Filmdaten Gladiator (Film) Deutscher Titel: Gladiator Originaltitel: Gladiator Produktionsland: UK, USA Erscheinungsjahr: 2000 Gladiator ist ein mit fünf Oscars prämierter Film aus dem Jahr 2000. Er wurde von Ridley Scott gedreht und spielte weltweit ca. 450 Millionen US- Länge (PALDVD): 149 / Special Extended Edition: 164 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Dollar ein. Allein in Deutschland haben ihn bis Anfang 2001 rund 3,4 Millionen Menschen im Kino gesehen. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Handlung 2 Beschreibung 3 Film und historische Fakten o 3.1 Inszenierung o 3.2 Architektur o 3.3 Kostüme und Ausstattung o 3.4 Geschichte o 3.5 Sprache o 3.6 Wertung 4 Erfolg 5 Kritiken Stab Regie: Ridley Scott Drehbuch: David Franzoni, John Logan, William Nicholson Produktion: David Franzoni, Branko Lustig, Douglas Wick Musik: Djivan Gasparyan, Lisa Gerrard, Hans Zimmer Kamera: John Mathieson Schnitt: Pietro Scalia Handlung Im Mittelpunkt des Filmes steht der erfolgreiche Besetzung und hoch geschätzte römische Feldherr Maximus Decimus Meridius zur Zeit des Kaisers Mark Aurel. Er steht treu zu seinem Kaiser und wird von Mark Aurel als dessen Nachfolger ausersehen. Mark Aurels Sohn Commodus wird ins Feldlager nach Germanien befohlen und erfährt von seinem Vater, dass er in der Thronfolge übergangen wird. Bitter davon enttäuscht erstickt Commodus seinen Russell Crowe als Maximus Joaquin Phoenix als Commodus Connie Nielsen als Lucilla Oliver Reed als Proximo Richard Harris als Marcus Aurelius Derek Jacobi als Gracchus Djimon Hounsou als Juba David Schofield als Falco John Shrapnel als Gaius Tomas Arana als Quintus Ralf Möller als Hagen Spencer Treat Clark als eigenen Vater, bemäntelt dessen Tod als natürlich und erhebt sich selbst zum römischen Kaiser. Maximus verweigert Commodus seine Gefolgschaft, weil er Commodus’ Verrat erkennt. Maximus überlebt die von Commodus befohlene Hinrichtung und kann nach Hause flüchten, aber seine Familie nicht mehr vor dem Tode retten. Er kommt knapp zu spät und verliert schwer verletzt die Besinnung. Fahrende Händler nehmen ihn mit, verschleppen ihn nach Afrika und verkaufen ihn an eine Gladiatorenschule. Als Gladiator ist er ähnlich erfolgreich wie als Feldherr. Er erwirbt sich rasch den Respekt seiner mitkämpfenden Gladiatoren sowie die Begeisterung der Massen, bleibt aber Sklave in einer Gladiatorentruppe. Diese Truppe wird nach Rom engagiert, als Commodus vorgeblich zu Ehren seines verstorbenen Vaters Gladiatorenspiele im Kolosseum ansetzt. Maximus behält zunächst sein Pseudonym Spanier. Maximus trachtet nach dem Tod des Commodus und so nach Rache für seine Familie. Nach seinem ersten erfolgreichen Kampf offenbart Maximus Commodus seine wahre Identität und erklärt ihm öffentlich seine Feindschaft. Maximus steigt zum Idol der Massen auf. Zudem besucht ihn seine frühere Geliebte und Schwester des Kaisers Lucilla. Sie betreibt seine Verbindung zu Senator Gracchus. Zusammen mit Gleichgesinnten will er Commodus absetzen und nach den Wünschen Mark Aurels die Republik wiederherstellen. Maximus soll im Übergang seine ehemaligen Truppen befehligen und so die senatorische Macht absichern. Commodus spürt, dass der vom Volk geliebte Maximus sein Kaisertum bedroht. Keiner seiner Versuche, Maximus zu töten, gelingt. Seine selbstsüchtige Sehnsucht nach wirklicher Anerkennung durch das römische Volks und nach der Liebe seiner Schwester bleibt ungestillt und treibt ihn in Wahnvorstellungen. Seine Chance sieht er nach dem gescheiterten Staatsstreich gegen ihn. Er will seine eigene Dynastie begründen und dazu seine Schwester zur Inzucht erpressen. Um Maximus endgültig zu überwinden, inszeniert er einen Schwertkampf zwischen ihm und sich selbst im Kolosseum. Maximus schwächt er vorher durch einen Pfeilstich in den Rücken. Als Commodus sein Schwert verliert, verweigert ihm Prätorianerführer Quintus die Hilfe. Maximus gewinnt das Duell mit letzter Kraft, stirbt aber unmittelbar danach. Ein Ehrenzug trägt ihn aus der Arena, angeführt von Quintus sowie dem freigelassenen Gracchus und gefolgt von seinen befreundeten Gladiatoren. Lucilla sieht, alleine in der Arena verblieben, dem Zug nach, Commodus lässt man im Staube liegen. Beschreibung Gladiator war der erste Monumentalfilm mit antiker Thematik seit den 1960er Jahren. Seine Handlung griff zahlreiche Elemente aus Der Untergang des Römischen Reiches aus dem Jahr 1963 auf. In diesem Film unter der Regie von Anthony Mann spielten Sophia Loren als Lucilla, Alec Guinness als Mark Aurel und Christopher Plummer als Commodus. Eine Maximus vergleichbare Gestalt namens Livius wurde von Stephen Boyd dargestellt. Gladiator nutzte die rasante Entwicklung computergestützter visueller Effekte Ende der 1990er Jahre, um das antike Rom stark idealisiert wiedererstehen zu lassen. Dennoch konzentriert der Film sich zugleich auf das Schauspiel von Crowe und Phoenix sowie einer ganzen Reihe Schauspieler der vermeintlichen alten Garde wie Richard Harris, Derek Jacobi oder David Hemmings, die aus dem Film einen klassischen Schauspielfilm machen. Oliver Reed starb während der Dreharbeiten. Das Drehbuch wurde umgeschrieben, so dass dessen Figur nun einen Heldentod sterben darf. Seine verbleibenden Szenen ergänzte man durch am Computer generierte Bilder. Film und historische Fakten Gladiator greift auf historische Personen, Ereignisse und Kulturen des Römischen Reichs zurück. Für einen Historienfilm typisch wurden dabei Änderungen und Verfälschungen der geschichtlichen Fakten zugunsten von Dramaturgie, Inszenierung und dem populären und idealisierten Bild der Epoche vorgenommen. Trotzdem setzte sich Scott den Anspruch, möglichst historische Authentizität in den verschiedenen Bereichen der Produktion zu erreichen: „Bei einem geschichtlichen Thema liegt die Herausforderung wirklich darin, zu sehen, wie genau man sein kann. Das hat mit Recherche zu tun und damit, die richtigen Leute rauszusuchen: den richtigen Produktionsdesigner, den richtigen Kostümdesigner […] und so weiter. Und natürlich muß man massiv recherchieren.“[1] Inszenierung Pollice Verso von Jean-Léon Gérôme 1872 Nach Scott und seinem Produktdesigner wurde die Idee eines „römischen“ Filmes besonders vom Gemälde Pollice verso des Historienmalers Jean-Léon Gérôme inspiriert. Weitere, teils vom Jugendstil beeinflusste Historienmaler des ausgehenden 19, Jahrhunderts, wie Sir Lawrence Alma-Tadema, dienten Scott ebenfalls als Vorbild: „Die größten Fotografen waren die Maler, die diese historischen Zeiten darstellten, vornehmlich aus dem 19. Jahrhundert.“[2] Scott war auch von den alten historischen Monumentalfilmen der 50er und 60er Jahre fasziniert, besonders von Spartacus, Quo Vadis und Ben Hur.[3] Dies wird sowohl in der Ausstattung als auch in den Monumentalszenen deutlich. Wie in den alten Monumentalfilmen nimmt Scott zudem Anleihen bei Leni Riefenstahls Inszenierung zu „Triumph des Willens“ u. ä. So wird Commodus bei seiner Ankunft in Rom von tausenden angetretenen Prätorianern auf einem gewaltigen Vorplatz vor dem Palast empfangen û aber einen Platz dieser Größe gab es in der Innenstadt Roms nicht. Das einzig dafür geeignete Marsfeld lag vor den Toren Roms. Es war aber im 2. Jahrhundert nach Christus bereits so stark überbaut, dass auch hier fraglich ist, ob eine Machtdemonstration in diesem Ausmaß dort stattfinden konnte.[4] Weiter ließ sich Scott vom Film Der Soldat James Ryan inspirieren, besonders von der Landung in der Normandie. Zudem werden Eindrücke aus dem Vietnamkrieg deutlich. [5] Scott hat die Gladiatorenspiele im Film freizügig inszeniert. Sie gleichen im Film einem Gemetzel ohne Regeln, bei dem es darauf ankommt, dass möglichst viel Blut spritzt. Der historisch belegte Gladiatorenkampf lief dagegen nach festen strengen Regeln ab, wurde von Schiedsrichtern beaufsichtigt und endete auch nicht immer tödlich. Raubkatzen wurden nicht im Gladiatorenkampf, sondern bei Hinrichtungen und Tierhetzen im Amphitheater eingesetzt. [6] Architektur „Dies ist eine exakte Replik dessen, wie es ausgesehen hat, in Dimension wie in der Architektur“, verkündet Scott zum Amphitheatrum Flavium auf der DVD-Version von Gladiator (Dreamworks und Universal Pictures, 2000). Und sein Produktionsdesigner Artur Max fügt hinzu: „Wir waren sehr genau û ich würde sagen, besessen genau.“[7]. Das zu großen Teilen computeranimierte „Kolosseum“ vermittelt ausgezeichnet die Atmosphäre, aber einige Details passen nicht: Die kegelförmigen Granitsäulen an den Arenarändern sind Wendemarken eines Circus. Dagegen fehlt das große Gitter vor den Tribünen zum Schutze des Publikums vor angreifenden Raubkatzen. Der Flug über die Stadt bis zum Amphitheatrum Flavium, das im Film fälschlicherweise bereits „Kolosseum“ (eine mittelalterliche Wortfindung) genannt wird, ist von dem 1937 unter Benito Mussolini angefertigten Modell abgefilmt und zeigt Rom einhundert Jahre nach der Handlung zur Zeit Konstantins des Großen. Auch in der restlichen „rekonstruierten“ antiken Stadt finden sich weitere Ungereimtheiten und historische Fehler. [8] Kostüme und Ausstattung Obwohl es Scott nicht darum gegangen ist, „Archäologieuntericht zu erteilen, so sind die Kostüme doch authentisch. Wenn man den Film sieht, glaubt man sich zurückversetzt in die damalige Zeit ... man lebt im römischen Reich.“[9]. Historisch sind die Kostüme so gut wie nie korrekt. Unter anderem tragen die Legionäre Fantasiehelme sowie Unterarmbänder, die es so nie gegeben hat.[10] Seit den frühen Monumentalfilmen dienen diese Unterarmbänder allerdings als typisches Signalzeichen, wenn „Antike“ vermittelt werden soll.[11] Etwas befremdlich wirken auch die wie stereotype Steinzeitmenschen gekleideten Germanen. Die Tochter des Marcus Aurelius wiederum trägt ein nur leicht antikisierendes Gewand und teilweise orientalische Hennamalereien, die es nie im alten Rom gegeben hat.[12] Ein weiteres Beispiel für Scotts Umgang mit dem historischen Ausgangsmaterial findet sich dann in den dargestellten Gladiatorenkämpfen: Die Gladiatoren kämpfen in Fantasieuniformen unterschiedlicher Zeitalter gegeneinander und nutzen Waffen verschiedener mittelalterlicher Völker.[13] Russell Crowe trägt während seines ersten Kampfes im Kolosseum gar einen futuristischen Helm.[14] Kopien historischer Originalausrüstungen, über die man heute sehr detailliertes Wissen besitzt, wurden zumeist nicht genutzt.[15] Schwere Wurfgeschosse wurden damals nur im Stellungskrieg eingesetzt û und dann auch sicher nicht in der gezeigten „Brandbomben-Variante“, die bewusst an diverse Vietnamfilme erinnert. Der gezeigte Urwald in Germanien ist ein teilweise kahlgeschlagener, forstwirtschaftlich genutzter Kiefernbestand; eigentlich herrschten dort ausgedehnte Laubwälder vor. Historisch unzutreffend ist auch Maximus' Angaloppieren vor der großen Schlacht: Den ihn begleitenden deutschen Schäferhund gab es zu dieser Zeit noch nicht. Die Rossstirn seines Pferdes stammt aus dem Spätmittelalter.[16] Der Thronsessel des Commodus schließlich ist die Kopie eines napoleonischen Thrones aus klassizistischer Zeit. [17] Geschichte Die durch die Schlacht zu Beginn des Films angebliche „abgeschlossene Eroberung Germaniens“ hat es nie gegeben. Nach dem Scheitern der römischen Vorstöße nach Germanien unter Augustus (siehe Varusschlacht) gab es zur Zeit Mark Aurels nur die zwei relativ kleinen römischen Provinzen Germania Inferior und Germania Superior, während der größte Teil des germanischen Siedlungsgebietes als „Freies“ oder „Großes“ Germanien (Magna Germania) nicht unter römischer Herrschaft stand. Die von Mark Aurel angestrebte Eroberung des Markomannenreiches in Böhmen scheiterte nach einigen Anfangserfolgen. Der im Film angedeutete Inzest zwischen Commodus und seiner Schwester ist eine Erfindung der Autoren, wohl angelehnt an das Kaiser Caligula und seiner Schwester Drusilla nachgesagte inzestuöse Verhältnis. Gladiator erzählt im letzten Akt den Tod des Commodus historisch falsch, inspiriert vom 1964 entstandenen Film Der Untergang des römischen Reiches. Das Motiv des damaligen Schwertkampfes zwischen Commodus und dem Filmhelden Livius wird in Gladiator neu interpretiert. Die Wahrheit ist, dass Commodus - der als „Herkules“ in Scheinkämpfen aufzutreten vermochte - von einem Ringer getötet wurde, den seine Geliebte Marcia angeheuert hatte, weil er sie anlässlich des Saturnalienfestes im Jahre 192 hinrichten lassen wollte. Der Philosophenkaiser Mark Aurel starb in Wirklichkeit im Jahre 180 in Wien (Vindobona) an der Pest und nicht durch die Hand seines Sohnes Commodus. In Teilen nachvollziehbar, wenn auch nicht historisch belegt, ist allerdings der im Film dargestellte Gedanke des Kaisers Mark Aurel, seinen fähigsten Feldherrn anstelle seines leiblichen Sohnes zum Nachfolger zu ernennen. Mark Aurel war der letzte der so genannten Adoptivkaiser (Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius und eben Mark Aurel). Aufgrund ihrer Kinderlosigkeit erhoben die vier erstgenannten jeweils einen fähigen General oder Verwaltungsbeamten - wie im Falle des Antoninus Pius - zu ihrem Erben. Dazu muss jedoch relativierend gesagt werden, dass zwischen den Adoptivkaisern zum Teil verwandtschaftliche Beziehungen bestanden. Erst Mark Aurel hatte wieder einen leiblichen Sohn. Zwar können ihm die charakterlichen Fehler des Commodus kaum entgangen sein, aber die Weiterführung der Adoptivpraxis hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Bürgerkrieg geführt, da sich vermutlich einige Truppenteile zu Commodus bekannt und gegen den von Mark Aurel ernannten Kandidaten aufgelehnt hätten. Sprache Maximus’ voller Name lautet im Film Maximus Decimus Meridius. Diese Namensform entspricht nicht den römischen Gewohnheiten. Maximus (lat.: der Größte) ist ein cognomen, ein Beiname, der den zwei vorhergehenden Namen angehängt wird. Der erste Name ist das praenomen, der Vorname, in diesem Fall vermutlich Decimus, da dieser als praenomen gebräuchlich war. Der Name Meridius wäre also das Nomen, der Familienname. Maximus’ Heerführer wird mit Quintus angesprochen, kaum eine subtile Bezeichnung, da dies der gebräuchlichste Name Roms war. Zumindest hätte man seinen Familiennamen dazunennen müssen, z. B. Quintus Pedius. Auch die Senatoren sind dergestalt benannt; Senator Gaius bleibt ebenfalls ohne Familiennamen und somit eine bedeutungslose Figur, ebenso Falco; hingegen besitzt Senator Gracchus nur einen Familiennamen, aber keinen Vornamen. Maximus bezeichnet sich als „Spanier“ und wird auch von anderen so genannt. Er stammte vermutlich aus einer Gemeinde in einer der drei Provinzen auf der iberischen Halbinsel, deren Einwohner das römische Bürgerrecht besaßen. Seine Familie könnte zum Ritterstand gehört haben. Maximus dürfte sich über verschiedene militärische Funktionen schließlich zum Armeekommandanten hochgearbeitet haben, dem bei Bedarf (also nur befristet) Armeen für eine spezielle Aufgabe anvertraut wurden. Ähnliche Karrieren sind in der Zeit Mark Aurels tatsächlich belegt. In der englischen Originalfassung grüßt Proximo einen (wahrscheinlich „germanischen“) Kollegen im Kolosseum mit „Guten Tag“. Wertung Die Filmemacher weisen im Abspann darauf hin, dass es sich hier um eine „fiktive Geschichte“ handelt. So sind vor allem die Biografien der Personen als Bestandteile eines Kunstwerks zu betrachten, nicht als Geschichtsdarstellung. Dennoch betonen sie stets, dass dem Betrachter authentisches römisches Ambiente geboten werde. Da dies nicht stimmt, kommentierte z. B. die historische Beraterin des Films, Prof. Kathleen Coleman von der Universität Harvard: Historische Authentizität scheint eine etwas periphere Überlegung zu sein[18]. Erfolg Der Film war überaus erfolgreich, weil er eine spannende und mit allen klassischen Handlungselementen ausgestattete Geschichte erzählt, den Zuschauer in eine fremde Zeit mitnimmt, atmosphärisch überragend arbeitet und im Zusammenwirken mit der ausgezeichneten perfekt zur Szenik abgestimmten Filmmusik lange im Gedächtnis fortlebende Emotionen weckt. Dies zeigt sich bereits zu Beginn der Schlacht in Germanien. Vom sehr bedächtigen und einfühlsamen Beginn aus steigert sich die Handlung allmählich in die höllische Brutalität der Schlacht. Emotional sehr stark wird auch in die Vorbereitung des Angriffs, das Vertrauen und Zusammenhalt der römischen Truppen und die sich steigernde Anspannung vor dem Angriff gezeigt. Der Zuschauer fühlt sich an dieser Stelle mitten in das Geschehen hineinversetzt. Eine aus dem Film geschnittene und nur in der DVD verfügbare Szene beweist den überragenden Umgang mit den Emotionen am Beispiel der Machtprobe zwischen Quintus und Commodus. Dort stellt sich Commodus zwischen zwei zum Tode verurteilte Prätorianer, die Quintus verschonen will. In einer sich spiralförmig steigernden Spannung herrscht der Imperator den Kommandeur der Prätorianer immer wieder an, dass er schießen lassen möge - bis am Ende sich die Spannung mit dem Tod der beiden Soldaten und dem Sieg des Imperators endlich auflöst. Der immense Erfolg des Filmes bewirkte, dass weitere Filme mit antiken Themen in Produktion gingen. Troja von Wolfgang Petersen, der die Regie für Gladiator abgelehnt hatte, sowie eine Verfilmung des Lebens Alexanders des Großen durch Oliver Stone blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Deutsche Fernsehproduktionen waren Held der Gladiatoren, Attila und Die Nibelungen; letztere brachte es zu hohen Einschaltquoten. Gladiator erhielt eine Reihe von Auszeichnungen. So wurde der Film bei den Academy Awards als bester des Jahres ausgezeichnet. Daneben erhielt Russell Crowe die Auszeichnung als Bester Schauspieler. Weitere Preise gingen an den Film in den Kategorien Kostümdesign an Janty Yates, für den besten Ton an Ken Weston und die besten Spezialeffekte. Nominiert waren des Weiteren Joaquin Phoenix, Ridley Scott und Hans Zimmer sowie die Verantwortlichen in den Kategorien Art Direction-Set Decoration, Kamera, Schnitt und Drehbuch. Kritiken „... Gerade in der Schlußsequenz kommt der durch Bild und Ton erzeugten atmosphärischen Dichte die ebenso präzis wie poetisch formulierten Dialoge des Drehbuchs mit ihrer lakonischen Knappheit und ihrem verhaltenen Pathos sehr wirkungsvoll zu Hilfe. Sie sind frei von geschwollener Altertümelei oder aufdringlichen Modernismen und verleihen der Sprache einen überzeugend „römischen“ und zugleich zeitlosen Charakter. Im Zusammenklang mit der herausragenden schauspielerischen Leistung Russell Crowes entsteht so das weitaus gelungenste Finale sämtlicher Monumentalfilme, das sich nicht ohne Erfolg auf die Höhen Shakespearscher Tragödie aufzuschwingen versucht. Und noch eines macht der grandiose Schluß erneut klar: Dies ist kein Film über reale geschichtliche Ereignisse und über reale geschichtliche Individuen, sondern über archetypische Personifikationen der dunklen und der lichten Idee von Rom. Und es ist erst recht nicht ein Film über das reale Rom, weder das vergangene, noch das gegenwärtige, sondern über Rom als überzeitlicher Traum.“
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