Asyl - Häufig gestellte Fragen (PDF | 30,58 KB)

Fragen und Antworten zum Thema Asyl sowie
Kontaktdaten für Interessierte
Warum muss die Stadt Hürth Asylbewerber aufnehmen?
Menschen, die nach Deutschland einreisen, um Schutz vor Verfolgung zu suchen,
müssen sich zunächst bei einer Erstaufnahmeeinrichtung als Asylsuchende melden.
Von dort aus können sie in einer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge einen Antrag auf Asyl stellen.
Aus den Erstaufnahmeeinrichtungen werden die Asylbewerber auf die Bundesländer
verteilt. Grundlage der Verteilung ist der sogenannte „Königsteiner Schlüssel“, der
aufgrund der Steuereinnahmen und Bevölkerungszahl die Aufnahmequote bestimmt.
Der Schlüssel wird jährlich neu berechnet und liegt 2016 für Nordrhein-Westfalen bei
21,21%.
Auch in den Bundesländern kommen die Asylbewerber zunächst wieder in
Erstaufnahmeeinrichtungen unter. Von dort werden sie auf die einzelnen Kommunen
verteilt. Geregelt ist diese Aufnahme im Flüchtlingsaufnahmegesetz NRW. Dieses
Gesetz verpflichtet die Städte und Gemeinden zur Unterbringung und Betreuung der
Asylbewerber. Die Verteilung erfolgt über die Bezirksregierung Arnsberg. Auch hier
liegt ein jährlich angepasster Verteilungsschlüssel vor, der auf der Grundlage der
Bevölkerungszahl und der Größe der Gemeindefläche beruht. Der Verteilerschlüssel
für Hürth liegt bei 0,3131 %.
Aufgrund der hohen Anzahl an Flüchtlingen mussten die Kommunen seit Sommer
2015 neben der Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge für das Land NRW
vorübergehend Notunterkünfte einrichten.
Wie viele Asylbewerber leben derzeit in den Hürther Asylunterkünften?
Stand Ende August 2016 leben in den Hürther Asylbewerberunterkünften 697
Flüchtlinge, darunter 247 Kinder und Jugendliche.
Die Unterbringung der 697 Flüchtlinge erfolgt derzeit (08/2016) in 36 Unterkünften,
mit Verteilung auf folgende Stadtteile Hürths:
Stadtteil
Alt-Hürth
Berrenrath
Efferen
Fischenich
Gleuel
Hermülheim
Kalscheuren
Anzahl Flüchtlinge
162
51
60
89
148
170
17
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Wie haben sich die Zahlen in den letzten Jahren entwickelt?
Die Zahl der in Hürth lebenden Asylbewerber unterliegt stetigen Schwankungen. So
war sie zu Beginn der 90er-Jahre des 20. Jhd. aufgrund des Balkankriegs mit gut 350
Flüchtlingen besonders hoch. Nach Beendigung des Krieges und Rückführung der
Flüchtlinge in ihre Heimatländer bzw. ihrer Anerkennung ging die Zahl kontinuierlich
zurück und lag so Anfang 2013 deutlich unter 100 Personen. Die momentane
unsichere Weltlage hat wieder zu einem deutlichen Zuwachs der Asylbewerberzahlen geführt.
Wie sind die Prognosen für die nächsten Jahre?
Die weltpolitische Lage lässt in absehbarer Zeit keinen drastischen Rückgang der
Asylbewerberzahlen vermuten, obwohl sich die Anzahl der Zuweisungen seit
Jahresanfang im Vergleich zu 2015 verringert hat. Eine Prognose ist zurzeit
schwierig.
Worauf basieren die Prognosen für die Zuwanderungszahlen?
Die Prognose der Stadt Hürth stützt sich zum einen auf die Prognosen des
Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Zum anderen wurde die
Entwicklung der letzten Monate mit Hilfe der langjährigen Erfahrung im Asylbereich
ausgewertet.
Was sind die Gründe für den Anstieg der Asylbewerberzahlen?
In den vergangenen Monaten haben immer mehr Menschen ihre Heimatländer in
den Krisengebieten des Nahen und Mittleren Ostens (Syrien, Afghanistan, Iran, Irak)
sowie Afrikas (Eritrea, Guinea etc.) verlassen um in Deutschland Schutz zu suchen.
Daneben werden vermehrt Flüchtlinge mit besonderem Schutzbedarf aus
Afghanistan und Syrien aufgrund von Sonderprogrammen der Bundesregierung
aufgenommen.
Nach wie vor hoch bleibt der Zuzug von Menschen aus den Ländern des Balkans
(Kosovo, Albanien, Mazedonien und Serbien), die in ihren Heimatländern
Diskriminierungen unterliegen.
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Aus welchen Ländern stammen die Asylbewerber, die in Hürth leben?
Ende August 2016 leben in den Unterkünften der Stadt Hürth Menschen aus rund 30
Nationen. Besonders viele von Ihnen kommen aus Syrien, Afghanistan, Irak und
Albanien.
Nach welchen Kriterien wählt/wählte die Verwaltung neue Standorte aus?
Aufgrund der großen Anzahl von Asylbewerbern war und ist die Stadt gefordert,
neuen Wohnraum zu schaffen. Die Verwaltung ist bemüht, die Standorte möglichst
gleichmäßig über das Stadtgebiet zu verteilen. Dabei ist sie jedoch davon abhängig,
in welchen Stadtteilen die Stadt über eigene Häuser verfügt bzw. Angebote von
Dritten erhält.
Zunächst wird auf Häuser zurückgegriffen, die im Besitz der Stadt Hürth oder
städtischer Beteiligungsgesellschaften sind oder kurzfristig von Dritten zur Verfügung
gestellt werden können.
Angestrebt ist eine dezentrale Unterbringung, bei der soziale Kriterien des Umfeldes
Berücksichtigung finden.
Neben der Unterbringung in Häusern wurden verteilt auf das Stadtgebiet Hürth
mittlerweile 9 Containerstandorte aufgebaut.
Möchten Sie Wohnungen oder Häuser für die Unterbringung für Flüchtlinge zur
Verfügung stellen, melden Sie sich bitte beim Amt für Inklusion, Integration und
Flüchtlingshilfe, Andrea Alda, Tel. 02233/53-201, E-Mail: [email protected].
Wie lange sollen die Unterkünfte an den neuen Standorten bestehen bleiben?
Da auch für die Zukunft mit einem hohen Bedarf an Unterbringungen zu rechnen ist,
sind die Unterkünfte zunächst auf Dauer ausgerichtet.
Wie sieht die Betreuung der Einrichtungen vor Ort aus?
Um den umfassenden und steigenden Herausforderungen, die mit der Unterbringung
und Betreuung von Flüchtlingen einhergehen, Rechnung zu tragen, wurde Mitte
Dezember 2015 das Amt für Inklusion, Integration und Flüchtlingshilfe neu
gegründet. Im Rathaus stehen neben den Verwaltungsmitarbeitern derzeit 3
Sozialarbeiter für die Betreuung der Asylbewerber zur Verfügung.
Die Sozialarbeiter sind zudem bei Problemen Ansprechpartner vor Ort sowohl für die
Bewohner als auch für die Nachbarschaft.
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Um die finanziellen Belange kümmern sich Mitarbeiter der Leistungsabteilung des
Sozialamts.
Zudem sorgen mehrere Hausmeister für den Betrieb in den Einrichtungen.
Gibt es einen Ansprechpartner bei möglicherweise auftretenden Problemen?
Die Sozialarbeiter und in den Einrichtungen zusätzlich die Hausmeister stehen als
Ansprechpartner zur Verfügung
(http://www.huerth.de/vv/oe/dezernat3/Amt_53.php#tab-kontakt).
Vor Inbetriebnahme neuer Standorte erhalten die Anwohner in unmittelbarer Nähe
die Telefonnummer der Ansprechpartner im Rathaus.
Was ist der Runde Tisch „Asylbewerber in Hürth“?
Der Runde Tisch „Asylbewerber in Hürth“ traf sich zum ersten Mal am 30.10.2014.
Hier kamen Vertreter der verschiedenen für die Stadt Hürth relevanten Institutionen
(zum Beispiel Kirchen, freie Träger, Vereine, Ortsvorsteher, Vertreter der politischen
Parteien, Polizei) mit Vertretern der Verwaltung zusammen.
Ziel ist für ein gutes Miteinander in der Stadt Hürth Sorge zu tragen, mögliche
ehrenamtlich getragene Angebote für die Asylbewerber zu besprechen und eventuell
auftretende Herausforderungen zu lösen.
Wie kann ich die Einrichtungen unterstützen? Wie kann ich den Flüchtlingen
helfen?
Die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen sind vielfältig und hängen von den
Fähigkeiten und Möglichkeiten derjenigen ab, die sich engagieren wollen. Denkbar
sind Angebote wie Sprachkurse, Haushaltshilfen, gemeinsam verbrachte Zeit etc.
Um eine effektive Unterstützung zu erreichen, ist eine Abstimmung der
verschiedenen Akteure erforderlich. Aus diesem Grunde hat die Stadt Hürth das Amt
für Inklusion, Integration und Flüchtlingshilfe eingerichtet, die koordinierende
Aufgaben übernimmt und zudem die Abstimmung mit dem Sozialamt, das für die
finanziellen Leistungen für die Asylbewerber zuständig ist, gewährleistet.
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Informationen erhalten Sie bei:
Stadt Hürth
Amt für Inklusion, Integration und Flüchtlingshilfe
Herbert Außem, Amtsleiter
Tel. 02233/53-200 E-Mail: [email protected]
Andrea Alda, stv. Amtsleiterin
Tel. 02233/53-201 E-Mail: [email protected]
Marita Meurer, Integrationsbeauftragte
Tel. 02233/53-376 E-Mail: [email protected]
Hier finden Sie eine Liste mit Kontaktdaten von verschiedenen Möglichkeiten für
ehrenamtliches Engagement:
Ansprechpartner Ehrenamt (Stand: 29.08.2016)
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