Programminfo 14/10/2016 freitag, 14. oktober 2016, um 21.45 uhr Pin Up Ein Sex-Symbol nimmt Rache Dokumentation von Sophie Peyrard ARTE France, programm 33, Frankreich 2016, 52 min. Erstausstrahlung Im Pin-up-Girl werden das Mädchen von nebenan und das Objekt aller Begierde vereint. Die jungen, leicht bekleideten Frauen mit übernatürlichen Körpermaßen und fülliger Haarpracht verdrehen Männern schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts den Kopf. Für Frauen symbolisieren sie weibliche Verwegenheit und Selbstbestimmung. Die Dokumentation erforscht die Geschichte eines idealisierten Frauenkörpers, der von Männern erfunden und dann von Frauen auf neue Weise für sich in Anspruch genommen wurde. Ist das Pin-up eine feministische Ikone geworden? Beim Wort „Pin-up” kommt unmittelbar ein erotisches Retro-Bild in den Sinn, auf dem eine hübsche, junge Frau mit übernatürlichen Körpermaßen und fülliger Haarpracht ihren Betrachter in provokativer Pose zu bezirzen scheint. Bei einem kleinen Missgeschick hat sie versehentlich ihre endlos langen Beine entblößt. Doch die Geschichte der Pin-up-Ikonografie zu erzählen erfordert mehr, als es dieses Klischee vermuten lässt. Es bedeutet, die Herrschaft eines vielgestaltigen Sexsymbols zu zeichnen, das nicht nur bis heute die Fantasiewelt der Männer regiert, sondern auch als Marketingobjekt, patriotische Unterstützerin im Zweiten Weltkrieg und Identifikationsfigur fungierte. Die ersten Pin-ups entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts als Presseillustrationen. Später wurden sie in Haut und Stahl eingraviert. Als Aktmodelle posierten Pin-upGirls auch für die erotische Fotografie. Doch es dauerte nicht lange, bis sich Frauen die vielfachen Identitäten des Pin-ups wieder zu eigen machten und neu erfanden. Für ihren feministischen Film traf die Regisseurin Sophie Peyrard in Paris, Berlin, Brüssel und Los Angeles Pin-upGirls und Stripperinnen von heute, darunter die Burlesque-Künstlerin Lada Redstar und die VintageTänzerin Lolly Wish. Sie interviewte Dian Hanson, Editorin des Kunstverlags Taschen, und die Kunsthistorikerin Maria Elena Buszek, die in ihrem Buch „Pin-up Grrrls. Feminism, Sexuality, Popular Culture“ die geheime feministische Geschichte des Pin-ups erforscht. Anhand von Archivaufnahmen und Interviews erzählt Peyrards Film von der Herrschaft des bekanntesten Sexsymbols des 20. Jahrhunderts. bildrechte: © Program 33 Pressekontakt: IRINA LEHNERT / [email protected] / T +33 88 14 2151 / @ARTEpresse
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