Staatsforstbetrieb (SFB) Werkstattbesuch des Volkswirtschaftsdirektors Regierungsrat Christoph Ammann 30.08.2016 Faktenblatt 1 Der Staatswald des Kantons Bern Staatswald Bern 12‘600 Hektaren Wald gehören dem Kanton Bern (= 125 km 2) Zukunft Der Staatswald erfüllt vielfältige Ansprüche: Waldfunktionen SFB/KAWA 2016 7% der gesamten Waldfläche im Kanton etwas grösser als Thuner-, Brienzer- und Bielersee zusammen verstreut über ganzen Kanton (240 Waldeinheiten) mit klaren Schwerpunkten (Gantrisch, Honegg, Toppwald, Krauchthal, Frienisberg) grösster Waldbesitz und grösster Forstbetrieb der Schweiz Generelle Zunahme der öffentlichen Ansprüche (sog. ÖkosystemDienstleistungen sind gefragt: Schutz, Naturschutz, Erholung) Nachhaltige Bewirtschaftung, insbesondere auch in ökonomischer Hinsicht (Vorbild; Entwicklung von Konzepten und Verfahren) Kostendeckende Holzproduktion (Wertschöpfung und Ökologie, z.B. durch Ersatz von fossilen Rohstoffen oder Holzimporten) Schutzwaldpflege im Dienste der sicherheitsverantwortlichen Stellen (Gemeinden, Anlagenbetreiber wie ASTRA, TBA, Bahnen) Naturschutz im Wald und besondere Biodiversitätsleistungen (Waldreservate, besondere Biotope für Besteller) Erholung im Wald - in geordneten Bahnen (Angebote werden durch Nutzniesser betrieben / unterhalten) Die Bewirtschaftung erfolgt zielgerichtet nach betrieblich zugewiesenen Funktionen, welche auf die entsprechenden behördlichen Grundlagen des Kantons abgestimmt sind: Staatsforstbetrieb (SFB) Werkstattbesuch des Volkswirtschaftsdirektors Regierungsrat Christoph Ammann 30.08.2016 Faktenblatt 2 … bewirtschaftet durch den Staatsforstbetrieb (SFB) Betrieb Der SFB ist ein reiner Forstbetrieb - organisiert als Abteilung des in der Verwaltung Amtes für Wald in der Volkswirtschaftsdirektion. Aufgaben / Geschäftsfelder Bewirtschaftung des Staatswaldes inkl. Vertreter des kant. Grundeigentums Wald gemäss Vereinbarung mit dem AGG Öffentliche Zusatzleistungen (Bildung, Ökologie, Notsituationen) Unternehmerische Zusatzleistungen (Sachgüter und Dienstleistungen im Nebenbetrieb, z.B. Forstarbeiten, Bildung, Pflanzen) Umsätze und Kostendeckung (KDG in %) 2015 Personal (01.01.2016) Geschäftsfeld Umsatz CHF KDG % Bewirtschaftung Staatswald (Holzerlöse, Subventionen) 7.8 Mio. 89% Nebenbetriebe (Erlöse Pflanze / übrige Sachgüter, Entgelte DL) 1.9 Mio. 123% TOTAL 9.7 Mio. 94% Funktionen Anz. MA Anz. Vollstellen Leitung / Admin. / Förster 13 12.7 Forstwarte / Waldarbeiter / MA Pflanzgarten 33 26.2 Lernende (exkl. Praktika) 7 7.0 TOTAL 53 MA zum Vgl. 2002 Vollstellen SFB (in 8 WAbt, mit 40 Lernenden) Stärken u.a. Herausforderungen Fazit SFB/KAWA 2016 45.7 FTE 173 Dispositives Know-how Waldmanagement (z.B. Schutzwaldpflege, Produktionsplanung und -steuerung PPS, Logistik, Notfall- / Rettungskonzept, Naturschutz / weitere Ansprüche) Netzwerk-Kompetenzen: Zusammenarbeit Personal SFB (zentral/dezentral) mit priv. Forstunternehmen, anderen Dienstleistern sowie anderen Ämtern und Abteilungen Erfahrenes Personal und Ausbildung: Langjährige, sehr erfahrene Mitarbeiter bilden mit hoher Motivation im Betrieb und in Kursen junge Fachleute aus. Konjunkturelles Umfeld: Holznachfrage und -preise unterliegen starken konjunkturellen Schwankungen Gesellschaftliches Umfeld: Steigende Ansprüche an den Wald beeinträchtigen die nachhaltige Holzproduktion Natürliches Umfeld: Zunahme von klimatischen und biotischen Risiken (z.B. Neobioten, Klimawandel) Technologische Entwicklung: Extensivere Waldbaumethoden in der biologischen Produktion und Mechanisierung in der technischen Produktionen (Rationalisierungspotenziale) Der SFB ist ein modernes, professionelles Waldunternehmen, welches auch weiterhin vor grossen Herausforderungen steht. Er orientiert sich an modernen in- und ausländischen Forstbetrieben und verfügt über hohes forstbetriebliches Know-how. Staatsforstbetrieb (SFB) Werkstattbesuch des Volkswirtschaftsdirektors Regierungsrat Christoph Ammann 30.08.2016 Faktenblatt 3 Staatswälder in der Region (Toppwald) Region SFB SFB Region: Voralpen Waldeinheit: 403 Toppwald West und 404 Toppwald Ost Gemeinden: Oberhünigen, Niederhünigen, Bowil Waldeinheit Toppwald Ost + West ca. 360 ha Geschichte SFB/KAWA 2016 Ausgedehnte Plenterwälder mit schönen Strukturen Vorrangfunktion mehrheitlich Nutzwald, zuwachsstarke Wälder Schutzwald (72ha) aufgrund hoher hydrogeologischer Intensität (Gefahr von Rutschungen und Hochwasser). Nutzwald mit einem Zuwachs von ca. 11-12 m3/ha und Jahr Nutzungsmöglichkeit von ca. 3‘500m3 pro Jahr Verjüngung schwierig aufgrund starkem Wildverbiss (Tannenverjüngung ohne Schutz nicht möglich) Die Wälder gehörten bis zur Auflösung der Landvogteien (1800) als obrigkeitliche Wälder zum Schloss Schlosswil Ab diesem Zeitpunkt gingen sie an den Kanton Bern über Kantonnementsverträge ab 1856 – 1860 Die Plenterwald-Versuchsflächen der WSL im Toppwald verfügen über mehr als 100-jährige Datenreihen.. Staatsforstbetrieb (SFB) Werkstattbesuch des Volkswirtschaftsdirektors Regierungsrat Christoph Ammann 30.08.2016 Faktenblatt 4 Holzschlag (Ho431) Toppwald West Ausgangslage Lokalname: Barschwandhubel, Waldeinheit 403 / Toppwald West Behandlungseinheit von ca. 11 Hektaren Holzanfall von ca. 1‘300 m3 Ziel Plenterung (Überführung) Teilweise Reparaturschlag nach Lotharschäden Anzahl der ältesten Bäume reduzieren (diese sind zum Teil in einem schlechten Zustand, lichte Krone) Der letzte Eingriff hat 2002 stattgefunden Schlagskizze Arbeitsauftrag: inkl. Karte mit den nötigen Angaben Ausführung Der Holzschlag wird teilmechanisiert ausgeführt Die grossen, starken Bäume werden motormanuell („herkömmlich“) gefällt und entastet. Die restlichen Bäume werden durch den Vollernter gefällt und entastet. Das Holz wird mit dem Forwarder an die Waldstrasse geführt. Es gibt viele vernässte Stellen. Beim Befahren ist darauf Rücksicht zu nehmen. Möglichst viel Astmaterial vor dem Befahren auf die Gasse bringen Wichtig: Die Waldfläche wird nur auf den Rückgeassen (Plan grün) befahren. Sämtliche Arbeitsschritte erfolgen von diesen definierten Gassen aus. Holz Im Holzschlag fallen ca. 1‘300 m3 verwertbares Holz an (knapp 2% der jährlichen Nutzung Staatswald). Dieses wird vom Betrieb optimal vermarktet (8 Sortimente an entsprechende regionale Abnehmer). Die Deckung des inländischen Holzbedarfs mit Holz aus dem Schweizer Wald verbessert Wertschöpfung und CO2-Bilanz. Chancen Holz ist im Trend. Eine ganzheitliche Umwelt-, Energie und Klimapolitik fördert die Holzproduktion und die Holzverwendung. „Holz der kurzen Wege“ und Frankenstärke Die Waldwirtschaft muss ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Dies ist möglich, wenn auf weitere Einschränkungen (Regulierung) verzichtet wird SFB/KAWA 2016
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