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Werkstattpraxis Einspritzanlage
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Lizenziert für M
Turboschaden durch undichte
Brennraumabdichtung
Ursache und Abhilfe für die Turboprobleme der DV6- und DLD-416-Motoren
Viele in der Branche kennen
mittlerweile die häufiger auftretenden Turboladerschäden der
1,6-l-Dieselmotoren mit den
Kurzbezeichnungen DV6 und
DLD-416. Feststeht: Eine Mangelschmierung ist die Ursache.
Doch warum stockt die Ölversorgung des Turbos? Und was
ist zu tun, um die Quelle des
Übels zu beseitigen?
W
ie sich in der Praxis zeigt,
der einzubauen. Zu hoch ist das Risiko,
kommt es bei den im Vortext
dass es den Verdichter nach kurzer Zeit
erneut zerlegt.
genannten Dieselaggregaten
immer wieder zu frühzeitigen TurbolaDer Grund: Bei diesen Dieselaggregaderschäden. Eingebaut ist der vom Autoten kommt es wegen mangelhafter Ölbauer PSA entwickelte
versorgung vermehrt
Motor DV6 in Modellen
zu Lagerschäden am
Die gehäuften
Turbolader. Ursachen
der
Konzernmarken
Turboschäden sind auf
für den Schmiermangel
Citroën und Peugeot soSchmierprobleme
wie in Fahrzeugen von
sind Metallabrieb und
zurückzuführen.
Fiat, Volvo, BMW (Mini),
starke, den Ölfluss beMazda und Suzuki.
hindernde Rußablagerungen, so Motair. Die Experten des AnIn Fahrzeugen von Ford trägt der ‚Problemmotor’ die Bezeichnung DLD-416.
bieters von Turboladern sehen eindeutig
Aufgrund ihrer Erfahrungen warnen verin einer schlechten Schmierung das Übel
für gehäufte Turbodefekte am genannschiedene Experten davor, an diesen Moten PSA-Motortyp.
toren einfach nur einen neuen Turbola-
Schnittmodell des
Zylinderkopfs eines
DV6-Dieselmotors mit
Injektorführungshülse
(1), dem oberen Dichtring (2), der zwischen
Führungshülse und
Nockenwellengehäuse sitzt, sowie der
Kupferdichtung (3),
die den jeweiligen
Injektorschacht zum
Brennraum abdichtet.
Bilder: Guranti,
Schmidt
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KRAFTHAND 12/2016
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Einspritzanlage Werkstattpraxis
Injektorbereich wird undicht
Abgas, Diesel und Öl
vermischen sich
Warum das Öl der Dieseltriebwerke an
Noch problematischer ist das Eindringen
Schmierfähigkeit verliert und weshalb
von Abgasen und unverbranntem Diesel
es zu Rußablagerungen im Ölkreislauf
in das Nockenwellengehäuse. Denn hier
kommen mehrere Erklärungen in Frage.
vermischen diese beiden Medien mit
Jedoch ist eine der Hauptursachen für
dem Motoröl. Es kommt zur sogenannRußablagerungen und Verkokungen im
ten indirekten Pyrolyse, also einem
Ölkreislauf Undichtigkeiten im Bereich
chemischen Prozess bei dem unter Temder Injektorabdichtung. Darauf weisen
peratureinfluss Stoffe zersetzt werden. In
beispielsweise die Spezialisten für Spezidiesem Fall hat die Pyrolyse zur Folge,
alwerkzeuge von Pichler hin.
dass sich die Eigenschaften des Motoröls
Zunächst fällt bei den genannten
verändern und Teile des Schmierstoffs
Problemmotoren auf, dass sich um den
verschlacken.
oberen Abdichtring des InjektorUnd weil der Turbolader sehr anfällig
schachts oft starke Verkokungen ablaauf Mangelschmierung reagiert, ist er
gern (siehe Video https://www.youtudann das erste Bauteil, das ausfällt. Etwa,
be.com/watch?v=-gC4FTgCGzc). Doch
weil Ablagerungen den Ölzulauf zum
dieser Dichtring ist nicht das eigentliche
Lader behindern.
Problem. Vielmehr
Das ist auch der
sehen die PichlerDie Schmierprobleme werden
Grund, weshalb
Experten in dem
von einer Undichtigkeit
bei diesen MotoKupferdichtring, der
zwischen Injektor und Brennren über den Ausals Abdichtung zwiraum verursacht, sodass der
tausch des defekschen Injektor und
Austausch des Turbos und
ten Laders hinaus
Brennraum fungiert
Maßnahmen am Schmiersysunbedingt der Öldas Grundübel für
zufluss zum Turdie Probleme mit
tem nicht ausreichen, um
bolader zu prüfen
der Ölschmierung.
Folgeschäden zu vermeiden.
Bei den PSA-DV6
-Motoren und den
Ford-DLD-416-Motoren bis Baujahr 2013
kommt es dem Werkzeuganbieter zufolge nämlich häufiger zu folgendem Szenario: Der Kupferdichtring wird undicht
und es treten Abgase sowie unverbrannter Diesel vom Brennraum aus. Dadurch
gelangen diese beiden Medien in das Innere der Injektorführungshülse und
Bevor der Kfz-Profi eine
dann in das Nockenwellengehäuse.
neue Führungshülse
Durch die Abgase lagern sich am Injektor
einsetzt, muss er den
Verkokungen ab, was bei dessen DemonSitz gründlich von alten
Kleberesten (Pfeil) reinitage zu Problemen führt. Doch dazu spägen. Natürlich muss er
ter noch mehr.
Die Verkokungen am Injektor und der defekte
obere Dichtring (Pfeil) sind das Ergebnis einer
undichten Abdichtung zum Brennraum.
ist und die Ölleitungen erneuert werden
müssen. Die Experten von Motair empfehlen zudem, im Zuge des Turboladeraustauschs die Ölwanne zu erneuern.
Entsprechende Erläuterungen finden
sich auf http://www.motair.de/index.
php?id=273.
dafür den Injektorschacht zum Brennraum verschließen.
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12/2016 KRAFTHAND
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Werkstattpraxis Einspritzanlage
Quelle der Turboschäden
beseitigen
Maßnahmen wie diese sind jedoch nicht
weitreichend genug, wenn der Injektordichtring undicht ist. Um erneuten Turboladerschäden vorzubeugen, müssen
Werkstätten diese Dichtung zwingend
erneuern. Nur dann ist die Ursprungsquelle der Schmierprobleme beseitigt.
Allerdings kann es dabei zu folgender
Schwierigkeit kommen: Beim Ausziehen
der Injektoren löst sich oft die Führungshülse aus der Zylinderkopfführung. Hintergrund: Aufgrund der Verkokungen am
Injektor sitzt dieser in der Hülse fest, sodass sich diese beim Ausziehen des Injektors lockert und mit ausgezogen wird.
In der Folge stehen Werkstätten vor
der Herausforderung, die Hülse samt
oberem Dichtring zu erneuern. Pichler
(www.pichler-werkzeug.com) hat eigens dafür einen entsprechenden Werkzeugsatz im Portfolio. Wie dessen Export
Sales Manager Timo Köster gegenüber
KRAFTHAND erklärt, ist es vor dem
Einziehen und Einkleben der neuen Führungshülsen wichtig, den Hülsensitz im
Erklärvideo auf KRAFTHAND.tv (https://www.youtube.com/watch?v=-gC4FTgCGzc) über die
Ursache für die Schmierprobleme und daraus resultierende Turboladerschäden an den DV6-Dieselmotoren.
Zylinderkopf gründlich von Verschmutzungen und Kleberesten zu reinigen. Dafür befinden sich im Werkzeugsatz spezielle Schaber und andere Reinigungshilfen.
Diese Arbeit ist einer der Schlüssel
für eine erfolgreiche Reparatur und das
Vermeiden von Folgeschäden am Turbolader. Denn sitzen die neu eingezogenen
Führungshülsen nicht einwandfrei fest,
sind erneute Undichtigkeiten am Kupferdichtring des Injektors zur Brennraumabdichtung programmiert. In diesem Fall ist
die Lebensdauer des neuen Turboladers
von vornherein begrenzt und das mühsame wieder Flottmachen des Schmiersystems und der Ladertausch waren umsonst.
Kh
Auf Pichler.tv (https://
www.youtube.com/
watch?v=9Y2-Kh7WKRo) ist die Vorgehensweise beim
Einsetzen neuer
Injektorführungshülsen von A bis Z
zu sehen. Im Bild lassen
sich auch die Verkokungen (Pfeil) aufgrund des
defekten oberen Dichtrings erkennen.
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OES-Serienqualität für die
zeitwertgerechte Reparatur.
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