Kulturwege des Europarates im Süden Deutschlands

Kulturwege des Europarates im Süden Deutschlands
- Entlang der Jakobswege durch Europa -
Auf den Spuren mittelalterlicher Pilger
Schon im Jahr 1987 wurde der Jakobsweg zum Europäischen Kulturweg ernannt
und zieht jährlich hunderttausende Pilger/innen aus der ganzen Welt in seinen
Bann. Vor allem Hape Kerkelings Pilgertagebuch und Bestseller "Ich bin dann mal
weg" hat uns Deutschen den mittelalterlichen Pilgerweg näher gebracht.
Der Jakobsweg besticht insbesondere durch sein weitreichendes, europaweites
Netzwerk, das sogar durch Ulm führt. Dieser Teilabschnitt wird
"Oberschwäbischer Jakobsweg" genannt und führt traditionell vom Ulmer zum
Konstanzer Münster. Wer diese circa 170 Kilometer bis an das "Schwäbische
Meer" schafft, hat noch nicht einmal ein Sechstel des Gesamtweges bis zur
Grabstätte des Apostels Jakobus hinter sich gebracht. Die weiteren 2.120
Kilometer führen über die Schweiz nach Frankreich und von dort über die
Pyrenäen in den Nordwesten Spaniens.
Wichtige Begleiter für den Jakobsweg sind nicht nur feste Wanderschuhe,
sondern auch der Pilgerausweis, in welchem die einzelnen Etappen durch einen
Stempel festgehalten werden. Angekommen in Santiago de Compostela, erhält
man bei Vorlage des Ausweises seine persönliche Pilgerurkunde.
Wer nicht bis nach Spanien laufen möchte, kann schon auf dem Abschnitt Ulm Konstanz das Pilgerleben kennenlernen. Die Route ist nicht nur historisch belegt,
sondern führt vorbei an einer wunderschönen Landschaft, gespickt von Kirchen
und Klöstern, die das barocke Erbe unserer Region einfangen.
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Wer war der Apostel Jakobus?
Ziel aller Jakobuspilger/innen ist die angebliche Grabstätte des
Apostels Jakobus. Laut dem neuen Testament war er einer der
zwölf Jünger Jesu Christi. Besonders in Spanien ranken sich
zahlreiche Legenden um ihn. So soll er nach der Himmelfahrt
Christi auf der Iberischen Halbinsel gepredigt haben.
Grundlegend für den bis heute anhaltenden Jakobuskult ist
jedoch eine andere Legende. Diese besagt, dass seine Jünger
den Leichnam des Jakobus einem Schiff ohne Besatzung, das
später im Nordwesten Spaniens gefunden wurde, übergaben.
Helfer begruben ihn daraufhin im Landesinneren und sein Grab
geriet in Vergessenheit. Im 9. Jahrhundert wurde es wieder
entdeckt und eine Kapelle darüber errichtet, die später zur
Kathedrale ausgebaut wurde. Genau zu dieser angeblichen
Grabstätte führt heute der Jakobsweg.
Fédération européenne du Saint-Jacques de Compostelle
Hôtel-Dieu
2, rue Becdelièvre
43 000 Le Puy-en-Velay - France
http://www.saintjamesway.eu/