1 Pflanzenschutztipp, Gemüsebau (siehe TASPO 33/16) Hoher Befallsdruck durch pilzliche Schaderreger in Gemüsekulturen Die hohe Bestandsfeuchte, bedingt durch die starke Taubildung und auch lokale Regenschauer, führt zurzeit zu einem hohen Befallsdruck durch pilzliche Krankheitserreger. Vorbeugende Fungizid-Maßnahme gegen die Ausbreitung von Falschem Mehltau, Alternaria-Arten und sonstigen Blattfleckenerregern ist bei anfälligen Sorten, sowie schlecht abtrockenden Beständen ratsam. Der Erreger des Falschen Mehltaus an Gurke, Pseudoperonospora cubensis gefährdet Freiland- und Gewächshauskulturen und tritt auch an anderen Kürbisgewächsen auf. Zu Beginn der Krankheit sind auf der Blattoberseite gelbe Flecken, die durch die Blattadern abgegrenzt sind, zu erkennen. Auf der Blattunterseite sind die Flecken hellbraun und dort bilden sich dunkle Sporangienträger. Mit fortschreitender Krankheit sterben das Gewebe und sogar ganze Blätter ab. Auch tolerante Sorten können bei günstigen Befallsbedingungen und einem hohen Infektionsdruck gefährdet sein. Rovral WG (Iprodion) Signum (Pyraclostrobin + Boscalid) 1) 1) X X X X X X 1) 1) X 1) Flint (Trifloxystrobin) Cuprozin progress (Kupferhydroxid) Kumulus WG (Schwefel) 1) Folicur (Tebuconazol) 1) X 1) X Pilzliche Blattflecken Ringfleckenkrankheit X (Mycosphaerella brassicicola) Weißer Rost X (Albogo candida) X = ausgewiesen; 1) = Nebenwirkung X 1) X X Previcur N (PropamocarbHCl) Echter Mehltau (Erysiphe spp.) Falscher Mehltau (Peronospora spp.) Grauschimmel (Botrytis cinerea) Kohlschwärze (Alternaria – ssp.) Askon (Azoxystrobin + Difenoconazol) (Erreger) 1) 1) (Wirkstoff) Krankheit Ortiva (Azoxystrobin) Präparat Luna Experience (Tebuconazol + Fluopyram) An verschiedenen Kohlkulturen verursachen Alternaria-Pilze rundlich braune Blattflecken, die in einem späteren Zeitpunkt aufreißen können. Die befallenen Blätter vergilben häufig und bei starkem Befall besteht das Risiko einer Ausbreitung auf den Kopf oder Blume. In folgender Tabelle sind die Präparate und deren ausgewiesene Indikation sowie Nebenwirkung in Kopfkohlen, zusammengefasst. 1) X 1) X X 1) X X 2 Neue Zulassungserweiterungen in Gemüsekulturen nach Art. 51 Präparat (Wirkstoff) Centium 36 CS (Colomazone) Kultur (Bereich) Zucchini (Freiland) Aufwandmenge Anwendung Wartezeit 28 Tage 0,25 l/ha in 200 bis 400 l WasGegen Einjährige ser/ha zweikeimblättrige In dieser Indikation max. 1 Anw., Unkräuter je Kultur bzw. je Jahr max. 1 Anw. Centium 36 CS Grünspargel 0,15 l/ha in 200 bis 400 l WasGegen Einjährige 21 Tage (Colomazone) (Freiland) ser/ha zweikeimblättrige In dieser Indikation max. 1 Anw., Unkräuter je Kultur bzw. je Jahr max. 1 Anw. Vor dem Austrieb Previcur Energy Knollensellerie 3,0 ml/m² in 2 – 3 l Wasser/m² Gegen PythiumF# (Propamocarb (Jungpflanzenan- In dieser Indikation max. 2 Anw., Arten + Fosetyl) zucht, im Abstand von 7 – 10 Tagen; #Unmittelbar nach Gewächshaus) je Kultur bzw. je Jahr max. 2 Anw. der Saat F: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt […]. Quelle: M. Leucker, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst www.taspo.de
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