독일언어문학 제72집(2016.6). 1-28 Vermittlung von interkultureller kommunikativer Kompetenz im ausländischen DaF-Unterricht unter Einsatz des Mediums Internet, speziell des fiktionalen Films*1) Neuss, Benjamin (Hankuk Univ. of Foreign Studies) Ⅰ. Einleitung Das Hauptziel von Deutschlehrenden ist es, den Lernenden effektiv dabei zu helfen, ihre Sprachfähigkeiten zu entwickeln, um sich schließlich adäquat in der Zielkultur und im Umgang mit Vertretern dieser zurechtfinden zu können. Mit der Frage, wie dieses Ziel am Besten zu erreichen ist, hat sich die Fremdsprachendidaktik im Verlauf ihrer Geschichte ausgiebig beschäftigt. Ab den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kam diesbezüglich der Wichtigkeit einer Herausbildung von kommunikativen Kompetenzen eine besondere Beachtung zuteil. In diesem Zusammenhang gewann auch der Aspekt der interkulturellen Kompetenz an Bedeutung, die sich nicht ohne Weiteres von der kommunikativen Kommunikation abkoppeln lässt oder allein durch einen Landeskundeunterricht kompensiert werden kann. So stellt Regina Richter in ihrem Artikel „Interkulturelles Lernen via Internet?” Folgendes fest: „Das bloße Wissen um fremdkulturelle Standards - wie etwa Höflichkeitsformen - reicht in einem interkulturellen Dialog, der mit sprachlichen Mitteln bewältigt werden muss, allein nicht aus” (1998). Es wurde die Forderung nach einem „intercultural speaker” laut, der auch dazu fähig ist, fremdkulturelle Bezüge zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten (vgl. Fischhaber 2002). Das Thema der Interkulturalität ist angesichts der fortschreitenden Globalisierung * This work was supported by Hankuk University of Foreign Studies Research Fund of 2016 2 독일언어문학 제72집 der Welt, der Entwicklung von multikulturellen Gesellschaften und ganz aktuell hinsichtlich der Flüchtlingsströme, die Europa, speziell Deutschland, vor große Herausforderungen stellt eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Zu einer großen Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts gehört demnach die Vermittlung einer interkulturellen Kompetenz, die vielleicht in erster Linie der Verbesserung der kommunikativen Kompetenz dienlich sein mag, gleichzeitig aber auch als Instrument zur Völkerverständigung genutzt werden kann. Ein Deutschlerner, der sich dem Erwerb dieser Sprache innerhalb seiner Ausgangskultur widmet, befindet sich jedoch gegenüber einem, der sich in der Zielkultur aufhält und tagtäglich von ihr umgeben ist, in einem Dilemma, besonders wenn sich seine Kultur in einem erheblichen räumlichen Abstand zu deutschsprachigen Ländern befindet. In der kurzen Zeit des Fremdsprachenunterrichts ist er losgelöst von der Realität der Fremdkultur, was sich selbstverständlich einschränkend auf das wirkliche Lernen von interkultureller Kompetenz auswirkt (Huang 2010, 61-62). Moderne Fremdsprachenlehrwerke versuchen diesem Dilemma entgegenzuwirken, indem sie die Sprachvermittlung mit kulturellen Aspekten verknüpfen. Diese didaktisch aufbereiteten Texte beinhalten jedoch auch den Nachteil fehlender Aktualität. Zudem fällt es den Lernenden nicht selten schwer, eine echte Relevanz zu ihrem Leben herzustellen. Abhilfe können hier die sogenannten „neuen Medien”, speziell das Internet, schaffen, um fremde Lebenswelten in den Unterrichtsraum zu holen und ein effektives Lernen von interkultureller kommunikativer Kompetenz zu ermöglichen. Doch wie könnte ein solcher Unterricht konkret aussehen? Der folgende Artikel möchte nun dieser Frage nachgehen und veranschaulichen, inwiefern das Internet, speziell der kurze Videoclip eines fiktiven Filmes, geeignet ist, einen Beitrag zur Verbesserung der interkulturellen kommunikativen Kompetenz der Lernenden zu leisten. Zunächst soll jedoch etwas ausführlicher auf den erwähnten Paradigmawechsel innerhalb der Fremdsprachendidaktik eingegangen werden, da es sich bei diesem um eine Voraussetzung zum Verständnis des vorzustellenden Unterrichtskonzepts handelt. Es soll beispielhaft an einer Auswahl von Modellen zur Definition der
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