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Flower Power: Wirken Hortensien wie Marihuana?
Panorama
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(SZ) Als das Rennen vorbei war und man
sie aufgrund des für olympische Verhältnisse doch recht komfortablen Vorsprungs
von vier Tausendstelsekunden zur Siegerin im Bahnradsprint erklärt hatte, sagte
Kristina Vogel: „Ich habe einfach meinen
Scheißsattel verloren.“ Lakonischer kann
man nicht mitteilen, was da passiert war,
und wer den Vorfall nicht gesehen hatte,
mochte sich für einen Augenblick an den
Baron Münchhausen erinnert fühlen. Dieser Großmeister der dreist fabulierten Geschichten berichtet einmal, was ihm beziehungsweise seinem Pferd bei der Belagerung der Festung Otschakow widerfuhr.
Sie verfolgten die Türken mit solcher Hitze, dass sie nicht merkten, wie hinter ihnen
ein Schutzgatter herunterfuhr und die hintere Hälfte des Pferdes abschnitt. Die Panne kam erst auf, als der Gaul am Brunnen
trank und alles Wasser aus ihm sofort wieder hinausfloss. Im Krieg kann man mit solchen Ereignissen leben. Käme Vergleichbares bei den Olympischen Spielen vor, wäre
das für die Kampfrichter die schärfste Herausforderung: Halbe Pferde sind im Reglement so wenig vorgesehen wie halbe Fahrräder, und es ist nie auszuschließen, dass
sich da jemand auf unkonventionelle Weise sportliche Vorteile verschaffen will.
Ein Sattel von der Sorte, wie Kristina
Vogel ihn verlor, wiegt an die 160 oder 170
Gramm, und wer will, kann jetzt ausrechnen, ob sich durch so eine Gewichtsreduzierung das Tempo noch um eine Spur erhöhen lässt. Das Abwerfen von Ballast ist ja
ein technisch wie strategisch durchaus anerkanntes Verfahren. Man kennt es aus
Berichten über Schiffe, deren Kapitäne in
äußerster Seenot die Ladung über Bord
gehen lassen. Man kennt es aus Filmen
über Einbrecher, die von der Polizei bei der
Arbeit gestört werden und auf der Flucht
den Verfolgern zunächst Stück für Stück
ihres wertvollen Equipments und schließlich auch noch die Beute in den Weg werfen. Und man kennt es aus sibirischen Gruselgeschichten, in denen Wölfe hinter einer Troika her sind. Decken, Proviant und
sonstige bewegliche Habe hat man ihnen
schon vorgeworfen, vergeblich natürlich,
und wenn die Bestien wieder näherkommen, sagt der Gutsherr, dass nun wohl ein
Opfer gebracht werden müsse, eine Parole,
bei der den Kutscher die schlimmsten Ahnungen beschleichen.
Die Verszeile „Lasst mich nur auf meinem Sattel gelten!“ ist von Goethe, könnte
aber auch von einem jener Cowboys sein,
die ihr Leben mehr oder weniger auf dem
Pferd verbringen und deren einziger Besitz, von den Waffen abgesehen, der Sattel
ist. In manchem Western sieht man den
Cowboy, wie er, nachdem er in der Sierra
Nevada sein verunglücktes Pferd hat erschießen müssen, den Sattel schultert und
sich auf den Weg ins Nirgendwo macht. Ob
wir das noch erleben: Dass ein Bahnradfahrer sein „Scheißrad“ liegen lässt und
nur mit dem Sattel ins Ziel läuft?
MÜNCHEN, DONNERSTAG, 18. AUGUST 2016
72. JAHRGANG / 33. WOCHE / NR. 190 / 2,60 EURO
Schwierige Fragen Das Verhältnis der
deutschen Urlauber zur Türkei ist kompliziert wie nie.
Seite 35
Fromme Stadt Ohrid ist einer der interessantesten Orte Mazedoniens. Und trotzdem vielen unbekannt.
Seite 39
Kühles Resort In Norwegen hat ein Polarforscher eine Insel gekauft und ein schickes Resort darauf errichtet. Seite 40
Hambüchens Geheimnis
Interview mit Wolfgang
Hambüchen, dem Vater und
Trainer des ersten deutschen Turn-Olympiasiegers
seit 1996.
Seite 21
Alle Olympia-Entscheidungen auf SZ.de
oder in der digitalen Ausgabe:
sz.de/update oder sz.de/sport-we
Kalifornien – lichterloh
82 000 Menschen waren am Dienstag und Mittwoch auf der Flucht im San Bernardino County. Mehr als 34 000 Häuser waren bedroht, von den Flammen verschlungen zu werden, so wie dieses Haus am Cajun Pass. Bei starkem Wind und Temperaturen von
36 Grad breitete sich der „Blue Cut Fire“ genannte Waldbrand rasch über 73 Quadratkilometer aus. Kaliforniens Gouverneur verhängte den Notstand, mehr als 700 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
FOTO: EUGENE GARCIA/DPA
Ankara: Berlin will uns zermürben
Unterstützt Präsident Erdoğan Terroristen, wie es in einer Einschätzung der Bundesregierung heißt?
Die Türkei weist das zurück – auch das deutsche Außenministerium distanziert sich von dem Vorwurf
von christoph hickmann
und luisa seeling
Berlin/München – Die Regierung in Ankara hat den in Deutschland erhobenen Vorwurf zurückgewiesen, die Türkei arbeite
mit islamistischen Terrorgruppen zusammen. Diese Einschätzung sei „ein weiterer
Indikator für eine verdrehte Mentalität“,
die sich gegen die Türkei richte, erklärte
das türkische Außenministerium am Mittwoch. In der auf seiner Homepage veröffentlichten Mitteilung stellte das Ministerium außerdem eine „Klärung vor bundesdeutschen Gerichten“ in Aussicht. In Berlin distanzierte sich das Auswärtige Amt
von den Aussagen über die Türkei.
Anlass des Streits ist eine vertrauliche
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Darin wird die Tür-
kei als „zentrale Aktionsplattform“ für islamistische Organisationen im Nahen Osten
bezeichnet. Genannt werden etwa die ägyptische Muslimbruderschaft und die palästinensische Hamas, zu denen die Regierungspartei AKP und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine „ideologische Affinität“ hätten. Damit stellt die Bundesregierung zum ersten Mal offiziell eine
direkte Verbindung zwischen Erdoğan
und einer Terrororganisation her. Als solche wird zumindest die Hamas seit 2003 in
der Europäischen Union eingestuft.
Die in dem Papier aufgestellten Behauptungen zeugten von einer Haltung, „mit
der seit einiger Zeit versucht wird, unser
Land zu zermürben, indem unser Präsident und unsere Regierung zum Ziel genommen werden“, hieß es in der Erklärung
aus Ankara. Es sei offensichtlich, dass hin-
ter solchen Anschuldigungen politische
Kreise in Deutschland stünden, die für ihre
„Doppelmoral“ im Anti-Terror-Kampf bekannt seien. Dieser schließe den Kampf gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK ein, die nach wie vor die Türkei attackiere. „Als Land, das aufrichtig gegen jede
Art von Terror aus jeder Richtung kämpft,
erwartet die Türkei, dass ihre Partner und
Verbündete ebenso handeln“, erklärte das
Außenministerium. Die Türkei wirft
Deutschland und weiteren EU-Mitgliedern seit Langem vor, zu wenig gegen Aktivitäten der PKK im eigenen Land zu unternehmen. Seit dem Putschversuch Mitte
Juli von Teilen des türkischen Militärs sind
die deutsch-türkischen Beziehungen besonders angespannt.
In Deutschland löste die Einschätzung
der Bundesregierung eine politische Dis-
kussion aus. „Die in der Presse getroffenen
Aussagen machen wir uns in dieser Pauschalität als Auswärtiges Amt nicht zu
eigen“, sagte eine Sprecherin des Amtes. Es
hatte die Endfassung der Antwort nicht zu
sehen bekommen – nach Angaben des federführenden Innenministeriums durch
ein „Büroversehen“ eines Sachbearbeiters.
Die kritische Beurteilung der Türkei
geht offenbar auf den Bundesnachrichtendienst zurück, der dem Kanzleramt unterstellt ist. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, das Kanzleramt sei „einer der
Akteure“ bei der Beantwortung der LinkenAnfrage gewesen. Er vermied eine direkte
Aussage zu den vertraulichen Passagen
und lobte die Türkei als wichtigen Partner
in der Region. Es gebe keinen Grund, das
europäisch-türkische Flüchtlingsabkommen infrage zu stellen. Seiten 2 und 4
HEUTE
Seite Drei
Mithilfe von US-Cowboys
wächst in Russland die größte
Rinderherde der Welt heran
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Meinung
München baut einen Zaun um
das Oktoberfest. Mehr Sicherheit
bringt das nicht
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Feuilleton
Nancy Isenberg, Autorin des Buches
„White Trash“, über Donald Trumps
wütende Wähler
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Wirtschaft
Von Hunderttausenden Flüchtlingen
haben in Deutschland erst
40 000 einen Job gefunden
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Medien
Zwischen Begeisterung und
Misstrauen: Wie berichten ARD
und ZDF über Olympia?
TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
München · Bayern
Rätsel
Traueranzeigen
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Manch Wunder verwelkt schon im allgemeinen Unglauben, bevor es seinen schönen Zauber entfalten kann. Dieser Tage,
mitten in den großen Schulferien, hat das
italienische Erziehungsministerium die
Resultate des aktuellen Jahrgangs der Abiturienten von 2016 veröffentlicht. Da erfuhr man zum Beispiel, dass von allen
Prüflingen im Land nur gerade 0,5 Prozent durchgefallen sind. Macht eine Erfolgsquote von sagenhaften 99,5 Prozent.
Und die durchschnittliche Leistung derer,
die bestanden haben, soll auch noch deutlich besser gewesen sein als im Vorjahr.
Noch erstaunlicher ist die geografische
Verteilung jener schlauen Köpfe, die bei
den Schlussexamen nicht nur maximale
Punktzahl erreichten, sondern noch eine
Auszeichnung erhielten: „100 e lode“, 100
cum laude. Die meisten hochbegabten
jungen Menschen gibt es demnach in den
süditalienischen Regionen Apulien, Kampanien, Sizilien und Kalabrien, in dieser
Im Süden schlauer
Italien staunt: Der Mezzogiorno hat die besten Abiturienten
Reihenfolge. Der geballte Mezzogiorno –
er steht für einmal ganz oben, mit großem Vorsprung vor dem Norden. Jedes
fünfte Genie der neuen Generation lebt offenbar in Apulien, auf einem doch recht
schmalen Fleck am Absatz des Stiefels.
Nun, so sehr man dem ausgezehrten
Süden eine solche Revanche über den oftmals etwas blasierten Norden gönnen
würde: Niemand vertraut den Zahlen. Im
Norden sind sie sogar empört ob der guten Zensuren im Süden, weil die Punktezahl darüber entscheidet, an welcher
Hochschule man studieren darf. In Italien
beschenkt der Staat außerdem die Allerbesten, eben jene mit „100 e lode“, mit einem Bonus: Früher gab es 1000 Euro, nun
nur noch 600 Euro. Aber immerhin.
„Die Rechnung geht nicht auf“,
schreibt die Zeitung Corriere della Sera
aus Mailand. Sie erinnert an die Ergebnisse unabhängiger nationaler und internationaler Tests aus der jüngeren Vergangenheit, die ein exakt umgekehrtes Klassement ergeben hatten: Oben der Norden
des Landes, in der Mitte das Zentrum, unten der Süden. Die Pisa-Studie zeigte,
dass in keiner Region Italiens die 15-Jährigen einen größeren Bildungsrückstand
aufweisen als in Sizilien. Das ist zwar
schon zehn Jahre her. Doch niemandem
wäre aufgefallen, dass das Bildungswesen auf der Insel in der Zwischenzeit markant verbessert worden wäre. Nun zählt
Sizilien aber plötzlich doppelt so viele Topleistungen wie die Lombardei.
„Mal ehrlich“, fragt der Corriere rhetorisch, „ist so ein Umschwung möglich?“
Verhandelt wird die These, wonach die
Lehrer im Süden allgemein großherziger
sind mit ihren Schülern, weil im Süden
nun einmal alle an diesem diffusen Gefühl der Randständigkeit und der Vernachlässigung leiden – aus regionaler Solidarität also.
Natürlich ließe sich die Verzerrung beheben, indem man alle Prüflinge im Land
demselben Examen unterzöge und ihre
Elaborate zur Bewertung einer zentralen
Prüfungskommission unterbreitete. Zumindest bei den schriftlichen Examen ginge das leicht. Das wäre auch fairer. Doch
ist fair in diesem Fall auch wirklich gut?
Man muss nämlich annehmen, dass noch
viel mehr Jugendliche im Süden die Schule frühzeitig abbrechen würden, kämen
sie nicht wie durch ein Wunder immer
weiter. Immer weiter mit aufmunternd
guten Noten.
oliver meiler
Staatliche Pensionsfonds erzielen kaum noch Rendite
Wegen der Minizinsen steht für die Beamtenversorgung in Bund und Ländern viel weniger Geld zur Verfügung als geplant
Berlin – Wegen der niedrigen Zinsen am
Kapitalmarkt sind die Erträge der staatlichen Pensionsfonds in Deutschland drastisch abgestürzt. Das ist das Ergebnis einer
Umfrage der Süddeutschen Zeitung bei den
Finanzministerien der 16 Bundesländer.
Danach haben sich die Renditen der Fonds
im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014
teilweise auf unter zwei Prozent halbiert.
2016 hat sich der negative Trend fortgesetzt. In den Pensions- beziehungsweise
Versorgungsfonds der Länder wird Geld zurückgelegt, das für die Auszahlung von Beamtenpensionen verwendet werden soll.
Die Bundesländer sind verpflichtet,
Rücklagen für die Altersversorgung ihrer
Beamten zu bilden. Zusätzlich können sie
mit Geld aus dem eigenen Landeshaushalt
Versorgungsfonds gründen, was aber nur
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Jegliche
zum Teil geschieht. In Niedersachsen, Berlin, Saarland, Schleswig-Holstein oder Bremen gibt es zum Beispiel keine solchen Einrichtungen. Die Länder mit solchen Fonds
legen das Geld in festverzinslichen Wertpapieren wie Staatsanleihen oder Pfandbriefen, teilweise auch in Immobilien- und Aktienfonds an. Die künftigen Pensionslasten lassen sich mit den Rücklagen aber nur
zum Teil stemmen. Ein Großteil der Beamtenpensionen wird auch in Zukunft aus
Steuermitteln finanziert werden müssen.
Aus der SZ-Umfrage ergibt sich nun,
dass 2014 die Renditen der Fonds aus Zinserträgen und anderen Einkünften wie Dividenden noch teilweise sehr gut waren. In
Sachsen-Anhalt betrug das Plus damals
noch 8,26 Prozent, in Baden-Württemberg
7,55 Prozent. 2015 ging es aber schon deut-
lich bergab: In Sachsen-Anhalt belief sich
die Rendite auf nur noch 1,98 Prozent, in
Baden-Württemberg auf 3,65 und in Nordrhein-Westfalen auf 1,48 Prozent. Noch
düsterer sah es im ersten Halbjahr 2016
aus: Der Fonds in Sachsen-Anhalt erwirtschaftete nur noch ein Plus von 0,16 Prozent. In anderen Ländern lag der Ertrag
ebenfalls unter einem Prozent, auch bedingt durch Kursverluste am Aktienmarkt.
Im Finanzministerium in Stuttgart
heißt es dazu, Anleihen hätten „aufgrund
des niedrigen Zinsniveaus in den letzten
Jahren nur einen geringen Renditebeitrag
geleistet“. Die Anlagemanager können deshalb mittlerweile bis zu 50 Prozent des
Fondsvermögens in Aktien stecken. Derzeit liegt der Aktienanteil bei 40 Prozent.
Auch in anderen Bundesländern werden
verstärkt Teile des Fondsvermögens in
den Aktienmarkt investiert. Der Kauf von
einzelnen Aktien gilt aber als riskant. Brandenburg setzt daher auf Indexfonds, die
Aktienindizes abbilden und als kostengünstig gelten. Auch der Bund bevorzugt
bei seinem Versorgungsfonds Indexfonds.
Der zulässige Anteil von Aktien für diesen
Fonds wurde gerade von zehn auf 20 Prozent erhöht. Derzeit hat der 2007 gegründete Fonds einen Marktwert von 2,7 Milliarden Euro und kommt auf eine jährliche
Rendite von durchschnittlich 5,78 Prozent.
Das Bundesinnenministerium rät trotz
der niedrigen Zinsen, gelassen zu bleiben.
Diese erschwerten derzeit die Geldanlage.
Es sei aber nicht davon auszugehen, dass
diese Phase „30 oder 40 Jahre andauern
wird“.
thomas öchsner
Rucksackverbot
auf der Wiesn
Münchner Oktoberfest wird
mit lückenlosem Zaun gesichert
München – Die Stadt München hat ihr Sicherheitskonzept für das Oktoberfest deutlich verschärft. Erstmals dürfen die Besucher keine Rucksäcke und größere Gepäckstücke mitbringen. Die Grenze für Taschen
liegt bei einem Fassungsvermögen von
drei Litern. Um das Verbot durchzusetzen,
schließt die Stadt die letzte Lücke im Zaun
um die Wiesn. Etwa 350 Meter werden mit
mobilen Elementen gesichert, die Ordner
im Falle einer Panik auf dem Oktoberfest
in weniger als einer Minute öffnen können.
Um die Kontrollen effektiv zu gestalten,
wird die Zahl der Sicherheitsmitarbeiter
auf insgesamt 450 erhöht. Die Stadt als Veranstalterin überarbeitete ihr Konzept vor
allem wegen der Anschläge von Würzburg
und Ansbach sowie des Amoklaufs im Norden Münchens am 22. Juli. Alle drei Täter
transportierten ihre Mordwaffen in einem
Rucksack. heff
Seite 4, Lokales
Mindestlohn
kostet kaum Jobs
München – Der gesetzliche Mindestlohn
führt nur selten zu Entlassungen. Das ist
das Ergebnis einer Studie des bundeseigenen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die am Mittwoch in
Nürnberg veröffentlicht wurde. Etwas
mehr als zehn Prozent der Betriebe, die davon betroffen sind, halten sich jedoch bei
Neueinstellungen zurück. Fast jeder vierte
betroffene Betrieb wiederum hat seine
Preise erhöht. de.
Seiten 4 und 5
Amokläufer zahlte
4350 Euro für die Waffe
Frankfurt – Der 18 Jahre alte David. S, der
im Juli bei einem Amoklauf in München
neun Menschen und sich selbst erschoss,
hatte für die illegal erworbene Pistole mitsamt Munition 4350 Euro gezahlt. Diesen
Betrag habe der mutmaßliche Waffenlieferant genannt, der am Dienstag in Marburg
festgenommen worden war, teilte die hessische Generalstaatsanwaltschaft mit. Gegen den 31-Jährigen wurde Haftbefehl beantragt. höl
Lokales
Dax ▼
Dow ▼
Euro ▶
Xetra 17 Uhr
10537 Punkte
N.Y. 17 Uhr
18503 Punkte
17 Uhr
1,1270 US-$
- 1,30%
- 0,26%
- 0,0006
DAS WETTER
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26°/ 9°
▼
NACHTS
Im Südwesten, Südbayern, Norden und
Nordosten wechselhaft mit örtlichen
Schauern und Gewitter. Sonst ist es meist
freundlich. Der Wind weht mäßig bis
frisch. Die Temperaturen liegen zwischen
19 und 26 Grad.
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