JEANNE MAMMEN (1890 IN BERLIN – 1976 IN BERLIN) Jeanne Mammen stammte aus einer recht liberalen, wohlhabenden Berliner Kaufmannsfamilie. In Paris durfte sie eine sorglose Kindheit verbringen und eine damals für Mädchen unübliche Bewegungsfreiheit genießen. Sie studierte dort Malerei, musste als Deutsche jedoch zum Kriegsausbruch 1914 fliehen und zog, nun mittellos, zurück nach Berlin. Jeanne Mammen came from a very liberal, prosperous Berlin family of merchants. In Paris she enjoyed a trouble-free childhood with a freedom of movement unusual for girls at that time. She studied painting there, but as a German she was obliged to flee the city when war broke out in 1914. With no means of financial support, she moved back to Berlin. Als arbeitslose Gebrauchsgraphikerin bestritt sie erst mühsam ihren Lebensunterhalt mit Auftragsillustrationen, vor allem für Zeitschriften. Über die zwanziger Jahre hinweg erarbeitete sie sich auf diese Weise ein gutes finanzielles Auskommen und künstlerische Anerkennung. In der renommierten Galerie Gurlitt zeigte sie 1930 Gemälde in ihrer ersten deutschen Einzelausstellung, deren Erfolg als Zeugnis des neuen weiblichen Selbstbewusstseins galt. As an unemployed commercial graphic artist, at first she struggled to make a living with commissioned illustrations, mainly for magazines. Over the course of twenty years, however, in this way she worked hard to build a sound financial basis and won artistic recognition. She showed paintings in a first German solo exhibition in the well-regarded Galerie Gurlitt in 1930, its success being viewed as evidence of the new, self-confident role of women. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten und die Gleichschaltung der Zeitschriften bedeuteten für Mammen erneut wirtschaftliche Not. Den Krieg überstand sie zurückgezogen in ihrem Berliner Wohnatelier. Obwohl Mammen auch in der schwierigen Nachkriegszeit bei wichtigen Kunstausstellungen vertreten war, blieb der kommerzielle Erfolg aus. Die Wiederentdeckung ihrer Aquarelle und Zeichnungen aus den „goldenen“ Zwanziger Jahren verfolgte sie mit Verwunderung. The National Socialist takeover of power and the forced political alignment of all magazines brought renewed financial misery for Mammen. She survived the war as a recluse in her Berlin studio-apartment. Although also represented in important art exhibitions in the difficult post-war period, she had no commercial success. Mammen followed the rediscovery of her watercolour works and drawings from the “Golden Twenties” with some astonishment. BERLINISCHE GALERIE LANDESMUSEUM FÜR MODERNE KUNST, FOTOGRAFIE UND ARCHITEKTUR Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin, Mi–Mo 10–18h, www.berlinischegalerie.de
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