbahn «Pegasus Coastiality» erleben die Besucher eine schaurig-schöne «Happy Family»Animation und ein neues Jumping-Game von Mack Media sorgt zudem für beste Unterhaltung. Die schnellste Rennserie der Welt rund um die Formel 1 mit einer ihrer legendärsten Strecken, dem Grand Prix von Monaco, steht im Mittelpunkt der neuen «Won World»-Ausstellung in der Mercedes-Benz Hall. Mehr als 100 Attraktionen und Shows sowie 14 europäische Themenbereiche auf 95 Hektar Fläche warten auf die Besucher. Die fünf parkeigenen Erlebnishotels machen den Europa-Park zu einer einzigartigen Kurzreisedestination im Dreiländereck Schweiz–Deutschland–Frankreich. Freizeitspass zu jeder Jahreszeit Seit mehr als zehn Jahren präsentiert sich der Europa-Park seinen Besuchern in vier wunderschön dekorierten Jahreszeiten. Das Frühjahr steht ganz im Zeichen der Neuheiten, im Sommer versprechen erfrischende Wasserattraktionen abenteuerliche Abkühlung. 180 000 Kürbisse und düstere Gestalten verleihen dem Park im Herbst eine mystische Atmosphäre. Zur Winteröffnung verwandelt sich Europas beliebtester Freizeitpark in ein faszinierendes Winterwunderland mit Tausenden von Christ bäumen, Lichterketten, winterlichen Attraktionen und weihnachtlichem Showprogramm. Der Europa-Park ist in der Sommersaison 2016 vom 19. März bis zum 6. November täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet (längere Öffnungszeiten in der Hauptsaison). Infoline: 0848 37 37 37. Weitere Informationen auch unter www.europapark.de ✁ Wettbewerb: Zu gewinnen sind 3x ein Familieneintritt (4 Personen) in den Europapark Rust Frage 1: In welcher italienischen Region wurde die Marke Cinque vor rund 30 Jahren gegründet? ❍ in Kalabrien ❍ in der Cinque Terre ❍ im Piemont Frage 2: Wo betreibt Patrick Doggweiler seine Möbelwerkstatt? ❍ im Bata-Park / Möhlin ❍ im Bally-Park / Schönenwerd ❍ Toni-Areal / Zürich Frage 3: Welche Wäschestücke sind Grundlagen der Sexy Little Bag? ❍ Unterhemden ❍ Socken ❍ BH’s und Bikinis Vor- | Nachname Strasse | Nr.PLZ | Ort E-Mail Coupon ausschneiden und einsenden an: NZZ Fachmedien AG, Wettbewerb «design, trends & fashion», Maihofstr. 76, 6002 Luzern. Fax 041 429 58 71. E-Mail: [email protected]. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Es wird wieder ultimativ – aufregend, originell, sensationell. Und einmalig startet die opti 2017 an einem Samstag: Erleben Sie das Branchenereignis opti in seiner ganzen Vielfalt an Trends und Technologien, Innovationen und Ideen, Wissen und Wow! SAMSTAG – MONTAG 28. – 30. 01.2 017 MESSEGELÄNDE MÜNCHEN www.opti.de
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