Wochenbarometer - HSH Nordbank AG

MARKTBERICHT VOLKSWIRTSCHAFT
WOCHENBAROMETER
18. August 2016
Das irische Wirtschaftswunder.
Weltrekord. Mit einem Wirtschaftswachstum von 26 Prozent ist Irland unter den entwickelten Volkswirtschaften im vergangenen Jahr mit großem Abstand am stärksten expandiert. Für Jubel besteht jedoch kein Anlass. Denn diese Zahl hat wenig mit der wirtschaftlichen Realität zu tun und führt vor Augen, dass es sogar gefährlich sein kann, in
der Wirtschaftspolitik einen derart einseitigen Fokus auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP)
zu haben, wie das heutzutage der Fall ist. In Irland kommt die absurd anmutende
Wachstumszahl offenbar durch besonders starke Gewinnverlagerungsaktivitäten ausländischer Unternehmen nach Irland zustande. Das Problem ist jedoch grundsätzlicher.
Dr. Cyrus de la Rubia
Telefon: 040-3333-15260
Denn die BIP-Entwicklung ist die entscheidende Orientierungsgröße für die Finanz- und
die Geldpolitik, obwohl es (neben dem Gewinnverlagerungseffekt) zahllose andere Faktoren gibt, die das BIP von jeher zu einer fragwürdigen Messgröße machen. Stichworte
sind hier beispielsweise falsche Preisbereinigungsverfahren, undurchsichtige Schätzungen des informellen Sektors, Digitalisierungseffekte und Nichtberücksichtigung von
Hausmann/-frauenaktivitäten.
Angenommen, die irische Wirtschaft wäre auf dem Papier um 26% geschrumpft (was offensichtlich ohne weiteres denkbar ist), dann fiele das BIP der Eurozone um etwa einen
halben Prozentpunkt niedriger aus. Sollte EZB-Chef Mario Draghi dann sofort den Geldhahn weiter aufdrehen und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seine Investitionspläne aufstocken? Natürlich nicht, denn an der tatsächlichen Wirtschaftsleistung der
Region hätte sich praktisch nichts geändert. Schuldenobergrenzen und Stabilitätspakte,
bei denen die Schulden ins Verhältnis zum BIP gesetzt werden, und die ein wesentliches
Element der Wirtschaftspolitik der Eurozone und anderer Länder darstellen, können vor
diesem Hintergrund bestenfalls als gut gemeinte Leitplanken interpretiert werden. Bei
Irland kann man dies sicherlich nicht behaupten: Dort ist durch die Revision der BIPZahlen die Verschuldungsquote von 94% auf 79% des BIP gefallen.
Auch im internationalen Kontext ist die Konzentration auf das BIP höchst fragwürdig, da
es als Machtfaktor missbraucht werden kann. So leiten sich die Stimmrechte in internationalen Organisationen aus den Kapitalanteilen ab, die sich ihrerseits unter anderem
aus dem wirtschaftlichen Gewicht (gemessen durch das BIP) der einzelnen Staaten ergeben. Indiens Ehrgeiz, eine höhere Wachstumsrate als China aufzuweisen und dies über
eine Änderung in der Erfassung des BIP zu erreichen, hat möglicherweise auch mit derartigen strategischen Überlegungen zu tun. Zu allem Überfluss machen sich auch die Finanzmarktteilnehmer den Fokus auf das BIP zu eigen, so dass die Veröffentlichung der
Wachstumszahlen allzu häufig zu größeren Ausschlägen bei Zinsen und Wechselkursen
führt.
Bei alledem sollte man jedoch nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, in dem man das
BIP gänzlich aus der wirtschaftspolitischen Debatte verbannt. Die Politik sollte jedoch so
ehrlich sein und andere Konjunkturindikatoren in gleichberechtigter Weise berücksichtigen. Nur auf diese Weise können sie differenzierter kommunizieren, wobei es ein komplettes Bild niemals geben wird. Deshalb ist auch die Vehemenz zu kritisieren, mit der
die EZB und andere Zentralbanken versuchen die Konjunktur zu stimulieren, ohne auf
abgesicherte Daten zurückgreifen zu können.
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WOCHENBAROMETER
18. August 2016
SEITE 1
Rentenmärkte
Renditen leicht im Plus: Signale der Fed widersprüchlich.
In der Berichtswoche sind die Renditen auf beiden Seiten des Atlantiks per Saldo
angestiegen. 10-jährige Bund-Renditen befinden sich mit -0,07% weiter im negativen Bereich, während die Zinsen auf 10-jährige T-Notes auf 1,54% kletterten. Zwischenzeitlich stiegen die Renditen der Bunds auf -0,03% und die T-Notes auf
1,57%. Große Teile der Bewegung sind auf zwei Neubewertungen der amerikanischen Geldpolitik zurückzuführen. Am Dienstag führten die Aussagen zweier regionaler Fed-Präsidenten zur Ausrichtung der Geldpolitik zu Anstiegen der Renditen. Der als „Taube“ geltende Chef der New Yorker Fed William Dudley sagte, die
Einschätzung der Märkte, von nur einer Zinsanhebung bis Ende 2017 auszugehen,
sei zu niedrig. Nun hält er bereits im September den nächsten Zinsschritt für möglich. Ebenfalls am Dienstag äußerte der Chef der Atlanta Fed Dennis Lockhart die
Überzeugung, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte anziehen wird. Unter dieser Bedingung sei mindestens ein Zinsschritt im Jahr 2016 möglich. Dies
führte dazu, dass die aus den Fed-funds-futures abgeleitete Wahrscheinlichkeit für
einen Zinsschritt bis Ende des Jahres zum ersten Mal seit dem Brexit-Votum zeitweilig auf über 50% stieg. Diese Dynamik wurde mit der Veröffentlichung der Fed„Minutes“ zur Juli-Sitzung der Fed teilweise wieder rückgängig gemacht. Daraus
war abzuleiten, dass unter den Entscheidungsträgern Uneinigkeit über den nächsten Zinsschritt herrscht. Allerdings war man sich im Juli einig, dass man vor einem
weiteren Zinsschritt mehr Daten benötigt. Tatsächlich waren nicht alle Datenveröffentlichungen in den USA so erfreulich wie der letzte Arbeitsmarkt-Bericht und die
Industrieproduktion (0,74% M/M, erwartet: 0,3%). Die Einzelhandelsumsätze
stagnierten im Juli und der Verbraucherpreisindex blieb mit 0,8% hinter den erwarteten 0,9% zurück. Zum von der Fed präferierten Preis-Maß, dem KonsumDeflator, werden allerdings erst Ende August neue Daten veröffentlicht.
In der Eurozone wurde am Freitag die finale Schätzung des BIP-Wachstums im
zweiten Quartal veröffentlicht. Mit einen Wachstum von 0,3% Q/Q entspricht der
Wert der zuvor veröffentlichten Frühschätzung. Für das deutsche Wachstum wurde nur ein Wert von 0,2% erwartet, die veröffentlichten 0,4% waren daher eine positive Überraschung. Im zweiten Quartal blieben unter den großen EurozonenLändern also Deutschland und Spanien auf Expansionskurs, während in Italien
kein Ende der Stagnation in Sicht ist. Frankreich konnte das hohe Tempo zu Jahresbeginn nicht halten. Es wurde zwar ein Rückgang des Wachstums im Vergleich
zum ersten Quartal (0,7% Q/Q) auf 0,2% erwartet, sodass die 0% im zweiten Quartal negativ überraschten – möglicherweise spielen hier Faktoren wie der Streik und
die andauernde Terrorgefahr eine Rolle. Die Konsequenzen für die EZB sind
schwer abzusehen. Vielleicht wird das Zentralbanker-Meeting in Jackson Hole in
der kommenden Woche über den Kurs in der Eurozone Auskunft geben. Für die
Frage, ob für den aktuellen Kurs der Fed eher die als „hawkish“ bewerteten Äußerungen von Dudley und Lockhart oder die abwartende Haltung der Minutes maßgeblich sind, könnte das Meeting (ab dem 25.08.) ebenfalls aufschlussreich sein.
USA: Staatsanleiherendite
10J. Laufzeit (in Prozent, p.a.)
1,60
1,58
1,56
1,54
1,52
1,50
1,48
1,46
11-Aug
12-Aug
15-Aug
16-Aug
17-Aug
18-Aug
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Deutschland: Staatsanleiherendite
10J. Laufzeit (in Prozent, p.a.)
0,00
-0,03
-0,06
-0,09
-0,12
-0,15
11-Aug
12-Aug
15-Aug
16-Aug
17-Aug
18-Aug
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Wochenveränderung der
Peripheriespreads gegenüber
Bundesanleihen*
(aktuelle Spreads in Klammern)
Belgien (20 bp)
Frankreich (22 bp)
Irland (44 bp)
Spanien (102 bp)
Italien (117 bp)
Portugal (292 bp)
-4
-3
-2
-1
0
1
2
3
*Differenz generischer 10-J.-Renditen in Basispunkten
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Eine längerfristige Betrachtung der Rentenmärkte finden
Sie in unserer Publikation Rententrends.
Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen infolge von
Zinsstrukturkurven
Währungsschwankungen steigen oder fallen.
(oben: aktuelle Renditekurven von Bundesanleihen und US-Treasuries
unten: jeweilige Renditeveränderung der Laufzeiten seit 11. August)
1,50
in %
Berichtswoche
Beginn:
Ende:
2,00
11.08.2016, 08:00 Uhr
18.08.2016, 10:00 Uhr
1,00
0,50
0,00
-0,50
-1,00
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
4
2
in bp
0
-2
-4
Deutschland
USA
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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18. August 2016
SEITE 2
Aktienmärkte
Patrick Harms
Telefon: 040-3333-15207
Euro und Fed sorgen in Europa für Verluste.
Die Aktienmärkte konnten in dieser Woche ihren Aufwärtstrend nicht fortsetzen. Getrieben wurden die Aktienmärkte von Neubewertungen der amerikanischen Geldpolitik und
deren Auswirkungen auf die Renten- und Devisenmärkte. Der S&P 500 blieb per Saldo
unverändert, während DAX und Eurostoxx Rückgänge von 1,45% bzw. 1,79% verzeichneten. Die Woche begann schon wenig dynamisch. Nachdem in der Berichtssaison insbesondere DAX und Eurostoxx stark zulegen konnten, dürften hier Gewinnmitnahmen einiger Anleger eine Rolle gespielt haben. Die „hawkishen“ Äußerungen der Fed-Mitglieder
waren für den Kursverfall ab Dienstag, dem 16. August verantwortlich. Auf die Aktienmärkte wirken solche Aussagen in die entgegengesetzte Richtung von expansiver Geldpolitik: die Aussicht auf eine Verlangsamung der Konjunktur aufgrund einer möglichen
Zinsanhebung belastet die börsennotierten Unternehmen, die Erhöhung der Renditen an
den Rentenmärkten machten Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver. Während der
S&P 500 seine Verluste durch die Veröffentlichung der eher als abwartend eingeschätzten Fed-Minutes wieder wettmachen konnte und die Berichtswoche mit Nullwachstum
überstand, konnten Eurostoxx und DAX die Verluste von deutlich über 1% nicht mehr
ausgleichen. Die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar auf ein ähnliches Niveau
wie vor dem Brexit-Votum dürfte der Grund dafür sein, dass die Fed-Veröffentlichung in
der Eurozone – im Gegensatz zum S&P – nicht zu Kurssprüngen führte.
Die Grafik unten stellt unser Bewertungsmodell, das auf dem Durchschnitt einiger Fundamentalindikatoren basiert, für den S&P 500 da. Der S&P hat in den letzten Wochen
mehrfach historische Höchststände erreicht. Dennoch würde man nicht von einer starken Überbewertung sprechen. Der aktuelle Wert von knapp über 1,1 impliziert eine leichte Überbewertung und gehört – neben der Periode im Jahr 2015 – zu den höchsten Werten seit 2008. Die Grafik bildet allerdings nur Index-spezifische Fundamentalwerte ab.
Externe Einflussfaktoren wie das Zinsniveau oder der Wechselkurs werden außen vor gelassen. Angesichts der andauernd niedrigen Renditen auf sichere Anleihen ist eine vergleichsweise hohe Bewertung an den Aktienmärkten jedoch wenig überraschend. Es zeigt
aber auch, dass ein entschlossenerer Zinsanhebungspfad seitens der amerikanischen
Geldpolitik für den S&P Risiken birgt.
Für die Aktienmärkte ist das jährliche Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole interessant. Die ab Sommer 2012 stattfindende Rallye an den europäischen Börsen hatte
nicht zuletzt hier ihren Ursprung („Whatever it takes“). Vergleichbar wichtige Entscheidungen stehen allerdings für die EZB-Verantwortlichen nicht an. Mit Ausnahme der BoE
gibt es allerdings bei allen großen Zentralbanken Präzisierungsbedarf. Weitere Anzeichen für eine geldpolitische Lockerung könnten von Seiten der EZB und der BoJ kommen. Von Seiten der Fed könnte sich die eher abwartende Haltung bestätigen – mit den
entsprechend positiven Wirkungen für die Aktienmärkte.
S&P 500: Über/Unterbewertungsmodell
DAX: Kurzfristige Entwicklung
10900
10800
10700
10600
10500
10400
10300
11-Aug 12-Aug 15-Aug 16-Aug 17-Aug 18-Aug
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
DAX: Langfristige Entwicklung
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
2008
2010
2012
2014
2016
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Fundamentalwerte DAX, andere
Indizes zum Vergleich
DAX 30
Stand:
18/8
Indexstand
Veränd.
gegenüber
Vormonat
Kurs-GewinnVerhältnis
KursBuchwertVerhältnis
DividendenRendite
KursCashflowVerhältnis
Kurs-ErlösVerhältnis
EuroS&P
stoxx 50 500
10 Uhr
10575
2991
2182
5,6%
0,7%
1,7%
24,0
22,7
20,5
1,7
1,4
2,9
3,1
4,1
2,1
7,9
7,3
13,1
0,8
1,0
1,9
(Werte vom 18.08. bzw. aktuell letzter Handelstag)
1,25
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Überbewertung
1,2
Berichtswoche
1,15
1,1
Beginn: 11.08.2016, 08:00 Uhr
Ende:
18.08.2016, 10:00 Uhr
1,05
1
0,95
0,9
0,85
0,8
0,75
2008
Unterbewertung
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Erklärung: Die blaue Linie stellt den Durchschnitt aus verschiedenen Fundamentalwerten dar. Es handelt
sich dabei um den ungewichteten Durchschnitt der auf 1 normierten Werte von: inverser DividendenRendite, Kurs-Buchwert-, Kurs-Gewinn-, Kurs-Erlös- und Kurs-Cashflow-Verhältnis. Werte um 1 zeigen
eine durchschnittliche Bewertung an, Werte unter 0,9 eine etwaige Unterbewertung, Werte über 1,1 eine
etwaige Überbewertung.
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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18. August 2016
SEITE 3
Devisenmärkte
Fed sendet Zinssignale, Yen durchbricht wichtige Marke.
Der EUR/USD beendete die Berichtswoche bei 1,132, was einer Aufwertung des Euros
um 1,3% entspricht. Am Dienstag veröffentlichte US-Inflationsdaten blieben hinter den
Erwartungen zurück und gaben damit dem Euro auftrieb. Die Konsumentenpreise legten
im Juli um 0,8% J/J zu (erwartet: 0,9%). Ohne Nahrungsmittel und Energie lag die Inflationsrate bei 2,2 %. Besonders zaghaft entwickelten sich die Produzentenpreise mit
0,7% J/J (erwartet: 1,2%) – ein deutlicher Rückgang zu den 1,3% J/J im Vormonat Juni.
Dagegen unterstrich die US-Industrieproduktion im Juli mit einem saisonbereinigten
Anstieg um 0,7% die robuste Verfassung der amerikanischen Konjunktur. In der Eurozone überraschte wieder einmal die deutsche Wirtschaft mit 0,4 % Wirtschaftswachstum
in Q2 positiv, während das Wachstum in Frankreich und Italien stagnierte. Die USNotenbank sendete diese Woche Signale, die eine baldige Leitzinsanhebung wahrscheinlicher machen. Laut Protokoll der letzten Fed Sitzung schätzten die FOMC Mitglieder die
konjunkturellen Risiken geringer ein als noch im Juni. Zudem sagte der New Yorker Notenbankchef Dudley, die Märkte würden die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung
bereits kommenden September bisher stark unterschätzen.
EUR/GBP konnte vergangene Woche einen weiteren Anstieg von 1 % verzeichnen und
notiert derzeit bei 0,867. Grund für die fortlaufende Abwertung des Pfunds sind eingetrübte konjunkturellen Erwartungen und mögliche zusätzliche geldpolitische Lockerungen der BoE im September. Auf den britischen Arbeitsmarkt scheint sich die BrexitEntscheidung im Juli noch nicht ausgewirkt zu haben. Ein Großteil des bevorstehenden
Stellenabbaus wird wohl schleichend über die nächsten Jahre stattfinden. Auch auf die
Verbraucherpreise hat sich die Abstimmung bisher kaum niedergeschlagen. Trotz des
drastischen Pfundverfalls und den damit verbundenen höheren Importpreisen stieg der
CPI im Juli nur um 0,6% (J/J) nach 0,5% im Juni. Die Produzentenpreise zeigten allerdings eine zunehmende Teuerung mit 0,3% (J/J) im Juli nach -0,2% im Vormonat. In
den nächsten Wochen könnten insbesondere Äußerungen der EZB und BoE bezüglich
weiterer expansiver Maßnahmen im Herbst den Wechselkurs von EUR/GBP bewegen.
Mit einem aktuellen Stand von 99,8 hat der Yen seit der letzten Woche um 1,5% aufgewertet. USD/JPY erreichte damit ein Niveau wie letztmals im November 2013. Die
schwächer als erwarteten Konjunkturdaten aus den USA könnten der Grund für den unter Druck geratenen Dollar sein, allerdings war die Industrieproduktion im Juli recht robust. Die Uneinigkeit innerhalb des FOMC bezüglich einer diesjährigen Zinserhöhung
setzte dem Dollar weiter zu. Gleichzeitig waren die Zahlen in Japan ebenfalls schwach, so
erhöhte sich das BIP um nur 0,2%. Der private Konsum stieg zwar um 0,2%, die Investitionen von Unternehmen sind jedoch um 0,4% qoq gefallen. Die Stärke des Yen zeigt,
dass die meisten Marktteilnehmer nicht an weitere Lockerungsmaßnahmen der BoJ
glauben. In der kommenden Woche rechnen wir mit einer weiteren Aufwertung des Yen.
Der EUR/CHF befindet sich in einer von geringer Volatilität geprägten
Seitwärtsbewegung und beendete die Berichtswoche bei 1,086. Schwach fiel der am
Mittwoch veröffentlichte schweizer ZEW-Index mit -2,8 (Juni: 5,9) aus. Der Rückgang
der Produzentenpreise verringerte sich im Juli auf -0,8% J/J im Vergleich zu -1,0% J/J
im Vormonat - eine Tendenz die zumindest den akuten Handlungsdruck der Schweizer
Notenbank etwas reduzieren könnte.
Wechselkursbewegungen gegenüber dem EUR
(Veränderungen seit dem Handelsbeginn 11. August)
EUR/USD
1,135
1,130
1,125
1,120
1,115
1,110
11-Aug
12-Aug
15-Aug
16-Aug
17-Aug
18-Aug
17-Aug
18-Aug
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/GBP
0,874
0,868
0,862
0,856
11-Aug
12-Aug
15-Aug
16-Aug
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
USD/JPY
102,6
101,8
101,0
100,2
99,4
11-Aug
12-Aug
15-Aug
16-Aug
17-Aug
18-Aug
17-Aug
18-Aug
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
EUR/CHF
1,092
1,090
1,088
1,086
1,084
1,082
11-Aug
12-Aug
15-Aug
16-Aug
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Eine längerfristige Betrachtung der Devisenmärkte finden Sie in unserer Publikation Rententrends.
Berichtswoche
NOK
Beginn: 11.08.2016, 08:00 Uhr
Ende:
18.08.2016, 10:00 Uhr
RUB
CHF
CAD
JPY
AUD
GBP
SGD
USD
KRW
-3,0%
-2,0%
-1,0%
0,0%
1,0%
2,0%
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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18. August 2016
SEITE 4
Ölmärkte
Spekulationen über (unglaubwürdiges) OPEC-Abkommen treiben Preise.
Die Ölpreise konnten in der vergangenen Berichtswoche um kräftige 12,5 % zulegen. Die
Nordseesorte Brent notiert derzeit bei 49,96 US-Dollar je Barrel. Mehrere Faktoren waren für den Anstieg in den vergangenen Tagen verantwortlich. Zu nennen ist die anhaltende Debatte um eine Produktionsobergrenze wichtiger Ölproduzenten. Diese erhielten
durch Kommentare seitens Russlands Nahrung, dass das Land mit den OPEC-Ländern
in einem anhaltenden Dialog diesbezüglich stünde. Unterstützung erhielten die Rohölpreise zudem von den gestern veröffentlichten offiziellen US-Lagerbestandsdaten der EIA.
Diese ergaben einen Rückgang der Rohölreserven um 2,5 Mio. Barrel. Der kräftige
Rückgang bei den Rohöllagerbeständen ist vor allem einer gestiegenen Kapazitätsauslastung der Raffinerien geschuldet. Diese konnten im Wochenvergleich den täglichen Output um 270 Tsd. Barrel steigern. Des Weiteren erhielten die Preise Auftrieb durch den
Aufbau spekulativer Netto-Long-Positionen bei Brent um 31. Tsd. Kontrakte in der Woche zum 9. August. Der Aufbau an spekulativen Wetten auf steigende Rohölpreise sollte
auch in den kommenden Tagen anhalten, da kurzfristig orientierte Finanzanleger die
Nähe zur psychologisch wichtigen Marke von 50 US-Dollar je Barrel vor Augen haben
und diese zurück in den Ölmarkt locken dürften.
Für Gegenwind sorgte dagegen der aktuelle „Drilling-Productivity-Report“ der EIA für
den Monat September. Diese erwartet zwar im September einen weiteren Rückgang der
täglichen US-Schieferölproduktion um 85 Tsd. Barrel auf 4,47 Mio. Barrel pro Tag. Allerdings erwartet die EIA, dass die gesamte US-Förderung bis zum Jahresende auf dem
derzeitigen Niveau von rund 8,45 Mio. Barrel verharren wird. Die Schätzungen der EIA
für die US-Förderung im September liegen damit um 200 Tsd. Barrel pro Tag höher als
noch vor einem Monat. Auch die August-Förderung läuft bisher besser als erwartet. Wie
die EIA ebenfalls gestern bekanntgab, stieg die US-Rohölproduktion in der vergangenen
Woche um durchschnittlich mehr als 150 Tsd. Barrel pro Tag an.
Angesichts des kräftigen Preisanstiegs, der nur zu einem Teil durch fundamentale Daten
zu begründen ist, ein erneuter Rückgang der Rohölpreise in den kommenden Tagen
nicht auszuschließen. Der Preisrückgang könnte verstärkt werden, wenn die Marktteilnehmer realisieren, dass sich ein Abkommen der OPEC-Staaten und einiger NichtOPEC-Staaten als unglaubwürdige Drohung herauskristallisiert. Eine Vereinbarung über
eine Produktionskappung der OPEC macht für diese auch nur wenig Sinn. Dies hat mit
den Besonderheiten der Schieferölproduktion in den USA zu tun. So ist in der Schieferölproduktion die Zeitspanne zwischen der Investition und der Förderung wesentlich
kürzer als bei herkömmlichen Öl-Projekten. Das hat zur Folge, dass die Fördermenge
der „Fracker“ sehr schnell auf neue Investitionen reagieren kann. Das bedeutet, sollte die
OPEC auf ihrem Septembertreffen eine Kürzung der Fördermenge beschließen, käme es
zu einem unmittelbaren Anstieg des Ölpreises, das wiederum hätte einen Anstieg der Investitionstätigkeit zur Folge und damit eine Ausdehnung des Angebots von USSchieferöl. Die OPEC würde mit dieser Strategie nicht nur Marktanteile einbüßen, sie
würde damit auch die Ölpreise auf relativ niedrigem Niveau halten. Dies sollte die ärmeren OPEC-Länder, die derzeit am stärksten auf ein Abkommen pochen, noch härter treffen als es ohnehin schon der Fall ist.
Ölmarktindikatoren
Tägliche Daten
Brent(US-Dollar pro barrel)
WTI (US-Dollar pro barrel)
Kurs
aktuell
50
47
Wöchentliche Daten*
Lagerbestände USA (in mb)
Rig Count (USA)
US-Rohölförderung (in mb/Tag)
aktuell
521
396
8597
52 Wochen
V orwoche
hoch
46,0
54
43
51
52 Wochen
V orwoche
hoch
523,6
543
381
67 5
8445
9337
V eränderung in %
tief
1M
3M
28
6%
2%
26
5%
-2%
V eränderung in %
tief
1M
3M
454
0%
-4%
31 6
11%
25%
8428
1%
-2%
12 M
7%
1 4%
12 M
1 4%
-41 %
-7 %
Jan Edelmann
Telefon: 040-3333-15206
Ölpreisentwicklung (USD/Barrel)
51
49
46
44
41
11-Aug
12-Aug
15-Aug
16-Aug
17-Aug
Brent
18-Aug
WTI
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Lagerbestandsentwicklung USA (in
Mio. Barrel)
2
1
0
-1
-2
-3
-4
15.07.
22.07.
29.07.
05.08.
Rohöl
12.08.
Benzin
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Anmerkung: Es handelt sich hierbei um Lagerbestände ohne strategische Reserve. Die Bestandsentwicklung ermittelt sich aus wöchentlichen Durchschnittswerten.
Spekulative Netto-Long-Positionen (Anzahl Kontrakte)
500
400
300
200
100
0
Aug. 14
Feb. 15
Aug. 15
Brent
Feb. 16
Aug. 16
WTI
Quelle: Bloomberg, HSH Nordbank
Anmerkung: 1 Kontrakt bezieht sich auf 1000 Barrel.
Termine
19.08.
Baker Hughes US Rig Count
24.08.
EIA US-Lagerbestände
26.08.
Baker Hughes US Rig Count
12.09.
Treffen der OPEC-Staaten
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Berichtswoche
Beginn: 11.08.2016, 08:00 Uhr
Ende:
18.08.2016, 10:00 Uhr
Quellen: Bloomberg
* Die Lagerbestände USA werden jeweils am Mittwoch veröffentlicht. Die Rig Count (Zahl der aktiven Bohrköpfe) sowie die USRohölförderung erfolgen jeweils am Freitag.
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18. August 2016
SEITE 5
Fokus: Wahlkampf in den USA – Die
Wirtschaftsprogramme der Kandidaten
Positionen im Schnellcheck
Clinton
T rum p
Außenhandel
Verhandlungen zu TTIP abbrechen und TPP stoppen.
Abkom m en ändern, wenn sie "am erikanischen Arbeitern
schaden"
Aktuelle Verhandlungen zu Freihandelsabkom m en stoppen.
Bestehenden Abkom m en nachv erhandeln. Strafzölle für
Staaten die "betrügen".
Im m igration
Illegalen Im m igrierten bei langem Aufenthalt den Weg in die
Legalität erm öglichen.
Illegale Einwanderer deportieren. Mauer an der Grenze zu
Mexiko errichten. Legale Zuwanderung reduzieren.
Steuern
Höhere Steuern für Spitzenv erdiener und auf riskante
Finanzgeschäfte.
Steuerentlastungen für alle. Erbschafts- und Im m obiliensteuer
abschaffen.
Binnenwirtschaft
Mindestlohn v on $7 ,25 auf $1 2 erhöhen. Größtes Infrastrukturprogram m seit dem zweiten Weltkrieg auflegen.
Entscheidungen über den Mindestlohn den Bundesstaaten
überlassen.
Energie
Um stieg auf Erneuerbare Energien beschleunigen.
Energie so billig wie m öglich erzeugen.Kohleindustrie stärken.
Umfragen unter amerikanischen Wählern zeichnen ein deutliches Bild: Die Wirtschaftspolitik ist das entscheidende Thema für die Präsidentschaftswahl am 08. November 2016
in den USA. Laut einer Umfrage des PEW Research Centers gaben 84% der Befragten an,
wirtschaftliche Themen seien für ihre Wahlentscheidung von hoher Relevanz – mehr als
alle anderen Themengebiete. Gleichzeitig rangiert „Wirtschaft und Jobs“ auch bei der
Frage nach dem derzeit größten Problem Amerikas mit 25% auf Platz eins. Erst mit deutlichem Abstand folgen „Unzufriedenheit mit der Regierung“ (13%) und Terrorismus
(9%). In dieser Gemengelage versuchen sich die Präsidentschaftskandidaten der beiden
großen Parteien mit markanten Forderungen zu profilieren. Mitte August haben Hillary
Clinton und Donald Trump ihre Wirtschaftsprogramme in Michigan vorgestellt. Während die Demokratin immer wieder die Stärke Amerikas betonte und Verteilungsfragen
in den Vordergrund stellte, malte Trump ein düsteres Bild vom Zustand der amerikanischen Wirtschaft. Nur radikale protektionistische Reformen könnten den sich beschleunigenden Niedergang Amerikas stoppen, so der Immobilienunternehmer.
Welche Themen US-Wählern für ihre
Wahlentscheidung "sehr wichtig" sind.
40%
60%
80%
Wirtschaft
Terrorismus
Außenpolitik
Gesundheitspolitik
Waffengesetze
Zuwanderung
Soziale Sicherheit
Bildung
„America First“ lautet die Überschrift zu den Maßnahmen, mit denen Trump „America
Ernennung von
great again“ machen will. Große Kritik übt Trump an bestehenden FreihandelsVerfassungsrichtern
Umgang mit
Minderheiten
abkommen. Diese hätten dafür gesorgt, dass Arbeitsplätze und Wohlstand abgewandert
seien. Durch sein Wirtschaftsprogramm sollen Unternehmen zurück nach Amerika ge- Außenhandelspolitik
Umweltpolitik
lockt und das große US-Außenhandelsdefizit abgebaut werden. Dafür will der ImmobiAbtreibung
lienunternehmer Freihandelsabkommen so lange nachverhandeln bis sie in seinen Augen Amerika nützen oder andernfalls aufkündigen. TTIP und das Transpazifische FreiQuelle: PEW Research Center
handelsabkommen TPP sollen dagegen vollständig gestoppt werden. Länder die „betrügen“, will Trump mit zusätzlichen Handelshürden bestrafen – darunter insbesondere
China wegen seiner Wechselkurspolitik. Diese Länder sollen mit Strafzöllen von 45% belegt werden. Auch Clinton begann im Wahlkampf, Freihandelsabkommen zunehmend zu
kritisieren. Ebenfalls verspricht sie, TPP zu stoppen sowie bestehende Abkommen auf
„ihren Nutzen für die amerikanischen Arbeiter“ hin zu überprüfen.
Im Gegensatz zu seiner Konkurrentin verspricht Trump zudem, nicht nur ausländischen
Gütern den Weg nach Amerika zu erschweren, sondern auch den Zugang von Einwanderern. Der hohe Zustrom von ausländischen Arbeitskräften treibe die Arbeitslosigkeit
unter den amerikanischen Staatsbürgern nach oben und sei die Ursache für die wachsende Armut in den USA, so Trump. Legale Einreisekontingente sollen daher gekürzt
werden. Mexiko will der republikanische Kandidat durch Repressionsmaßnahmen zwingen, den Bau einer Grenzmauer zu finanzieren. Die rund 11 Mio. illegalen Migranten, die
sich bereits in den USA befinden (Trump spricht von 35 Mio.) sollen in ihre Heimatländer deportiert werden. Die in aktuellen Umfragen führende Clinton lehnt diese Vorschlä-
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SEITE 6
100%
ge ab und möchte unter bestimmten Voraussetzungen illegalen Einwanderern die Annahme der amerikanischen Staatsbürgerschaft ermöglichen.
Um den „globalen Wettbewerb zu gewinnen“, verspricht der republikanische Bewerber
radikale Steuersenkungen und weniger Regulierung. Neue Regulierungen will Trump im
Falle seiner Präsidentschaft gar temporär verbieten und bestehende auf Notwendigkeit
überprüfen lassen - darunter insbesondere Umweltschutzauflagen. Die Steuer auf Unternehmensgewinne soll von derzeit 35% auf 15% reduziert werden. Senken will Trump
ebenfalls die Einkommenssteuerbelastung der Amerikaner. Dazu sollen die Freibeträge
erhöht und die Tarifstufen auf 12% - 25% und 33% festgelegt werden. Bisher existieren
sieben Steuerstufen zwischen 10% und 39,6% Spitzensteuersatz, die allerdings bereits ab
wesentlich geringeren Einkommenshöhen greifen als in Trumps Steuerkonzept. Die Erbschafts- und Immobiliensteuer will Trump abschaffen. Clintons Steuerpläne sind weniger radikal. Die Einkommenssteuer soll lediglich ab Jahreseinkommen von über 5 Mio.
USD um 4 Prozentpunkte angehoben werden. Außerdem möchte die ehemalige Außenministerin Steuerschlupflöcher schließen und Großunternehmen höher besteuern. Für
mehr soziale Gerechtigkeit will Clinton zudem durch eine Erhöhung des Mindestlohns
von 7,25 USD auf 12 USD pro Stunde sorgen. Trump schlug zuletzt vor, die Mindestlohnfestsetzung den Bundesstaaten zu überlassen. Weitere staatliche Einnahmen will die
Demokratin aus höherer Besteuerung riskanter Finanzgeschäfte (bspw. Hochfrequenzhandel) generieren. Die zusätzlichen Mittel möchte die ehemalige First Lady für die Auflage des „größten Infrastrukturprogramms seit dem zweiten Weltkrieg“ nutzen. Insgesamt sollen 275 Mrd. USD in Ausbau und Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur
fließen. Auch Trump verspricht ein solches Programm, allerdings bisher ohne Details bekanntzugeben.
Mehr Fokus legt der republikanische Kandidat auf billige Energie als Jobmotor. Laut
seinen Aussagen sei die Bekämpfung des (seines Erachtens nicht existierenden) Klimawandels „die größte Bedrohung für zukünftige Generationen“, weil diese Wohlstand vernichte. Klimaschutzmaßnahmen sollen daher beendet werden und die Kohleindustrie
wieder zu alter Stärke zurückfinden. Clinton ist hier gegenteiliger Auffassung und möchte den Ausstieg aus konventioneller Energiegewinnung beschleunigen.
Umfragen zur Präsidentschaftswahl
50
48
46
44
42
40
Quelle: realclearpolitics.com
Beide Präsidentschaftskandidaten versuchen, ihre Wähler mit zielgruppenspezifischen
Forderungen zu locken. Trump präsentiert sich als Anwalt der gefühlten Verlierer der
Globalisierung. Diese will er mit protektionistischen Forderungen zu begeistern. Clinton
dagegen setzt eher auf linke Wirtschaftsthemen. Nur ihre zunehmend skeptischen Äußerungen zum Freihandel verbinden sie programmatisch mit ihrem republikanischen Konkurrenten. Im Vordergrund ihrer Wirtschaftskampagne aber stehen staatliche Investitionen, Umverteilung und Umweltschutz. Trump will den Staat ganz in Manier eines Geschäftsmanns führen. Verteilungsfragen spielen in seinem Programm keine nennenswerte Rolle. Sein Ziel ist es, die „Geschäftszahlen“ der USA verbessern. Was in seinen Augen
der amerikanischen Wirtschaftsleistung schadet, gehört auf den Prüfstand.
Beide Programme sollten in der vorgestellten Form jedoch nicht für bare Münze genommen werden. Laut dem parteiunabhängigen „Committee for a Responsible Federal
Budget” weisen Clintons Plan ein Defizit von 1,8 Bio. USD und Trumps Konzept eine Finanzierungslücke von 11,6 Bio. USD über die nächsten 10 Jahre auf. Selbstverständlich
haben beide Kandidaten aber versprochen, die Staatsverschuldung zu reduzieren. Beide
Pläne sollten daher nur als Tendenz über die tatsächliche wirtschaftspolitische Ausrichtung im Falle eines Wahlsiegs des jeweiligen Kandidaten interpretiert werden. Hinzu
kommt, dass Clinton wahrscheinlich eine Kongressmehrheit zur Umsetzung ihrer Vorschläge fehlt. Trump wiederum wechselte im Laufe des Wahlkampfs seine politischen
Forderungen in bisher beispielloser Frequenz.
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SEITE 7
Kalender für die kommende Woche
KonsensFreitag, 19. August
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten UK
Konjunkturdaten Japan
Samstag, 20. August
Keine relevanten Ergeignisse
Sonntag, 21. August
Keine relevanten Ergeignisse
Montag, 22. August
Konjunkturdaten Schweiz
Supranationale Treffen
Dienstag, 23. August
Konjunkturdaten USA
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten Schweiz
Staatsanleihenauktionen
Mittwoch, 24. August
Konjunkturdaten USA
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten Schweiz
Staatsanleihenauktionen
Zeit
Land Veröffentlichung
08:00
10:30
06:30
GE
UK
JP
Erzeugerpreise (M/M / J/J, in %)
Nettoverschuldung öff. Sektor (in Mrd. GBP)
Aktivitätsindex (M/M, in %)
Jul 16
Jul 16
Jun 16
0,1 / -2,1
-2,15
0,9
0,4 / -2,2
7,31
-1
09:00
CH
UK
M3 Geldmengenwachstum (J/J, in %)
Ballot Papers Sent Out in Labour Leadership Election
Jul 16
k.A.
2,5
16:00
16:00
09:00
09:00
09:30
09:30
10:00
10:00
16:00
08:00
USA
USA
FR
FR
GE
GE
EC
EC
EC
CH
USA
Richmond Fed Index
Verkäufe neuer Häuser (in Tsd.)
PMI verarbeitendes Gewerbe
PMI Dienstleistungen
PMI verarbeitendes Gewerbe
PMI Dienstleistungen
PMI verarbeitendes Gewerbe
PMI Dienstleistungen
Verbrauchervertrauensindex
Handelsbilanz (in Mrd. CHF)
2-Year Notes
Aug 16
Jul 16
Aug 16
Aug 16
Aug 16
Aug 16
Aug 16
Aug 16
Aug 16
Jul 16
5
579
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
10
592
48,6
50,5
53,8
54,4
52
52,9
-7,9
3,55
13:00
16:00
00:00
08:00
08:00
08:00
USA
USA
GE
GE
GE
CH
USA
GE
Hypothekenanträge (W/W, in %)
Verkäufe bestehender Häuser (in Mio.)
Importpreisindex
BIP-Schätzung (Q/Q / J/J, in %)
privater Verbrauch (Q/Q, in %)
UBS Konsumindikator
5-Year Notes
Deutschland begibt Staatsanleihe: 4 Mrd. EUR 2021-er
34. KW
Jul 16
Jul 16
Sep 16
Jun 16
Jul 16
k.A.
5,55
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
k.A.
k.A.
-4
5,57
0,5 / -4,6
0,4 / 1,8
0,4
1,34
14:30
08:45
10:00
USA
FR
GE
CH
USA
USA
Auftragseingänge langl. Wirtschaftsgüter (in %)
Geschäftsklimaindex
Ifo Geschäftsklimaindex
Industrieproduktion ex Bau (M/M / J/J, in %)
7-Year Notes
Start des Economic Policy Symposium in Jackson Hole
Jul 16
Aug 16
Aug 16
Q2
3,5
k.A.
k.A.
k.A. / k.A.
-3,9
103
108,3
-4,5 / 1
14:30
14:30
14:30
16:00
08:00
08:45
10:00
10:30
10:30
USA
USA
USA
USA
GE
FR
EC
UK
UK
Q2
Q2
Q2
Aug 16
Sep 16
Sep 16
Jul 16
Q2
Q2
1,1
k.A.
2,2
90,8
k.A.
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
k.A. / k.A.
k.A.
1,2
4,2
2,2
90,4
10
0 / 1,4
5 / 4,9
0,6 / 2,2
0,7
11:00
IT
US-BIP (Q/Q, annualisiert, in %)
Privater Konsum (Q/Q, annualisiert, in %)
BIP-Deflator (Q/Q, annualisiert, in %)
Verbrauchervertrauen Uni Michigan
GfK Konsumklima
BIP (Q/Q / J/J, in %)
M3-Geldmenge (J/J / 3-M-Durchschnitt, in %)
BIP (Q/Q / J/J, in %)
Privater Verbrauch (Q/Q, in %)
Fed-Redner: Yellen
Italien begibt Staatsanleihen (I/L)
11:30
Donnerstag, 25. August
Konjunkturdaten USA
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten Schweiz
Staatsanleihenauktionen
Supranationale Treffen
Freitag, 26. August
Konjunkturdaten USA
Konjunkturdaten Eurozone
Konjunkturdaten UK
Redetermine
Staatsanleihenauktionen
Zeitraum
schätzung letzter Wert
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
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18. August 2016
SEITE 8
Übersicht Staatsanleiherenditen
(Renditen in Prozent, Spreads ggü. Bunds in bp, Veränderungen jeweils in bp seit dem 11. August 2016 in Klammern)
Benchmark
Renditeaufschläge anderer Staatsanleihen der Eurozone ggü. Bunds
Bundesanleihen
1J
2J
3J
4J
5J
6J
7J
8J
9J
10J
30J
Frankreich
Rendite
-0,62
(0)
-0,62
(+2)
-0,65
(+3)
-0,60
(+3)
-0,52
(+4)
-0,50
(+3)
-0,44
(+3)
-0,33
(+3)
-0,20
(+4)
-0,07
(+4)
0,42
(+4)
Spread
3
(-1)
5
(-1)
10
(-1)
11
(0)
12
(0)
13
(0)
16
(0)
17
(0)
20
(0)
22
(0)
49
(0)
Renditen weiterer Staatsanleihen
Italien
Spanien
Irland
Portugal
Spread
42
(0)
53
(-3)
61
(-3)
64
(-4)
74
(-4)
87
(-3)
99
(-2)
107
(-2)
113
(-2)
117
(-2)
170
(+5)
Spread
Spread
23
(0)
26 (+8)
26
(0)
28
(-1)
53
(-4)
32
(-1)
39
(0)
45
(0)
48
(0)
44
(0)
69
(-3)
Spread
45
54
58
61
67
81
100
100
102
159
(-2)
(-4)
(-5)
(-5)
(-5)
(-4)
(-3)
(-4)
(-3)
(0)
112
162
207
226
(+10)
(+12)
(+14)
(+13)
267
295
288
292
321
(+11)
(+10)
(+9)
(+7)
(0)
Griechenland
Spread
756 (-50)
827
(-2)
949 (-34)
820
(-20)
Schweiz
UK
USA
Japan
Rendite
-0,91 (-1)
-0,90 (-1)
-0,95 (+3)
-0,91 (+5)
-0,86 (+4)
-0,78 (+4)
-0,72 (+5)
-0,64 (+5)
-0,55 (+6)
-0,51 (+6)
-0,06 (+3)
Rendite
0,14 (+1)
0,12 (+3)
0,12 (+4)
0,15 (+5)
0,18 (+5)
0,25 (+3)
0,34 (+3)
0,44 (+2)
0,44 (+2)
0,54 (+1)
1,29 (+4)
Rendite
0,58 (+5)
0,72 (+3)
0,84 (+3)
Rendite
-0,21 (0)
-0,19 (+1)
-0,19 (0)
-0,17 (+1)
-0,16 (+2)
-0,16 (+2)
-0,18 (+3)
-0,16 (+2)
-0,16 (+2)
-0,09 (+1)
0,36 (-4)
1,12 (+4)
1,38 (+4)
1,54 (+3)
2,26 (+2)
Quellen: Bloomberg und HSH Nordbank, Renditen vom 18.08.2016, 10:00 Uhr
Übersicht Wechselkurse
(Veränderungen seit dem 11. August 2016 in Klammern)
Hauptwährungspaare
EUR-Wechselkurse
USD-Wechselkurse
EUR/USD
1,1314
(+1.3%)
EUR/DKK
7,4414
(0%)
EUR/CAD
1,4500
(-0.5%)
USD/CAD
1,2816
(-1.9%)
EUR/GBP
0,8665
(+1%)
EUR/SEK
9,4902
(+0.5%)
EUR/AUD
1,4677
(+1.4%)
USD/AUD
1,2972
(+0.1%)
EUR/JPY
112,95
(-0.1%)
EUR/NOK
9,2466
(+0.1%)
EUR/NZD
1,5512
(+0.9%)
USD/NZD
1,3711
(-0.5%)
EUR/CHF
1,0863
(-0.2%)
EUR/PLN
4,2877
(+0.5%)
EUR/ZAR
15,0200
(+1%)
USD/ZAR
13,2754
(-0.3%)
GBP/USD
1,3057
(+0.3%)
EUR/HUF
311,02
(+0.2%)
EUR/RUB
71,9300
(-0.8%)
USD/CNY
6,6276
(-0.2%)
USD/JPY
USD/CHF
99,83
0,9601
(-1.5%)
(-1.5%)
EUR/TRY
EUR/CZK
3,3064
27,02
(-0.1%)
(0%)
EUR/KRW
EUR/CNY
1251,97
7,4981
(+2%)
(+1.1%)
USD/RUB
USD/SGD
63,5835
1,3407
(-2.2%)
(-0.2%)
Quellen: Bloomberg und HSH Nordbank, Wechselkurse vom 18.08.2016, 10:00 Uhr
Prognosen der HSH Nordbank
18.08.16
Zinssätze
30.09.16
31.12.16
31.03.17
30.06.17
30.09.17
10:00 Uhr
USA
fed funds (Zielzone) (%)
0,50
0,25 - 0,50
0,25 - 0,50
0,25 - 0,50
0,25 - 0,50
0,25 - 0,50
3-Monats-Libor-USD (%)
0,80
0,60
0,60
0,60
0,60
0,65
2-jährige Staatsanleihen (%)
0,72
0,65
0,65
0,65
0,70
0,75
5-jährige Staatsanleihen (%)
1,13
1,10
1,05
1,05
1,10
1,15
10-jährige Staatsanleihen (%)
1,54
1,40
1,30
1,30
1,40
1,50
2-jährige Swapsatz (%)
0,97
0,80
0,80
0,80
0,85
0,90
5-jährige Swapsatz (%)
1,15
1,10
1,05
1,05
1,10
1,20
10-jährige Swapsatz (%)
1,42
1,30
1,20
1,20
1,35
1,50
Eurozone
Tendersatz (%)
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Einlagenzinssatz (%)
-0,40
-0,50
-0,50
-0,50
-0,50
-0,50
3-Monats-Euribor (%)
-0,30
-0,35
-0,35
-0,35
-0,35
-0,32
2-jährige Bundesanleihen (%)
-0,62
-0,70
-0,75
-0,75
-0,75
-0,65
5-jährige Bundesanleihen (%)
-0,52
-0,55
-0,60
-0,60
-0,60
-0,50
10-jährige Bundesanleihen (%)
-0,08
-0,10
-0,15
-0,15
-0,15
-0,10
2-jährige Swapsatz (%)
-0,21
-0,30
-0,30
-0,30
-0,30
-0,25
5-jährige Swapsatz (%)
-0,13
-0,15
-0,15
-0,15
-0,15
-0,10
10-jährige Swapsatz (%)
0,29
0,35
0,40
0,40
0,40
0,35
Euro/US-Dollar
1,13
1,08
1,05
0,98
1,00
1,05
Euro/CHF
1,09
1,08
1,04
1,04
1,05
1,08
Euro/GBP
0,87
0,85
0,90
0,88
0,85
0,85
US-Dollar/Yen
100
105
100
95
95
100
50
50
45
45
45
55
10750
Wechselkurse
Rohöl
Öl (Brent), USD/Barrel
Aktienindizies
Dax
10585
10400
10750
10500
9800
Eurostoxx50
2991
3000
3100
3000
2800
3100
S&P500
2182
2100
2100
1900
1800
2000
Quellen: Bloomberg, HSH Nordbank
Die Prognosen der HSH Nordbank werden monatlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Eine ausführliche Darstellung der Prognosen und der Prognoseveränderung ist in der
Publikation Rententrends enthalten. Aus Sicht eines Euro-Investors können die Renditen ausländischer Anleihen wie US-Staatsanleihen infolge von Währungsschwankungen steigen oder
fallen. Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
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SEITE 9
Glossar
ABS
Annualisierte Rate
Bad Bank
Baker Hughes
Barrel
Basispunkt
Beigebook
Benchmarkanleihe
BIP
BoE
Bremain
Brent
Brexit
Bunds
Carry-Trade
Cashflow
Conference Board
Covered Bond Spread
/ Midswap
Covered Bonds
CPI
Credit Default Swap
(CDS)
DAX
Denominiert
Default
Dividenden-Rendite
Debt-Equity Programm
„Dovish“
Dow Jones
EBA
Einlagezinssatz
ELA-Kredite
Emissionskonsortium
EU
Euribor
Eurobond
Euro Stoxx 50
Eurosystem
EONIA
Exportquote
EZB
Fed
HSH NORDBANK.DE
Asset Backed Securities (ABS) sind forderungsbesicherte Wertpapiere.
Annualisierte Rate bezieht sich auf die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Europa wird das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal gemessen, indem das BIP eines Quartals mit dem BIP des Vorquartals verglichen wird. In den
USA geschieht dies ebenfalls, die Rate wird dann aber annualisiert, d.h. es wird so getan, als ob das Wirtschaftswachstum vier
Quartale hintereinander mit dieser Rate wächst. Rechnerisch geschieht dies mit der folgenden Formel: Annualisierte Rate =
(1+Wachstumsrate)4 - 1.
Eine Bad Bank, auch Abwicklungsbank oder Abwicklungsanstalt, ist ein gesondertes Institut zur Aufnahme von notleidenden
Krediten sanierungsbedürftiger Banken. Bad Banks werden in der Regel vom Staat gestützt.
Baker Hughes ist eines der führenden Erdöl-Service Unternehmen weltweit. Baker Hughes stellt Produkte und Dienstleistungen
für das Aufsuchen, Auswerten, bohrtechnische Erschließen sowie für die kommerzielle Nutzung zur Verfügung.
1 Barrel (oder Fass) entspricht 159 Liter. Im Zusammenhang mit Erdöl wird dieser Begriff häufig verwendet. Der Preis von Öl
wird in USD/Barrel ausgedrückt.
Zinssatz-Einheit, 100 Basispunkte entsprechen einem Prozentpunkt, d.h. 25 Basispunkte sind 0,25 %. Basispunkt wird mit „bp“
abgekürzt.
Ein Konjunkturbericht der zwölf Zentralbankbezirke der USA.
Benchmarkanleihen sind Anleihen, deren Emissionsvolumen größer als 500 Millionen Euro sind.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP; engl. gross domestic product (GDP)) ist eine wichtige Kennzahl der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie gibt den Gesamtwert der innerhalb einer Periode in einem Land hergestellten Güter und Dienstleistungen
zu aktuellen Preisen nach Abzug aller Vorleistungen an.
Bank of England (Zentralbank Großbritanniens)
Bremain ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Remain), das das mögliche Verbleiben Großbritanniens aus der Europäischen
Union beschreibt (in Anlehnung an Brexit).
Brent ist eine aus der Nordsee stammende Ölsorte und wird an der Warenterminbörse ICE Futures in London gehandelt. Die
US-amerikanische Sorte WTI und Brent sind besonders stark gehandelte Ölsorten und dienen als Grundlage für die Berechnung von Öl-Futures
Brexit ist ein Wortspiel (engl. für Britain und Exit), das das mögliche Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen
Union beschreibt (in Anlehnung an den Grexit).
Bunds sind deutsche Staatsanleihen, die mit zehn- oder 30-jähriger Laufzeit begeben werden. Im allgemeinen Sprachgebrauch
wird auch von zweijährigen und fünfjährigen Bunds gesprochen.
Die Aufnahme von Kredit in einem Währungsraum, in dem das allgemeine Zinsniveau niedrig ist, zur Anlage in einem Währungsraum mit höherem Zinsniveau. Typischerweise wird der niedrigverzinste Yen als Carry-Trade-Währung genutzt.
Der Cashflow eines Unternehmens bildet die Liquiditätssituation eines Unternehmens ab. Dabei spricht man bei einem Nettozufluss von liquiden Mitteln von einem positiven Cashflow und bei einem Nettoabfluss von liquiden Mitteln von einem negativen Cashflow.
Das Conference Board ist eine unabhängige, global agierende wissenschaftliche Organisation aus den USA, die verschiedene
Konjunkturindikatoren publiziert.
Spread ist der Zinsaufschlag auf einen Referenzzinssatz (Midswap).
Covered Bonds sind gedeckte Schuldverschreibungen. Besondere Eigenschaft ist der zweifache Schutz der Anleger durch einerseits Haftung des ausgebenden Finanzinstituts (meist einer Bank) und andererseits Deckung durch einen speziellen
Sicherheitenpool, häufig bestehend aus erstklassigen Hypotheken oder Anleihen des öffentlichen Sektors, auf die die Anleger
bevorrechtigt zugreifen können. Deutsche Pfandbriefe (siehe Pfandbriefe) sind in diesem Sinne Covered Bonds. Jedoch sind
Covered Bonds, die nicht aus Deutschland stammen und daher nicht unter das Pfandbriefgesetz fallen, keine Pfandbriefe. Der
Begriff „Covered Bond“ ist kein geschützter Begriff.
Siehe Verbraucherpreisindex.
Ein Credit Default Swap (CDS) ist ein Finanzkontrakt, den zwei Vertragspartner miteinander abschließen und mit dem Ausfallrisiken gehandelt werden. Der eine Vertragspartner, der sogenannte Sicherungsgeber, sichert die Auszahlung einer Versicherungssumme zu, wenn der dem Kontrakt zugrundeliegende Anleiheschuldner ausfällt. Für diese Absicherung zahlt der Sicherungsnehmer dem Sicherungsgeber eine Prämie.
Der DAX (oder DAX 30), ist ein Aktienindex, der 30 große börsenorientierte Unternehmen Deutschlands beinhaltet. Beim
DAX handelt es sich um einen Performanceindex, das heißt bei der Abbildung des Wertes werden neben dem Kursverlauf
auch die von den beinhalteten Unternehmen ausgeschütteten Gewinne berücksichtigt.
Beispielsweise kann ein Wertpapier in Euro denominiert sein. D.h. der Emissionsbetrag und der Coupon dieses Wertpapiers
sind in Euro ausgedrückt und die Zahlungen erfolgen in Euro.
Zahlungsverzug. Wenn ein Unternehmen im Default ist, bedeutet dies, dass das Unternehmen seinen Schuldendienst nicht
mehr vertragsgemäß bedient, weil er beispielsweise eine Tilgung nicht geleistet hat.
Dividende pro Aktie geteilt durch den Marktpreis einer Aktie, oder die Summe aller ausgezahlten Dividenden geteilt durch den
gesamten Marktwert, in der Regel in Prozent ausgedrückt
Auch Debt-Equity Swap genannt, bezeichnet eine Transaktion, bei der eine Forderung eines Gläubigers gegenüber einem
Schuldnerunternehmen gegen eine entsprechenden Beteiligung getauscht wird, so dass die Forderung erlischt.
Eine „dovishe“ (dove engl. für Taube) Geldpolitik ist eine, im Hinblick auf Leitzinserhöhungen, sehr vorsichtige Geldpolitik.
Der Dow Jones (auch Dow Jones Industrial Average) ist ein Aktienindex, der 30 der größten Unternehmen der Vereinigten
Staaten von Amerika beinhaltet. Bei dem Dow Jones handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet. Er ist der älteste US-amerikanische Aktienindex und bildet viele ältere,
traditionsreiche Unternehmen ab.
European Banking Authority – Europäische Bankenaufsichtsbehörde
Von Geschäftsbanken kurzfristig nicht benötigtes Geld kann zum Einlagenzinssatz bei der Zentralbank angelegt werden.
Notfallkredite der nationalen Notenbanken der Eurozone an den heimischen Bankensektor, die von der EZB genehmigt werden
müssen.
Bildung einer vorübergehenden Gemeinschaft, insb. von Banken, mit dem Ziel, eine Wertpapiermission (Wertpapierplatzierung an der Börse) unterzubringen.
Europäische Union
Die „Euro Interbank Offered Rate“ ist der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft. Der Euribor ist für kurzfristige bzw. für variabel verzinste Kredite und Anleihen Verhandlungsbasis (Banken verlangen den jeweiligen Euribor + x Basispunkte).
(Euromarkt-Anleihe). Eurobonds sind Anleihen mittlerer und längerer Laufzeit, die für den internationalen Kapitalmarkt (Euromarkt) platziert werden und von einem anderen Land emittiert werden als dem Land, aus dem die Währung stammt, in der
sie aufgelegt werden.
Der Euro Stoxx 50 (oder Eurostoxx) ist ein Aktienindex, der 50 große börsennotierte Unternehmen der Eurozone beinhaltet.
Bei dem Eurostoxx 50 handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet.
Das Eurosystem besteht aus der EZB und den derzeit 19 nationalen Zentralbanken der EU-Staaten, die den Euro als Zahlungsmittel eingeführt haben. Oberstes Entscheidungsgremium ist der EZB-Rat.
Der „Euro Overnight Index Average“ ist der Zinssatz, für den sich Banken auf dem Interbankenmarkt im Euroraum über
Nacht gegenseitig Geld leihen können (kurzfristige unbesicherte Geldmarktkredite).
Exporte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Notenbank der Europäischen Währungsunion.
Das Federal Reserve System (Fed) ist die Notenbank der USA.
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Fed Funds Rate
Die Fed Funds Rate ist der Leitzins der US-Notenbank. Es handelt sich hierbei um einen Tagesgeldsatz (Overnight rate bzw. in
der wörtlichen Übersetzung Übernachtzinssatz), zu dem sich Banken untereinander Zentralbankgeld leihen und den die USNotenbank steuert, in dem sie den Banken über Offenmarktgeschäfte Zentralbankgeld auf dem Geldmarkt zu diesem Leitzins
zur Verfügung stellt.
Flash-Crash
Starke Bewegung in einem bestimmten Finanzmarktinstrument innerhalb kürzester Zeit. Ursache kann beispielweise eine außergewöhnlich geringe Liquidität in diesem Marktsegment sein. Am 15. Oktober 2014 war ein derartiger Flash-Crash am Markt
für zehnjährige T-Notes zu beobachten.
FOMC
Das "Federal Open Market Commitee" (dt. Offenmarktausschuss) ist das Gremium der US-Notenbank, das die geld- und währungspolitischen Entscheidungen trifft.
Forward Guidance
Begriff aus der Notenbankpolitik. Mit einer Forward Guidance sollen Marktteilnehmer von der Notenbank auf eine Kursänderung vorbereitet werden, indem die Notenbank erläutert, unter welchen Umständen (beispielsweise wenn die Inflation über 2%
steigt oder die Arbeitslosenrate einen bestimmten Wert unterschreitet) sie aktiv wird.
Fracking
Hydraulic Fracturing ist eine Methode zur Erzeugung, Weitung und Stabilisierung von Rissen im Gestein einer Lagerstätte im
tiefen Untergrund, mit dem Ziel, die Durchlässigkeit der Lagerstättengesteine zu erhöhen. Dadurch können darin befindliche
Gase oder Flüssigkeiten leichter und beständiger zur Bohrung fließen und gewonnen werden.
Futures
Futures sind börslich handelbare Terminkontrakte zwischen zwei Parteien. Im Gegensatz zu Optionen sind sie nicht nur einseitig, sondern sowohl für den Verkäufer (Verpflichtung zur Lieferung) als auch den Käufer (Verpflichtung zur Abnahme) verbindlich. Durch den Kontrakt wird das Underlying, die Menge, der Termin (fixer Zeitpunkt in der Zukunft) und der konkrete,
bei Vertragsabschluss festgelegte, Preis geregelt.
Fundamentalwerte
Der Fundamentalwert eines Vermögenstitels soll unabhängig von möglicherweise stark schwankenden Marktbewertungen eine Aussage über den tatsächlichen Wert dieses Titels liefern. Bei Aktien etwa beziehen sich Fundamentalwerte oft auf in der
Unternehmensbilanz festgehaltene Werte. Aufgrund der diversen Anwendungsfelder und Berechnungsverfahren gibt es keine
eindeutige Zahl des Fundamentalwertes eines Titels.
Generische Rendite
Rechnerische Rendite eines künstlichen Wertpapiers. So spricht man bei der generischen Rendite von 10-jährigen Staatsanleihen von der Rendite einer 10-jährigen Staatsanleihe, unter der Annahme dass diese zum aktuellen Zeitpunkt emittiert wird.
Man tut dies, damit zur Markteinschätzung laufend das Vergleichsmaß der 10-jährigen Rendite existiert, auch wenn nicht
immer Staatsanleihen mit einer exakt 10-jährigen Laufzeit auf dem Markt sind.
GfKIndex, der durch eine regelmäßige Umfrage bei privaten Haushalten erfasst wird und die Konsumneigung der privaten HausKonsumklimaindex
halte widerspiegeln soll.
Greenback
Greenback ist eine alternative Bezeichnung für die US-Währung Dollar.
Grexit
Grexit ist ein Wortspiel (engl. für Greece und Exit), das das mögliche Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum behandelt.
Hard Bullet-Struktur
Anleihe mit festem Rückzahlungstermin (Standard).
„Hawkish“
Eine „hawkishe“ (hawk engl. für Falke) Geldpolitik ist eine in Hinblick auf Leitzinserhöhungen eher aggressive Geldpolitik.
HVPI
Siehe Verbraucherpreisindex.
ifo Geschäftsklimaindex Der ifo Geschäftsklimaindex (kurz: ifo Index) ist ein Konjunkturindikator für Deutschland, der auf der Basis von Befragungen
von rund 7000 Unternehmen vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung monatlich ermittelt wird und ein Frühindikator für die
wirtschaftliche Entwicklung darstellt. Es gibt zahlreiche Unterindizes für einzelne Branchen.
Importquote
Importe im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
Index der Universität of Der Index der Universität of Michigan wird durch eine regelmäßige Umfrage bei US-Haushalten erfasst und ist ein Indikator
Michigan
für das Konsumklima.
Investment-Grade
Die Bewertung Investment-Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit hoher Bonität
vergeben (Rating mindestens BBB-).
ISIN
Jedes am Markt gehandelte Wertpapier hat eine ISIN (International Securities Identification Number oder Wertpapierkennnummer).
ISM-Index
Der ISM-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. Geschäftsklimaindex für die USA, der auf der Basis einer Umfrage unter USUnternehmen monatlich ermittelt wird. Er wird als wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung angesehen. Es
gibt den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe und den ISM-Index für den Dienstleistungssektor. Der ISM wird vom Institute for Supply Management erstellt.
IWF
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine Organisation zur Sicherstellung des internationalen Zahlungsverkehrs und
zur Bereitstellung von internationalen Reserven zur Liquiditätssicherung.
Jumbo-Anleihe
Der Begriff Jumbo-Anleihe ist kein feststehender Begriff, sondern bezieht sich auf Anleihen mit einem hohen Emissionsvolumen. Üblicherweise werden Anleihen mit einem Volumen von 1 Mrd. Euro oder größer als Jumboanleihen bezeichnet. Vielfach
werden aber auch Anleihen im Volumen von 500 Mio. Euro als solche bezeichnet.
Kerninflationsrate
Bei der Kerninflationsrate werden üblicherweise die Preisentwicklungen des Lebensmittel- und Energiesektors nicht mit berücksichtigt, da diese Preiskomponenten meist sehr schwankungsanfällig sind.
KOF-KonjunkturEin Indikator, der angibt, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte.
barometer
Kurs-BuchwertVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Buchwert des Unternehmens pro Aktie, wobei der Buchwert dem anteiligen bilanziellen Wert
des Unternehmens entspricht.
Kurs-CashflowVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Cashflow des Unternehmens pro Aktie, wobei der Cashflow dem Netto-Zu- bzw. -Abfluss an
liquiden Mitteln eines Unternehmens entspricht.
Kurs-Erlös-Verhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Erlös eines Unternehmens pro Aktie, wobei der Erlös den verkauften Mengen multipliziert
mit den jeweiligen Preisen eines Unternehmens entspricht.
Kurs-GewinnVerhältnis
Kurs einer Aktie geteilt durch den Gewinn eines Unternehmens pro Aktie, wobei der Gewinn dem bilanziell ausgewiesenen Gewinn entspricht.
Langfristtender
(LTRO/TLTRO)
Der Langfristtender ist ein geldpolitisches Instrument der EZB, bei dem die Notenbank den Geschäftsbanken Zentralbankgeld
mit einer Laufzeit von drei oder mehr Monaten zur Verfügung stellt. Targeted-LTRO sind einem bestimmten Zweck zugeschrieben.
Hier bezogen auf US-Öl-Lagerbestände. Der Erdöllagerbestand der Energy Information Administration (EIA) misst den wöchentlichen Anstieg der Fässer von kommerziellen Rohöl im Bestand von US-Firmen.
Am 15. September 2008 brach die US-Investmentbank Lehman Brothers zusammen – und löste damit eine verheerende Kettenreaktion aus. Das globale Finanzsystem stand vor dem Kollaps, die Welt rutschte in eine tiefe Rezession.
Lagerbestand
Lehman-Brothers Zusammenbruch/ Lehman-Krise
Leitzins
Leveraged Loans
Libor
Makroprudenzielle
Maßnahmen
Midswap
Minutes
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Der Leitzins ist der Zinssatz, der von einer Zentralbank festgelegt und gesteuert wird. Je nach Zentralbank werden Zinssätze
mit unterschiedlichen Laufzeiten gesteuert. Die US-Notenbank zielt beispielsweise auf den Übernachtzinssatz (Laufzeit: 1
Tag), die Europäische Zentralbank auf einen Geldmarktsatz mit einer Laufzeit von einer Woche (Tendersatz) und die Schweizer Notenbank auf den Libor für Schweizer Franken mit einer Laufzeit von drei Monaten.
Besonders riskante Großkredite, die beispielsweise im Zusammenhang mit Unternehmensübernahmen vergeben werden.
Die „London Interbank Offered Rate“ (Libor) ist ein täglich festgelegter Referenzzinssatz im Interbankengeschäft, zu dem sich
Banken gegenseitig Geld leihen. Der 3-Monats-Libor ist z.B. der heutige Zinssatz für ein über drei Monate laufendes Geldmarktgeschäft. Der Libor gilt bei vielen Finanzmarktgeschäften als Referenzgröße für die Zielrendite. Man spricht dann z.B.
von dem 3-Monats-LIBOR + 150 Basispunkten.
Als makroprudenzielle Maßnahmen werden Tätigkeiten der Aufsichtsbehörden bezeichnet, die das Ziel verfolgen, Risiken für
das Finanzsystem als Gesamtheit zu ermitteln, zu bewerten und zu mindern.
Midswap ist ein Zinssatz, der als Mittelwert zwischen Anbieter- und Käuferzinssatz auf Swap-Märkten (siehe Swap) ermittelt
wird.
Sitzungsprotokoll von Notenbanken, z.B. der Bank of England, der EZB oder des Federal Reserve System.
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mom, M/M
Momentum
Mortgage REITs
MPC
Natürliches
Zinsniveau
Netto-Long-Position
Nonfarm payrolls
Non-Investment Grade
NPL-Quote
OMT
Partizipationsrate
PCE-Deflator
Peripherieländer
Peripheriespreads
Pfandbrief
PMI-Index
QE-Programm
qoq, Q/Q
Q1 (2,3,4)
OPEC
Ratingagentur
Rendite
Renditekurve
(Zinsstrukturkurve)
Rezession
Rig Count
Risk-on/ Risk-off
Schneeballsystem
SNB
Staatsanleiherendite
Staatsanleiheauktionen
Soft Bullet-Struktur
Sovereign-Bonität
Sterling
S&P 500
Swap
Tankan-Bericht
Tapering
Tendersatz
Terminkontrakte
Terminkontraktkurve
T-Notes
Troika
US-Treasuries (Notes)
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Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vormonat (mom = month-on-month).
Ein Momentum ist ein Konzept zur Messung der Stärke einer Kursbewegung oder eines Konjunkturindikators.
Mortgage REITs (Real Estate Investment Trust) sind ein handelbares Finanzierungsvehikel aus den USA, das anders als klassische Immobilien-REITs nicht in Immobilien-Aktien, sondern in Hypothekenverbriefungen investiert.
Das Monetary Policy Committee ist das oberste geldpolitische Entscheidungsorgan der Bank of England. Das Gremium tagt
zwölf Mal im Jahr und legt u.a. den Leitzins sowie sonstige geldpolitische Operationen fest.
Das natürliche Zinsniveau ist der Zinssatz, bei dem das reale Bruttoinlandsprodukt um seine natürliche Rate wächst und die Inflation stabil ist.
Die Long-Position bezeichnet die Spekulation eines Investors auf das Steigen eines zu Grunde liegenden Investmenttitels. Das
Gegenteil dazu sind Short-Positionen. Eine positive Summe aus Long- und Short-Positionen bildet eine Netto-Long-Position.
Bezeichnet die Beschäftigung im nicht-landwirtschaftlichen Sektor, die monatlich publiziert wird. Die Veränderung der
Nonfarm Payrolls wird als wichtiger Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft angesehen.
Die Bewertung Non-Investment Grade wird von Rating-Agenturen für Unternehmen, Wertpapiere oder Kredite mit niedriger
Bonität vergeben (Rating maximal BB+).
Anteil notleidender Kredite (engl.: Non-Performing-Loans) am Kreditportfolio einer Bank.
Das Outright Monetary Transactions Programm ist ein Instrument der EZB, mit dem das Eurosystem in vorab unbeschränktem
Ausmaß Ankäufe bestimmter Staatsanleihen aus dem Euro-Währungsgebiet durchführen kann. Voraussetzung dafür ist, dass
sich der betreffende Staat bestimmten Auflagen unterwirft.
Die Partizipationsrate ist ein Arbeitsmarktindikator. Sie ergibt sich aus dem Anteil der Erwerbstätigen aus der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung.
Der PCE-Deflator ist ein US-amerikanischer, landesweiter Indikator der durchschnittlichen Preisveränderung des privaten Inlandverbrauchs. Er wird von der größten Komponente des Bruttoinlandsproduktes, den privaten Konsumausgaben, abgeleitet.
Ein weniger schwankungsfreudiger Indikator ist die Kernrate des PCE-Deflators, welcher die saisonabhängigen Lebensmittelund Energiepreise nicht beinhaltet. Das Zentralbanksystem der USA (Federal Reserve System) richtet sich nach der Kernrate
des PCE-Deflators.
Wirtschaftlich schwächerer Staaten der Eurozone (insbesondere Griechenland, Spanien, Portugal, Irland und Italien).
Peripheriespreads sind die Risikoaufschläge der Peripheriestaatsanleiherenditen aus der Eurozone gegenüber den Renditen
deutscher Staatsanleihen mit der gleichen Laufzeit. Im Rahmen der Finanzmarktkrise innerhalb der Eurozone wird unterschieden zwischen den Peripherieländern und den Kernländern (das sind in der Regel Deutschland, Finnland, Niederlande
und Österreich).
Siehe dazu Covered Bonds.
Der PMI-Index ist ein Konjunkturindikator bzw. ein Geschäftsklimaindex. PMI steht für Purchasing Manager Index und wird
von dem Unternehmen Markit monatlich für zahlreiche Länder insbesondere für die beiden Sektoren Verarbeitendes Gewerbe
und Dienstleistungssektor auf der Basis einer Umfrage unter Einkaufsmanagern erstellt. Die PMI-Indizes werden als wichtige
Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes angesehen.
Quantitative Easing (QE) ist eine extreme Form der expansiven Geldpolitik. Die Zentralbank kauft dabei direkt Wertpapiere
wie Staatsanleihen an, um Zentralbankgeld zur Verfügung zu stellen und Zinsen niedrig zu halten.
Veränderung von Finanz- und Konjunkturdaten gegenüber dem Vorquartal (qoq = quarter-on-quarter).
Q1 bezieht sich auf das erste Quartal eines Jahres. Ohne Jahresangabe bezieht es sich auf das laufende Jahr.
Organisation erdölexportierender Länder.
Ratingagenturen sind private, gewinnorientierte Unternehmen, die gewerbsmäßig die Kreditwürdigkeit von Unternehmen aller
Branchen sowie von Staaten und deren untergeordneten Körperschaften bewerten.
Ganz allgemein gibt die Rendite das Verhältnis von Auszahlungen zu den Einzahlungen einer Kapitalanlage an und wird meist
in Prozent und pro Jahr angegeben. In der Regel beziehen sich unsere Research-Publikationen auf Anleiherenditen, die sich
laufend ändern können und vom Kupon und vom Wertpapierkurs abhängen. Die Rendite und der Kurs einer Anleihe bewegen
sich bei einer Anleihe mit einem festen Kupon umgekehrt zueinander.
Die Renditekurve (auch: Zinsstrukturkurve) zeigt an, welche Renditen für Anleihen verschiedener (Rest-)Laufzeiten eines
Emittenten (z.B. der Bundesrepublik Deutschland) gezahlt werden. Eine Renditekurve wird steiler, wenn ein Anstieg der Zinssätze erwartet wird.
Eine Rezession ist ein wirtschaftlicher Abschwung. Ein Land befindet sich technisch gesehen in einer Rezession, wenn dessen
Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken ist.
Oil Rig Count. Zählung der aktiven Bohrköpfe.
„Risk-on“ beschreibt eine positives Marktsentiment, Kauflaune und Risikoappetit. Das Gegenteil hiervon ist „Risk-off“.
Unter einem Schneeballsystem sind Geldanlagen zu verstehen, für die sehr hohe Renditen versprochen werden, die aber nur
auf dem Papier existieren. Wenn Anleger Geld zuführen, werden sie über einige Zeit ausbezahlt, um das Vertrauen von Neukunden zu bewahren. Die Auszahlungen können aber nur finanziert werden, indem die Einzahlungen anderer Anleger dafür
verwendet werden. Werterhöhende Geschäfte oder reale Investitionen gibt es bei diesen Anlagemodellen nicht. Das System
bricht zusammen, wenn eine größere Zahl der Anleger versuchen, ihre Einlagen zurückzuerhalten.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Notenbank der Schweiz.
Rendite einer Staatsanleihe (siehe Rendite).
Staaten wie die USA und Deutschland versteigern Staatsanleihen im Rahmen von Staatsanleiheauktionen. Die Termine für
diese Auktionen stehen im Regelfall bereits mehrere Monate vorher fest.
Anleihe mit Option des Emittenten auf Verschiebung des Rückzahlungstermins.
Bonität eines Staates, also die Kreditwürdigkeit eines Staates.
Sterling ist eine verkürzte Schreibweise der britischen Währung Pfund Sterling.
Der S&P 500 ist ein Aktienindex, der 500 große Unternehmen aus den Vereinigten Staaten von Amerika beinhaltet. Beim S&P
500 handelt es sich um einen Kursindex, was bedeutet, dass dieser ausschließlich den Kursverlauf der enthaltenen Aktien abbildet.
Ein Austausch zukünftiger Zahlungsströme, bei der jede Partei die Zahlungsverbindlichkeiten der anderen übernimmt.
Häufige Formen sind Zins- und Währungsswaps. Ein Zins-Swapsatz ist ein Zinssatz, der sich im Rahmen eines derartigen
Tauschgeschäftes ergibt. Der fünfjährige Euro-Swapsatz ergibt sich aus dem Tausch des zukünftigen variablen Zahlungsstroms, der in der Regel auf der Basis des Drei-Monats-Euribors festgestellt wird, gegen einen festen Zinssatz. Letzterer ist der
Euro Zins-Swapsatz.
Bericht der japanischen Notenbank bestehend aus Konjunkturanalyse und enthält Informationen über die Stimmungslage in
großen Unternehmen
Tapering bezeichnet die Reduktion von Anleiheankäufen durch die Notenbank über einen längeren Zeitraum.
Der Tendersatz ist der Hauptrefinanzierungssatz der EZB (Leitzins), zu dem sich Geschäftsbanken gegen die Hinterlegung von
notenbankfähigen Sicherheiten für eine Woche Zentralbankgeld leihen können.
Ein Terminkontrakt ist ein Übereinkommen zwischen zwei (anonymen) Marktteilnehmern, einen Verkäufer und einen Käufer.
Dabei verpflichtet sich der Verkäufer, eine standardisierte Menge einer bestimmten Ware (oder Finanzinstrument) zu einem
bestimmten Preis an einem bestimmten Tag zu liefern. Der Käufer verpflichtet sich, die dem Kontrakt zugrunde liegende Ware
per Liefertermin abzunehmen.
Terminkontraktkurven sind eine Methode, den voraussichtlichen Preis einer Ware für beliebige Zeitpunkte zu ermitteln.
T-Notes sind US-amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zwei, drei, fünf, sieben und zehn Jahren. 30-jährige USStaatsanleihen werden als T-Bonds bezeichnet.
Institution aus Europäischer Kommission, EZB und IWF zur Überwachung der Hilfsprogramme für Krisenländer.
Staatsanleihen, die von der US-Zentralregierung emittiert werden und eine Laufzeit von mehr als einem Jahr bis zu zehn Jahren Laufzeit haben. Bei US-Staatsanleihen wird zwischen US-Bills, US-Notes und US-Bonds unterschieden. US-Bills haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr, US-Notes haben eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren und US-Bonds eine Laufzeit von
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Über/Unterbewertung
Verbraucherpreisindex
V2X
VIX
WTI
yoy, J/J
ytd
ZEW-Index
Zinsstrukturkurve
mehr als zehn Jahren und bis zu dreißig Jahren.
Das Konzept der Über/Unterbewertung eines Wertes geht davon aus, dass es einen fundamentalen, fairen oder Gleichgewichtswert eines Titels gibt, der nicht notwendigerweise dem Marktpreis des Titels entspricht. Liegt der Wert einer Aktie etwa
über dem angenommenen Fundamentalwert, spricht man von einer Überwertung, liegt der Wert darunter, spricht man von
einer Unterbewertung.
Der Verbraucherpreisindex ("Consumer Price Index", CPI) entspricht der Preissteigerung eines repräsentativen Warenkorbs
von Konsumgütern und Dienstleistungen. Die offizielle Inflationsgröße der EZB ist ein harmonisierter Verbraucherpreisindex
(HVPI).
Der V2X Ist der Volatilitätsindex des EURO STOXX 50.
Der aus Optionspreisen abgeleitete CBOE Volatilitätsindex (VIX) drückt die erwartete Schwankungsbreite des Aktienindex S&P
500 aus und wird täglich von der Chicago Board Options Exchange (CBOE) veröffentlicht.
West Texas Intermediate (WTI) ist eine aus den USA stammende Rohölsorte und wird an der New Yorker NYMEX Warenterminbörse gehandelt. Die norwegische Sorte Brent und WTI sind besonders stark gehandelte Ölsorten und dienen als Grundlage
für die Berechnung von Öl-Futures.
Veränderung gegenüber dem gleichen Tag/Monat/Zeitraum des Vorjahres (yoy = year-on-year).
Veränderung vom Jahresanfang bis zum aktuellen Zeitpunkt (ytd = year-to-date).
Der ZEW-Index ist ein Konjunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Der Indikator gibt
die Differenz zwischen positiven und negativen Konjunkturerwartungen – auf Sicht von sechs Monaten – in Deutschland wieder, wie sie sich aus den Antworten von Experten ergeben.
Siehe Renditestrukturkurve.
Quelle: HSH Nordbank
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