lesen - Rebecca Paul – Die Konzept

REBECCA PAUL
REBLAND
Die Konzept-Agentur
187
Pressespiegel
Samstag, 13. August 2016
13.08.2016 Die Oberbadische – Redaktion Müllheim/Rebland
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„Viele Frauen sitzen in der Kuschelfalle“
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enweiler.de
Interview | Die ehemalige Kurdirektorin Rebecca Paul coacht jetzt unter anderem weibliche Führungskräfte
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zVg / Matthias Willi
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dass er anlässlich
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Von der Kurdirektorin zum
Coach: Rebecca Paul war
fünf Jahre Geschäftsführerin der Bade- und Kurverwaltung in Bad Bellingen.
Mittlerweile hat sie sich
selbstständig gemacht. Die
41-Jährige bietet Seminare
für Führungskräfte an und
berät Unternehmen. Eines
ihrer Spezialthemen lautet:
Frauen in Führungspositionen, das sie im Oktober
auch in Bad Bellingen anbietet. Unsere Redakteurin
Claudia Bötsch hat sich mit
ihr unterhalten. Unter anderem darüber, was Frauen auf der Karriereleiter
beachten sollten, und warum die „Kuschelfalle“ sie
am Aufsteigen hindert.
mir: „Wollen wir mal hoffen,
dass Sie nicht wegen Ihres
Aussehens eingestellt wurden.“ Darauf hatte ich gesagt:
„Sie sind aber auch nicht grade hässlich.“
Beim Thema Gleichberechtigung hat sich in den vergangenen 20 Jahren allerdings
schon einiges getan, die
Unternehmen sind offener
geworden. Aber auch als Kurdirektorin ist es mir manchmal passiert, dass ich wegen
meines Geschlechts nicht
ganz für voll genommen wurde. Bei Gästebegrüßungen
tauchte zu Beginn meiner
Amtszeit schon hie und da
mal die Frage auf: „Und
wann kommt der Chef?“ Darüber kann ich aber schmunzeln.
Im Gespräch mit
Rebecca Paul
Wie ist die Idee zu Ihrer
Konzeptagentur entstanden?
Das kam nicht über Nacht,
sondern war die logische
Konsequenz aus meinem gesamten bisherigen Berufsweg. Ich war immer – schon
bei meinem ersten Praktikum
im Studium – in sogenannten
Feuerlöscher-Positionen tätig.
Das heißt?
Ich kam dort zum Einsatz, wo
es Probleme gab. Meine Aufgabe war es, Lösungen zu erarbeiten.
„Aufzuräumen“
macht mir Spaß. Während
meiner Zeit als Kurdirektorin
hat Bürgermeister Hoffmann
mich den „Sanierer“ genannt.
Es ging immer darum, etwas
zum Laufen zu bringen.
Bei meiner Tätigkeit als
Coach ist der Ansatz der gleiche: Ich berate, gebe konkrete
Tipps und leiste Hilfe zur
Selbsthilfe. Es geht darum,
den entscheidenden Anstoß
zu geben, damit sich etwas
bewegt. Dazu gehört oft auch,
dass meine Klienten ihre
Komfortzone, in der sie sich
vielleicht schon viele Jahre
eingerichtet haben, verlassen.
Was wollen Sie den Leuten
vermitteln?
Viele von uns müssen erst
wieder lernen, neugierig zu
sein. Ich will meinen Teilnehmern Dynamik und Energie
und ihrem Leben einen neuen Schub geben.
Was sind die zentralen
Pfeiler Ihrer Arbeit?
Dreh- und Angelpunkt sind
die zwischenmenschlichen
Beziehungen. Was ich meinen Kunden vermittle, ist zunächst: Der Schlüssel zum Er-
trag ins Goldene
ch der Gemeinde
Rebecca Paul war bis 2014 Bad Bellinger Kurdirektorin, jetzt bietet sie individuelle Coachings und
Seminare an. Ihr „Lieblingsprojekt“ ist das Seminar „Ladylike“, das sie für „Frauen in Führungspositionen oder auf dem Weg dorthin“ anbietet.
Foto: zVg
folg sind nicht die Informationen, sondern die Menschen.
In einem Unternehmen geht
es darum, die Mitarbeiter mit
ins Boot zu holen. Das ist der
Schlüssel zum Erfolg.
Dazu habe ich auch verschiedene Ausbildungen absolviert, vom Mentaltrainer
über den Businesscoach bis
hin zum Stressmanager. Mein
Job als Businesscoach ist es,
unterschiedliche Themen mit
unterschiedlichen Menschen
zu behandeln und individuelle Lösungen zu finden. Ich
biete Konflikt- und Visionscoaching an, für einzelne Personen aber auch Unternehmen. Ein weiterer Bereich ist
zudem die Persönlichkeitsentwicklung, dazu gehört etwa die Rhetorik.
Sie bieten auch verschiedene Seminare an. Eines richtet sich speziell an Frauen
in Führungspositionen.
Was vermitteln Sie den
Teilnehmerinnen?
Es geht nicht darum, dass
Frauen, die in Führungspositionen tätig sind, männlich
werden. Vielmehr müssen
wir lernen, die gesellschaftlichen Rollenmuster aufzubrechen. Frauen in Führungspositionen oder jene, die dort
hin wollen, sollen nicht lernen, sich wie Männer zu verhalten und männliche Management-Muster adaptieren.
Wichtig ist aber, die Spielregeln und das Verhalten der
männlichen Kollegen zu erkennen und sinnvoll damit
umzugehen. Frauen müssen
aber letztlich ihre eigenen
Muster finden.
Meine Seminare sind keine
Frontalvorträge, vielmehr gebe ich den Teilnehmerinnen
einen „Werkzeugkoffer“ mit
nach Hause, aus dem sie sich
im Alltag bedienen können.
Ich gebe Erfolgstipps an die
Hand und will dabei helfen,
mit Stolpersteinen umzugehen. Ich will den Frauen aufzeigen, wie sie ihre ganz besonderen Stärken noch gezielter einsetzen können. Die
Empathie ist dabei ein ganz
großes Plus, mit der wir Frauen punkten können.
Was müssen Frauen besonders beachten auf der Karriereleiter? Welche Tipps
geben Sie ihnen mit auf
den Weg?
Wir
brauchen
weniger
Selbstzweifel und mehr Marketing in eigener Sache. Wer
ganz oben mitspielen will,
der muss Selbstmarketing beherrschen und aktiv Netzwerken. Das ist etwas, was man
sich bei den Männern sehr
gut abschauen kann.
Wenn ein Mann ein Riesenprojekt in den Sand setzt, ist
die Weltwirtschaft schuld,
eine Frau sucht den Fehler
bei sich.
Wo lauern Stolpersteine?
Viele Frauen sitzen in der Kuschelfalle. Sie scheuen sich
vor Konflikten, weil sie keinen Streit mit ihren Kollegen
wollen. Nach dem Motto: Der
Kollege könnte mich nicht
mehr lieb haben. Frauen fällt
es generell schwerer als Männern, in der Arbeitswelt zwi-
rebecca-paul.de
schen Mensch und Rolle zu
unterscheiden.
Warum sind immer noch
so wenige Frauen in Führungspositionen?
Ein wesentlicher Grund ist,
dass Frauen sich häufig „implizit“ verhalten. Im Vergleich zu Männern fällt es ihnen oft schwerer, ihre Wünsche und Forderungen klar
zu äußern. Nach dem Motto:
„Wenn ich meinen Job immer gut mache, wird mein
Chef schon merken, was ich
kann – und dass ich befördert
werden möchte – und mich
befördern“. Fakt ist: Natürlich merkt er, was sie kann.
Aber er merkt nicht, dass sie
aufsteigen will. Wie sollte er?
Und sie von sich aus zu befördern, wäre verrückt. Dann
würde er ja eine tolle Arbeitskraft verlieren, vielleicht sein
„bestes Pferd im Stall“. Das
bedeutet: Solange wir nicht
sagen, was wir wollen, stellen
wir uns eine wesentliche Barriere selbst in den Weg.
Welche Erfahrungen haben
Sie selber gemacht?
Bevor ich Kurdirektorin wurde, war ich im Bereich Marketing in internationalen Konzernen tätig. Das waren alles
männerlastige Jobs. Mit Vorurteilen war ich da von Beginn an konfrontiert – damit
konnte ich persönlich aber
immer gut umgehen und Paroli bieten. Als ich mit Anfang 20 als Assistenten des
Geschäftsführers bei einem
Vorständetreffen dabei war,
sagte der Vorstandschef zu
Wurde Ihnen das Selbstbewusstsein in die Wiege gelegt?
Als Kind – ich besuchte die
Grundschule in Müllheim –
war ich total schüchtern.
Aber ich habe mich durchgeboxt. Ich habe nie den bequemen Weg gewählt, das war
nie meine Sache. Das war anstrengend, aber auch sehr
lehrreich – und trägt entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung bei.
Was zeichnet Sie als Coach
aus?
Ich werde in diesem Jahr 42
Jahre alt und kann auf reichlich Berufs- und Lebenserfahrung verweisen. Ich habe
mein Wissen nicht aus Büchern, sondern in der Praxis
meine Erfahrungen gesammelt, das ist wesentlich authentischer. Ich kenne die
Konzern- aber auch die kommunale Welt. Als Kurdirektorin hatte ich Einblick in viele
Geschäftsfelder, die Badeund Kurverwaltung hat zudem ein sehr breites Mitarbeiterspektrum. Von dieser
Erfahrung profitiere ich heute unheimlich.
ZUR PERSON
Rebecca Paul wurde 1974 in
Müllheim geboren. Von 2009
bis 2014 war sie Kurdirektorin und Geschäftsführerin der
Bade- und Kurverwaltung in
Bad Bellingen. Danach war sie
als Tourismusberaterin und
Dozentin tätig. Rebecca Paul
hat an der Uni Freiburg ein
Studium
der
Volkswirtschaftslehre absolviert; zudem ist sie staatlich anerkannte internationale Touristik- und Wirtschaftsassistentin (IHK). 2015 hat sie
sich als Trainerin und Coach
selbstständig gemacht und
die „Konzept-Agentur“ in
Neuenburg gegründet. Sie
coacht
mittelständische
Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Rebecca Paul ist leidenschaftliche Marathonläuferin.
n Weitere
Infos
unter
www.rebecca-paul.de
August 2016 netzwerk südbaden – Menschen – Märkte – Meinungen
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Mai 2016 netzwerk südbaden – Menschen – Märkte – Meinungen
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20.08.2015 Weiler Zeitung, Verlagshaus Jaumann
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04.03.2015 Hausgeist 2015, Sparkasse Markgräflerland
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