1. Schultag 2016 Liebe 1. -Klässlerinnen, liebe 1.

1. Schultag 2016
Liebe 1. -Klässlerinnen, liebe 1.-Klässler
Mit Spannung habt ihr auf den heutigen Tag gewartet – endlich ist es soweit. Sicherlich wart ihr
aufgeregt, aber ich kann euch etwas verraten: Eure Lehrerinnen, euer Lehrer und ganz sicher eure
Eltern waren noch aufgeregter als ihr.
Nun seid ihr also Schülerinnen und Schüler. Das merkt ihr schon daran, dass ich Hochdeutsch spreche
– Hochdeutsch ist unsere Schulsprache.
Anders als im Kindergarten ist, dass du jetzt Hausaufgaben machen musst. Vieles kennst du aber
schon aus den letzten zwei Jahren. Ruhig sein hast du gelernt, zuhören kannst du und die Sachen so
machen, wie es die Lehrerin oder der Lehrer verlangt. Nichts Neues also.
Manchmal aber musst du Sachen lernen, die du nicht verstehst, die dich nicht interessieren oder die
dir zu schwierig oder zu einfach erscheinen. Verzweifle dann nicht – frag und frag immer wieder, sei
neugierig und lass dich nicht entmutigen. Denke ab und zu daran, was du bis jetzt schon alles gelernt
hast – und auch das hast du in deinem individuellen Tempo gelernt.
Liebe Eltern, kein Kind beschliesst, ich möchte eine schlechte Schülerin oder ein schlechter Schüler
sein. Jedes möchte gerne gut sein in der Schule, hätte gerne Lob von der Lehrerin, dem Lehrer und
auch von Ihnen als Eltern. Möglicherweise stossen Sie ab und zu an Grenzen, wenn Ihre Erwartungen
nicht erfüllt werden. Denken Sie vor allem in diesen Stressmomenten daran, es gibt nicht nur Mathe
und Rechtschreibung, es gibt noch ganz viele andere Kompetenzen, die für das Leben wichtig sind.
Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Kind die Rechnungen nicht so gut kann, wie das Kind der Nachbarn,
Freunde oder Verwandten. Schimpfen Sie nicht - helfen Sie ihm. Helfen Sie Ihrem Kind indem Sie die
Hausaufgaben zur Seite legen und ein Spiel mit Ihrem Kind spielen. Nichts Schwieriges, vielleicht ein
Leiterlispiel oder ein Memory, Domino oder ein Quartett. Es sind genau diese Spiele, gepaart mit
Ihrer Zuwendung, die Ihr Kind weiterbringen. Und vor allem – bestrafen Sie es nicht damit, dass Sie
ihm das streichen, was es gerne macht und gut kann: Sport, Musik, Malen etc.
Wenn wir bedenken, dass 65% der Kinder, die heute den 1. Schultag haben, in Berufen tätig sein
werden, die wir heute noch nicht kennen, wird einem bewusst, dass der Lehrplan nicht alles
abdecken kann, was die Kinder brauchen. Deshalb, liebe Eltern, stärken Sie Ihr Kind immer auch in
der Selbstständigkeit, trauen Sie ihm etwas zu.
Die Schule ist ein wichtiger Ort und du verbringst viel Zeit mit deinen Mitschülerinnen, Mitschülern
und Lehrerinnen und Lehrern. Schüler zu sein ist sozusagen dein Beruf. Du darfst dich freuen auf ganz
viele tolle Sachen – Schule macht immer wieder auch Spass. Ich hoffe es für jedes einzelne von euch,
dass ihr viele schöne Stunden in der Schule verbringen dürft.
Und jetzt: Einen tollen Start ins erste Schuljahr!
Doris Braun, Schulleiterin