extra - Wohnwerk Luzern

Nr. f5nf
Gratis · 5000 Exemplare
August 2016
extra BLAtt
Initiativzeitung für Luzern: Unverlangt · unberechenbar · unabonnierbar
• Quo vadis, Züsli? • Luzern braucht Gundula! • (Fast) alles zum Industriestrassenfest
• Queer in der Landschaft: die anderen Anderen sind anders oder so • Und wie geht‘s jetzt weiter?
Die Industriestrasse im Sommerrausch!
Am 27. 8. ist es wieder soweit – zum 5. Mal zeigt die Strasse, was in ihr steckt.
Wenn die Bewohner und Nachbarn
der Häuser Industriestrasse 9 und
17 Ende August ihr inzwischen weit
über die Kantonsgrenzen hinaus
bekanntes Sommerfest steigen lassen,
erwarten euch jede Menge Spannung,
Spiel, Gaumenschmaus, was auf die
Ohren und noch viel mehr.
Schön, spontan und altbekannt für
unserFestsindnatürlichdienichtweit
vorausgeplanten Auftritte und Aktionen…Eskönntealsosein,dasseiniges
zusehenundzuhörenist,vondemin
keinemProgramm,inkeinerAnkündigungetwaszulesenwar.
DasFestbeginntum13Uhrundendet
(naja…)um22Uhr.(Wirhörtenmunkeln,dassdieoffizielleAfterpartygleich
umdieEckeimUferlosstattfindet!)
Als besonderes Highlight findet dieses
Jahr der einmalige HaushaltsgeräteTauschstatt:BringdeinenMixer,Toasteroderwasauchimmerdunichtmehr
gebrauchen kannst, und gib ihn ab.
Nach der spektakulären Eröffnung der
TauschbörseergatterstdudafüreventuelldasheissgewünschteDampfbügeleisen,dassDudirschonlangegewünscht
hast.
Möchtest Du einen Flohmarktstand
machen? Dann melde dich noch heute
an, per E-Mail: [email protected]
Wild und überraschend …
Mitwirkende sind unter anderem:
Krankenzimmer 204, Möped Lads,
LARRYBANGBANG,Göndmolchliab
Prod., Gentlemensclub, SP Stadt Luzern,GrüneLuzern,IGIndustriestrasse, Theater LebensUnterhalt, Herr von
Luc,Kinderschminkenundvielemehr.
Illustration: Lluvia Tresmil
«Die Industriestrasse kann Vorbild
für weitere Projekte sein»
Gemeinnütziger Wohnungsbau:
«Wir müssen die Privaten stärker miteinbeziehen.»
Interview mit Beat Züsli
Seit dem 5. Juni wissen wir: Die Stadt
Luzern wird mit Beat Züsli erstmals
einen linken Stadtpräsidenten haben.
Was heisst das für die künftige Stadtentwicklung? Jonas Wydler fühlte
Beat Züsli dazu auf den Zahn.
Flohmarkt und Tauschbörse
Kommet also zahlreich, mit oder ohne
Kinderlein (vielleicht entstehen ja ein
paar neue, wie immer) und feiert mit
unsdas5-jährigeBestehenunseresund
euresFestessowiediepolitischenErfolge, die in diesem Jahr mit der Unterzeichnung des Baunutzungsrechts-VertragsmitderStadtLuzernerzieltwerden
konnten! Für eine lebendige Industriestrasse!
Jonas Wydler: Lassen Sie das Prädikat
«historisch» gelten für Ihre Wahl zum
Luzerner Stadtpräsidenten?
BeatZüsli:HistorischistdieWahlin
demSinne,dassdieSPinderStadtLuzernerstmalsdasStadtpräsidiumübernehmenkann.
Sind Sie schon in der neuen Rolle als
Stadtrat und -präsident angekommen?
IchhabeseitderWahlsehrvielepositiveRückmeldungenausderBevölkerung erhalten und freue mich auf den
BeginnderAmtszeitAnfangSeptember.
Umrichtiganzukommenbrauchtesaber
natürlich eine entsprechende EinarbeitungundeinigeZeitimAmtselber.
Was bedeuten die Wahlen vom 1.
Mai mit dem leichten Linksrutsch im
Parlament und Ihre Wahl zum Stapi
für die Stadtentwicklung in Luzern?
Ich verstehe Stadtentwicklung als
Prozess in einem umfassenden Sinne,
welchersoziale,ökologischeundökonomische Fragen einschliesst und sich
nicht nur auf die räumliche VeränderungimstädtischenRaumbeschränkt.
Sogesehen,erwarteich,dassimStadtparlamentinderneuenZusammensetzungökologischeThemenundeinumweltschonenderVerkehrmehrGewicht
erhalten werden. Als Stadtpräsident
werdeichmichdafüreinsetzen,dassdie
Stadtentwicklung im Sinne einer langfristigen Strategie mit klaren Zielsetzungenverstärktwird.
Ab September gilt es ernst: Was
sind die dringendsten Baustellen?
GleichzuBeginnwirddieSalleModulableeinzentralesThemasein,dadie
parlamentarische Beratung einen Tag
nachmeinemAmtsantrittbeginnt.Auf
die kulturpolitische Debatte in diesem
Zusammenhang bin ich gespannt. Die
wichtigsten Themen für die Stadt sind
weiterhindieSchaffungundErhaltung
vongünstigemWohnraumunddieVerkehrsproblematik. Beide Themen solltenzukünftigstärkermitdenraumplanerischenundstädtebaulichenEntwick-
lungenverbundenwerden.
Auf die Gefahr hin, dass Sie die Frage nicht mehr hören können: Hätten
Sie nicht lieber das Baudepartement
übernommen als das Bildungs- und
Kulturdepartement, das Sie antreten?
Ichfreuemichsehr,dieBildungsdirektion mit dem Kultur- und Sportbereichübernehmenzukönnen.Einequalitativ hochstehende Bildung und ein
breites Kulturangebot sind für mich
zentrale Anliegen. Diese Direktion ergibt zudem ideale Kombinationen mit
dem Stadtpräsidium. Ich werde meine
Ideen im Baubereich aber ebenfalls in
denStadtrateinbringen.
Die Baudirektion bleibt weiterhin
in Manuela Josts Händen, auch die
Parteizusammensetzung im Stadtrat
bleibt unverändert. Ein grosser Kurswechsel ist kaum zu erwarten.
Da sich die parteipolitische ZusammensetzungimStadtratnichtgeändert
hat,istkeingrundlegenderKurswechsel
zuerwarten.Icherhoffemiraber,dass
es möglich wird, Akzente im sozialen
undökologischenBereichzusetzenund
entsprechendeProjekteanzugehenund
umzusetzen.
Die städtische Verwaltung wird ja
bald reformiert, das wird Einfluss auf
die Aufgabenverteilung im Stadtrat
haben. Was heisst das für die künftige
Rolle des Stadtpräsidenten? Werden
Sie künftig mehr Einfluss auf die
Stadtentwicklung nehmen können?
DergenaueUmfangderReorganisationistnochoffen.DasZielmusssein,
dasssichderStadtratinsgesamtstärker
mit der Strategieentwicklung und der
Stadtentwicklung beschäftigen kann.
Die vielen in einzelnen ThemenbereichenvorhandenenZielsetzungensollen
besserkoordiniertwerdenkönnenund
dievorausschauendePlanungmehrGewichterhalten.
Bei diversen Abstimmungen (Industriestrasse, Wohnrauminitiative,
Bahnhofstrasse, ZHB) gab es Mehrheiten für eine neue, andere Stadtentwicklung – es fand in den letzten Jahren ein Paradigmenwechsel in der
Wohnraumpolitikstatt. Wie kann dieser Schwung weiter genutzt werden?
Esmussnochbessergelingen,miteinerstärkerenNutzungsdurchmischung
dasZielder«StadtderkurzenWege»zu
verfolgen.NebstWohnenundArbeiten
gehören auch Infrastrukturen für EinkaufundFreizeitdazu.Dabeisindnebst
zahlbaren Wohnungen auch gute RahmenbedingungenfürdasGewerbeund
insbesondere die KMU zu schaffen.
WeitereProjekteinderArtderIndustriestrasse können hier einen wichtigen
Beitragleisten.
Was oft bemängelt wird, gerade von
ihrer Partei: Das ungenügende Tempo
im gemeinnützigen Wohnungsbau.
Wie können Sie das beschleunigen?
Dass es bei einzelnen Projekten zu
Verzögerungenkommenkann,lässtsich
beikomplexenPlanungennichtvermeiden. Deshalb ist es wichtig, dass nebst
den bereits sehr aktiven Wohnbaugenossenschaften auch die Privaten noch
stärkerindieErstellungvongemeinnützigen Wohnungen einbezogen werden.
Dies kann mit entsprechenden Anreizen, wie zum Beispiel einer erhöhten
AusnützungderGrundstückeerfolgen.
Wie beurteilen Sie die bisherige Arbeit des Stadtrats bezüglich gemeinnützigem Wohnungsbau, hat Manuela
Jost genügend gemacht, um den Volkswillen umzusetzen?
An der Industriestrasse konnte mit
einem partizipativen Prozess ein gutes,
breit abgestütztes Projekt entwickelt
werden. Dies kann Vorbild für weitere
Projektesein.DassandereProjektenicht
soraschwiegeplantvorwärtsgehen,hat
teilweiseauchmitderBau-undZonenordnungzutun,welchenochzuwenig
aufdieseZielsetzungenausgerichtetist.
In der Industriestrasse geht es nun
voran, auch im Eichwald ist ein Projekt da. Es bleiben aber diverse Baustellen: Rösslimatt, ewl-Areal, Entwicklungsschwerpunkte um Luzern.
Ist die Stadt auf Kurs?
Stadtentwicklung ist ein dauernder
Prozess, der auf aktuelle Veränderungen reagieren soll. In diesem Sinne ist
auchderKursimmerwiederkritischzu
hinterfragenundallenfallsanzupassen.
Nebst den grösseren Arealen sollen
auchdiezahlreichen,kleinerenProjekte
sorgfältiggeplantundaufdieÜbereinstimmungmitdenZielsetzungenüberprüft werden. Die Zusammenführung
derBau-undZonenordnungdesStadtteils Littau mit der Planung des alten
StadtgebietsbietetdazuneueChancen.
Wie und wo können in Luzern Freiräume erhalten und neue geschaffen
werden?
Fortsetzung auf Seite 3
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Nr. 5 / August 2016
IG Stadtentwicklung: Eine Industriestrasse allein genügt nicht
Lernen, diskutieren, auf die Stadtentwicklung Einfluss nehmen
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Die Abstimmung zur Industriestrasse vor vier
Jahren hat gezeigt: Viele Bewohnerinnen und
Bewohner von Luzern wollen mehr Kreativität,
mehr bezahlbaren Wohnraum und sie bevorzugen genossenschaftliche Bauträger gegenüber
renditeorientierten Investoren. Dass es überhaupt zu dieser Abstimmung gekommen ist und
diese dann auch (und zwar deutlich) gewonnen
werden konnte, ist dem Engagement einer
Vielzahl von Menschen zu verdanken.
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Simon Roth, IG Stadtentwicklung·OrganisiertwarendieseinderdazugegründetenIGIndustriestrasse. Diese hat weiterhin eine wichtige Aufgabe,
wennesdarumgeht,eineinnovativeEntwicklung
aufdemArealderIndustriestrassesicherzustellen
–undnatürlichbeiderOrganisationdesIndustriestrassenfests.
In den Diskussionen innerhalb der IG Industriestrasse zeigte sich aber auch, dass es nicht genügt,nuranderIndustriestrassefüreinelebendige
und bezahlbare Stadt zu kämpfen: Mit einer neu
gegründetenInteressengemeinschaft,derIGStadtentwicklung, die es nun seit gut einem Jahr gibt.
Diese Interessengemeinschaft will zum Beispiel,
dassauchaufderRösslimattbeimLuzernerBahnhofoderaufdemEWL-Stammarealmitdemmarkanten EWL-Hauptgebäude – bei beiden Arealen
falleninnächsterZeitwichtigeEntscheideüberderen künftige Verwendung – eine städtebauliche
Entwicklungstattfindet,diesichnichtandenRenditeinteressen der Investoren orientiert, sondern
andenBedürfnissenderBevölkerung.Dazugehört
fürunsnichtnurbezahlbarerWohn-oderGewerberaum,sonderngenausoThemenwieGrün-und
Freiräume, Verkehr, lebendige Nachbarschaften
und gute soziale Durchmischung der Quartiere.
Wirsindüberzeugt,dasseinesolcheEntwicklung
nur im Zusammenspiel mit Vertreterinnen und
Vertreter sämtlicher Bevölkerungsgruppen erreichtwerdenkann.
Luzern ist kein Spekulationsobjekt
FürunsisteineStadtnichteinfacheineAnsammlungvonBaukörpernoderAnlagen.Siewirdunter
anderem geprägt durch ihre geografische Situation,durchihreBewohnerinnenundBewohneroder
ihrer geschichtlichen Entwicklung. Eine Stadt ist
zwarkeinLebewesen,trotzdemhatsieeine«Persönlichkeit». Diese ist aber gefährdet, seit immer
stärkerSpekulantinnenundSpekulantenohneBezug zur Stadt deren Geschicke bestimmen. Diese
EntwicklungistausunsererSichtnichtzukunftsfähig.WirEinwohnerinnenundEinwohnervonLuzern wollen – und noch stärker als bisher – die
Möglichkeithaben,dieStadtmitzuprägenundzu
gestalten. Dazu braucht es aber eine aktive Stadt-
undBodenpolitik.
auseinanderzusetzen.Dazuhabenwirindenvergangenen Monaten beispielsweise zwei Diskussionsrundendurchgeführt.DieerstemitRösslimattVerantwortlichen der SBB und eine zweite mit
LuzernerStadtratskandidatinnenund-kandidaten
im Vorfeld der kommunalen Wahlen in diesem
Frühling.GeplantsindAusflügeinandereStädte,
umguteneueIdeennachLuzernzurückzubringen.
WersichmitStadtentwicklungundallem,was
damit zusammenhängt, auseinandersetzen will,
deristbeiunsgenaurichtig.
Weitere Infos: www.igstadtentwicklung.ch
Grooves and moves auf dem Fest 2013. Bald ist es
wieder soweit!
Foto: Herbert Fischer
Eine offene, kompetente Organisation sein
Im Moment ist die IG Stadtentwicklung auf dem
Weg, sich zu finden. Vieles wird noch diskutiert,
aberschonjetztistklar:Wirwolleneineoffeneund
kompetente Organisation sein, die gegenüber der
städtischenundkantonalenVerwaltungalskonstruktiverHerausforderer,aberauchalsGesprächspartnerundVermittlerentgegentritt.Gleichzeitig
wollenwiraberauchInteressiertendieMöglichkeit
bieten, sich mit aktuellen städtebaulichen Fragen
Stadt Luzern AG — Stadt Luzern AG?
Unsere Stadt, von Marketingstrategen auf den Punkt gebracht
«Willkommen im Wirtschaftsraum Luzern!»
Mit dieser nüchternen, aber herzlichen Begrüssung wird den Unternehmen, die nach einem
neuen Firmensitz suchen, die wirtschaftliche
Attraktivität des Luzerner Seebeckens auf der
Webseite von «Lucerne Business» aufgetischt.
WOHNWERKEN AUF
DEM INDUSTRIESTRASSENAREAL
Gianluca Pardini·«Lucerne-Business»–ganznach
internationalemMassstabalso.Traditionell.Echt.
Erfolgreich. Zentral. Schweizerisch. Lebenswert.
Attraktiv.1DieMarketingstrategenderLuzernAG
haben die Vielfalt, die dem «schönen Orts- und
Landschaftsbild»2 innewohnt, auf den Punkt gebracht–prägnantundstilistischausgewogen.Bravo!DieStandortfördergurusrühmendieAttraktivitätdesSteuerparadiesesLuzernindenhöchsten
Tönen:«Attraktiv.DietiefstenUnternehmenssteuern»,heisstesaufderHomepageweiter.Dassinder
StadtdasGeldfürneueBänklifehltundMannund
FraudenSonnenuntergangbesserliegendvonder
Attikaterrasse am Citybay geniesst als am Seebecken stehend, bleibt mal verschwiegen. Aber hey:
«Der Kanton Luzern hat bei der Besteuerung der
juristischen und natürlichen Personen sehr gute
Karten in der Hand. Unternehmen zahlen die tiefsten Unternehmenssteuern der Schweiz und Einkommen werden moderat besteuert. Ansässige wie
neuzuziehende Unternehmen kommen in den Genuss der tiefsten Unternehmensbesteuerung der
Schweiz. So bleibt Ihrem Unternehmen mehr Kapital für Investitionen oder Gewinnausschüttung»,
schreibt Lucerne Business. Nur 12,3 Prozent beträgtdermaximaleGewinnsteuersatzimJahr2016
fürjuristischePersonen.PolepositionderLuzerner
«Steuerwettgewerbler» in jeglicher Hinsicht – die
Steueroasenzuger,dieSchwyzerunterderRigiund
sogar die Iren schlagen wir auf internationalem
Parkett–auchOnshore–locker.Bravo!
P A R T I Z I P AT I O N &
WORKSHOP
S A 2 7. A U G U S T 16
9. 3 0 – 12 U H R
AUF DER
GESCHÄFTSSTELLE
VON WOHNWERK
LUZERN
I N D U S T R I E S T R . 17
HERZLICH
WILLKOMMEN!
Dem Pilatus bleibt nur ein Grinsen
ANSCHLIESSEND
FESTEN AM
STRASSENFEST!
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Was sich als dominante Standortstrategie in der
Idylleeingenistethat,scheinteinigeKonsequenzen
fürdieStadtentwicklungzuverdrängen.Dennseit
dasRäderwerkderLuzernerOpportunitätsliberalenseinenBetriebaufnahm,hatsichlängsteintief
greifenderWandelinderFinanz-undStadtraumpolitikvollzogen.Hinwegredenhilftnichtmehr–
weil die Kassen leer sind; dem Pilatus bleibt nur
nocheinGrinsen,Idyllehinoderher.EsistdringendanderZeit,die«sehrgutenKarten»ausden
Händen der Steuerdumper zu nehmen und diese
aufzudecken!
NebendemKantonverkörpertdieStadtLuzern
einexemplarischesBeispieldafür,wieeineverfehlteSteuerpolitikineinembuchhalterischenDesasterendenkann–darüberistmansichinzwischen
schweizweit einig geworden.3 Nicht so die SparaffenimRegierungsgebäude,diehilflosversuchen,
einen offensichtlichen fiskalischen Widerspruch
zu propagieren – Steuereinnahmen durch Steuersenkungen.DochdiesePolitikverfolgtstrategische
ZieleundlässtsichgeschmeidigineinenideologischenDeregulierungsprozesseinbetten:Diefinan-
zielle Schieflage führt zu einer Ökonomisierung
vonlokalenPolitikfeldern4undwälztsichaufden
Abbau öffentlicher Leistungsbereiche nieder. Der
Behindertenbetreuung wird das Budget gekürzt
undandenSchuldenwerdenZwangsferieneingeführt.ForciertundbegründetwirdderLeistungsabbau der öffentlichen Hand folglich durch ein
unternehmerischesNarrativ.
Als Farce entpuppt
Unternehmen Stadt Luzern
Das Label «Tiefsteuermekka» gibt man nicht so
leicht wieder her. Denn es gehört inzwischen zur
«Marke Luzern».10 Was der ehemalige StadtpräsidentStefanRothundderkantonaleFinanzdirektor
Marcel Schwerzmann als Erfolg bezeichnen, hat
sich als schlechte Farce entpuppt. Als lächerliche
Karikatur für die leeren Kassen stehen wohl nur
noch die Briefkästen an der Murbacherstrasse –
Rothstein & Schwatzmann Insourcing Holding
AG.DenWerbespruchgleichaufgeklebt:«Beiuns
sitzensiegratisimFett!»Wenigstensbegreifensie
vielleicht,dassüberfüllteBriefkästenhinundwiedergeleertwerdenmüssen,weilderPlatzinLuzern
ohnehinschonknappist.AbervonderErkenntnis,
dass unternehmerisches Denken im Briefkastenformat nicht nachhaltig sein kann, sind sie noch
weitentfernt.DennUnternehmen,dieeineidentitätsstiftendeFunktionhaben(Carsharing)undzur
lokalen Wertschöpfung beitragen, ziehen bereits
ausLuzernab.
DassdieTiefsteuerstrategieLuzernsvolkswirtschaftlich gesehen unsinnig ist, wurde kürzlich
bestätigt.11DiepolitischenDrahtzieherinderRegierungsindvonderunternehmerischenStadtentwicklung dennoch leidenschaftlich überzeugt:
«DieStadtmitBüroflächenzupflastern»,singensie
auf der aktuellen Marschroute. Die Unternehmenssteuern wieder zu erhöhen scheint aber die
städtebaulich ansehnlichere Variante zu sein.
UmsowichtigerfürdieBevölkerungistes,dieAuswirkungeneinerunternehmerischgeführtenStadt
aufdielokaleStadtentwicklungzuanalysieren,zu
kritisieren und die Hegemonie der Stadt Luzern
AGzubrechen.DieswareinVersuch.
InLuzernhatdieseIdeologiedeswirtschaftlichen
Standortwettbewerbes bereits überhand genommen,wieandenFünfjahreszielenderGesamtplanung2016–2020derStadtLuzernknappundsimpelveranschaulichtwerdenkann.DasUnternehmen
«StadtLuzern»definiertdievolkswirtschaftlichen
Zielsetzungenselbst:«8.1.DieStadtunterstütztdie
Schaffung von neuen, wertschöpfungsintensiven
Arbeitsplätzen», oder «8.3. Die Stadt erstellt eine
NutzungsstrategieimRahmendesForumsAttraktiveInnenstadt».7WährenddieStandortförderung
als Mittel zum Zweck interpretiert werden kann,
wiederspiegeltdas«ForumAttraktiveInnenstadt»8
denVersuch,dieStandortpolitikineinemlokalen
Diskurs zu verankern und somit eine künstliche
Identifikation durch die Aufwertung der Innenstadtzuerzwingen:Indemdurchdiedominanten
InteressenvertreterausWirtschaftundVerwaltung
beiderlokalenGemeinschaftdiePartikularinteressen als Interesse des Gemeinwohls dargestellt
werden.9 Unternehmerisches Denken ist deshalb
auchinderstädtischenKulturpolitikwiederzufinden, die allem anderen als einer Eigenlogik folgt.
GrossprojektewiedieSalleModulable&Co.werden im Vorherein als das konzipiert wozu sie gedacht sind: Nämlich als zentrales Element der
Standortpolitik.
Wirtschaftsstandort,WirtschaftsförderungLuzern.In:www.luzern-business.ch/de/(Stand:27.7.
2016).
2
Gesamtplanung Stadt Luzern 2016–2020, B+A
23/2015,S.10.
3
Tagesanzeiger 26. 4. 2016, «Für Luzern ist der
Zugabgefahren».
4
Schipper, Sebastian: Unternehmerische StadtentwicklungzwischeninterkommunalemWettbewerb und lokaler Regulation: Untersucht am BeispielderStadtMünster.In:ACME.AnInternational
JournalforCriticalGeographies,Vol.9(2010),No.
2,S.138–163.Hier:S.153.
5
Vgl.Harvey,David(1989),Frommanagerialism
toentrepreneurialism:Thetransformation,inurbangovernanceinlatecapitalism.In:Geografiska
Annaler,SeriesB–HumanGeography,71,S.3–17.
6
Schipper(2010),S.139.
7
Gesamtplanung Stadt Luzern 2016–2020, B+A
23/2015,S.21.
8
ForumAttraktiveInnenstadt–Kurzbeschrieb,
StadtLuzern,Medienorientierung,6.4.2016.
9
Schipper(2010),S.148.
10
Gesamtplanung Stadt Luzern 2016–2020, B+A
23/2015,S.10.
11
NeueLuzernerZeitung,27.7.2016,«TiefeSteuernlohnensichnicht».
Kein Standortvorteil
Kurz gefasst: Schuldenbremsen und KonsolidierungsprogrammewerdenalsdieeinzigenAlternativenimGeknorzeumdengrösstmöglichenStandortwettbewerbsvorteildargestellt.DerGestankder
SparsockenreiftdanninderplanerischenGestaltungsunmöglichkeit der Stadtpolitik durch das
schrumpfendeSteuersubstratheranundbleibtletztendlichinderNasederStadtbevölkerung.Bravo!
Städteforscher und Humangeographen formuliertenbereitsEndeder1980erJahrentheoretische
Grundlagen, um solche Stadtumstrukturierungsprozessenachzuvollziehen.5DerBegriffder«unternehmerischenStadt»wirddabeiinderkritischen
StadtforschungbisheutealskonzeptuellesInstrument angewendet. Demnach fungiert die Stadt
heute nichtmehralseinausführendes Organdes
Wohlfahrstaates,sondernistunterWettbe-werbsbedingungen für die Schaffung von Wohlstand
undArbeitsplätzendurchwirtschaftlichesWachstum verantwortlich.6 Die Stadt wird somit gezielt
zu einem Vehikel für die leitenden Akteure aus
WirtschaftundVerwaltung,umsozialeundwirtschaftlicheUmgestaltungsprozesseanzutreiben.
1
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Nr. 5 / August 2016
Vom Terror des absurden, grotesken, alltäglichen Wahnsinns
Fortsetzung von Seite 1
Der gebürtige Nidwaldner Beat Züsli
lebt seit 1994 in Luzern. Der Architekt
hatte bis Ende Juli ein eigenes Büro für
Fragen des energiesparenden Bauens
und Sanierens. Von 1998 bis 2009 sass er
für die SP im Grossen Stadtrat, ab 2015
im Kantonsrat. Zudem war Züsli Vorstandsmitglied des Luzerner Mieterverbands und Mitglied der eidgenössischen
Kommission für Wohnungswesen.
Strassentheater mit «Lebensunterhalt»
Besser nicht all seinen Sinnen trauen …
Magie erleben mit Herrn von Luc
Einige der Top-Acts des Industriestrassenfestes melden sich zu Wort …
Freiräume im Aussenbereich sind
vorallemimZusammenhangmitVerdichtungsprojektensorgfältigzuplanen
undnichtalsRestflächenzubetrachten.
Mögliche Freiräume in Gebäuden sind
durch eine aktive Liegenschaftspolitik
der Stadt laufend zu evaluieren und
günstigeGelegenheitenzunutzen.Zwischennutzungen können dabei eine
wichtigeRollespielen.
Besteht die Gefahr, dass andere
Projekte im Schatten des ewigen Themas Salle Modulable stehen?
Der Träger des Projekts Salle Modulable ist der Zweckverband grosse
Kulturbetriebe Kanton Luzern, der
KantonLuzernträgthierdieHauptverantwortung. Deshalb besteht weniger
dieGefahr,dassandereProjekteinder
Stadt deswegen aufgeschoben werden.
FürdenKulturbereichistabereinerascheKlärungüberdieweitereProjektierungwichtig.
Dieses Projekt müssen Sie in Zukunft gegen ihre Partei vorantreiben,
keine leichte Aufgabe.
Die SP Stadt Luzern hat sich bisher
kritisch,aberkonstruktivmitdemProjekt auseinandergesetzt und auch eine
breite Diskussion mit Kulturschaffendeninitiiert.AlsStadtratwerdeichnun
in einer anderen Rolle sein und allenfalls auch eine andere Position vertreten. Die mögliche Differenz zwischen
Exekutive und Legislative gehört aber
zu unserem demokratischen System,
wichtigistdassdieAuseinandersetzung
offenundfairverläuft.
Wird die Stadtbevölkerung am 28.
November Ja sagen zum Standort Inseli – und damit zur weiteren Entwicklung des neuen Projekts für eine Salle
Modulable mit neuem Theater?
DieseFrageistheute,StandEndeJuli
2016, schwierig zu beantworten. Entscheidendwirdsein,obdiezahlreichen
offenenFragenzumInhaltdesBetriebs,
zur Finanzierung von Erstellung und
BetriebdesGebäudesundzumStandort
imRahmenderparlamentarischenBeratungen bei Stadt und Kanton soweit
beantwortet werden können, dass eine
Mehrheit die Projektierung unterstützenkann.
Und wenn nicht, dann wird der
Theaterplatz für ein kleineres neues
Theater wieder aktuell? Allerdings
ohne die 80 Millionen aus dem Engelhorn-Erbe.
WasdiebisherigenDiskussionengezeigt haben: Der Bedarf für eine neue
InfrastrukturfürdasLuzernerTheater
ist unbestritten. Für ein Gebäude, mit
einemimVergleichzurSalleModulable
deutlich kleineren Volumen, ist der
StandortTheaterplatzeinesehrinteressanteMöglichkeit.
Letzte Frage: Haben Sie eigentlich
ihr Ingenieurbüro schon aufgelöst?
Ja,ichhabeaufEndeJulidieArbeiten in meinem Büro für Architektur
und Energie abgeschlossen und freue
michnundarauf,michabdem1.SeptembervollderAufgabealsStadtratund
Stadtpräsidentzuwidmen.
3
Als kleiner Junge durfte Herr von Luc die ersten
magischen Illusionen von seinem Grossvater lernen,dennauchdieserGentlemanwusste,wieman
dasUmfeldmitkleinenmagischenAkzenteninErstaunenversetzenkann.SpäterwollteergenaudieseLeidenschaftweitertragen;mittlerweileverzauberterMenschenimIn-undAusland.Aucheigene
Zaubershows wie die «Nacht der Illusionen» sind
festerBestandteilimmagischenJahresprogramm.
2015arbeiteteHerrvonLucinLasVegasinder
renommierten Magic & Mystery School von Jeff
McBrideintensivanderBühnenpräsenzundneuenmagischenEffekten.DennauchZaubererhaben
nieausgelernt…
LassenauchSiesichverzaubernundbringenSie
ihrenVerstandanseineGrenzenoderdarüberhinaus.HerrvonLucnimmtSiemitineineWelt,in
dernichtsist,wieesscheint.
«Fallen» ist eine absurde Groteske. Fallen lassen
bedeutet mutig sein, Schwächen zeigen und dadurchStärkegewinnen.FallenistGegenwart.Vergangenheit und Zukunft werden unwichtig und
verschwinden.Werfällt,istimJetzt.Fallenfesselt,
entfesselt.FallenstehtimWiderspruchzudeneigenenWünschen.DiesbedeutetKontrollverlust,über
sich, über die Situation. Dadurch entsteht Unvorhergesehenes,Neues.FallensindaberauchGerätschaften,dieimHinterhaltlauernundVerderben
bringen.
Das Theaterkollektiv Lebensunterhalt stellt
sich der Wahrhaftigkeit der Literatur von Daniil
Charms.EsbewegtsichaufdenSpurendesAutors
undverschweigtnichtsvomTerrordesalltäglichen
Wahnsinns.FallenisteinStücküberdenMut,seineSchwächezuzeigen,mitfesselndemWitz,beissenderIronieundvollerLebensenergie.
Spiel: Ladislaus Löliger, Annina Machaz Karisa
Lynn Meyer. Regie: Johannes Mager. BewegungChoreographie:RegineSchaub-Fritschi.
Das Stück wird während des Festes nur ein Mal
aufgeführt, zwischen 17.30 und 18.30 Uhr.
Herr von Luc
Eintauchen in bewegte,
fremde Welten …
Hinauf in den ersten Stock und loslassen:
Das Trickfilmfestival
WährenddesIndustriestrassenfestesheisstdieGelegenheit,denAlltagfürlangeMomentehintersich
zulassen:TrickfilmkinoinderIndustriestrasse17,
ersterStock.DortwerdenFilmeunterschiedlicher
Länge von AutorInnen gezeigt, die im TrickfilmatelieranderIndustriestrasse17arbeitenundwährend den Vorführungen anwesend sind – Fragen
stellenistausdrücklicherlaubt.
BeidenFilmenhandeltessichumverschiedene
Projekte:EinigesindHSLU-Abschlussfilme(«Seemannsgarn», «Frühzug»), eines ist ein Pilot-Film
füreinegeplanteSerie(«Mungge»),anderesindfinanzierte, professionell produzierte Filme («Der
kleine Vogel und das Einhörnchen», «Analysis»,
«KöniginPo»)odereinetrashigeNull-Budget-Produktion(«ASingleRose…»).EinigederFilmehabeneinelangeFestivalkarrierehintersichunddabeiverschiedenePreisegewonnen.
DerEintrittistauchnochnachBeginnderVorstellungmöglich.NebenderFantasiekommtderGaumennichtzukurz:EsgibtKaffee,Kuchen,Hummus,Glace…AlleFilmeeignensichfürKinder.
Programm Trickfilmkino:
Was passiert …
…wennKnirpsFonsundHerrW.dasGeheimnis
desMondesherausfindenwollenundüberihreeigeneNasestolpern?AntwortenfindenSieam27.
AugustwährendeinesselbstentwickeltenFigurenspielsfür4-bis138-jährigeLeuteanderIndustriestrass 9, drei Aufführungen: um 14.15, 16.15 und
um18.15Uhr.
Krankenzimmer 204: Ode an den Zerfall
Krankenzimmer204–fürdenZerfallsindwir.
Bügelbretter,Gitarre,Schlagzeug,Stimme
sindunsreAbbruchgeräte.
DieBässebringenWändezumEinstürzen.
DieMelodientundenDenkprozesswürzen.
MitlauschigenKlängenwirunsverabschieden:
FürdenWiederaufbauistdasPublikumgeblieben.
14 Uhr Kurzfilme (ca. 40 Min.)
16 Uhr Molly Monster (ca. 70 Min.)
18 Uhr Kurzfilme (ca. 40 Min.)
Kurzfilme:
• Mungge- Nid scho widr!
vonIrmgardWalthert,AdrianFlückigerund
ClaudiaRöthlin
• Frühzug
vonDeliaHess
• Der kleine Vogel und das Eichhörnchen
vonLenavonDöhren
• The Kiosk
vonAneteMelece(Animation:StefanHolaus)
• A Single Rose Can Be My Garden, A Single
Friend My World
vonNilsHedinger
• Königin Po
vonMajaGehrig(Postproduktion:StefanHolaus)
• Seemannsgarn
vonJuliaMunzundClaudiaWirth
Molly Monster
«Schön, hier Gast zu sein …»
DieMöpedLadsfreuensichdarauf,beiSamyMopedzuhauseabzufeiern!Wirfeiern40JahrePunk
und35JahreSedel(Zelle12istunserBasiscamp),
undnatürlichsagenwirdanke,dasswirinderIndustriestrasse feiern dürfen! Es ist uns eine Ehre
(ja,alsPunkshatmanesnichtsomitderDanksagung,aberesgibtnochdasGefühlderWertschätzungunddesEhrgefühlsundRespekts(aussergegen…),GästeinderIndustriestrassezuseinund
die Industriestrasse zu feiern: Denn noch immer
stehtdieserFleckunsererStadtfürLebensqualität
inhohemMasse!
Die Industriestrasse ist ein Biotop alternativer
Lebensart mitten in der Stadt – der Exit aus der
Norm! Die Industriestrasse ist ein buntes BollwerkgegendieBiederstadt,diesichausbreitetwie
ein Geschwür! Wie eine unselige Spielwiese für
Spekulanten,welcheallesLebenandenStadtrand
verdrängen.Schön,hierGastzusein,woindieser
Stadtnochrichtiggelebtwird!
von Ted Sieger. Eine Koproduktion zwischen der
Schweiz,DeutschlandundSchweden.GrosseTeile
derVorproduktionwiezumBeispieldasZeichnen
der Layout-Bilder wurden im Trickfilmatelier an
derIndustriestrasserealisiert.Am27.Augustgibt
esalsodiespezielleGelegenheit,denFilmdortzu
schauen,wolangeanihmgearbeitetwurde.
Molly Monster macht eine neue Erfahrung: In
ihrerFamiliedrehtsichallesnurnochumdasEi,
dasMamageradegelegthat.Papabrütetesaufder
EierinselausundMollymusszuHausebleiben…
Luzern braucht zwei, drei, viele Gundulas
Unbequem sein ist kein Hobby. Es nützt der ganzen Stadt.
Es ist möglich, in Luzern Freiraum zu
schaffen, in dem alternative Kultur,
Diskussionen und interkultureller
Austausch stattfinden – spontan, unkompliziert und ohne Konsumzwang.
Simon Steiner · Das ist den Menschen
bewusst,welchesichandenBelebungen
Gundula und Stella Matta beteiligten
oder mit ihnen sympathisierten. Gemeinsames Kochen und Essen, Workshops, Diskussionsrunden, Konzerte,
alles selbst organisiert und ohne Kommerz, war in diesen Freiräumen während Wochen möglich. Dazu brauchte
es keine Hierarchie und grosse Administration,sondernausschliesslichRaum
undGestaltungswille.DieAntwortauf
die Frage, wo diese Räume geschaffen
werden können, muss denn auch nicht
«Agglomeration»heissen.DieAntwort
aufdieVerdrängungderAlternativkultur und die Unterdrückung von FreiraumistdiekonsequenteNutzungvon
Räumen,welchedurchihreBesitzerInnen durch Leerstand besetzt gehalten
und damit einem Nutzen für die Stadt
undihreBevölkerungentzogenwerden.
Gundula und Stella Matta sind damit
nicht nur Beweis für die Möglichkeit
vonunddasBedürfnisnachFreiraum,
sonderngelebterDiskursdarüber,wem
Luzern eigentlich gehört. Es ist die
Überzeugung, dass es die Menschen
sind,welchedieStadtgestalten,dieden
beidenBelebungenzugrundelag.
ZulangeschongibtesdieTendenz,
dass Leben und Kulturschaffen in der
StadtzumPrivilegwird.EineStadtzeichnetsichaberdurchVielfaltaus.Damit
wardasmitGundulaundStella Matta
verbundene Engagement eines für eine
lebendigeStadt.WasaberwirdvondiesenBelebungenbleiben,abgesehenvon
StrafanzeigenundBussen?EsistdieGewissheit, dass das Recht auf eine Stadt
für alle weiter verteidigt werden muss.
Die breite positive Resonanz und die
vielfältigeUnterstützung,aufdiebeide
Projekte in der Bevölkerung stiessen,
zeigen, dass dieser Kampf gewonnen
werdenkann.Deshalbheisstes,ander
IdeederschönenStadtfestzuhaltenund
unbequemzubleiben,bissieRealitätist.
4
· EXTRA BL A ·
Nr. 5 / August 2016
Suchspiel der Kooperation am Industriestrassenfest
Mitsuchen und einen Gutschein im Wert von CHF 500,– für eine Mitgliedschaft der Verbandsgenossenschaften gewinnen!
Eine Anleitung zum Spiel gibt es am Stand der KIL.
Genossenschaftsverband
allgemeine baugenossenschaft luzern abl
Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern
Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI
Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG
WOGENO Luzern
· EXTRA BL A ·
Nr. 5 / August 2016
Kooperation
Industriestrasse
Luzern
Genossenschaftsverband
allgemeine baugenossenschaft luzern abl
Baugenossenschaft Wohnwerk Luzern
Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI
Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG
WOGENO Luzern
Ein neues Stück Luzern entwickeln …
Arbeiten im Netzwerk stellt höchste Ansprüche, schafft aber auch besondere Ergebnisse
2012 sagte die Bevölkerung der Stadt in zwei
Abstimmungen JA zu einer lebendigen Industriestrasse und für zahlbaren Wohnraum. Vier
Jahre später hat die Kooperation Industriestrasse
Luzern den Baurechtsvertrag mit der Stadt
Profilierung
Luzern unterzeichnet.
Ab 2020 wird gebaut!
Vorreiterrolle
für ökologische und nachhaltige
Arealentwicklungen.
n Wohn-,
mfeld.
Entfaltung
in einem stimulierenden Wohn-,
Gewerbe- und Kulturumfeld.
KOOPERATION
T
5
Wir entwickeln ein neues Stück Luzern. Ab
2020/21 entsteht auf dem gesamten Areal ein
belebtes, vielfältiges und kreatives Neben- und
Miteinander an Wohnen, Kultur und Gewerbe.
Bis dahin wird diskutiert, debattiert, partizipiert, entworfen und projektiert.
Edina Kurjakovic, Cla Büchi ·Anfang2016haben
sich die Wohnbaugenossenschaften abl, GWI,
LBG,WogenoundWohnwerkzurKooperationIndustriestrasse Luzern – Genossenschaftsverband
zusammengeschlossen.DerVerbandhatdenBaurechtsvertrag mit der Stadt Luzern unterzeichnet
undwirddasneueArealentwickeln.Dievierköpfige Geschäftsstelle der Kooperation ist Ende Mai
amNeuweg23eingezogenundbefasstsichmitder
PlanungundUmsetzungdesProjekts(Mitarbeiter:
Profilierung
sieheunten).Seitdem1.Juli2016istdieKooperatiüber innovative wohnbaupolitische
ondieneueVermieterinderRäumeaufdemIndusund städtebauliche Projekte.
triestrassen-Areal. In Zusammenarbeit mit den
bestehendenMieterinnenundMieternwillsievorhandenesPotenzialaufdemArealnutzenundkultivieren.
GEMEINDE
über innovative wohnbaupolitische
und städtebauliche Projekte.
Vorreiterrolle
für ökologische und nachhaltige
Arealentwicklungen.
GEMEINDE
Kooperation
ZIVILGESELLSCHAFT
AKTION:
Industriestrasse
ohnende,
Kooperation
ation
Kooperation
ur Luzern
Industriestrasse
iestrasse
Industriestrasse
Genossenschaftsverband
allgemeine baugenossenschaft luzern abl
BaugenossenschaftREAKTION:
Wohnwerk Luzern
Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft Industriestrasse Luzern GWI
Genossenschaftsverband
Genossenschaftsverband
Genossenschaftsverband
Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen Luzern LBG
allgemeine
baugenossenschaft
luzern abl
allgemeine baugenossenschaft
allgemeine
luzern
abl
baugenossenschaft
luzern abl
WOGENO
Luzern
KOOPERATION
Wohnwerk
Baugenossenschaft WohnwerkBaugenossenschaft
Luzern Baugenossenschaft
Wohnwerk
Luzern Luzern
AKTION:
Gemeinnützige
Wohnbaugenossenschaft
Industriestrasse
Luzern GWI
Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft
Gemeinnützige
Industriestrasse
Wohnbaugenossenschaft
Luzern GWI Industriestrasse
Luzern GWI
Liberale Baugenossenschaft
Sternmatt-Tribschen
Luzern LBG
Liberale Baugenossenschaft Sternmatt-Tribschen
Liberale Baugenossenschaft
Luzern LBG
Sternmatt-Tribschen
Luzern LBG
WOGENO Luzern
WOGENOWOGENO
Luzern Luzern
Schritt für Schritt in die Zukunft
2024
REAKTION:
DieIndustriestrasselebt.Einfröhliches,lebendiges
undkreativesMiteinanderistimGebietzwischen
BETRIEB
Übergabe an Bewohnende,
dem Geissensteinring, der Frutt-,
Keller und In2024
ökologische
dustriestrasseanzutreffen.DiesesunglaublichePoGewerbe und Kultur
tenzialwollenwirpackenundinsProjekteinfliesBauweise
Areal
sen lassen. Schritt für Schritt entwickeln wir das
ökologische
Vorgehen,lassenunsinspirierenundlernenjeden
Bauweise
auto-armes Areal
TagNeuesdazu.
DieAbbildunglinkszeigtverschiedenePhasen,
2022
Baubeginn
Prozesse und Meilensteine der Entwicklung auf.
Entfaltung
Vorreiterrolle
Profilierung
2.
Etappe
Wir befinden uns am Anfang der
Planungsphase
2022 in einem stimulierenden
2022
Baubeginnüber innovative wohnbaupolitische
Belebung
des
Wohn-,
für ökologische und nachhaltige
undhabenknappvierJahreZeitbiszurerstenBauGewerbe- und Kulturumfeld.
ersten Arealteils Arealentwicklungen. 2. Etappe und städtebauliche Projekte.
etappe.BiszudiesemZeitpunktgiltesdieInteressenderverschiedenenAnspruchsgruppenabzuhobehutsamer
Verdichtetes
Entfaltung Vorreiterrolle
Vorreiterrolle Profilierung
Profilierung
len,zubündelnundindasProjekteinzubeziehen.
Entfaltung
Entfaltung
Vorreiterrolle
Profilierung
Transformationsprozess
Bauen
ZIVILGESELLSCHAFT
KOOPERATION
GEMEINDE
in stimulierenden
einem stimulierenden
für ökologische
undinnovative
nachhaltige
über
innovative
wohnbaupolitische ImFrühjahr2017werden wireinenPlanungsbehutsamer
Verdichtetes
in einem stimulierenden
in einem
Wohn-,
für ökologische
Wohn-,Wohn-,
und nachhaltige
für ökologische
undüber
nachhaltige
wohnbaupolitische
über innovative
wohnbaupolitische
Gewerbeund
Kulturumfeld.
Arealentwicklungen.
undBauen
städtebauliche
Projekte.
Transformationsprozess
wettbewerbausschreiben.InterdisziplinärePlanerGewerbe- und Kulturumfeld.
Gewerbeund Kulturumfeld.
Arealentwicklungen.
Arealentwicklungen.
und2'000-Watt
städtebauliche Projekte.
und städtebauliche
Projekte.
teams sind eingeladen Ideen für die Überbauung
AKTION:
REAKTION:
Areal
Gesellschaft
2'000-Watt
Baubeginn
auszuarbeiten.DasBauvorhabenwirdschliesslich
2020
BETRIEB
Übergabe
an Bewohnende,
lebendiges Areal
Gesellschaft
ZIVILGESELLSCHAFT
KOOPERATION
GEMEINDE
2024
in zwei Etappen erfolgen, um den TransformieBAU ZIVILGESELLSCHAFT
Baubeginn
ZIVILGESELLSCHAFT
KOOPERATION
KOOPERATION
GEMEINDE
GEMEINDE
1. Etappe
2020
Gewerbe
und Kultur
rungsprozessmöglichstbehutsamzugestaltenund
1. Etappe
e
dieIdentitätsowiedieLebendigkeitderIndustriesökologische
REAKTION:
trasseerhaltenzukönnen.
innovativeAKTION:AKTION:
en
AKTION:
REAKTION:
REAKTION:
Luzern
Luzern
Bauweise
auto-armes Areal
Wohnformen
BETRIEB
Übergabe an Bewohnende,
Kulturförderung
BETRIEB
Übergabe
an Bewohnende,
Übergabe an Bewohnende,
über Kulturprozent Gewerbe und Kultur
Gewerbe
Gewerbe
und Kultur
2022und Kultur
Belebung des
gen
etrieb
ersten Arealteils
Entscheid Gestaltungsoder Bebauungsplan
Kulturförderung
Baubeginn
über Kulturprozent
2. Etappe
auto-armes Areal
Zwischennutzungen
auto-armes Areal
behutsamer
und kultureller
Betrieb
Planungswettbewerb
Transformationsprozess
ökologische
Bauweise
2024 und Industriestrassenfest
Mitwirkung
2024
2024
Entscheid
Gestaltungs2022
ImgesamtenEntwicklungsprozessachtenwirauf
oder Bebauungsplan
ökologische
dieNachhaltigkeitunddieMitwirkung.Wirsind
2018
ökologische
Bauweise
Bauweise
daran,dieverschiedenenIdeenundAnsprücheder
2018
unterschiedlichen Kooperationsgenossenschaften
und Anspruchsgruppen zusammenzubringen.
Planungswettbewerb
VerschiedeneFormenderPartizipationsindvorge2022
2022
Baubeginn
Belebung des
2'000-Watt
sehen.ZweiwesentlicheMitsprachemöglichkeiten
2022 des
2022
2022
Baubeginn
Baubeginn
Belebung
Belebung
des
lebendiges
Areal
Gesellschaft
halt
BAU
Baubeginn
2. Etappe
ersten Arealteils
Identitätserhalt
2020
sind über die Mitgliedschaft bei einer der fünf
2. Etappe50% Familien-Wohnungen
ersten Arealteilsersten Arealteils2. Etappe 1. Etappe
50% Familien-Wohnungen
Wohnbaugenossenschaften oder über die IG Ininnovative
Einrichten
einer
dustriestrassemöglich.WeitereInfoszurProjektEinrichten einer
behutsamer
Verdichtetes
Wohnformen
entwicklung und zur Mitwirkung finden sich ab
Transformationsprozess
Bauen
behutsamer
behutsamer
Verdichtetes
Verdichtetes
Geschäftstelle
Geschäftstelle
PLANUNG
einstimmige
Genehmigung
einstimmige Genehmigung
Herbstunterwww.kooperation-industriestrasse.ch.
Transformationsprozess
Transformationsprozess
Bauen
Bauen
Kulturförderung
2016
Entscheid Gestaltungs2016
2'000-Watt
über Kulturprozent
des
Baurechtsvertrages
oder Bebauungsplan
des Baurechtsvertrages
lebendiges Areal
2'000-Watt
2'000-Watt
Gesellschaft
Uns kann
man am Industriestrassenfest kennenBAU
Baubeginn
2020
lebendigesZwischennutzungen
Areal
lebendiges Areal
Kontrolle Initiativ-Umsetzung
2018
2018
Gesellschaft
Gesellschaft
Kontrolle BAU
Initiativ-Umsetzung
lernen
und
dabei einen Gutschein für die MitBaubeginn durchBaubeginn
2020
2020 bei
1. Etappe
IG Industriestrasse
durch IG Industriestrasse
und kultureller Betrieb
gliedschaft
einer der KooperationsgenossenPlanungswettbewerb
1. Etappe
1. Etappe
innovative
Baurechtsverhandlungen
schaften gewinnen. Wir freuen uns auf den
Baurechtsverhandlungen
Wohnformen
innovative
innovative
Raum
für Kleingewerbe
Austausch und Anregungen am Infostand beim
Identitätserhalt
ewerbe
Formierung 50% Familien-Wohnungen
Wohnformen
Wohnformen
Formierung
FestoderjederzeitinunseremBüroamNeuweg23.
Kulturförderung
Entscheid Gestaltungs2018
auto-armes Areal
Verdichtetes
Bauen
Kulturförderung
Kulturförderung
Einrichten einer Kooperation
Entscheid GestaltungsEntscheid
Gestaltungsoder Bebauungsplan
Kooperation
günstiger Lebens-,
Arbeitsüber Kulturprozent
über Kulturprozent
2014
Geschäftstelle
Industriestrasse
Luzern
-, Arbeits-PLANUNG2018
einstimmige
oder Bebauungsplan
oderGenehmigung
Bebauungsplan
Zwischennutzungen
und Kulturraum
2016
Industriestrasse
Luzern
aum
des Baurechtsvertrages
2018
2018
Zwischennutzungen
Zwischennutzungen
über Kulturprozent
2014
2014
Die Belegschaft der Geschäftsstelle:
2018
Edina2018
Kurjakovic, Geschäftsstellenleiterin: Als
und kultureller Betrieb
Planungswettbewerb
Kontrolle Initiativ-Umsetzung
Kulturschaffende,ehemaligeGeschäftsleiterinder
und kultureller Betrieb
und kultureller Betrieb
Zusammenschluss
durch IG Industriestrasse
Planungswettbewerb
Planungswettbewerb
IG-Kultur Luzern, Mitgründerin des Vereins B-
G-NET Baurechtsverhandlungen
Erhalt von kulturellen
Zusammenschluss
Identitätserhalt
SidesundkulturellEngagierte,sorgtsiefüreinen
G-NET Raum für Kleingewerbe
urellen
Freiräumen Formierung
Ausschreibungweitsichtigen,
für
50% Familien-Wohnungen
strukturierten und kreativen Blick
Identitätserhalt
Identitätserhalt
n
Ausschreibung
für
50%
Familien-Wohnungen
50%
Familien-Wohnungen
aufsProjekt.IhrPensum:60Prozent.
Einrichten einer
gemeinnützigen
Bauträger
Kooperation
2014
me
PLANUNG
PROZESS
Industriestrasse
Luzern
einer
Einrichten
einer
gemeinnützigen
Bauträger
Geschäftstelle
deutliche Annahme
einstimmige Genehmigung Cla Büchi,
2016
Projektleiter: Der2012
selbständige ArchiGeschäftstelle
Geschäftstelle
einstimmige
Genehmigung
einstimmige
Genehmigung
des Baurechtsvertrages
tektleitetdasProjektaufMandatsbasis.Erhatbebeider Initiativen
2016
2016
2012
Zusammenschluss
günstiger Lebens-, ArbeitsEinrichten
und Kulturraum
POLITISCHER
PLANUNG
2014
Kontrolle Initiativ-Umsetzung
reitsdasBewerbungskonzeptderKooperationfür
des Baurechtsvertrages
G-NETJa! Zu einer lebendigendes Baurechtsvertrages
Erhalt von kulturellen
konservative Bodenpolitik
durch IG Industriestrasse
die Ausschreibung der Stadt in Zusammenarbeit
Industriestrasse
Freiräumen
Ausschreibung
für
Kontrolle Initiativ-Umsetzung
Kontrolle Initiativ-Umsetzung
Baurechtsverhandlungen
Ja! Zu einer lebendigen
mitAmelieMaierausgearbeitetunddieKooperatidurch IG Industriestrassedurch IG Industriestrasse
Ja! Für bezahlbaren
konservative Bodenpolitik
gemeinnützigen Bauträger
Raum für Kleingewerbe
Industriestrasse
on an den Verhandlungen um den BaurechtsverWohnraum
Baurechtsverhandlungen Baurechtsverhandlungen
Formierung
POLITISCHER
deutliche Annahme
2012
Ja!
Für
bezahlbaren
trag begleitet. Büchi ist Mitglied der RedaktionsRaum
für Kleingewerbe
für Kleingewerbe
PROZESS
Kooperation
Formierung
Formierung
beiderRaum
Initiativen
kommissionderArchitekturzeitschriftKARTON,
Wohnraum
2014
2014
Erhöhung
des
gemeinnützigen
günstiger
Lebens-,
ArbeitsSanierung
Ja! Zu einer lebendigen
Bauberater beim Innerschweizer2011
Heimatschutz,
Industriestrasse Luzern
Kooperation
konservative Bodenpolitik
2011
undKooperation
Kulturraum
Wohnbestandes
auf 16%
Industriestrasse
günstiger Lebens-, Arbeitsgünstiger Lebens-, ArbeitsJa! Für bezahlbaren Industriestrasse
einnützigen
Industriestrasse
Luzern
Luzern
Sanierung
und Kulturraum
und Kulturraum
Wohnraum
Zusammenschluss
auf 16%
des Finanzhaushalts
2014
g
rasse
Erhalt von kulturellen
Initiativ-Ergreifung
der IG Industriestrasse
Erhöhung
des gemeinnützigen Zusammenschluss
Zusammenschluss
Freiräumen
Wohnbestandes
auf 16%
G-NET
G-NET
Erhalt von kulturellen
Erhalt von kulturellen
2011
Freiräumen
Freiräumen
deutliche Annahme
beider
Initiativen
deutliche Annahme
deutliche
Annahme
beider Initiativenbeider Initiativen
G-NET
Ja! Für bezahlbaren
Ja! Für bezahlbaren
Wohnraum
Wohnraum
Erhöhung
des gemeinnützigen
2014
Finanzhaushalts
SP-Einwohnerrat
und Fraktionschef in Kriens,
VorstandsmitgliedderGWIundengagiertsichin
den Interessengemeinschaften der IG IndustriestrasseundIGStadtentwicklung.SeinPensum(BaSanierung
Ausschreibung für 2011
des Finanzhaushalts
Ausschreibungsis):60Prozent.
eines
2011
gemeinnützigen
Ausschreibung für
Ausschreibung
für Bauträger
Investoren
Nora Haupt,
2012Projektmitarbeiterin:DieArchitekgemeinnützigen
Bauträger
BauträgerWettbewerbs
Ausschreibung
eines gemeinnützigen
tin leitet gemeinsam mit Cla Büchi das Projekt.
Ausschreibung eines
NoraHauptarbeitetnebenihrerTätigkeitfürdie
2012
2012
AUFLAGEN / BESCHLÜSSE
Investoren Wettbewerbs
POLITISCHER
Initiativ-Ergreifung
PROZESS
der IG Industriestrasse
POLITISCHER
Ja! Zu einer lebendigen
FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE
PROZESS
Industriestrasse
Für bezahlbaren
Ja! Zu einer lebendigen
Ja! Zu einerJa!
lebendigen
FORDERUNGEN
/ FORTSCHRITTE Industriestrasse
Wohnraum
Industriestrasse
RTSCHRITTE
2014
des
Investoren Wettbewerbs
konservative Bodenpolitik
konservative Bodenpolitik
konservative Bodenpolitik
AUFLAGEN / BESCHLÜSSE
AUFLAGEN / BESCHLÜSSE
KooperationalsAngestelltedesBistroNeubad,ist
seit vier Jahren Mitglied der IG Industriestrasse
und von Beginn weg Mitglied der GWI. Ihr Pensum:40Prozent.
Sanierung
2011
Barbara
Bitterli,
Zwischennutzung: Als
VorWohnbestandes auf 16%
Die Kooperation Industriestrasse Luzern ist aus dem G-NET
Im Zusammenschluss
sehen die
fünf Kooperationsmitglieder
eine
deshervorFinanzhaushalts
Erhöhung des gemeinnützigen
Erhöhung des gemeinnützigen
standsmitglied
und Geschäftsstellenleiterin
der
gegangen,
dem
Netzwerk
gemeinnütziger
Wohnbauträger
Luzern,
zielführende
Lösung,
um
eine
zukunftsweisende
Überbauung
zu
reSanierung
Sanierung
Die Kooperation Industriestrasse Luzern ist aus dem G-NET hervor- Im Zusammenschluss sehen die fünf Kooperationsmitglieder
eine
2011
2011
2011
Wohnbestandes
auf 16%
Wohnbestandes auf 16%
das
die Planungsaufgabe
an
der
Industriestrasse
im
Sommer
2014 alisieren,
die von
denBaugenossenschaftWohnwerkLuzernbringtBarUnterschiedlichkeiten der Genossenschaften
des
Finanzhaushalts
des
Finanzhaushalts
gegangen, dem Netzwerk
gemeinnütziger
Wohnbauträger
Luzern,
zielführende Lösung,
um
eine
zukunftsweisende
Überbauung
zu reInitiativ-Ergreifung
das die Planungsaufgabediskutierte
an der Industriestrasse
im Sommeran
2014
alisieren,
die von den
Unterschiedlichkeiten
der Genossenschaften
und das Interesse
einer
Realisierung
unter
seinen Mit- profitiert
und zu einerbaraBitterliihregrosseErfahrungausderkreatiDurchmischung verschiedener Nutzungen, BeDie Kooperation Industriestrasse Luzern istdiskutierte
aus dem
G-NET
hervorIm
Zusammenschluss
die
Kooperationsmitglieder
eineund Arbeitender
und
das Interesse
an einer
Realisierung
unter seinen Mit- sehen
profitiert
undfünf
zu einer
Durchmischung verschiedener
Nutzungen,
Be- venZwischennutzungderehemaligenTeigwarengliedern
evaluierte.
wohnender
beiträgt.
der
IG
Industriestrasse
Ausschreibung
eines
08–2016
evaluierte.
und Arbeitender beiträgt.
Netzwerk gemeinnütziger gliedern
Wohnbauträger
Luzern, zielführende Lösung, umwohnender
eine zukunftsweisende
Überbauung zu re08–2016 gegangen, dem
Initiativ-Ergreifung
Initiativ-Ergreifung
fabrigTeiggiinKriensmit.Wohnwerkrealisiertin
Investoren
Wettbewerbs Kriens ab Herbst 2016 eine Siedlung, in welcher
das die Planungsaufgabe an der Industriestrasse im Sommer 2014 alisieren, die von den Unterschiedlichkeiten
der Genossenschaften
der IG Industriestrasse
der IG Industriestrasse
Ausschreibung eines
Ausschreibung
eines
diskutierte und das Interesse an einer Realisierung unter seinen Mit- profitiert und zu einer Durchmischung verschiedener Nutzungen, Begenerationen-übergreifendes,genossenschaftliches
Investoren
Wettbewerbs
Investoren
Wettbewerbs
gliedern evaluierte.
wohnender
und
Arbeitender
beiträgt.
FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE
AUFLAGEN / BESCHLÜSSE
Wohnen und Arbeiten (Werken) verbunden sind.
IhrPensum:ungefähr15Prozent.
FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE
FORDERUNGEN / FORTSCHRITTE
AUFLAGEN / BESCHLÜSSE
AUFLAGEN / BESCHLÜSSE
Stand der Dinge
2011
Stand der Dinge
· EXTRA BL A ·
6
Nr. 5 / August 2016
«Das Gelbe Haus hat uns einen Wunsch erfüllt»
Eine Reise vom Sein zum Tun und zurück
Es war im Jahr 2004, als sich wieder
ein Jahrgang angehender KünstlerInnen und GestalterInnen Gedanken
über ihre bevorstehenden Diplomarbeiten machte. Damals – noch fern
von Bologna-Reformen und Punktesammelsystemen, als Begriffe wie
«Kreativwirtschaft» und «Zwischennutzung» noch nicht erfunden waren
– hatten einige dieser Kunststudenten einen Wunsch.
Beschaffen von Geldern gelernt
Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle haben sich auf den Weg zur Entwicklung der
künftigen Industriestrasse begeben. Foto: Stefano Schröter, Bildmontage: Nora Haupt
Was bedeutet eigentlich … «Zersiedelung»
«Eine Landschaft ist umso stärker zersiedelt, je stärker sie von Gebäuden
durchsetzt ist. Der Grad der ZersiedelungistdasAusmassderBebauungder
Landschaft mit Gebäuden und ihrer
Streuung, im Verhältnis zur AusnützungderüberbautenFlächenfürWohn-
und Arbeitszwecke. Je mehr Flächen
bebaut sind, je weiter gestreut die GebäudesindundjegeringerdieAusnutzungist,destohöheristdaherdieZersiedelung.»(Jaegeretal.,2008)
Zersiedelung nimmt in der Schweiz
zu, rasant: Der Anstieg erfolgte von
2002bis2010fastdreimalsoschnellwie
inden1980erund90erJahren.DieZersiedelung ist im Wesentlichen auf drei
Ursachenzurückzuführen:ZunehmenderWohnflächenbedarf,Bevölkerungswachstum und Flucht aufs Land. Dass
aberZersiedelungkeineNotwendigkeit
ist, zeigt der durchschnittliche BodenbedarfproEinwohnerimKantonBaselStadt:Mitrund138m2proPersonister
rundsechsMalkleineralsdereinesBewohnersdesKantonsJura(827m2).
?
Dabeiwerdennichtnurder
FlächenanteilfürsWohnen
berücksichtigt,sondernauchVerkehrsflächen, Industrie- und Gewerbeareal,
Erholungs-undGrünanlagensowiebesondere Siedlungsflächen. Damit zeigt
sich,dasssicheinehoheLebensqualität
auch auf weniger Quadratmeter pro
Personrealisierenlässt.
DasbesteMittelgegendieZersiedelungbietetderSchutzdesunverbauten
Landes. Das effektivste Werkzeug ist
dabei der sogenannte Zonenplan, welcher die Unterscheidung in Bauland
undNicht-Baulandfestlegt.
M. Heinrich
Quellen: NFP 54 (J. Jaeger, C. Schwick,
R. Bertiller, F. Kienast), 2008; www.zersiedelung-stoppen.ch
Unsere kleine Reihe «Was bedeutet eigentlich?» versucht, einige unklare Begriffe, die in aktuellen Diskussionen und
Artikeln umherschwirren, für alle LeserInnen einfach zu erläutern.
SpätestensmitderneuenBau-undZonenordnungwarabsehbar,dassdasGebäudeamReussportinFolgeeinerUmzonung des Grundstücks zum Verkauf
ausgeschriebenwürde.Uns,deraktuellen Mieterschaft, wurde klar, dass das
GelbeHausnurdurchKaufalskultureller Produktionsort weitergenutzt werden könnte. Wir informierten uns bei
anderenHausprojektennachErfahrungenbezüglichOrganisationsformenund
Vorgehensweisen beim Beschaffen der
nötigenGelder.
GesprächemitBeteiligtenvonAtelierhäusernüberzeugtenunsvomModell
einerStiftung,weildasGelbeHausals
IdeelängereZeiterhaltenbleibensollte.
MiteinerwechselndenBelegschaft,unabhängig von einzelnen Personen und
derenfinanziellenMöglichkeiten.
WirorganisiertenunsalsVereinund
verfassteneinDossier,inwelchemunsereVisionenerläutertwurden.Zudiesen
Visionen gehörte die Gründung der
StiftungGelbesHaus,welchedieRäumlichkeiten langfristig zu bezahlbaren
Konditionen an Kulturschaffende vermietet, kombiniert als Arbeits- und
Wohnraum.
InBezugaufunsereKaufabsichtenverzichteten wir bewusst auf eine Zusammenarbeit mit Medien. Unserer Meinung nach wären die Folgen nicht
absehbar gewesen. Stattdessen vertrauten wir auf unsere eigene Präsenz. In
direktem Kontakt zu KulturbeauftragtenundPolitikerInnenkonntenwirunserAnliegendifferenziertdarlegen.Dabei unterstützte uns vor allem die IG
Kultur,diesichvonAnfanganfürdas
Gelbe Haus einsetzte, vermittelte und
Ein durchschlagender Erfolg …
vernetzte. Schon bald waren die ersten
VertretervonmöglichenGeldgebernbei
unsimHaus.Ausnahmsweisezogenwir
beiderenBesuchPullisohnezerrissene
ÄrmelundFleckenan.Möglicherweise
war dies auch ein Grund, weshalb die
fremdenBesucherunsundunsereAnliegennichtnurernstnahmen,sondern
auchunsereAuthentizitätschätzten…
Was ist ein Baurechtsvertrag?
Was eine Stiftung?
Da wir keine Ahnung hatten, wie viel
Geld wir beschaffen mussten, wie eine
Stiftung funktioniert, was ein Baurechtsvertragist,wiewirdasVorkaufsrechterhaltenundinwelchemRahmen
wirpolitischhandelnkönnen,nahmen
wirKontaktmitverschiedenstenPersonenauf.
DadurcherhieltenwirvieleRatschläge,dieunsweiterbrachten,oftaberauch
verwirrtenoderüberforderten.Eswurde viel diskutiert, geplant und gestritten.Unser Unwissen,unsereUnsicherheitunddarausfolgendeSpekulationen
erschwerten das Vorgehen, machten es
schwer, genau zu planen Strategien zu
entwickeln. Wir hatten eigentlich nie
richtigeinenÜberblicküberunsereSituation.Dochwirbliebenmotiviert.
Von der Entscheidung, das Haus zu
bewahren,biszumAbschlussdesKaufvertragsvergingenvierJahre.Eswaren
strenge Jahre, mit mehreren Sitzungen
pro Woche, Hunderten von Telefonanrufen,To-do-Listen,aufdenenbisheute
nichtallesabgehaktist.
Dankeschön …
Ohne die Unterstützung der Albert
Koechlin Stiftung, der Ernst Goehner
Stiftung,vonStadtundKantonLuzern,
von kleinen Stiftungen und privaten
Gönnern wäre die Finanzierung des
GelbenHausesnichtmöglichgeworden.
UnserZielhättenwirauchnichterreicht ohne die Vorarbeit der Aktion
Freiraum, der Kulturoffensive, der IG
Industriestrasseundohnedievielenanderen Engagements, die seit Jahren
hartnäckig für eine städtepolitische
Sensibilisierung in der Kultur und in
derStadtentwicklungsorgen.
Weitere Infos: www.gelbeshaus.ch
Im Gelben Haus findet jeder seine Aufgabe fürs gemeinsame Wohnen …
Fotos: Tatjana Erpen
Zusammen denken
Esgalt,unsinDingeeinzuarbeiten,die
wir nicht als unsere Berufung sahen.
Wirrecherchierten,verhandelten,rechneten, versuchten Excel-Tabellen korrekt auszufüllen bis unsere Köpfe zu
platzten schienen. Es war eine Arbeit,
diesichniealserledigtanfühlte.Mitjeder Sache, die wir anpackten, kamen
wiederneueAufgabenaufunszu.
KEIN LUXUSTEMPEL
SALLE MODULABLE.
KEIN CAR-CHAOS
BEIM INSELI.
Mit DEINER SPENDE erschaffen
wir ein grünes, lebendiges Inseli:
CH47 0077 8159 6081 4200 4
Abstimmungs-Komitee «Für ein lebendiges Inseli»
Tatjana Erpen·SiewolltenmehrPlatz,
einen Freiraum ausserhalb des schulischen Rahmens, wo Studierende verschiedener Sparten ihre Diplomarbeit
umsetzenkonnten.
DiesenWunscherfülltensiesichselber, sie suchten ein geeignetes leer stehendesHaus,handeltenmitderSchule
und der Liegenschaftsverwaltung des
Kantons einen Vertrag aus, und schon
baldzogdiejungeHordemitvielMaterial und Motivation in die ehemalige
AsylunterkunftamReussport5.Einige,
die damals dabei waren, verliessen Luzernbald,andereaberblieben.Unddiesewuchsen,gemeinsammitdenen,die
dazukamen,im«GelbenHaus»zueiner
Gemeinschaft.
Es war nicht einfach, sich von einem
Projekt, in dem man auch lebt, zu distanzieren,wasgelegentlichnötiggewesen wäre. Denn zwischendurch war
Geldverdienen angesagt, und das BedürfnisnacheigenerkünstlerischerArbeitmussteauchgestilltwerden.
Und doch: Die Herausforderungen,
diedieseArbeitstellte,botenguteVoraussetzungenfüreineengeZusammenarbeit.WirmusstennichtsNeueserfinden,sondernnurdefinierenwasbereits
am Laufen war. Es wurde viel zusammengedacht,daswargut.
Unddoch–wirhabenestatsächlich
geschafft! Im Herbst 2014 wurde die
StiftungGelbesHausgegründet,welche
die Liegenschaft im Baurecht erwarb.
Als Erstes pflanzten wir im Garten
Obstbäumeundrissen,umeinengrossen Mehrzweckraum zu schaffen, eine
Kellerwandheraus...
Wie es in den kommenden Jahren
weitergeht mit dem Gelben Haus, welche Initiativen entstehen und welche
Visionenumgesetztwerden,wirdjedoch
nicht mehr nur von uns, sondern auch
vonkünftigenMieternabhängigsein.
Nr. 5 / August 2016
· EXTRA BL A ·
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Neues Wohnen – viel mehr als ein Idyll
Kämpfen für vielfältige Lebensformen
Gegen Zersiedelung, für nachhaltige Siedlungsentwicklung
«Queer» heisst eigenartig, komisch, verrückt, auch homosexuell
Die Zersiedelung führt zu einem Verlust von
Landschaft und Kulturland, aber auch zu
längeren Transportwegen und mehr Verkehr.
Die eidgenössische Zersiedelungsinitiative der
Jungen Grünen will diesen Trend stoppen und
damit eine nachhaltige Siedlungsentwicklung
ermöglichen. Zukünftig soll es keine neuen
Bauzonen mehr geben, ohne dass eine gleich
grosse Fläche ausgezont wird.
Marco Müller · Zwischen 1985 und 2009 ist die
Siedlungsfläche um über 44 Prozent gewachsen,
während die Bevölkerung im gleichen Zeitraum
um bloss 17,5 Prozent zugenommen hat. Das BevölkerungswachstumistfolglichnichtdasHauptproblem,sondernderPro-Kopf-VerbrauchanFläche.MitdemaktuellenRaumplanungsgesetzkann
dieZersiedelungnichtgestopptwerden,dadieses
keineLimitesetzt.SolangeunbeschränktBauland
eingezontwerdenkann,fehltderAnreizzurinnerenVerdichtung.
Nachhaltige Quartiere
Neben der Begrenzung der Bauzonen fordert die
Initiative, dass Bund, Kantone und Gemeinden
«fürgünstigeRahmenbedingungenfürnachhaltige Formen des Wohnens und Arbeitens in kleinräumigenStrukturenmithoherLebensqualitätund
kurzenVerkehrswegen»sorgen.DasZieldahinter:
Wohnen, Arbeit und Freizeit sollen wieder näher
zusammenrücken.AnstelleeinesanonymenSiedlungsbreissollensozialdurchmischteÜberbauungenentstehen,indenendasWohnenattraktivist.
Hohe Lebensqualität
Dass nachhaltige Quartiere längst keine Utopie
mehr sind, zeigen verschiedene bereits realisierte
ProjektewiebeispielsweisedasMehrgenerationenHausamEulachparkinWinterthur,dieQuartiere
Hunziker-Areal,ManeggunddieSiedlungSihlbogeninZürichoderdieSiedlungJonction–Artamis
in Genf. Sie alle haben gemeinsam, dass der FlächenbedarfkleinunddieLebensqualitätsehrhoch
ist.UndsiebietenWohnraumfürallegesellschaftlichenGruppenundSchichten.Sobeinhaltendiese
QuartiereWohnungeninverschiedenstenGrössen
undfürunterschiedlichsteBedürfnisse.
Wertvolle Begegnungsorte
EinweiterersehrwichtigerPunktistdiesozialeIntegration,dasZusammenleben.Umdieszuermöglichen, sind neben Geschäften, Cafés und Kitas
auchöffentlicheGrünflächensowiegemeinsamgenutzte Räumlichkeiten von zentraler Bedeutung.
So bietet beispielsweise eine Quartierwerkstatt
nichtnureinehervorragendeMöglichkeit,dasVelo
selbstzureparieren,sondernsieistaucheinTreffpunktderMenschen.AuchkulturelleAnlässeund
FesteförderndasGemeinschaftsgefühlzusätzlich.
Innere Verdichtung
IneinemsolchenQuartierzuwohnenistnichtnur
attraktiv,sondernspartauchFlächeundwirktdamitgegendieZersiedelung.DennwoWohnen,ArbeitundFreizeitnahebeieinandersind,gibtkeine
strikte Trennung zwischen Wohn- und Gewerbegebiet.DiesefunktionaleDurchmischungermöglichtkurzeVerkehrswegeundverringertdasVerkehrsvolumen. Obwohl mit dem Boden effizient
umgegangenwird,habenallegenügendRaum,um
ihreBedürfnissezubefriedigen.Ineinemnachhal-
tigen Quartier leben genügend Menschen, sodass
sichaucheingutausgebauterÖVlohnt.Diesoziale
Durchmischung stärkt wiederum die Integration
undverhindertdieSegregation.
Beflügelt durch eine Veranstaltung vor drei
Jahren zum Thema «Transidendität» organisierte das Kollektiv Queer Office in regelmässigen
Abständen politische Feste und bunte Partys.
Zwei Fliegen auf einen Streich
Aurelia Meier · Während der Olympischen Spiele
inRussland2014sorgteQueerOfficemiteinerSocial Media Kampagne das erste Mal für schweizweite Aufmerksamkeit. Einige Staatsoberhäupter
verzichtetendamalsaufgrunddermiserablenMenschenrechtssituationundderDiskriminierungvon
Homosexuellendarauf,anderEröffnungsfeieranwesend zu sein. Die Schweiz schickte dagegen
gleichzweiBundesrätenachSotschiundkehrtedie
Diskussion zum Anti-Homosexuellen-Gesetz in
Russland auch medial unter den Teppich. Unsere
Parole war folglich eine einfache Frage: Didier
BurkhalterundUeliMaurer,vertretetihrunsalle
inSotschi?AuchLesben,SchwuleundTransmenschen?DieseKampagneknüpfteandiezweitägige
Veranstaltung zum Thema «Homosexualität im
Sport»imTreibhausLuzernan.
EinJahrspäterverliehdasKollektivQueerOffice,inZusammenarbeitmitderOrganisationRegenbogenfamilien, dem Thema Familienvielfalt
einestarkeSichtbarkeit.AmEventwurdedieThematik von vielfältigen Familienformen aufgegriffen.FrühzeitigkonntedamitDruckaufdieCVPInitiative zur «Abschaffung der Heiratsstrafe»
ausgeübtwerden.DasResultatderVeranstaltung:
GerhardPfistervonderCVPäußertesicherstmals
öffentlichkritischüberdiegeschlosseneEhe-Definition, die systematisch die homosexuelle Ehe in
derSchweizverunmöglichthätte.Trotzdemwurde
die Initiative nicht zurückgezogen. So stellte sich
QueerOfficeimFebruar2016gemeinsammitder
LGBT-CommunityaufdieStrasseundkämpfteim
Gespräch gegen die Initiative, was schließlich zu
derenknapperAblehnungbeigetragenhat.
Neben diesen grösseren Veranstaltungen trifft
sich dieQueer-CommunityinundumLuzernjedenDienstagab20UhrimNeubadanderBireggstrasse. Ein Ort, an dem sich Jung und Alt, nichtgeoutete und geoutete, hetero- und homosexuelle
Menschen«wild»mischenunddereinenlockeren
Austauschermöglicht.DiesesAngebotanRaumist
fürQueerOfficeunddieCommunityeinGlücksfall.HierwerdenFreundschaftengeschlossenund
Menschen wird in ihrem queeren Sein Sicherheit
gegeben. So gibt es Menschen, die vorher kaum
über ihre Identität gesprochen haben und die im
RahmendesQueerbadsplötzlichmerken,dasssie
eigentlichrechtnormalsind.
NachhaltigeQuartieresindeinModell,dassowohl
dem Umweltgedanken als auch den Komfortansprüchengerechtwird.Siesinddaherdielogische
Antwort auf das Zersiedelungsproblem. Die geplanteneueÜberbauungaufdemArealIndustriestrasseistdasbesteBeispieldafür.Damitentsteht
endlich auch in Luzern ein Leuchtturmprojekt,
welches ökologische und soziale Aspekte ideal
kombiniert. Dass dieses Projekt gemeinschaftlich
vonfünfverschiedenenBaugenossenschaftenrealisiert wird, ist besonders erfreulich. «Aus dem
Quartier,fürdasQuartier»wäredaspassendeLabel dazu. Basisdemokratisch erkämpft und erschaffen.Nachhaltigergehteskaum.
M. Müller ist Präsident der Grünen, Stadt Luzern
Schweizer Wattebausch auf Platz 23
SeitBeginnderArbeitdesKollektivshatsichdas
BewusstseinzumAktivismusinderSchweizstets
geschärft und weiterentwickelt. Das Resultat darausisteinBlickaufdieSchweizalskratzenderWattebausch.HierinderSchweizgehtesvielenHomosexuellenundTranspersonenverhältnismässiggut.
Ohne blutverschmierte Gesichter können queere
MenschenHandinHanddurchdieStrassengehen.
Dies führt zu einer sanftmütigen Zufriedenheit.
GleichzeitigistesaberTatsache,dassdieSchweiz
im Verhältnis zu anderen europäischen Ländern
imRankingumLGBTI-RechteerstaufPlatz23von
insgesamt49Ländernsteht,hinterAlbanien,MontenegroundUngarn.InderSchweizerVerfassung
werden queere Personen ungenügend vor Diskriminierung geschützt und von den Institutionen
EheundAdoptionausgeschlossen.Unddakratzt
esschonseitJahren.DeswegenistauchinderheutigenSchweizderKampffürdieRechtevonHomosexuellenundTransmenschendringendnötig.
Gemeinsam stark in der Community
DiequeereCommunityinLuzernhatteesinden
letztenJahrennichtleicht.DieOrganisationHALU,
welche 1979 gegründet wurde und sich politisch,
kulturellundsozialfürschwule,lesbische,bisexuelleundtrans-AnliegeninLuzerneingesetzthatte,
löstesichEnde2014auf.DamitstandQueerOffice
seitderGründungindergrösstenVerantwortung.
Als Nachfolgeorganisation sollte es die Luzerner
Communitystärken.DochanstattalleinedenZug
zuziehen,liegtesdemKollektivvielmehr,gemeinsammitunterschiedlichenMenschenundOrganisationen die queere Welt in und um Luzern zu
gestalten.DabeientstandenwertvolleZusammenarbeiten mit dem «PinkPanorama», dem Schwullesbischen Filmfestival in Luzern, welches dieses
Jahrdas15-jährigeJubiläumfeiert.
Mit solch erfahrenen Organisationen und mit
Menschen,dieschonlangedieLuzernerCommunityprägen,bautQueerOfficeaneinemNetzwerk,
welches zusammen in Luzern aktiv für die Sichtbarkeit von queeren Menschen einsteht. Das KollektivzelebriertauchfürdiepolitischenVeranstaltungen den Austausch mit LGBT-Organisationen
ausderganzenSchweiz.Dochnichtnurinnerhalb
derSzenemöchteQueerOfficeverbinden;auchdie
Zusammenarbeit mit Kulturhäusern wie dem
TreibhausLuzernoderdemNeubadsowiediePräsenzanVeranstaltungenwiedemB-SidesFestival,
dem Kick’n’Rush oder dem Industriestrassenfest
liegtdemKollektivstarkamHerzen.BeiderArbeit
vonQueerOfficegehtesnichtumAbsonderung,
sondern um Sichtbarkeit, Austausch, das Aufbrechen von Tabus und das gemeinsame Feiern der
menschlichenVielfalt!
Nächster Halt: 4. Februar 2017
DienächstegrosseVeranstaltungvonQueerOffice
findetam4.Februar2017statt.InZusammenarbeitmitQueeramnestywirdimNeubaddieThematikvonLGBTI-FlüchtendeninderSchweizaufgegriffen. Das Ziel der beiden Organisationen:
LGBTI-Flüchtende und deren Bedürfnisse sollen
sichtbargemachtwerdenunddadurcheinDiskurs
über den Umgang mit LGBTI-Personen im Asylverfahren in der Schweiz vorangetrieben werden.
MitBegegnungszonen,geleitetvonLGBTI-Flüchtenden und weiteren Experten und Expertinnen,
wird ein reger Austausch über spezifische Unterthemengefördert.AmAbendwirdinFormeiner Podiumsdiskussion der Frage nachgegangen,
was sich im Schweizer Asylverfahren konkret für
LGBTI-Flüchtendeändernmuss.Abgerundetwird
dieVeranstaltungmiteinemkulturellenTeilund
einerlautenParty.
Infos und Kontakt: www.queeroffice.ch
Auf «Lexikalisch»: Der Begriff «queer» lässt sich
unter anderem als eigenartig, komisch, verrückt
oder auch spezifisch mit homosexuell übersetzen.
MitqueerenMenschenoderLebensformensindsomitallegemeint,dienormierteheterosexuelleVorstellungen nicht erfüllen und aus dem Rahmen
fallen. Gleichzeitig wird der Begriff vor allem inklusiv genutzt. Mit dem Begriff queer wird versucht, das Denken in Schubladen zu vermeiden
undPlatzfürVielfältigkeitzuschaffen.QueerOfficewendetsichsolchenqueerenThemenzu,macht
siesichtbarundfeiertdieVielfältigkeit.
LGBT (auch GLBT und LSBTTIQ) sind aus dem
englischen Sprachraum kommende Abkürzungen
fürLesbian,Gay,BisexualundTransgender.
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GEM
> für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung und sozialen Wohnungsbau
> damit Wohnen und Arbeiten wieder näher zusammen kommen
> schützen wir unsere Grünflächen, sonst ist bald die ganze Schweiz verbaut
Unterschreibe heute noch die Zersiedelungsinitiative: www.zersiedelung-stoppen.ch
Jetzt Mitglied werden bei den Grünen. www.gruene-luzern.ch
· EXTRA BL A ·
Nr. 5 / August 2016
Die Teiggi – zahlbar wohnen im Pionierprojekt
In Kriens werden Nägel mit Köpfen gemacht: Die neue Mitte entsteht.
Marlon Heinrich·DieneueTeiggi–sie
soll ein Ort werden, an dem man sich
kennt, an dem man weiss, wer seine
Nachbarnsind,andem«neueNachbarschaften» entstehen und gepflegt werden.EinOrtauch,andemmansichgegenseitighilftundwoJungundAltaus
allen sozialen Schichten zusammenleben.DafürsorgeneinWaschsalon,der
sichalsTreffpunkteignet,eineCafébar,
eineDachterrassefürviele,einGemüse-
undBlumengartenodereineWerkstatt,
die «gluschtet», selber Hammer, Zange
oder Säge in die Hand zu nehmen, ein
Gemeinschaftsraum,einKonsumdepot
mitlokalenundregionalenBioprodukten.Oderandersgesagt:DieTeiggides
Wohnwerks soll ein Ort der kurzen
Wege werden, für kreative Ideen, gemeinschaftlichesMiteinander,ökologisches, durchmischtes Wohnen und für
zahlbareWohnungen.
Guter Mix aus Wohnen
und Werken
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ihrenMitgliedern–beispielsweiseinregelmässigenWorkshops–nachLösungen für bezahlbares Wohnen gesucht.
WenigerQuadratmeterWohnflächepro
PersonundeinReduzierenbeimBauen
stelltensichhierbeialsSchlüsselheraus.
DurchdieReduktionwurdeeinebesondereWohnästhetikgeschaffen,dieebenso überzeugt wie Kosten spart und die
neueTeiggizueinemPionierprojektauf
nahezuallenEbenenmacht.
Erstvermietung startet
Mitte September
Das etwas längere Ciao
AufdemehemaligenArealderKrienser
Teigwarenfabrik entsteht eine Siedlung
mitzahlbaremWohn-undArbeitsraum
fürFamilien,Singles,Paare,Menschen
vonJungbisAlt,Kreative,Handwerker
oderKunst-undKulturschaffende.
RundeinFünftelder88Wohnungen
oder Wohn-Ateliers und 23 WerkstattAteliers werden zum Kauf angeboten.
Reservationen von Miet- und Kaufobjekten sind für Genossenschafterinnen
und Genossenschafter des Wohnwerks
abdem15.September2016onlinemöglich.WeitereInfosgibtesimNetzunter
www.wohnwerk-luzern.ch
Gemeinsam nutzbare
Innen- und Aussenräume
UmdasZusammenlebenzuerleichtern,
angenehm und erlebnisreich zu machen,sindgemeinsamnutzbareFlächen
geplant,imHausundausserhalb.Zum
Beispiel eine bepflanzbare Dachterrasse,einGemeinschaftsraum,eineWerkstatt, ein kleines Café mit einem Konsumdepot, in dem ausgewählte lokale
undregionaleBioproduktefürdentäglichenGebrauchangebotenwerden.
Zahlbar, mit besonderer Ästhetik
ZuguterLetzt:DieneueTeiggibietetviel
zahlbarenWohn-undArbeitsrauman.
DabeiistdieBaugenossenschaftWohnwerkneueWegegegangenundhatmit
Eingeschränkter Lebensraum
Traumwohnung trotz Behinderung?
Max Scheitlin·EineWohnung,diemir
gefällt, sollte in einem schönen Altbau
sein.AnzentralerLageinderAltstadt.
Eine ruhige Umgebung wäre von Vorteil. Ich möchte eine schöne Aussicht,
diemichinspiriert,wennichinmeinem
idyllischen Garten an meinen Texten
schreibe. Stilvolle Möbel und einen
schönen Parkett sollte sie ebenfalls haben.InderKüchesolltenmeineFreunde
zusammensitzenkönnen
Kurz:IchwünschemireineTraumwohnung.Eine,dievielemöchten,aber
wenigehaben.WeilsolcheWohnungen
für viele zu teuer sind. Oder weil viele
solcher Wohnungen nicht auf MenschenmitBehinderung–wieicheiner
bin–zugeschnittensind.
Ich bin 25 Jahre alt, männlich und
habeeineCerebraleParese.Ichkonnte
langenichtdeutlichsprechenundhatte
MühebeimGehen.DanklangemTraining hat sich beides geändert. Heute
geheichaufzweiBeinenunddiskutiere
mit Kollegen und Kolleginnen häufig
über Theologie und Literatur. Beim
Wohnen hatte ich bisher nur die Wahl
zwischen verschiedenen Heimen oder
einemZimmerbeimeinenGrosseltern.
IndenHeimenkonnteichnichtselbstständig wohnen und durfte keine
Freundeeinladen.Dochichwillmehr:
mit netten Leuten zusammen wohnen,
Freunde einladen und Diskussionsabende machen. Oder Kreativsessions.
DasgrössteProblembeiderUmsetzung
istes,eineOrganisationzufinden,welchemirwirklichhilft.Auchgibtes,das
habe ich oben schon gesagt, zu wenig
Wohnungen,diefürMenschenmitBehinderungeneingerichtetsind.Aberich
hoffe,dassichirgendeinmaldasPassende finde. Es wäre wunderschön, wenn
ich ein eigenständiges Leben führen
könnte.
Max Scheitlin ist 25 Jahre alt und wohnt
in einer Institution für Menschen mit
Behinderung im Kanton Aargau. Im Extrabla schreibt er fortan gelegentlich, was
ihn in seiner Welt freut oder bedrückt.
Bis1967wurdenTeigwarenproduziert,
1977 übernahm die Gemeinde Kriens
dieLiegenschaft.Seitherwardie«Teiggi» bekannt für das Jugendhaus und
seine gut 50 unterschiedlich genutzten
Kleingewerbe-undKreativräume.Vom
20.biszum25.September2016nimmt
die Baugenossenschaft Wohnwerk zusammenmitRadio3fachundhoffentlich
vielenBesucherinnenundBesuchernAbschied vom ersten und zweiten Leben
der Teiggi. Ab Oktober beginnt der
RückbaueinesGrossteilsdesAreals.
Ciao Teiggi: 20. bis 25. 9. 2016
Di.bisSo.tagsüberRadio3fach
Dienstag bis Freitag:
Ab17Uhr:gemeinsamesProgramm,
Bar-BetriebundProjektraum
WohnwerkimKunstraumgeöffnet
RedaktionundProduktion:
VereinExtrablattimNEUBAD
NetzwerkNeubad
Bireggstrasse36,6003Luzern
Mail:[email protected]
DieArtikelgebendieMeinungder
AutorInnenundnichtautomatisch
dieindividuellenMeinungender
Vereins-undRedaktionsmitglieder
wieder.DasExtrablaverstehtsich
alsDiskussionsmedium.
©derTexteundBilderbeiden
AutorInnen,FotografInnenund
IllustratorInnen.Nachdrucknur
mitausdrücklicherGenehmigung.
©VereinExtrablatt,Luzern2016
Druck:RopressGenossenschaft,
Zürich(www.ropress.ch)
UnterstütztvonunserenInserenten.
HabenauchSieInteresseander
Preisliste?SchreibenSiean:
[email protected]
Samstag:
11bis16Uhr:Markt,Food,
Barbetrieb,Projektraumoffen
Ab18Uhr,Aktionshalle:Konzerte
Sonntag:
11bis15Uhr:Brunch,Barbetrieb,
Projektraumgeöffnet.
Änderungenvorbehalten.
Infos:www.3fach.ch
www.wohnwerk-luzern.ch
Das ExtraBLA: Nachrichten
zum Überleben in Luzern
DasExtrabla,gegründetalsInfo-KunstaktionzurAbstimmungsinitiative2012,
bietetEinblickeinlaufendeProzesseund
DiskussionenzurWohnraumpolitik;wir
versuchen sie so darzustellen, dass sie
interessieren und zum Mitdenken auffordern.EinefreieRedaktionserviertin
unregelmässigerFolgeDenkgemüseaus
dem «urban gardening», zu aktuellen
Stadtentwicklungsplänenundzuderen
Alternativen.DasExtrablaistzuweilen
widersprüchlich,inkonsequentundoft
erfrischend dilettantisch: eben unverlangt,unberechenbarundunabonnierbar: Ein Gegengewicht zur käuflichen
Tagespresse, für LeserInnen, die sich
eineerweiterteMeinungüberdasStadtgeschehenundüberdieLebensumständederZukunfterlaubenwollen.
DieZeitungwirdgratisinderStadt
verteilt und liegt in vielen Beizen aus.
HelfenSieunsbeiderVerteilung,geben
SieunsweiterundteilenSieuns.Kritisieren Sie uns und achten Sie auf uns.
Abervorallem:LesenSieuns.Danke!
Eine lebendige Wohn-, Arbeitsund Lebenskultur: autoarm,
menschenfreundlich, bunt durchmischt mit Wohnen, Arbeiten
und Kultur von Jung und Alt, mit
dem Zusammenspiel von eigenen
und gemeinschaftlichen Räumen:
Neues Wohnen in Luzern!
Gemeinsam schaffen und geniessen.
Bis es heisst: Genossen! Geschafft!
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miegen, Loftes,,
Der Name ist Programm: Die BaugenossenschaftWohnwerk Luzernvereint
inderTeiggiWohnenundArbeitenan
einemOrt.BiszumFrühling2018entstehteineSiedlung,diedurchihrenMix
aus verschiedenen Wohnformen, mit
Wohnateliers, Ateliers, Werkstätten
und Gewerberäumen besticht. Wohnungenmit1.5-ZimmernfürAlleinstehendeoderFamilienwohnungenmitbis
zu 5.5-Zimmern, eine Wohnung für
eine Gross-Wohngemeinschaft sorgen
zudem für eine gute soziale DurchmischungderMieterinnenundMieter.
DerältesteTeilder«Teiggi»,bestehend
auszweiHäusernanderDegenstrasse,
bleibt erhalten. Eines der Häuser wird
vollständig saniert, danach entstehen
darinWohnungen.Imanderenlebtder
«Spirit» der alten Teiggi weiter: Auch
währendderBauzeit–unddanach–beherbergt dieses Haus Künstlerinnen
und Künstler, Kreative verschiedenster
Couleur,MacherinnenundMacherunterschiedlicherDingeundeinePizzeria.
DasExtraBLAwirdvomVerein
Extrablattherausgegeben,inKorrespondenzzurInitiative«Jazueiner
lebendigenIndustriestrasse».
Und?
Bist du dabei?
Werde Mitglied bei der GWI!
FÜR GEMEINNÜTZIGEN WOHNUND KULTURELLEN FREIRAUM.
JETZT SP-MITGLIED WERDEN:
WWW.SPSCHWEIZ.CH/BEITRETEN
Infos auf: www.genossenschaftindustriestrasse.ch
pata sugo –
immer am 15. des Monates
Dort, wo sich früher die Teigwarenfabrik befand, entsteht ab Oktober
eine Genossenschaftssiedlung mit
rund 90 Wohnungen und 20 Ateliers
für Familien, Paare, Singles, Menschen
verschiedener Generationen, Handwerker, Kleingewerbler und Kreative.
Ein Teil der alten «Teiggi» an der
Degenstrasse bleibt erhalten.
Impressum
Als Mitglied der Genossenschaft unterstützt du
diese Visionen und bist Teil eines Prozesses,
in dem die Träume eines «anderen» Wohnens,
Lebens und Wirtschaftens endlich wahr werden.
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