Schwebendes Hochschullogo

Campus Gengenbach
Klosterstraße 14, 77723
Campus Offenburg
Badstraße 24, 77652
Das schwebende Hochschullogo
Während den Baumaßnahmen des Gebäude E entstand der Wunsch, den Schriftzug der Hochschule am Neubau
als beleuchtetes Transparent anzubringen. Architektonische Gründe verhinderten diesen Wunsch. Daraufhin
entstand die Idee den Schriftzug als spekulares Hologramm in Plexiglas zu fräsen, jeden Buchstaben in ein
Gebäudefenster zu montieren und von außen mittels Strahler anzustrahlen, um den Passanten den Eindruck zu
verschaffen, die Buchstaben würden vor den Fenster schweben.
Abb. 1: Ursprüngliche Idee am Fenster des Gebäudes E
Bei spekularen Hologrammen wird jeder Bildpunkt als ellipsenförmige Figur in Plexiglas gefräst, damit das
einfallende Licht des Strahlers zum Betrachter in geeigneter Weise reflektiert wird. Damit nicht zu tief gefräst
werden muss wird jedes Ellipsoid als Fresnel-Linse gefräst. Durch Beleuchtung dieser Ellipsoide mittels einer
Punktlichtquelle in hinreichend großen Abstand entsteht eine Menge von virtuellen 3D-Bildpunkten im Raum.
Aufgrund der Tiefenwahrnehmung über stereoskopisches Sehen und Bewegungsparallaxe wird diese
dreidimensionale Punktematrix vom Gehirn des Betrachters als reales Objekt wahrgenommen.
Abb. 2: Prinzip des Fresnel-Linse
Die Hologramme werden mit einem eigens für dieses Projekt erstellten Algorithmus berechnet. Dabei kann die
Position der Lichtquelle, die gewünschte Position der virtuellen Bildpunkte und die Entfernung des Betrachters als
Parameter eingegeben werden. Das gewünschte 2-D Objekt (Buchstabe) wird als schwarz-weißes Bild eingelesen
und in Rechtecke für die Ellipsoide aufgeteilt.
Abb. 3: H vor und nach dem Algorithmus
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Diese Rechtecke werden mittels Zufallsgenerator verteilt um Linienstrukturen im Hologramm zu vermeiden. Für
jeden einzelnen Bildpunkt wird ein Ellipsoid berechnet, welches die Tiefen-information beinhaltet. Das Ergebnis
des Algorithmus wird direkt im G-Code für die 3-Achs-Fräsmaschine des IUAS ausgegeben.
Der vom Algorithmus ausgegebene G-Code wird direkt von der Maschinen-software der Fräse importiert. Es
werden aktuell 2 Schrupp-fahrten und eine Schlichtfahrt gefahren, für welche die Maschine in Summe circa 8h für
eine DIN A4 großes Bild benötigt. Als Fräser wird ein Vollhart-metall-Gravierstichel mit einer zylindrisch
abgerundeten Spitze (R=0,40 mm) verwendet, welcher als Sonderanfertigung eigens für dieses Projekt angefertigt
wird. Anschließend wird die Plexiglasplatte mit den gefrästen Kerben poliert.
Stellvertretend für den Schriftzug wurde das „H“ bereits als Hologramm gefräst. Durch Verwendung des
angefertigten Stichels, Kühlmittel und der Politur konnten die Fresnel-Linsen sehr fein gefräst werden, sodass der
Hologramm-Effekt sehr gut zum Vorschein kommt.
Aktuell wird im Rahmen einer Bachelor-Thesis ein Algorithmus entwickelt, mit dem es auch möglich sein wird ein
3-dimensionales Objekt in einem spekularen Hologramm darzustellen. Am Neubau der Hochschule wird nicht wie
zu Beginn geplant pro Fenster einen Buchstaben dargestellt, statt-dessen wird voraussichtlich ein Schaufenster
nach außen angebracht, in dem die realisierten Hologramme demonstriert werden.
Abb. 4: Das Hologramm schwebt 6 cm vor der Platte
Referenzen
Regg C., Rusinkiewicz S., Matusik W., Gross M.: Computational Highlight Holography. ACM Transactions
on Graphics, 29(6), (SIGGRAPH Asia), December 2010
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