Medieninformation Referat Hochschulkommunikation Baroper Str. 285 D-44227 Dortmund www.presse.tu-dortmund.de Führen à la Jürgen Klopp: Mit Visionen zum Erfolg Studie der TU Dortmund analysiert, wie Trainer ihre Spieler zu optimalen Leistungen bringen Sporttrainer, die erfolgreich Visionen vermitteln und ihre Athleten individuell fördern, steigern deren Leistung in besonderem Maß. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie der TU Dortmund, die von Prof. Jens Rowold und Dr. Kai Bormann durchgeführt und jetzt im Journal of Applied Sport Psychology veröffentlicht wurde. Das Forscherteam der TU Dortmund untersuchte, wie die verschiedenen Elemente der so genannten transformationalen, also visions- und emotionsbasierten Führung von Basketballtrainern die individuellen Leistungen der Spieler beeinflussen. Im Gegensatz zu früheren Studien aus dem Sportbereich zeigen die Ergebnisse keine Momentaufnahme, sondern eine dynamische Entwicklung der Spielerleistungen über zwei Spielzeiten der deutschen Basketball-Bundesliga und 2. Basketball-Bundesliga. Wenn Trainer es schaffen, eine Vision zu erzeugen und die Spieler diese verinnerlichen, erzielt jedes Teammitglied bessere Leistungen, die beispielsweise durch die Anzahl von Körben, Ballgewinnen und einigen anderen Werten gemessen werden können. Ein eindeutiger Zusammenhang, der im Zuge der Studie bestätigt wurde, besteht auch in der individuellen Förderung und Betreuung, durch die sich Spieler deutlich verbessern. Dass sich allerdings nicht alle Aspekte des transformationalen Führungsstils pauschal leistungssteigernd auswirken, konnte die Studie ebenfalls zeigen. Wenn ein Trainer beispielsweise das Wir-Gefühl des Teams und die Ziele der Gruppe besonders fördert, erzielen die einzelnen Spieler signifikant schlechtere Leistungswerte. „Eine mögliche Erklärung für diesen Effekt könnte sein, dass die Spieler selbstloser agieren, also eher mal einen Ball zum Mitspieler passen, als selbst den Korberfolg zu suchen“, erläutert Prof. Jens Rowold, der an der TU Dortmund im Fachgebiet Personalentwicklung und Veränderungsmanagement forscht und lehrt. Entscheidend für den individuellen Spielererfolg ist also der richtige Mix der Elemente des transformationalen Führungsstils. Als leuchtendes Beispiel für erfolgreiche Teamführung gilt auch Fußballtrainer Jürgen Klopp. In seiner Zeit bei Borussia Dortmund gewann er mit seiner Mannschaft nicht nur einige Titel, sondern baute auch aus jungen, maximal motivierten Spielern ein erfolgshungriges Team auf. Kontakt: Katharina Kruse Telefon: (0231) 755-2435 Fax: (0231) 755-4664 [email protected] Medieninformation In einer Analyse aus dem Jahr 2013 konnte ein Forscherteam um Prof. Jens Rowold viele Faktoren des transformationalen Stils in Jürgen Klopps Führungsverhalten wiederfinden: „Er ist ein überdurchschnittlich guter Motivator, kann charismatisch Visionen vermitteln und wird seiner Vorbildfunktion gerecht, in dem er die Leidenschaft lebt, die er von seinen Spielern fordert“, beschreibt Prof. Rowold die Eigenschaften der Dortmunder Trainerlegende. Klopp unterstütze und fördere seine Spieler individuell, also ‚holt sie dort ab, wo sie stehen‘, wie er es selbst einmal formuliert hat. Auch außerhalb des Sports gilt die transformationale, visionsbasierte Führung seit einigen Jahren als Erfolgsmodell. Führungskräfte können also viel von Sporttrainern lernen. Ansprechpartner für Rückfragen: Prof. Jens Rowold Personalentwicklung und Veränderungsmanagement Zentrum für HochschulBildung der TU Dortmund Tel. 0231 755-6622 E-Mail: [email protected] Die Technische Universität Dortmund hat seit ihrer Gründung vor 48 Jahren ein besonderes Profil gewonnen, mit 16 Fakultäten in Natur- und Ingenieurwissenschaften, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften. Die Universität zählt rund 33.550 Studierende und 6.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter etwa 300 Professorinnen und Professoren. Das Lehrangebot umfasst rund 80 Studiengänge. In der Forschung ist die TU Dortmund in vier Profilbereichen besonders stark aufgestellt: (1) Produktion und Logistik, (2) Chemische Biologie und Biotechnologie, (3) Modellbildung, Simulation und Optimierung komplexer Prozesse und Systeme sowie (4) Jugend-, Schul- und Bildungsforschung. Beim QS-Ranking „Top 50 under 50“ belegt die TU Dortmund Platz fünf der bundesdeutschen Neugründungen und Platz eins in NRW. 2
© Copyright 2024 ExpyDoc