"Informationen zur Badedermatitis" (pdf

Informationen zur
Badedermatitis
Wichtiger Hinweis der Abteilung Gesundheit des Lahn-Dill-Kreises vom
29.August 2016:
Uns sind in den letzten Tagen vermehrt Fälle von Badedermatitis nach dem Baden im
Aartalsee gemeldet worden. Aus diesem Grund informieren wir Sie über den Erreger,
die Prophylaxe und die Therapie.
Was ist Badedermatitis:
Sie kann nach dem Baden und Waten in einem See oder Teich auftreten und äußert sich
in rötlichen und juckenden Quaddeln auf der Haut, die wie Mückenstiche aussehen
können.
Die Badedermatitis wird durch im Wasser schwimmende Zerkarien hervorgerufen.
Zerkarien sind die Larven von Saugwürmern, die im Darm von Wasservögeln
parasitieren.
Die Vogelsaugwürmer durchlaufen in ihrer Entwicklung einen Wirtswechsel. Mit dem
Kot der Vögel gelangen die Eier ins Wasser. Aus ihnen schlüpfen bewimperte Larven.
Miracidien, die einen Zwischenwirt, das sind verschiedene Süßwasserschnecken,
aufsuchen. In den Schnecken entwickeln sich aus den Miracidien über
Vermehrungsphasen infektiöse Zerkarien. Diese werden bei Wassertemperaturen über
24°C, in den Monaten Juni bis September, von der Schnecke ins Wasser abgegeben. Sie
steuern den Menschen als Fehlwirt irrtümlich an. Die Zerkarien dringen in die
menschliche Haut ein, sterben jedoch ab und verursachen schließlich eine mit starkem
Juckreiz verbundene Hautreaktion, die Badedermatitis. Bei allergischen Personen können
Fieber und Schockzustände auftreten. In der Regel heilen die Quaddeln innerhalb von 10
bis 20 Tagen folgenlos ab.
Zerkarienbefall ist für den Menschen in der Regel ungefährlich, aber wegen des starken
Juckreizes unangenehm.
Das Auftreten von Zerkarien steht in keinem Zusammenhang mit der
hygienischen Wasserqualität von Seen.
Informationen zur
Badedermatitis
Prophylaxe :
• Füttern Sie keine Enten, hiermit wird der Parasitenbefall erhöht.
• Meiden Sie flache und wasserpflanzenreiche Uferzonen.
• Verwenden Sie wasserfeste Sonnenschutzmittel.
• Nach dem Baden sollten Sie rasch duschen und den Körper kräftig mit einem
Handtuch abtrocknen, damit nur teilweise in die Haut eingedrungene Parasiten
entfernt werden. Die Badekleidung sollte zügig gewechselt werden.
• Sie sollten an den Quaddeln möglichst nicht kratzen, um Sekundärinfektionen zu
verhindern.
Therapie:
• Auftragen von kühlenden Lotionen oder Gel.
• Bäder mit juckreizstillenden Badezusätzen.
• Bei Sekundärinfektionen wird ärztliche Behandlung empfohlen.
Baden auf eigene Gefahr!