Lichtblick 09/16 - Cinema Wuppertal

SEPTEMBER 2016
GUTE FILME FÜRS TAL – CINEMA & REX
TSCHICK RASANTE VERFILMUNG
DES JUGENDROMANKLASSIKERS
SCHULD, VERGEBUNG UND
FREUNDSCHAFT IN FRANÇOIS
OZONS FRANTZ
SISTERS IN AFRICAN MOVIES
FRAUENPOWER IM REX BEIM
14. AFRIKA FILM FESTIVAL
DIE VIEL ZU KURZE
LEBENSGESCHICHTE
DES ERNST LOSSA IN
NEBEL IM AUGUST
THE
LIGHT
BETWEEN
OCEANS
N A C H D E M W E LT W E I T E N B E S T S E L L E R
AB 08. SEPTEMBER 2016
LIEBES PUBLIKUM,
Wunderbar – Sie halten den neuen LICHTBLICK in den Händen! Die September-Ausgabe ist uns hoffentlich so gut gelungen, dass Sie dieses mit viel Leidenschaft und Herzblut erstellte Magazin nach dem Durchlesen nur weiter
empfehlen können. Ein tolles Filmprogramm haben wir für Sie zusammengestellt. Eigentlich müssten Sie alle Filme sehen, da es so viele tolle Neustarts im September gibt. Sie haben also leider die Qual der Wahl.
In diesem Monat freuen wir uns auf das 14. Kölner Afrika Film Festival, das seit
Jahren in Köln sehr erfolgreich veranstaltet wird. Wir haben es geschafft, in Zusammenarbeit mit dem Festival in der zweiten Septemberhälfte eine gelungene
Film-Auswahl zu zeigen. Der Schwerpunkt dieses Jahr lautet „SISTERS IN AFRICAN CINEMA“. In Kooperation mit der „Wuppertaler Initiative für Demokratie
und Toleranz e.V.“ und dem Musiker PATRICE erwarten Sie tolle Filme, Kurzfilme
und sehr nette Ehrengäste im REX Filmtheater.
Wenn Sie befürchtet haben, dass mit TONI ERDMANN der deutsche Film in die
Pause geht, können wir Sie beruhigen. 24 WOCHEN von Anne Zohra Berrached
sorgte auf der diesjährigen Berlinale ebenso für Furore wie es danach Toni Erdmann in Cannes machte. Julia Jentsch und Bjarne Mädel sind ein eingespieltes
Eltern-Team einer 9-Jährigen Tochter, das angesichts der unlösbaren Gewissensfrage nach dem Umgang mit der Nachricht eines wahrscheinlich krank geborenen
Kindes, aneinander aufreibt. Unglaublich starke Hauptdarsteller konnte Anne
Zohra Berrached für ihren zweiten Film gewinnen. Die unfassbar tolle Julia Jentsch
geht unter die Haut, Bjarne Mädel ist der perfekte Mitstreiter in diesem intensiven
Portrait über eine Frau, die sich zerreißt und eigentlich keine einfache Lösung treffen kann. 24 WOCHEN ist Kino, das polarisieren soll. Der Film war der einzige
deutsche Beitrag des diesjährigen Berlinale Wettbewerbs, wie schon Toni Erdmann in Cannes!
FRANTZ ist der neue Film von Francois Ozon. Er besetzte die Hauptrolle mit der
wunderbaren hochtalentierten Paula Beer, die wir in ihren vorherigen Filmen DAS
FINSTERE TAL und 4 KÖNIGE schon sehr mochten und so überzeugte, dass sie
sich auf den Radar aller RegisseurInnen spielte. So auch bei Francois Ozon. Kurz
nach dem Ersten Weltkrieg in einer deutschen Kleinstadt geht Anna jeden Tag
EL OLIVIO – DER OLIVENBAUM
ab 25.08.
DIE FAST PERFEKTE WELT DER PAULINE ab 25.08.
Ein modernes Märchen über Familie, das Erwachsenwerden und den
Mut wieder Vertrauen zu finden. „Der Großvater ist nicht mehr da, Alma.
Dein Großvater ist nicht mehr dein Großvater.“ Seit der 2.000 Jahre alte
Olivenbaum der Familie verkauft wurde, spricht Almas Großvater (Manuel
Cucala) kein Wort mehr. Stattdessen sitzt er an der Stelle, wo er ihr einst
die Geschichte des uralten Baumes erzählte und starrt ins Leere. Wild entschlossen, ihn aus seiner Trauer zu befreien, setzt Alma (Anna Castillo) alles
daran, den Baum zu finden und ihn zurück zu holen. Nach anfänglicher
Skepsis findet sie Unterstützung durch ihren schrägen Onkel Alcachofa (Javier Gutiérrez) und ihren Kollgen Rafa (Pep Ambròs). Sie begeben sich auf
den Roadtrip ihres Lebens, der sie bis nach Düsseldorf bringt. Im Glauben,
das einzig Richtige zu tun, um das Unmögliche zu schaffen.
Die Irren und Wirren des Lebens einer quirligen jungen Dame.
Pauline (Isabelle Carré, „Familie auf Rezept”, „Die Sprache des Herzens”)
hat es mit fast vierzig Jahren nicht sehr weit gebracht. Ihre Mitbewohnerin
ist eine kleine Maus und ihr noch kleineres Gehalt verdient sie als Alleinunterhalterin auf Parties. Als sie eines Tages wieder einmal im Darth Vader
Kostüm von Party zu Party hetzt, begegnet sie dem völlig überrumpelten
Fabrice (Phillippe Rebbot, „Familie zu vermieten”), der einen Abhang hinunter und anschließend ins Koma fällt. Pauline flüchtet, um nicht zu spät zu
ihrem Auftrag zu kommen, besucht den schwer verletzten Fabrice aber
später im Krankenhaus. Von ihrer Schuld überwältigt, beginnt Pauline sich
um den Mann zu kümmern. Sie dringt immer weiter in sein Leben ein, trifft
sich mit seinem kleinen Sohn, übernimmt seinen Job als Musiklehrer. Es
entwickelt sich eine immer größere Bindung zu Fabrice, bis dieser tatsächlich eines Tages aufwacht.
zum Grab ihres Verlobten Frantz, der in Frankreich gefallen ist. Eines Tages legt
Adrien, ein junger Franzose, ebenfalls Blumen auf das Grab von Frantz.
TSCHICK ist der neue Film von Fatih Akin, den wir am 15.09. im REX einsetzen, in
dem der Teenager Maik von dem ebenso jungen russland-deutschen Außenseiter Tschick in einem geklauten Lada aus seinem Alltagstrott der ostdeutschen Provinz entführt wird. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Wolfgang
Herrendorf, welches sich seit seinem Erscheinen in 2010 in der Spiegel Bestsellerliste befindet. Fatih Akin setzt die beiden Ausreißer mit viel Charme, Sprachwitz
und unglaublich schönen Bildern in Szene. Fatih Akin eben.
Ein richtig starker Film ist THE LIGHT BETWEEN OCEANS, mit Michael Fassbender und der hinreißenden Alicia Vikander (Oscar für THE DANISH GIRL, beste
Hauptdarstellerin, EX MACHINA). Der Leuchtturmwärter Tom und seine Frau Isabel haben nach mehreren harten Schicksalsschlägen doch noch eine unerwartete
Chance auf ein fast perfektes Familienglück, das jedoch auf eine fast aussichtslose
Probe gestellt wird, als sie sie trauernde Hannah kennenlernen… Dieser Film wird
Sie packen. Große Gefühle, die nie zu Klischees verkommen. Die großartigen
Hauptdarsteller und auch Rachel Weisz als Hannah machen diesen Film sehenswert und sicherlich zu einem Film der nächsten OSCARRUNDE 2017.
Francois Cluzet, den Sie sicherlich noch als reichen Rollstuhlfahrer aus dem Film
ZIEMLICH BESTE FREUNDE in bester Erinnerung haben, ist im September mit
DER LANDARZT VON CHAUSSEY bei uns zu sehen. 1,5 Millionen Franzosen
schauten sich den Film im Kino an. Jean Dujardin, den Sie sicherlich noch aus dem
Stummfilm THE ARTIST von Michael Hazanvicius aus 2011 in bester Erinnerung
haben, ist diesmal als kleiner, und doch ganzer Mann in MEIN ZIEMLICH KLEINER
FREUND zu sehen. Diese erfrischende Komödie dürfen Sie nicht verpassen.
Mit „El Olivo“ erzählt Regisseurin Icíar Bollaín („Und dann der Regen –
También la Lluvia“) eine Geschichte über, wie sie selbst sagt, „Menschen
und ihre Schicksale.“ Dabei wollte sie aber den Humor nicht außer Acht
lassen. Entstanden ist ein sehr emotionaler, aber dennoch zarter Film, angeführt durch eine rebellische Alma, die nichts unversucht lässt, um ihren
Großvater zu retten. (aw)
Ein wirklich abwechslungsreicher Filmmonat liegt vor Ihnen. Tun Sie sich was Gutes und gehen Sie ins KINO. Denn hier dürfen Sie lachen, weinen, nachdenken
oder sich fürchten. Das macht Sie und Kino aus. (mem)
Spanien 2016, 100Min., FSK 6, Regie: Icíar Bollaín, Drehbuch: Paul Laverty,
Darsteller: Anna Castillo, Javier Gutiérrez, Pep Ambròs, Verleih: Piffl Medien
Ihr Lichtblick Team
Pressestimme: „Eine Feel-Good-Kombination aus Zorn und Zärtlichkeit,
mit starken, bezaubernden Figuren. EL OLIVO schlägt einen sofort in
seinen Bann und lässt dann nicht mehr los.“ (The Hollywood Reporter)
Die französische Tragikomödie ist das Filmdebüt der Französin Marie Belhomme. Neben der Regie zeigt sie sich auch für das Drehbuch verantwortlich. (st)
Frankreich 2016, 91 Min., FSK 0, Regie und Drehbuch: Marie Belhomme,
Darsteller: Isabelle Carré, Carmen Maura, Philippe Rebbot,
Verleih: Neue Visionen
FADO
Deutschland, Portugal 2016
102 Min., FSK 16
Regie
Jonas Rothlaender
Drehbuch
Jonas Rothlaender,
Sebastian Bleyl
Darsteller
Luise Heyer
Golo Euler
Albano Jerónimo
Isabel Abreu
Verleih
missingFilms
ab 01.09.
ab 01.09.
Eifersucht – der Dämon der Ängstlichen. Nach einer in die Brüche gegangenen Beziehung, verlässt Doro (Luise Heyer „Der Fall Barschel“)
Berlin, und damit ihren Ex-Freund Fabian (Golo Euler „Big Business“),
um nach Lissabon zu gehen. Fabian, junger Arzt und nun schwer angeschlagen, wird durch eine sterbende Patientin an seine verflossene Liebe
erinnert und reist in seiner Verzweiflung nach Lissabon um Doro erneut seine absolute Liebe zu gestehen. Der heftige Einschnitt in Fabians Leben
verlangt einiges von ihm ab, er gibt seinen sicheren Job auf und muss sich
dem stellen, was die Beziehung letztendlich vernichtet hat: seiner Angst
und seiner Eifersucht, schleichend zerstörerische Kräfte, die seit jeher in
ihm wüten. Doro ist von Fabians Erscheinen tatsächlich überrascht und
lässt sich erneut auf die langsam aufwachende Liebe ein, schließlich will
Fabian unbedingt beweisen, dass er sich zum Besseren gewandelt hat. Peu
à peu erstrahlt das Paar in neuem Glanz, doch Fabian fällt zurück in seine
alten Verhaltensmuster, als er mitbekommt wie gut sich Doro und ihr Kollege Francisco (Albano Jerónimo „Lines of Wellington“) verstehen.
Die immer aktuelle Tragik der Eifersucht, des fehlenden Vertrauens und der
Angst wird in dem Debütfilm von Jonas Rothlaender cineastisch ins
21. Jahrhundert transportiert und bringt uns dazu, selbst über viele Dinge
zu reflektieren. (mp)
MEIN ZIEMLICH KLEINER FREUND
Wirklich witzige Romantikkomödie, die mit den Größenverhältnissen
zwischen Mann und Frau aufräumt. Zugegeben, wenn man den großartigen Jean Dujardin als Alexandre („The Artist“) in seiner „kleinen“ Hauptrolle zum ersten Mal sieht, muss man sofort lachen, aber nichtsdestotrotz
gewinnt er sehr schnell, verehrter Leser, ihr Herz, denn im Umgang mit seiner Filmpartnerin Virginie Efira („Familie zu vermieten“) alias Diane, ist er
der Größte. Als die Top-Anwältin Diane ihr Handy verliert und vom Finder,
dem Architekten Alexandre angerufen wird, lässt sie sich von ihm zu einem
Abendessen überreden. Schon am nächsten Tag lernen sich die beiden
kennen und obwohl Alexandre der perfekte Gentleman ist, ist (nicht) zu
übersehen, dass er gerade einmal 1,40 Meter misst. In der High-Society ist
dieser Stilbruch aber vielen ein Dorn im Auge, und so reagiert Dianes Umfeld ablehnend, denn auch im 21. Jahrhundert sollte der Mann größer sein
als die Frau. Da unser Traumpaar aber längst unzertrennlich ist, geht es nur
noch darum, den schwachsinnigen Vorurteilen aus dem Weg zu gehen und
zu lieben, lieben und nochmals lieben!
Fado (fatum=Schicksal), ist ein portugiesischer Musikstil und behandelt die Themen: unglückliche Liebe, Missstände und
vergangene Zeiten.
Filmisch ein echtes Traumpaar: Die Newcomerin aus der Schweiz Virginie
Efira und das zukünftige französische Flaggschiff des Films Jean Dujardin
schleimen nicht rum, sondern katapultieren sich direkt in jedes Herz.
Also: Ab ins Kino! (mp)
Frankreich 2016
98 Min., FSK n.n.b.
Regie
Laurent Tirard
Drehbuch
Laurent Tirard
Grégoire Vigneron
Darsteller
Jean Dujardin
Cédric Kahn
Virginie Efira
Verleih
Concorde
DER LANDARZT VON CHAUSSY
OT: Médecin de campagne
Frankreich 2016
102 Min., FSK 0
Regie
Thomas Lilti
Drehbuch
Thomas Lilti
Baya Kasmi
Darsteller
François Cluzet
Marianne Denicourt
Verleih
Alamode
Ein einfühlsamer Gegenentwurf zur romantisch verklärten Genrefigur,
der mit Bodenständigkeit, Fachwissen und hingebungsvollen Schauspielern auftrumpft. Seit über dreißig Jahren kümmert sich Dorfarzt Dr. JeanPierre Werner (François Cluzet) aufopferungsvoll und im Alleingang um die
kleinen und größeren Krankheiten seiner Gemeinde. Doch als der Mediziner
selbst in Behandlung muss, bleibt ihm keine andere Wahl, als eine Vertretung anzustellen. Mit der charmanten und selbstbewussten Dr. Natalie Delezia (Marianne Denicourt) findet der erkrankte Jean-Pierre sogar schneller als
gedacht eine unterstützende Kraft für seine kleine Praxis. Nur seine Patienten müssen noch lernen, den Neuzugang für sich zu akzeptieren.
Mit der heilsbringenden Sehnsuchtsfigur aus zahlreichen Kitschromanen und
Fernsehserien hat diese Erzählung nichts zu tun. Regisseur Thomas Lilti
(selbst gelernter Mediziner) bleibt mit den Beinen fest am Boden und schildert ein respektvolles und glaubwürdiges Bild vom Alltag eines Dorfarztes
(demütig verkörpert von „Ziemlich Beste Freunde“-Star François Cluzet) und
spricht auch, trotz eines eher leichteren Tonfalls, schwierige Themen, wie
das Berufssterben, die drohende Unterversorgung ländlicher Regionen, die
Bürokratisierung des Praxisalltags und die Frage nach einem Abschiednehmen in den eigenen vier Wänden, offen und ehrlich an. Der Film vertraut auf
das Fachwissen seines Regisseurs und seine bodenständigen, grundsympathischen Charaktere, sowie deren Darsteller, die ein starkes emotionales Gerüst liefern. Diese kraftvolle Mischung aus Kompetenz und Einfühlungsvermögen, machte den „Landarzt von Chaussy“ bereits in seiner Heimat
Frankreich zu einem Publikumsliebling des Arthouse. (dré)
ab 08.09.
ab 08.09.
NELLYS ABENTEUER
Ein unfreiwilliger Familientrip wird zum großen Abenteuer in diesem
ambitionierten Jugendfilm, der es sich zur Aufgabe macht, zwischen
zwei ungleichen Welten zu vermitteln. Die 13 jährige Nelly (Flora Li Thiemann) ist wenig begeistert, als ihre Eltern (Julia Richter und Kai Lentrodt)
sie in den Sommerurlaub nach Rumänien schleppen wollen, anstatt wie
ihre Klassenkameraden irgendwo am Strand zu chillen. Als der unverhoffte
Trip dann auch noch in der Pampa endet und Nelly erfahren muss, dass
ihre Familie bald berufsbedingt in Rumänien leben soll, nimmt sie reiß aus.
Wenig später findet sie sich in einem kleinen Roma-Dorf wieder, in dem die
Menschen der sozialen Ungerechtigkeit mit Musik trotzen und den lokalen
Baulöwen (Gustav Peter Wöhler) fürchten, der sie aus ihrer Heimat verjagen will. Während Nellys Eltern durch das Hinterland düsen, um ihre Tochter zu finden, zieht es diese und ihre neu gefundenen Freunde, in der transsylvanischen Einöde in ein großes Abenteuer.
In sommerlichen Bildern bemüht sich „Nellys Abenteuer“ mit viel Humor
und naivem Charme um ein besseres Kulturverständnis. Durch die Augen
eines Teenagers wird eine unfreiwillige Reise in ein fremdes Land voller Armut zu einer hoffnungsvollen neuen Welt voller Möglichkeiten. (dré)
Deutschland 2016
98 Min., FSK 6
Regie
Dominik Wessely
Drehbuch
Uta Kolano
Jens Becker
Darsteller
Flora Li Thiemann
Julia Richter
Kai Lentrodt
Verleih
Farbfilm
ABSOLUTELY FABULOUS – DER FILM
Großbritannien 2016
90 Min., FSK n.n.b.
Regie
Mandie Fletcher
Drehbuch
Jennifer Saunders
Darsteller
Jennifer Saunders
Joanna Lumley
Julia Sawalha
Jane Horrocks
Verleih
Fox Deutschland
Die britischste Antwort auf „Sex and the City“ kommt ins Kino: Totale
High Society und totales Chaos! (Plus: Kate Moss wird nass gemacht).
Eddy (Jennifer Saunders) rast auf die 60 zu, ihr Leben als PR-Frau hat sich
aber kein Stück geändert: sie liebt Alkohol (etwas zu sehr), hat Übergewicht
und ihre Klienten gehen ihr am A**** vorbei. Die narzisstische, nymphomanische Patsy (Joanna Lumley), beste Freundin Eddys, eilt zur Hilfe, als Eddy
erfährt, dass ihre zusammengepfuschten Memoiren vom Verlag abgelehnt
wurden. So geht’s natürlich nicht weiter, die High-Society hat sich weiterentwickelt und so beschließen die beiden Grazien neue Kontakte zu knüpfen, um wieder zu den absolut obersten Zehntausend zu gehören. Prompt
geht es auf eine Luxus-Glamour Party am angesagtesten Place to be an der
Themse, wo sich Kate Moss (höchstpersönlich) aufhalten soll. Eddy will
Kate als neueste Klientin gewinnen, doch der ambitionierte Versuch endet
im Versenken des Supermodels im Fluss. Der folgende Medien-Feuersturm zwingt die beiden Profis zur Flucht an die französische Riviera, wo ein
neuer Plan ersonnen werden muss um sich zurück in die Welt der Reichen
und Schönen zu kämpfen.
Absolutely Fabulous lief 1992 als Sitcom zum ersten Mal über die britischen Bildschirme und schlug ein wie eine Bombe. Die beiden gnadenlos
überzeichneten Hauptrollen könnten britischer nicht sein und haben sich
nun den Platz auf der Kinoleinwand verdient. (mp)
ab 08.09.
ab 08.09.
THE LIGHT BETWEEN OCEANS
Regie bei diesem sensiblen Stück Literaturverfilmung führt Derek Cianfrance, der schon mit „Blue Valantine“
und „The Place Beyond The Pines“ mit
Größen wie Ryan Gosling und Michelle
Williams sein Gespür für gefühlvolle
Inszenierungen unter Beweis stellte.
Starbesetzte Bestsellerverfilmung des Romans von M.L.Stedman.
Tom Sherbourne (Michael Fassbender, „Shame“, „12 Years a Slave“) hat im
ersten Weltkrieg alles an menschlicher Abgründigkeit gesehen. Der Zivilisation überdrüssig, nimmt er einen Job als Leuchtturmwächter auf Janus Rock,
einer kargen kleinen Insel, eine halbe Stunde vor der Küste Australiens gelegen, an. Mit seiner jungen hübschen Frau Isabel (Alicia Vikander, „The Danish Girl“, „Anna Karenina“) möchte er das einsame Idyll genießen und eine
Familie gründen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit den Liebenden.
Zwei missglückte Schwangerschaften und eine Totgeburt belasten das Glück
von Tom und Isabel und liegt wie ein bleiernen Schatten über der so hoffnungsvoll begonnen Zukunft der Beiden. Eines Tages geschieht ein Wunder,
als ein Boot mit unerwartetem Gepäck an Janus Rock angespült wird. An
Bord ist ein toter Mann, neben einem lebenden Neugeborenen. Toms klare
Prinzipien gebieten es ihm eigentlich den Zwischenfall sofort zu melden,
doch Isabel sieht in dem kleinen Gast eine Fügung des Schicksals und so
treffen die beiden die folgenreiche Entscheidung, das Kind wie ihr eigenes
aufzuziehen… Als Die junge Familie zwei Jahre später aufs Festland zurückkehrt, werden sie schmerzlich daran erinnert, dass die Welt sich außerhalb
ihres Mikrokosmos weitergedreht hat. Am härtesten trifft sie diese Erkenntnis, als sie in einer trauernden Frau die Mutter (Rachel Weisz, „Ewige Jugend“, „Der ewige Gärtner“) „ihres“ Kindes zu erkennen glauben.
Michael Fassbender und Alicia Vikander in einer tief bewegenden Geschichte
über die menschliche Sehnsucht nach Glück, in einer Welt, in der es manchmal auch für gute Menschen keine richtigen Antworten gibt und das Nullsummenspiel des Schicksals für jeden Gewinner einen Verlierer zurück lässt. (jh)
USA, Großbritannien,
Neuseeland 2016
130 Min., FSK n.nb.
Regie und Drehbuch
Derek Cianfrance
Darsteller
Michael Fassbender
Alicia Vikander
Rachel Weisz
Bryan Brown
Verleih
Constantin Filmverleih
AUF AUGENHÖHE
ab 15.09.
ab 15.09.
TSCHICK
NACH DEM ERFOLGSROMAN VON
EIN FILM VON
R E G I S S E U R VO N
G E G E N D I E WA N D
UND
S O U L K I TC H E N
STUDIOCANAL PRÄSENTIERT EINE LAGO FILM PRODUKTION IN KOPRODUKTION MIT STUDIOCANAL FILM UND BAYERISCHER RUNDFUNK, ARD DEGETO, RUNDFUNK BERLIN BRANDENBURG, NORDDEUTSCHER RUNDFUNK GEFÖRDERT VON MEDIENBOARD BERLIN BRANDENBURG, MITTELDEUTSCHE MEDIENFÖRDERUNG, FILMFÖRDERUNGSANSTALT,
FILMFÖRDERUNG HAMBURG SCHLESWIG-HOLSTEIN, DEUTSCHER FILMFÖRDERFONDS DARSTELLER TRISTAN GÖBEL, ANAND BATBILEG, MERCEDES MÜLLER, ANJA SCHNEIDER, UWE BOHM SOWIE UDO SAMEL, CLAUDIA GEISLER-BADING, ALEXANDER SCHEER, MARC HOSEMANN, FRIEDERIKE KEMPTER REDAKTION CORNELIUS CONRAD,
CORNELIA ACKERS (BR), CHRISTINE STROBL, CLAUDIA GRÄSSEL (ARD Degeto), COOKY ZIESCHE (RBB), CHRISTIAN GRANDERATH (NDR) TON KAI LÜDE TONGESTALTUNG KAI TEBBEL MISCHUNG LARS GINZEL CASTING JACQUELINE RIETZ, ULRIKE MÜLLER MASKENBILD KITTY KRATSCHKE, PETER BOUR KOSTÜMBILD ANNA WÜBBER SZENENBILD JENNY ROESLER
MUSIK VINCE POPE KÜNSTLERISCHE BERATUNG HARK BOHM SCHNITT ANDREW BIRD KAMERA RAINER KLAUSMANN (BVK) DREHBUCH LARS HUBRICH NACH DEM ROMAN „TSCHICK“ VON WOLFGANG HERRNDORF KOPRODUZENTEN SUSA KUSCHE, KALLE FRIZ PRODUZENT MARCO MEHLITZ REGIE FATIH AKIN
Deutschland, 2016
99 Min., FSK 6
Regie und Drehbuch
Evi Goldbrunner
Joachim Dollhopf
Darsteller
Jordan Prentice
Luis Vorbach
Verleih
Tobis
Eine Zusammenkunft zwischen Vater und Sohn wird zur Bewährungsprobe für Offenheit und Toleranz in diesem engagierten Jugendfilm,
der davon erzählt sich mutig aller Diskriminierung entgegenzustellen
und offen auf Menschen zuzugehen. Als Waisenjunge Michi (Luis Vorbach) durch einen Zufall die Adresse seines leiblichen Vaters in die Hände
fällt, macht er sich voller Vorfreude auf die Suche nach einem, zweifellos,
stattlichen und standhaften Mann, dem er nacheifern kann. Um so größer
die Enttäuschung, als der kleinwüchsige – von seiner Vaterschaft völlig
überraschte – Tom (Jordan Prentice) vor ihm steht. Michi, der im Kinderheim ohnehin einen schweren Alltag hat, ist geschockt und verärgert und
reagiert mit Trotz und Unverständnis. Sein plötzlicher Vater, der sich redlich
bemüht, ist ihm wahnsinnig peinlich und so gilt es für die beiden eine Menge Hürden und Vorurteile zu überwinden, bis sie bereit sind, einander
kennenzulernen.
Der vierzehnjährige Maik Klingenberg (Tristan Göbel, „Rico, Oskar und
der Diebstahlstein“) ist Außenseiter in der Schule und auch zu Hause ist
nicht alles rosig. Seine Mutter muss wegen ihrer Alkoholsucht den Sommer
über in eine Entzugsklinik, während der Vater sich mit seiner Assistentin auf
„Geschäftsreise“ begibt. Maik stünden ruhige aber auch langweilige Sommerferien bevor, wenn da nicht Tschick (Anand Batbileg) wäre. Tschick ist
Russlanddeutscher und, wie Maik auch, nicht sonderlich beliebt in der Schule. Zusammen begeben sich die Beiden in einem geklauten Lada ohne Karte
und Kompass auf eine abenteuerliche Tour durch die Walachai und treffen
auf die unterschiedlichsten Menschen. Darunter auch Isa (Nicole Mercedes
Müller, „Aus der Haut“), ein Mädchen, dass die neu gefundene Freiheit der
beiden Jungs schon lange lebt und in die sich Maik prompt verliebt.
Mit viel Engagement erzählt „Auf Augenhöhe“ glaubwürdig und ohne
Sentimentalität von Ausgrenzung, Vorurteilen, Verantwortung und elterlicher Fürsorge und schreckt dabei auch nicht vor Konflikten wie Mobbing,
kindlicher Grausamkeit und den Problemen im Alltag von Kleinwüchsigen
zurück. Dieser Film nimmt sein Publikum ernst und bettet komplexe Themen in eine gefühlvolle und unterhaltsame Geschichte ein, die bewegt
und zum Nachdenken anregt. (dré)
Bei „Tschick“ handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Jugendromans von Wolfgang Herrndorf, der 2010 erschien. Die Geschichte um
Maik und Tschick avancierte zum Bestseller, der sich über eine Million Mal
verkaufte, in 24 Sprachen übersetzt wurde und mit Preisen ausgezeichnet
wurde, darunter der Deutsche Jugendliteraturpreis 2011. Fatih Akin („The
Cut“, „Gegen die Wand“) löste David Wnendt („Feuchtgebiete“) als Regisseur der Verfilmung nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf ab. (st)
Deutschland 2016
Lauflänge und FSK n.n.b.
Regie und Drehbuch
Lars Hubrich, Fatih Akin
Darsteller
Anand Batbileg
Tristan Göbel
Nicole Mercedes Müller
Verleih
StudioCanal
EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS
ab 22.09.
24 WOCHEN
SEPTEMBER 2016
L D
© Apple Corps LT
THEBEATLESEIGHTDAYSAWEEK.COM
Großbritannien, USA 2016
120 Min., FSK 0
Regie und Drehbuch
Ron Howard
Mark Monroe
Darsteller
Paul McCartney
Ringo Starr
John Lennon
George Harrison
Verleih
StudioCanal
With a little help from my friends. 1960 kamen in der englischen Stadt
Liverpool vier junge Männer zusammen und formten eine Rockband – der
Rest ist Geschichte: Fortan traten die Pilzköpfe John Lennon, Ringo Starr,
George Harrison und Paul McCartney unter ihrem Bandnamen „The Beatles“
auf. Mit ihrem neuartigen und eindringlichen Britrocksound sollten sie weltweit die Musikgeschichte prägen. Der Dokumentarfilm „The Beatles: Eight
Days A Week – The Touring Years“ begleitet die Formation auf ihrem Weg
zum Ruhm, von den Anfängen im Hamburger Star Club Anfang der Sechziger Jahre bis zu ihrem letzten Gig im Candlestick Park in San Francisco
1966. Mit Hilfe sehr seltenen Bildmaterials entsteht ein Porträt von vier
ganz verschiedenen Persönlichkeiten, die zusammen als Band funktionierten, ihre Entscheidungen trafen, Songs schrieben und dabei die außergewöhnliche Karriere der Beatles starteten.
Mit exklusiven 30 Minuten Bonusmaterial, ist die Kinofassung dieser Dokumentation ein absolutes Muss für jeden Beatles Fan. Die Dokumentation
wurde mit der Unterstützung der beiden letzten lebenden Bandmitglieder
Paul McCartney und Ringo Starr sowie den Witwen von John Lennon und
George Harrison, Yoko Ono und Olivia Harrison, gedreht. (st)
DIE TERMINE IM REX:
15.09., 20:15 Uhr
Was tun, wenn man erfährt, dass das Kind, welches man erwartet, krank
zur Welt kommen wird? Eindringliches Drama über eine Frage, die niemand beantworten kann und für die man dennoch eine Antwort braucht.
16.09., 22:15 Uhr
17.09., 22:15 Uhr
18.09., 17:45 Uhr
22.09., 20:15 Uhr
23.09., 22:15 Uhr
24.09., 22:15 Uhr
25.09., 17:45 Uhr
30.09., 18:00 Uhr
01.10., 22:15 Uhr
Das Paar Astrid und Markus sind bereits Eltern einer Tochter, stehen beruflich fest im Leben, sie als Kabarettistin, er als ihr Manager, und freuen sich
auf ihr zweites Kind. Astrid ist bereits im sechsten Monat schwanger, als sie
bei einer Routineuntersuchung erfahren, dass ihr Kind nicht gesund geboren wird. Es beginnt eine Zerreißprobe, unter der alles anfängt zu bröckeln – ihre Beziehung, ihre Freundschaften, ihr Lebensplan.
In den Hauptrollen begeistern Julia Jentsch und Bjarne Mädel, die sich mit
der Herausforderung konfrontiert sehen, über Leben und Tod zu entscheiden. Die Regisseurin Anne Zohra Berrached will sich mit ihrem Film weder
für noch gegen Abtreibung aussprechen, sondern eine Situation aufzeigen, in der „nichts anderes übrig bleibt, als eine starke Haltung einzunehmen.“ Spiegel Online schreibt dazu: „Ein eindringlicher Film mit großartigen Darstellern und ein Film, der lange nachwirkt.“ (aw)
Deutschland 2016
102 Min., FSK 12
Regie
Anne Zohra Berrached
Drehbuch
Anne Zohra Berrached
Carl Gerber
Darsteller
Julia Jentsch
Bjarne Mädel
Verleih
Filmladen Filmverleih
DER VOLLPOSTEN
ab 22.09.
ab 22.09.
HEDIS HOCHZEIT
DORA BOUCHOUCHA, JEAN PIERRE UND LUC DARDENNE, NADIM CHEIKHROUHA PRÄSENTIEREN
MAJD MASTOURA · RYM BEN MESSAOUD · SABAH BOUZOUITA
HEDIS
HOCHZEIT
Ein Film von MOHAMED BEN ATTIA
In weiteren Rollen HAKIM BOUMESSAOUDI, OMNIA BEN GHALI, ARWA BEN SMAIL
Buch MOHAMED BEN ATTIA Kamera FRÉDÉRIC NOIRHOMME Ton FAOUZI THABET Schnitt AZZA CHAABOUNI, GHALYA LACROIX UND HAFEDH LAARIDHI Mischung JEAN-STÉPHANE GARBE
Ausstattung MOHAMED DENGUEZLI Kostüme NEDRA GRIBAA Make-up FATMA JAZIRI Erste Regieassistenz CAROLINE TAMBOUR Musik OMAR ALOULOU
Produzenten DORA BOUCHOUCHA FOURATI, JEAN-PIERRE UND LUC DARDENNE, NADIM CHEIKHROUHA Herstellungsleitung LINA CHAABANE MENZLI, DELPHINE TOMSON
Koproduzenten IMED MARZOUK / PHILIPPE LOGIE
Eine NOMADIS IMAGES, LES FILMS DU FLEUVE, TANIT FILMS Koproduktion Mit Unterstützung des NATIONAL CENTRE OF CINEMA - KULTURMINISTERIUM, TUNESIEN des TAX SHELTER OF THE BELGIAN
FEDERAL GOVERNMENT - VON CASA KAFKA PICTURES, VON CASA KAFKA PICTURES MOVIE TAX SHELTER EMPOWERED BY BELFIUS in Koproduktion mit VOO UND BE TV · DOHA FILM INSTITUTE, KATAR
SANAD DEVELOPMENT AND POST PRODUCTION FUND OF TWOFOUR54, ABU DHABI, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE mit Teilnahme von AIDE AUX CINÉMAS DU MONDE,
NATIONAL CENTRE OF CINEMA AND ANIMATED IMAGE, DES MINISTERIUMS FÜR AUSLANDSBEZIEHUNGEN UND INTERNATIONALER ENTWICKLUNG, DEM FRENCH INSTITUTE · ARAB FUND FOR ARTS AND CULTURE
produziert mit Unterstützung des HUBERT BALS FUND OF INTERNATIONAL FILM FESTIVAL ROTTERDAM · DES TUNESISCHEN MINISTERIUMS FÜR TOURISMUS
koproduziert mit Unterstützung von ENJAAZ, EINE DUBAI FILM MARKET INITIATIVE, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE.
Weltvertrieb LUX BOX.
Verleih gefördert vom MBB MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG UND DER MFG FILMFÖRDERUNG BADEN-WÜRTTEMBERG Ein Film im ARSENAL FILMVERLEIH
Italien, 2016
84 Min., FSK 6
Regie
Gennaro Nunziante
Drehbuch
Gennaro Nunziante, Checco Zalone
Darsteller
Checco Zalone
Eleonora Giovanardi
Sonia Bergamasco
Verleih
Weltkino Filmverleih
Die Kunstfigur „Checco Zalone“ leitet sich
von „che cozzalone“ ab, was soviel wie
„Was für ein Proll“ bedeutet. Zalone brach
sein Jurastudium der Schauspielerei zuliebe ab und ist in Italien seitdem ein gefeierter Darsteller, Produzent und Musiker.
Checco hat ein ergeiziges Ziel: Es soll möglichst alles genau so bleiben
wie es ist. Der selbstgefällige Beamte (Checco Zalone) wohnt immer noch bei
seiner Mutti, um die eigene Miete zu vermeiden, und hält seine Dauerfreundin
mit der Verlobung hin, um auch dort allen Verpflichtungen zu entgehen. Das
Glanzstück seines parasitären Lebens ist jedoch seine Festanstellung auf Lebenszeit im Landesamt für Jagd und Fischerei, vereint dies doch alle Ideale
Checcos: Rundumversorgung mit einem Minimum an Anspruch. Doch eine
Verwaltungsreform setzt seinem dolce far niente ein plötzliches Ende. Seine
rigorose Vorgesetzte stellt ihn vor die Wahl: freiwillige Kündigung oder Versetzung. Um sein wohlig bereitetes Nest besorgt, lässt er sich von seiner Vorgesetzten an die verrücktesten und gefährlichsten Orte beordern. Ihre letzte
Hoffnung, um den trägen Beamten loszuwerden, ist es, Checco an den Nordpol zu schicken, um dort Wissenschaftler einer Forschungsstation vor Eisbären
zu beschützen. Dort lernt er die hübsche Valeria (Eleonora Giovanardi) kennen, die sich an dem eisigen Ort für den Tierschutz einsetzt. Checco verliebt
sich Hals über Kopf in sie und beginnt, durch ihr aufrichtiges Engagement berührt, seinen Horizont über die Grenzen seiner bisherigen Komfort-Zone hinweg zu erweitern und seine eingefahrenen Gewohnheiten, die er in seiner bisherigen Gemütlichkeitsblase so vehement gepflegt hat, in Frage zu stellen.
Die Culture-Clash-Komödie mit dem italienischen Comedy-Star Checco Zalone (bürgerl. Name: Luca Pasquale Medici) avancierte schon kurz nach seinem
Start zum unerwarteten Box Office Erfolg, und spielte in Italien mehr als das
Doppelte des neuesten „Star Wars: The Force Awakens“ ein. (jh)
Auf der Berlinale ausgezeichnete Liebesgeschichte aus Tunesien.
Hedi (Majd Mastoura, „Bidoun 2“), ist ein junger Mann, der sein Selbst in
Tunesiens kultureller und ökonomischer Katerstimmung fünf Jahre nach
Beginn des arabischen Frühlings, nicht recht finden will. Sein Leben ist in
allen Bereichen fremdbestimmt: Seine Mutter weist dem 25-Jährigen Taschengeld zu und hat eine Frau für ihn ausgesucht, die er bald heiraten
soll. Kurz vor seiner Hochzeit schickt sein Chef ihn auf eine Geschäftsreise
und, wie immer, fügt sich Hedi. Doch was als Neukundenakquise geplant
war, wird für Hedi zum lebensverändernden Erlebnis, als er die lebenslustige Rim (Rym Ben Messaoud, „Printemps tunisien“) kennenlernt. Die freigeistige Animateurin und der sonst so kontrollierte Hedi beginnen eine leidenschaftliche Liebesaffäre, die die Welt des jungen Mannes so erschüttert,
dass er beginnt sein bisheriges Los zu hinterfragen und ihm kaum die Wahl
bleibt, endlich Verantwortung für seinen eigenen Weg zu übernehmen.
Mohamed Ben Attia porträtiert in Gestalt dieser Liebesgeschichte, die einen Menschen zersetzt und neu zusammenfügt, eine ganze Generation
von jungen Tunesiern, für die die erhoffte große Katharsis des arabischen
Frühlings ausblieb, und die sich nun nach und nach auf einen Weg der persönlichen Emanzipation begeben muss, auf dem es keine Wegweiser gibt,
und auf der sie nicht viel mehr als die eigene Hoffnung im Gepäck hat. (jh)
OT: Inhebbek Hedi
Tunesien, Belgien, Frankreich,
Katar, Vereinigte Arabische
Emirate 2016
88 Min., FSK n.n.b.
Regie und Drehbuch
Mohamed Ben Attia
Darsteller
Majd Mastoura
Rym Ben Messaoud
Sabah Bouzouita
Verleih
Arsenal Filmverleih
„Inhebbek Hedi“ wurde auf der
66. Berlinale mit zwei Silbernen Bären
ausgezeichnet. Als bester Erstlingsfilm, sowie Majd Mastoura als bester
Darsteller.
DIE LETZTE SAU
Deutschland 2016
86 Min., FSK 12
Regie
Aron Lehmann
Drehbuch
Aron Lehmann
Carlos V. Irmscher
Darsteller
Golo Euler
Rosalie Thomass
Christoph Maria Herbst
Herbert Knaup als Erzähler
Verleih
drei-freunde
ab 29.09.
Ein Kleinbauer wird zum Widerstandshelden. „So geht’s nicht weiter!“
Bauer Huber (Golo Euler, „Ferien“, „Anderswo“) kann mit seinem traditionellen Schweinemastbetrieb gegen die Agrarfabriken nicht mehr mithalten. Er ist pleite und sein kleiner Bauernhof steht kurz vor der Pfändung.
Doch es kommt noch schlimmer, als Birgit (Rosalie Thomass, „Grüße aus
Fukushima“, „Taxi“) ihn verlässt und plötzlich ein Meteorit ausgerechnet
seinen Hof zerstört. Seine gesamte Existenz liegt in Schutt und Asche, außer einer letzten Sau bleibt ihm nichts mehr. Von nun an entwickelt sich Huber zu einem Rebellen gegen die industrielle Landwirtschaft und zieht mit
seiner Sau los. Auf seiner Reise begegnet er immer wieder Menschen, die
dasselbe Schicksal teilen und leistet aktiven Widerstand. Ein Film, der auf
eindrucksvolle Weise, Kritik an der Massentierhaltung ausübt und hinterfragt, warum ein gesunder und fleißiger Mensch nicht mehr in der Lage ist
für sich selbst zu sorgen.
Aron Lehmann („Alki Alki“, „Kohlhaas und die Verhältnismäßigkeit der Mittel“) bringt ein lustiges und zugleich nachdenkliches Roadmovie auf die
Leinwand, welches der Macht des Kapitalismus und der Landwirtschaftsindustrie den Kampf ansagt. (jhn)
ab 29.09.
FRANTZ
Eindringliches Schwarz-Weiß Drama über Schuld, Vergebung und Freundschaft von François Ozon.
Anna (Paula Beer) muss nach Ende des Ersten Weltkrieges den Verlust ihres
geliebten Verlobten Frantz (Johann von Bülow) verkraften. Eines Tages beobachtet sie, wie ein Unbekannter (Pierre Niney) ebenfalls das Grab des
Gefallenen aufsucht. Es stellt sich heraus, dass der junge Mann Franzose ist
und Frantz kannte. Sie fühlt sich merkwürdigerweise zu ihm hingezogen
und ahnt doch, dass er ein Geheimnis schützt.
Deutschland, Frankreich 2016
102 Min., FSK n.n.b.
Regie und Drehbuch
François Ozon
Darsteller
Paula Beer
Pierre Niney
Verleih
X-Verleih
In François Ozons neuem Film geht er der Frage nach, was uns Menschen
verbindet und wie aus Feinden Freunde werden können. In starken
Schwarz-Weiß-Aufnahmen ist der Film auf sein Wesentliches reduziert und
verstärkt dadurch, wie Ozon selber sagt, „ den Realismus und die Authentizität, da wir diese Zeit nun in Schwarzweiß kennen.“
François Ozon ist bekannt für seine Filme „8 Frauen“, „Swimming Pool“
oder „Das Schmuckstück“ und wird von Kritikern weltweit für seine herausstechenden Filme gelobt. (aw)
Der Film ist als deutsch-französische
Ko-Produktion unter anderen in dem
beschaulichen, sachsen-anhaltinischen
Wernigerode gedreht worden.
MIT DEM HERZ DURCH DIE WAND
OT: Un peu,
beaucoup, aveuglément!
Frankreich 2014
91 Min. FSK 6
Regie
Clovis Cornilliac
Drehbuch
Lilou Fogli
Clovis Cornilliac
Darsteller
Clovis Cornilliac
Mélanie Bernier
Verleih
Pandastorm Pictures
Zwei Soziopathen in einem anonymen Liebesspiel – eine interessant
konzipierte, romantische Komödie aus Frankreich. Sie (Mélanie Bernier)
ist eine junge Pianistin, die sich grade der jahrelangen Unterdrückung ihres
Lehrmeisters entledigt hat und eine neue Wohnung bezieht. Er (Clovis
Cornilliac) ist ein exzentrischer Eigenbrötler, der seine geliebte Wohnung
seit geraumer Zeit nicht verlässt. Beide werden nur durch eine hauchdünne
Wand vom Lebensraum des jeweils Anderen getrennt. Eine verzwickte Situation, die für beide zunächst im offenen Nachbarschaftskrieg beginnt,
wobei das Ziel ist, durch möglichst viel Lärm aller Art das ungeliebte Nebenan in den Wahnsinn und aus der Wohnung zu treiben. Wie sehr sich
beide eigentlich ähneln, wird ihnen dabei nur langsam bewusst.
Etwas quirlig, etwas klamaukig und dabei immer sehr französisch, wirft diese schrullige, romantische Komödie ganz beiläufig ein Licht auf ein sehr
modernes Beziehungsmuster: Das anonyme Paarungsverhalten im digitalen Zeitalter. Durch das einfache Konzept der Trennwand, bleibt eine gewisse Distanz und Anonymität zum Gegenüber gewahrt, die gleichsam
Spielraum für Selbstportraits und fantastische Gelüste bietet. Eine prickelnde Illusion, die auch die sich langsam verliebenden Protagonisten lange
versuchen aufrecht zu erhalten. Dieser Aspekt bleibt zwar nur ein interessantes Beiwerk in einem unterhaltsamen Paarungstanz, doch verleiht diesem gleichwohl ein Extra an Relevanz. (dré)
ab 29.09.
ab 29.09.
NEBEL IM AUGUST
Ergreifende Verfilmung des gleichnamigen Tatsachenromans von Robert
Domes, über die absichtlichen Tötungen von als behindert angesehenen
Menschen. Der 13-Jährige Ernst Lossa (Ivo Pietzcker, „Jack“) und sein Vater
reisen als fahrende Händler umher. Als Jenische gelten sie zu Beginn des
zweiten Weltkriegs als Zigeuner und werden nach der nationalsozialistischen
Rassenlehre verfolgt. Ernst ist ein aufgeweckter und unangepasster Junge.
Aufgrund seiner Abstammung wird er in verschiedenen Kinder- und Erziehungsheimen untergebracht. Da er sich den gegebenen Systemen nicht
fügt, wird er schließlich als „nicht erziehbar“ eingestuft und in eine Nervenheilanstalt verlegt, wo er schnell die an Epilepsie leidende Nandl kennen und
mögen lernt. Als sich seltsame Todesfälle in der Klinik häufen, wird Ernst
misstrauisch und dem Klinikleiter Dr. Veithausen (Sebastian Koch, „Bridge of
Spies“, „The Danish Girl“) ein Dorn im Auge. Langsam offenbart sich dem
widerständigen Jungen hinter den scheinbaren Schicksalsschlägen ein grausames System, dem er sich gemeinsam mit der Nonne Sophia (Fritzi Haberland, „Eine Insel namens Udo“, „Fenster zum Sommer“) entgegenzustellen
versucht. Doch je weiter sich der mutige Junge gegen die von oben abgesegnete, unmenschliche Praxis der Götter in Weiß aufzulehnen versucht,
desto weiter zieht sich die Schlinge um seinen eigenen Hals zu. Schließlich
sieht Ernst seine und Nandls letzte Chance dem sicheren Tod zu entgehen,
in einem verzweifelten Fluchtversuch…
Die starke Besetzung schafft es, den Schrecken dieses dunklen Kapitels
deutscher Geschichte fassbar zu machen, und gleichzeitig die mutigen Menschen zu sehen, die auch in Anbetracht der gefährlichen Umstände ihre
Hoffnung und ihren Mut nicht verloren und versuchten, kleine Inseln der
Menschlichkeit zu verteidigen. (jh)
Deutschland, Österreich 2016
126 Min., FSK 12
Regie
Kai Wessel
Drehbuch
Holger Karsten Schmidt
Darsteller
Ivo Pietzcker
Sebastian Koch
Fritzi Haberland
Henriette Confurius
Verleih
StudioCanal Deutschland
THE INFILTRATOR
ab 29.09.
AUSBLICK
OKTOBER 2016
AMERICAN
HONEY ab 13.10.
USA 2016
127 Min., FSK n.n.b.
Regie
Brad Furman
Drehbuch
Ellen Brown Furman
Darsteller
Bryan Cranston
Diane Kruger
John Leguizamo
Verleih
Paramount Pictures
Nach der Autobiografie von Robert „Bob“ Mazur.
In den 80er Jahren arbeitet der Agent der US-Drogenvollzugsbehörde Robert Mazur (Bryan Cranston) fünf Jahre lang als schmieriger Geschäftsmann
Bob Musella undercover und wäscht Geld für das internationale Verbrechen. Mazur dringt dabei bis in innerste Kreise vor. Dabei unterstützen ihn
Kathy Ertz (Diane Kruger), die sich als seine Verlobte ausgibt, sowie sein
Agenten-Kollege Emir Ebreu (John Leguizamo). Gemeinsam ermitteln sie
gegen kriminelle Banker und Geschäftsleute, die ihren Einfluss auf der ganzen Welt ausüben und milliardenschwere Drogengeschäfte tätigen. Die in
dieser Zeit gesammelten Erkenntnisse setzt Mazur später ein, um die weltweit größten Kartelle zu stürzen – darunter auch den berühmt-berüchtigten Drogenbaron Pablo Escobar, mit dessen rechter Hand Roberto Alcaino
(Benjamin Bratt) er sich zuvor befreundete... (filmstarts.de)
Eine Pubertierende reißt von zuhause
aus und schlägt sich zusammen mit
einer Gruppe Gleichaltriger quer
durch die USA. Ihren überaus kargen
Lebensunterhalt verdienen sich die
Freunde mit dem Verkauf von Zeitungsabonnements. Vor diesem Hintergrund macht die ausgebüxte Teenagerin ihre ersten Erfahrungen mit
Alkohol, Partys und dem anderen Geschlecht. (Verleih)
Großbritannien 2016, Regie: Andrea
Arnold, Darsteller: Shia LaBeouf, Sasha
Lane, Riley Keough
SWISS ARMY
ab 13.10.
MAN
Hank ist auf einer einsamen Insel gestrandet und damit den Gefahren seiner neuen Umgebung ausgesetzt. In
der Wildnis versucht er so lange wie
möglich zu überleben, doch die Hoffnung auf Hilfe schwindet von Tag zu
Tag. Ohne den Glauben an Rettung
sieht Hank den letzten Ausweg darin,
sich seinem Schicksal zu ergeben und
Selbstmord zu begehen. Kurz vor
dem selbst gewählten Ende seines
Lebens aber entdeckt er überraschend die Leiche eines jungen Mannes, der vom Meer an den Strand gespült wurde. Auch wenn es eine
Leiche ist, ist es der erste Mensch seit
einer langen Zeit, den Hank zu Gesicht bekommt. Er gibt dem Toten
kurzerhand den Namen Manny und
freundet sich mit ihm an. Zusammen
starten Hank und Manny eine surreale
Reise, an deren Ende nur ein Ziel
steht: die Heimkehr. (Verleih)
USA 2016, Regie: Daniel Kwan, Daniel
Scheinert, Darsteller: Paul Dano, Daniel
Radcliffe, Mary Elizabeth Winstead
ab 27.10.
GLEISSENDES
GLÜCK ab 22.10.
Gefangen in einer scheiternden Ehe
verliert Helene Brindel ihre Hoffnung
endgültig, als sie sich auch noch von
Gott verlassen fühlt. In dem gefeierten Psychologen Eduard E. Gluck
sieht sie ihren Schlüssel zur Selbstbefreiung. Doch der charismatische
Gluck hat mit seinen ganz eigenen
Dämonen zu kämpfen. Als er und Helene aufeinandertreffen, entsteht ein
magischer Sog zwischen zwei scheinbar gegensätzlichen Menschen. Zögernd bewegen sie sich aufeinander
zu – und begeben sich in eine Welt, in
der Liebe Prüfung und Verheißung
gleichermaßen ist. (Verleih)
Deutschland 2015, Regie: Sven Taddicken,
Darstller: Martina Gedeck, Ulrich Tukur,
Johannes Krisch, Hans-Michael Rehberg
DR. STRANGE
Adaption des Marvel-Comics „Doctor Strange“ von „Sinister“-Regisseur
Scott Derrickson. Doctor Strange ist
ein Neurochirurg, der seiner Tätigkeit
nach einem Autounfall nicht mehr
nachgehen kann. Bei einem Heiler in
Tibet lernt er schließlich, sein verletztes Ego hinten anzustellen, um die
Geheimnisse einer verborgenen mystischen Welt voller alternativer Dimensionen kennenzulernen. So wird
er zum mächtigsten Magier der Welt.
Zurück im New Yorker Stadtteil
Greenwich Village muss Doctor
Strange als Vermittler auftreten, um
die reale Welt im Marvel Cinematic
Universe vor einer nicht greifbaren
Gefahr zu schützen. Dabei helfen ihm
seine metaphysischen Fähigkeiten
und Artefakte. (Verleih)
USA 2016, Regie: Scott Derrickson, Darsteller: Benedict Cumberbatch, Chiwetel
Ejiofor, Tilda Swinton
EINZIGARTIG
NICK CAVE IM REX!
SEHENSWERT
08.09., 21 Uhr
16.09.–27.09.
AFRIKA FILMFESTIVAL IM REX!
19.09. / Montag, 18:00 Uhr: 4 Kurzfilme:
20.09. / Dienstag, 20:15 Uhr:
AYA WAL BAHR
SISTERS OF THE SCREEN – AFRICAN WOMEN IN CINEMA
Regie: Maryam Touzani; Marokko 2015; OF m. dt. UT; DCP; 19 min.
Regie: Beti Ellerson; USA 2002; OF m. dt. UT; DCP; 73 min.
Gemeinsam mit ihrer an den Rollstuhl gefesselten Nachbarin sucht Aya, ein
10-jähriges Hausmädchen, nach einem Weg, ihre Träume wahr werden zu
lassen.
Eine Hommage an die Frauen, die das afrikanische Kino in den ersten drei Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit wesentlich mit geprägt haben, aber trotzdem
nicht dieselbe Beachtung fanden wie die männlichen Filmschaffenden ihrer
Generation.
GAST: BETI ELLERSON
KWAKU ANANSE
Regie: Akosua Adoma Owusu; Ghana/ USA 2013; OF m. dt. UT; DCP; 25 min.
ONE MORE TIME WITH FEELING ist ein einzigartiges und wortwörtlich einmaliges Kino-Event! Der spektakuläre Film unter der Regie von Andrew Dominik
(Chopper, Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford,
Killing Them Softly) präsentiert ein Debüt der Superlative: Fans erhalten hier
erstmals einen exklusiven Vorgeschmack auf die Songs von Skeleton Tree, dem
16. Studio-Album von Nick Cave & the Bad Seeds. Der Film wird am 8. September 2016, einen Tag vor der Veröffentlichung von Skeleton Tree, weltweit in
ausgewählten Kinos gezeigt.
ONE MORE TIME WITH FEELING war ursprünglich als schlichtes Performance
Konzept gedacht. Je tiefer Andrew Dominik jedoch in die tragische Entstehungsgeschichte, die Themen und Aufnahmen für das neue Album eintauchte,
desto größer wurde die Tragweite des Projekts. Neben den Filmauftritten von
Bad Seeds zu den neuen Album-Tracks dürfen sich die Anhänger auf Interviews
und weiteres Filmmaterial von Andrew Dominik sowie auf die Schilderungen
und tiefsinnigen Improvisationen von Nick Cave freuen.
Das Kino-Erlebnis in schwarz/weiß und Farbe, in 3D und 2D, ist das äußerst fragile, empfindsame und ehrliche Porträt eines Künstlers, der seinen Weg aus
der Dunkelheit sucht. (picturehouseentertainment)
Weitere Informationen: www.nickcave.com
SISTERS IN AFRICAN CINEMA
Filmemacherinnen, Frauenbewegung & Feminismus im afrikanischen Kino
Eine bundesweite Veranstaltungsreihe von FilmInitiativ Köln e.V. (2016/2017)
16.09. / Freitag, 20:15 Uhr:
18.09. / Sonntag, 12:30 Uhr:
A PEINE J'OUVRE LES
YEUX
PATIENCE, PATIENCE,
T'IRAS AU PARADIS!
Regie: Leyla Bouzid; Tunesien 2015;
OF m. dt. UT; DCP, 102 min.
Regie: Hadja Lahbib; Belgien 2014;
OF m. dt. UT; DCP; 86 min.
Nach dem Abitur hofft Farah’s Familie,
dass sie Medizin studiert. Farah hat allerdings andere Pläne: Als Sängerin
einer Rock-Band rebelliert sie mit politischen Texten gegen die beklemmende Enge der autoritär geführten
tunesischen Gesellschaft.
Europa, 1960er Jahre. Hundertausende Nordafrikaner kamen zum Arbeiten in unbekannte Länder wie z.B. Belgien. Ihre Frauen folgten ihnen und
führten ein Leben auf eng begrenztem Raum, zwischen Wohnung und
Marktplatz. Viele lernten nicht einmal
lesen und schreiben. Dieser Film begleitet die Frauen bei ihrem ermutigenden Aufbruch aus dem Schatten
ihrer Männer in eine bislang unbekannte Welt.
Zur Beerdigung ihres Vaters, von dessen zweiter Familie sie sich längst entfremdet hat, kehrt Nyan aus den USA nach Ghana zurück. Erst eine mystische Begegnung mit dem Geist des Verstorbenen verändert ihren Blick auf die traditionelle Begräbniszeremonie.
SOEUR OYO
Regie: Monique Mbeka Phoba; DR Kongo 2014; OF m. dt. UT; DCP; 24 min.
Kongo, 1950er Jahre. Die strikt westliche Erziehung einer katholischen Nonnenschule kollidiert mit den Erinnerungen der 10-jährigen Godelive an die Traditionen ihrer Großmutter.
SOKO SONKO / THE MARKET KING
Regie: Ekwa Msangis; USA/ Kenia 2014; OF m. dt. UT; DCP; 20 min.
Ed’s Frau hat die Grippe und so liegt es an ihm seine Tochter zum Friseurtermin
auf den Markt zu begleiten. Ein Film über die Bindung zwischen Vater und Tochter mit urkomischen Folgen.
24.09. / Samstag, 21:15 Uhr:
W.A.K.A
Regie: Françoise Ellong; Kamerun 2014; OF m. dt. UT; DCP; 98 min.
Als ihr Chef erfährt, dass Mathilde schwanger ist, verliert sie ihren Job als Kellnerin. Trotzdem entschließt sie sich, das Kind zu behalten. Doch nach der Geburt ist nicht einmal ihre Mutter bereit, sie zu unterstützen. Um zu überleben und
ihrem Sohn Adam einmal ein besseres Leben zu ermöglichen, trifft Mathilde
eine folgenschwere Entscheidung...
GAST: FRANCOISE ELLONG
27.09. / Dienstag, 20:15 Uhr:
LES GRACIEUSES
Regie: Fatima Sissani; Frankreich 2014; OF m. dt. UT; DCP; 80 min.
Ein Film über sechs Freundinnen, die sich seit frühester Kindheit kennen und aus
dem Pariser Vorort, in dem sie aufwuchsen, nie ausgezogen sind. Ihre Familien
zogen vor Jahrzehnten aus Nord- und Westafrika nach Frankreich, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Heimatländer ihrer Eltern kennen die jungen
Frauen nur noch aus dem Urlaub. Trotz französischer Pässe haben sie aufgrund
ihres Aussehens und ihrer Hautfarbe mit Ressentiments zu kämpfen. Aber sie
lassen sich dadurch nicht einschüchtern. Die Frauen diskutieren engagiert über
Religion und Politik, Beziehungen und Sexualität und sie tun dies stolz, unabhängig und immer mit einem Lächeln auf den Lippen.
GAST: FATIMA SISSANI
Texte: jhn
FILM-DIENST
Ewan McGregors Regiedebüt
AMERIKANISCHES IDYLL
beim San Sebastian Festival
Foto: Nick Briggs
OCEANS EIGHT nimmt Gestalt an
WILD CARD: Werk des „Game of
Thrones“-Autors bald im Kino?
Die Oceans Eleven, seinerzeit angeführt
von George Clooney, Matt Damon und
Brad Pitt, werden nun durch OCEANS
EIGHT wiederbelebt. Nur diesmal sind
die Frauen dran. Die Hauptdarstellerinnen haben noch nicht alle unterschrieben,
aber es zeichnet sich ab, dass auch in den
Oceans Eight hochkarätige Stars mitmachen. Neben Sandra Bullock und Cate
Blanchett, sind auch die bekannte Komikerin Mindy Kaling und Rapperin Awkwafina mit dabei. Weiterhin gesellen sich
vermutlich Rihanna, Anne Hathaway und
Helena Bonham Carty dazu. Die Regie
wird Gary Ross übernehmen, der schon
mit Soderbergh in den Oceans 11 involviert war. Wir freuen uns und sind sicher,
dass sich diesmal die Männerwelt die Plakate zu Hause aufhängen wird. (mem)
George R.R. Martin ist Cineast, Comicsund Figurensammler. Vor allem aber kennen wir ihn als Mastermind der wohl komplexesten Fernsehserie überhaupt: GAME
OF THRONES. 2018 ist nun Schluss mit der
GoT-Saga und sie endet mit der 8. Staffel
(oder doch nicht?). Das Studio Universal
hat sich nun die Rechte an seinem „früheren“ Werk WILD CARDS gesichert. Die
WILD CARDS-Geschichten haben mit GoT
wenig zu tun, sondern sind eigenständige
ScienceFiction- und Superheldengeschichten, die von George R.R. Martin und anderen verfasst und gemeinsam herausgebracht wurden. Die verschiedenen
Geschichten fügen sich zu einer großen Erzählung zusammen, deren Beginn ein von
Aliens auf die Erde gebrachtes Virus ist,
das 90% aller Menschen vernichtet. Die
„Überlebenden“ mutieren und einige werden zu Superhelden. Wir wollen hoffen,
dass Universal dem Ganzen eine völlig eigene Note verpasst und es nicht zu einem
„HEROES“ vs. „THE WALKING DEAD“
Abklatsch gerät. (mem)
Ewan McGregor hat sich für sein Regiedebüt den Pulitzer-Roman AMERICAN PASTORAL (DT: Amerikanisches Idyll) von Philip
Roth
ausgesucht.
Der
1997
veröffentlichte Roman ist in der Nixon Ära
der 1960er-Jahre angesiedelt. Seymour
Levov (Ewan McGregor) lebt mit seiner
Frau (Jennifer Connelly) den amerikanischen Traum. Plötzlich erwachen sie aus
diesem Idyll als ihre Tochter (Dakota Fenning) zu einer Terroristin wird. Philip Roth
gilt weltweit als einer der wichtigsten Autoren überhaupt. Sein Werk „American
Pastoral“ findet sich in der „Die 100 besten
englischsprachigen Romane überhaupt“Liste des TIME-Magazine. Wir konnten uns
schon einen ersten Eindruck verschaffen
und sind überzeugt, dass der Film absolut
sehenswert ist. AMERIKANISCHES IDYLL
wird auch beim FILMFEST Hamburg (Ende
September) zu sehen sein und ab dem 17.
November bei uns im Kino. (mem)
Änderungen vorbehalten. Spielzeiten und -stätte der Filme entnehmen Sie bitte unseren aktuellen Wochenprogrammen.
Redaktion: Ava Weis und Jantin Hoelkeskamp. Texte: Jan Hamann (jhn), Jantin Hoelkeskamp (jh), André Krähling (dre),
Mustafa El Mesaoudi (mem), Mortimer Pfaff (mp), Sebastian Stolz (st), Ava Weis (aw). Herausgeber: Lichtblick Cinema GmbH
FREIKARTEN
Beantworten Sie unsere Frage und gewinnen Sie mit etwas Glück zwei Freikarten für einen Film Ihrer Wahl.
François Ozon ist bekannt für seine
starken Ensemblestücke und sorgfältigen Charakterstudien, wie im September in „Frantz“ zu sehen sein
wird. Ein besonderes Glanzstück dieser Sorte stellt eines seiner Werke
dar, in dem ein mysteriöser Mord aufgeklärt werden muss. Wie heißt sein
Krimi-Komödien-Klassiker, in dem die
fabelhafte Catherine Deneuve als gelbe Orchidee versinnbildlicht wird?
Sie wissen es? Dann senden Sie Ihre
Antwort bis zum 30.09.2016 an:
[email protected]
Rex Filmtheater
Kipdorf 29
42103 Wuppertal
0202 478 99 55 0
www.rexwuppertal.de
[email protected]
Cinema Wuppertal
Berliner Straße 88
42275 Wuppertal
0202 260 43 10
www.cinemawuppertal.de
[email protected]