Sprachen Neele Meyer Die Funktion des Films und das filmische Schreiben in Alberto Fuguets 'Die Filme meines Lebens' „Gute Filme, aber schlechte Erinnerungen“ Studienarbeit 1 „ Gute Filme, aber schlechte Erinnerungen“ „Gute Filme, aber schlechte Erinnerungen“ Über die Funktion des Films und das filmische Schreiben in Alberto Fuguets Die Filme meines Lebens Seminararbeit Neele Meyer Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Institut für Kommunikationswissenschaften Wintersemester 2009/10 Neele Meyer – 2010 „Gute Filme, aber schlechte Erinnerungen“ 2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung............................................................................................................. 3 2. Zum Begriff des filmischen Schreibens ............................................................... 3 3. Einordnung von Autor und Werk ......................................................................... 6 3.1 Alberto Fuguet und die Bewegung McOndo ..................................................... 6 3.2. Inhalt des Werkes ............................................................................................ 8 4. Die Struktur des Werkes...................................................................................... 8 5. Die Binnenhandlung ............................................................................................ 9 5.1 Der Erzähler ...................................................................................................... 9 5.2 Zeitstruktur ...................................................................................................... 10 5.3 Inhaltliche Bezüge zum Film ........................................................................... 11 5.3.1 Filmische Elemente in der Lebenswelt des jungen Beltrán ...................... 11 5.3.2 Gelebte Rollenschemata .......................................................................... 12 5.3.3 Beeinflussung der Wahrnehmung durch den Film .................................... 12 5.3.4. Die Bedeutung der Filme für Beltrán ....................................................... 13 5.4 Zusammenfassung der Analyse der Binnenhandlung ..................................... 17 6. Die Rahmenhandlung ........................................................................................ 18 6.1 Erzähler........................................................................................................... 18 6.2 Zeitgestaltung ................................................................................................. 18 6.3. Subjektive Wahrnehmung und Live-Charakter ............................................... 19 6.4 Inhaltliche Bezüge zum Film in der Rahmenhandlung .................................... 20 6.4.1 Anlass der Erstellung der Filmliste ........................................................... 20 6.4.2 Distanzierung vom Film und Hinwendung zur Wissenschaft .................... 20 6.4.3 Der Film als gemeinsamer Erfahrungsschatz ........................................... 21 6.5 Die Verwendung filmischer Fachsprache ........................................................ 21 6.6. Zusammenfassung Analyse der Rahmenhandlung........................................ 22 7. Fazit................................................................................................................... 22 8. Bibliographie...................................................................................................... 24 Neele Meyer – 2010 3 „ Gute Filme, aber schlechte Erinnerungen“ 1. Einleitung Welche Spuren hinterlassen Filme im Leben eines Menschen? Wir befinden uns im multimedialen Zeitalter, in dem Filme überall auf der Welt gleichzeitig zugänglich sind, in der das allabendliche Fernsehprogramm das Hauptunterhaltungsprogramm vieler Menschen darstellt und viele derart in den Bann zieht, dass sie Film und Realität nicht mehr unterscheiden können. Bei dieser Omnipräsenz des Films scheint es durchaus legitim, die Frage zu stellen, in welcher Form die Masse an durch Film und Fernsehen aufgenommenen Informationen längerfristig Spuren hinterlässt - an welche Elemente eines Films man sich auch Jahre später noch erinnert. Das Werk Die Filme meines Lebens des chilenischen Autors Alberto Fuguet, lädt geradezu dazu ein, das Werk auf diese Fragestellungen hin zu analysieren, da sich der Protagonist und Erzähler des Werks eine Liste seiner 50 Lieblingsfilme aufstellt und daran seine Kindheit rekapituliert. Fuguet selbst gehört zu einer Generation zeitgenössischer chilenischer Schriftsteller, die um die Modernisierung der lateinamerikanischen Kulturlandschaft bemüht sind und dabei gerade den Massenmedien eine große Bedeutung beimessen, die in vielen seiner Werke explizit deutlich wird. Interessant ist es daher, weiterhin der Fragestellung nachzugehen, ob der Film auch einen Einfluss auf die strukturelle und erzählerische Gestaltung des Textes ausübt und dem Text somit eine filmische Schreibweise nachgewiesen werden kann. Dazu soll im Folgenden ein kurzer Überblick gegeben werden, wie der kontroverse Terminus des filmischen Schreibens definiert werden kann und inwiefern sich filmische Elemente in einem Text festmachen und kategorisieren lassen. Zur besseren Einordnung wird im weiteren Verlauf kurz auf den Autor Alberto Fuguet und die Literaturbewegung McOndo eingegangen. Den Mittelpunkt dieser Arbeit stellt der analytische Teil dar, in dem zu untersuchen ist, welche filmischen Bezüge Die Filme meines Lebens auf Inhalts- und Diskursebene aufweist und welche Rückschlüsse sich dadurch auf den Protagonisten und gleichzeitigen Erzähler und die Wirkung des Werkes schließen lassen. 2. Zum Begriff des filmischen Schreibens Schon seit den Anfängen des Kinos zu Beginn des 20. Jahrhunderts stehen Literatur und Film dauerhaft in Kontakt und beeinflussen sich gegenseitig: 40 % aller Filme beruhen noch heute auf literarischen Vorlagen (s. Kaiserkern 1995: 23) und auch in der Literatur spielt das Medium Film eine wichtige Rolle. Obwohl es zu diesem Thema zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen gibt1, tun sich Forscher mit einer genauen Definition des spezifisch Filmischen und spezifisch Literarischen schwer (s. Scheidt 1999: 226): Auch häufig verwendete Termini wie das filmische Schreiben bzw. die filmische Schreibweise, die in diesem Kapitel näher bestimmt und untersucht werden sollen, werden zwar als Passe-Partout-Begriffe oft 1 Wie das Werk Literatur und Film von Joachim Paech aus dem Jahr 1997. Neele Meyer – 2010
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