LC-MS/MS-Analyse von Hormonen und Pestiziden in Laborwasser vor und nach der Aufreinigung Seit einigen Jahren wird Flüssigkeitschromatographie die Kopplung (HPLC) oder von Hochleistungs- Ultra-Hochleistungs- Flüssigkeitschromatographie (UHPLC) mit der Massenspektrometrie für Spuren- und Ultraspurenanalysen organischer Verbindungen eingesetzt, um auf die Bedenken hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit von Mensch und Umwelt einzugehen. So wurden zum Beispiel Kontaminanten, hinsichtlich derer zunehmend Besorgnis besteht (CEC), wie Hormone, Pharmazeutika und polare Pestizide, in Umwelt- und Trinkwasser auf der ganzen Welt gefunden, wenn auch nur in Spuren. 1,2 CEC haben eine potenziell ökotoxische Wirkung, und zwar sogar in sehr geringer Konzentration. 3 Um sich dieser Bedenken hinsichtlich verstärkt auftretender Kontaminanten anzunehmen, haben die amerikanische Umweltbehörde EPA 4 und die Europäische Kommission5 verschiedene Weiterentwicklungen in neue Verordnungen und Zulassungsverfahren einfließen lassen. Ein weiterer Bereich, der von Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Mensch und Umwelt betroffen ist, ist der Bereich der landwirtschaftlich erzeugten Lebensmittel, der sich in letzter Zeit gezwungen sah, detailliertere Beschreibungen der Nahrungskette zu liefern, also vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt. Dies soll den Forderungen der Öffentlichkeit nach mehr Sicherheit hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Herkunft der konsumierten Nahrungsmittel nachkommen. Dies umfasst die Messung von Spurenkomponenten, die erwünscht (z. B. Polyphenole), unerwünscht (Spuren von Pestiziden) oder verboten (z. B. Toxine) sind. 6 Auf dem Gebiet der Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie (LCMS) stehen heute dank Weiterentwicklungen bei Hardware und Säulen verlässliche Systeme zur Verfügung, die konsistente und zuverlässige Ergebnisse liefern.7 Außerdem wurde durch Verbesserungen der Instrumente bei gleichzeitigem raschen Fortschritt der analytischen Methoden ermöglicht, Verbindungen auch in Spuren- und Ultraspurenkonzentrationen 1 nachzuweisen.8 Es ist daher für die auf dem Gebiet der Ultraspurenanalyse von organischen Substanzen arbeitenden Wissenschaftler wichtig, sich stets vor Augen zu halten, dass Kontaminationen auch mit sehr geringen Konzentrationen bedenklich sind. Komponenten des HPLC- oder UHPLCGerätes, das Massenspektrometer, 9 die Handhabung und Aufbereitung der Proben sowie1 die zur Analyse verwendeten Reagenzien und Lösungsmittel können alle zur Kontamination beitragen. Wasser spielt beim HPLC- und UHPLC-Verfahren eine große Rolle und wird extensiv während des gesamten Arbeitsablaufs eingesetzt. Spuren- und Ultraspurenanalysen, die diese Techniken verwenden, erfordern ein sehr geringes Rauschen der Basislinie.10 Es ist daher wichtig, die Eignung des für diese Analysen verwendeten Reinstwassers zu überprüfen. Ionisierbare organische Kontaminanten im Wasser erhöhen das Hintergrundrauschen, was wiederum die Sensitivität verringert. Bei Gradiententrennungen unter Verwendung von Reversed-Phase-Säulen erfordert der Equilibrierungsschritt in der Regel 5 bis 10 Säulenvolumina der anfänglichen mobilen Phase, 11,12 die einen hohen Wasseranteil aufweist. Die organischen Kontaminanten der wässerigen mobilen Phase lagern sich am Kopf der Säule an und lösen sich als Peaks in nachfolgenden Gradientenläufen auf. Das Auftreten von einem oder mehreren Fremdpeaks im Chromatogramm ist für jene entscheidend, die unbekannte, in der Probe enthaltene, Verbindungen identifizieren wollen. Ein Fremdpeak kann leicht fälschlich als Probenkomponente angesehen werden.13 Angesichts der niedrigen Detektionsgrenzen, die heute mit modernen HPLC/UHPLC- und MS-Geräten möglich sind, und den äußerst geringen Konzentrationen, um die es sich bei Spuren- und Ultraspurenanalysen handelt, ist es wichtig festzustellen, dass die detektierten Analyten tatsächlich von der Probe und nicht von dem in den verschiedenen Schritten des Experiments verwendeten Wasser stammen. In dieser Studie haben wir gezeigt, dass ein Laborwasseraufbereitungssystem die im Leitungswasser enthaltene CECs (Hormone und Pestizide) entfernt, sodass Reinstwasser 2 entsteht, das frei von Kontaminanten ist, die die Genauigkeit und Sensitivität der Spuren- und Ultraspurenanalysen beeinträchtigen würden. EXPERIMENT Geräte, Chromatographie- und MS-Bedingungen Für die Analyse auf Hormone wurde ein Agilent 1290 Infinity ® HPLC-System mit dem Agilent® 6420 Triple Quadrupole LC-MS-System gekoppelt. Bei der Säule handelte es sich um eine Purospher ® STAR RP-18 endcapped (2 µm) Hibar® HR 50-2.1 mm (Merck Millipore). Für die Detektion von Hormonen wurde das LC-MS/MS-Verfahren verwendet. Die Geräteparameter von HPLC und MS für LC-MS/MS sind in Tabelle 1 aufgeführt. Die MRM (Multiple Reaction Monitoring)-Übergänge sind Tabelle 2 Konzentrationen von neun Hormonen wurden zu entnehmen. Die nach dem Standard- Additionsverfahren gemessen. Tabelle 1. HPLC- und MS-Parameter für LC-MS/MS (Hormonanalyse) und LC-MS (Pestizidvoruntersuchungen) unter Verwendung der Agilent ® 1290 HPLC- und Agilent® 6420 Triple Quadrupole-Systeme (QQQ). HPLC-Bedingungen MS-Bedingungen ® Purospher STAR Ionisationsmodus Säule RP-18e (2µm) 50- für 2.1 Fließrate 0,5 ml/min Injektionsvolume 40 µl Probe, 10 µl n Standard 1 % Essigsäure in Eluent A Milli-Q® Wasser Acetonitril (LiChrosolv® Eluent B Gradient min; % B) (Zeit, Hypergrade) 0, 0 %; 2, 0 %; 5, ESI+, MRM Hormonanalysen Ionisationsmodus ESI+ 0-6 min, für ESI- 6-13 min; Pestizidanalysen scan Kapillaren 4000 V Zerstäuber 37 psi Trockengas N2, 7,5 l/min, 300 oC 100 %; 6, 100 %; 9, 0 %; 13, 0 % 3 Tabelle 2. Multiple Reaction Monitoring (MRM)-ESI+-Übergänge für die Hormone (intensivstes Fragment in fettgedruckt, die Reihenfolge der Fragmente nach relativer Intensität) Verbindung Androstendion Androsteron Corticosteron Cortison Östradiol Östron Progesteron OH-Progesteron Testosteron Vorstufenion (m/z) 287 291 347 361 273 271 315 331 289 Fragmente (m/z) 97, 269, 109 273, 255, 174 329, 311, 293 343, 163, 325 255, 159, 135 253, 157, 197 297, 97, 279 313, 295, 271 96, 253, 271 Voruntersuchungen zur Anwesenheit von Pestiziden in Wasserproben erfolgten mittels LC-MS. Die Pestizide wurden vorläufig durch Zuordnung zu m/z-Werten identifiziert. In einer separaten Analysereihe wurde ein Pestizid-Screeningverfahren durch die Waters Corporation durchgeführt; dabei wurde die in Tabelle 3(b) beschriebene Mischung von 18 Pestizid-Standards verwendet. Ein ACQUITY ® UPLC-System wurde mit einem Xevo ® G2-S QTof-Massenspektrometer gekoppelt; die Parameter sind Tabelle 4 zu entnehmen. Tab 3. Liste der Pestizide, die mittels LC-MS (a) unter Verwendung der Systeme Agilent® 1290 HPLC und Agilent® 6420 Triple Quadrupole und mithilfe des UHPLC-MS-Verfahrens (b) unter Verwendung des ACQUITY ® UPLC-Systems in Kopplung mit Massenspektrometer analysiert wurden. 4 einem Xevo ® G2-S QTof- (a) LC-MS (QQQ) Atrazin Diethylatrazin Simazin Propazin Cyanazin 2,4-Dichlorophenoxyessigsäure 2,4,5-Dichlorophenoxyessigsäure Paraquat Plyphosat (b) UHPLC-MS (QTOF) Methamidophos Monolinuron Acephat Chlortoluon Methomyl Metobromuron Dichrotophos Atrazin Atrazin-desethyl Linuron Metoxuron Sebuthylazin Cyanazin Terbuthylazin Simazin Metolachlor Hexazinon Buprofezin Tab 4. UHPLC-MS-Parameter für das Pestizid-Screening mit dem ACQUITY ® UPLC-System und dem Xevo® G2-S QTof-Massenspektrometer. UHPLC-Bedingungen MS-Bedingungen ® ACQUITY BEH Säule Ionisationsmodus C18 2.1x100mm Flussrate 0,450 ml/min Injektionsvolume 100 µl Kapillarspannung n 10 ml Eluent A Ammoniumacetat (pH5) in 990 ml ESI+, MSE 1,00 kV Konus 20 V Quellentemperatur 120 °C Milli-Q® Wasser 10 ml Eluent B Ammoniumacetat (pH5) in 990 ml MeOH 0, 2%; 0,25, 2%; Gradient min; % B) (Zeit, 12,25, 99%; 13, Desolvatisierung 99%; 13,01, 2%; (Stickstoff) 1000 l/h, 550 °C 17, 2% Proben und Standards Für die Hormonanalysen mithilfe des LC-MS/MS-Verfahrens und für die Voruntersuchungen zu den Pestiziden mit der LC-MS-Methode wurden 5 Proben aus Laboratorien in Finnland, Frankreich, Spanien, China und Indien herangezogen. Es gab zwei Probensätze: (1) Leitungswasser und (2) Reinstwasser von Milli-Q- Wasseraufbereitungssystemen. Vor der Probenahme wurden zwei Liter Wasser verworfen; zum Auffangen des Wassers wurden Borosilikatglas-Flaschen verwendet, die vor der Verwendung drei Mal mit Reinstwasser gespült wurden. Diese Flaschen wurden mit Reinstwasser und mittels Beschallung gründlich gereinigt, mit Aceton und Reinstwasser gespült, danach getrocknet und fest verschlossen, sodass sie zur Verwendung bereit waren. Ein-Liter-Proben wurden vor der Analyse mit LC-MS/MS mit Festphasenextraktion (SPE) angereichert. Merck Millipore LiChrolut® EN (Divinylbenzol-basiertes Polymer) wurde für die Proben aus Frankreich, Finnland, China und Indien verwendet, während Phenomenex ® Strata-X™ (Divinylbenzol-basiertes Polymer) für die Proben aus dem spanischen Labor verwendet wurde. Im Pestizid-Screeningexperiment wurden sechs Sätze aus Pestizidmischungen unter Verwendung der Standards vorbereitet, wobei die finalen Konzentrationen für jedes Pestizid 1, 5, 10, 50, 100 und 1000 ng/l betrugen. Frisch erzeugtes Milli-Q® Wasser wurde zur Vorbereitung von Leerproben, Standards und der mobilen Phase verwendet, um jede vom Wasser ausgehende Interferenz zu ermitteln. Wasseraufbereitungssysteme Die Milli-Q® Systeme produzieren Reinstwasser mit einem Widerstand von 18,2 MΩ·cm und einem Gesamtkohlenstoffgehalt (TOC) unter 5 µg/l (außer in Indien, wo der TOC-Wert 48 ppb beträgt). Experiment Finnland Frankreich Spanien China Indien 6 Verwendetes Wasseraufbereitungssystem Milli-Q® Integral Milli-Q® Integral mit LC-Pak® Polisher Elix® + Milli-Q® Advantage A10® mit Millipak® Filter Elix® + Milli-Q® Advantage A10® mit Millipak® Filter Milli-Q® Integral ERGEBNISSE UND DISKUSSION Wasser, das für Spuren- und Ultraspurenanalysen mit HPLC (UHPLC)MS/MS verwendet wird, sollte die geringstmögliche Konzentration an organischen Kontaminanten enthalten, damit die Genauigkeit der Analyse sichergestellt ist und eine optimale Sensitivität durch das Gerät gewährleistet ist. LC-MS/MS-Detektion von Hormonen im Leitungs- und Reinstwasser von Laboratorien Von den fünf analysierten Leitungswasserproben (aus Laboren in Finnland, Frankreich, Spanien, China und Indien) wurden Östradiol und Androsteron in den Leitungswasserproben der Labore in Frankreich und Spanien nachgewiesen, während Corticosteron in der chinesischen Wasserprobe detektiert wurde (Abbildung 1). (A) 7 (B) (C) Abbildung 1. MRM-Chromatogramme von Hormonen in Leitungswasser von Laboren und nach der Aufbereitung (A) Östradiol (B) Androsteron (C) Corticosteron Hormonkonzentrationen in Leitungswasserproben Östradiol ist ein natürlich vorkommendes Steroidöstrogen und stammt von menschlichen Ausscheidungen (Harn) und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.14 Es wurde in verschiedenen aquatischen Systemen detektiert, einschließlich jenen, die als Trinkwasserquellen dienen. 15 Die Leitungswasserproben wurden dreifach auf die Anwesenheit von Hormonen analysiert. Die Östradiolkonzentrationen im Leitungswasser der französischen Probe lag bei 265,4 ng/l, in der spanischen Probe bei 297,9 ng/l. Androsteron ist ein androgenes Steroidhormon, das von Mensch und Tier ausgeschieden 8 wird und über kommunales oder landwirtschaftliches Abwasser in Oberflächengewässer gelangen kann.16 Die Androsteron-Konzentration in Leitungswasser von Laboren betrug 515,3 ng/l in Frankreich und 1635 ng/l in Spanien. Corticosteron wurde mit einer Konzentration von 14,91 ng/l in Leitungswasser von chinesischen Laboren nachgewiesen. Hormonkonzentrationen in Reinstwasserproben Die Laboratorien in Finnland, Frankreich, Spanien, China und Indien verfügten über Aufbereitungssysteme zur Erzeugung von Reinstwasser aus Leitungswasser. Das Reinstwasser wurde dreifach auf die Anwesenheit von Hormonen analysiert. In Frankreich, Spanien und China, wo Spuren von Hormonen im Leitungswasser der Labore gefunden worden waren, ließen sich im damit erzeugten Reinstwasser keine Hormone mehr nachweisen. Die Wasseraufbereitungssysteme der Labore hatten die im Leitungswasser enthaltenen Spuren von Hormonen erfolgreich aus dem Wasser entfernt. Tabelle 5 fasst die Ergebnisse der Untersuchung auf Hormone zusammen. Tab 5. Hormonkonzentrationen im Leitungswasser von Laboren und im damit * hergestellten Reinstwasser Hormon Östradiol Androsteron Konzentration (ng/l) Leitungswasserproben Nach Aufreinigung 265,4 Nicht nachweisbar 297,9 Nicht nachweisbar 515,3 Nicht nachweisbar 1635 Nicht nachweisbar 14,9 Nicht nachweisbar Corticosteron Gerätespezifische Nachweisgrenze (IDL): 10 - 50 ng/l Methodenspezifische Nachweisgrenze (MDL): 10 - 50 pg/l *Alle hier angegebenen Daten beziehen sich auf einen einmaligen Analysezeitpunkt und einen einzigen Standort und sind nicht repräsentativ für das Wasser in den verschiedenen Ländern, aus denen die Proben stammten. 9 Voruntersuchungen mit LC-MS auf Pestizide in Leitungswasser und Reinstwasser von Laboratorien Für die Voruntersuchungen auf die Anwesenheit von Pestiziden in Leitungswasser und dem daraus erzeugten Reinstwasser wurde das LC-MSVerfahren verwendet. Abbildung 2 zeigt das extrahierte Ionen- Chromatogramm von 2,4,5-Trichlorphenoxy-Essigsäure in Leitungswasser (schwarze Linie), das in ein Wasseraufbereitungssystem eines spanischen Labors eingespeist wurde. Die Peaks bei 9,6 und 10,5 min weisen auf das wahrscheinliche Vorliegen von 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure im Leitungswasser hin. Die Peaks zeigen sich nicht mehr, nachdem das Wasser aufbereitet wurde (Abildung 2. blaue Linie). Diese Voruntersuchungen sprechen dafür, dass das Wasseraufbereitungssystem der Labore die Spuren organischer Substanzen mit m/z-Werten, die den für die Analysen ausgewählten Pestiziden entsprechen, erfolgreich entfernen konnte. Die Ergebnisse rechtfertigen weitere Untersuchungen, da es keine Interferenzen durch Pestizide oder andere Verbindungen, die möglicherweise dieselbe Masse besitzen, gab. Abbildung 2. Extrahiertes Ionen-Chromatogramm von 2,4,5-TrichlorphenoxyEssigsäure in Leitungswasser und dem damit erzeugten Reinstwasser eines spanischen Labors 10 Pestizid-Screening Das Pestizid-Screening mithilfe von UHPLC-MS (QTOF) erfordert die Verwendung von Reinstwasser zur Herstellung der mobilen Phase, Standards, Leerproben und Proben. Bei Laboranalysen sind die in der Probe enthaltenen Analyten in der Regel in Konzentrationen im ng/l-Bereich und oft sogar in Konzentrationen unter 10 ng/l vorhanden. Die Mischung von Standards kann verwendet werden, um die Eignung von Reinstwasser und die Leistung der UHPLC-MS (QTOF)-Technologie für die Analyse von Pestiziden in geringer Konzentration zu beurteilen. Es erscheint somit offensichtlich, dass die Auswirkung einer Kontamination des Wassers stärker ausgeprägt ist, wenn Standards mit geringer Pestizidkonzentration analysiert werden. Aus diesem Grund wurde die Eignung von Reinstwasser für eine Pestizid-Screeningmethode damit getestet, dass mit dem Reinstwasser Mischungen bekannter Pestizidkonzentrationen im ng/l-Bereich, konkret mit 1, 5, 10, 50, 100 und 1000 ng/l, sowie Leerproben und die wässerige mobile Phase hergestellt wurden. Im Ergebnis wurden in der ReinstwasserLeerprobe keinerlei Pestizide nachgewiesen. Zudem wurden die Standards mit geringen Konzentrationen bei ihren anfänglichen Konzentrationen ohne vom Reinstwasser stammende Interferenzen erfolgreich detektiert. Insgesamt hat die Verwendung von Reinstwasser höchster Qualität zu der hervorragenden Leistung der UHPLC-MS (QTOF)-Technologie und damit zum Erfolg der Analytik beigetragen. Abbildung 3 zeigt ein Beispiel eines Kalibrierungsdiagramms aus dem Pestizid-Screeningexperiment. 11 Abbildung 3. Kalibrierungsdiagramm für Simazin Die Bedeutung der Gesamtkohlenstoffkonzentrationen (TOC) in Wasser Das Ausmaß einer Kontamination mit organischen Substanzen ist bei der Spurenanalyse organische mit LC-MS/MS Kontaminanten im von außerordentlicher Wasser die Leistung Wichtigkeit, des da Gerätes beeinträchtigen und damit auch die Qualität der erzeugten Daten negativ beeinflussen. Eine organische Kontamination des Wassers, das zur Herstellung der mobilen Phase verwendet wird, könnte das Rauschen an der Basislinie verstärken, was zu einer Verringerung des Signal-Rausch (S/N)Verhältnisses führen und die Detektion geringer Analytenkonzentrationen erschweren würde. Es könnte auch zu Geisterpeaks führen und damit die Interpretation der Daten zur wahren Herausforderung werden lassen. Die Konzentration an gesamtem oxidierbarem Kohlenstoff (TOC) stellt einen generellen Indikator für eine Kontamination des Wassers mit organischen Substanzen dar. Für das LC-MS/MS-Verfahren wird ein TOC-Wert von unter 5 ppb empfohlen. Laborwasseraufbereitungssysteme, wie die bei den hier beschriebenen Experimenten verwendeten, sind mit integrierten TOCMonitoren ausgestattet, damit der Anwender den TOC-Wert des verwendeten Reinstwassers kennt. Reinstwasser oder Wasser des Reinheitsgrades Typ 1, 12 das mit einem korrekt installierten und gut gewarteten Milli-Q-System hergestellt wurde, hat einen TOC-Wert von <5 ppb. Es kann vorkommen, dass der TOC-Monitor Werte über der Spezifikation von 5 ppb registriert. In diesen Situationen muss sofort gehandelt werden. Entfernung von Spuren organischer Substanzen in Leitungswasser durch Laborwasseraufbereitungssysteme Die in dieser Studie eingesetzten Laborwasseraufbereitungssysteme kombinieren die in Tabelle 5 aufgeführten Technologien, um Kontaminanten aus dem als Speisewasser verwendeten Leitungswasser wirkungsvoll zu eliminieren. Um eine optimale Wasserqualität sicherzustellen, sollten Wasseraufbereitunssysteme verwendet und regelmäßig gewartet werden. Tab 5. Wasseraufbereitungstechnologien, die für die Herstellung von Reinstwasser aus Leitungswasser verwendet werden SCHLUSSFOLGERUNG Spuren von Hormonen wurden bei der Untersuchung von Leitungswasserproben mit dem LC-MS/MS-Verfahren festgestellt. Nach Aufreinigung des Wassers mithilfe eines Laborwasseraufbereitungssystems konnten keine Hormone mehr detektiert werden. Voruntersuchungen sprechen dafür, dass dieses System in der Lage ist, Spuren von Pestiziden in dem als Speisewasser verwendeten Leitungswasser wirksam zu entfernen. Gemäß einem Pestizid-Screeningprotokoll UHPLC/hochauflösender MS (QTOF) unter Verwendung produzierte ein vom ähnliches Wasseraufbereitungssystem Reinstwasser für die Herstellung der mobilen Phase und Standards. Bei der Analyse von Mischungen, die bekannte Pestizidkonzentrationen enthielten, brachte das Reinstwasser keinerlei Interferenzen ein und die Kalibrierungsdiagramme zeigten eine ausgezeichnete Linearität. Die in dieser Arbeit präsentierten Daten belegen die Eignung von Laborwasseraufbereitungssystemen zur Herstellung von Reinstwasser für Spuren- und Ultraspurenanalysen mittels LC_MS/MS. Eine 13 verlässliche Quelle für Reinstwasser trägt dazu bei sicherzustellen, dass Analysedaten von höchster Qualität erzielt werden. DANKSAGUNG Merck Millipore dankt dem Laboratory of Analytical Chemistry der Universität Helsinki, Finnland, wo die LC-MS/MS-Studie durchgeführt wurde, und insbesondere Mikael Tilli, Raymundo Lizcano und der Laborleiterin MarjaLiisa Riekkola. Der Dank der Autoren geht auch an Maricar Tarun-Dube und unsere Kollegen von Merck Millipore, vor allem an Cecilia Devaux und Patricia Renard, für ihre wertvollen Beiträge. LITERATUR 14 1 M.J. Capdeville und H. 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