Fokus Schule 4 2015/2016

Fokus Schule
Ausgabe  4 2015 / 2016
Lehrpersonen
mit Stil
Sparmassnahmen im Bereich Volksschule
Der Kanton will auf dem Buckel der Gemeinden sparen.
Altersentlastung
Die Mühlen malen langsam
Impressum
Erscheint 4 mal pro Jahr, jeweils September / Dezember / März / Juni.
Nächster Redaktionsschluss: Freitag, 9. September 2016
Auflage: 2 000 Exemplare
Druck und Versand: Mattenbach AG, Winterthur
Redaktion FOKUS SCHULE: Anna Durmaz, Florastrasse 2, 8400 Winterthur,
[email protected], Anna Durmaz, Nico Sieber
Layout: Markus Lüthi, www.luethidesign.ch
Brunnacker: Corinne Roffler, Nico Sieber
Cartoon: Christof Stückelberger, [email protected]
Illustrationen Titelblatt: Ursina Lanz
Bilder Fokusthema: Staatsarchiv des Kantons Zürich
Adressen SekZH
Sekretariat: SekZH, Wülflingerstrasse 174, 8408 Winterthur, Telefon 044 202 03 04
Präsident: Kaspar Vogel, [email protected], Telefon 052 223 16 50, Mobile 079 307 03 04
Gewerkschaftliches: Pierre Bonhôte, [email protected]
Beratungsdienst: Margrith Heutschi, Telefon 044 950 44 74, [email protected]
Jürg Freudiger, Mobile 079 479 67 01, [email protected]
Dienstleistungen SekZH
Berufsrechtsschutz-Versicherung:
Für Ordentliche Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen (ohne Basismitglieder).
Zusätzliche Familien-, Privat- und Verkehrs-Rechtschutzversicherung:
Jahresbeitrag Fr. 210.–
Verlag SekZH: Martin Tischhauser, Tösstalstrasse 52, 8483 Kollbrunn,
Telefon 044 713 04 70, Fax 044 713 21 61, [email protected]
Unsere Website: www.sekzh.ch
Mitgliederkontrolle: SekZH, Wülflingerstrasse 174, 8408 Winterthur,
Telefon 044 202 03 04, [email protected]
Inhalt
Liebe Kollegin und lieber Kollege
Vor einigen Jahren reiste ich, im Rahmen einer Weiterbildung der PH,
in den Kosovo. Zwei Tage lang besuchten wir Schulen in Prizren, einer
Stadt von der Grösse Winterthurs. In jeder Klasse wurden ca. 50 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die Wandtafel war so abgeschabt,
dass die hinteren Reihen bestimmt nicht mehr lesen konnten, was die
Lehrperson schrieb. Das war aber auch nicht so wichtig, da hinten nur die Dummen sassen. Die guten
Schülerinnen und Schüler sassen in der ersten und zweiten Reihe. Dort war es auch ein bisschen wärmer,
da neben dem Tisch der Lehrperson ein kleiner Holzofen stand. Jedes Klassenzimmer wurde von drei
Klassen genutzt. Die erste Klasse hatte von 7–10 Uhr Unterricht, die nächste Klasse von 10–13 Uhr und
die dritte Schicht war von 13–16 Uhr.
Auf dem Tisch im Lehrerzimmer lag die Abrechnung der Löhne. Eine Lehrperson verdiente 150 € im Monat.
Was mich am nachhaltigsten beeinflusste, waren die Kleider der Lehrpersonen. Alle Männer trugen einen
Anzug, einige sogar mit Krawatte, die Frauen waren chic im Deuxpièces oder eleganter Hose mit Blazer
gekleidet. Und ich, die reiche Besucherin aus der Schweiz, sass da in alten Jeans und einem T-Shirt. Ich
beschloss, meinen Kleiderstil zu ändern. Seither trage ich im Unterricht keine Jeans mehr. Es ist wichtig,
wie wir vor der Klasse gekleidet sind. Lehrpersonen werden angeschaut, ob wir dies wollen oder nicht.
Ich wirke kompetenter, wenn ich mich gut angezogen fühle. Aus diesem Grund hat sich der Fokus Schule
in dieser Ausgabe mit dem Stil der Lehrpersonen befasst. Viel Spass beim Lesen.
Liebe Grüsse
Anna Durmaz und das Redaktionsteam
4 Lehrpersonen mit Stil
Zu den klassischen modischen Accessoires zählte in früheren Jahren der Rohrstock.
Heute ist das zum Glück anders. Welche Attribute im 21. Jahrhundert unverzichtbar sind,
beleuchten wir auf den folgenden Seiten.
9 Sparmassnahmen im Bereich Volksschule
Die Löhne der Schulleitungen sollen in Zukunft zu 100% von den Gemeinden bezahlt werden.
Langfristig ist mit Chancenungleichheit zu rechnen, da die Kommunen die Anstellungsbedingungen
selber festlegen können. Negative Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität sind zu befürchten.
12 Altersentlastung
Die Sek ZH fordern für die nächsten fünf Jahre eine sechste Woche Ferien für Lehrpersonen ab 55.
Die Antwort des Volksschulamts lässt auf sich warten. Wir kämpfen weiter.
Rubriken
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Aufgeschnappt
Kulturattaché
Die Expertin
Standpunkt
Didatipps
Brunnacker
Quicklink
www.sekzh.ch
Dieses Symbol signalisiert, dass
auf unserer Website ergänzende
Informationen zu finden sind.
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
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Von Birkenstöcken und grauen Pullovern
Nico Sieber, Redaktion Fokus
Fokus Schule beleuchtet die modische Kompetenz der Lehrpersonen in einem Zeitraum von über hundert
Jahren. Als Anschauungsmaterial dienen Aufnahmen von Hubert und Walter Haagmans, welche im Auftrag der Bildungsdirektion Schulklassen und Lehrkörper während nahezu 70 Jahren auf Zelluloid bannten,
sowie ein Bild von Albert Anker. Auf dem Amt erkannte man früh das publikumswirksame Moment der
Autogrammkarten und liess das schulische Frontpersonal sonntäglich herausgeputzt aufmarschieren.
Anders ist es nicht zu erklären, dass die legendären blauen (Real- und Oberschullehrkräfte) und weissen (Sekundarlehrkräfte) Arbeitsmäntel auf keinem Bild zu sehen sind. Sonst sind diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit getragen
worden – nicht der schmutzigen Arbeit willen, sondern im Dienste der Abgrenzung von der jeweils anderen Lehrerspezies,
deren pädagogische Kompetenz man grundsätzlich etwas im Schatten der eigenen sah.
1848/96: Im 19. Jahrhundert waren die Schulbänke den Knaben vorbehalten
1896: Zu den klassischen modischen
Accessoires des Lehrers zählte damals
der Rohrstock. Aber auch robuste Stoffe und genageltes Schuhwerk unterstrichen den rustikalen Auftritt. Als humorvoller Kontrapunkt wirkt da die kecke
Zipfelmütze, wie man sie in anderer
Farbgebung vom Kasperli kennt. Die
Parallelen sind wohl zurückzuführen
auf die beiden Berufen gemeinsame
Frage «Sinder alli da?», die besonders in
Zeiten intensiver Schnuppertätigkeit der
Lernenden Hochkonjunktur hat.
1946: Stilistisch unverfänglich präsen­
tiert sich die Lehrerschaft im Jahre
1946. Während die weibliche Seite
ihre Zugeknöpftheit mit der schieren
Anzahl dieses Accessoires am Oberteil
zu unterstreichen sucht, geben sich
die Männer uniform. Nichtsdestotrotz
wagt es einer, seine Individualität zu
unterstreichen, indem er demonstrativ
nicht in die Kamera schaut. Ein stummer Beweis, dass die Querschläger unter
4
Sek Hinwil: anno 1946 fand die Belegschaft
noch im Hochformat Platz
den Lehrpersonen schon lange vor der
Einführung der Schulleitungen existiert
haben.
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016 Fokusthema
1973: Nicht nur zahlenmässig hat sich
die Belegschaft verändert, die 68-erUnruhen haben sämtliche modischen
Gewissheiten hinweggefegt. Weder
die Hosenlänge, noch der oberste Kragenknopf beim Hemd gehorchen einer
stilistischen Instanz. Glücklicherweise
springen die modernen Schulhäuser in
die Bresche und vermitteln fortan die
Strenge, die dem Lehrkörper abhandengekommen ist. Langhaarfrisuren und
Krawatte, Urformen des Birkenstocks
kombiniert mit Hochwasserhosen und
Socken zementieren das Klischee des
modisch inkompetenten Lehrers, das
sich noch sicherer hält als jenes des
Ferientechnikers. Einen Akzent setzen
die Damen, welche mit unaufgeregter
modischer Klasse Ruhe in dieses Bild
bringen.
1988: Dass der Hoffotograf der Bildungsdirektion auf Farbfilm gewechselt hat,
mag kontrovers beurteilt werden. Und
auch den Hemden der Siebzigerjahre
dürfte die eine oder andere Träne nachgeweint werden, befinden wir uns doch
nun im Erdzeitalter des grauen Strickpullovers. Da verschaffen weder psychedelische Strickmuster noch Ansätze
des Army-Looks Linderung. Immerhin
lässt sich sagen, dass die Schulbücher
farbiger sind als das Personal, welches
aus ihnen doziert. Den meisten Pädagogen scheint auch die Fröhlichkeit
abhandengekommen zu sein. Ein Vorbote auf die Tristesse der Sparpolitik späterer Jahre? Mit einem grauen Pullover
ist man jedenfalls für sämtliche Sparrunden gewappnet: unerschöpflichen
Kombinationsmöglichkeiten und Farbechtheit sei Dank!
Und heute? – Das sagen die Schüler/innen… (Namen geändert)
«Mir ist es egal, was die Lehrer anhaben.
Hauptsache, sie haben etwas an.» Pascal
«Es gibt Lehrer, deren Hosen sind so weit
unten wie unser Klassendurchschnitt nach
einer Matheprüfung.» Angi
«Mir ist aufgefallen, dass gewisse Lehrer/
innen, die gleichen Klamotten tragen wie
wir. Weniger Jugendlichkeit ist manchmal
mehr.» Nadja
«Ein Lehrer hilft den Schülern, erwachsen
zu werden. Doch wenn der Lehrer selbst
nicht wie ein Erwachsener aussieht, sollte
er zuerst modisch volljährig werden.» Selina
«Kleider machen Leute. Kleider sagen viel
über den Charakter aus. Demnach sind
hier fast alle Lehrer streng und langweilig.» Nicole
«Ich schaue nicht auf die Kleider. Ich schaue
auf den Unterricht.» Alex
«Es gibt Lehrer, die ziehen sich Sachen an,
die nicht wirklich zusammenpassen. Wenn
man will, dass die Schüler etwas lernen,
sollte man das lieber lassen.» Kai
«Möglichst viele Farben zu tragen, bedeutet nicht, dass es auch schön aussieht.»
Hinwil, 1973: Die Krawatten sind auf dem Rückzug.
Adrian
«Solange die Kleider nicht ablenken, aber
auch nicht eintönig und langweilig wirken,
sind sie mir egal.» Laura
In den Achtzigern war fast niemandem zum Lachen zumute, auch nicht in Hinwil
Welche Tasche gehört zu welchem Vorstandsmitglied?
Wieder einmal laden wir zum Wettbewerb ein. Welche Tasche gehört zu welchem Vorstand? Ein Buchstabe gehört zu einer
Zahl. Tolle Preise für deinen Schulalltag sind zu gewinnen. Schicke die Antwort per Email an [email protected]
A)Ein rustikaler Rucksack,
der von der Liebe zur
Natur träumt.
B)Ob diese wasserfeste
Tasche das Alter des
Be­sitzers angezeigt?
C)Ein Klassiker, der sich
jeder Gelegenheit an­
passt.
F) Bei Dauerregen erkennt
man einen Schimmer
der Sonne.
G)Der Traum vom Fliegen
spiegelt sich in dieser
Tasche.
1. Kaspar Vogel, Präsident
4. Martin Spaltenstein,
Verlag
2. Dani Kachel, Vizepräsident, Bereich Schulleitungen
5. Corinne Arman, Internet
3. Martin Tischhauser, Verlagsleitung, Quästorat,
Mitgliederkontrolle
D)Robust, gradlinig, mit
rechten Winkeln und
würdigem Alter.
E)Blau ist immer schick.
Auch die SekZH ziert
sich mit Logos.
6. Pierre Bonhôte, Gewerkschaftliches
7. Anna Durmaz, Redaktion
Fokus Schule
Fokusthema Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
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Der designierte Präsident wird neu eingekleidet,
denn neue Männer braucht das Land
Anna Durmaz, Redaktion Fokus
Nach drei Jahren tritt Kaspar Vogel in die zweite Reihe und Dani Kachel übernimmt das Präsidium der
Sek ZH. Auch wenn böse Zungen unter den Delegierten behaupten, dass es bereits wie in Russland zu und
hergehe in der «Chefetage» der Sek ZH und sich der Präsident mit dem Vize abwechselt, so ist es doch
bestimmt für alle im Vorstand eine Wahl, die Konstanz in der Leitung garantiert. Wir werden weiter arbeiten,
wie bis anhin.
Unser designierter Präsident hat, nach
weitverbreiteter Ansicht, einen guten
Stil. Nicht nur ist er ein eloquenter Red­
ner, nein auch seine Schuhe passen zu
den Hosen und dem Jackett. Nichtsdestotrotz, da das Thema Stil für diesen Fokus anstand, überredete ich Dani
Kachel zu einem neuen Styling Experiment. Ich bestellte bei einer gut bekannten Firma eine persönliche Beratung.
Nach dem Beratungsgespräch bekam ich
per Mail Vorschläge für das neue Styling.
Nun konnte ich noch mein Feedback
geben und einige Tage später erhielt ich
ein acht Kilogramm schweres Paket mit
neuen Kleidern und Schuhen. Ge­mein­
sam mit der ganzen Familie Kachel pack­
ten wir des Präsidenten neue Kleider aus.
Dann probierte sich Dani Kachel eine
Stunde lang durch die neuen Outfits. Es
machte Spass und doch hatte ich auch
ein etwas mulmiges Gefühl des Voyeurismus. Ich bin mit dieser Idee, den
farbigen Kleidern, in die Privatsphäre
einge­drungen. Ich bin der Familie nahe
gekommen, ich hoffe nicht zu unangenehm nahe.
Mit den Kleidern wird ein Lebensgefühl
nach aussen getragen, vielleicht auch ein
Statement, wie es in einem drinnen aussieht. Die Sek ZH vertritt auch in Sachen
Styling die Sekundarlehrerschaft. So ist
es doch sehr wichtig, wie wir angezogen
sind. Die Lernenden haben das Recht auf
eine gut angezogene Lehrperson.
Hemd und Jackett wirkt immer kompetent
und ist nie falsch gewählt. Es dürfen auch
kräftige Farben sein.
Die Schachtel mit den neuen Kleidern wird ausgepackt.
Bereits bei der ersten Ansicht gefallen einige Kleidungsstücke nicht.
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Diese Jacke gefällt der Redaktion am besten.
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016 Fokusthema
Der Pullover sitzt perfekt. Die
Krawatte ist ein Überrest der
Verpackung.
Auf der Suche nach der idealen Tasche für die Lehrperson und ein Bekenntnis zum Migrossack
Anna Durmaz, Redaktion Fokus
Eine Lehrperson, egal welchen Geschlechts, braucht eine Tasche oder einen Rucksack! Also auf zur Suche! Doch die ideale
Tasche zu finden ist nicht so einfach. Sie ist Arbeitsgerät, mobiles Büro, Kantine, Schminksalon, Telefonzentrale, Kleiderschrank, Schuhgestell und sie muss sich zudem farblich jedem Outfit anpassen.
Als Pendlerin und Velofahrerin habe ich
hohe Ansprüche an eine Tasche. So muss
sie nicht nur wasserdicht, gross und gut
organisiert sein, sondern sie sollte auch
noch schick wirken und bequem zu tragen sein. Mindestens ein Klassensatz A4
Hefte müssen nebst dem Laptop noch
Platz finden. Qualität ist gefragt und ein
gewisses Etwas. Zuerst schaue ich mich
bei meinen Kollegen um und entdecke
zwei schöne Exemplare.
Knomo, Mini Harewood, ist auch ein Rucksack
Gabs, G3, plastifizierte Baumwolle
Freitag, R511 Carolous, für jedes Wetter
Bree, Chicago 2, ganz edel in Leder
Longchamp, Limited Edition
Brooks, Dalston Knappsack, Männerrucksack
Bree, Stockholm 13, plastifizierter Rucksack
Bree, Punch 62, wetterfest
Mit meiner erwachsenen Tochter mache
ich mich an einem Samstag auf die
Suche. Wir durchstöbern in einer grösseren Deutsch­schweizer Stadt die Taschenläden. Ich kann es vorwegnehmen, ich
werde nicht fündig. Einige Modelle
haben mir gefallen, doch immer fehlte
etwas. Mal sind sie zu klein, zu teuer,
zu unförmig, zu farbig, zu bieder usw.
Einige Modelle sind es aber durchaus
wert, erwähnt zu werden. Preislich liegen sie zwischen Fr. 250.– bis Fr. 800.–.
Ich weiss jetzt, dass nicht alle meine
Wünsche befriedigt werden können,
so bleibe ich bei meinem Migros- oder
Coopsack für Fr. 2.–. Ich stecke dort meine
teure Handtasche rein, mein Mittagessen,
meine Schuhe, meine Hefte, mein Lehrerinnentagebuch, mein Handy, ja und was
es halt sonst noch braucht, um einen Tag
in der Schule zu überleben. Falls ich direkt
von der Schule an einen wichtigen Termin
fahren muss, lasse ich die Plastiksäcke in
der Schule und nehme nur die Handtasche mit.
Piquadro, Portfolio
Coopsack
Fokusthema Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
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Amtschef Martin Wendelspiess
geht in Pension!
Lieber Martin
Gerne lassen wir Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich (Sek ZH) unsere BrunnackerAkteure aus unserer Kolumne zu deinem Abschied zu Wort kommen. In deinem neuen
Lebensabschnitt wünschen wir dir neben guter Gesundheit viele spannende und erfolgreiche Momente.
Herzliche Grüsse
Kaspar Vogel (Präsident)
Patrizia Partelli,
Klassenlehrerin Sek A
Hannes Döbeli,
Klassenlehrer Sek B
Ruth Varkidakis,
Schulpflegerin
Bernie Schmalz,
Fachlehrer Werken, Englisch
Der Stoff- und Notendruck, mit
dem sie ihre Schüler/-innen und
sich wechselseitig unter Druck
setzt, hat ihren einst hübschen
Gesichtszügen Strenge ver­liehen.
Als Verfechterin einer soliden
Grammatikausbildung ist sie
unter den Schüler/-innen für die
sprichwörtliche Nüchtern­heit
ihres Unterrichts bekannt.
Wird dank seiner natürlichen
Autorität im Kollegium nur
«Schattenregierung» genannt.
Sein Wissen als Informatikkustos
ist etwas in die Jahre gekommen, was er mit seinem
omnipräsenten Leitsatz «Kopf,
Herz und Hand» selbst in diesem
Bereich wettmacht.
Als Mitglied der Aufsichtskommission möchte sie mit immer
neuen Projekten der Schule
eine Perspektive zurückgeben.
In ihren kurzen Ansprachen
sind «Schwächen als Potenzial
erkennen» und «gesamtheitlicher Ansatz» oft gehörte
Versatzstücke.
Der Fachlehrer, der zwecks
vollen Pensums an zwei Schulen
tätig ist, pflegt einen jovialen
Umgang mit seinen Schüler­
Innen. Mit einer nachlässigen
Garderobe und Körperpflege
verletzt er sämtliche Punkte des
schulinternen Dresscodes.
Der Wendelspiess:
Den Gilgen hat er be­
sänftigt, den Buschor
so gut als möglich struk­­
turiert, die Aeppli aus
der Lethargie geholt
und der Steiner die
Schule erklärt.
Wer weiss, wie viele
Revolutionen losge­
treten worden wären,
wenn man diese Regie­
rungsräte unge­filtert
auf uns Lehrer losgelas­
sen hätte.
Bei der Bildungsdirek­
tion gilt noch wie bei
mir im Unterricht das
Prinzip von Kopf, Herz
und Hand:
Die Verwaltung ist ein
übergrosser Wasser­
kopf, die linke Hand
weiss nicht, was die
rechte tut.
Und das Herz der gan­
zen Sache?
Na ja, das ist jetzt pen­
sioniert worden.
Ob sich an der Bildungs­
politik etwas ändert,
wenn der Wendelspiess
nicht mehr da ist?
Wahrscheinlich nicht.
Aber vielleicht erreicht
der ZSC wieder mal den
Playoff-Halbfinal, wenn
er seinen Pflichten als
Fan häufiger nach­
kommt.
Sehr geehrter Herr Amtschef oder Amts-chef?
Wie zum Teufel wird das
getrennt?!
Am besten ich verzichte
auf eine Laudatio, sonst
merkt noch jemand,
dass ich die Nach­
qualifikation in Silben­
trennung nicht habe.
8
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016 SekZH
Sparmassnahmen im Bereich Volksschule: 18 Millionen
Kurzfristig kein Qualitätsabbau, aber Achtung…!
Medienmitteilung der Sek ZH vom 13. April 2016
Der Regierungsrat hat im Rahmen der Sparmassnahmen beschlossen, die Schulleitungen zu kommunalisieren und dadurch
18 Millionen «zu sparen». Von dieser Massnahme wird der Steuerzahler allerdings gar nichts merken, weil es aus Sicht der
Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich (Sek ZH) nur eine Verlagerung der Kosten vom Kanton zu den Gemeinden ist. Obwohl
die Schulqualität dadurch vorerst kaum leidet, wird diese Massnahme längerfristig zu einer Chancenungleichheit führen.
Die Sekundarlehrkräfte des Kantons
Zürich (Sek ZH) stellen fest, dass mit dieser Massnahme vordergründig noch
kein Qualitätsabbau im Kernbereich der
Schule vorgenommen wird.
Lohnkürzungen oder grössere Klassen hätten sicherlich zu einem direkten Qualitätsabbau im Unterricht
geführt.
Die Regierung hat im Kernbereich Unterricht daher richtigerweise nichts gekürzt.
Die Eltern und die Schülerinnen und
Schüler werden vorerst keine Qualitätseinbusse feststellen.
Es darf aber nicht vergessen werden,
dass die Schulleitung einen massgeblichen Einfluss auf die Schulqualität hat.
Durch eine geschickte und empathische
Führung durch die Schulleitung profitiert die Schule als Ganzes, was sich auch
auf den Unterricht auswirkt.
Zurzeit gibt der Kanton einheitliche Qualitätsmerkmale für die Schulleitung vor
und umschreibt auch deren Aufgabenbereich. Dies ist richtig und verhindert
starke Unterschiede innerhalb des Kantons.
Wenn die Schulleitungen nun zu Ge­mein­
deangestellten werden, entstehen, weil
diese kantonalen Vorgaben nicht mehr
gelten, unterschiedliche Arbeitsbedingungen. Die Löhne werden je nach Gemeinde differieren. Es liegt auf der Hand,
dass in reichen Gemeinden bessere Anstellungsbedingungen zu besser qualifizierten Schulleitungen führen werden.
Diese Entwicklung ist aus Sicht der
Sek ZH falsch und schadet der Schule. Alle Schulen brauchen starke
Schulleitungen, welche einerseits
der Lehrerschaft den Rücken stärken
und andererseits die Bedürfnisse der
Eltern und Kinder berücksichtigen
können.
Die Schulleitungen dürfen nicht aufgrund der lokalen finanziellen Möglichkeiten ausgesucht und angestellt wer­
den.
Die Kommunalisierung der Schulleitungen wird längerfristig zu einer Chancenungleichheit im Kanton führen.
VSGYM
Medienmitteilung der Sek ZH vom 12. Mai 2016
Das neue Algebra-Training: eine Starthilfe für das Kurzgymnasium
Das Projekt «VSGYM/Volksschule – Gym­
nasium» fördert den Austausch zwischen
Lehrpersonen und Schulleitungen der
Zürcher Sekundarschulen und Kurzgymnasien mit dem Ziel, den Übergang für
die Schülerinnen und Schüler zu optimieren. Fachgruppen für Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften, Eng­lisch, Französisch, Geografie und Ge­schichte analysieren die Schnittstelle und unterbreiten
Vorschläge für Entwicklungsmassnahmen. Die Verbände und Ämter des Bildungswesens wirken am Dialog mit und
sichern das Projekt langfristig. Zu einem
späteren Zeitpunkt soll der Austausch
auch auf den Übergang Primarschule –
Untergymnasium und Sekundarschule –
Berufsfachschule ausgedehnt werden.
Ein erstes Resultat der Arbeit von VSGYM
liegt nun vor: Das neue «Algebra-Trai­
ning» des Lehrmittelverlags Zürich bietet den Schülerinnen und Schülern die
Mög­
lichkeit, im Mathematikunterricht
erlernte Fertigkeiten vor dem Eintritt in
das Gym­nasium zu aktivieren und wichtige Basistechniken zu vertiefen. Das
«Algebra-Trai­ning» ist ein «Brückenangebot, das die Lehrmittel Mathematik 1 und
2 Sekundarstufe I ergänzt. Sein Einsatz in
den Sekun­darschulen ist fakultativ.
Gleichzeitig überprüfen die Gymnasien die Stoffpläne in der Probezeit und
passen sie bei Bedarf an. Mit diesen
Massnahmen reagiert VSGYM auf den
Umstand, dass im vergangenen Schuljahr aufgrund eines Wech­sels des Lehr-
mittels in der Sekundarschule zu Beginn
der Probezeit in den Gymnasien einzelne
arithmetische und algebraische Techniken nicht mehr gleich präsent waren
wie früher. Die Vertreter von VSGYM sind
sicher, mit diesen Schritten den Übergang für die Schülerinnen und Schüler
verbessern zu können.
Für das Projekt VSGYM
Christoph Wittmer
Präsident Schulleiterkonferenz
[email protected]
Kaspar Vogel
Präsident Sek ZH
[email protected]
SekZH Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
9
Vom kompetenzorientierten Unterricht
zur förderorientierten Leistungsbeurteilung.
Anna Durmaz, Redaktion Fokus
Referat von Kurt Reusser vom 10. Mai 2016
Der ZAL lud zum Referat und die Lehrpersonen folgten dem Aufruf in grosser
Zahl. Ein spannendes Referat wurde uns
von Herrn Professor Kurt Reusser geboten. Seine Kompetenz im freien Sprechen war beeindruckend und hielt die
Zuhörenden bei der Stange. Auch inhaltlich bot der Vortrag einiges. Der Referent war erfolgreich darin, der Lehrerschaft den Lehrplan 21 näher zu bringen.
Eigentlich, so Kurt Reusser, sei es ganz
logisch, dass der Lehrplan angewendet
und begrüsst wird, da die Lehrpersonen
ja bereits im Sinne des Lehrplans unterrichten.
Hoch interessant waren die unterschiedlichen Beurteilungsmethoden
in europäischen und amerikanischen
Ländern. Obwohl ich nicht feststellen
konnte, welche Methode nun die wirksamste sein sollte, schien mir doch das
luxemburgische Zeugnis, bei dem die
Lernenden jedes Jahr anhand von Pfeilen feststellen können, dass sie Fortschritte gemacht haben, ein wirksames
Instrument, um die Lernmotivation zu
erhöhen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Referats
war das Coachen durch die Lehrperson.
Für das Lernen bringt das sozio-emotio-
nale Coaching nichts. Wirksam ist, wenn
die Lehrperson schnell erkennt, welche
Schwierigkeiten der Lernende hat und
durch gezielte Hinweise den Einzelnen
unterstützt.
Ein durchaus gelungener Anlass, der
mich und hoffentlich auch ganz viele
andere dazu veranlasste über den eigenen Unterricht genauer nachzudenken.
Wer bringt den MAB-Verantwortlichen mal förderorientierte Leistungsbeurteilung bei? Das war bei mir eher
frust – denn förderorientiert…
Peer Talk ein Angebot
des Berufsbildungsforum Winterthur (BBFW)
Anna Durmaz, Redaktion Fokus Schule
Als Peer Group bezeichnet man eine
Gruppe gleich gesinnter Menschen.
Besonders in der Pubertät hat die Zugehörigkeit zu einer Peer Group grosse
Bedeutung für die persönliche Entwicklung. Diese Tatsache will das Berufsbildungsforum Winterthur (BBFW) nützen, um Schülerinnen und Schüler in
der 2. Sekundarschule den Einstieg ins
10
Berufsleben zu erleichtern. Nach den
Frühlingsferien besuchen Lernende im
ersten oder zweiten Lehrjahr die Klassen der Stadt Winterthur und Umgebung. Sie informieren die Schülerinnen
und Schüler während einer Lektion über
das Vorgehen beim Bewerbungsprozess
und üben mit ihnen ein Vorstellungsgespräch. Nichts Neues erfahren die Zuhö-
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016 SekZH
rerinnen und Zuhörer, doch dies erfahren sie von Jugendlichen, die nur zwei
bis drei Jahre älter sind als sie. Sie sind
sehr interessiert und glauben den Lernenden aufs Wort. Eine gelungene Veranstaltung, die auch die vortragenden
Lernenden hoch motiviert. Falls du auch
Interesse an dieser Stunde hast, melde
dich beim BBFW.
Ja zum Lehrplan, aber das geht nicht kostenneutral!
Kaspar Vogel, Präsident SekZH.
Das Volk verlangte bereits 2006 mit grosser Mehrheit eine Harmonisierung der Schule auf Bundesebene.
Der neue Lehrplan ist das Ergebnis aus dieser Forderung.
Für die Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich (Sek ZH) steht in erster Linie die Frage im Zentrum, was sich
im Unterricht konkret ändern wird. Noch sind zu viele Lektionen in der 2. Sek geplant und der Lehrplan
ist niemals kostenneutral umsetzbar.
Im Lehrplan 21 werden die bisher
beschriebenen Lernziele durch Kompetenzerwartungen ersetzt. In vielen
Schulzimmern wird bereits heute kompetenzorientiert gearbeitet, sodass Lernende heute schon über Wissen und
Können verfügen und dieses auch in
der Praxis anwenden wollen. Dieses
Kompetenzverständnis steht für die
Sek ZH ausser Frage. Die Methodenfreiheit bleibt mit dem neuen Lehrplan
unangetastet. Erfolgreiches Lernen setzt
auch die Beziehung zu einer authentischen Lehrkraft voraus, die ein Setting
nach eigener Erfahrung zusammenstellen darf.
Die Schule wird sich mit dem Lehrplan
21 also nicht von Grund auf wandeln.
Weiterhin werden die Lehrmittel unterrichtsführend sein. Der Lehrplan dient
nur der Orientierung und hilft bei der
Unterrichtsvorbereitung sowie der Verknüpfung der Fächer. Dies war bisher so
und wird es auch in Zukunft bleiben.
Bei der Umsetzung im Kanton Zürich
arbeiteten die Sek ZH in den Projektgruppen aktiv mit. Unsere Meinung
wurde gehört und auch berücksichtigt,
obwohl die Entscheidungsträger nicht
alle unsere Wünsche aufgenommen
haben. Damit war aber zu rechnen.
Die bevorstehende Vernehmlassung
zielt im Wesentlichen auf die Lektionentafel, welche die nötigen Zeitgefässe für
den Unterricht zur Verfügung stellt.
In der vorliegenden Lektionentafel
bleiben die praktischen Fächer wie
Kochen und Handarbeit sowie die
musischen wie Musik und Gestalten
im bisherigen Rahmen bestehen.
Das ist wichtig und schafft den nötigen
Ausgleich zu den kognitiven Unterrichtsbereichen.
Für die Sekundarschülerinnen und
-schüler ist der Übergang in die berufspraktische Ausbildung oder in die Mit-
Lehrmittel, neue Informatikinfrastruktur und die Weiterbildung der Lehrkräfte im Fach Informatik oder Wirtschaft
«Der Lehrplan ist ein riesiger Papiertiger. Ich bin Allem gegenüber sehr skeptisch, das nicht direkt den Lernenden zu Gute
kommt.» David Rapold, Sekundarlehrer Winterthur
telschulen von eminenter Bedeutung.
Deshalb müssen einerseits die mathematischen und naturwissenschaftlichen
Fächer gestärkt und dürfen andererseits
die Sprachfächer nicht substanziell
geschwächt werden.
Ausserdem muss in der 3. Sek neben der
allgemeinbildenden Ausbildung durch
einen flexiblen Wahlfachbereich eine
individuelle Profilierung hinsichtlich der
Anschlusslösung möglich sein.
Die Lektionentafel der Sekundarstufe
entspricht unseren Erwartungen und
wird von uns grösstenteils gut geheissen,
weil viele der erwähnten Punkte berücksichtigt sind.
geschieht nicht ohne zusätzliche Mittel.
Für eine seriöse Umsetzung des Lehrplans 21 muss eine solide Basis zur Verfügung gestellt werden. Alles andere ist
Augenwischerei.
Die Vernehmlassungsantwort der Sek ZH
(siehe Quicklink) wird der Delegiertenversammlung am 26. Juni vorgelegt und
diskutiert. Die Delegierten der Bezirke
werden darüber abstimmen.
«Ich finde den Vernehmlassungsvorschlag für den LP 21 gut.
Weniger ist mehr. Die Schüler haben sowieso viel zu viel Unterricht.»
David Steiger, Sekundarlehrer Zollikon
Nichtsdestotrotz gibt es aus heutiger
Sicht drei gravierende Kritikpunkte:
– In der 8. Klasse sollen die Schülerinnen und Schüler maximal 34 Lektionen Unterricht besuchen.
– In der 5. und 6. Klasse sollen die Schülerinnen und Schüler maximal 30 Lektionen Unterricht besuchen.
– Der Halbklassenunterricht im 2. Zyklus
muss im bisherigen Rahmen beibehalten bleiben und darf nicht eingespart
werden.
Quicklink
Vernehmlassungsantwort
Der Lehrplan 21 kann zudem nicht kostenneutral umgesetzt werden. Neue
SekZH Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
11
Übergangsregelung der Altersentlastung im Berufs­
auftrag – das VSA lässt sich Zeit...
Dani Kachel, Vizepräsident SekZH
Wie in der letzten Aus­gabe Fokus Schule (Ausgabe 3, 2015/2016) berichtet, fordern die Sek ZH in einer
Übergangsregelung eine sechste Ferienwoche für Lehrpersonen im Alter von 55+ . Damit soll die
unbefriedigende Situation für diejenigen Lehrpersonen entschärft werden, die ab dem 1.8.2017 – dem
vorgesehenen Startzeitpunkt des neuen Berufsauftrag – mindestens 55-jährig sind. Die Antwort aus dem
VSA ist noch in weiter Ferne...
Anfangs Februar 2016 wurde die Forderung beim VSA deponiert. Inzwischen ist
hinter den Kulissen die Thematik wohl
gründlich durchleuchtet worden – so
jedenfalls besagen es die jeweiligen Statusberichte aus dem VSA. Die Tatsache,
dass Mitte Mai zum dritten Mal hintereinander an einem in Aussicht gestellten Termin wieder keine konkrete Ant-
12
wort auf unsere Forderung zu kriegen
war, lässt zwei Möglichkeiten vermuten:
entweder zieht die Angelegenheit wirklich grössere Kreise und die Abklärungen
sind tatsächlich aufwendig oder die Lehrerschaft wird aus taktischen Gründen
hingehalten.
So oder so: Ein Einlenken des VSA wäre
ein klares Zeichen dafür, dass die Ver-
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016 SekZH
sprechungen des neudefinierten Berufsauftrages ernst genommen werden:
Der Berufsauftrag darf nicht dafür missbraucht werden, die Arbeitsbedingungen der Lehrerschaft zu verschlechtern,
sondern er soll tatsächlich vor Überbelastung schützen. Die Sek ZH erwarten vom VSA diesbezüglich endlich ein
positives Signal.
Alp Transit: Wir üben den Tunnelblick in der Flachbahn
Anna Durmaz, Redaktion Fokus
Einige Tage nach Erscheinen der Anmeldung waren die 24 Plätze ausgebucht.
Das Interesse an der neuen Alpenquerung im Tunnel war bei den Mitgliedern
der Sek ZH also sehr gross. Mehr Personen waren nicht erlaubt. Früh am Morgen machten wir uns im strömenden
Regen auf nach Erstfeld. Dort verpassten wir als erstes den Bus, fanden aber
einen verständnisvollen Buschauffeur,
der uns ausserhalb des Fahrplans zum
Anfang des Tunnels fuhr. Dort wurden
wir im Museum von den Führern in Empfang genommen. Wir staunten über ein
Modell der Tunnelbohrmaschine, die
sich bis 2010 mit Rollmeisseln durch den
Berg frass. Bis 2500 m Gestein liegt über
dem Tunnel, was einen Temperaturanstieg von 25 °C bedeutet.
Mit Kleinbussen wurden wir nun zu einer
Kaverne, einem Seitenstollen, bei Amsteg
gefahren. Das Ziel der neuen Tunnels, es
gibt für jede Richtung eine Röhre, ist es,
mit bis zu 250 km/h unter dem Gotthardmassiv zu verkehren. Also muss man nur
wenig mehr als 10 Minuten in den Röhren
verweilen, was ich doch sehr beruhigend
finde. Wenn 2020 der Ceneritunnel fertig
ist, führt durch die Schweiz eine Flachbahn, was bedeutet, dass die Steigung
bei weniger als 2 ‰ liegt. Der Reiselei-
Der Einstieg in den Gotthard: «Tunnelmuseum»
ter, ein pensionierter Lokführer, unterhielt uns mit technischen Daten, die ich
sofort wieder vergass. Wir hatten das
Glück, dass ein Versuchszug den Tun-
Eine Flachbahn durch die Schweiz!
nel befuhr. Hinter dicken Scheiben verfolgten wir fasziniert das Herannahen
des Zuges. Ein seltsames Geheul erfüllte
den Stollen, als ob die Geister des Gotthards am Schimpfen wären. Nach einigen
Minuten, als der Zug sich weit genug entfernte, wurde es wieder stiller. Ein gigantisches Bauwerk wurde hier erschaffen;
die Zeiteinsparung zwischen Zürich und
Bellinzona liegt bei ca. einer Stunde.
Nach der Fahrt zurück in die helle Welt
verköstigten wir uns in der Milchchuchi
in Erstfeld, bevor wir wieder mit dem Zug
nach Zürich reisten.
Vierundzwanzig interessierte Besucher des Gotthardtunnels
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
13
Delegiertenversammlung III der SekZH vom 23.3.2016
Corinne Arman, Vorstand SekZH
Rückblick, Meinungsaustausch und Ausblick
Eine ganze Reihe an Informationen füllte die
reich bepackte und sehr
gut besuchte 3. De­le­
gierten­versamm­lung,
die am 23. März 2016 im Hotel Schweizerhof in Zürich stattfand.
Gekonnt führten die verschiedenen Redner durch die vielfältigsten Bildungsgeschäfte, welche uns direkt betreffen und
zum Teil auch die Gemüter erhitzen.
Nebst einem Update zu den aktuellen
Bildungsthemen wurde die bevorstehende Vernehmlassung «Lehrplan 21»
mit allen Anwesenden besprochen und
über den geplanten Sek ZH-internen
Ablauf abgestimmt.
Einmal mehr wurde uns bewusst, wie
aktiv und hartnäckig sich die Sek ZH in
die stets wachsende Palette an Bildungsthemen einbringt.
Der farbige Blumenstrauss, den Kaspar
Vogel im Anschluss an seine Dankesrede Christine Thöny übergab, widerspiegelte die facettenreichen Erinnerungen
von Christine, welche sie über ihre Zeit
als Verlagsleiterin zum Besten gab.
Zum Verdauen gab es nicht nur zahlreiche spannende Meinungsaustausche,
sondern auch ein feines Nachtessen, mit
welchem die Delegierten für ihre tatkräftige Arbeit belohnt wurden.
Verabschiedung Christine Thöny
Die Sek ZH-Versammlungen sind
ja wirklich leicht verdaulich. Da
liegen mir die Leitungszirkulare des
VSA schon schwerer auf. Die kriege
ich nur mit zwei Magenbittern und
einem Kaffee fertig runter.
Für dich setzen wir uns ein, deshalb
brauchen wir dich in den SekZH!
14
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
Bist du die neue Tasche im Vorstand?
Wenn du diese Zeilen liest, bist du bereits
prädestiniert zum neuen Vorstandsmitglied, es sei denn, du liest dies nur, weil
du in einem anderen Verband oder beim
VSA arbeitest.
Wir bieten dir eine spannende Nebenbeschäftigung an. Möglichkeiten sind
die Mitwirkung an der Planung einer
Tagung, oder die Mitarbeit in der Redaktion des Fokus. Du kannst bei politischen
Diskussionen dabei sein und das VSA oft
von innen sehen. Du lernst die Zusammenhänge zwischen Politik und Schule
Im Sek ZH-Vorstand kommt
man mit spannenden Men­
schen ins Gespräch und im
Gegensatz zur Schule NUR
mit ihnen und nicht auch
noch mit ihren Eltern…
kennen und kommst mit vielen spannenden Menschen ins Gespräch. Wenn
du dich für ein bestimmtes Fachgebiet
interessierst, dann kannst du deinem
Fachgebiet mit dem Gewicht der Sek ZH
Beachtung verleihen.
Der Vorstand der Sek ZH besteht im
Moment aus sieben Mitgliedern. Wir
treffen uns zu 18 Sitzungen jährlich.
Falls du dich angesprochen fühlst, dann
melde dich beim Präsidenten. Wir freuen uns!
Resilienz: Was Menschen schützt und stärkt
ZAL-Referat von Jürg Frick
Ist Resilienz ein Modethema oder ist sie
bedeutsam für das Leben? Jürg Frick
erläutert in seinem Referat, was Resilienz
auszeichnet, wie sie entsteht und wie sie
gefördert werden kann. Er zeigt anhand
von konkreten Beispielen, wie Resilienz
helfen kann, das Schicksal oder schwierige
Herausforderungen des Lebens trotz verschiedenster Hindernisse zu bewältigen.
GeAuf
Sch
nap
Dienstag, 6. September 2016, 19.30 Uhr
Aula BiZE, Riesbachstr. 11, 8008 Zürich
Eintritt: Fr. 20.–
Quicklink
ZAL-Referat
Zürcher Arbeitsgemeinschaft für
Weiterbildung der Lehrpersonen
Roberto Donetta Fotograf und
Samenhändler aus dem Bleniotal
Ausstellung in der Fotostiftung
Schweiz vom 28. Mai bis 4. September
Als reisender Samenhändler im Bleniotal
dokumentierte Roberto Donetta Anfang
des 20. Jahrhunderts das Leben seiner
Landsleute. Dabei entwickelte er eine
ganz eigene Handschrift jenseits des
nostalgischen Kitsches. Zum ersten Mal
sind nun seine Bilder in der Deutschschweiz zu sehen.
Für Lehrpersonen bietet die Museumspädagogik Winterthur spannende Einführungen in diese und andere Ausstellungen an. Führungen und Workshops
für Schulklassen ohne Staub und Langeweile, informativ und abwechslungsreich sind auch Programm der Museumspädagogik.
Arbeiterinnen der Schokoladenfabrik Cima
Norma, Dangio-Torre
© Fondazione Archivio Fotografico Roberto
Donetta, Corzoneso
Roberto und Linda Donetta mit ihren Kindern
Brigida und Saulle, 1905-1910
© Fondazione Archivio Fotografico Roberto
Donetta, Corzoneso
Quicklink
Fotostiftung, Museumspädagogik
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
15
pt
hat das Wort:
Überführung von der kommunalen zur kantonalen
Anstellung
Margrith Heutschi, Beraterin für Schul- und Rechtsfragen
Fall/Anfragen
Vor zwei Jahren wurde begonnen, auch
die Kleinstpensen in kantonale Anstellungen zu überführen. Ausnahme ist
heute immer noch die Anstellung für
den DAZ-Unterricht. Im aktuellen Fall
war eine Lehrperson zur Zeit der Überführung kommunal angestellt, da sie auf
Bitte der Schulleitung nur DAZ-Stunden
übernommen hatte. Zuvor hatte sie während Jahren immer auch Lektionen aus
der kantonalen Lektionentafel unterrichtet. Im neuen Schuljahr wurden die
Fächer neu verteilt, und sie sollte erneut
nebst DAZ-Stunden weitere Lektionen in
Sprachfächern an einer Klasse übernehmen. Das hätte zur Folge gehabt, dass sie
für diese Lektionen kantonal angestellt
würde. Sie erhielt dann die Mitteilung,
dass ihre Besoldung für diese Lektionen
in kantonaler Anstellung um 5 Stufen herabgesetzt würde. Ist so was möglich?
Beratung
Alle Unterlagen der früheren Anstellungen sollen an das Volksschulamt (VSA)
gesandt werden. Auch die Daten über
Vikariate und Teilanstellungen sind wichtig. Sie sollten die Anstellung möglichst
genau belegen. Die Lehrperson hatte
nicht mehr alle Unterlagen und verlangte von den ehemaligen Schulgemeinden und vom VSA die Unterlagen.
Leider erhielt sie nur die Rückmeldungen, die Unterlagen wären nicht mehr
vorhanden. Also wurde es nötig, persönlich beim VSA vorstellig zu werden.
Mit professioneller Unterstützung unternahm die Lehrperson nochmals einen
Vorstoss. Gegenwärtig ist der Entscheid
noch hängig.
16
Persönliche Gedanken
Es ist stossend, dass die Besitzstandswahrung nicht gewährt wird und dass die
Tätigkeit als DAZ-Lehrperson nur zu 75 %
angerechnet wird, obwohl diese Lehrperson auch innerhalb der Volksschule
schulpflichtige Kinder unterrichtet und
zum Schulteam gehört. Für mich ist das
diskriminierend! Schliesslich arbeiteten
Lehrpersonen in kommunalen Anstellungen, weil der Kanton es so vorschrieb.
Viele Kompetenzen wurden vom Kanton
an die Gemeinden delegiert. Und gegenwärtig scheint mir, dass die Aufgaben, zu
denen die Gemeinden verpflichtet wurden, vom Kanton einfach nicht richtig
anerkannt werden. Darunter leiden dann
die Lehrpersonen, die plötzlich 5 Lohnstufen herabgestuft werden. Das kann doch
nicht im Sinne einer Wertschätzung für
die Arbeit in der Volksschule sein. Es ist
wohl wichtig, dass dieses Problem gelöst
wird und die Wertschätzung durch den
Arbeitgeber gewahrt wird.
Einen Rat möchte ich allen geben, be­
sonders auch jungen Lehrpersonen:
Bewahrt die Anstellungsverordnungen
auch über Jahrzehnte auf. Die Schulgemeinden sind meines Wissens nicht
verpflichtet, die Dokumente über Jahrzehnte aufzubewahren. So können in
eventuellen Konflikten mit offiziellen
behördlichen Papieren die Anstellungen
bewiesen werden. Dies ist nötig geworden, weil wie oben erwähnt, die Schulgemeinden vieles kommunal regeln
müssen.
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
Kurzporträt Margrith Heutschi
Seit 1993 bin ich
als Beraterin im
Schulbereich
tätig, zunächst
war ich im Beratungsdienst des
Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (ZLV), seit 2007 als
freie Mitarbeiterin im Verein der
Sekundarlehrkräfte (Sek ZH) und
unterdessen auch in meiner eigenen Beratungspraxis seac (support,
education and consulting). Die
vielen Jahre als Lehrerin, sieben
Jahre als Mitleiterin in der Weiterbildung für Lehrpersonen und zum
Ende meiner Berufszeit als Schulleiterin bringen viele Erfahrungen
und Kenntnisse aus dem Zürcher
Schulleben mit. Ich bin verheiratet. Wir wohnen im schönen Zürcher Oberland in Auslikon mit Blick
über Pfäffikersee und zur Alpenkette. Gedanken aus den Beobachtungen der vielen Natur- und
Wettererscheinungen bringen mir
Energie und Kraft für Gespräche im
Umgang mit Problemen.
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Elternpartizipation in der Sekundarschule
Von Gabriela Kohler, Präsidentin KEO/ Kantonale Elternmitwirkungs-Organisation
Die Themen Berufswahl und Lehrstellensuche bieten sich in
der Sekundarschule
geradezu an, mit den
Eltern zusammen zu arbeiten. Während
der Oberstufe nabeln sich unsere Söhne
und Töchter zunehmend von uns Eltern
ab und wollen nicht mehr viel von sich
preisgeben. Oft finden es Mädchen
und Jungs «totaaaaal peinlich», wenn
der Vater oder die Mutter in der Oberstufe noch im Elternrat engagiert ist. In
der Oberstufe werden wichtige Weichen
für die berufliche Zukunft gestellt und
die Jugendlichen machen in ihrer Entwicklung wesentliche Schritte.
Organisieren
Klassenlehrpersonen
gemeinsam mit den Klassendelegierten Elternabende zum Thema Berufswahl und Lehrstellensuche, entsteht ein
wertvolles Austauschgefäss zwischen
Lehrkräften und Eltern. Gegenseitige
Erwartungen zur Berufswahl und Lehrstellensuche können geklärt werden.
Durch den Dialog mit den Eltern erhalten Klassenlehrpersonen einen besseren
Einblick wie es zuhause bei ihren Schülerinnen und Schülern läuft. Sie können
sich das eine oder andere Verhalten in
der Schule besser erklären und gewinnen dadurch einen anderen Bezug zu
ihrer Klasse. Auch die Eltern lernen die
Lehrperson ihres Kindes aus einer ande-
ren Warte kennen und können eine bessere Beziehung zu ihr aufbauen.
Ein Gewinn für die Schule ist, wenn
Eltern berufliche und private Fähigkeiten, Mittel und Zeit einbringen können. Diese Schätze machen sie für die
Schule zu wichtigen und unverzichtbaren Partnern. So entstehen von Elternmitwirkungsgremien sehr erfolgreiche
Projekte wie Bewerbungsgespräche
üben, Schreibmaschinenkurse oder
Berufswahlparcours, welche die Schule unterstützen. Ebenfalls können die
Schulen von den vom Elternrat organisierten Elternbildungsveranstaltungen
zum Thema Pubertät profitieren. Auch
wenn es Oberstufenschülerinnen und
-schüler «total peinlich» finden, wenn
sich ihre Eltern immer noch in ihren
Schulen engagieren, sind sie insgeheim auch stolz darauf und freuen sich,
Eltern zu haben, die sich für ihre Schule stark machen. Wichtig ist der Dialog
auf Augenhöhe zwischen der Schule
und den Eltern. Mütter und Väter sind
nicht immer pädagogisch ausgebildete
Fachleute wie Lehrpersonen, aber sie
tragen die Verantwortung für das Wohl
und die Erziehung ihres Kindes. Nach
10 Jahren Elternmitwirkung im Kanton
Zürich stelle ich fest, Elternmitwirkung
wirkt. Mehr über die KEO/Kantonale
Elternmitwirkungs-Organisation unter
www.keo-zh.ch.
«Eltern tragen mit ihrem beruflichen
Hintergrund zu einer facettenreichen
Schule bei…» So heisst es im Leitbild des
Elternrats Brunnacker. Also, da müsste man
schon berufliche Erfahrungen als Betty Bossi
haben, um bei den Lehrpersonen zu
punkten. Dabei könnte ich mit meiner
Weiterbildung als dipl. Geriatrie-Animateurin
FH in einer dritten Sek gute Dienste leisten.
Web-basierter
kollaborativer Texteditor für bis zu 15 Lernende.
Corinne Arman, Vorstand SekZH
Manchmal kann es nützlich sein, die
Lernenden zu einem schriftlichen
Ideenaustausch (z. B. als Blitzlicht) einzuladen. Mittels gratis Webseite kann
die Lehrperson Fragen vorbereiten,
die von der Klasse in Echtzeit online
mit dem Computer, Tablet oder Handy
beantwortet werden können. Einzige
Einschränkung ist die Anzahl Benutzer:
Es sind 15 gleichzeitig. Ein zusätzliches
Plus: man sieht, wer welche Beiträge
verfasst hat.
Quicklink
Didatipps
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
17
Hannes Döbeli
KL Sek B
Sand im Kopf
Sonja Brunner, Schulleiterin
Die ehemalige Primarlehrerin führt
die Schule seit nunmehr sechs
Jahren. Berühmt für langatmige
Sitzungen und ihr pädagogisches
Konzept, das sie sich aus sogenannten «Vorschriften» unbekannter
Instanzen und Beschlüssen der
Schulpflege zusammengeschustert hat.
18
«Liebe Sonja. Ich hoffe, dass ihr alle das
lange Pfingstwochenende genossen
habt und jetzt mit viel Elan in die letzten
Wochen des Schuljahrs eingetaucht seid.
Bitte vergiss nicht, alle Lehrpersonen
darauf hinzuweisen, dass sie bis Anfang
Juli ihre gegenseitigen Unterrichtsbesuche inklusive sorgfältiger Rückmeldung
gemacht und dir das grüne Blatt dazu
unterschrieben zurückgegeben haben
müssen. Liebe Grüsse, Ruth Varkidakis,
Präsidentin der Weiterbildungskommission der Schulpflege.»
Seufzend klicke ich die 26. mit «dringend» markierte Mail des heutigen
Morgens weg und überlege mir, wie
ich diese gute Nachricht in der Zehnuhrpause verbreiten soll. Ich kann mir
die Begeisterungsstürme im Kollegium
schon vorstellen. Seitdem Ruth vor zwei
Jahren bei einer Veranstaltung von den
evidenzbasierten Methoden der Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung (kurz
EMU) nach Professor Andreas Helmke
gehört hat, ist sie überzeugt, dass sich
damit das Niveau der Schule in neue
Höhen aufschwingen würde. – Nur schade, dass dieser Vogel Plattfüsse hat und
zu gross zum Fliegen ist.
Bruno Murz, unser Experte von der PH
Thurgau, stimmte uns zwar mit salbungsvollen Worten auf die neue Herausforderung ein. Wir übten das Erteilen eines wohlwollenden Feedbacks mit
WIN -Methode und Johari-Fenster. Bei
dieser Gelegenheit gerieten sich Patrizia
und Bernie dermassen in die Haare, dass
ich einen externen Mediator beiziehen
musste. Dieser Prozess ist noch am «Laufen», wobei sich diese Wortwahl weniger
auf die erzielten Fortschritte bezieht als
auf die laufende Rechnung des Mediators. Das Fass zum Überlaufen brachte
dann die Einführung des EMU-Fragebogens, welcher von den Lehrpersonen,
den Hospitanten und den Jugendlichen
nach jeder besuchten Stunde ausgefüllt
werden sollte:
Fokus Schule Ausgabe 4 2015/2016
Hannes Döbeli merkte im Namen aller
Sek-B-Lehrer an, dass seine Schüler nicht
in der Lage seien, die komplexen Formulierungen der Fragen zu verstehen und
forderte einfachere Kriterien. Weiter
habe er keine Lust, von jedem dahergelaufenen PH-Absolventenschnösel
zu hören, dass sein Unterricht nicht den
neuesten Bildungsstandards entspreche.
Bernie Schmalz verglich den Fragebogen
mit Recherchemethoden der Stasi vor
dem Mauerfall und betonte, dass er sich
weigern werde, die Umfrage durchzuführen, wenn er die Resultate seiner 23 Fragebogen in den ungenügend datengesicherten Schulcomputer eingeben müsse.
Nach der ersten Hospitationsrunde war
die Stimmung im Lehrerzimmer für eine
Weile sehr angespannt. Patrizia gestand
mir bei einem Kaffee in der Pause weinend, dass sie nicht mehr weiterwisse, da
fast alle ihrer Schüler «trifft nicht zu» bei
«Ich bin in dieser Unterrichtsstunde für
eigene Beiträge gelobt worden» angekreuzt hätten, obwohl sie sich solche
Mühe gegeben hätte, auch die kleinsten Fortschritte positiv zurückzumelden. Daneben erzählte sie mir im Vertrauen, dass die Stunde, die sie bei Anja
Schulz besucht hatte, äusserst merkwürdig verlaufen sei. Sie glaube, dass Anja
den Draht zu ihren Schülern noch nicht
gefunden habe, Eldin und Moritz hätten
sich dauernd auf Schweizerdeutsch über
sie lustig gemacht. Zudem habe Anja
überhaupt nicht auf die Unruhe reagiert.
Nach einigen Wochen hat sich das Ganze
dann im Sand verlaufen und ich musste meinen Kaffee nicht mehr alleine im
Schulleiterbüro trinken. Allerdings läutet
die Mail von Ruth das definitive Ende meiner Vogel-Strauss-Taktik ein. Die zweite
Runde steht bevor: Ich klemme mir die
Liste mit den zugelosten Tandems unter
den Arm, hole nochmals tief Luft und
mache mich auf den Weg ins Lehrerzimmer. Döbeli und Anja. Da ist der nächste
Zoff schon vorprogrammiert.
Bernie Schmalz
FL Werken / Englisch
Ruth Varkidakis
Schulpflegerin
Steve Hilfiger
Schulsozialarbeit
Patrizia Partelli
KL Sek A
Annador Hunziker
Elternrat
Anja Schulz
Quereinsteigerin
Albert und Erna Jauch
Hauswarte
Bewährte Unterrichtshilfen
Atelier
77 Ideen für das Bildnerische Gestalten
in der Sekundarschule
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Da hilft «Atelier». Es bietet Rezepte mit Materiallisten, Gebrauchsanweisungen und Bildern
für zahlreiche Lektionen. Alle Arbeiten sind im Unterricht erprobt und von den
Schülerinnen und Schülern erfolgreich umgesetzt worden. Davon zeugen die zahlreichen
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SekZH Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich
«Atelier» – 77 Ideen für das Bildnerische Gestalten in der Sekundarschule
Zu Erdbeben, Vulkanismus, Überschwemmungen, Tornados, Taifune, Tsunamis,
Wanderheuschrecken, Epidemien finden Sie umfassendes Material für Ihren
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