CLUB_August_2016_Internet.qxp_08_Club_August_2016 18.08.16 21:17 Seite 1 Blick auf Prag und die Karlsbrücke. Foto: Julia Wesely 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Don Giovanni» von W. A. Mozart im Ständetheater. Tag 3: Ausflug nach Nelahozeves, dem Geburtsort von A. Dvořák. Besichtigung des Schlosses und des Museums sowie Mittagessen in Mělník. Am Abend Vortrag durch Jakob Knaus zum Thema «Tschechische Musik». Tag 4: Vormittag frei. Transfer zum Flughafen. 14.45 Uhr Rückflug mit Swiss nach Zürich. 16.10 Uhr Ankunft. HörPunkt: Dienstag, 2. August 2016 Musikland Schweiz – Durchgangsverkehr Ein Land ohne Hof, ohne Fürst, ohne imperialen Glanz und Ehrgeiz. Wenn Schweizer Musiker etwas werden wollten, mussten sie weggehen. Umgekehrt aber kamen Komponisten immer gerne hierher zum Ferienmachen. Die schöne Landschaft hat viele inspiriert. Der HörPunkt blickt in die Musikgeschichte, redet mit Musikerinnen und Musikern von heute, und er schreibt dabei auch selbst ein Stück Musikgeschichte – vielleicht. 11.00–12.00 Uhr Ein Blick in die Musikgeschichte Vom Weggehen, Ankommen und Bleiben einst – drei klingende Porträts von Senfl, Mendelssohn und Schoeck. 9.00–10.00 Uhr Klingendes Inhaltsverzeichnis Der Tag im Überblick. Appetitanreger, Rosinen und was sonst noch vom Tisch herunterfiel. 12.40–14.15 Uhr Balkan goes Jodel Reiseverkehr hat auch die Schweizer Volksmusik aus ihrer Erstarrung gelöst. Eine junge Generation blickt über den Tellerrand und erfindet die «neue Schweizer Volksmusik». 10.00–11.00 Uhr Treffpunkt Schweiz heute Weggehen, ankommen oder bleiben – eine Diskussionsrunde mit einer Musikerin und zwei Musikern, die damit Erfahrung haben. 12.00–12.30 Uhr Opus Eins Wo begann es? Und wann? Besuch beim ersten Sinfonieorchester, beim ersten Konservatorium, im ersten Opernhaus der Schweiz. 14.15–15.00 Uhr Kichern mit Mozart Auch in der Schweiz gibt es «Action», wenn Komponisten zu Besuch kommen. Drei alte Geschichten – neu erzählt. Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr Anmeldung von: Wichtig: Name/Vorname bei Flugreisen gemäss Eintrag im Reisepass oder in der ID. Name/Vorname Mitgliedernummer E-Mail Adresse PLZ/Ort Tel. (P) Tel. (G) Name der Begleitperson Mitgliedernummer E-Mail Datum/Unterschrift Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/ Assistancekostenversicherung obligatorisch. Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen. Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung. 7 KULTURCLUB.CH August | 2016 Reisen nach Prag Das Hörspiel «Gesicht verloren» beleuchtet das Thema «Ehrenmord». Foto: dariusjan Prag, Nationaltheater. Foto: © pyty «20 Jahre SRF Kulturclub-Reisen» Hörspiel Reise 1: Donnerstag, 27. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober 2016 Reise 2: Sonntag, 20. November, bis Mittwoch, 23. November 2016 Samstag, 13. August, und Samstag, 20. August 2016, 20 Uhr I n diesem Jahr darf ein Jubiläum gefeiert werden! Vor zwanzig Jahren wurde die erste Kulturclub-Reise nach Prag durchgeführt, und so lag die Wahl der Destination für diese Reisen quasi auf der Hand. Im Rahmen der beiden Reisen in die «Goldene Stadt» wird Ihnen all das geboten, was die Reisen des Kulturclubs auszeichnet und ihren Erfolg begründet. So wird Ihnen ein «Blick hinter die Kulissen» des National- bzw. Ständetheaters gewährt, und Sie erhalten durch Herrn Dr. Jakob Knaus, der bereits die erste Reise in seiner Funktion als Musikwissenschaftler und Experte für das tschechische Musikschaffen begleitet hat, Informationen aus erster Hand. Ein weiteres Qualitätsmerkmal der Kulturclub-Reisen ist die bewusste Programmgestaltung. So werden Sie während der ersten Reise zwei Werke des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana sehen: «Die verkaufte Braut», seine wohl populärste Oper, und am 28. Oktober, am tschechischen Nationalfeiertag, «Libuše». Mit einer Aufführung dieser Oper wurde im Jahre 1881 das prächtige Prager Nationaltheater eröffnet. Im November steht mit der Oper «Der Jakobiner» von Antonín Dvořák ein selten gespieltes Werk auf dem Programm. Im Ständetheater wurde die von W. A. Mozart in Prag fertig komponierte Oper «Don Giovanni» uraufgeführt, Sie werden eine Aufführung in diesem historischen Theater erleben können. Programm Reise 1 Tag 1: 12.30 Uhr Flug mit Swiss nach Prag. 13.45 Uhr Ankunft, Transfer in die Stadt und Besuch des Smetana-Museums. Danach Zimmerbezug im Hotel (im Zentrum, in Gehdistanz zum Nationaltheater). Vortrag zum Thema «Tschechische Musik» durch Jakob Knaus, danach Abendessen. Tag 2: Ausführliche Stadtrundfahrt inkl. Besuch des Friedhofs Vyšehrad, danach Mittagessen. Werkseinführung durch Jakob Knaus im Hotel und um 17 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Libuše» von B. Smetana im Nationaltheater. Tag 3: Geführter Rundgang durch die Altstadt, danach Mittagessen. Am Nachmittag private Führung im Nationaltheater. Werkseinführung durch Jakob Knaus und Aperitif. 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Die verkaufte Braut» von B. Smetana im Nationaltheater. Tag 4: Vormittag frei. Transfer zum Flughafen. 14.45 Uhr Flug mit Swiss von Prag nach Zürich. 16.10 Uhr Ankunft. Programm Reise 2 Tag 1: 12.35 Uhr Flug mit Swiss nach Prag. 13.55 Uhr Ankunft, Transfer in die Stadt und Stadtrundfahrt. Zimmerbezug im Hotel (im Zentrum, in Gehdistanz zum Ständetheater). Abendessen und um 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Der Jakobiner» von A. Dvořák im Nationaltheater. Tag 2: Geführter Rundgang durch die Altstadt, danach Mittagessen. Am Nachmittag private Führung im Ständetheater. Werkseinführung durch Jakob Knaus und Aperitif. Spielformen der Gewalt D ie deutsche Regisseurin und Hörspielmacherin Barbara Kenneweg hat mich durch die Themenwahl zweier Produktionen überzeugt. In beiden geht es um offene Gewalt, um fantasierte und um tatsächlich begangene Morde in Kulturen, die auf je eigene Weise durch strukturelle Gewalt in Form institutionalisierter Diskriminierungen und kollektiv gepflegter Kraft-, Protzund Heldenmythen ein Klima schaffen, in dem die Vernichtung menschlichen Lebens weit weniger schwer wiegt als Normabweichungen – etwa bei der Genderdefinition oder im libidinösen Bereich. Pauschalpreis pro Person: Reise 1: CHF 2’080.− im Doppelzimmer Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung: CHF 180.– Reise 2: CHF 1’880.− im Doppelzimmer Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung: CHF 180.– Anmeldeschluss: 30. August 2016, danach auf Anfrage Kenneweg bezieht sich auf ein 2005 begangenes Verbrechen: Die 23-jährige Hatun Sürücü hatte sich bereits als Schülerin gegen die in ihrer türkisch-sunnitischen Familie vorgeschriebene Frauenrolle aufgelehnt, war vom Vater aus der Schule genommen und in der Türkei zwangsverheiratet worden. Schwanger floh sie aus ihrer Ehe nach Berlin. Dort richtete sie einer ihrer Brüder bei einer Busstation durch drei Schüsse in den Kopf hin. Das Hörspiel «Gesicht verloren» durchpflügt das Thema «Ehrenmord» und beleuchtet sowohl die Tat als auch das Schweigen der Umgebung. Unsere aufgeklärte, säkulare Gesellschaft verurteilt und ahndet zu Recht solche Verbrechen, sie hat aber nichts gegen Gewaltfantasien und den spielerischen Umgang mit Gewalt in den Kinderzimmern. Die Kampf-Games auf Spielkonsolen machen das Töten zum Vergnügen und die Täter zu Spielern. Neu ist das nicht. Zinnsoldaten bevölkerten seit dem Ende des Siebenjährigen Krieges Eingeschlossene Leistungen: > Direkte Linienflüge in der Economy-Klasse mit Swiss von Zürich nach Prag und retour, inkl. aller Taxen und Gebühren > 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel Leonardo in Prag (Reise 1) bzw. > 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel Grandhotel Bohemia in Prag (Reise 2) > Eintrittskarten (Kat. 1) für die beiden Opernbesuche > Alle Transfers, Eintritte, Führungen, 3 Essen inkl. Getränke und 1 Aperitif (gemäss Programm) > Begleitung der Reise durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours GmbH. Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/22 Personen Es gelten die «Allgemeinen Reise- und Vertragsbestimmungen» der Cultours GmbH. Alle Reisenden müssen über gültige Ausweispapiere verfügen. Für die Besichtigungen und Rundgänge sollten die Teilnehmenden gut zu Fuss sein. Programmänderungen ausdrücklich vorbehalten. 8 9 KULTURCLUB.CH August | 2016 1763 die Kinderzimmer der wohlhabenden Schichten. Aber die Ausgestaltung des modernen Spielangebotes führt näher an Gewalttätigkeiten heran. Bei Kritik daran wird mit dem nicht sehr stichhaltigen Argument gekontert, ein negativer Einfluss auf das Verhalten der Heranwachsenden sei wissenschaftlich nicht erwiesen. Kampf-Games auf Spielkonsolen. Foto: zVg In «Krieg der Söhne» von 2015 beschäftigt sich die Autorin mit der heiteren Blutrünstigkeit: Sie lässt vor dem Mikrofon spielen und über das Spielen diskutieren. Diese neuere Produktion senden wir vor der eingangs beschriebenen und wischen so erst vor der eigenen Tür, bevor wir die andere Kultur kritisieren. Claude Pierre Salmony Redaktion Hörspiel und Satire SRF Hörspiel Samstag, 13. August, 20.00 Uhr «Krieg der Söhne» Samstag, 20. August, 20.00 Uhr «Gesicht verloren» Foto: Museum Franz Gertsch, Burgdorf In Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Basel bietet Ihnen der SRF Kulturclub erstmals vergünstigte Abonnemente für die Konzertsaison 2016/17 an: SRF Kulturclub-Mitglieder können alle Saisonabonnemente 2016/17 des Kammerorchesters Basel (KOB) mit einer 15%-Ermässigung beziehen. Informationen zu den verschiedenen Saisonabonnementen finden Sie unter www.kammerorchesterbasel.ch oder im dem «kulturclub.ch» beigelegten Saisonprogramm des KOB. Die vergünstigten Abonnemente können an allen üblichen Vorverkaufsstellen (exkl. Online-Verkauf) gegen Vorweisen des SRF Kulturclub-Mitgliederausweises bezogen werden. Kammerorchester Basel. Foto: Heike Kandalowski KULTURCLUB.CH August | 2016 KULTURCLUB.CH Franz Gertsch in seinem Museum. Mit dem SRF Kulturclub vergünstigt in die Konzerte des Kammerorchesters Basel Foto: © Noppasinw Kammerorchester Basel – Saison 2016/17 in Basel Acht Abonnements-Konzerte und drei Extra-Konzerte wird das Kammerorchester Basel an seinem Heimatort spielen. Besondere Bedeutung kommt «Haydn2032» zu: Unter der Leitung seines Principal Guest Conductor Giovanni Antonini wird das KOB bis ins Jahr 2032 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns aufführen und auf CD einspielen. Den Aufbruch zu dieser aufregenden Reise bilden die beiden Haydn-Nächte. Erst aber widmet sich das KOB Max Reger, einem vielfach unterschätzten Komponisten. Zusammen mit dem Bariton Christoph Prégardien und der Camerata Vocale erklingen chorische Werke des «letzten Riesen der Musik». Eine veritable Entdeckung ist das Weihnachtsoratorium «Il verbo in carne» des italienischen Opernkomponisten Nicola Antonio Porpora, interpretiert von einem hochkarätigen Sängerensemble. Mit Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy und Schubert führt das KOB die Auseinandersetzung mit den grossen klassischen Sinfonien fort und freut sich auf Begegnungen mit renommierten Interpreten wie Renaud Capuçon, Nicolas Altstaedt, Rafał Blechacz oder Alison Balsom. Streifzug: Exklusiv im Museum Franz Gertsch, Burgdorf «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Donnerstag, 15. September 2016 F ranz Gertsch, einer der bedeutendsten Schweizer Künstler der Gegenwart, führt exklusiv durch sein Museum in Burgdorf und erzählt von seinem reichen malerischen und grafischen Schaffen. Der 1930 in Mörigen geborene Franz Gertsch hat seit 14 Jahren sein eigenes Museum; auf dem Areal einer ehemaligen Käserei liess der Burgdorfer Industrielle Willy Michel – beeindruckt vom Schaffen Gertschs – für das Werk des Künstlers ein Museum errichten. Das Prinzip Realität ist nicht nur eine malerische, sondern auch eine konzeptionelle Herausforderung für Franz Gertsch. Seit 1969 bezieht er sich in seinen Arbeiten konsequent auf die fotografische Vorlage. Die Referenz auf das bereits vorhandene, technisch entstandene Bild eröffnete ihm als Maler und später als Holzschneider einen unerschöpflichen gestalterischen Freiraum. Waren es anfänglich noch aus der Presse übernommene Aufnahmen, ging er schon bald dazu über, seine Fotografien selbst zu fertigen. Von gross auf die Wand projizierten Dias ausgehend, eröffnete Gertsch nun sein Werk in monumentalen Formaten. Das erregte Aufsehen! Mit seiner Teilnahme an der «documenta 5» im Jahre 1972 in Kassel erreichte Gertsch seinen internationalen Durchbruch. «Im Herbst 1968 malte ich meine ersten naturalistischen Bilder nach Fotografien. Ich hatte begriffen, dass die Realität heute nur noch mit dem Fotoapparat festgehalten werden kann: Denn der Mensch hat sich daran gewöhnt, die Fotowirklichkeit als Maximum an Wirklichkeitswiedergabe zu betrachten.» Seine Bilder, für die er anders als die amerikanischen Fotorealisten wieder den Pinsel benutzt, folgen, trotz Fotovorlagen, einer eigenen, innerbildlichen Logik, die auf absolute Stimmigkeit aller Elemente zielt. Das Werk von Franz Gertsch beinhaltet gleichzeitig ein grosses Stück europäischer Maltradition – Jan van Eyck, Albrecht Dürer und Leonardo da Vinci bis hin zu Caspar David Friedrich. Das Holzschnittwerk von Gertsch steht völlig eigenständig neben seinem malerischen Werk. In einer bisher unbekannten Präzision der Ausführung und in Monumentalformaten, die an die Grenzen des Machbaren bei der Papierherstellung stossen, hat Gertsch diesem traditionellen Medium neue Dimensionen erschlossen. «Aug in Aug und im Dialog» mit einem der Grossen der kontemporären Kunst – ein Kulturevent ausschliesslich für SRF Kulturclub-Mitglieder. Abgerundet wird der einzigartige Museumsbesuch mit einem Emmentaler Zvieri im artcafé. Das monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › August 2016 Jon Fosse: «Trilogie» › 69. Filmfestival von Locarno › Dokumentarfilm: Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte › Programmhinweise HörPunkt: Musikland Schweiz › Reise nach Prag › Spielformen der Gewalt › Streifzug: «Aug in Aug mit Franz Gertsch» › Museumstipp Preis pro Person: CHF 95.− Anmeldeschluss: 31. August 2016 Mindest-/Maximalbeteiligung: 18/50 Pers. Programm: Individuelle An- und Abreise 13.45 Uhr Treffpunkt im Museum Gertsch, Burgdorf 14.00 Uhr «Im Dialog mit Franz Gertsch» 16.00 Uhr Emmentaler Zvieri im artcafé des Museums ca. 16.30 Uhr Ende der Veranstaltung Konzeption und Begleitung: Susann Bosshard-Kälin, Schweizer Museumspass; www.museumspass.ch 20 Jahre Schweizer Museumspass – freier Zugang zu rund 500 Museen Museumstipp: Museum für Gestaltung, Zürich Herbert Leupin – Verführung, Witz und Poesie Ob für Pepita, Bata oder Milka: Als Werber der ersten Stunde verstand es der Plakatgestalter Herbert Leupin, professionelles Handwerk, werbestrategische Anforderungen und eine gestalterische Haltung in einer Person zu vereinen. Souverän experimentierte er mit unterschiedlichen Techniken und gestalterischen Zugriffen. Seine skizzenhaft hingeworfenen Bildgeschichten voll Humor und Poesie zählen zu den Ikonen der Plakatgeschichte. Anlässlich seines 100. Geburtstags wird er mit einer Ausstellung geehrt. Ausstellung bis 9. Oktober 2016 www.museum-gestaltung.ch Museum für Gestaltung Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96 8005 Zürich Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Mittwoch 10 bis 20 Uhr SRF Kulturclub-Mitglieder können den MuseumsJahrespass mit einer Ermässigung beziehen. Erwachsene: CHF 140.– (statt CHF 166.–) Erwachsene plus: CHF 170.– (statt CHF 199.–) Familien: CHF 260.– (statt CHF 288.–) Streifzug: (zuzüglich CHF 4.– Bearbeitungsgebühren) «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk «Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95. Impressum: KULTURCLUB.CH ist das monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs Auflage: 9’000 Exemplare Gedruckt auf Offsetpapier Soporset, FSC Mixed SRF Kulturclub Veranstaltungsinfo Kartenbestellungen Tel. 061 365 32 95 Tel. 061 365 32 31 Tel. 0848 20 10 10 Redaktion: Rotstift AG, Basel Layout: BUC AG, Basel Druck: Schwabe AG, Muttenz Schweizer Radio und Fernsehen SRF Kulturclub Postfach, 4002 Basel Geschäftsstelle: Marina Nappez [email protected] Sandra Engeler www.kulturclub.ch KULTURCLUB.CH August | 2016 10 Foto: Museum Franz Gertsch Treffpunkt Schweiz heute: Auch Patricia Kopatchinskaja musste ihr Land verlassen. Im Alter von 21 Jahren wechselte sie als Stipendiatin an das Konservatorium in Bern. CLUB_August_2016_Internet.qxp_08_Club_August_2016 18.08.16 21:17 Seite 2 Jon Fosses «Trilogie»: Im Sog der Stille E ine Parabel auf das Leben, die Liebe und den Tod: Dem Norweger Jon Fosse ist mit «Trilogie» ein grandioses Prosawerk gelungen. Bei uns ist Jon Fosse vor allem als Dramatiker bekannt: «Winter», «Schönes» und «Meer» sind Werke, die auch auf Schweizer Bühnen zu sehen gewesen sind. Vor ein paar Jahren hat Fosse dem Drama den Rücken gekehrt, und er ist zur Prosa zurückgekehrt, der Gattung seiner literarischen Anfänge. Die Erzählung «Schlaflos» (2008) bildet den Auftakt zu «Trilogie». Die Geschichte spielt im Mittelalter und dreht sich um eine junge Frau und einen jungen Mann, Alida und Asle. In Anlehnung an die Weihnachtsgeschichte lässt Fosse die beiden durch eine Stadt in Westnorwegen irren. Sie ist hochschwanger und kann jeden Moment niederkommen. Aber die beiden finden kein Obdach. Bis sich Asle in einem Haus mit Gewalt Zutritt verschafft und die Hausbesitzerin umbringt. In «Trilogie» erzählt Fosse die Geschichte aus «Schlaflos» nun weiter, in den beiden darauf aufbauenden Erzählungen «Olavs Träume» und «Abendmattigkeit»: Asle wird als Mörder gefasst und gehängt. Alida, die mit dem gemeinsamen Kind zurückbleibt, vermag das Leid zeit ihres Lebens nicht zu überwinden. Die Handlung ist wenig spektakulär. Sie ist wohl als Parabel auf die Verletzlichkeit und Nacktheit der Existenz zu lesen, auf den Überlebenskampf in einer durch und durch feindlichen Welt. «Trilogie» entwickelt auf Leserinnen und Leser eine seltene Sogwirkung. Dies liegt vor allem an der geradezu suggestiven Sprache. Fosse arbeitet mit Wiederholungen, setzt kaum Punkte und erzeugt den Eindruck, der Text schwebe förmlich über dem Beschriebenen: traumdunkel, voller Gefühle, voller Sehnsucht und Liebe, aber auch voller Einsamkeit, Trauer und Melancholie. Man lässt sich gerne treiben von den symphonischen Klängen dieses sprachlichen Musikzaubers. D as Internationale Filmfestival in Locarno ist ein Fixpunkt im kulturellen Kalender der Schweiz. Heuer kommt es zur 69. Ausgabe, und wieder einmal gibt es Hunderte von Filmen zu sehen. Vier unserer Redaktoren, die das Festival beruflich begleiten, machen sich schon im Vorfeld Gedanken. Vorbereitung ist alles Das Internationale Filmfestival von Locarno bietet jedes Jahr ein dermassen reichhaltiges Angebot an Filmen, dass sich für den cinephil Interessierten eine strenge Auswahl aufdrängt. Sechs Stunden Dorfleben in den Philippinen, Mutter-Kind-Beziehungsdrama aus Deutschland oder Actionstoff aus den USA? – Ihre Wahl, vor allem aber: Ihre Planung. Nun besuchen ja die meisten von uns das Filmfest während der Ferien – und nichts verträgt sich schlechter als eine Reihe von freien Tagen und ein Stundenplan. Aber: Ein genauer Blick in das Programm ist unerlässlich für einen möglichst ungehetzten Besuch in Locarno. Es gilt aber auch, Praktisches zu bedenken. Ein abendlicher Besuch auf der Piazza Grande kann ein Filmfest sein, aber das geneigte Publikum tut gut daran, ein Sitzkissen und Getränke mitzunehmen. Der Abend kann lang werden, die Plastikstühle immer härter. Wer mag, kann sich zu Hause ein Sitztraining vornehmen. Also: beim nächsten Filmabend daheim vom bequemen Fauteuil auf einen Gartenstuhl wechseln. Des Weiteren mag es sich auch lohnen, einen wechselseitig verwendbaren Schirm mitzunehmen: um sich vor allzu heftiger Sonneneinstrahlung oder dann vor dem plötzlich hereinbrechenden Regenguss zu schützen. Vorbereitung ist in der Tat alles. Das gilt auch für unsere Equipe von Radio SRF 2 Kultur und SRF 4 News und der Online-Redaktion von srf.ch/kultur. Schon Monate im Voraus sichten wir das Filmangebot, die Liste der illustren Gäste, um Ihnen täglich einen Einblick in eine der grössten Kulturveranstaltungen der Schweiz zu ermöglichen. Eric Facon, Moderator SRF 4 News Felix Münger Redaktor Literatur Radio SRF 2 Kultur Buchhinweis: Jon Fosse, «Trilogie». Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel, Rowohlt 2016. 52 Beste Bücher Sonntag, 14. August 2016, 11–12 Uhr Felix Münger im Gespräch mit dem Fosse-Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel Sonntag, 14. August 2016, 21–22 Uhr (Z) 2 KULTURCLUB.CH August | 2016 Nicht alles allzu ernst nehmen Filmfestivals werden medial fast wie Sportanlässe behandelt. Dabei ist vor allem das Publikum zum Vergnügen da. Das gilt ganz besonders für Locarno, eines der schönsten Publikumsfestivals überhaupt. Als das Filmfestival von Locarno 1946 das erste Mal stattfand, war das «System Filmfestival» noch experimentell. Und beweglich. So gingen Regie- und Das Filmfestival Locarno geht in die 69. Runde. Wir berichten über Filme und Debatten, sprechen mit Stars und Regisseuren und werfen einen Blick auf Geschichten, die sich rund um die Piazza Grande ereignen. Foto: zVg Film gefällt, merkt man manchmal erst, wenn es schon zu spät ist. Auch da sind Kurzfilme von Vorteil: Wenn man in einem Film sitzt, der einem nicht passt, ist man froh, wenn er nur 15 Minuten dauert. Andres Hutter, Online-Redaktor srf.ch/kultur Mittwoch, 3. August, bis Samstag, 13. August 2016 69. Internationales Filmfestival Locarno Hauptpreis an den Franzosen René Clair, für seine britische Agatha-Christie-Verfilmung «And then there were none». Und der grosse Russe Sergei Eisenstein bekam den Kamerapreis. Aber neben diesen heute noch üblichen Standardpreisen gab es auch Kategorien, die heute exotisch anmuten. So bekamen Alberto Cavalcanti und Basil Dearden den «Preis für das interessanteste Drehbuch» für ihre Arbeiten am Horror-Episodenfilm «Dead of Night». Und dann gab es noch die Kategorie «Lustigster Film». Den Preis gewann erstaunlicherweise der schon 1941 entstandene britische Anti-Nazi-Thriller «Pimpernel Smith». In England war der Film mit dem Titel «Mister V» ein Erfolg, den sich sogar Winston Churchill im Schiffssalon auf seiner Transatlantiküberfahrt zu einem Treffen mit US-Präsident Roosevelt vorführen liess. In den meisten europäischen Ländern aber konnte «Pimpernel Smith» erst nach Kriegsende gezeigt werden. Was den 1946er-Preis von Locarno für einen fünf Jahre alten Film erklärt. Also hingehen, staunen, schauen. Schlechte Filme mit guten Filmen spülen und die Kritiken erst nachher lesen. Aber das machen die meisten ja ohnehin immer so. Michael Sennhauser, Filmredaktor SRF 2 Kultur Kurzfilme: Für effiziente Festivalbesucher In Locarno richtet sich der Blick auf grosse Leinwände. Und auf grosse Filme. Aber es gibt hier auch kleine Filme – also kurze. Neben gross angerührten Piazza-Filmen, filmhistorischen Giganten in der Retrospektive oder epischen Wettbewerbsbeiträgen laufen in Locarno auch Kurzfilme. In der Sparte «Pardi di domani» werden nationale und internationale Kurzfilme prämiert. Es gibt gute Gründe, sich die Beiträge in diesem Kurzfilmwettbewerb anzuschauen: Wer kurze Filme schaut, sieht mehr. Bei einem üppigen Festivalprogramm wie dem von Locarno muss man seine Zeit einteilen. Alle Filme sehen zu wollen, ist ein unmögliches Unterfangen. Schaut man sich Kurzfilme an, schafft man mehr. Und das kann sich lohnen, denn bei den «Pardi di domani» gibt es viel Gutes zu sehen. Der Wettstreit um den kleinen Leoparden hat es sich zum Ziel gemacht, zukunftsträchtige Talente zu entdecken. Diesem Anspruch wird er immer wieder gerecht, die «Pardi di domani» sind ein Schaufenster für den Nachwuchs. Hier sieht man Werke von Jungtalenten und Filmstudenten. In vielen dieser Kurzfilmblöcke verstecken sich Perlen. Aber an einem Filmfestival sieht man bekanntlich nicht nur gute Filme. Die Filmauswahl fällt einem als Besucher nicht immer leicht – ob einem ein Sich zu informieren ist Pflicht Das Angebot an Filmen, Workshops, Diskussionen am Filmfestival Locarno ist mittlerweile so gross, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Sich zu informieren ist also Pflicht. Leider ist man besonders als LocarnoNeuling auf der hauseigenen Website (nur englisch oder italienisch) zuerst mal verloren: Was ist die «Summer Academy»? Was heisst «Open Doors»? Dabei wollte man doch nur kurz nachschauen, welche Filme gezeigt werden, wann und wo. Diese Fragen beantwortet das gedruckte Programmheft oder die Filmfestival-Locarno-App schneller. Wer Hintergründe will, findet sie in der festivaleigenen Tageszeitung «Pardo Live» – oder im Blog des Festivaldirektors Carlo Chatrian. Wer auf Social Media unterwegs ist, kann via Facebook-Seite des Festivals auf dem Laufenden bleiben, die neusten Gerüchte via Twitter erfahren (@FilmFestLocarno) oder visuelle Eindrücke über Instagram (@filmfestlocarno) sammeln. Aber welches sind die besten Filme? Was fand das Publikum zur letzten Piazza-Vorführung? Und was machen all die Leute, die abseits des roten Teppichs stehen? Darüber berichtet SRF – täglich online auf srf.ch/kultur und im Radio bei SRF 4 News und SRF 2 Kultur. Thomas Hägler, Online-Redaktor srf.ch/kultur Filmfestival Locarno am Radio Das Festivalmagazin wird von Mittwoch, 3. August, bis Samstag, 13. August ausgestrahlt: jeweils an den Werktagen um 11 Uhr live auf Radio SRF 4 News (Wiederholung um 15 Uhr) um 12 Uhr auf Radio SRF 2 Kultur (Wiederholung um 17 Uhr) und täglich online auf srf.ch/kultur KLASSIK – IM KONZERTSAAL «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» Donnerstag, 4. August, 19.30–22.00 Pärnu Muusikafestval: Nordische Musik-Landschaft E.-S. Tüür: Tormiloits M it Werken wie «Der Besuch der alten Dame» oder «Die Physiker» erlangte Dürrenmatt Weltruhm. Und doch war er ein Getriebener, der sich unentwegt Gedanken über das Leben und den Tod machte. «Wenn man die Wahl zwischen zwei Todesarten hat, soll man sich nicht zu Tode ärgern, sondern lieber zu Tode lachen.» Friedrich Dürrenmatt Im Zentrum des Dokumentarfilms von Sabine Gisiger «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» steht die Liebesgeschichte von Friedrich Dürrenmatt und seiner Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler. 40 Jahre lebten die beiden in einer sehr engen Beziehung: kein Werk, das er nicht mit ihr diskutierte, keine Probe, auf die sie ihn nicht begleitete. Nach Lottis Tod 1983 stürzte Dürrenmatt in eine tiefe Krise. So stellt Dürrenmatts Sohn Peter – beim Dreh 66 Jahre alt – fest, er habe eigentlich erst mit dem Tod der Mutter bemerkt, dass seine Eltern aus zwei Personen bestanden hatten. Dürrenmatt war einer, der gerne laut dachte. Einer, der von sich behauptete, dass er nie verzweifle, weil er immer berauscht sei von den Möglichkeiten des Guten, des Bösen und des Verrückten auf dieser Welt. Er äusserte sich gut und gerne öffentlich, das erweist sich nun als Glücksfall. Aus nationalen und internationalen Archiven hat Sabine Gisiger über 80 Stunden Ton- und Bildzeugnisse gesichtet, in denen Dürrenmatt laut über sein Leben, seine Arbeit und seine Weltsicht nachdenkt. Aus diesem Material hat sie einen fiktiven und autobiografischen Film montiert. Doch sobald es um die Liebe und das Leben mit seiner Frau Lotti und ihren Tod geht, schweigt er. Anscheinend fehlen dem Wortgewaltigen die Worte. Hier ergänzen seine Schwester Verena Dürrenmatt und seine Kinder Peter und Ruth die Erläuterungen von Dürrenmatt. Erstmals erzählen sie in der Öffentlichkeit von der privaten Seite Dürrenmatts. So entstand ein intimes Porträt mit neuen Einblicken in das Leben des grossen Schriftstellers. J. Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 C. Nielsen: Sinfonie Nr. 2 op. 16 «Die vier Temperamente» Estnisches Festivalorchester Paavo Järvi, Leitung Viktoria Mullova, Violine Konzert vom 14. Juli 2016 Konzerthalle Pärnu, Estland Sonntag, 7. August, 22.00–24.00 Palau de la Música, Barcelona: Bachs «grösstes Kunstwerk» J. S. Bach: Messe für Soli, Chor und Orchester h-Moll BWV 232 Les Arts Florissants William Christie, Leitung Katherine Watson, Sopran Tim Mead, Countertenor Reinoud van Mechelen, Tenor André Morch, Bass Konzert vom 16. Juni 2016, Palau de la Música Catalana, Barcelona Montag, 8. August, 19.30–22.00 Gstaad Menuhin Festival: Hommage à Yehudi Menuhin J. S. Bach: Motette «Jesu, meine Freude» BWV 227 B. Britten: Hymn to St. Caecilia op. 27 W. A. Mozart: Requiem d-Moll KV 626 Gabrieli Consort & Players Paul McCreesh, Leitung Konzert vom 15. Juli 2016 Kirche Saanen Donnerstag, 11. August, 19.30–22.00 Verbier Festival: Trifonovs Konzert für die eigenen Finger D. Schostakowitsch: Hamlet. Suite aus der Schauspielmusik op. 32a D. Trifonov: Klavierkonzert P. I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17 «Kleinrussische» Verbier Festival Chamber Orchestra Gábor Takács-Nagy, Leitung Daniil Trifonov, Klavier Konzert vom 31. Juli 2016 Salle des Combins, Verbier Gabriela Bloch Steinmann SRF Kultur, Redaktion Eigen- und Koproduktionen Alisa Weilerstein. Foto: Jamie Jung CH: Filmszene SRF 1 Sonntag, 14. August, 22.00–24.00 Montag, 22. August, 19.30–22.00 Festival d’Aix-en-Provence: Lucerne Festival: Frankreichs Opern-Mysterium Jeanne d’Arc trifft Kleopatra C. Debussy: Pelléas et Mélisande. G. Rossini: Drame lyrique in 5 Akten Giovanna d’Arco. Kantate, bearbeitet Philharmonia Orchestra für Mezzosopran und Orchester von Cape Town Opera Chorus Salvatore Sciarrino Esa-Pekka Salonen, Leitung F. Mendelssohn: Aufführung vom 7. Juli 2016 Ouvertüre zum Märchen von der Grand Théâtre de Provence schönen Melusine op. 32 H. Berlioz: La Mort de Cléopâtre. Montag, 15. August, 19.30–22.00 Lyrische Szene für Mezzosopran Lucerne Festival: und Orchester Dreamwork Argerich–Barenboim F. Busoni: Turandot-Suite op. 41 J. Widmann: Con brio. R. Strauss: «Tanz der sieben Konzertouvertüre für Orchester Schleier» aus «Salome» F. Liszt: Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur Luzerner Sinfonieorchester R. Wagner: James Gaffigan, Leitung – Ouvertüre zu «Tannhäuser» Ekaterina Semenchuk, Mezzosopran – Siegfrieds Rheinfahrt und Trauer- Liveübertragung marsch aus «Götterdämmerung» 3 4 KULTURCLUB.CH August | 2016 aus dem KKL Luzern – Ouvertüre zu «Die Meistersinger von Nürnberg» Donnerstag, 25. August, 20.00–22.00 West-Eastern Divan Orchestra Festival International Daniel Barenboim, Leitung de Musiques Sacrées: Martha Argerich, Klavier Hochexpressive Renaissance Live aus dem KKL Luzern «Tristis est anima mea». Madrigale von C. Gesualdo und C. Monteverdi Donnerstag, 18. August, 20.00–22.00 La Compagnia del Madrigale Salzburger Festspiele: Konzert vom 4. Juli 2016 Salzburg-Debut für jungen Kirche des Kollegiums St. Michael, Schweizer Dirigenten Freiburg D. Kabalewsky: Im Anschluss: Ouvertüre zu «Colas Breugnon» Das Ensemble Orlando aus Freiburg S. Rachmaninow: mit Werken von J. S. Bach und Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 G. F. Händel A. Skrjabin: Konzert vom 3. Juli 2016 am FIMS Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 29 ORF Radio-Symphonieorchester Sonntag, 28. August, 22.00–24.00 Wien Lucerne Festival: Lorenzo Viotti, Leitung Primadonna – prima la donna! Khatia Buniatishvili, Klavier R. Šerkšnytė: Konzert vom 7. August 2016 «De profundis» für Streichorchester Felsenreitschule Salzburg L. van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» Sonntag, 21. August, 22.00–24.00 E. Tubin: Estnische Tanzsuite Lucerne Festival: F. Chopin: Dvořák-Zyklus mit Haitink Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 – «Die Mittagshexe» op. 108 S. Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur – Cellokonzert h-Moll op. 104 op. 25 «Symphonie classique» – Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Chamber Orchestra of Europe «Aus der Neuen Welt» «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» Freitag, 5. August 2016, 22.25 Uhr, danach 7 Tage online www.srf.ch/sendungen/ch-filmszene KULTURCLUB.CH August | 2016 Luzerner Sinfonieorchester. Foto: Christian Flierl Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung Chamber Orchestra of Europe (Konzert 1) Bernard Haitink, Leitung Anu Tali, Leitung (Konzert 2) Alisa Weilerstein, Violoncello Yulianna Avdeeva, Klavier Konzert vom 16. August 2016 Konzerte vom 21. August 2016 KKL Luzern KKL Luzern Dienstag, 30. August, 22.00–24.00 Gstaad Menuhin Festival: Klavierrezital W. A. Mozart: Fantasie c-Moll KV 475 F. Schubert: Klaviersonate c-Moll D 958 F. Liszt: Vallée d’Obermann, aus «Années de pèlerinage. Première année: La Suisse» F. Schubert: Klaviersonate A-Dur D 959 Francesco Piemontesi, Klavier Konzert vom 22. August 2016 Kirche Rougemont WORT – PASSAGE Freitag, 5. August, 20.00–21.00 Hans Peter Matter, genannt Mani Wie Mani Matter «zwäg» wäre, wenn er am 4. August seinen 80. Geburtstag feiern könnte, das wissen wir nicht. Wir haben nur seine Lieder und Texte. Und die nehmen wir unter die Lupe. Warum eigentlich sind seine Lieder «gut»? Warum so populär und langlebig? Mani Matter. Foto: SRF Dienstag, 9. August, 21.00–22.00 Jazz Collection: Larry Graham und die Folgen Samstag, 27. August, 17.00–18.30 Jazz Collection: Das Wunder Fred Hersch Jahrzehntelang spielte Fred Hersch jede Platte ein, wie wenn sie seine letzte wäre: 1986 wurde er HIV-positiv getestet, was damals häufig einem Todesurteil gleichkam. Hersch, damals noch keine 30 und erst gerade drei Alben unterwegs, spielte von da an gegen die Krankheit an. Und schöpfte aus dieser prekären Situation so viel kreative Energie, dass er heute zu den allerbesten Jazz-Pianisten der Gegenwart zählt. STERNSTUNDEN – SRF 1 Sonntag, 7. August, 8.30–9.00 Christsein im 21. Jahrhundert – im Gespräch mit Rowan Williams Warum befiehlt Gott Abraham, seinen Sohn zu töten? Die Opferung Isaaks ist eine der rätselhaftesten, brutalsten Geschichten der Bibel und des Korans. Der Filmregisseur Peter Greenaway und die Künstlerin Saskia Boddeke beleuchten sie aus der Sicht der drei monotheistischen Religionen und der Kunst. Der Waliser Theologe Rowan Williams war 12 Jahre Erzbischof von Canterbury und damit Ehrenprimas der anglikanischen Weltkirche. Immer wieder liess der Gelehrte und Mitglied des House of Lords aufhorchen, besonders als er Teile des muslimischen Familienrechts in Grossbritannien einführen wollte. Heute lehrt er wieder Theologie in Cambridge. Sonntag, 14. August, 15.00–16.00 Die Draufgängerin – meine Tochter und ich Party. Drogen. Koma. Die 16-jährige Tochter des Autors Egon Koch feiert bis zum Absturz. 54 Stunden dauert es, bis sie wieder aufwacht. Eine Geschichte über das Heranwachsen und über das Verhältnis von Vater und Tochter. Seit ihren frühesten Kindertagen hat der Autor Egon Koch Gespräche mit seiner Tochter auf Band aufgezeichnet. Freitag, 26. August, 20.00–21.00 Dirigentinnen – neuer Wind im Orchester Der gesellschaftliche Wandel kommt langsam auch im Sinfonieorchester an. Dirigentinnen, wenn auch noch in der Minderzahl, machen dort Karrieren. Leiten grosse Orchester. Sind keine sonderbaren Ausnahmen mehr. Was machen sie anders als ihre männlichen Kollegen? Was gleich? Eine Spurensuche in vier Porträts. Fred Hersch. Foto: Martin Zeman HÖRSPIEL Samstag, 6. August, 20.00–20.45 Fantasia Zolliologica von Fritz Hauser Der Basler Zoo: eine Welt aus Klängen und Geräuschen. Fabriziert von Tieren und Menschen, Natur und Stadt. Der Schlagzeuger und Komponist Fritz Hauser hat das anderthalb Jahre lang im «Basler Zolli» aufgenommen und daraus ein Hörspiel komponiert und montiert. Hauser stellt dabei die Geografie des «Zolli» auf den Kopf: Er bringt Tierstimmen miteinander in Dialoge, die in der Realität gar nicht möglich sind. Sonntag, 14. August, 17.00–17.55 Zersplittert von Alexandra Badea Schanghai, Lyon, Dakar, Bukarest. Vier Städte, vier Arbeitsalltage, vier Leben, eigentlich weit voneinander entfernt. Und doch ist die Welt ein Dorf. In «Zersplittert» erzählt Badea von Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, dem Leben jenseits der Arbeit etwas abzugewinnen. Sonntag, 21. August, 17.00–17.55 Die Menschen – genau wie im realen Leben – sind unterschiedlich von Franziska Müller und Tobias Lambrecht Bürokratie als Ich-Erfahrung. Ob man nun als Serbe in die Schweiz, als Arbeitslose in die Arbeit oder als Fremdenlegionär zurück in die Gesellschaft möchte – alle Wege führen ins Amt. Lehrreich und unterhaltend lässt dieses Hörspiel menschliche Lebens- und Überlebensformen Revue passieren. Sonntag, 14. August, 10.00–10.30 Indiens Frauen zwischen Gewalt und Aufbruch Indien schafft es meist mit zwei Themen in die Schlagzeilen: wachsende Wirtschaft und brutalste Gewalt an Frauen. Wie sich der rasante gesellschaftliche Wandel für die Frauen auswirkt, aber auch wie sie ihn selber mitgestalten, darüber spricht die Schriftstellerin Urvashi Butalia. Samstag, 27. August, 20.00–20.40 Mein Drache ist besoffen von Joanna Lisiak Zwei streiten sich und können damit nicht aufhören. – Zwei lernen sich kennen und bleiben aneinander kleben. – Zwei laufen sich über den Weg, haben sich aber nichts zu sagen. – Zwei sitzen zusammen. Er isst einen Apfel, sie spricht. Friede herrscht: Sie will nicht den Apfel, und er nicht das Wort. Sonntag, 21. August, 10.00–10.30 Die Theologie vom Kopf auf die Füsse stellen Die Schweizer Theologin Helen Schüngel-Straumann hat sich ein Leben lang mit der Bibel auseinandergesetzt. Die Familienfrau wird zu einer der Begründerinnen der feministischen Theologie. Sie hinterfragt den männlichen Gott und stellt die Theologie «vom Kopf auf die Füsse». Helen SchüngelStraumann schildert, wie sie zur feministischen Theologie und auf vielen Umwegen zu sich selbst gefunden hat. Sonntag, 28. August, 17.00–17.50 Ein verrauchtes Idyll von Robert Schoen Wo hat der Mensch seinen Platz in der Welt? Keine geringere Frage umkreist Robert Schoen in seiner Collage. Zu hören sind: eine Hundertjährige, die sich erinnert; eine Vierjährige, die sich die Welt erklärt; Kneipengänger, die sinnieren, und ein Wissenschaftler, der von Ameisenstaaten spricht. Sonntag, 28. August, 10.00–10.30 Film: Lampedusa im Pfarrhof – von der Flucht ins Kirchenasyl Es ist eine umstrittene Erfolgsgeschichte: Inzwischen sind es fast 300 Kirchengemeinden in Deutschland, die gegen 500 Flüchtlinge ins Kirchenasyl aufgenommen haben. Hier sind sie vor einer Abschiebung sicher. Ein Film über Ali, Shahina und Hussam im Kirchenasyl in Bayern. In Zusammenarbeit mit der ORPHEUM-Stiftung bietet Ihnen der SRF Kulturclub vergünstigte Karten für die folgenden Konzerte an: RELIGION – PERSPEKTIVEN Sonntag, 7. August, 10.00–10.45 Der grausame Gott? Gewalt, Religion und Kunst Saskia Boddeke und Peter Greenaway. Foto: SRF JAZZ Die Bassgitarre wird im Funk und Soul mit einer speziellen Technik gespielt. Als Erfinder der Slap-Technik, bei der die Saiten mit dem Daumen angeschlagen werden, gilt der Bassist Larry Graham. In der Band Sly & The Family Stone machte er diesen Sound populär und brachte damit eine Entwicklung in Gang, die er nie und nimmer absehen konnte. Sonntag, 7. August, 17.00–17.55 Pets & the City – New Yorker und ihre Haustiere von Lisbeth Jessen New York ist die verrückteste Stadt der Welt. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Menschen und Tiere aller Arten tummeln sich im Big Apple. Ein Truthahn führt seinen Zweibeiner in Katz’s Deli aus: Turkey-Sandwich essen. Ein altersschwaches Schwein geht mit seiner menschlichen Freundin ins Spa. Die Autorin begleitet einige Tiere in ihrem menschlichen Alltag. Konzert 1: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Mittwoch, 31. August 2016, 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Grosser Saal Sonntag, 14. August, 8.30–9.00 SLOW living – die Kunst der Langsamkeit Immer schneller, immer online, überall erreichbar: Der Zumutungen eines Lebens heute sind viele. Menschen sind mit knapp über 30 bereits ausgebrannt, während Firmen in schier unendlicher Profitgier bloss an ihren Zahlen und Bilanzen interessiert sind. Mitten in diesen Irrsinn hinein stellt sich der Autor Winfried Hille – und plädiert für mehr Langsamkeit im Alltag. Konzert 2: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Freitag, 9. September 2016, 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Kleiner Saal Sophie Pacini. Foto: Susanne Krauss Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier, Leitung L. van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Solistin: Sophie Pacini J. Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Solist: Marc Bouchkov Fazil Say, Klavier Berfin Aksu, Violine Laura van der Heijden, Violoncello F. Say: «The Art of Piano» (Auszüge) L. van Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 «Kreutzersonate» R. Strauss: «Till Eulenspiegels lustige Streiche» op. 28 Sonntag, 21. August, 8.30–9.00 Glauben Behinderte anders? Ein rollstuhlgängiger Zugang zur Kirche ist ein erster Schritt, um Behinderte in ihrer Glaubenspraxis zu unterstützen. Aber damit ist es nicht getan, die spirituellen Bedürfnisse Behinderter sind sehr unterschiedlich. Viele Behinderte stellen sich die Frage nach dem «Warum» ihrer Behinderung, nach der Gerechtigkeit Gottes. Das ist eine spezielle Herausforderung für die Kirchen. Laura van der Heijden. Foto: Sam Trench C. Franck: Violinsonate A-Dur (Transkription für Cello von L. Rose) F. Say: «Space Jump» op. 46 für Violine, Cello und Klavier Karten Kategorie 1: CHF 88.– (statt CHF 110.–) Karten Kategorie 2: CHF 72.– (statt CHF 90.–) Karten Kategorie 1: CHF 76.– (statt CHF 95.–) Karten Kategorie 2: CHF 64.– (statt CHF 80.–) Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten. Anmeldeschluss: 25. August 2016. Anmeldung für: Reisen des SRF Kulturclubs nach Prag Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für: Sonntag, 28. August, 8.30–9.00 Anselm Grün und die Toleranz Was bedeutet «Toleranz» in unserer heutigen Gesellschaft? Darüber hat der populäre deutsche Benediktinerpater in seinen zahlreichen spirituellen Büchern nachgedacht. Für den Bestsellerautor steht fest: Ohne Toleranz gibt es keine Menschlichkeit. Er zeigt die Möglichkeit auf, sich zu besinnen und wesentliche Aspekte des Lebens einmal von einer anderen Warte aus zu betrachten. Reise 1: Donnerstag, 27. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober 2016 Reise 2: Sonntag, 20. November, bis Mittwoch, 23. November 2016 1 Person Doppelzimmer zur Alleinbenützung 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft) Doppelzimmer Streifzug «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug vom 15. September 2016 1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft) Mit dem SRF Kulturclub ins Konzert Ich bestelle/wir bestellen Eintrittskarten für folgende Konzerte: Anselm Grün. Foto: SRF Konzert 1: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Kategorie 1 1 Konzertkarte Mittwoch, 31. August 2016, Tonhalle Zürich, Grosser Saal Kategorie 2 2 Konzertkarten Konzert 2: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Kategorie 1 1 Konzertkarte Freitag, 9. September 2016, Tonhalle Zürich, Kleiner Saal Kategorie 2 2 Konzertkarten Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel. KULTURCLUB.CH August | 2016 5 6 KULTURCLUB.CH August | 2016 CLUB_August_2016_Internet.qxp_08_Club_August_2016 18.08.16 21:17 Seite 2 Jon Fosses «Trilogie»: Im Sog der Stille E ine Parabel auf das Leben, die Liebe und den Tod: Dem Norweger Jon Fosse ist mit «Trilogie» ein grandioses Prosawerk gelungen. Bei uns ist Jon Fosse vor allem als Dramatiker bekannt: «Winter», «Schönes» und «Meer» sind Werke, die auch auf Schweizer Bühnen zu sehen gewesen sind. Vor ein paar Jahren hat Fosse dem Drama den Rücken gekehrt, und er ist zur Prosa zurückgekehrt, der Gattung seiner literarischen Anfänge. Die Erzählung «Schlaflos» (2008) bildet den Auftakt zu «Trilogie». Die Geschichte spielt im Mittelalter und dreht sich um eine junge Frau und einen jungen Mann, Alida und Asle. In Anlehnung an die Weihnachtsgeschichte lässt Fosse die beiden durch eine Stadt in Westnorwegen irren. Sie ist hochschwanger und kann jeden Moment niederkommen. Aber die beiden finden kein Obdach. Bis sich Asle in einem Haus mit Gewalt Zutritt verschafft und die Hausbesitzerin umbringt. In «Trilogie» erzählt Fosse die Geschichte aus «Schlaflos» nun weiter, in den beiden darauf aufbauenden Erzählungen «Olavs Träume» und «Abendmattigkeit»: Asle wird als Mörder gefasst und gehängt. Alida, die mit dem gemeinsamen Kind zurückbleibt, vermag das Leid zeit ihres Lebens nicht zu überwinden. Die Handlung ist wenig spektakulär. Sie ist wohl als Parabel auf die Verletzlichkeit und Nacktheit der Existenz zu lesen, auf den Überlebenskampf in einer durch und durch feindlichen Welt. «Trilogie» entwickelt auf Leserinnen und Leser eine seltene Sogwirkung. Dies liegt vor allem an der geradezu suggestiven Sprache. Fosse arbeitet mit Wiederholungen, setzt kaum Punkte und erzeugt den Eindruck, der Text schwebe förmlich über dem Beschriebenen: traumdunkel, voller Gefühle, voller Sehnsucht und Liebe, aber auch voller Einsamkeit, Trauer und Melancholie. Man lässt sich gerne treiben von den symphonischen Klängen dieses sprachlichen Musikzaubers. D as Internationale Filmfestival in Locarno ist ein Fixpunkt im kulturellen Kalender der Schweiz. Heuer kommt es zur 69. Ausgabe, und wieder einmal gibt es Hunderte von Filmen zu sehen. Vier unserer Redaktoren, die das Festival beruflich begleiten, machen sich schon im Vorfeld Gedanken. Vorbereitung ist alles Das Internationale Filmfestival von Locarno bietet jedes Jahr ein dermassen reichhaltiges Angebot an Filmen, dass sich für den cinephil Interessierten eine strenge Auswahl aufdrängt. Sechs Stunden Dorfleben in den Philippinen, Mutter-Kind-Beziehungsdrama aus Deutschland oder Actionstoff aus den USA? – Ihre Wahl, vor allem aber: Ihre Planung. Nun besuchen ja die meisten von uns das Filmfest während der Ferien – und nichts verträgt sich schlechter als eine Reihe von freien Tagen und ein Stundenplan. Aber: Ein genauer Blick in das Programm ist unerlässlich für einen möglichst ungehetzten Besuch in Locarno. Es gilt aber auch, Praktisches zu bedenken. Ein abendlicher Besuch auf der Piazza Grande kann ein Filmfest sein, aber das geneigte Publikum tut gut daran, ein Sitzkissen und Getränke mitzunehmen. Der Abend kann lang werden, die Plastikstühle immer härter. Wer mag, kann sich zu Hause ein Sitztraining vornehmen. Also: beim nächsten Filmabend daheim vom bequemen Fauteuil auf einen Gartenstuhl wechseln. Des Weiteren mag es sich auch lohnen, einen wechselseitig verwendbaren Schirm mitzunehmen: um sich vor allzu heftiger Sonneneinstrahlung oder dann vor dem plötzlich hereinbrechenden Regenguss zu schützen. Vorbereitung ist in der Tat alles. Das gilt auch für unsere Equipe von Radio SRF 2 Kultur und SRF 4 News und der Online-Redaktion von srf.ch/kultur. Schon Monate im Voraus sichten wir das Filmangebot, die Liste der illustren Gäste, um Ihnen täglich einen Einblick in eine der grössten Kulturveranstaltungen der Schweiz zu ermöglichen. Eric Facon, Moderator SRF 4 News Felix Münger Redaktor Literatur Radio SRF 2 Kultur Buchhinweis: Jon Fosse, «Trilogie». Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel, Rowohlt 2016. 52 Beste Bücher Sonntag, 14. August 2016, 11–12 Uhr Felix Münger im Gespräch mit dem Fosse-Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel Sonntag, 14. August 2016, 21–22 Uhr (Z) 2 KULTURCLUB.CH August | 2016 Nicht alles allzu ernst nehmen Filmfestivals werden medial fast wie Sportanlässe behandelt. Dabei ist vor allem das Publikum zum Vergnügen da. Das gilt ganz besonders für Locarno, eines der schönsten Publikumsfestivals überhaupt. Als das Filmfestival von Locarno 1946 das erste Mal stattfand, war das «System Filmfestival» noch experimentell. Und beweglich. So gingen Regie- und Das Filmfestival Locarno geht in die 69. Runde. Wir berichten über Filme und Debatten, sprechen mit Stars und Regisseuren und werfen einen Blick auf Geschichten, die sich rund um die Piazza Grande ereignen. Foto: zVg Film gefällt, merkt man manchmal erst, wenn es schon zu spät ist. Auch da sind Kurzfilme von Vorteil: Wenn man in einem Film sitzt, der einem nicht passt, ist man froh, wenn er nur 15 Minuten dauert. Andres Hutter, Online-Redaktor srf.ch/kultur Mittwoch, 3. August, bis Samstag, 13. August 2016 69. Internationales Filmfestival Locarno Hauptpreis an den Franzosen René Clair, für seine britische Agatha-Christie-Verfilmung «And then there were none». Und der grosse Russe Sergei Eisenstein bekam den Kamerapreis. Aber neben diesen heute noch üblichen Standardpreisen gab es auch Kategorien, die heute exotisch anmuten. So bekamen Alberto Cavalcanti und Basil Dearden den «Preis für das interessanteste Drehbuch» für ihre Arbeiten am Horror-Episodenfilm «Dead of Night». Und dann gab es noch die Kategorie «Lustigster Film». Den Preis gewann erstaunlicherweise der schon 1941 entstandene britische Anti-Nazi-Thriller «Pimpernel Smith». In England war der Film mit dem Titel «Mister V» ein Erfolg, den sich sogar Winston Churchill im Schiffssalon auf seiner Transatlantiküberfahrt zu einem Treffen mit US-Präsident Roosevelt vorführen liess. In den meisten europäischen Ländern aber konnte «Pimpernel Smith» erst nach Kriegsende gezeigt werden. Was den 1946er-Preis von Locarno für einen fünf Jahre alten Film erklärt. Also hingehen, staunen, schauen. Schlechte Filme mit guten Filmen spülen und die Kritiken erst nachher lesen. Aber das machen die meisten ja ohnehin immer so. Michael Sennhauser, Filmredaktor SRF 2 Kultur Kurzfilme: Für effiziente Festivalbesucher In Locarno richtet sich der Blick auf grosse Leinwände. Und auf grosse Filme. Aber es gibt hier auch kleine Filme – also kurze. Neben gross angerührten Piazza-Filmen, filmhistorischen Giganten in der Retrospektive oder epischen Wettbewerbsbeiträgen laufen in Locarno auch Kurzfilme. In der Sparte «Pardi di domani» werden nationale und internationale Kurzfilme prämiert. Es gibt gute Gründe, sich die Beiträge in diesem Kurzfilmwettbewerb anzuschauen: Wer kurze Filme schaut, sieht mehr. Bei einem üppigen Festivalprogramm wie dem von Locarno muss man seine Zeit einteilen. Alle Filme sehen zu wollen, ist ein unmögliches Unterfangen. Schaut man sich Kurzfilme an, schafft man mehr. Und das kann sich lohnen, denn bei den «Pardi di domani» gibt es viel Gutes zu sehen. Der Wettstreit um den kleinen Leoparden hat es sich zum Ziel gemacht, zukunftsträchtige Talente zu entdecken. Diesem Anspruch wird er immer wieder gerecht, die «Pardi di domani» sind ein Schaufenster für den Nachwuchs. Hier sieht man Werke von Jungtalenten und Filmstudenten. In vielen dieser Kurzfilmblöcke verstecken sich Perlen. Aber an einem Filmfestival sieht man bekanntlich nicht nur gute Filme. Die Filmauswahl fällt einem als Besucher nicht immer leicht – ob einem ein Sich zu informieren ist Pflicht Das Angebot an Filmen, Workshops, Diskussionen am Filmfestival Locarno ist mittlerweile so gross, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Sich zu informieren ist also Pflicht. Leider ist man besonders als LocarnoNeuling auf der hauseigenen Website (nur englisch oder italienisch) zuerst mal verloren: Was ist die «Summer Academy»? Was heisst «Open Doors»? Dabei wollte man doch nur kurz nachschauen, welche Filme gezeigt werden, wann und wo. Diese Fragen beantwortet das gedruckte Programmheft oder die Filmfestival-Locarno-App schneller. Wer Hintergründe will, findet sie in der festivaleigenen Tageszeitung «Pardo Live» – oder im Blog des Festivaldirektors Carlo Chatrian. Wer auf Social Media unterwegs ist, kann via Facebook-Seite des Festivals auf dem Laufenden bleiben, die neusten Gerüchte via Twitter erfahren (@FilmFestLocarno) oder visuelle Eindrücke über Instagram (@filmfestlocarno) sammeln. Aber welches sind die besten Filme? Was fand das Publikum zur letzten Piazza-Vorführung? Und was machen all die Leute, die abseits des roten Teppichs stehen? Darüber berichtet SRF – täglich online auf srf.ch/kultur und im Radio bei SRF 4 News und SRF 2 Kultur. Thomas Hägler, Online-Redaktor srf.ch/kultur Filmfestival Locarno am Radio Das Festivalmagazin wird von Mittwoch, 3. August, bis Samstag, 13. August ausgestrahlt: jeweils an den Werktagen um 11 Uhr live auf Radio SRF 4 News (Wiederholung um 15 Uhr) um 12 Uhr auf Radio SRF 2 Kultur (Wiederholung um 17 Uhr) und täglich online auf srf.ch/kultur KLASSIK – IM KONZERTSAAL «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» Donnerstag, 4. August, 19.30–22.00 Pärnu Muusikafestval: Nordische Musik-Landschaft E.-S. Tüür: Tormiloits M it Werken wie «Der Besuch der alten Dame» oder «Die Physiker» erlangte Dürrenmatt Weltruhm. Und doch war er ein Getriebener, der sich unentwegt Gedanken über das Leben und den Tod machte. «Wenn man die Wahl zwischen zwei Todesarten hat, soll man sich nicht zu Tode ärgern, sondern lieber zu Tode lachen.» Friedrich Dürrenmatt Im Zentrum des Dokumentarfilms von Sabine Gisiger «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» steht die Liebesgeschichte von Friedrich Dürrenmatt und seiner Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler. 40 Jahre lebten die beiden in einer sehr engen Beziehung: kein Werk, das er nicht mit ihr diskutierte, keine Probe, auf die sie ihn nicht begleitete. Nach Lottis Tod 1983 stürzte Dürrenmatt in eine tiefe Krise. So stellt Dürrenmatts Sohn Peter – beim Dreh 66 Jahre alt – fest, er habe eigentlich erst mit dem Tod der Mutter bemerkt, dass seine Eltern aus zwei Personen bestanden hatten. Dürrenmatt war einer, der gerne laut dachte. Einer, der von sich behauptete, dass er nie verzweifle, weil er immer berauscht sei von den Möglichkeiten des Guten, des Bösen und des Verrückten auf dieser Welt. Er äusserte sich gut und gerne öffentlich, das erweist sich nun als Glücksfall. Aus nationalen und internationalen Archiven hat Sabine Gisiger über 80 Stunden Ton- und Bildzeugnisse gesichtet, in denen Dürrenmatt laut über sein Leben, seine Arbeit und seine Weltsicht nachdenkt. Aus diesem Material hat sie einen fiktiven und autobiografischen Film montiert. Doch sobald es um die Liebe und das Leben mit seiner Frau Lotti und ihren Tod geht, schweigt er. Anscheinend fehlen dem Wortgewaltigen die Worte. Hier ergänzen seine Schwester Verena Dürrenmatt und seine Kinder Peter und Ruth die Erläuterungen von Dürrenmatt. Erstmals erzählen sie in der Öffentlichkeit von der privaten Seite Dürrenmatts. So entstand ein intimes Porträt mit neuen Einblicken in das Leben des grossen Schriftstellers. J. Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 C. Nielsen: Sinfonie Nr. 2 op. 16 «Die vier Temperamente» Estnisches Festivalorchester Paavo Järvi, Leitung Viktoria Mullova, Violine Konzert vom 14. Juli 2016 Konzerthalle Pärnu, Estland Sonntag, 7. August, 22.00–24.00 Palau de la Música, Barcelona: Bachs «grösstes Kunstwerk» J. S. Bach: Messe für Soli, Chor und Orchester h-Moll BWV 232 Les Arts Florissants William Christie, Leitung Katherine Watson, Sopran Tim Mead, Countertenor Reinoud van Mechelen, Tenor André Morch, Bass Konzert vom 16. Juni 2016, Palau de la Música Catalana, Barcelona Montag, 8. August, 19.30–22.00 Gstaad Menuhin Festival: Hommage à Yehudi Menuhin J. S. Bach: Motette «Jesu, meine Freude» BWV 227 B. Britten: Hymn to St. Caecilia op. 27 W. A. Mozart: Requiem d-Moll KV 626 Gabrieli Consort & Players Paul McCreesh, Leitung Konzert vom 15. Juli 2016 Kirche Saanen Donnerstag, 11. August, 19.30–22.00 Verbier Festival: Trifonovs Konzert für die eigenen Finger D. Schostakowitsch: Hamlet. Suite aus der Schauspielmusik op. 32a D. Trifonov: Klavierkonzert P. I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17 «Kleinrussische» Verbier Festival Chamber Orchestra Gábor Takács-Nagy, Leitung Daniil Trifonov, Klavier Konzert vom 31. Juli 2016 Salle des Combins, Verbier Gabriela Bloch Steinmann SRF Kultur, Redaktion Eigen- und Koproduktionen Alisa Weilerstein. Foto: Jamie Jung CH: Filmszene SRF 1 Sonntag, 14. August, 22.00–24.00 Montag, 22. August, 19.30–22.00 Festival d’Aix-en-Provence: Lucerne Festival: Frankreichs Opern-Mysterium Jeanne d’Arc trifft Kleopatra C. Debussy: Pelléas et Mélisande. G. Rossini: Drame lyrique in 5 Akten Giovanna d’Arco. Kantate, bearbeitet Philharmonia Orchestra für Mezzosopran und Orchester von Cape Town Opera Chorus Salvatore Sciarrino Esa-Pekka Salonen, Leitung F. Mendelssohn: Aufführung vom 7. Juli 2016 Ouvertüre zum Märchen von der Grand Théâtre de Provence schönen Melusine op. 32 H. Berlioz: La Mort de Cléopâtre. Montag, 15. August, 19.30–22.00 Lyrische Szene für Mezzosopran Lucerne Festival: und Orchester Dreamwork Argerich–Barenboim F. Busoni: Turandot-Suite op. 41 J. Widmann: Con brio. R. Strauss: «Tanz der sieben Konzertouvertüre für Orchester Schleier» aus «Salome» F. Liszt: Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur Luzerner Sinfonieorchester R. Wagner: James Gaffigan, Leitung – Ouvertüre zu «Tannhäuser» Ekaterina Semenchuk, Mezzosopran – Siegfrieds Rheinfahrt und Trauer- Liveübertragung marsch aus «Götterdämmerung» 3 4 KULTURCLUB.CH August | 2016 aus dem KKL Luzern – Ouvertüre zu «Die Meistersinger von Nürnberg» Donnerstag, 25. August, 20.00–22.00 West-Eastern Divan Orchestra Festival International Daniel Barenboim, Leitung de Musiques Sacrées: Martha Argerich, Klavier Hochexpressive Renaissance Live aus dem KKL Luzern «Tristis est anima mea». Madrigale von C. Gesualdo und C. Monteverdi Donnerstag, 18. August, 20.00–22.00 La Compagnia del Madrigale Salzburger Festspiele: Konzert vom 4. Juli 2016 Salzburg-Debut für jungen Kirche des Kollegiums St. Michael, Schweizer Dirigenten Freiburg D. Kabalewsky: Im Anschluss: Ouvertüre zu «Colas Breugnon» Das Ensemble Orlando aus Freiburg S. Rachmaninow: mit Werken von J. S. Bach und Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 G. F. Händel A. Skrjabin: Konzert vom 3. Juli 2016 am FIMS Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 29 ORF Radio-Symphonieorchester Sonntag, 28. August, 22.00–24.00 Wien Lucerne Festival: Lorenzo Viotti, Leitung Primadonna – prima la donna! Khatia Buniatishvili, Klavier R. Šerkšnytė: Konzert vom 7. August 2016 «De profundis» für Streichorchester Felsenreitschule Salzburg L. van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» Sonntag, 21. August, 22.00–24.00 E. Tubin: Estnische Tanzsuite Lucerne Festival: F. Chopin: Dvořák-Zyklus mit Haitink Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 – «Die Mittagshexe» op. 108 S. Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur – Cellokonzert h-Moll op. 104 op. 25 «Symphonie classique» – Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Chamber Orchestra of Europe «Aus der Neuen Welt» «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» Freitag, 5. August 2016, 22.25 Uhr, danach 7 Tage online www.srf.ch/sendungen/ch-filmszene KULTURCLUB.CH August | 2016 Luzerner Sinfonieorchester. Foto: Christian Flierl Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung Chamber Orchestra of Europe (Konzert 1) Bernard Haitink, Leitung Anu Tali, Leitung (Konzert 2) Alisa Weilerstein, Violoncello Yulianna Avdeeva, Klavier Konzert vom 16. August 2016 Konzerte vom 21. August 2016 KKL Luzern KKL Luzern Dienstag, 30. August, 22.00–24.00 Gstaad Menuhin Festival: Klavierrezital W. A. Mozart: Fantasie c-Moll KV 475 F. Schubert: Klaviersonate c-Moll D 958 F. Liszt: Vallée d’Obermann, aus «Années de pèlerinage. Première année: La Suisse» F. Schubert: Klaviersonate A-Dur D 959 Francesco Piemontesi, Klavier Konzert vom 22. August 2016 Kirche Rougemont WORT – PASSAGE Freitag, 5. August, 20.00–21.00 Hans Peter Matter, genannt Mani Wie Mani Matter «zwäg» wäre, wenn er am 4. August seinen 80. Geburtstag feiern könnte, das wissen wir nicht. Wir haben nur seine Lieder und Texte. Und die nehmen wir unter die Lupe. Warum eigentlich sind seine Lieder «gut»? Warum so populär und langlebig? Mani Matter. Foto: SRF Dienstag, 9. August, 21.00–22.00 Jazz Collection: Larry Graham und die Folgen Samstag, 27. August, 17.00–18.30 Jazz Collection: Das Wunder Fred Hersch Jahrzehntelang spielte Fred Hersch jede Platte ein, wie wenn sie seine letzte wäre: 1986 wurde er HIV-positiv getestet, was damals häufig einem Todesurteil gleichkam. Hersch, damals noch keine 30 und erst gerade drei Alben unterwegs, spielte von da an gegen die Krankheit an. Und schöpfte aus dieser prekären Situation so viel kreative Energie, dass er heute zu den allerbesten Jazz-Pianisten der Gegenwart zählt. STERNSTUNDEN – SRF 1 Sonntag, 7. August, 8.30–9.00 Christsein im 21. Jahrhundert – im Gespräch mit Rowan Williams Warum befiehlt Gott Abraham, seinen Sohn zu töten? Die Opferung Isaaks ist eine der rätselhaftesten, brutalsten Geschichten der Bibel und des Korans. Der Filmregisseur Peter Greenaway und die Künstlerin Saskia Boddeke beleuchten sie aus der Sicht der drei monotheistischen Religionen und der Kunst. Der Waliser Theologe Rowan Williams war 12 Jahre Erzbischof von Canterbury und damit Ehrenprimas der anglikanischen Weltkirche. Immer wieder liess der Gelehrte und Mitglied des House of Lords aufhorchen, besonders als er Teile des muslimischen Familienrechts in Grossbritannien einführen wollte. Heute lehrt er wieder Theologie in Cambridge. Sonntag, 14. August, 15.00–16.00 Die Draufgängerin – meine Tochter und ich Party. Drogen. Koma. Die 16-jährige Tochter des Autors Egon Koch feiert bis zum Absturz. 54 Stunden dauert es, bis sie wieder aufwacht. Eine Geschichte über das Heranwachsen und über das Verhältnis von Vater und Tochter. Seit ihren frühesten Kindertagen hat der Autor Egon Koch Gespräche mit seiner Tochter auf Band aufgezeichnet. Freitag, 26. August, 20.00–21.00 Dirigentinnen – neuer Wind im Orchester Der gesellschaftliche Wandel kommt langsam auch im Sinfonieorchester an. Dirigentinnen, wenn auch noch in der Minderzahl, machen dort Karrieren. Leiten grosse Orchester. Sind keine sonderbaren Ausnahmen mehr. Was machen sie anders als ihre männlichen Kollegen? Was gleich? Eine Spurensuche in vier Porträts. Fred Hersch. Foto: Martin Zeman HÖRSPIEL Samstag, 6. August, 20.00–20.45 Fantasia Zolliologica von Fritz Hauser Der Basler Zoo: eine Welt aus Klängen und Geräuschen. Fabriziert von Tieren und Menschen, Natur und Stadt. Der Schlagzeuger und Komponist Fritz Hauser hat das anderthalb Jahre lang im «Basler Zolli» aufgenommen und daraus ein Hörspiel komponiert und montiert. Hauser stellt dabei die Geografie des «Zolli» auf den Kopf: Er bringt Tierstimmen miteinander in Dialoge, die in der Realität gar nicht möglich sind. Sonntag, 14. August, 17.00–17.55 Zersplittert von Alexandra Badea Schanghai, Lyon, Dakar, Bukarest. Vier Städte, vier Arbeitsalltage, vier Leben, eigentlich weit voneinander entfernt. Und doch ist die Welt ein Dorf. In «Zersplittert» erzählt Badea von Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, dem Leben jenseits der Arbeit etwas abzugewinnen. Sonntag, 21. August, 17.00–17.55 Die Menschen – genau wie im realen Leben – sind unterschiedlich von Franziska Müller und Tobias Lambrecht Bürokratie als Ich-Erfahrung. Ob man nun als Serbe in die Schweiz, als Arbeitslose in die Arbeit oder als Fremdenlegionär zurück in die Gesellschaft möchte – alle Wege führen ins Amt. Lehrreich und unterhaltend lässt dieses Hörspiel menschliche Lebens- und Überlebensformen Revue passieren. Sonntag, 14. August, 10.00–10.30 Indiens Frauen zwischen Gewalt und Aufbruch Indien schafft es meist mit zwei Themen in die Schlagzeilen: wachsende Wirtschaft und brutalste Gewalt an Frauen. Wie sich der rasante gesellschaftliche Wandel für die Frauen auswirkt, aber auch wie sie ihn selber mitgestalten, darüber spricht die Schriftstellerin Urvashi Butalia. Samstag, 27. August, 20.00–20.40 Mein Drache ist besoffen von Joanna Lisiak Zwei streiten sich und können damit nicht aufhören. – Zwei lernen sich kennen und bleiben aneinander kleben. – Zwei laufen sich über den Weg, haben sich aber nichts zu sagen. – Zwei sitzen zusammen. Er isst einen Apfel, sie spricht. Friede herrscht: Sie will nicht den Apfel, und er nicht das Wort. Sonntag, 21. August, 10.00–10.30 Die Theologie vom Kopf auf die Füsse stellen Die Schweizer Theologin Helen Schüngel-Straumann hat sich ein Leben lang mit der Bibel auseinandergesetzt. Die Familienfrau wird zu einer der Begründerinnen der feministischen Theologie. Sie hinterfragt den männlichen Gott und stellt die Theologie «vom Kopf auf die Füsse». Helen SchüngelStraumann schildert, wie sie zur feministischen Theologie und auf vielen Umwegen zu sich selbst gefunden hat. Sonntag, 28. August, 17.00–17.50 Ein verrauchtes Idyll von Robert Schoen Wo hat der Mensch seinen Platz in der Welt? Keine geringere Frage umkreist Robert Schoen in seiner Collage. Zu hören sind: eine Hundertjährige, die sich erinnert; eine Vierjährige, die sich die Welt erklärt; Kneipengänger, die sinnieren, und ein Wissenschaftler, der von Ameisenstaaten spricht. Sonntag, 28. August, 10.00–10.30 Film: Lampedusa im Pfarrhof – von der Flucht ins Kirchenasyl Es ist eine umstrittene Erfolgsgeschichte: Inzwischen sind es fast 300 Kirchengemeinden in Deutschland, die gegen 500 Flüchtlinge ins Kirchenasyl aufgenommen haben. Hier sind sie vor einer Abschiebung sicher. Ein Film über Ali, Shahina und Hussam im Kirchenasyl in Bayern. In Zusammenarbeit mit der ORPHEUM-Stiftung bietet Ihnen der SRF Kulturclub vergünstigte Karten für die folgenden Konzerte an: RELIGION – PERSPEKTIVEN Sonntag, 7. August, 10.00–10.45 Der grausame Gott? Gewalt, Religion und Kunst Saskia Boddeke und Peter Greenaway. Foto: SRF JAZZ Die Bassgitarre wird im Funk und Soul mit einer speziellen Technik gespielt. Als Erfinder der Slap-Technik, bei der die Saiten mit dem Daumen angeschlagen werden, gilt der Bassist Larry Graham. In der Band Sly & The Family Stone machte er diesen Sound populär und brachte damit eine Entwicklung in Gang, die er nie und nimmer absehen konnte. Sonntag, 7. August, 17.00–17.55 Pets & the City – New Yorker und ihre Haustiere von Lisbeth Jessen New York ist die verrückteste Stadt der Welt. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Menschen und Tiere aller Arten tummeln sich im Big Apple. Ein Truthahn führt seinen Zweibeiner in Katz’s Deli aus: Turkey-Sandwich essen. Ein altersschwaches Schwein geht mit seiner menschlichen Freundin ins Spa. Die Autorin begleitet einige Tiere in ihrem menschlichen Alltag. Konzert 1: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Mittwoch, 31. August 2016, 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Grosser Saal Sonntag, 14. August, 8.30–9.00 SLOW living – die Kunst der Langsamkeit Immer schneller, immer online, überall erreichbar: Der Zumutungen eines Lebens heute sind viele. Menschen sind mit knapp über 30 bereits ausgebrannt, während Firmen in schier unendlicher Profitgier bloss an ihren Zahlen und Bilanzen interessiert sind. Mitten in diesen Irrsinn hinein stellt sich der Autor Winfried Hille – und plädiert für mehr Langsamkeit im Alltag. Konzert 2: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Freitag, 9. September 2016, 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Kleiner Saal Sophie Pacini. Foto: Susanne Krauss Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier, Leitung L. van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Solistin: Sophie Pacini J. Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Solist: Marc Bouchkov Fazil Say, Klavier Berfin Aksu, Violine Laura van der Heijden, Violoncello F. Say: «The Art of Piano» (Auszüge) L. van Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 «Kreutzersonate» R. Strauss: «Till Eulenspiegels lustige Streiche» op. 28 Sonntag, 21. August, 8.30–9.00 Glauben Behinderte anders? Ein rollstuhlgängiger Zugang zur Kirche ist ein erster Schritt, um Behinderte in ihrer Glaubenspraxis zu unterstützen. Aber damit ist es nicht getan, die spirituellen Bedürfnisse Behinderter sind sehr unterschiedlich. Viele Behinderte stellen sich die Frage nach dem «Warum» ihrer Behinderung, nach der Gerechtigkeit Gottes. Das ist eine spezielle Herausforderung für die Kirchen. Laura van der Heijden. Foto: Sam Trench C. Franck: Violinsonate A-Dur (Transkription für Cello von L. Rose) F. Say: «Space Jump» op. 46 für Violine, Cello und Klavier Karten Kategorie 1: CHF 88.– (statt CHF 110.–) Karten Kategorie 2: CHF 72.– (statt CHF 90.–) Karten Kategorie 1: CHF 76.– (statt CHF 95.–) Karten Kategorie 2: CHF 64.– (statt CHF 80.–) Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten. Anmeldeschluss: 25. August 2016. Anmeldung für: Reisen des SRF Kulturclubs nach Prag Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für: Sonntag, 28. August, 8.30–9.00 Anselm Grün und die Toleranz Was bedeutet «Toleranz» in unserer heutigen Gesellschaft? Darüber hat der populäre deutsche Benediktinerpater in seinen zahlreichen spirituellen Büchern nachgedacht. Für den Bestsellerautor steht fest: Ohne Toleranz gibt es keine Menschlichkeit. Er zeigt die Möglichkeit auf, sich zu besinnen und wesentliche Aspekte des Lebens einmal von einer anderen Warte aus zu betrachten. Reise 1: Donnerstag, 27. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober 2016 Reise 2: Sonntag, 20. November, bis Mittwoch, 23. November 2016 1 Person Doppelzimmer zur Alleinbenützung 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft) Doppelzimmer Streifzug «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug vom 15. September 2016 1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft) Mit dem SRF Kulturclub ins Konzert Ich bestelle/wir bestellen Eintrittskarten für folgende Konzerte: Anselm Grün. Foto: SRF Konzert 1: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Kategorie 1 1 Konzertkarte Mittwoch, 31. August 2016, Tonhalle Zürich, Grosser Saal Kategorie 2 2 Konzertkarten Konzert 2: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Kategorie 1 1 Konzertkarte Freitag, 9. September 2016, Tonhalle Zürich, Kleiner Saal Kategorie 2 2 Konzertkarten Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel. KULTURCLUB.CH August | 2016 5 6 KULTURCLUB.CH August | 2016 CLUB_August_2016_Internet.qxp_08_Club_August_2016 18.08.16 21:17 Seite 2 Jon Fosses «Trilogie»: Im Sog der Stille E ine Parabel auf das Leben, die Liebe und den Tod: Dem Norweger Jon Fosse ist mit «Trilogie» ein grandioses Prosawerk gelungen. Bei uns ist Jon Fosse vor allem als Dramatiker bekannt: «Winter», «Schönes» und «Meer» sind Werke, die auch auf Schweizer Bühnen zu sehen gewesen sind. Vor ein paar Jahren hat Fosse dem Drama den Rücken gekehrt, und er ist zur Prosa zurückgekehrt, der Gattung seiner literarischen Anfänge. Die Erzählung «Schlaflos» (2008) bildet den Auftakt zu «Trilogie». Die Geschichte spielt im Mittelalter und dreht sich um eine junge Frau und einen jungen Mann, Alida und Asle. In Anlehnung an die Weihnachtsgeschichte lässt Fosse die beiden durch eine Stadt in Westnorwegen irren. Sie ist hochschwanger und kann jeden Moment niederkommen. Aber die beiden finden kein Obdach. Bis sich Asle in einem Haus mit Gewalt Zutritt verschafft und die Hausbesitzerin umbringt. In «Trilogie» erzählt Fosse die Geschichte aus «Schlaflos» nun weiter, in den beiden darauf aufbauenden Erzählungen «Olavs Träume» und «Abendmattigkeit»: Asle wird als Mörder gefasst und gehängt. Alida, die mit dem gemeinsamen Kind zurückbleibt, vermag das Leid zeit ihres Lebens nicht zu überwinden. Die Handlung ist wenig spektakulär. Sie ist wohl als Parabel auf die Verletzlichkeit und Nacktheit der Existenz zu lesen, auf den Überlebenskampf in einer durch und durch feindlichen Welt. «Trilogie» entwickelt auf Leserinnen und Leser eine seltene Sogwirkung. Dies liegt vor allem an der geradezu suggestiven Sprache. Fosse arbeitet mit Wiederholungen, setzt kaum Punkte und erzeugt den Eindruck, der Text schwebe förmlich über dem Beschriebenen: traumdunkel, voller Gefühle, voller Sehnsucht und Liebe, aber auch voller Einsamkeit, Trauer und Melancholie. Man lässt sich gerne treiben von den symphonischen Klängen dieses sprachlichen Musikzaubers. D as Internationale Filmfestival in Locarno ist ein Fixpunkt im kulturellen Kalender der Schweiz. Heuer kommt es zur 69. Ausgabe, und wieder einmal gibt es Hunderte von Filmen zu sehen. Vier unserer Redaktoren, die das Festival beruflich begleiten, machen sich schon im Vorfeld Gedanken. Vorbereitung ist alles Das Internationale Filmfestival von Locarno bietet jedes Jahr ein dermassen reichhaltiges Angebot an Filmen, dass sich für den cinephil Interessierten eine strenge Auswahl aufdrängt. Sechs Stunden Dorfleben in den Philippinen, Mutter-Kind-Beziehungsdrama aus Deutschland oder Actionstoff aus den USA? – Ihre Wahl, vor allem aber: Ihre Planung. Nun besuchen ja die meisten von uns das Filmfest während der Ferien – und nichts verträgt sich schlechter als eine Reihe von freien Tagen und ein Stundenplan. Aber: Ein genauer Blick in das Programm ist unerlässlich für einen möglichst ungehetzten Besuch in Locarno. Es gilt aber auch, Praktisches zu bedenken. Ein abendlicher Besuch auf der Piazza Grande kann ein Filmfest sein, aber das geneigte Publikum tut gut daran, ein Sitzkissen und Getränke mitzunehmen. Der Abend kann lang werden, die Plastikstühle immer härter. Wer mag, kann sich zu Hause ein Sitztraining vornehmen. Also: beim nächsten Filmabend daheim vom bequemen Fauteuil auf einen Gartenstuhl wechseln. Des Weiteren mag es sich auch lohnen, einen wechselseitig verwendbaren Schirm mitzunehmen: um sich vor allzu heftiger Sonneneinstrahlung oder dann vor dem plötzlich hereinbrechenden Regenguss zu schützen. Vorbereitung ist in der Tat alles. Das gilt auch für unsere Equipe von Radio SRF 2 Kultur und SRF 4 News und der Online-Redaktion von srf.ch/kultur. Schon Monate im Voraus sichten wir das Filmangebot, die Liste der illustren Gäste, um Ihnen täglich einen Einblick in eine der grössten Kulturveranstaltungen der Schweiz zu ermöglichen. Eric Facon, Moderator SRF 4 News Felix Münger Redaktor Literatur Radio SRF 2 Kultur Buchhinweis: Jon Fosse, «Trilogie». Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel, Rowohlt 2016. 52 Beste Bücher Sonntag, 14. August 2016, 11–12 Uhr Felix Münger im Gespräch mit dem Fosse-Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel Sonntag, 14. August 2016, 21–22 Uhr (Z) 2 KULTURCLUB.CH August | 2016 Nicht alles allzu ernst nehmen Filmfestivals werden medial fast wie Sportanlässe behandelt. Dabei ist vor allem das Publikum zum Vergnügen da. Das gilt ganz besonders für Locarno, eines der schönsten Publikumsfestivals überhaupt. Als das Filmfestival von Locarno 1946 das erste Mal stattfand, war das «System Filmfestival» noch experimentell. Und beweglich. So gingen Regie- und Das Filmfestival Locarno geht in die 69. Runde. Wir berichten über Filme und Debatten, sprechen mit Stars und Regisseuren und werfen einen Blick auf Geschichten, die sich rund um die Piazza Grande ereignen. Foto: zVg Film gefällt, merkt man manchmal erst, wenn es schon zu spät ist. Auch da sind Kurzfilme von Vorteil: Wenn man in einem Film sitzt, der einem nicht passt, ist man froh, wenn er nur 15 Minuten dauert. Andres Hutter, Online-Redaktor srf.ch/kultur Mittwoch, 3. August, bis Samstag, 13. August 2016 69. Internationales Filmfestival Locarno Hauptpreis an den Franzosen René Clair, für seine britische Agatha-Christie-Verfilmung «And then there were none». Und der grosse Russe Sergei Eisenstein bekam den Kamerapreis. Aber neben diesen heute noch üblichen Standardpreisen gab es auch Kategorien, die heute exotisch anmuten. So bekamen Alberto Cavalcanti und Basil Dearden den «Preis für das interessanteste Drehbuch» für ihre Arbeiten am Horror-Episodenfilm «Dead of Night». Und dann gab es noch die Kategorie «Lustigster Film». Den Preis gewann erstaunlicherweise der schon 1941 entstandene britische Anti-Nazi-Thriller «Pimpernel Smith». In England war der Film mit dem Titel «Mister V» ein Erfolg, den sich sogar Winston Churchill im Schiffssalon auf seiner Transatlantiküberfahrt zu einem Treffen mit US-Präsident Roosevelt vorführen liess. In den meisten europäischen Ländern aber konnte «Pimpernel Smith» erst nach Kriegsende gezeigt werden. Was den 1946er-Preis von Locarno für einen fünf Jahre alten Film erklärt. Also hingehen, staunen, schauen. Schlechte Filme mit guten Filmen spülen und die Kritiken erst nachher lesen. Aber das machen die meisten ja ohnehin immer so. Michael Sennhauser, Filmredaktor SRF 2 Kultur Kurzfilme: Für effiziente Festivalbesucher In Locarno richtet sich der Blick auf grosse Leinwände. Und auf grosse Filme. Aber es gibt hier auch kleine Filme – also kurze. Neben gross angerührten Piazza-Filmen, filmhistorischen Giganten in der Retrospektive oder epischen Wettbewerbsbeiträgen laufen in Locarno auch Kurzfilme. In der Sparte «Pardi di domani» werden nationale und internationale Kurzfilme prämiert. Es gibt gute Gründe, sich die Beiträge in diesem Kurzfilmwettbewerb anzuschauen: Wer kurze Filme schaut, sieht mehr. Bei einem üppigen Festivalprogramm wie dem von Locarno muss man seine Zeit einteilen. Alle Filme sehen zu wollen, ist ein unmögliches Unterfangen. Schaut man sich Kurzfilme an, schafft man mehr. Und das kann sich lohnen, denn bei den «Pardi di domani» gibt es viel Gutes zu sehen. Der Wettstreit um den kleinen Leoparden hat es sich zum Ziel gemacht, zukunftsträchtige Talente zu entdecken. Diesem Anspruch wird er immer wieder gerecht, die «Pardi di domani» sind ein Schaufenster für den Nachwuchs. Hier sieht man Werke von Jungtalenten und Filmstudenten. In vielen dieser Kurzfilmblöcke verstecken sich Perlen. Aber an einem Filmfestival sieht man bekanntlich nicht nur gute Filme. Die Filmauswahl fällt einem als Besucher nicht immer leicht – ob einem ein Sich zu informieren ist Pflicht Das Angebot an Filmen, Workshops, Diskussionen am Filmfestival Locarno ist mittlerweile so gross, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Sich zu informieren ist also Pflicht. Leider ist man besonders als LocarnoNeuling auf der hauseigenen Website (nur englisch oder italienisch) zuerst mal verloren: Was ist die «Summer Academy»? Was heisst «Open Doors»? Dabei wollte man doch nur kurz nachschauen, welche Filme gezeigt werden, wann und wo. Diese Fragen beantwortet das gedruckte Programmheft oder die Filmfestival-Locarno-App schneller. Wer Hintergründe will, findet sie in der festivaleigenen Tageszeitung «Pardo Live» – oder im Blog des Festivaldirektors Carlo Chatrian. Wer auf Social Media unterwegs ist, kann via Facebook-Seite des Festivals auf dem Laufenden bleiben, die neusten Gerüchte via Twitter erfahren (@FilmFestLocarno) oder visuelle Eindrücke über Instagram (@filmfestlocarno) sammeln. Aber welches sind die besten Filme? Was fand das Publikum zur letzten Piazza-Vorführung? Und was machen all die Leute, die abseits des roten Teppichs stehen? Darüber berichtet SRF – täglich online auf srf.ch/kultur und im Radio bei SRF 4 News und SRF 2 Kultur. Thomas Hägler, Online-Redaktor srf.ch/kultur Filmfestival Locarno am Radio Das Festivalmagazin wird von Mittwoch, 3. August, bis Samstag, 13. August ausgestrahlt: jeweils an den Werktagen um 11 Uhr live auf Radio SRF 4 News (Wiederholung um 15 Uhr) um 12 Uhr auf Radio SRF 2 Kultur (Wiederholung um 17 Uhr) und täglich online auf srf.ch/kultur KLASSIK – IM KONZERTSAAL «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» Donnerstag, 4. August, 19.30–22.00 Pärnu Muusikafestval: Nordische Musik-Landschaft E.-S. Tüür: Tormiloits M it Werken wie «Der Besuch der alten Dame» oder «Die Physiker» erlangte Dürrenmatt Weltruhm. Und doch war er ein Getriebener, der sich unentwegt Gedanken über das Leben und den Tod machte. «Wenn man die Wahl zwischen zwei Todesarten hat, soll man sich nicht zu Tode ärgern, sondern lieber zu Tode lachen.» Friedrich Dürrenmatt Im Zentrum des Dokumentarfilms von Sabine Gisiger «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» steht die Liebesgeschichte von Friedrich Dürrenmatt und seiner Frau Lotti Dürrenmatt-Geissler. 40 Jahre lebten die beiden in einer sehr engen Beziehung: kein Werk, das er nicht mit ihr diskutierte, keine Probe, auf die sie ihn nicht begleitete. Nach Lottis Tod 1983 stürzte Dürrenmatt in eine tiefe Krise. So stellt Dürrenmatts Sohn Peter – beim Dreh 66 Jahre alt – fest, er habe eigentlich erst mit dem Tod der Mutter bemerkt, dass seine Eltern aus zwei Personen bestanden hatten. Dürrenmatt war einer, der gerne laut dachte. Einer, der von sich behauptete, dass er nie verzweifle, weil er immer berauscht sei von den Möglichkeiten des Guten, des Bösen und des Verrückten auf dieser Welt. Er äusserte sich gut und gerne öffentlich, das erweist sich nun als Glücksfall. Aus nationalen und internationalen Archiven hat Sabine Gisiger über 80 Stunden Ton- und Bildzeugnisse gesichtet, in denen Dürrenmatt laut über sein Leben, seine Arbeit und seine Weltsicht nachdenkt. Aus diesem Material hat sie einen fiktiven und autobiografischen Film montiert. Doch sobald es um die Liebe und das Leben mit seiner Frau Lotti und ihren Tod geht, schweigt er. Anscheinend fehlen dem Wortgewaltigen die Worte. Hier ergänzen seine Schwester Verena Dürrenmatt und seine Kinder Peter und Ruth die Erläuterungen von Dürrenmatt. Erstmals erzählen sie in der Öffentlichkeit von der privaten Seite Dürrenmatts. So entstand ein intimes Porträt mit neuen Einblicken in das Leben des grossen Schriftstellers. J. Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 C. Nielsen: Sinfonie Nr. 2 op. 16 «Die vier Temperamente» Estnisches Festivalorchester Paavo Järvi, Leitung Viktoria Mullova, Violine Konzert vom 14. Juli 2016 Konzerthalle Pärnu, Estland Sonntag, 7. August, 22.00–24.00 Palau de la Música, Barcelona: Bachs «grösstes Kunstwerk» J. S. Bach: Messe für Soli, Chor und Orchester h-Moll BWV 232 Les Arts Florissants William Christie, Leitung Katherine Watson, Sopran Tim Mead, Countertenor Reinoud van Mechelen, Tenor André Morch, Bass Konzert vom 16. Juni 2016, Palau de la Música Catalana, Barcelona Montag, 8. August, 19.30–22.00 Gstaad Menuhin Festival: Hommage à Yehudi Menuhin J. S. Bach: Motette «Jesu, meine Freude» BWV 227 B. Britten: Hymn to St. Caecilia op. 27 W. A. Mozart: Requiem d-Moll KV 626 Gabrieli Consort & Players Paul McCreesh, Leitung Konzert vom 15. Juli 2016 Kirche Saanen Donnerstag, 11. August, 19.30–22.00 Verbier Festival: Trifonovs Konzert für die eigenen Finger D. Schostakowitsch: Hamlet. Suite aus der Schauspielmusik op. 32a D. Trifonov: Klavierkonzert P. I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17 «Kleinrussische» Verbier Festival Chamber Orchestra Gábor Takács-Nagy, Leitung Daniil Trifonov, Klavier Konzert vom 31. Juli 2016 Salle des Combins, Verbier Gabriela Bloch Steinmann SRF Kultur, Redaktion Eigen- und Koproduktionen Alisa Weilerstein. Foto: Jamie Jung CH: Filmszene SRF 1 Sonntag, 14. August, 22.00–24.00 Montag, 22. August, 19.30–22.00 Festival d’Aix-en-Provence: Lucerne Festival: Frankreichs Opern-Mysterium Jeanne d’Arc trifft Kleopatra C. Debussy: Pelléas et Mélisande. G. Rossini: Drame lyrique in 5 Akten Giovanna d’Arco. Kantate, bearbeitet Philharmonia Orchestra für Mezzosopran und Orchester von Cape Town Opera Chorus Salvatore Sciarrino Esa-Pekka Salonen, Leitung F. Mendelssohn: Aufführung vom 7. Juli 2016 Ouvertüre zum Märchen von der Grand Théâtre de Provence schönen Melusine op. 32 H. Berlioz: La Mort de Cléopâtre. Montag, 15. August, 19.30–22.00 Lyrische Szene für Mezzosopran Lucerne Festival: und Orchester Dreamwork Argerich–Barenboim F. Busoni: Turandot-Suite op. 41 J. Widmann: Con brio. R. Strauss: «Tanz der sieben Konzertouvertüre für Orchester Schleier» aus «Salome» F. Liszt: Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur Luzerner Sinfonieorchester R. Wagner: James Gaffigan, Leitung – Ouvertüre zu «Tannhäuser» Ekaterina Semenchuk, Mezzosopran – Siegfrieds Rheinfahrt und Trauer- Liveübertragung marsch aus «Götterdämmerung» 3 4 KULTURCLUB.CH August | 2016 aus dem KKL Luzern – Ouvertüre zu «Die Meistersinger von Nürnberg» Donnerstag, 25. August, 20.00–22.00 West-Eastern Divan Orchestra Festival International Daniel Barenboim, Leitung de Musiques Sacrées: Martha Argerich, Klavier Hochexpressive Renaissance Live aus dem KKL Luzern «Tristis est anima mea». Madrigale von C. Gesualdo und C. Monteverdi Donnerstag, 18. August, 20.00–22.00 La Compagnia del Madrigale Salzburger Festspiele: Konzert vom 4. Juli 2016 Salzburg-Debut für jungen Kirche des Kollegiums St. Michael, Schweizer Dirigenten Freiburg D. Kabalewsky: Im Anschluss: Ouvertüre zu «Colas Breugnon» Das Ensemble Orlando aus Freiburg S. Rachmaninow: mit Werken von J. S. Bach und Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 G. F. Händel A. Skrjabin: Konzert vom 3. Juli 2016 am FIMS Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 29 ORF Radio-Symphonieorchester Sonntag, 28. August, 22.00–24.00 Wien Lucerne Festival: Lorenzo Viotti, Leitung Primadonna – prima la donna! Khatia Buniatishvili, Klavier R. Šerkšnytė: Konzert vom 7. August 2016 «De profundis» für Streichorchester Felsenreitschule Salzburg L. van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 «Pastorale» Sonntag, 21. August, 22.00–24.00 E. Tubin: Estnische Tanzsuite Lucerne Festival: F. Chopin: Dvořák-Zyklus mit Haitink Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 – «Die Mittagshexe» op. 108 S. Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur – Cellokonzert h-Moll op. 104 op. 25 «Symphonie classique» – Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Chamber Orchestra of Europe «Aus der Neuen Welt» «Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte» Freitag, 5. August 2016, 22.25 Uhr, danach 7 Tage online www.srf.ch/sendungen/ch-filmszene KULTURCLUB.CH August | 2016 Luzerner Sinfonieorchester. Foto: Christian Flierl Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung Chamber Orchestra of Europe (Konzert 1) Bernard Haitink, Leitung Anu Tali, Leitung (Konzert 2) Alisa Weilerstein, Violoncello Yulianna Avdeeva, Klavier Konzert vom 16. August 2016 Konzerte vom 21. August 2016 KKL Luzern KKL Luzern Dienstag, 30. August, 22.00–24.00 Gstaad Menuhin Festival: Klavierrezital W. A. Mozart: Fantasie c-Moll KV 475 F. Schubert: Klaviersonate c-Moll D 958 F. Liszt: Vallée d’Obermann, aus «Années de pèlerinage. Première année: La Suisse» F. Schubert: Klaviersonate A-Dur D 959 Francesco Piemontesi, Klavier Konzert vom 22. August 2016 Kirche Rougemont WORT – PASSAGE Freitag, 5. August, 20.00–21.00 Hans Peter Matter, genannt Mani Wie Mani Matter «zwäg» wäre, wenn er am 4. August seinen 80. Geburtstag feiern könnte, das wissen wir nicht. Wir haben nur seine Lieder und Texte. Und die nehmen wir unter die Lupe. Warum eigentlich sind seine Lieder «gut»? Warum so populär und langlebig? Mani Matter. Foto: SRF Dienstag, 9. August, 21.00–22.00 Jazz Collection: Larry Graham und die Folgen Samstag, 27. August, 17.00–18.30 Jazz Collection: Das Wunder Fred Hersch Jahrzehntelang spielte Fred Hersch jede Platte ein, wie wenn sie seine letzte wäre: 1986 wurde er HIV-positiv getestet, was damals häufig einem Todesurteil gleichkam. Hersch, damals noch keine 30 und erst gerade drei Alben unterwegs, spielte von da an gegen die Krankheit an. Und schöpfte aus dieser prekären Situation so viel kreative Energie, dass er heute zu den allerbesten Jazz-Pianisten der Gegenwart zählt. STERNSTUNDEN – SRF 1 Sonntag, 7. August, 8.30–9.00 Christsein im 21. Jahrhundert – im Gespräch mit Rowan Williams Warum befiehlt Gott Abraham, seinen Sohn zu töten? Die Opferung Isaaks ist eine der rätselhaftesten, brutalsten Geschichten der Bibel und des Korans. Der Filmregisseur Peter Greenaway und die Künstlerin Saskia Boddeke beleuchten sie aus der Sicht der drei monotheistischen Religionen und der Kunst. Der Waliser Theologe Rowan Williams war 12 Jahre Erzbischof von Canterbury und damit Ehrenprimas der anglikanischen Weltkirche. Immer wieder liess der Gelehrte und Mitglied des House of Lords aufhorchen, besonders als er Teile des muslimischen Familienrechts in Grossbritannien einführen wollte. Heute lehrt er wieder Theologie in Cambridge. Sonntag, 14. August, 15.00–16.00 Die Draufgängerin – meine Tochter und ich Party. Drogen. Koma. Die 16-jährige Tochter des Autors Egon Koch feiert bis zum Absturz. 54 Stunden dauert es, bis sie wieder aufwacht. Eine Geschichte über das Heranwachsen und über das Verhältnis von Vater und Tochter. Seit ihren frühesten Kindertagen hat der Autor Egon Koch Gespräche mit seiner Tochter auf Band aufgezeichnet. Freitag, 26. August, 20.00–21.00 Dirigentinnen – neuer Wind im Orchester Der gesellschaftliche Wandel kommt langsam auch im Sinfonieorchester an. Dirigentinnen, wenn auch noch in der Minderzahl, machen dort Karrieren. Leiten grosse Orchester. Sind keine sonderbaren Ausnahmen mehr. Was machen sie anders als ihre männlichen Kollegen? Was gleich? Eine Spurensuche in vier Porträts. Fred Hersch. Foto: Martin Zeman HÖRSPIEL Samstag, 6. August, 20.00–20.45 Fantasia Zolliologica von Fritz Hauser Der Basler Zoo: eine Welt aus Klängen und Geräuschen. Fabriziert von Tieren und Menschen, Natur und Stadt. Der Schlagzeuger und Komponist Fritz Hauser hat das anderthalb Jahre lang im «Basler Zolli» aufgenommen und daraus ein Hörspiel komponiert und montiert. Hauser stellt dabei die Geografie des «Zolli» auf den Kopf: Er bringt Tierstimmen miteinander in Dialoge, die in der Realität gar nicht möglich sind. Sonntag, 14. August, 17.00–17.55 Zersplittert von Alexandra Badea Schanghai, Lyon, Dakar, Bukarest. Vier Städte, vier Arbeitsalltage, vier Leben, eigentlich weit voneinander entfernt. Und doch ist die Welt ein Dorf. In «Zersplittert» erzählt Badea von Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, dem Leben jenseits der Arbeit etwas abzugewinnen. Sonntag, 21. August, 17.00–17.55 Die Menschen – genau wie im realen Leben – sind unterschiedlich von Franziska Müller und Tobias Lambrecht Bürokratie als Ich-Erfahrung. Ob man nun als Serbe in die Schweiz, als Arbeitslose in die Arbeit oder als Fremdenlegionär zurück in die Gesellschaft möchte – alle Wege führen ins Amt. Lehrreich und unterhaltend lässt dieses Hörspiel menschliche Lebens- und Überlebensformen Revue passieren. Sonntag, 14. August, 10.00–10.30 Indiens Frauen zwischen Gewalt und Aufbruch Indien schafft es meist mit zwei Themen in die Schlagzeilen: wachsende Wirtschaft und brutalste Gewalt an Frauen. Wie sich der rasante gesellschaftliche Wandel für die Frauen auswirkt, aber auch wie sie ihn selber mitgestalten, darüber spricht die Schriftstellerin Urvashi Butalia. Samstag, 27. August, 20.00–20.40 Mein Drache ist besoffen von Joanna Lisiak Zwei streiten sich und können damit nicht aufhören. – Zwei lernen sich kennen und bleiben aneinander kleben. – Zwei laufen sich über den Weg, haben sich aber nichts zu sagen. – Zwei sitzen zusammen. Er isst einen Apfel, sie spricht. Friede herrscht: Sie will nicht den Apfel, und er nicht das Wort. Sonntag, 21. August, 10.00–10.30 Die Theologie vom Kopf auf die Füsse stellen Die Schweizer Theologin Helen Schüngel-Straumann hat sich ein Leben lang mit der Bibel auseinandergesetzt. Die Familienfrau wird zu einer der Begründerinnen der feministischen Theologie. Sie hinterfragt den männlichen Gott und stellt die Theologie «vom Kopf auf die Füsse». Helen SchüngelStraumann schildert, wie sie zur feministischen Theologie und auf vielen Umwegen zu sich selbst gefunden hat. Sonntag, 28. August, 17.00–17.50 Ein verrauchtes Idyll von Robert Schoen Wo hat der Mensch seinen Platz in der Welt? Keine geringere Frage umkreist Robert Schoen in seiner Collage. Zu hören sind: eine Hundertjährige, die sich erinnert; eine Vierjährige, die sich die Welt erklärt; Kneipengänger, die sinnieren, und ein Wissenschaftler, der von Ameisenstaaten spricht. Sonntag, 28. August, 10.00–10.30 Film: Lampedusa im Pfarrhof – von der Flucht ins Kirchenasyl Es ist eine umstrittene Erfolgsgeschichte: Inzwischen sind es fast 300 Kirchengemeinden in Deutschland, die gegen 500 Flüchtlinge ins Kirchenasyl aufgenommen haben. Hier sind sie vor einer Abschiebung sicher. Ein Film über Ali, Shahina und Hussam im Kirchenasyl in Bayern. In Zusammenarbeit mit der ORPHEUM-Stiftung bietet Ihnen der SRF Kulturclub vergünstigte Karten für die folgenden Konzerte an: RELIGION – PERSPEKTIVEN Sonntag, 7. August, 10.00–10.45 Der grausame Gott? Gewalt, Religion und Kunst Saskia Boddeke und Peter Greenaway. Foto: SRF JAZZ Die Bassgitarre wird im Funk und Soul mit einer speziellen Technik gespielt. Als Erfinder der Slap-Technik, bei der die Saiten mit dem Daumen angeschlagen werden, gilt der Bassist Larry Graham. In der Band Sly & The Family Stone machte er diesen Sound populär und brachte damit eine Entwicklung in Gang, die er nie und nimmer absehen konnte. Sonntag, 7. August, 17.00–17.55 Pets & the City – New Yorker und ihre Haustiere von Lisbeth Jessen New York ist die verrückteste Stadt der Welt. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Menschen und Tiere aller Arten tummeln sich im Big Apple. Ein Truthahn führt seinen Zweibeiner in Katz’s Deli aus: Turkey-Sandwich essen. Ein altersschwaches Schwein geht mit seiner menschlichen Freundin ins Spa. Die Autorin begleitet einige Tiere in ihrem menschlichen Alltag. Konzert 1: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Mittwoch, 31. August 2016, 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Grosser Saal Sonntag, 14. August, 8.30–9.00 SLOW living – die Kunst der Langsamkeit Immer schneller, immer online, überall erreichbar: Der Zumutungen eines Lebens heute sind viele. Menschen sind mit knapp über 30 bereits ausgebrannt, während Firmen in schier unendlicher Profitgier bloss an ihren Zahlen und Bilanzen interessiert sind. Mitten in diesen Irrsinn hinein stellt sich der Autor Winfried Hille – und plädiert für mehr Langsamkeit im Alltag. Konzert 2: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Freitag, 9. September 2016, 19.30 Uhr Tonhalle Zürich, Kleiner Saal Sophie Pacini. Foto: Susanne Krauss Tonhalle-Orchester Zürich Lionel Bringuier, Leitung L. van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Solistin: Sophie Pacini J. Sibelius: Violinkonzert d-Moll op. 47 Solist: Marc Bouchkov Fazil Say, Klavier Berfin Aksu, Violine Laura van der Heijden, Violoncello F. Say: «The Art of Piano» (Auszüge) L. van Beethoven: Violinsonate Nr. 9 A-Dur op. 47 «Kreutzersonate» R. Strauss: «Till Eulenspiegels lustige Streiche» op. 28 Sonntag, 21. August, 8.30–9.00 Glauben Behinderte anders? Ein rollstuhlgängiger Zugang zur Kirche ist ein erster Schritt, um Behinderte in ihrer Glaubenspraxis zu unterstützen. Aber damit ist es nicht getan, die spirituellen Bedürfnisse Behinderter sind sehr unterschiedlich. Viele Behinderte stellen sich die Frage nach dem «Warum» ihrer Behinderung, nach der Gerechtigkeit Gottes. Das ist eine spezielle Herausforderung für die Kirchen. Laura van der Heijden. Foto: Sam Trench C. Franck: Violinsonate A-Dur (Transkription für Cello von L. Rose) F. Say: «Space Jump» op. 46 für Violine, Cello und Klavier Karten Kategorie 1: CHF 88.– (statt CHF 110.–) Karten Kategorie 2: CHF 72.– (statt CHF 90.–) Karten Kategorie 1: CHF 76.– (statt CHF 95.–) Karten Kategorie 2: CHF 64.– (statt CHF 80.–) Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten. Anmeldeschluss: 25. August 2016. Anmeldung für: Reisen des SRF Kulturclubs nach Prag Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für: Sonntag, 28. August, 8.30–9.00 Anselm Grün und die Toleranz Was bedeutet «Toleranz» in unserer heutigen Gesellschaft? Darüber hat der populäre deutsche Benediktinerpater in seinen zahlreichen spirituellen Büchern nachgedacht. Für den Bestsellerautor steht fest: Ohne Toleranz gibt es keine Menschlichkeit. Er zeigt die Möglichkeit auf, sich zu besinnen und wesentliche Aspekte des Lebens einmal von einer anderen Warte aus zu betrachten. Reise 1: Donnerstag, 27. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober 2016 Reise 2: Sonntag, 20. November, bis Mittwoch, 23. November 2016 1 Person Doppelzimmer zur Alleinbenützung 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft) Doppelzimmer Streifzug «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug vom 15. September 2016 1 Person 2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft) Mit dem SRF Kulturclub ins Konzert Ich bestelle/wir bestellen Eintrittskarten für folgende Konzerte: Anselm Grün. Foto: SRF Konzert 1: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Kategorie 1 1 Konzertkarte Mittwoch, 31. August 2016, Tonhalle Zürich, Grosser Saal Kategorie 2 2 Konzertkarten Konzert 2: «YOUNG SOLOISTS ON STAGE» Kategorie 1 1 Konzertkarte Freitag, 9. September 2016, Tonhalle Zürich, Kleiner Saal Kategorie 2 2 Konzertkarten Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel. KULTURCLUB.CH August | 2016 5 6 KULTURCLUB.CH August | 2016 CLUB_August_2016_Internet.qxp_08_Club_August_2016 18.08.16 21:17 Seite 1 Blick auf Prag und die Karlsbrücke. Foto: Julia Wesely 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Don Giovanni» von W. A. Mozart im Ständetheater. Tag 3: Ausflug nach Nelahozeves, dem Geburtsort von A. Dvořák. Besichtigung des Schlosses und des Museums sowie Mittagessen in Mělník. Am Abend Vortrag durch Jakob Knaus zum Thema «Tschechische Musik». Tag 4: Vormittag frei. Transfer zum Flughafen. 14.45 Uhr Rückflug mit Swiss nach Zürich. 16.10 Uhr Ankunft. HörPunkt: Dienstag, 2. August 2016 Musikland Schweiz – Durchgangsverkehr Ein Land ohne Hof, ohne Fürst, ohne imperialen Glanz und Ehrgeiz. Wenn Schweizer Musiker etwas werden wollten, mussten sie weggehen. Umgekehrt aber kamen Komponisten immer gerne hierher zum Ferienmachen. Die schöne Landschaft hat viele inspiriert. Der HörPunkt blickt in die Musikgeschichte, redet mit Musikerinnen und Musikern von heute, und er schreibt dabei auch selbst ein Stück Musikgeschichte – vielleicht. 11.00–12.00 Uhr Ein Blick in die Musikgeschichte Vom Weggehen, Ankommen und Bleiben einst – drei klingende Porträts von Senfl, Mendelssohn und Schoeck. 9.00–10.00 Uhr Klingendes Inhaltsverzeichnis Der Tag im Überblick. Appetitanreger, Rosinen und was sonst noch vom Tisch herunterfiel. 12.40–14.15 Uhr Balkan goes Jodel Reiseverkehr hat auch die Schweizer Volksmusik aus ihrer Erstarrung gelöst. Eine junge Generation blickt über den Tellerrand und erfindet die «neue Schweizer Volksmusik». 10.00–11.00 Uhr Treffpunkt Schweiz heute Weggehen, ankommen oder bleiben – eine Diskussionsrunde mit einer Musikerin und zwei Musikern, die damit Erfahrung haben. 12.00–12.30 Uhr Opus Eins Wo begann es? Und wann? Besuch beim ersten Sinfonieorchester, beim ersten Konservatorium, im ersten Opernhaus der Schweiz. 14.15–15.00 Uhr Kichern mit Mozart Auch in der Schweiz gibt es «Action», wenn Komponisten zu Besuch kommen. Drei alte Geschichten – neu erzählt. Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr Anmeldung von: Wichtig: Name/Vorname bei Flugreisen gemäss Eintrag im Reisepass oder in der ID. Name/Vorname Mitgliedernummer E-Mail Adresse PLZ/Ort Tel. (P) Tel. (G) Name der Begleitperson Mitgliedernummer E-Mail Datum/Unterschrift Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/ Assistancekostenversicherung obligatorisch. Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen. Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung. 7 KULTURCLUB.CH August | 2016 Reisen nach Prag Das Hörspiel «Gesicht verloren» beleuchtet das Thema «Ehrenmord». Foto: dariusjan Prag, Nationaltheater. Foto: © pyty «20 Jahre SRF Kulturclub-Reisen» Hörspiel Reise 1: Donnerstag, 27. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober 2016 Reise 2: Sonntag, 20. November, bis Mittwoch, 23. November 2016 Samstag, 13. August, und Samstag, 20. August 2016, 20 Uhr I n diesem Jahr darf ein Jubiläum gefeiert werden! Vor zwanzig Jahren wurde die erste Kulturclub-Reise nach Prag durchgeführt, und so lag die Wahl der Destination für diese Reisen quasi auf der Hand. Im Rahmen der beiden Reisen in die «Goldene Stadt» wird Ihnen all das geboten, was die Reisen des Kulturclubs auszeichnet und ihren Erfolg begründet. So wird Ihnen ein «Blick hinter die Kulissen» des National- bzw. Ständetheaters gewährt, und Sie erhalten durch Herrn Dr. Jakob Knaus, der bereits die erste Reise in seiner Funktion als Musikwissenschaftler und Experte für das tschechische Musikschaffen begleitet hat, Informationen aus erster Hand. Ein weiteres Qualitätsmerkmal der Kulturclub-Reisen ist die bewusste Programmgestaltung. So werden Sie während der ersten Reise zwei Werke des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana sehen: «Die verkaufte Braut», seine wohl populärste Oper, und am 28. Oktober, am tschechischen Nationalfeiertag, «Libuše». Mit einer Aufführung dieser Oper wurde im Jahre 1881 das prächtige Prager Nationaltheater eröffnet. Im November steht mit der Oper «Der Jakobiner» von Antonín Dvořák ein selten gespieltes Werk auf dem Programm. Im Ständetheater wurde die von W. A. Mozart in Prag fertig komponierte Oper «Don Giovanni» uraufgeführt, Sie werden eine Aufführung in diesem historischen Theater erleben können. Programm Reise 1 Tag 1: 12.30 Uhr Flug mit Swiss nach Prag. 13.45 Uhr Ankunft, Transfer in die Stadt und Besuch des Smetana-Museums. Danach Zimmerbezug im Hotel (im Zentrum, in Gehdistanz zum Nationaltheater). Vortrag zum Thema «Tschechische Musik» durch Jakob Knaus, danach Abendessen. Tag 2: Ausführliche Stadtrundfahrt inkl. Besuch des Friedhofs Vyšehrad, danach Mittagessen. Werkseinführung durch Jakob Knaus im Hotel und um 17 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Libuše» von B. Smetana im Nationaltheater. Tag 3: Geführter Rundgang durch die Altstadt, danach Mittagessen. Am Nachmittag private Führung im Nationaltheater. Werkseinführung durch Jakob Knaus und Aperitif. 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Die verkaufte Braut» von B. Smetana im Nationaltheater. Tag 4: Vormittag frei. Transfer zum Flughafen. 14.45 Uhr Flug mit Swiss von Prag nach Zürich. 16.10 Uhr Ankunft. Programm Reise 2 Tag 1: 12.35 Uhr Flug mit Swiss nach Prag. 13.55 Uhr Ankunft, Transfer in die Stadt und Stadtrundfahrt. Zimmerbezug im Hotel (im Zentrum, in Gehdistanz zum Ständetheater). Abendessen und um 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Der Jakobiner» von A. Dvořák im Nationaltheater. Tag 2: Geführter Rundgang durch die Altstadt, danach Mittagessen. Am Nachmittag private Führung im Ständetheater. Werkseinführung durch Jakob Knaus und Aperitif. Spielformen der Gewalt D ie deutsche Regisseurin und Hörspielmacherin Barbara Kenneweg hat mich durch die Themenwahl zweier Produktionen überzeugt. In beiden geht es um offene Gewalt, um fantasierte und um tatsächlich begangene Morde in Kulturen, die auf je eigene Weise durch strukturelle Gewalt in Form institutionalisierter Diskriminierungen und kollektiv gepflegter Kraft-, Protzund Heldenmythen ein Klima schaffen, in dem die Vernichtung menschlichen Lebens weit weniger schwer wiegt als Normabweichungen – etwa bei der Genderdefinition oder im libidinösen Bereich. Pauschalpreis pro Person: Reise 1: CHF 2’080.− im Doppelzimmer Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung: CHF 180.– Reise 2: CHF 1’880.− im Doppelzimmer Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung: CHF 180.– Anmeldeschluss: 30. August 2016, danach auf Anfrage Kenneweg bezieht sich auf ein 2005 begangenes Verbrechen: Die 23-jährige Hatun Sürücü hatte sich bereits als Schülerin gegen die in ihrer türkisch-sunnitischen Familie vorgeschriebene Frauenrolle aufgelehnt, war vom Vater aus der Schule genommen und in der Türkei zwangsverheiratet worden. Schwanger floh sie aus ihrer Ehe nach Berlin. Dort richtete sie einer ihrer Brüder bei einer Busstation durch drei Schüsse in den Kopf hin. Das Hörspiel «Gesicht verloren» durchpflügt das Thema «Ehrenmord» und beleuchtet sowohl die Tat als auch das Schweigen der Umgebung. Unsere aufgeklärte, säkulare Gesellschaft verurteilt und ahndet zu Recht solche Verbrechen, sie hat aber nichts gegen Gewaltfantasien und den spielerischen Umgang mit Gewalt in den Kinderzimmern. Die Kampf-Games auf Spielkonsolen machen das Töten zum Vergnügen und die Täter zu Spielern. Neu ist das nicht. Zinnsoldaten bevölkerten seit dem Ende des Siebenjährigen Krieges Eingeschlossene Leistungen: > Direkte Linienflüge in der Economy-Klasse mit Swiss von Zürich nach Prag und retour, inkl. aller Taxen und Gebühren > 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel Leonardo in Prag (Reise 1) bzw. > 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel Grandhotel Bohemia in Prag (Reise 2) > Eintrittskarten (Kat. 1) für die beiden Opernbesuche > Alle Transfers, Eintritte, Führungen, 3 Essen inkl. Getränke und 1 Aperitif (gemäss Programm) > Begleitung der Reise durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours GmbH. Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/22 Personen Es gelten die «Allgemeinen Reise- und Vertragsbestimmungen» der Cultours GmbH. Alle Reisenden müssen über gültige Ausweispapiere verfügen. Für die Besichtigungen und Rundgänge sollten die Teilnehmenden gut zu Fuss sein. Programmänderungen ausdrücklich vorbehalten. 8 9 KULTURCLUB.CH August | 2016 1763 die Kinderzimmer der wohlhabenden Schichten. Aber die Ausgestaltung des modernen Spielangebotes führt näher an Gewalttätigkeiten heran. Bei Kritik daran wird mit dem nicht sehr stichhaltigen Argument gekontert, ein negativer Einfluss auf das Verhalten der Heranwachsenden sei wissenschaftlich nicht erwiesen. Kampf-Games auf Spielkonsolen. Foto: zVg In «Krieg der Söhne» von 2015 beschäftigt sich die Autorin mit der heiteren Blutrünstigkeit: Sie lässt vor dem Mikrofon spielen und über das Spielen diskutieren. Diese neuere Produktion senden wir vor der eingangs beschriebenen und wischen so erst vor der eigenen Tür, bevor wir die andere Kultur kritisieren. Claude Pierre Salmony Redaktion Hörspiel und Satire SRF Hörspiel Samstag, 13. August, 20.00 Uhr «Krieg der Söhne» Samstag, 20. August, 20.00 Uhr «Gesicht verloren» Foto: Museum Franz Gertsch, Burgdorf In Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Basel bietet Ihnen der SRF Kulturclub erstmals vergünstigte Abonnemente für die Konzertsaison 2016/17 an: SRF Kulturclub-Mitglieder können alle Saisonabonnemente 2016/17 des Kammerorchesters Basel (KOB) mit einer 15%-Ermässigung beziehen. Informationen zu den verschiedenen Saisonabonnementen finden Sie unter www.kammerorchesterbasel.ch oder im dem «kulturclub.ch» beigelegten Saisonprogramm des KOB. Die vergünstigten Abonnemente können an allen üblichen Vorverkaufsstellen (exkl. Online-Verkauf) gegen Vorweisen des SRF Kulturclub-Mitgliederausweises bezogen werden. Kammerorchester Basel. Foto: Heike Kandalowski KULTURCLUB.CH August | 2016 KULTURCLUB.CH Franz Gertsch in seinem Museum. Mit dem SRF Kulturclub vergünstigt in die Konzerte des Kammerorchesters Basel Foto: © Noppasinw Kammerorchester Basel – Saison 2016/17 in Basel Acht Abonnements-Konzerte und drei Extra-Konzerte wird das Kammerorchester Basel an seinem Heimatort spielen. Besondere Bedeutung kommt «Haydn2032» zu: Unter der Leitung seines Principal Guest Conductor Giovanni Antonini wird das KOB bis ins Jahr 2032 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns aufführen und auf CD einspielen. Den Aufbruch zu dieser aufregenden Reise bilden die beiden Haydn-Nächte. Erst aber widmet sich das KOB Max Reger, einem vielfach unterschätzten Komponisten. Zusammen mit dem Bariton Christoph Prégardien und der Camerata Vocale erklingen chorische Werke des «letzten Riesen der Musik». Eine veritable Entdeckung ist das Weihnachtsoratorium «Il verbo in carne» des italienischen Opernkomponisten Nicola Antonio Porpora, interpretiert von einem hochkarätigen Sängerensemble. Mit Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy und Schubert führt das KOB die Auseinandersetzung mit den grossen klassischen Sinfonien fort und freut sich auf Begegnungen mit renommierten Interpreten wie Renaud Capuçon, Nicolas Altstaedt, Rafał Blechacz oder Alison Balsom. Streifzug: Exklusiv im Museum Franz Gertsch, Burgdorf «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Donnerstag, 15. September 2016 F ranz Gertsch, einer der bedeutendsten Schweizer Künstler der Gegenwart, führt exklusiv durch sein Museum in Burgdorf und erzählt von seinem reichen malerischen und grafischen Schaffen. Der 1930 in Mörigen geborene Franz Gertsch hat seit 14 Jahren sein eigenes Museum; auf dem Areal einer ehemaligen Käserei liess der Burgdorfer Industrielle Willy Michel – beeindruckt vom Schaffen Gertschs – für das Werk des Künstlers ein Museum errichten. Das Prinzip Realität ist nicht nur eine malerische, sondern auch eine konzeptionelle Herausforderung für Franz Gertsch. Seit 1969 bezieht er sich in seinen Arbeiten konsequent auf die fotografische Vorlage. Die Referenz auf das bereits vorhandene, technisch entstandene Bild eröffnete ihm als Maler und später als Holzschneider einen unerschöpflichen gestalterischen Freiraum. Waren es anfänglich noch aus der Presse übernommene Aufnahmen, ging er schon bald dazu über, seine Fotografien selbst zu fertigen. Von gross auf die Wand projizierten Dias ausgehend, eröffnete Gertsch nun sein Werk in monumentalen Formaten. Das erregte Aufsehen! Mit seiner Teilnahme an der «documenta 5» im Jahre 1972 in Kassel erreichte Gertsch seinen internationalen Durchbruch. «Im Herbst 1968 malte ich meine ersten naturalistischen Bilder nach Fotografien. Ich hatte begriffen, dass die Realität heute nur noch mit dem Fotoapparat festgehalten werden kann: Denn der Mensch hat sich daran gewöhnt, die Fotowirklichkeit als Maximum an Wirklichkeitswiedergabe zu betrachten.» Seine Bilder, für die er anders als die amerikanischen Fotorealisten wieder den Pinsel benutzt, folgen, trotz Fotovorlagen, einer eigenen, innerbildlichen Logik, die auf absolute Stimmigkeit aller Elemente zielt. Das Werk von Franz Gertsch beinhaltet gleichzeitig ein grosses Stück europäischer Maltradition – Jan van Eyck, Albrecht Dürer und Leonardo da Vinci bis hin zu Caspar David Friedrich. Das Holzschnittwerk von Gertsch steht völlig eigenständig neben seinem malerischen Werk. In einer bisher unbekannten Präzision der Ausführung und in Monumentalformaten, die an die Grenzen des Machbaren bei der Papierherstellung stossen, hat Gertsch diesem traditionellen Medium neue Dimensionen erschlossen. «Aug in Aug und im Dialog» mit einem der Grossen der kontemporären Kunst – ein Kulturevent ausschliesslich für SRF Kulturclub-Mitglieder. Abgerundet wird der einzigartige Museumsbesuch mit einem Emmentaler Zvieri im artcafé. Das monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › August 2016 Jon Fosse: «Trilogie» › 69. Filmfestival von Locarno › Dokumentarfilm: Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte › Programmhinweise HörPunkt: Musikland Schweiz › Reise nach Prag › Spielformen der Gewalt › Streifzug: «Aug in Aug mit Franz Gertsch» › Museumstipp Preis pro Person: CHF 95.− Anmeldeschluss: 31. August 2016 Mindest-/Maximalbeteiligung: 18/50 Pers. Programm: Individuelle An- und Abreise 13.45 Uhr Treffpunkt im Museum Gertsch, Burgdorf 14.00 Uhr «Im Dialog mit Franz Gertsch» 16.00 Uhr Emmentaler Zvieri im artcafé des Museums ca. 16.30 Uhr Ende der Veranstaltung Konzeption und Begleitung: Susann Bosshard-Kälin, Schweizer Museumspass; www.museumspass.ch 20 Jahre Schweizer Museumspass – freier Zugang zu rund 500 Museen Museumstipp: Museum für Gestaltung, Zürich Herbert Leupin – Verführung, Witz und Poesie Ob für Pepita, Bata oder Milka: Als Werber der ersten Stunde verstand es der Plakatgestalter Herbert Leupin, professionelles Handwerk, werbestrategische Anforderungen und eine gestalterische Haltung in einer Person zu vereinen. Souverän experimentierte er mit unterschiedlichen Techniken und gestalterischen Zugriffen. Seine skizzenhaft hingeworfenen Bildgeschichten voll Humor und Poesie zählen zu den Ikonen der Plakatgeschichte. Anlässlich seines 100. Geburtstags wird er mit einer Ausstellung geehrt. Ausstellung bis 9. Oktober 2016 www.museum-gestaltung.ch Museum für Gestaltung Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96 8005 Zürich Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Mittwoch 10 bis 20 Uhr SRF Kulturclub-Mitglieder können den MuseumsJahrespass mit einer Ermässigung beziehen. Erwachsene: CHF 140.– (statt CHF 166.–) Erwachsene plus: CHF 170.– (statt CHF 199.–) Familien: CHF 260.– (statt CHF 288.–) Streifzug: (zuzüglich CHF 4.– Bearbeitungsgebühren) «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk «Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95. Impressum: KULTURCLUB.CH ist das monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs Auflage: 9’000 Exemplare Gedruckt auf Offsetpapier Soporset, FSC Mixed SRF Kulturclub Veranstaltungsinfo Kartenbestellungen Tel. 061 365 32 95 Tel. 061 365 32 31 Tel. 0848 20 10 10 Redaktion: Rotstift AG, Basel Layout: BUC AG, Basel Druck: Schwabe AG, Muttenz Schweizer Radio und Fernsehen SRF Kulturclub Postfach, 4002 Basel Geschäftsstelle: Marina Nappez [email protected] Sandra Engeler www.kulturclub.ch KULTURCLUB.CH August | 2016 10 Foto: Museum Franz Gertsch Treffpunkt Schweiz heute: Auch Patricia Kopatchinskaja musste ihr Land verlassen. Im Alter von 21 Jahren wechselte sie als Stipendiatin an das Konservatorium in Bern. CLUB_August_2016_Internet.qxp_08_Club_August_2016 18.08.16 21:17 Seite 1 Blick auf Prag und die Karlsbrücke. Foto: Julia Wesely 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Don Giovanni» von W. A. Mozart im Ständetheater. Tag 3: Ausflug nach Nelahozeves, dem Geburtsort von A. Dvořák. Besichtigung des Schlosses und des Museums sowie Mittagessen in Mělník. Am Abend Vortrag durch Jakob Knaus zum Thema «Tschechische Musik». Tag 4: Vormittag frei. Transfer zum Flughafen. 14.45 Uhr Rückflug mit Swiss nach Zürich. 16.10 Uhr Ankunft. HörPunkt: Dienstag, 2. August 2016 Musikland Schweiz – Durchgangsverkehr Ein Land ohne Hof, ohne Fürst, ohne imperialen Glanz und Ehrgeiz. Wenn Schweizer Musiker etwas werden wollten, mussten sie weggehen. Umgekehrt aber kamen Komponisten immer gerne hierher zum Ferienmachen. Die schöne Landschaft hat viele inspiriert. Der HörPunkt blickt in die Musikgeschichte, redet mit Musikerinnen und Musikern von heute, und er schreibt dabei auch selbst ein Stück Musikgeschichte – vielleicht. 11.00–12.00 Uhr Ein Blick in die Musikgeschichte Vom Weggehen, Ankommen und Bleiben einst – drei klingende Porträts von Senfl, Mendelssohn und Schoeck. 9.00–10.00 Uhr Klingendes Inhaltsverzeichnis Der Tag im Überblick. Appetitanreger, Rosinen und was sonst noch vom Tisch herunterfiel. 12.40–14.15 Uhr Balkan goes Jodel Reiseverkehr hat auch die Schweizer Volksmusik aus ihrer Erstarrung gelöst. Eine junge Generation blickt über den Tellerrand und erfindet die «neue Schweizer Volksmusik». 10.00–11.00 Uhr Treffpunkt Schweiz heute Weggehen, ankommen oder bleiben – eine Diskussionsrunde mit einer Musikerin und zwei Musikern, die damit Erfahrung haben. 12.00–12.30 Uhr Opus Eins Wo begann es? Und wann? Besuch beim ersten Sinfonieorchester, beim ersten Konservatorium, im ersten Opernhaus der Schweiz. 14.15–15.00 Uhr Kichern mit Mozart Auch in der Schweiz gibt es «Action», wenn Komponisten zu Besuch kommen. Drei alte Geschichten – neu erzählt. Wiederholungen von 17 bis 24 Uhr Anmeldung von: Wichtig: Name/Vorname bei Flugreisen gemäss Eintrag im Reisepass oder in der ID. Name/Vorname Mitgliedernummer E-Mail Adresse PLZ/Ort Tel. (P) Tel. (G) Name der Begleitperson Mitgliedernummer E-Mail Datum/Unterschrift Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/ Assistancekostenversicherung obligatorisch. Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen. Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung. 7 KULTURCLUB.CH August | 2016 Reisen nach Prag Das Hörspiel «Gesicht verloren» beleuchtet das Thema «Ehrenmord». Foto: dariusjan Prag, Nationaltheater. Foto: © pyty «20 Jahre SRF Kulturclub-Reisen» Hörspiel Reise 1: Donnerstag, 27. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober 2016 Reise 2: Sonntag, 20. November, bis Mittwoch, 23. November 2016 Samstag, 13. August, und Samstag, 20. August 2016, 20 Uhr I n diesem Jahr darf ein Jubiläum gefeiert werden! Vor zwanzig Jahren wurde die erste Kulturclub-Reise nach Prag durchgeführt, und so lag die Wahl der Destination für diese Reisen quasi auf der Hand. Im Rahmen der beiden Reisen in die «Goldene Stadt» wird Ihnen all das geboten, was die Reisen des Kulturclubs auszeichnet und ihren Erfolg begründet. So wird Ihnen ein «Blick hinter die Kulissen» des National- bzw. Ständetheaters gewährt, und Sie erhalten durch Herrn Dr. Jakob Knaus, der bereits die erste Reise in seiner Funktion als Musikwissenschaftler und Experte für das tschechische Musikschaffen begleitet hat, Informationen aus erster Hand. Ein weiteres Qualitätsmerkmal der Kulturclub-Reisen ist die bewusste Programmgestaltung. So werden Sie während der ersten Reise zwei Werke des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana sehen: «Die verkaufte Braut», seine wohl populärste Oper, und am 28. Oktober, am tschechischen Nationalfeiertag, «Libuše». Mit einer Aufführung dieser Oper wurde im Jahre 1881 das prächtige Prager Nationaltheater eröffnet. Im November steht mit der Oper «Der Jakobiner» von Antonín Dvořák ein selten gespieltes Werk auf dem Programm. Im Ständetheater wurde die von W. A. Mozart in Prag fertig komponierte Oper «Don Giovanni» uraufgeführt, Sie werden eine Aufführung in diesem historischen Theater erleben können. Programm Reise 1 Tag 1: 12.30 Uhr Flug mit Swiss nach Prag. 13.45 Uhr Ankunft, Transfer in die Stadt und Besuch des Smetana-Museums. Danach Zimmerbezug im Hotel (im Zentrum, in Gehdistanz zum Nationaltheater). Vortrag zum Thema «Tschechische Musik» durch Jakob Knaus, danach Abendessen. Tag 2: Ausführliche Stadtrundfahrt inkl. Besuch des Friedhofs Vyšehrad, danach Mittagessen. Werkseinführung durch Jakob Knaus im Hotel und um 17 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Libuše» von B. Smetana im Nationaltheater. Tag 3: Geführter Rundgang durch die Altstadt, danach Mittagessen. Am Nachmittag private Führung im Nationaltheater. Werkseinführung durch Jakob Knaus und Aperitif. 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Die verkaufte Braut» von B. Smetana im Nationaltheater. Tag 4: Vormittag frei. Transfer zum Flughafen. 14.45 Uhr Flug mit Swiss von Prag nach Zürich. 16.10 Uhr Ankunft. Programm Reise 2 Tag 1: 12.35 Uhr Flug mit Swiss nach Prag. 13.55 Uhr Ankunft, Transfer in die Stadt und Stadtrundfahrt. Zimmerbezug im Hotel (im Zentrum, in Gehdistanz zum Ständetheater). Abendessen und um 19 Uhr Besuch einer Aufführung der Oper «Der Jakobiner» von A. Dvořák im Nationaltheater. Tag 2: Geführter Rundgang durch die Altstadt, danach Mittagessen. Am Nachmittag private Führung im Ständetheater. Werkseinführung durch Jakob Knaus und Aperitif. Spielformen der Gewalt D ie deutsche Regisseurin und Hörspielmacherin Barbara Kenneweg hat mich durch die Themenwahl zweier Produktionen überzeugt. In beiden geht es um offene Gewalt, um fantasierte und um tatsächlich begangene Morde in Kulturen, die auf je eigene Weise durch strukturelle Gewalt in Form institutionalisierter Diskriminierungen und kollektiv gepflegter Kraft-, Protzund Heldenmythen ein Klima schaffen, in dem die Vernichtung menschlichen Lebens weit weniger schwer wiegt als Normabweichungen – etwa bei der Genderdefinition oder im libidinösen Bereich. Pauschalpreis pro Person: Reise 1: CHF 2’080.− im Doppelzimmer Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung: CHF 180.– Reise 2: CHF 1’880.− im Doppelzimmer Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung: CHF 180.– Anmeldeschluss: 30. August 2016, danach auf Anfrage Kenneweg bezieht sich auf ein 2005 begangenes Verbrechen: Die 23-jährige Hatun Sürücü hatte sich bereits als Schülerin gegen die in ihrer türkisch-sunnitischen Familie vorgeschriebene Frauenrolle aufgelehnt, war vom Vater aus der Schule genommen und in der Türkei zwangsverheiratet worden. Schwanger floh sie aus ihrer Ehe nach Berlin. Dort richtete sie einer ihrer Brüder bei einer Busstation durch drei Schüsse in den Kopf hin. Das Hörspiel «Gesicht verloren» durchpflügt das Thema «Ehrenmord» und beleuchtet sowohl die Tat als auch das Schweigen der Umgebung. Unsere aufgeklärte, säkulare Gesellschaft verurteilt und ahndet zu Recht solche Verbrechen, sie hat aber nichts gegen Gewaltfantasien und den spielerischen Umgang mit Gewalt in den Kinderzimmern. Die Kampf-Games auf Spielkonsolen machen das Töten zum Vergnügen und die Täter zu Spielern. Neu ist das nicht. Zinnsoldaten bevölkerten seit dem Ende des Siebenjährigen Krieges Eingeschlossene Leistungen: > Direkte Linienflüge in der Economy-Klasse mit Swiss von Zürich nach Prag und retour, inkl. aller Taxen und Gebühren > 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel Leonardo in Prag (Reise 1) bzw. > 3 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel Grandhotel Bohemia in Prag (Reise 2) > Eintrittskarten (Kat. 1) für die beiden Opernbesuche > Alle Transfers, Eintritte, Führungen, 3 Essen inkl. Getränke und 1 Aperitif (gemäss Programm) > Begleitung der Reise durch Dr. Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours GmbH. Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/22 Personen Es gelten die «Allgemeinen Reise- und Vertragsbestimmungen» der Cultours GmbH. Alle Reisenden müssen über gültige Ausweispapiere verfügen. Für die Besichtigungen und Rundgänge sollten die Teilnehmenden gut zu Fuss sein. Programmänderungen ausdrücklich vorbehalten. 8 9 KULTURCLUB.CH August | 2016 1763 die Kinderzimmer der wohlhabenden Schichten. Aber die Ausgestaltung des modernen Spielangebotes führt näher an Gewalttätigkeiten heran. Bei Kritik daran wird mit dem nicht sehr stichhaltigen Argument gekontert, ein negativer Einfluss auf das Verhalten der Heranwachsenden sei wissenschaftlich nicht erwiesen. Kampf-Games auf Spielkonsolen. Foto: zVg In «Krieg der Söhne» von 2015 beschäftigt sich die Autorin mit der heiteren Blutrünstigkeit: Sie lässt vor dem Mikrofon spielen und über das Spielen diskutieren. Diese neuere Produktion senden wir vor der eingangs beschriebenen und wischen so erst vor der eigenen Tür, bevor wir die andere Kultur kritisieren. Claude Pierre Salmony Redaktion Hörspiel und Satire SRF Hörspiel Samstag, 13. August, 20.00 Uhr «Krieg der Söhne» Samstag, 20. August, 20.00 Uhr «Gesicht verloren» Foto: Museum Franz Gertsch, Burgdorf In Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Basel bietet Ihnen der SRF Kulturclub erstmals vergünstigte Abonnemente für die Konzertsaison 2016/17 an: SRF Kulturclub-Mitglieder können alle Saisonabonnemente 2016/17 des Kammerorchesters Basel (KOB) mit einer 15%-Ermässigung beziehen. Informationen zu den verschiedenen Saisonabonnementen finden Sie unter www.kammerorchesterbasel.ch oder im dem «kulturclub.ch» beigelegten Saisonprogramm des KOB. Die vergünstigten Abonnemente können an allen üblichen Vorverkaufsstellen (exkl. Online-Verkauf) gegen Vorweisen des SRF Kulturclub-Mitgliederausweises bezogen werden. Kammerorchester Basel. Foto: Heike Kandalowski KULTURCLUB.CH August | 2016 KULTURCLUB.CH Franz Gertsch in seinem Museum. Mit dem SRF Kulturclub vergünstigt in die Konzerte des Kammerorchesters Basel Foto: © Noppasinw Kammerorchester Basel – Saison 2016/17 in Basel Acht Abonnements-Konzerte und drei Extra-Konzerte wird das Kammerorchester Basel an seinem Heimatort spielen. Besondere Bedeutung kommt «Haydn2032» zu: Unter der Leitung seines Principal Guest Conductor Giovanni Antonini wird das KOB bis ins Jahr 2032 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns aufführen und auf CD einspielen. Den Aufbruch zu dieser aufregenden Reise bilden die beiden Haydn-Nächte. Erst aber widmet sich das KOB Max Reger, einem vielfach unterschätzten Komponisten. Zusammen mit dem Bariton Christoph Prégardien und der Camerata Vocale erklingen chorische Werke des «letzten Riesen der Musik». Eine veritable Entdeckung ist das Weihnachtsoratorium «Il verbo in carne» des italienischen Opernkomponisten Nicola Antonio Porpora, interpretiert von einem hochkarätigen Sängerensemble. Mit Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy und Schubert führt das KOB die Auseinandersetzung mit den grossen klassischen Sinfonien fort und freut sich auf Begegnungen mit renommierten Interpreten wie Renaud Capuçon, Nicolas Altstaedt, Rafał Blechacz oder Alison Balsom. Streifzug: Exklusiv im Museum Franz Gertsch, Burgdorf «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Donnerstag, 15. September 2016 F ranz Gertsch, einer der bedeutendsten Schweizer Künstler der Gegenwart, führt exklusiv durch sein Museum in Burgdorf und erzählt von seinem reichen malerischen und grafischen Schaffen. Der 1930 in Mörigen geborene Franz Gertsch hat seit 14 Jahren sein eigenes Museum; auf dem Areal einer ehemaligen Käserei liess der Burgdorfer Industrielle Willy Michel – beeindruckt vom Schaffen Gertschs – für das Werk des Künstlers ein Museum errichten. Das Prinzip Realität ist nicht nur eine malerische, sondern auch eine konzeptionelle Herausforderung für Franz Gertsch. Seit 1969 bezieht er sich in seinen Arbeiten konsequent auf die fotografische Vorlage. Die Referenz auf das bereits vorhandene, technisch entstandene Bild eröffnete ihm als Maler und später als Holzschneider einen unerschöpflichen gestalterischen Freiraum. Waren es anfänglich noch aus der Presse übernommene Aufnahmen, ging er schon bald dazu über, seine Fotografien selbst zu fertigen. Von gross auf die Wand projizierten Dias ausgehend, eröffnete Gertsch nun sein Werk in monumentalen Formaten. Das erregte Aufsehen! Mit seiner Teilnahme an der «documenta 5» im Jahre 1972 in Kassel erreichte Gertsch seinen internationalen Durchbruch. «Im Herbst 1968 malte ich meine ersten naturalistischen Bilder nach Fotografien. Ich hatte begriffen, dass die Realität heute nur noch mit dem Fotoapparat festgehalten werden kann: Denn der Mensch hat sich daran gewöhnt, die Fotowirklichkeit als Maximum an Wirklichkeitswiedergabe zu betrachten.» Seine Bilder, für die er anders als die amerikanischen Fotorealisten wieder den Pinsel benutzt, folgen, trotz Fotovorlagen, einer eigenen, innerbildlichen Logik, die auf absolute Stimmigkeit aller Elemente zielt. Das Werk von Franz Gertsch beinhaltet gleichzeitig ein grosses Stück europäischer Maltradition – Jan van Eyck, Albrecht Dürer und Leonardo da Vinci bis hin zu Caspar David Friedrich. Das Holzschnittwerk von Gertsch steht völlig eigenständig neben seinem malerischen Werk. In einer bisher unbekannten Präzision der Ausführung und in Monumentalformaten, die an die Grenzen des Machbaren bei der Papierherstellung stossen, hat Gertsch diesem traditionellen Medium neue Dimensionen erschlossen. «Aug in Aug und im Dialog» mit einem der Grossen der kontemporären Kunst – ein Kulturevent ausschliesslich für SRF Kulturclub-Mitglieder. Abgerundet wird der einzigartige Museumsbesuch mit einem Emmentaler Zvieri im artcafé. Das monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › August 2016 Jon Fosse: «Trilogie» › 69. Filmfestival von Locarno › Dokumentarfilm: Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte › Programmhinweise HörPunkt: Musikland Schweiz › Reise nach Prag › Spielformen der Gewalt › Streifzug: «Aug in Aug mit Franz Gertsch» › Museumstipp Preis pro Person: CHF 95.− Anmeldeschluss: 31. August 2016 Mindest-/Maximalbeteiligung: 18/50 Pers. Programm: Individuelle An- und Abreise 13.45 Uhr Treffpunkt im Museum Gertsch, Burgdorf 14.00 Uhr «Im Dialog mit Franz Gertsch» 16.00 Uhr Emmentaler Zvieri im artcafé des Museums ca. 16.30 Uhr Ende der Veranstaltung Konzeption und Begleitung: Susann Bosshard-Kälin, Schweizer Museumspass; www.museumspass.ch 20 Jahre Schweizer Museumspass – freier Zugang zu rund 500 Museen Museumstipp: Museum für Gestaltung, Zürich Herbert Leupin – Verführung, Witz und Poesie Ob für Pepita, Bata oder Milka: Als Werber der ersten Stunde verstand es der Plakatgestalter Herbert Leupin, professionelles Handwerk, werbestrategische Anforderungen und eine gestalterische Haltung in einer Person zu vereinen. Souverän experimentierte er mit unterschiedlichen Techniken und gestalterischen Zugriffen. Seine skizzenhaft hingeworfenen Bildgeschichten voll Humor und Poesie zählen zu den Ikonen der Plakatgeschichte. Anlässlich seines 100. Geburtstags wird er mit einer Ausstellung geehrt. Ausstellung bis 9. Oktober 2016 www.museum-gestaltung.ch Museum für Gestaltung Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96 8005 Zürich Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Mittwoch 10 bis 20 Uhr SRF Kulturclub-Mitglieder können den MuseumsJahrespass mit einer Ermässigung beziehen. Erwachsene: CHF 140.– (statt CHF 166.–) Erwachsene plus: CHF 170.– (statt CHF 199.–) Familien: CHF 260.– (statt CHF 288.–) Streifzug: (zuzüglich CHF 4.– Bearbeitungsgebühren) «Aug in Aug mit Franz Gertsch» Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk «Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95. Impressum: KULTURCLUB.CH ist das monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs Auflage: 9’000 Exemplare Gedruckt auf Offsetpapier Soporset, FSC Mixed SRF Kulturclub Veranstaltungsinfo Kartenbestellungen Tel. 061 365 32 95 Tel. 061 365 32 31 Tel. 0848 20 10 10 Redaktion: Rotstift AG, Basel Layout: BUC AG, Basel Druck: Schwabe AG, Muttenz Schweizer Radio und Fernsehen SRF Kulturclub Postfach, 4002 Basel Geschäftsstelle: Marina Nappez [email protected] Sandra Engeler www.kulturclub.ch KULTURCLUB.CH August | 2016 10 Foto: Museum Franz Gertsch Treffpunkt Schweiz heute: Auch Patricia Kopatchinskaja musste ihr Land verlassen. Im Alter von 21 Jahren wechselte sie als Stipendiatin an das Konservatorium in Bern.
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