DE UTSCHLANDS WI RTSCHAFTS- UND FI N A N ZZ E I T U N G Maßlose Politik Die neuen Töne der Fed Robert Shiller: Montblanc könnte von der Affäre um Luxusfüller profitieren. S. 18 Notenbank kündigt Zinswende an. Doch die Märkte mögen es nicht recht glauben. S. 28 Verzagtheit und Vertrauensverlust wirken als Bremse. S. 48 G 02531 NR. 159 PREIS 2,80 € DONNERSTAG, 18. AUGUST 2016 Kurz notiert Neues PC-Spiel: Eine Messebesucherin beim Testen. Der Milliarden-Markt Dax E-Stoxx 50 10537.67 2980.54 -1.30% -1.18% Umsatz 2015 im Games-Markt 2,8 141,9 Dow Jones S&P 500 18569.25 2181.52 +0.09% +0.15% Gold Euro/Dollar 1346.52$ 1.1282$ +0.04% +0.03% Mrd. € STAND: 22:00 UHR Mrd. € · Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT Deutschland Mühsame Revolution: Zwei Jahre ist es her, dass Union und SPD ihre Digitale Agenda präsentiert haben. Und mittlerweile wird deutlich, dass erst ein Bruchteil der gesetzten Ziele erreicht ist. Dennoch überbieten sich die Parteien bereits mit neuen Versprechungen für die Zeit nach 2017. Seite 8 Weltweit Software, virtuelle Güter und Services sowie Hardware are re Foto: Wang Qian/Imaginechina/laif [M] // HANDELSBLATT SB BLAT TT // Q Quellen: ue BIU, G GfK fK · Mindestlohn kostet 60 000 Jobs: Eine neue Studie zeigt: Dank der guten Arbeitsmarktentwicklung sind die Auswirkungen des Mindestlohns 2015 moderat geblieben. Und dennoch: Ohne Mindestlohn hätte es etwa 60 000 Beschäftigungsverhältnisse mehr gegeben, so die Forscher. Seite 9 Verspielte Chance Computerspiele haben sich weltweit zum Milliardengeschäft entwickelt. Heute startet mit der Gamescom die weltgrößte Spielemesse in Köln. Doch droht Deutschland auch in diesem digitalen Wachstumsmarkt alle Chancen zu verpassen. Jetzt ruft die Branche nach Förderung. Wir fördern auf Bundesebene viele Medien – aber Spiele praktisch gar nicht. heimische Wirtschaft kaum von dem Boom. 58 Spiele schafften es im vergangenen Jahr, mindestens 100 000 Kopien zu verkaufen. Kein einziges dieser Spiele haben Deutsche produziert. Die Kassenschlager kommen allesamt aus dem Ausland, von Herstellern wie Electronic Arts, der nahezu überall eigene Studios hat – nur eben nicht hierzulande. Oder anders ausgedrückt: Deutschland sucht auch in diesem digitalen Zukunftsgeschäft den Anschluss. Doch, so sehen es Experten, es gibt noch Marktchancen in jungen Geschäftsfeldern, etwa bei SmartphoneSpielen und Virtual Reality. Geld würde helfen, sagt Maximilian Schenk vom Branchenverband BIU. Dabei denkt er an eine staatliche Förderung, wie sie etwa im Filmgeschäft üblich ist. „Wir fördern auf Bundesebene viele Medien – aber Spiele praktisch gar nicht.“ Maximilian Schenk Geschäftsführer BIU > Schwerpunkt Seiten 4, 5 Christof Kerkmann Köln F ast 142 Milliarden Euro Umsatz weltweit, davon knapp drei Milliarden in Deutschland – und das alles bei oft zweistelligen Zuwachsraten Jahr für Jahr. Die Dynamik auf dem Markt für Computer- und Videospiele lässt sich mit dem Begriff Sonderkonjunktur nur unzureichend beschreiben. Allein in Deutschland vertreiben sich 30 Millionen Menschen regelmäßig mit digitalen Spielen die Zeit. Kein Wunder, dass die Veranstalter der Spielemesse Gamescom in Köln ab heute 340 000 Besucher erwarten. Die viertägige Veranstaltung ist, wie ein wichtiges Fußballfinale, seit Wochen ausverkauft. Auf dieser weltweit wichtigsten Leistungsschau der Branche werden in den nächsten Tagen die Blockbuster von morgen präsentiert. Deutschland ist dabei als Absatzmarkt höchst attraktiv. Und doch profitiert die · Verbraucherschützer attackiert Brüssel: Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller prangert im Interview mit dem Handelsblatt das Vorgehen der EU-Kommission in der Debatte um die Handelsabkommen Ceta und TTIP an. Müller: „Taktieren und Intransparenz schaden dem Freihandelsgedanken.“ Seite 10 · UPS holt zum Gegenschlag aus: Mit ihrem Zusammenschluss haben die Logistiker Fedex und TNT ihren Konkurrenten UPS in Europa in Bedrängnis gebracht. Jetzt will der US-Konzern den Vormarsch der Rivalen mit hohen Investitionen kontern. Seite 16 Türkei empört über Berlin · D ie türkische Regierung hat den Vorwurf der Bundesregierung, sie unterstütze Terroristen, scharf zurückgewiesen. Es sei offensichtlich, dass hinter diesen Behauptungen „einige politische Kreise in Deutschland stehen, die für ihre Doppelmoral bekannt sind hinsichtlich der Bekämpfung des Terrorismus“, teilte das Außenministerium in Ankara mit. Die Türkei bekämpfe jegliche Art von Terrorismus und erwarte „auch von ihren Partnern und Verbündeten die gleiche Vorgehensweise“. Ankara reagierte damit auf eine Analyse des Bundesnachrichtendienstes (BND), in der die Türkei als „zentrale Aktionsplattform“ für Islamisten bezeichnet wird. Die Passage für eine vertrauliche Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hatte das Kanzleramt dem federführenden Innenministerium zugeliefert. Die Regierung bemühte sich nach Bekanntwerden um Schadensbegrenzung. „Die Türkei ist aus unserer Sicht ein Partner im Kampf gegen den IS“, sagte der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel. Außenminister Frank-Walter Steinmeier distanzierte sich über eine Sprecherin von der Türkei-Analyse. Das Ressort sei in die Beantwortung der Linken-Anfrage nicht eingebunden gewesen. dne, fsp, jhi > Berichte, Leitartikel Seiten 6, 7, 14 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Bloomberg Das Außenministerium in Ankara wirft der Bundesregierung eine Doppelmoral vor. Sonderschichten in Siena und Mailand: Nach dem Stresstest-Flop arbeitet Italiens drittgrößte Bank, Monte dei Paschi, mit Hochdruck an einem neuen Strategieplan. Gut neun Milliarden Euro benötigt sie allein zur Absicherung notleidender Kredite. Aber auch bei Unicredit in Mailand stehen die Stichworte Strategieplan und Kapitalerhöhung auf der Agenda. Seite 30
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