Mitmenschen - Kirche im WDR

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Mitmenschen
„Hallo Bine“ – Stille im Nachbarbüro! Keine Antwort. Bine sitzt versunken an
ihrem PC. „Dann eben nicht“, denke ich genervt und lasse mich an meinem
Schreibtisch nieder. Unsere BüroNettigkeitsKultur hat auch schon mal bessere
Tage erlebt. Aber das passt heute irgendwie ins Bild. Vor der Arbeit war ich
noch schnell am Bankautomaten. Da ich meine Geldkarte nicht so schnell fand
und der Herr hinter mir schon ganz nervös wurde, habe ich gesagt „Gehen Sie
doch vor“. Und er guckt mich an wie ein Auto und geht wortlos an mir vorbei
zum Automaten. Kein ´Danke´, kein Lächeln. Das gibt’s doch nicht.
Ich schalte meinen PC ein und bin echt sauer auf meine Mitmenschen an sich.
Wo kommen wir denn da hin, wenn wir nicht mal mehr „Guten Tag“, „Danke“
und „Bitte“ sagen können. Dabei ist das Konzept der gegenseitigen
Wertschätzung doch so effektiv. Und uralt.
Jesus sagt in der Bibel: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Lieben ist hier
nicht unbedingt mit ´um den Hals fallen´ und ´auf Händen tragen´ zu
übersetzen, sondern nett sein, zuvorkommend, höflich sein. ´Bitte´ und ´Danke´
sagen halt. Zu anderen höflich sein, geht am besten, wenn man mit sich selbst
zufrieden ist. Und dafür braucht man auch mal einen Impuls von außen. Ich
schaue ins Nachbarbüro. Bine sieht nicht so zufrieden aus. Also fange ich an,
eine Email zu schreiben. Liebe Bine, neues Oberteil? Sieht schick aus … Und …
absenden.
Sprecherin: Alexa Christ
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