Samstag, 17. September 2016, 20.00 Uhr, Schloss Ringenberg Vierundzwanzig Wege in eine neue Welt Musik aus der Ariadne Musica von Johann Caspar Ferdinand Fischer und aus dem Wohltemperirten Clavier von Johann Sebastian Bach Christine Schornsheim, München – Cembalo Eintritt: 15,- / 10,- EUR (Schüler, Studenten), Kinder bis 14 Jahre frei, Ticketreservierung unter 02852 9659950 Im Jahr 1722 stellt Johann Sebastian Bach vierundzwanzig Praeludien und Fugen zu einem Album zusammen. Er tut das „zum Nutzen und Gebrauch der Lehr-begierigen Musicalischen Jugend“ und zu deren „besonderem Zeit Vertreib“, wie er auf der ersten Seite des Bandes zu verstehen gibt. Das jugendliche Publikum ist zu Beginn des 18. Jahrhunderts die einzige Hoffnung auf Morgenluft für ein Projekt, das alle 24 Dur- und Molltonarten zu harmonischen Grundtönen erklärt, nachdem sich viele Generationen Jahrhunderte lang klaglos mit weniger als der Hälfte zufrieden gegeben – und führende Mathematiker der Epoche mindestens immer wieder mindestens ein Drittel vom Quintenzirkel zur musikalischen No-Go-Area erklärt hatten. Was Bach fordert, ist für die einen die Unverschämtheit eines Neutöners, für andere ist es das Luftschloss eines Traumtänzers. Dabei hatte Johann Caspar Ferdinand Fischer 20 Jahre eher unter dem Titel „Ariadne Musica“ schon einmal mal eine ganz ähnliche Sammlung von Praeludien, Fugen und Ricercari veröffentlicht, mit der er die Ecclesiasticas Cantilenas „nach all den Herrgottszeiten von Jahren endlich aus dem Labyrinth der Bedrängnis“ ans Licht zu führen gedachte, wie er im lateinischen Vorwort schreibt. Die Muziekbiennale Niederrhein 2016 widmet den beiden Visionären des 18. Jahrhunderts mit ihrer Zukunftsmusik ein Podium im Schloss Ringenberg. Zu Gast ist diesmal die Weltklasse-Cembalistin Christine Schornsheim aus München, und auf der Bühne steht der Nachbau eines Donzelague-Cembalos Cembalos aus dem Atelier von Detmar Hungerberg.
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