Nr. f5nf Gratis · 5000 Exemplare August 2016 extra BLAtt Initiativzeitung für Luzern: Unverlangt · unberechenbar · unabonnierbar • Quo vadis, Züsli? • Luzern braucht Gundula! • (Fast) alles zum Industriestrassenfest • Queer in der Landschaft: die anderen Anderen sind anders oder so • Und wie geht‘s jetzt weiter? Die Industriestrasse im Sommerrausch! Am 27. 8. ist es wieder soweit – zum 5. Mal zeigt die Strasse, was in ihr steckt. Wenn die Bewohner und Nachbarn der Häuser Industriestrasse 9 und 17 Ende August ihr inzwischen weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekanntes Sommerfest steigen lassen, erwarten euch jede Menge Spannung, Spiel, Gaumenschmaus, was auf die Ohren und noch viel mehr. Schön, spontan und altbekannt für unserFestsindnatürlichdienichtweit vorausgeplanten Auftritte und Aktionen…Eskönntealsosein,dasseiniges zusehenundzuhörenist,vondemin keinemProgramm,inkeinerAnkündigungetwaszulesenwar. DasFestbeginntum13Uhrundendet (naja…)um22Uhr.(Wirhörtenmunkeln,dassdieoffizielleAfterpartygleich umdieEckeimUferlosstattfindet!) Als besonderes Highlight findet dieses Jahr der einmalige HaushaltsgeräteTauschstatt:BringdeinenMixer,Toasteroderwasauchimmerdunichtmehr gebrauchen kannst, und gib ihn ab. Nach der spektakulären Eröffnung der TauschbörseergatterstdudafüreventuelldasheissgewünschteDampfbügeleisen,dassDudirschonlangegewünscht hast. Möchtest Du einen Flohmarktstand machen? Dann melde dich noch heute an, per E-Mail: [email protected] Wild und überraschend … Mitwirkende sind unter anderem: Krankenzimmer 204, Möped Lads, LARRYBANGBANG,Göndmolchliab Prod., Gentlemensclub, SP Stadt Luzern,GrüneLuzern,IGIndustriestrasse, Theater LebensUnterhalt, Herr von Luc,Kinderschminkenundvielemehr. Illustration: Lluvia Tresmil «Die Industriestrasse kann Vorbild für weitere Projekte sein» Gemeinnütziger Wohnungsbau: «Wir müssen die Privaten stärker miteinbeziehen.» Interview mit Beat Züsli Seit dem 5. Juni wissen wir: Die Stadt Luzern wird mit Beat Züsli erstmals einen linken Stadtpräsidenten haben. Was heisst das für die künftige Stadtentwicklung? Jonas Wydler fühlte Beat Züsli dazu auf den Zahn. Flohmarkt und Tauschbörse Kommet also zahlreich, mit oder ohne Kinderlein (vielleicht entstehen ja ein paar neue, wie immer) und feiert mit unsdas5-jährigeBestehenunseresund euresFestessowiediepolitischenErfolge, die in diesem Jahr mit der Unterzeichnung des Baunutzungsrechts-VertragsmitderStadtLuzernerzieltwerden konnten! Für eine lebendige Industriestrasse! Jonas Wydler: Lassen Sie das Prädikat «historisch» gelten für Ihre Wahl zum Luzerner Stadtpräsidenten? BeatZüsli:HistorischistdieWahlin demSinne,dassdieSPinderStadtLuzernerstmalsdasStadtpräsidiumübernehmenkann. Sind Sie schon in der neuen Rolle als Stadtrat und -präsident angekommen? IchhabeseitderWahlsehrvielepositiveRückmeldungenausderBevölkerung erhalten und freue mich auf den BeginnderAmtszeitAnfangSeptember. Umrichtiganzukommenbrauchtesaber natürlich eine entsprechende EinarbeitungundeinigeZeitimAmtselber. Was bedeuten die Wahlen vom 1. Mai mit dem leichten Linksrutsch im Parlament und Ihre Wahl zum Stapi für die Stadtentwicklung in Luzern? Ich verstehe Stadtentwicklung als Prozess in einem umfassenden Sinne, welchersoziale,ökologischeundökonomische Fragen einschliesst und sich nicht nur auf die räumliche VeränderungimstädtischenRaumbeschränkt. Sogesehen,erwarteich,dassimStadtparlamentinderneuenZusammensetzungökologischeThemenundeinumweltschonenderVerkehrmehrGewicht erhalten werden. Als Stadtpräsident werdeichmichdafüreinsetzen,dassdie Stadtentwicklung im Sinne einer langfristigen Strategie mit klaren Zielsetzungenverstärktwird. Ab September gilt es ernst: Was sind die dringendsten Baustellen? GleichzuBeginnwirddieSalleModulableeinzentralesThemasein,dadie parlamentarische Beratung einen Tag nachmeinemAmtsantrittbeginnt.Auf die kulturpolitische Debatte in diesem Zusammenhang bin ich gespannt. Die wichtigsten Themen für die Stadt sind weiterhindieSchaffungundErhaltung vongünstigemWohnraumunddieVerkehrsproblematik. Beide Themen solltenzukünftigstärkermitdenraumplanerischenundstädtebaulichenEntwick- lungenverbundenwerden. Auf die Gefahr hin, dass Sie die Frage nicht mehr hören können: Hätten Sie nicht lieber das Baudepartement übernommen als das Bildungs- und Kulturdepartement, das Sie antreten? Ichfreuemichsehr,dieBildungsdirektion mit dem Kultur- und Sportbereichübernehmenzukönnen.Einequalitativ hochstehende Bildung und ein breites Kulturangebot sind für mich zentrale Anliegen. Diese Direktion ergibt zudem ideale Kombinationen mit dem Stadtpräsidium. Ich werde meine Ideen im Baubereich aber ebenfalls in denStadtrateinbringen. Die Baudirektion bleibt weiterhin in Manuela Josts Händen, auch die Parteizusammensetzung im Stadtrat bleibt unverändert. Ein grosser Kurswechsel ist kaum zu erwarten. Da sich die parteipolitische ZusammensetzungimStadtratnichtgeändert hat,istkeingrundlegenderKurswechsel zuerwarten.Icherhoffemiraber,dass es möglich wird, Akzente im sozialen undökologischenBereichzusetzenund entsprechendeProjekteanzugehenund umzusetzen. Die städtische Verwaltung wird ja bald reformiert, das wird Einfluss auf die Aufgabenverteilung im Stadtrat haben. Was heisst das für die künftige Rolle des Stadtpräsidenten? Werden Sie künftig mehr Einfluss auf die Stadtentwicklung nehmen können? DergenaueUmfangderReorganisationistnochoffen.DasZielmusssein, dasssichderStadtratinsgesamtstärker mit der Strategieentwicklung und der Stadtentwicklung beschäftigen kann. Die vielen in einzelnen ThemenbereichenvorhandenenZielsetzungensollen besserkoordiniertwerdenkönnenund dievorausschauendePlanungmehrGewichterhalten. Bei diversen Abstimmungen (Industriestrasse, Wohnrauminitiative, Bahnhofstrasse, ZHB) gab es Mehrheiten für eine neue, andere Stadtentwicklung – es fand in den letzten Jahren ein Paradigmenwechsel in der Wohnraumpolitikstatt. Wie kann dieser Schwung weiter genutzt werden? Esmussnochbessergelingen,miteinerstärkerenNutzungsdurchmischung dasZielder«StadtderkurzenWege»zu verfolgen.NebstWohnenundArbeiten gehören auch Infrastrukturen für EinkaufundFreizeitdazu.Dabeisindnebst zahlbaren Wohnungen auch gute RahmenbedingungenfürdasGewerbeund insbesondere die KMU zu schaffen. WeitereProjekteinderArtderIndustriestrasse können hier einen wichtigen Beitragleisten. Was oft bemängelt wird, gerade von ihrer Partei: Das ungenügende Tempo im gemeinnützigen Wohnungsbau. Wie können Sie das beschleunigen? Dass es bei einzelnen Projekten zu Verzögerungenkommenkann,lässtsich beikomplexenPlanungennichtvermeiden. Deshalb ist es wichtig, dass nebst den bereits sehr aktiven Wohnbaugenossenschaften auch die Privaten noch stärkerindieErstellungvongemeinnützigen Wohnungen einbezogen werden. Dies kann mit entsprechenden Anreizen, wie zum Beispiel einer erhöhten AusnützungderGrundstückeerfolgen. Wie beurteilen Sie die bisherige Arbeit des Stadtrats bezüglich gemeinnützigem Wohnungsbau, hat Manuela Jost genügend gemacht, um den Volkswillen umzusetzen? An der Industriestrasse konnte mit einem partizipativen Prozess ein gutes, breit abgestütztes Projekt entwickelt werden. Dies kann Vorbild für weitere Projektesein.DassandereProjektenicht soraschwiegeplantvorwärtsgehen,hat teilweiseauchmitderBau-undZonenordnungzutun,welchenochzuwenig aufdieseZielsetzungenausgerichtetist. In der Industriestrasse geht es nun voran, auch im Eichwald ist ein Projekt da. Es bleiben aber diverse Baustellen: Rösslimatt, ewl-Areal, Entwicklungsschwerpunkte um Luzern. Ist die Stadt auf Kurs? Stadtentwicklung ist ein dauernder Prozess, der auf aktuelle Veränderungen reagieren soll. In diesem Sinne ist auchderKursimmerwiederkritischzu hinterfragenundallenfallsanzupassen. Nebst den grösseren Arealen sollen auchdiezahlreichen,kleinerenProjekte sorgfältiggeplantundaufdieÜbereinstimmungmitdenZielsetzungenüberprüft werden. Die Zusammenführung derBau-undZonenordnungdesStadtteils Littau mit der Planung des alten StadtgebietsbietetdazuneueChancen. Wie und wo können in Luzern Freiräume erhalten und neue geschaffen werden? Fortsetzung auf Seite 3 · EXTRA BL A · 2 Nr. 5 / August 2016 IG Stadtentwicklung: Eine Industriestrasse allein genügt nicht Lernen, diskutieren, auf die Stadtentwicklung Einfluss nehmen TZ T Die Abstimmung zur Industriestrasse vor vier Jahren hat gezeigt: Viele Bewohnerinnen und Bewohner von Luzern wollen mehr Kreativität, mehr bezahlbaren Wohnraum und sie bevorzugen genossenschaftliche Bauträger gegenüber renditeorientierten Investoren. Dass es überhaupt zu dieser Abstimmung gekommen ist und diese dann auch (und zwar deutlich) gewonnen werden konnte, ist dem Engagement einer Vielzahl von Menschen zu verdanken. MI W MI TW ER IR DE KE N N: UN D TG LI ED JE Simon Roth, IG Stadtentwicklung·OrganisiertwarendieseinderdazugegründetenIGIndustriestrasse. Diese hat weiterhin eine wichtige Aufgabe, wennesdarumgeht,eineinnovativeEntwicklung aufdemArealderIndustriestrassesicherzustellen –undnatürlichbeiderOrganisationdesIndustriestrassenfests. In den Diskussionen innerhalb der IG Industriestrasse zeigte sich aber auch, dass es nicht genügt,nuranderIndustriestrassefüreinelebendige und bezahlbare Stadt zu kämpfen: Mit einer neu gegründetenInteressengemeinschaft,derIGStadtentwicklung, die es nun seit gut einem Jahr gibt. Diese Interessengemeinschaft will zum Beispiel, dassauchaufderRösslimattbeimLuzernerBahnhofoderaufdemEWL-Stammarealmitdemmarkanten EWL-Hauptgebäude – bei beiden Arealen falleninnächsterZeitwichtigeEntscheideüberderen künftige Verwendung – eine städtebauliche Entwicklungstattfindet,diesichnichtandenRenditeinteressen der Investoren orientiert, sondern andenBedürfnissenderBevölkerung.Dazugehört fürunsnichtnurbezahlbarerWohn-oderGewerberaum,sonderngenausoThemenwieGrün-und Freiräume, Verkehr, lebendige Nachbarschaften und gute soziale Durchmischung der Quartiere. Wirsindüberzeugt,dasseinesolcheEntwicklung nur im Zusammenspiel mit Vertreterinnen und Vertreter sämtlicher Bevölkerungsgruppen erreichtwerdenkann. Luzern ist kein Spekulationsobjekt FürunsisteineStadtnichteinfacheineAnsammlungvonBaukörpernoderAnlagen.Siewirdunter anderem geprägt durch ihre geografische Situation,durchihreBewohnerinnenundBewohneroder ihrer geschichtlichen Entwicklung. Eine Stadt ist zwarkeinLebewesen,trotzdemhatsieeine«Persönlichkeit». Diese ist aber gefährdet, seit immer stärkerSpekulantinnenundSpekulantenohneBezug zur Stadt deren Geschicke bestimmen. Diese EntwicklungistausunsererSichtnichtzukunftsfähig.WirEinwohnerinnenundEinwohnervonLuzern wollen – und noch stärker als bisher – die Möglichkeithaben,dieStadtmitzuprägenundzu gestalten. Dazu braucht es aber eine aktive Stadt- undBodenpolitik. auseinanderzusetzen.Dazuhabenwirindenvergangenen Monaten beispielsweise zwei Diskussionsrundendurchgeführt.DieerstemitRösslimattVerantwortlichen der SBB und eine zweite mit LuzernerStadtratskandidatinnenund-kandidaten im Vorfeld der kommunalen Wahlen in diesem Frühling.GeplantsindAusflügeinandereStädte, umguteneueIdeennachLuzernzurückzubringen. WersichmitStadtentwicklungundallem,was damit zusammenhängt, auseinandersetzen will, deristbeiunsgenaurichtig. Weitere Infos: www.igstadtentwicklung.ch Grooves and moves auf dem Fest 2013. Bald ist es wieder soweit! Foto: Herbert Fischer Eine offene, kompetente Organisation sein Im Moment ist die IG Stadtentwicklung auf dem Weg, sich zu finden. Vieles wird noch diskutiert, aberschonjetztistklar:Wirwolleneineoffeneund kompetente Organisation sein, die gegenüber der städtischenundkantonalenVerwaltungalskonstruktiverHerausforderer,aberauchalsGesprächspartnerundVermittlerentgegentritt.Gleichzeitig wollenwiraberauchInteressiertendieMöglichkeit bieten, sich mit aktuellen städtebaulichen Fragen Stadt Luzern AG — Stadt Luzern AG? Unsere Stadt, von Marketingstrategen auf den Punkt gebracht «Willkommen im Wirtschaftsraum Luzern!» Mit dieser nüchternen, aber herzlichen Begrüssung wird den Unternehmen, die nach einem neuen Firmensitz suchen, die wirtschaftliche Attraktivität des Luzerner Seebeckens auf der Webseite von «Lucerne Business» aufgetischt. WOHNWERKEN AUF DEM INDUSTRIESTRASSENAREAL Gianluca Pardini·«Lucerne-Business»–ganznach internationalemMassstabalso.Traditionell.Echt. Erfolgreich. Zentral. Schweizerisch. Lebenswert. Attraktiv.1DieMarketingstrategenderLuzernAG haben die Vielfalt, die dem «schönen Orts- und Landschaftsbild»2 innewohnt, auf den Punkt gebracht–prägnantundstilistischausgewogen.Bravo!DieStandortfördergurusrühmendieAttraktivitätdesSteuerparadiesesLuzernindenhöchsten Tönen:«Attraktiv.DietiefstenUnternehmenssteuern»,heisstesaufderHomepageweiter.Dassinder StadtdasGeldfürneueBänklifehltundMannund FraudenSonnenuntergangbesserliegendvonder Attikaterrasse am Citybay geniesst als am Seebecken stehend, bleibt mal verschwiegen. Aber hey: «Der Kanton Luzern hat bei der Besteuerung der juristischen und natürlichen Personen sehr gute Karten in der Hand. Unternehmen zahlen die tiefsten Unternehmenssteuern der Schweiz und Einkommen werden moderat besteuert. Ansässige wie neuzuziehende Unternehmen kommen in den Genuss der tiefsten Unternehmensbesteuerung der Schweiz. So bleibt Ihrem Unternehmen mehr Kapital für Investitionen oder Gewinnausschüttung», schreibt Lucerne Business. Nur 12,3 Prozent beträgtdermaximaleGewinnsteuersatzimJahr2016 fürjuristischePersonen.PolepositionderLuzerner «Steuerwettgewerbler» in jeglicher Hinsicht – die Steueroasenzuger,dieSchwyzerunterderRigiund sogar die Iren schlagen wir auf internationalem Parkett–auchOnshore–locker.Bravo! P A R T I Z I P AT I O N & WORKSHOP S A 2 7. A U G U S T 16 9. 3 0 – 12 U H R AUF DER GESCHÄFTSSTELLE VON WOHNWERK LUZERN I N D U S T R I E S T R . 17 HERZLICH WILLKOMMEN! Dem Pilatus bleibt nur ein Grinsen ANSCHLIESSEND FESTEN AM STRASSENFEST! W W W. W OH NW E K R L E UZ R C N. H Was sich als dominante Standortstrategie in der Idylleeingenistethat,scheinteinigeKonsequenzen fürdieStadtentwicklungzuverdrängen.Dennseit dasRäderwerkderLuzernerOpportunitätsliberalenseinenBetriebaufnahm,hatsichlängsteintief greifenderWandelinderFinanz-undStadtraumpolitikvollzogen.Hinwegredenhilftnichtmehr– weil die Kassen leer sind; dem Pilatus bleibt nur nocheinGrinsen,Idyllehinoderher.EsistdringendanderZeit,die«sehrgutenKarten»ausden Händen der Steuerdumper zu nehmen und diese aufzudecken! NebendemKantonverkörpertdieStadtLuzern einexemplarischesBeispieldafür,wieeineverfehlteSteuerpolitikineinembuchhalterischenDesasterendenkann–darüberistmansichinzwischen schweizweit einig geworden.3 Nicht so die SparaffenimRegierungsgebäude,diehilflosversuchen, einen offensichtlichen fiskalischen Widerspruch zu propagieren – Steuereinnahmen durch Steuersenkungen.DochdiesePolitikverfolgtstrategische ZieleundlässtsichgeschmeidigineinenideologischenDeregulierungsprozesseinbetten:Diefinan- zielle Schieflage führt zu einer Ökonomisierung vonlokalenPolitikfeldern4undwälztsichaufden Abbau öffentlicher Leistungsbereiche nieder. Der Behindertenbetreuung wird das Budget gekürzt undandenSchuldenwerdenZwangsferieneingeführt.ForciertundbegründetwirdderLeistungsabbau der öffentlichen Hand folglich durch ein unternehmerischesNarrativ. Als Farce entpuppt Unternehmen Stadt Luzern Das Label «Tiefsteuermekka» gibt man nicht so leicht wieder her. Denn es gehört inzwischen zur «Marke Luzern».10 Was der ehemalige StadtpräsidentStefanRothundderkantonaleFinanzdirektor Marcel Schwerzmann als Erfolg bezeichnen, hat sich als schlechte Farce entpuppt. Als lächerliche Karikatur für die leeren Kassen stehen wohl nur noch die Briefkästen an der Murbacherstrasse – Rothstein & Schwatzmann Insourcing Holding AG.DenWerbespruchgleichaufgeklebt:«Beiuns sitzensiegratisimFett!»Wenigstensbegreifensie vielleicht,dassüberfüllteBriefkästenhinundwiedergeleertwerdenmüssen,weilderPlatzinLuzern ohnehinschonknappist.AbervonderErkenntnis, dass unternehmerisches Denken im Briefkastenformat nicht nachhaltig sein kann, sind sie noch weitentfernt.DennUnternehmen,dieeineidentitätsstiftendeFunktionhaben(Carsharing)undzur lokalen Wertschöpfung beitragen, ziehen bereits ausLuzernab. DassdieTiefsteuerstrategieLuzernsvolkswirtschaftlich gesehen unsinnig ist, wurde kürzlich bestätigt.11DiepolitischenDrahtzieherinderRegierungsindvonderunternehmerischenStadtentwicklung dennoch leidenschaftlich überzeugt: «DieStadtmitBüroflächenzupflastern»,singensie auf der aktuellen Marschroute. Die Unternehmenssteuern wieder zu erhöhen scheint aber die städtebaulich ansehnlichere Variante zu sein. UmsowichtigerfürdieBevölkerungistes,dieAuswirkungeneinerunternehmerischgeführtenStadt aufdielokaleStadtentwicklungzuanalysieren,zu kritisieren und die Hegemonie der Stadt Luzern AGzubrechen.DieswareinVersuch. InLuzernhatdieseIdeologiedeswirtschaftlichen Standortwettbewerbes bereits überhand genommen,wieandenFünfjahreszielenderGesamtplanung2016–2020derStadtLuzernknappundsimpelveranschaulichtwerdenkann.DasUnternehmen «StadtLuzern»definiertdievolkswirtschaftlichen Zielsetzungenselbst:«8.1.DieStadtunterstütztdie Schaffung von neuen, wertschöpfungsintensiven Arbeitsplätzen», oder «8.3. Die Stadt erstellt eine NutzungsstrategieimRahmendesForumsAttraktiveInnenstadt».7WährenddieStandortförderung als Mittel zum Zweck interpretiert werden kann, wiederspiegeltdas«ForumAttraktiveInnenstadt»8 denVersuch,dieStandortpolitikineinemlokalen Diskurs zu verankern und somit eine künstliche Identifikation durch die Aufwertung der Innenstadtzuerzwingen:Indemdurchdiedominanten InteressenvertreterausWirtschaftundVerwaltung beiderlokalenGemeinschaftdiePartikularinteressen als Interesse des Gemeinwohls dargestellt werden.9 Unternehmerisches Denken ist deshalb auchinderstädtischenKulturpolitikwiederzufinden, die allem anderen als einer Eigenlogik folgt. GrossprojektewiedieSalleModulable&Co.werden im Vorherein als das konzipiert wozu sie gedacht sind: Nämlich als zentrales Element der Standortpolitik. Wirtschaftsstandort,WirtschaftsförderungLuzern.In:www.luzern-business.ch/de/(Stand:27.7. 2016). 2 Gesamtplanung Stadt Luzern 2016–2020, B+A 23/2015,S.10. 3 Tagesanzeiger 26. 4. 2016, «Für Luzern ist der Zugabgefahren». 4 Schipper, Sebastian: Unternehmerische StadtentwicklungzwischeninterkommunalemWettbewerb und lokaler Regulation: Untersucht am BeispielderStadtMünster.In:ACME.AnInternational JournalforCriticalGeographies,Vol.9(2010),No. 2,S.138–163.Hier:S.153. 5 Vgl.Harvey,David(1989),Frommanagerialism toentrepreneurialism:Thetransformation,inurbangovernanceinlatecapitalism.In:Geografiska Annaler,SeriesB–HumanGeography,71,S.3–17. 6 Schipper(2010),S.139. 7 Gesamtplanung Stadt Luzern 2016–2020, B+A 23/2015,S.21. 8 ForumAttraktiveInnenstadt–Kurzbeschrieb, StadtLuzern,Medienorientierung,6.4.2016. 9 Schipper(2010),S.148. 10 Gesamtplanung Stadt Luzern 2016–2020, B+A 23/2015,S.10. 11 NeueLuzernerZeitung,27.7.2016,«TiefeSteuernlohnensichnicht». Kein Standortvorteil Kurz gefasst: Schuldenbremsen und KonsolidierungsprogrammewerdenalsdieeinzigenAlternativenimGeknorzeumdengrösstmöglichenStandortwettbewerbsvorteildargestellt.DerGestankder SparsockenreiftdanninderplanerischenGestaltungsunmöglichkeit der Stadtpolitik durch das schrumpfendeSteuersubstratheranundbleibtletztendlichinderNasederStadtbevölkerung.Bravo! Städteforscher und Humangeographen formuliertenbereitsEndeder1980erJahrentheoretische Grundlagen, um solche Stadtumstrukturierungsprozessenachzuvollziehen.5DerBegriffder«unternehmerischenStadt»wirddabeiinderkritischen StadtforschungbisheutealskonzeptuellesInstrument angewendet. Demnach fungiert die Stadt heute nichtmehralseinausführendes Organdes Wohlfahrstaates,sondernistunterWettbe-werbsbedingungen für die Schaffung von Wohlstand undArbeitsplätzendurchwirtschaftlichesWachstum verantwortlich.6 Die Stadt wird somit gezielt zu einem Vehikel für die leitenden Akteure aus WirtschaftundVerwaltung,umsozialeundwirtschaftlicheUmgestaltungsprozesseanzutreiben. 1 · EXTRA BL A · Nr. 5 / August 2016 Vom Terror des absurden, grotesken, alltäglichen Wahnsinns Fortsetzung von Seite 1 Der gebürtige Nidwaldner Beat Züsli lebt seit 1994 in Luzern. Der Architekt hatte bis Ende Juli ein eigenes Büro für Fragen des energiesparenden Bauens und Sanierens. Von 1998 bis 2009 sass er für die SP im Grossen Stadtrat, ab 2015 im Kantonsrat. Zudem war Züsli Vorstandsmitglied des Luzerner Mieterverbands und Mitglied der eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen. Strassentheater mit «Lebensunterhalt» Besser nicht all seinen Sinnen trauen … Magie erleben mit Herrn von Luc Einige der Top-Acts des Industriestrassenfestes melden sich zu Wort … Freiräume im Aussenbereich sind vorallemimZusammenhangmitVerdichtungsprojektensorgfältigzuplanen undnichtalsRestflächenzubetrachten. Mögliche Freiräume in Gebäuden sind durch eine aktive Liegenschaftspolitik der Stadt laufend zu evaluieren und günstigeGelegenheitenzunutzen.Zwischennutzungen können dabei eine wichtigeRollespielen. Besteht die Gefahr, dass andere Projekte im Schatten des ewigen Themas Salle Modulable stehen? Der Träger des Projekts Salle Modulable ist der Zweckverband grosse Kulturbetriebe Kanton Luzern, der KantonLuzernträgthierdieHauptverantwortung. Deshalb besteht weniger dieGefahr,dassandereProjekteinder Stadt deswegen aufgeschoben werden. FürdenKulturbereichistabereinerascheKlärungüberdieweitereProjektierungwichtig. Dieses Projekt müssen Sie in Zukunft gegen ihre Partei vorantreiben, keine leichte Aufgabe. Die SP Stadt Luzern hat sich bisher kritisch,aberkonstruktivmitdemProjekt auseinandergesetzt und auch eine breite Diskussion mit Kulturschaffendeninitiiert.AlsStadtratwerdeichnun in einer anderen Rolle sein und allenfalls auch eine andere Position vertreten. Die mögliche Differenz zwischen Exekutive und Legislative gehört aber zu unserem demokratischen System, wichtigistdassdieAuseinandersetzung offenundfairverläuft. Wird die Stadtbevölkerung am 28. November Ja sagen zum Standort Inseli – und damit zur weiteren Entwicklung des neuen Projekts für eine Salle Modulable mit neuem Theater? DieseFrageistheute,StandEndeJuli 2016, schwierig zu beantworten. Entscheidendwirdsein,obdiezahlreichen offenenFragenzumInhaltdesBetriebs, zur Finanzierung von Erstellung und BetriebdesGebäudesundzumStandort imRahmenderparlamentarischenBeratungen bei Stadt und Kanton soweit beantwortet werden können, dass eine Mehrheit die Projektierung unterstützenkann. Und wenn nicht, dann wird der Theaterplatz für ein kleineres neues Theater wieder aktuell? Allerdings ohne die 80 Millionen aus dem Engelhorn-Erbe. WasdiebisherigenDiskussionengezeigt haben: Der Bedarf für eine neue InfrastrukturfürdasLuzernerTheater ist unbestritten. Für ein Gebäude, mit einemimVergleichzurSalleModulable deutlich kleineren Volumen, ist der StandortTheaterplatzeinesehrinteressanteMöglichkeit. Letzte Frage: Haben Sie eigentlich ihr Ingenieurbüro schon aufgelöst? Ja,ichhabeaufEndeJulidieArbeiten in meinem Büro für Architektur und Energie abgeschlossen und freue michnundarauf,michabdem1.SeptembervollderAufgabealsStadtratund Stadtpräsidentzuwidmen. 3 Als kleiner Junge durfte Herr von Luc die ersten magischen Illusionen von seinem Grossvater lernen,dennauchdieserGentlemanwusste,wieman dasUmfeldmitkleinenmagischenAkzenteninErstaunenversetzenkann.SpäterwollteergenaudieseLeidenschaftweitertragen;mittlerweileverzauberterMenschenimIn-undAusland.Aucheigene Zaubershows wie die «Nacht der Illusionen» sind festerBestandteilimmagischenJahresprogramm. 2015arbeiteteHerrvonLucinLasVegasinder renommierten Magic & Mystery School von Jeff McBrideintensivanderBühnenpräsenzundneuenmagischenEffekten.DennauchZaubererhaben nieausgelernt… LassenauchSiesichverzaubernundbringenSie ihrenVerstandanseineGrenzenoderdarüberhinaus.HerrvonLucnimmtSiemitineineWelt,in dernichtsist,wieesscheint. «Fallen» ist eine absurde Groteske. Fallen lassen bedeutet mutig sein, Schwächen zeigen und dadurchStärkegewinnen.FallenistGegenwart.Vergangenheit und Zukunft werden unwichtig und verschwinden.Werfällt,istimJetzt.Fallenfesselt, entfesselt.FallenstehtimWiderspruchzudeneigenenWünschen.DiesbedeutetKontrollverlust,über sich, über die Situation. Dadurch entsteht Unvorhergesehenes,Neues.FallensindaberauchGerätschaften,dieimHinterhaltlauernundVerderben bringen. Das Theaterkollektiv Lebensunterhalt stellt sich der Wahrhaftigkeit der Literatur von Daniil Charms.EsbewegtsichaufdenSpurendesAutors undverschweigtnichtsvomTerrordesalltäglichen Wahnsinns.FallenisteinStücküberdenMut,seineSchwächezuzeigen,mitfesselndemWitz,beissenderIronieundvollerLebensenergie. Spiel: Ladislaus Löliger, Annina Machaz Karisa Lynn Meyer. Regie: Johannes Mager. BewegungChoreographie:RegineSchaub-Fritschi. Das Stück wird während des Festes nur ein Mal aufgeführt, zwischen 17.30 und 18.30 Uhr. Herr von Luc Eintauchen in bewegte, fremde Welten … Hinauf in den ersten Stock und loslassen: Das Trickfilmfestival WährenddesIndustriestrassenfestesheisstdieGelegenheit,denAlltagfürlangeMomentehintersich zulassen:TrickfilmkinoinderIndustriestrasse17, ersterStock.DortwerdenFilmeunterschiedlicher Länge von AutorInnen gezeigt, die im TrickfilmatelieranderIndustriestrasse17arbeitenundwährend den Vorführungen anwesend sind – Fragen stellenistausdrücklicherlaubt. BeidenFilmenhandeltessichumverschiedene Projekte:EinigesindHSLU-Abschlussfilme(«Seemannsgarn», «Frühzug»), eines ist ein Pilot-Film füreinegeplanteSerie(«Mungge»),anderesindfinanzierte, professionell produzierte Filme («Der kleine Vogel und das Einhörnchen», «Analysis», «KöniginPo»)odereinetrashigeNull-Budget-Produktion(«ASingleRose…»).EinigederFilmehabeneinelangeFestivalkarrierehintersichunddabeiverschiedenePreisegewonnen. DerEintrittistauchnochnachBeginnderVorstellungmöglich.NebenderFantasiekommtderGaumennichtzukurz:EsgibtKaffee,Kuchen,Hummus,Glace…AlleFilmeeignensichfürKinder. Programm Trickfilmkino: Was passiert … …wennKnirpsFonsundHerrW.dasGeheimnis desMondesherausfindenwollenundüberihreeigeneNasestolpern?AntwortenfindenSieam27. AugustwährendeinesselbstentwickeltenFigurenspielsfür4-bis138-jährigeLeuteanderIndustriestrass 9, drei Aufführungen: um 14.15, 16.15 und um18.15Uhr. Krankenzimmer 204: Ode an den Zerfall Krankenzimmer204–fürdenZerfallsindwir. Bügelbretter,Gitarre,Schlagzeug,Stimme sindunsreAbbruchgeräte. DieBässebringenWändezumEinstürzen. DieMelodientundenDenkprozesswürzen. MitlauschigenKlängenwirunsverabschieden: FürdenWiederaufbauistdasPublikumgeblieben. 14 Uhr Kurzfilme (ca. 40 Min.) 16 Uhr Molly Monster (ca. 70 Min.) 18 Uhr Kurzfilme (ca. 40 Min.) Kurzfilme: • Mungge- Nid scho widr! vonIrmgardWalthert,AdrianFlückigerund ClaudiaRöthlin • Frühzug vonDeliaHess • Der kleine Vogel und das Eichhörnchen vonLenavonDöhren • The Kiosk vonAneteMelece(Animation:StefanHolaus) • A Single Rose Can Be My Garden, A Single Friend My World vonNilsHedinger • Königin Po vonMajaGehrig(Postproduktion:StefanHolaus) • Seemannsgarn vonJuliaMunzundClaudiaWirth Molly Monster «Schön, hier Gast zu sein …» DieMöpedLadsfreuensichdarauf,beiSamyMopedzuhauseabzufeiern!Wirfeiern40JahrePunk und35JahreSedel(Zelle12istunserBasiscamp), undnatürlichsagenwirdanke,dasswirinderIndustriestrasse feiern dürfen! Es ist uns eine Ehre (ja,alsPunkshatmanesnichtsomitderDanksagung,aberesgibtnochdasGefühlderWertschätzungunddesEhrgefühlsundRespekts(aussergegen…),GästeinderIndustriestrassezuseinund die Industriestrasse zu feiern: Denn noch immer stehtdieserFleckunsererStadtfürLebensqualität inhohemMasse! Die Industriestrasse ist ein Biotop alternativer Lebensart mitten in der Stadt – der Exit aus der Norm! Die Industriestrasse ist ein buntes BollwerkgegendieBiederstadt,diesichausbreitetwie ein Geschwür! Wie eine unselige Spielwiese für Spekulanten,welcheallesLebenandenStadtrand verdrängen.Schön,hierGastzusein,woindieser Stadtnochrichtiggelebtwird! von Ted Sieger. Eine Koproduktion zwischen der Schweiz,DeutschlandundSchweden.GrosseTeile derVorproduktionwiezumBeispieldasZeichnen der Layout-Bilder wurden im Trickfilmatelier an derIndustriestrasserealisiert.Am27.Augustgibt esalsodiespezielleGelegenheit,denFilmdortzu schauen,wolangeanihmgearbeitetwurde. Molly Monster macht eine neue Erfahrung: In ihrerFamiliedrehtsichallesnurnochumdasEi, dasMamageradegelegthat.Papabrütetesaufder EierinselausundMollymusszuHausebleiben… Luzern braucht zwei, drei, viele Gundulas Unbequem sein ist kein Hobby. Es nützt der ganzen Stadt. Es ist möglich, in Luzern Freiraum zu schaffen, in dem alternative Kultur, Diskussionen und interkultureller Austausch stattfinden – spontan, unkompliziert und ohne Konsumzwang. Simon Steiner · Das ist den Menschen bewusst,welchesichandenBelebungen Gundula und Stella Matta beteiligten oder mit ihnen sympathisierten. Gemeinsames Kochen und Essen, Workshops, Diskussionsrunden, Konzerte, alles selbst organisiert und ohne Kommerz, war in diesen Freiräumen während Wochen möglich. Dazu brauchte es keine Hierarchie und grosse Administration,sondernausschliesslichRaum undGestaltungswille.DieAntwortauf die Frage, wo diese Räume geschaffen werden können, muss denn auch nicht «Agglomeration»heissen.DieAntwort aufdieVerdrängungderAlternativkultur und die Unterdrückung von FreiraumistdiekonsequenteNutzungvon Räumen,welchedurchihreBesitzerInnen durch Leerstand besetzt gehalten und damit einem Nutzen für die Stadt undihreBevölkerungentzogenwerden. Gundula und Stella Matta sind damit nicht nur Beweis für die Möglichkeit vonunddasBedürfnisnachFreiraum, sonderngelebterDiskursdarüber,wem Luzern eigentlich gehört. Es ist die Überzeugung, dass es die Menschen sind,welchedieStadtgestalten,dieden beidenBelebungenzugrundelag. ZulangeschongibtesdieTendenz, dass Leben und Kulturschaffen in der StadtzumPrivilegwird.EineStadtzeichnetsichaberdurchVielfaltaus.Damit wardasmitGundulaundStella Matta verbundene Engagement eines für eine lebendigeStadt.WasaberwirdvondiesenBelebungenbleiben,abgesehenvon StrafanzeigenundBussen?EsistdieGewissheit, dass das Recht auf eine Stadt für alle weiter verteidigt werden muss. Die breite positive Resonanz und die vielfältigeUnterstützung,aufdiebeide Projekte in der Bevölkerung stiessen, zeigen, dass dieser Kampf gewonnen werdenkann.Deshalbheisstes,ander IdeederschönenStadtfestzuhaltenund unbequemzubleiben,bissieRealitätist. 4 · EXTRA BL A · Nr. 5 / August 2016 Suchspiel der Kooperation am Industriestrassenfest Mitsuchen und einen Gutschein im Wert von CHF 500,– für eine Mitgliedschaft der Verbandsgenossenschaften gewinnen! Eine Anleitung zum Spiel gibt es am Stand der KIL. Genossenschaftsverband allgemeine baugenossenschaft luzern abl Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG WOGENO Luzern · EXTRA BL A · Nr. 5 / August 2016 Kooperation Industriestrasse Luzern Genossenschaftsverband allgemeine baugenossenschaft luzern abl Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG WOGENO Luzern Ein neues Stück Luzern entwickeln … Arbeiten im Netzwerk stellt höchste Ansprüche, schafft aber auch besondere Ergebnisse 2012 sagte die Bevölkerung der Stadt in zwei Abstimmungen JA zu einer lebendigen Industriestrasse und für zahlbaren Wohnraum. Vier Jahre später hat die Kooperation Industriestrasse Luzern den Baurechtsvertrag mit der Stadt Profilierung Luzern unterzeichnet. Ab 2020 wird gebaut! Vorreiterrolle für ökologische und nachhaltige Arealentwicklungen. n Wohn-, mfeld. Entfaltung in einem stimulierenden Wohn-, Gewerbe- und Kulturumfeld. KOOPERATION T 5 Wir entwickeln ein neues Stück Luzern. Ab 2020/21 entsteht auf dem gesamten Areal ein belebtes, vielfältiges und kreatives Neben- und Miteinander an Wohnen, Kultur und Gewerbe. Bis dahin wird diskutiert, debattiert, partizipiert, entworfen und projektiert. Edina Kurjakovic, Cla Büchi ·Anfang2016haben sich die Wohnbaugenossenschaften abl, GWI, LBG,WogenoundWohnwerkzurKooperationIndustriestrasse Luzern – Genossenschaftsverband zusammengeschlossen.DerVerbandhatdenBaurechtsvertrag mit der Stadt Luzern unterzeichnet undwirddasneueArealentwickeln.Dievierköpfige Geschäftsstelle der Kooperation ist Ende Mai amNeuweg23eingezogenundbefasstsichmitder PlanungundUmsetzungdesProjekts(Mitarbeiter: Profilierung sieheunten).Seitdem1.Juli2016istdieKooperatiüber innovative wohnbaupolitische ondieneueVermieterinderRäumeaufdemIndusund städtebauliche Projekte. triestrassen-Areal. In Zusammenarbeit mit den bestehendenMieterinnenundMieternwillsievorhandenesPotenzialaufdemArealnutzenundkultivieren. GEMEINDE über innovative wohnbaupolitische und städtebauliche Projekte. Vorreiterrolle für ökologische und nachhaltige Arealentwicklungen. GEMEINDE Kooperation ZIVILGESELLSCHAFT AKTION: Industriestrasse ohnende, Kooperation ation Kooperation ur Luzern Industriestrasse iestrasse Industriestrasse Genossenschaftsverband allgemeine baugenossenschaft luzern abl BaugenossenschaftREAKTION: Wohnwerk Luzern Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI Genossenschaftsverband Genossenschaftsverband Genossenschaftsverband Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG allgemeine baugenossenschaft luzern abl allgemeine baugenossenschaft allgemeine luzern abl baugenossenschaft luzern abl WOGENO Luzern KOOPERATION Wohnwerk Baugenossenschaft WohnwerkBaugenossenschaft Luzern Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern Luzern AKTION: Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Gemeinnützige Industriestrasse Wohnbaugenossenschaft Luzern GWI Industriestrasse Luzern GWI Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Liberale Baugenossenschaft Luzern LBG Sternmatt-Tribschen Luzern LBG WOGENO Luzern WOGENOWOGENO Luzern Luzern Schritt für Schritt in die Zukunft 2024 REAKTION: DieIndustriestrasselebt.Einfröhliches,lebendiges undkreativesMiteinanderistimGebietzwischen BETRIEB Übergabe an Bewohnende, dem Geissensteinring, der Frutt-, Keller und In2024 ökologische dustriestrasseanzutreffen.DiesesunglaublichePoGewerbe und Kultur tenzialwollenwirpackenundinsProjekteinfliesBauweise Areal sen lassen. Schritt für Schritt entwickeln wir das ökologische Vorgehen,lassenunsinspirierenundlernenjeden Bauweise auto-armes Areal TagNeuesdazu. DieAbbildunglinkszeigtverschiedenePhasen, 2022 Baubeginn Prozesse und Meilensteine der Entwicklung auf. Entfaltung Vorreiterrolle Profilierung 2. Etappe Wir befinden uns am Anfang der Planungsphase 2022 in einem stimulierenden 2022 Baubeginnüber innovative wohnbaupolitische Belebung des Wohn-, für ökologische und nachhaltige undhabenknappvierJahreZeitbiszurerstenBauGewerbe- und Kulturumfeld. ersten Arealteils Arealentwicklungen. 2. Etappe und städtebauliche Projekte. etappe.BiszudiesemZeitpunktgiltesdieInteressenderverschiedenenAnspruchsgruppenabzuhobehutsamer Verdichtetes Entfaltung Vorreiterrolle Vorreiterrolle Profilierung Profilierung len,zubündelnundindasProjekteinzubeziehen. Entfaltung Entfaltung Vorreiterrolle Profilierung Transformationsprozess Bauen ZIVILGESELLSCHAFT KOOPERATION GEMEINDE in stimulierenden einem stimulierenden für ökologische undinnovative nachhaltige über innovative wohnbaupolitische ImFrühjahr2017werden wireinenPlanungsbehutsamer Verdichtetes in einem stimulierenden in einem Wohn-, für ökologische Wohn-,Wohn-, und nachhaltige für ökologische undüber nachhaltige wohnbaupolitische über innovative wohnbaupolitische Gewerbeund Kulturumfeld. Arealentwicklungen. undBauen städtebauliche Projekte. Transformationsprozess wettbewerbausschreiben.InterdisziplinärePlanerGewerbe- und Kulturumfeld. Gewerbeund Kulturumfeld. Arealentwicklungen. Arealentwicklungen. und2'000-Watt städtebauliche Projekte. und städtebauliche Projekte. teams sind eingeladen Ideen für die Überbauung AKTION: REAKTION: Areal Gesellschaft 2'000-Watt Baubeginn auszuarbeiten.DasBauvorhabenwirdschliesslich 2020 BETRIEB Übergabe an Bewohnende, lebendiges Areal Gesellschaft ZIVILGESELLSCHAFT KOOPERATION GEMEINDE 2024 in zwei Etappen erfolgen, um den TransformieBAU ZIVILGESELLSCHAFT Baubeginn ZIVILGESELLSCHAFT KOOPERATION KOOPERATION GEMEINDE GEMEINDE 1. Etappe 2020 Gewerbe und Kultur rungsprozessmöglichstbehutsamzugestaltenund 1. Etappe e dieIdentitätsowiedieLebendigkeitderIndustriesökologische REAKTION: trasseerhaltenzukönnen. innovativeAKTION:AKTION: en AKTION: REAKTION: REAKTION: Luzern Luzern Bauweise auto-armes Areal Wohnformen BETRIEB Übergabe an Bewohnende, Kulturförderung BETRIEB Übergabe an Bewohnende, Übergabe an Bewohnende, über Kulturprozent Gewerbe und Kultur Gewerbe Gewerbe und Kultur 2022und Kultur Belebung des gen etrieb ersten Arealteils Entscheid Gestaltungsoder Bebauungsplan Kulturförderung Baubeginn über Kulturprozent 2. Etappe auto-armes Areal Zwischennutzungen auto-armes Areal behutsamer und kultureller Betrieb Planungswettbewerb Transformationsprozess ökologische Bauweise 2024 und Industriestrassenfest Mitwirkung 2024 2024 Entscheid Gestaltungs2022 ImgesamtenEntwicklungsprozessachtenwirauf oder Bebauungsplan ökologische dieNachhaltigkeitunddieMitwirkung.Wirsind 2018 ökologische Bauweise Bauweise daran,dieverschiedenenIdeenundAnsprücheder 2018 unterschiedlichen Kooperationsgenossenschaften und Anspruchsgruppen zusammenzubringen. Planungswettbewerb VerschiedeneFormenderPartizipationsindvorge2022 2022 Baubeginn Belebung des 2'000-Watt sehen.ZweiwesentlicheMitsprachemöglichkeiten 2022 des 2022 2022 Baubeginn Baubeginn Belebung Belebung des lebendiges Areal Gesellschaft halt BAU Baubeginn 2. Etappe ersten Arealteils Identitätserhalt 2020 sind über die Mitgliedschaft bei einer der fünf 2. Etappe50% Familien-Wohnungen ersten Arealteilsersten Arealteils2. Etappe 1. Etappe 50% Familien-Wohnungen Wohnbaugenossenschaften oder über die IG Ininnovative Einrichten einer dustriestrassemöglich.WeitereInfoszurProjektEinrichten einer behutsamer Verdichtetes Wohnformen entwicklung und zur Mitwirkung finden sich ab Transformationsprozess Bauen behutsamer behutsamer Verdichtetes Verdichtetes Geschäftstelle Geschäftstelle PLANUNG einstimmige Genehmigung einstimmige Genehmigung Herbstunterwww.kooperation-industriestrasse.ch. Transformationsprozess Transformationsprozess Bauen Bauen Kulturförderung 2016 Entscheid Gestaltungs2016 2'000-Watt über Kulturprozent des Baurechtsvertrages oder Bebauungsplan des Baurechtsvertrages lebendiges Areal 2'000-Watt 2'000-Watt Gesellschaft Uns kann man am Industriestrassenfest kennenBAU Baubeginn 2020 lebendigesZwischennutzungen Areal lebendiges Areal Kontrolle Initiativ-Umsetzung 2018 2018 Gesellschaft Gesellschaft Kontrolle BAU Initiativ-Umsetzung lernen und dabei einen Gutschein für die MitBaubeginn durchBaubeginn 2020 2020 bei 1. Etappe IG Industriestrasse durch IG Industriestrasse und kultureller Betrieb gliedschaft einer der KooperationsgenossenPlanungswettbewerb 1. Etappe 1. Etappe innovative Baurechtsverhandlungen schaften gewinnen. Wir freuen uns auf den Baurechtsverhandlungen Wohnformen innovative innovative Raum für Kleingewerbe Austausch und Anregungen am Infostand beim Identitätserhalt ewerbe Formierung 50% Familien-Wohnungen Wohnformen Wohnformen Formierung FestoderjederzeitinunseremBüroamNeuweg23. Kulturförderung Entscheid Gestaltungs2018 auto-armes Areal Verdichtetes Bauen Kulturförderung Kulturförderung Einrichten einer Kooperation Entscheid GestaltungsEntscheid Gestaltungsoder Bebauungsplan Kooperation günstiger Lebens-, Arbeitsüber Kulturprozent über Kulturprozent 2014 Geschäftstelle Industriestrasse Luzern -, Arbeits-PLANUNG2018 einstimmige oder Bebauungsplan oderGenehmigung Bebauungsplan Zwischennutzungen und Kulturraum 2016 Industriestrasse Luzern aum des Baurechtsvertrages 2018 2018 Zwischennutzungen Zwischennutzungen über Kulturprozent 2014 2014 Die Belegschaft der Geschäftsstelle: 2018 Edina2018 Kurjakovic, Geschäftsstellenleiterin: Als und kultureller Betrieb Planungswettbewerb Kontrolle Initiativ-Umsetzung Kulturschaffende,ehemaligeGeschäftsleiterinder und kultureller Betrieb und kultureller Betrieb Zusammenschluss durch IG Industriestrasse Planungswettbewerb Planungswettbewerb IG-Kultur Luzern, Mitgründerin des Vereins B- G-NET Baurechtsverhandlungen Erhalt von kulturellen Zusammenschluss Identitätserhalt SidesundkulturellEngagierte,sorgtsiefüreinen G-NET Raum für Kleingewerbe urellen Freiräumen Formierung Ausschreibungweitsichtigen, für 50% Familien-Wohnungen strukturierten und kreativen Blick Identitätserhalt Identitätserhalt n Ausschreibung für 50% Familien-Wohnungen 50% Familien-Wohnungen aufsProjekt.IhrPensum:60Prozent. Einrichten einer gemeinnützigen Bauträger Kooperation 2014 me PLANUNG PROZESS Industriestrasse Luzern einer Einrichten einer gemeinnützigen Bauträger Geschäftstelle deutliche Annahme einstimmige Genehmigung Cla Büchi, 2016 Projektleiter: Der2012 selbständige ArchiGeschäftstelle Geschäftstelle einstimmige Genehmigung einstimmige Genehmigung des Baurechtsvertrages tektleitetdasProjektaufMandatsbasis.Erhatbebeider Initiativen 2016 2016 2012 Zusammenschluss günstiger Lebens-, ArbeitsEinrichten und Kulturraum POLITISCHER PLANUNG 2014 Kontrolle Initiativ-Umsetzung reitsdasBewerbungskonzeptderKooperationfür des Baurechtsvertrages G-NETJa! Zu einer lebendigendes Baurechtsvertrages Erhalt von kulturellen konservative Bodenpolitik durch IG Industriestrasse die Ausschreibung der Stadt in Zusammenarbeit Industriestrasse Freiräumen Ausschreibung für Kontrolle Initiativ-Umsetzung Kontrolle Initiativ-Umsetzung Baurechtsverhandlungen Ja! Zu einer lebendigen mitAmelieMaierausgearbeitetunddieKooperatidurch IG Industriestrassedurch IG Industriestrasse Ja! Für bezahlbaren konservative Bodenpolitik gemeinnützigen Bauträger Raum für Kleingewerbe Industriestrasse on an den Verhandlungen um den BaurechtsverWohnraum Baurechtsverhandlungen Baurechtsverhandlungen Formierung POLITISCHER deutliche Annahme 2012 Ja! Für bezahlbaren trag begleitet. Büchi ist Mitglied der RedaktionsRaum für Kleingewerbe für Kleingewerbe PROZESS Kooperation Formierung Formierung beiderRaum Initiativen kommissionderArchitekturzeitschriftKARTON, Wohnraum 2014 2014 Erhöhung des gemeinnützigen günstiger Lebens-, ArbeitsSanierung Ja! Zu einer lebendigen Bauberater beim Innerschweizer2011 Heimatschutz, Industriestrasse Luzern Kooperation konservative Bodenpolitik 2011 undKooperation Kulturraum Wohnbestandes auf 16% Industriestrasse günstiger Lebens-, Arbeitsgünstiger Lebens-, ArbeitsJa! Für bezahlbaren Industriestrasse einnützigen Industriestrasse Luzern Luzern Sanierung und Kulturraum und Kulturraum Wohnraum Zusammenschluss auf 16% des Finanzhaushalts 2014 g rasse Erhalt von kulturellen Initiativ-Ergreifung der IG Industriestrasse Erhöhung des gemeinnützigen Zusammenschluss Zusammenschluss Freiräumen Wohnbestandes auf 16% G-NET G-NET Erhalt von kulturellen Erhalt von kulturellen 2011 Freiräumen Freiräumen deutliche Annahme beider Initiativen deutliche Annahme deutliche Annahme beider Initiativenbeider Initiativen G-NET Ja! Für bezahlbaren Ja! Für bezahlbaren Wohnraum Wohnraum Erhöhung des gemeinnützigen 2014 Finanzhaushalts SP-Einwohnerrat und Fraktionschef in Kriens, VorstandsmitgliedderGWIundengagiertsichin den Interessengemeinschaften der IG IndustriestrasseundIGStadtentwicklung.SeinPensum(BaSanierung Ausschreibung für 2011 des Finanzhaushalts Ausschreibungsis):60Prozent. eines 2011 gemeinnützigen Ausschreibung für Ausschreibung für Bauträger Investoren Nora Haupt, 2012Projektmitarbeiterin:DieArchitekgemeinnützigen Bauträger BauträgerWettbewerbs Ausschreibung eines gemeinnützigen tin leitet gemeinsam mit Cla Büchi das Projekt. Ausschreibung eines NoraHauptarbeitetnebenihrerTätigkeitfürdie 2012 2012 AUFLAGEN / BESCHLÜSSE Investoren Wettbewerbs POLITISCHER Initiativ-Ergreifung PROZESS der IG Industriestrasse POLITISCHER Ja! Zu einer lebendigen FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE PROZESS Industriestrasse Für bezahlbaren Ja! Zu einer lebendigen Ja! Zu einerJa! lebendigen FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE Industriestrasse Wohnraum Industriestrasse RTSCHRITTE 2014 des Investoren Wettbewerbs konservative Bodenpolitik konservative Bodenpolitik konservative Bodenpolitik AUFLAGEN / BESCHLÜSSE AUFLAGEN / BESCHLÜSSE KooperationalsAngestelltedesBistroNeubad,ist seit vier Jahren Mitglied der IG Industriestrasse und von Beginn weg Mitglied der GWI. Ihr Pensum:40Prozent. Sanierung 2011 Barbara Bitterli, Zwischennutzung: Als VorWohnbestandes auf 16% Die Kooperation Industriestrasse Luzern ist aus dem G-NET Im Zusammenschluss sehen die fünf Kooperationsmitglieder eine deshervorFinanzhaushalts Erhöhung des gemeinnützigen Erhöhung des gemeinnützigen standsmitglied und Geschäftsstellenleiterin der gegangen, dem Netzwerk gemeinnütziger Wohnbauträger Luzern, zielführende Lösung, um eine zukunftsweisende Überbauung zu reSanierung Sanierung Die Kooperation Industriestrasse Luzern ist aus dem G-NET hervor- Im Zusammenschluss sehen die fünf Kooperationsmitglieder eine 2011 2011 2011 Wohnbestandes auf 16% Wohnbestandes auf 16% das die Planungsaufgabe an der Industriestrasse im Sommer 2014 alisieren, die von denBaugenossenschaftWohnwerkLuzernbringtBarUnterschiedlichkeiten der Genossenschaften des Finanzhaushalts des Finanzhaushalts gegangen, dem Netzwerk gemeinnütziger Wohnbauträger Luzern, zielführende Lösung, um eine zukunftsweisende Überbauung zu reInitiativ-Ergreifung das die Planungsaufgabediskutierte an der Industriestrasse im Sommeran 2014 alisieren, die von den Unterschiedlichkeiten der Genossenschaften und das Interesse einer Realisierung unter seinen Mit- profitiert und zu einerbaraBitterliihregrosseErfahrungausderkreatiDurchmischung verschiedener Nutzungen, BeDie Kooperation Industriestrasse Luzern istdiskutierte aus dem G-NET hervorIm Zusammenschluss die Kooperationsmitglieder eineund Arbeitender und das Interesse an einer Realisierung unter seinen Mit- sehen profitiert undfünf zu einer Durchmischung verschiedener Nutzungen, Be- venZwischennutzungderehemaligenTeigwarengliedern evaluierte. wohnender beiträgt. der IG Industriestrasse Ausschreibung eines 08–2016 evaluierte. und Arbeitender beiträgt. Netzwerk gemeinnütziger gliedern Wohnbauträger Luzern, zielführende Lösung, umwohnender eine zukunftsweisende Überbauung zu re08–2016 gegangen, dem Initiativ-Ergreifung Initiativ-Ergreifung fabrigTeiggiinKriensmit.Wohnwerkrealisiertin Investoren Wettbewerbs Kriens ab Herbst 2016 eine Siedlung, in welcher das die Planungsaufgabe an der Industriestrasse im Sommer 2014 alisieren, die von den Unterschiedlichkeiten der Genossenschaften der IG Industriestrasse der IG Industriestrasse Ausschreibung eines Ausschreibung eines diskutierte und das Interesse an einer Realisierung unter seinen Mit- profitiert und zu einer Durchmischung verschiedener Nutzungen, Begenerationen-übergreifendes,genossenschaftliches Investoren Wettbewerbs Investoren Wettbewerbs gliedern evaluierte. wohnender und Arbeitender beiträgt. FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE AUFLAGEN / BESCHLÜSSE Wohnen und Arbeiten (Werken) verbunden sind. IhrPensum:ungefähr15Prozent. FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE AUFLAGEN / BESCHLÜSSE AUFLAGEN / BESCHLÜSSE Stand der Dinge 2011 Stand der Dinge · EXTRA BL A · 6 Nr. 5 / August 2016 «Das Gelbe Haus hat uns einen Wunsch erfüllt» Eine Reise vom Sein zum Tun und zurück Es war im Jahr 2004, als sich wieder ein Jahrgang angehender KünstlerInnen und GestalterInnen Gedanken über ihre bevorstehenden Diplomarbeiten machte. Damals – noch fern von Bologna-Reformen und Punktesammelsystemen, als Begriffe wie «Kreativwirtschaft» und «Zwischennutzung» noch nicht erfunden waren – hatten einige dieser Kunststudenten einen Wunsch. Beschaffen von Geldern gelernt Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle haben sich auf den Weg zur Entwicklung der künftigen Industriestrasse begeben. Foto: Stefano Schröter, Bildmontage: Nora Haupt Was bedeutet eigentlich … «Zersiedelung» «Eine Landschaft ist umso stärker zersiedelt, je stärker sie von Gebäuden durchsetzt ist. Der Grad der ZersiedelungistdasAusmassderBebauungder Landschaft mit Gebäuden und ihrer Streuung, im Verhältnis zur AusnützungderüberbautenFlächenfürWohn- und Arbeitszwecke. Je mehr Flächen bebaut sind, je weiter gestreut die GebäudesindundjegeringerdieAusnutzungist,destohöheristdaherdieZersiedelung.»(Jaegeretal.,2008) Zersiedelung nimmt in der Schweiz zu, rasant: Der Anstieg erfolgte von 2002bis2010fastdreimalsoschnellwie inden1980erund90erJahren.DieZersiedelung ist im Wesentlichen auf drei Ursachenzurückzuführen:ZunehmenderWohnflächenbedarf,Bevölkerungswachstum und Flucht aufs Land. Dass aberZersiedelungkeineNotwendigkeit ist, zeigt der durchschnittliche BodenbedarfproEinwohnerimKantonBaselStadt:Mitrund138m2proPersonister rundsechsMalkleineralsdereinesBewohnersdesKantonsJura(827m2). ? Dabeiwerdennichtnurder FlächenanteilfürsWohnen berücksichtigt,sondernauchVerkehrsflächen, Industrie- und Gewerbeareal, Erholungs-undGrünanlagensowiebesondere Siedlungsflächen. Damit zeigt sich,dasssicheinehoheLebensqualität auch auf weniger Quadratmeter pro Personrealisierenlässt. DasbesteMittelgegendieZersiedelungbietetderSchutzdesunverbauten Landes. Das effektivste Werkzeug ist dabei der sogenannte Zonenplan, welcher die Unterscheidung in Bauland undNicht-Baulandfestlegt. M. Heinrich Quellen: NFP 54 (J. Jaeger, C. Schwick, R. Bertiller, F. Kienast), 2008; www.zersiedelung-stoppen.ch Unsere kleine Reihe «Was bedeutet eigentlich?» versucht, einige unklare Begriffe, die in aktuellen Diskussionen und Artikeln umherschwirren, für alle LeserInnen einfach zu erläutern. SpätestensmitderneuenBau-undZonenordnungwarabsehbar,dassdasGebäudeamReussportinFolgeeinerUmzonung des Grundstücks zum Verkauf ausgeschriebenwürde.Uns,deraktuellen Mieterschaft, wurde klar, dass das GelbeHausnurdurchKaufalskultureller Produktionsort weitergenutzt werden könnte. Wir informierten uns bei anderenHausprojektennachErfahrungenbezüglichOrganisationsformenund Vorgehensweisen beim Beschaffen der nötigenGelder. GesprächemitBeteiligtenvonAtelierhäusernüberzeugtenunsvomModell einerStiftung,weildasGelbeHausals IdeelängereZeiterhaltenbleibensollte. MiteinerwechselndenBelegschaft,unabhängig von einzelnen Personen und derenfinanziellenMöglichkeiten. WirorganisiertenunsalsVereinund verfassteneinDossier,inwelchemunsereVisionenerläutertwurden.Zudiesen Visionen gehörte die Gründung der StiftungGelbesHaus,welchedieRäumlichkeiten langfristig zu bezahlbaren Konditionen an Kulturschaffende vermietet, kombiniert als Arbeits- und Wohnraum. InBezugaufunsereKaufabsichtenverzichteten wir bewusst auf eine Zusammenarbeit mit Medien. Unserer Meinung nach wären die Folgen nicht absehbar gewesen. Stattdessen vertrauten wir auf unsere eigene Präsenz. In direktem Kontakt zu KulturbeauftragtenundPolitikerInnenkonntenwirunserAnliegendifferenziertdarlegen.Dabei unterstützte uns vor allem die IG Kultur,diesichvonAnfanganfürdas Gelbe Haus einsetzte, vermittelte und Ein durchschlagender Erfolg … vernetzte. Schon bald waren die ersten VertretervonmöglichenGeldgebernbei unsimHaus.Ausnahmsweisezogenwir beiderenBesuchPullisohnezerrissene ÄrmelundFleckenan.Möglicherweise war dies auch ein Grund, weshalb die fremdenBesucherunsundunsereAnliegennichtnurernstnahmen,sondern auchunsereAuthentizitätschätzten… Was ist ein Baurechtsvertrag? Was eine Stiftung? Da wir keine Ahnung hatten, wie viel Geld wir beschaffen mussten, wie eine Stiftung funktioniert, was ein Baurechtsvertragist,wiewirdasVorkaufsrechterhaltenundinwelchemRahmen wirpolitischhandelnkönnen,nahmen wirKontaktmitverschiedenstenPersonenauf. DadurcherhieltenwirvieleRatschläge,dieunsweiterbrachten,oftaberauch verwirrtenoderüberforderten.Eswurde viel diskutiert, geplant und gestritten.Unser Unwissen,unsereUnsicherheitunddarausfolgendeSpekulationen erschwerten das Vorgehen, machten es schwer, genau zu planen Strategien zu entwickeln. Wir hatten eigentlich nie richtigeinenÜberblicküberunsereSituation.Dochwirbliebenmotiviert. Von der Entscheidung, das Haus zu bewahren,biszumAbschlussdesKaufvertragsvergingenvierJahre.Eswaren strenge Jahre, mit mehreren Sitzungen pro Woche, Hunderten von Telefonanrufen,To-do-Listen,aufdenenbisheute nichtallesabgehaktist. Dankeschön … Ohne die Unterstützung der Albert Koechlin Stiftung, der Ernst Goehner Stiftung,vonStadtundKantonLuzern, von kleinen Stiftungen und privaten Gönnern wäre die Finanzierung des GelbenHausesnichtmöglichgeworden. UnserZielhättenwirauchnichterreicht ohne die Vorarbeit der Aktion Freiraum, der Kulturoffensive, der IG Industriestrasseundohnedievielenanderen Engagements, die seit Jahren hartnäckig für eine städtepolitische Sensibilisierung in der Kultur und in derStadtentwicklungsorgen. Weitere Infos: www.gelbeshaus.ch Im Gelben Haus findet jeder seine Aufgabe fürs gemeinsame Wohnen … Fotos: Tatjana Erpen Zusammen denken Esgalt,unsinDingeeinzuarbeiten,die wir nicht als unsere Berufung sahen. Wirrecherchierten,verhandelten,rechneten, versuchten Excel-Tabellen korrekt auszufüllen bis unsere Köpfe zu platzten schienen. Es war eine Arbeit, diesichniealserledigtanfühlte.Mitjeder Sache, die wir anpackten, kamen wiederneueAufgabenaufunszu. KEIN LUXUSTEMPEL SALLE MODULABLE. KEIN CAR-CHAOS BEIM INSELI. Mit DEINER SPENDE erschaffen wir ein grünes, lebendiges Inseli: CH47 0077 8159 6081 4200 4 Abstimmungs-Komitee «Für ein lebendiges Inseli» Tatjana Erpen·SiewolltenmehrPlatz, einen Freiraum ausserhalb des schulischen Rahmens, wo Studierende verschiedener Sparten ihre Diplomarbeit umsetzenkonnten. DiesenWunscherfülltensiesichselber, sie suchten ein geeignetes leer stehendesHaus,handeltenmitderSchule und der Liegenschaftsverwaltung des Kantons einen Vertrag aus, und schon baldzogdiejungeHordemitvielMaterial und Motivation in die ehemalige AsylunterkunftamReussport5.Einige, die damals dabei waren, verliessen Luzernbald,andereaberblieben.Unddiesewuchsen,gemeinsammitdenen,die dazukamen,im«GelbenHaus»zueiner Gemeinschaft. Es war nicht einfach, sich von einem Projekt, in dem man auch lebt, zu distanzieren,wasgelegentlichnötiggewesen wäre. Denn zwischendurch war Geldverdienen angesagt, und das BedürfnisnacheigenerkünstlerischerArbeitmussteauchgestilltwerden. Und doch: Die Herausforderungen, diedieseArbeitstellte,botenguteVoraussetzungenfüreineengeZusammenarbeit.WirmusstennichtsNeueserfinden,sondernnurdefinierenwasbereits am Laufen war. Es wurde viel zusammengedacht,daswargut. Unddoch–wirhabenestatsächlich geschafft! Im Herbst 2014 wurde die StiftungGelbesHausgegründet,welche die Liegenschaft im Baurecht erwarb. Als Erstes pflanzten wir im Garten Obstbäumeundrissen,umeinengrossen Mehrzweckraum zu schaffen, eine Kellerwandheraus... Wie es in den kommenden Jahren weitergeht mit dem Gelben Haus, welche Initiativen entstehen und welche Visionenumgesetztwerden,wirdjedoch nicht mehr nur von uns, sondern auch vonkünftigenMieternabhängigsein. Nr. 5 / August 2016 · EXTRA BL A · 7 Neues Wohnen – viel mehr als ein Idyll Kämpfen für vielfältige Lebensformen Gegen Zersiedelung, für nachhaltige Siedlungsentwicklung «Queer» heisst eigenartig, komisch, verrückt, auch homosexuell Die Zersiedelung führt zu einem Verlust von Landschaft und Kulturland, aber auch zu längeren Transportwegen und mehr Verkehr. Die eidgenössische Zersiedelungsinitiative der Jungen Grünen will diesen Trend stoppen und damit eine nachhaltige Siedlungsentwicklung ermöglichen. Zukünftig soll es keine neuen Bauzonen mehr geben, ohne dass eine gleich grosse Fläche ausgezont wird. Marco Müller · Zwischen 1985 und 2009 ist die Siedlungsfläche um über 44 Prozent gewachsen, während die Bevölkerung im gleichen Zeitraum um bloss 17,5 Prozent zugenommen hat. Das BevölkerungswachstumistfolglichnichtdasHauptproblem,sondernderPro-Kopf-VerbrauchanFläche.MitdemaktuellenRaumplanungsgesetzkann dieZersiedelungnichtgestopptwerden,dadieses keineLimitesetzt.SolangeunbeschränktBauland eingezontwerdenkann,fehltderAnreizzurinnerenVerdichtung. Nachhaltige Quartiere Neben der Begrenzung der Bauzonen fordert die Initiative, dass Bund, Kantone und Gemeinden «fürgünstigeRahmenbedingungenfürnachhaltige Formen des Wohnens und Arbeitens in kleinräumigenStrukturenmithoherLebensqualitätund kurzenVerkehrswegen»sorgen.DasZieldahinter: Wohnen, Arbeit und Freizeit sollen wieder näher zusammenrücken.AnstelleeinesanonymenSiedlungsbreissollensozialdurchmischteÜberbauungenentstehen,indenendasWohnenattraktivist. Hohe Lebensqualität Dass nachhaltige Quartiere längst keine Utopie mehr sind, zeigen verschiedene bereits realisierte ProjektewiebeispielsweisedasMehrgenerationenHausamEulachparkinWinterthur,dieQuartiere Hunziker-Areal,ManeggunddieSiedlungSihlbogeninZürichoderdieSiedlungJonction–Artamis in Genf. Sie alle haben gemeinsam, dass der FlächenbedarfkleinunddieLebensqualitätsehrhoch ist.UndsiebietenWohnraumfürallegesellschaftlichenGruppenundSchichten.Sobeinhaltendiese QuartiereWohnungeninverschiedenstenGrössen undfürunterschiedlichsteBedürfnisse. Wertvolle Begegnungsorte EinweiterersehrwichtigerPunktistdiesozialeIntegration,dasZusammenleben.Umdieszuermöglichen, sind neben Geschäften, Cafés und Kitas auchöffentlicheGrünflächensowiegemeinsamgenutzte Räumlichkeiten von zentraler Bedeutung. So bietet beispielsweise eine Quartierwerkstatt nichtnureinehervorragendeMöglichkeit,dasVelo selbstzureparieren,sondernsieistaucheinTreffpunktderMenschen.AuchkulturelleAnlässeund FesteförderndasGemeinschaftsgefühlzusätzlich. Innere Verdichtung IneinemsolchenQuartierzuwohnenistnichtnur attraktiv,sondernspartauchFlächeundwirktdamitgegendieZersiedelung.DennwoWohnen,ArbeitundFreizeitnahebeieinandersind,gibtkeine strikte Trennung zwischen Wohn- und Gewerbegebiet.DiesefunktionaleDurchmischungermöglichtkurzeVerkehrswegeundverringertdasVerkehrsvolumen. Obwohl mit dem Boden effizient umgegangenwird,habenallegenügendRaum,um ihreBedürfnissezubefriedigen.Ineinemnachhal- tigen Quartier leben genügend Menschen, sodass sichaucheingutausgebauterÖVlohnt.Diesoziale Durchmischung stärkt wiederum die Integration undverhindertdieSegregation. Beflügelt durch eine Veranstaltung vor drei Jahren zum Thema «Transidendität» organisierte das Kollektiv Queer Office in regelmässigen Abständen politische Feste und bunte Partys. Zwei Fliegen auf einen Streich Aurelia Meier · Während der Olympischen Spiele inRussland2014sorgteQueerOfficemiteinerSocial Media Kampagne das erste Mal für schweizweite Aufmerksamkeit. Einige Staatsoberhäupter verzichtetendamalsaufgrunddermiserablenMenschenrechtssituationundderDiskriminierungvon Homosexuellendarauf,anderEröffnungsfeieranwesend zu sein. Die Schweiz schickte dagegen gleichzweiBundesrätenachSotschiundkehrtedie Diskussion zum Anti-Homosexuellen-Gesetz in Russland auch medial unter den Teppich. Unsere Parole war folglich eine einfache Frage: Didier BurkhalterundUeliMaurer,vertretetihrunsalle inSotschi?AuchLesben,SchwuleundTransmenschen?DieseKampagneknüpfteandiezweitägige Veranstaltung zum Thema «Homosexualität im Sport»imTreibhausLuzernan. EinJahrspäterverliehdasKollektivQueerOffice,inZusammenarbeitmitderOrganisationRegenbogenfamilien, dem Thema Familienvielfalt einestarkeSichtbarkeit.AmEventwurdedieThematik von vielfältigen Familienformen aufgegriffen.FrühzeitigkonntedamitDruckaufdieCVPInitiative zur «Abschaffung der Heiratsstrafe» ausgeübtwerden.DasResultatderVeranstaltung: GerhardPfistervonderCVPäußertesicherstmals öffentlichkritischüberdiegeschlosseneEhe-Definition, die systematisch die homosexuelle Ehe in derSchweizverunmöglichthätte.Trotzdemwurde die Initiative nicht zurückgezogen. So stellte sich QueerOfficeimFebruar2016gemeinsammitder LGBT-CommunityaufdieStrasseundkämpfteim Gespräch gegen die Initiative, was schließlich zu derenknapperAblehnungbeigetragenhat. Neben diesen grösseren Veranstaltungen trifft sich dieQueer-CommunityinundumLuzernjedenDienstagab20UhrimNeubadanderBireggstrasse. Ein Ort, an dem sich Jung und Alt, nichtgeoutete und geoutete, hetero- und homosexuelle Menschen«wild»mischenunddereinenlockeren Austauschermöglicht.DiesesAngebotanRaumist fürQueerOfficeunddieCommunityeinGlücksfall.HierwerdenFreundschaftengeschlossenund Menschen wird in ihrem queeren Sein Sicherheit gegeben. So gibt es Menschen, die vorher kaum über ihre Identität gesprochen haben und die im RahmendesQueerbadsplötzlichmerken,dasssie eigentlichrechtnormalsind. NachhaltigeQuartieresindeinModell,dassowohl dem Umweltgedanken als auch den Komfortansprüchengerechtwird.Siesinddaherdielogische Antwort auf das Zersiedelungsproblem. Die geplanteneueÜberbauungaufdemArealIndustriestrasseistdasbesteBeispieldafür.Damitentsteht endlich auch in Luzern ein Leuchtturmprojekt, welches ökologische und soziale Aspekte ideal kombiniert. Dass dieses Projekt gemeinschaftlich vonfünfverschiedenenBaugenossenschaftenrealisiert wird, ist besonders erfreulich. «Aus dem Quartier,fürdasQuartier»wäredaspassendeLabel dazu. Basisdemokratisch erkämpft und erschaffen.Nachhaltigergehteskaum. M. Müller ist Präsident der Grünen, Stadt Luzern Schweizer Wattebausch auf Platz 23 SeitBeginnderArbeitdesKollektivshatsichdas BewusstseinzumAktivismusinderSchweizstets geschärft und weiterentwickelt. Das Resultat darausisteinBlickaufdieSchweizalskratzenderWattebausch.HierinderSchweizgehtesvielenHomosexuellenundTranspersonenverhältnismässiggut. Ohne blutverschmierte Gesichter können queere MenschenHandinHanddurchdieStrassengehen. Dies führt zu einer sanftmütigen Zufriedenheit. GleichzeitigistesaberTatsache,dassdieSchweiz im Verhältnis zu anderen europäischen Ländern imRankingumLGBTI-RechteerstaufPlatz23von insgesamt49Ländernsteht,hinterAlbanien,MontenegroundUngarn.InderSchweizerVerfassung werden queere Personen ungenügend vor Diskriminierung geschützt und von den Institutionen EheundAdoptionausgeschlossen.Unddakratzt esschonseitJahren.DeswegenistauchinderheutigenSchweizderKampffürdieRechtevonHomosexuellenundTransmenschendringendnötig. Gemeinsam stark in der Community DiequeereCommunityinLuzernhatteesinden letztenJahrennichtleicht.DieOrganisationHALU, welche 1979 gegründet wurde und sich politisch, kulturellundsozialfürschwule,lesbische,bisexuelleundtrans-AnliegeninLuzerneingesetzthatte, löstesichEnde2014auf.DamitstandQueerOffice seitderGründungindergrösstenVerantwortung. Als Nachfolgeorganisation sollte es die Luzerner Communitystärken.DochanstattalleinedenZug zuziehen,liegtesdemKollektivvielmehr,gemeinsammitunterschiedlichenMenschenundOrganisationen die queere Welt in und um Luzern zu gestalten.DabeientstandenwertvolleZusammenarbeiten mit dem «PinkPanorama», dem Schwullesbischen Filmfestival in Luzern, welches dieses Jahrdas15-jährigeJubiläumfeiert. Mit solch erfahrenen Organisationen und mit Menschen,dieschonlangedieLuzernerCommunityprägen,bautQueerOfficeaneinemNetzwerk, welches zusammen in Luzern aktiv für die Sichtbarkeit von queeren Menschen einsteht. Das KollektivzelebriertauchfürdiepolitischenVeranstaltungen den Austausch mit LGBT-Organisationen ausderganzenSchweiz.Dochnichtnurinnerhalb derSzenemöchteQueerOfficeverbinden;auchdie Zusammenarbeit mit Kulturhäusern wie dem TreibhausLuzernoderdemNeubadsowiediePräsenzanVeranstaltungenwiedemB-SidesFestival, dem Kick’n’Rush oder dem Industriestrassenfest liegtdemKollektivstarkamHerzen.BeiderArbeit vonQueerOfficegehtesnichtumAbsonderung, sondern um Sichtbarkeit, Austausch, das Aufbrechen von Tabus und das gemeinsame Feiern der menschlichenVielfalt! Nächster Halt: 4. Februar 2017 DienächstegrosseVeranstaltungvonQueerOffice findetam4.Februar2017statt.InZusammenarbeitmitQueeramnestywirdimNeubaddieThematikvonLGBTI-FlüchtendeninderSchweizaufgegriffen. Das Ziel der beiden Organisationen: LGBTI-Flüchtende und deren Bedürfnisse sollen sichtbargemachtwerdenunddadurcheinDiskurs über den Umgang mit LGBTI-Personen im Asylverfahren in der Schweiz vorangetrieben werden. MitBegegnungszonen,geleitetvonLGBTI-Flüchtenden und weiteren Experten und Expertinnen, wird ein reger Austausch über spezifische Unterthemengefördert.AmAbendwirdinFormeiner Podiumsdiskussion der Frage nachgegangen, was sich im Schweizer Asylverfahren konkret für LGBTI-Flüchtendeändernmuss.Abgerundetwird dieVeranstaltungmiteinemkulturellenTeilund einerlautenParty. Infos und Kontakt: www.queeroffice.ch Auf «Lexikalisch»: Der Begriff «queer» lässt sich unter anderem als eigenartig, komisch, verrückt oder auch spezifisch mit homosexuell übersetzen. MitqueerenMenschenoderLebensformensindsomitallegemeint,dienormierteheterosexuelleVorstellungen nicht erfüllen und aus dem Rahmen fallen. Gleichzeitig wird der Begriff vor allem inklusiv genutzt. Mit dem Begriff queer wird versucht, das Denken in Schubladen zu vermeiden undPlatzfürVielfältigkeitzuschaffen.QueerOfficewendetsichsolchenqueerenThemenzu,macht siesichtbarundfeiertdieVielfältigkeit. LGBT (auch GLBT und LSBTTIQ) sind aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzungen fürLesbian,Gay,BisexualundTransgender. – N E P P O T S G N . U N L E E F D F E A I H C S E ZERS M U Ä R N H O W E M A S N I E GEM > für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung und sozialen Wohnungsbau > damit Wohnen und Arbeiten wieder näher zusammen kommen > schützen wir unsere Grünflächen, sonst ist bald die ganze Schweiz verbaut Unterschreibe heute noch die Zersiedelungsinitiative: www.zersiedelung-stoppen.ch Jetzt Mitglied werden bei den Grünen. www.gruene-luzern.ch · EXTRA BL A · Nr. 5 / August 2016 Die Teiggi – zahlbar wohnen im Pionierprojekt In Kriens werden Nägel mit Köpfen gemacht: Die neue Mitte entsteht. Marlon Heinrich·DieneueTeiggi–sie soll ein Ort werden, an dem man sich kennt, an dem man weiss, wer seine Nachbarnsind,andem«neueNachbarschaften» entstehen und gepflegt werden.EinOrtauch,andemmansichgegenseitighilftundwoJungundAltaus allen sozialen Schichten zusammenleben.DafürsorgeneinWaschsalon,der sichalsTreffpunkteignet,eineCafébar, eineDachterrassefürviele,einGemüse- undBlumengartenodereineWerkstatt, die «gluschtet», selber Hammer, Zange oder Säge in die Hand zu nehmen, ein Gemeinschaftsraum,einKonsumdepot mitlokalenundregionalenBioprodukten.Oderandersgesagt:DieTeiggides Wohnwerks soll ein Ort der kurzen Wege werden, für kreative Ideen, gemeinschaftlichesMiteinander,ökologisches, durchmischtes Wohnen und für zahlbareWohnungen. Guter Mix aus Wohnen und Werken 016 rb un n we h e o W uf s, G r a e i s l lier Ate e lten t a a r hn l de Wo a Are abrik m f e d ren a gw Tei s rien K in i g g i te er d t k aft e h j c Pro sens n i e os n ern e z g u u L Ba erk w hn Wo h n.c ww o w.w hnw -l erk uze r ihrenMitgliedern–beispielsweiseinregelmässigenWorkshops–nachLösungen für bezahlbares Wohnen gesucht. WenigerQuadratmeterWohnflächepro PersonundeinReduzierenbeimBauen stelltensichhierbeialsSchlüsselheraus. DurchdieReduktionwurdeeinebesondereWohnästhetikgeschaffen,dieebenso überzeugt wie Kosten spart und die neueTeiggizueinemPionierprojektauf nahezuallenEbenenmacht. Erstvermietung startet Mitte September Das etwas längere Ciao AufdemehemaligenArealderKrienser Teigwarenfabrik entsteht eine Siedlung mitzahlbaremWohn-undArbeitsraum fürFamilien,Singles,Paare,Menschen vonJungbisAlt,Kreative,Handwerker oderKunst-undKulturschaffende. RundeinFünftelder88Wohnungen oder Wohn-Ateliers und 23 WerkstattAteliers werden zum Kauf angeboten. Reservationen von Miet- und Kaufobjekten sind für Genossenschafterinnen und Genossenschafter des Wohnwerks abdem15.September2016onlinemöglich.WeitereInfosgibtesimNetzunter www.wohnwerk-luzern.ch Gemeinsam nutzbare Innen- und Aussenräume UmdasZusammenlebenzuerleichtern, angenehm und erlebnisreich zu machen,sindgemeinsamnutzbareFlächen geplant,imHausundausserhalb.Zum Beispiel eine bepflanzbare Dachterrasse,einGemeinschaftsraum,eineWerkstatt, ein kleines Café mit einem Konsumdepot, in dem ausgewählte lokale undregionaleBioproduktefürdentäglichenGebrauchangebotenwerden. Zahlbar, mit besonderer Ästhetik ZuguterLetzt:DieneueTeiggibietetviel zahlbarenWohn-undArbeitsrauman. DabeiistdieBaugenossenschaftWohnwerkneueWegegegangenundhatmit Eingeschränkter Lebensraum Traumwohnung trotz Behinderung? Max Scheitlin·EineWohnung,diemir gefällt, sollte in einem schönen Altbau sein.AnzentralerLageinderAltstadt. Eine ruhige Umgebung wäre von Vorteil. Ich möchte eine schöne Aussicht, diemichinspiriert,wennichinmeinem idyllischen Garten an meinen Texten schreibe. Stilvolle Möbel und einen schönen Parkett sollte sie ebenfalls haben.InderKüchesolltenmeineFreunde zusammensitzenkönnen Kurz:IchwünschemireineTraumwohnung.Eine,dievielemöchten,aber wenigehaben.WeilsolcheWohnungen für viele zu teuer sind. Oder weil viele solcher Wohnungen nicht auf MenschenmitBehinderung–wieicheiner bin–zugeschnittensind. Ich bin 25 Jahre alt, männlich und habeeineCerebraleParese.Ichkonnte langenichtdeutlichsprechenundhatte MühebeimGehen.DanklangemTraining hat sich beides geändert. Heute geheichaufzweiBeinenunddiskutiere mit Kollegen und Kolleginnen häufig über Theologie und Literatur. Beim Wohnen hatte ich bisher nur die Wahl zwischen verschiedenen Heimen oder einemZimmerbeimeinenGrosseltern. IndenHeimenkonnteichnichtselbstständig wohnen und durfte keine Freundeeinladen.Dochichwillmehr: mit netten Leuten zusammen wohnen, Freunde einladen und Diskussionsabende machen. Oder Kreativsessions. DasgrössteProblembeiderUmsetzung istes,eineOrganisationzufinden,welchemirwirklichhilft.Auchgibtes,das habe ich oben schon gesagt, zu wenig Wohnungen,diefürMenschenmitBehinderungeneingerichtetsind.Aberich hoffe,dassichirgendeinmaldasPassende finde. Es wäre wunderschön, wenn ich ein eigenständiges Leben führen könnte. Max Scheitlin ist 25 Jahre alt und wohnt in einer Institution für Menschen mit Behinderung im Kanton Aargau. Im Extrabla schreibt er fortan gelegentlich, was ihn in seiner Welt freut oder bedrückt. Bis1967wurdenTeigwarenproduziert, 1977 übernahm die Gemeinde Kriens dieLiegenschaft.Seitherwardie«Teiggi» bekannt für das Jugendhaus und seine gut 50 unterschiedlich genutzten Kleingewerbe-undKreativräume.Vom 20.biszum25.September2016nimmt die Baugenossenschaft Wohnwerk zusammenmitRadio3fachundhoffentlich vielenBesucherinnenundBesuchernAbschied vom ersten und zweiten Leben der Teiggi. Ab Oktober beginnt der RückbaueinesGrossteilsdesAreals. Ciao Teiggi: 20. bis 25. 9. 2016 Di.bisSo.tagsüberRadio3fach Dienstag bis Freitag: Ab17Uhr:gemeinsamesProgramm, Bar-BetriebundProjektraum WohnwerkimKunstraumgeöffnet RedaktionundProduktion: VereinExtrablattimNEUBAD NetzwerkNeubad Bireggstrasse36,6003Luzern Mail:[email protected] DieArtikelgebendieMeinungder AutorInnenundnichtautomatisch dieindividuellenMeinungender Vereins-undRedaktionsmitglieder wieder.DasExtrablaverstehtsich alsDiskussionsmedium. ©derTexteundBilderbeiden AutorInnen,FotografInnenund IllustratorInnen.Nachdrucknur mitausdrücklicherGenehmigung. ©VereinExtrablatt,Luzern2016 Druck:RopressGenossenschaft, Zürich(www.ropress.ch) UnterstütztvonunserenInserenten. HabenauchSieInteresseander Preisliste?SchreibenSiean: [email protected] Samstag: 11bis16Uhr:Markt,Food, Barbetrieb,Projektraumoffen Ab18Uhr,Aktionshalle:Konzerte Sonntag: 11bis15Uhr:Brunch,Barbetrieb, Projektraumgeöffnet. Änderungenvorbehalten. Infos:www.3fach.ch www.wohnwerk-luzern.ch Das ExtraBLA: Nachrichten zum Überleben in Luzern DasExtrabla,gegründetalsInfo-KunstaktionzurAbstimmungsinitiative2012, bietetEinblickeinlaufendeProzesseund DiskussionenzurWohnraumpolitik;wir versuchen sie so darzustellen, dass sie interessieren und zum Mitdenken auffordern.EinefreieRedaktionserviertin unregelmässigerFolgeDenkgemüseaus dem «urban gardening», zu aktuellen Stadtentwicklungsplänenundzuderen Alternativen.DasExtrablaistzuweilen widersprüchlich,inkonsequentundoft erfrischend dilettantisch: eben unverlangt,unberechenbarundunabonnierbar: Ein Gegengewicht zur käuflichen Tagespresse, für LeserInnen, die sich eineerweiterteMeinungüberdasStadtgeschehenundüberdieLebensumständederZukunfterlaubenwollen. DieZeitungwirdgratisinderStadt verteilt und liegt in vielen Beizen aus. HelfenSieunsbeiderVerteilung,geben SieunsweiterundteilenSieuns.Kritisieren Sie uns und achten Sie auf uns. Abervorallem:LesenSieuns.Danke! Eine lebendige Wohn-, Arbeitsund Lebenskultur: autoarm, menschenfreundlich, bunt durchmischt mit Wohnen, Arbeiten und Kultur von Jung und Alt, mit dem Zusammenspiel von eigenen und gemeinschaftlichen Räumen: Neues Wohnen in Luzern! Gemeinsam schaffen und geniessen. Bis es heisst: Genossen! Geschafft! 2 . 9 15. : t r Sta erv t s Er tung miegen, Loftes,, Der Name ist Programm: Die BaugenossenschaftWohnwerk Luzernvereint inderTeiggiWohnenundArbeitenan einemOrt.BiszumFrühling2018entstehteineSiedlung,diedurchihrenMix aus verschiedenen Wohnformen, mit Wohnateliers, Ateliers, Werkstätten und Gewerberäumen besticht. Wohnungenmit1.5-ZimmernfürAlleinstehendeoderFamilienwohnungenmitbis zu 5.5-Zimmern, eine Wohnung für eine Gross-Wohngemeinschaft sorgen zudem für eine gute soziale DurchmischungderMieterinnenundMieter. DerältesteTeilder«Teiggi»,bestehend auszweiHäusernanderDegenstrasse, bleibt erhalten. Eines der Häuser wird vollständig saniert, danach entstehen darinWohnungen.Imanderenlebtder «Spirit» der alten Teiggi weiter: Auch währendderBauzeit–unddanach–beherbergt dieses Haus Künstlerinnen und Künstler, Kreative verschiedenster Couleur,MacherinnenundMacherunterschiedlicherDingeundeinePizzeria. DasExtraBLAwirdvomVerein Extrablattherausgegeben,inKorrespondenzzurInitiative«Jazueiner lebendigenIndustriestrasse». Und? Bist du dabei? Werde Mitglied bei der GWI! FÜR GEMEINNÜTZIGEN WOHNUND KULTURELLEN FREIRAUM. JETZT SP-MITGLIED WERDEN: WWW.SPSCHWEIZ.CH/BEITRETEN Infos auf: www.genossenschaftindustriestrasse.ch pata sugo – immer am 15. des Monates Dort, wo sich früher die Teigwarenfabrik befand, entsteht ab Oktober eine Genossenschaftssiedlung mit rund 90 Wohnungen und 20 Ateliers für Familien, Paare, Singles, Menschen verschiedener Generationen, Handwerker, Kleingewerbler und Kreative. Ein Teil der alten «Teiggi» an der Degenstrasse bleibt erhalten. Impressum Als Mitglied der Genossenschaft unterstützt du diese Visionen und bist Teil eines Prozesses, in dem die Träume eines «anderen» Wohnens, Lebens und Wirtschaftens endlich wahr werden. 8
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