12. August 2016 ADEBARS REISE Rheinfelden/Schweiz nimmt Abschied von den heimisch gewordenen Störchen Die Vögel fliegen ins Winterquartier. Storchenbeauftragter Bruno Gardelli (links) berichtete über die diesjährige Brutsaison. Foto: Horatio Gollin RHEINFELDEN/SCHWEIZ. Auf großes Interesse stieß der achte Storchen-Pic des Natur- und Vogelschutzvereins Rheinfelden (NVVR) am Storchenturm am Rande der Altstadt. Von den diesjährigen drei Jungtieren hat nur Zoe überlebt. Insgesamt nimmt die Storchenpopulation in der Schweiz aber zu. Essen aus aller Welt Vom obersten Stock des geöffneten Storchenturms genießt man einen herrlichen Blick über die Altstadt, wenn man zuvor die enge, knarzende Holztreppe bewältigt hat. Im Turmzimmer läuft der Film "Biber haben Freunde" über die Rückkehr des in der Schweiz ausgerotteten Nagers und nur wenige Stufen höher ist man am Ziel. Zu einem Apéro gibt’s Fingerfood aus den Ländern, welche die Störche anfliegen: Falafel aus Syrien, gefüllte Weinblätter aus Griechenland und Kartoffel-Spinat-Omelett aus Spanien. Die Vögel begeistern Auf Tafeln präsentiert der NVVR auch zahlreiche Informationen über das Rheinfelder Brutpaar, die Jungtiere und ihr Flugverhalten. Mit den Sendern lassen sich Bewegungsmuster gut festhalten. Rheinfelder Störche sind in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Spanien gemessen worden. Johanna und Walter Schwaninger sind an den Vögeln sehr interessiert, da sie nahe der Altstadtmauer wohnen und einen direkten Blick auf den Horst haben. "Als das Nest voll war, musste immer einer auf den Kirchturm oder die Zeder ausweichen", erzählte Johanna Schwaninger. Und tatsächlich: Zwei Störche sitzen auf dem Turm von St. Josef. Störche bewältigen Langstrecken Mit der Verabschiedung der Störche in den Süden möchte der Verein die Bevölkerung für die Vögel sensibilisieren. "Die Störche sind für uns wieder normal. Wir haben immer Nachwuchs gehabt in den letzten Jahren. Das ist aber nicht selbstverständlich. Das wollen wir ins Bewusstsein rufen und würdigen", führt NVVR-Präsidentin Daniela Müller Brodmann aus. Störche brechen als Langstreckenzieher schon Ende August ins Winterquartier auf. Manche fliegen sogar bis südlich der Sahara, während andere auf Müllhalden in Spanien überwintern. Walter Bräutigam von der Rheinfelder Feuerwehr erzählt: "Ich kenn’ die Tiere gut. Die Feuerwehr hilft beim Beringen und Besendern in Rheinfelden, Möhlin und Kaiseraugst. Das ist wichtig für die Ausbildung der Fahrer. Hier können wir Ausbildung und Unterstützung verbinden." Er berichtet, dass dieses Jahr erstmals keine Hebebühne zur Beringung der Jungtiere am Storchenturm eingesetzt wurde, sondern das neue Drehleiterfahrzeug, dessen längere Leiter nun bis zum Horst reicht. Stadtammann Franco Mazzi war einmal beim Beringen dabei, was ihn sehr beeindruckt hat. "Das muss genau der richtige Moment sein, damit die Beine nicht mehr zu dünn sind und die Ringe abfallen können, aber die Jungtiere noch nicht fortfliegen können." Seit 2006 gibt es wieder Störche auf dem Storchenturm. Davor wurden seit den 1960ern keine mehr gesehen. Nur ein Jungtier hat überlebt Da ein Tier aufgrund des kalten Frühjahrs eingegangen war, wurden nur zwei Jungtiere beringt und mit Sendern ausgestattet. Ein Jungtier verunglückte allerdings erst kürzlich bei Möhlin in einer Starkstromleitung, so dass nur noch Zoe von der diesjährigen Brut übrig geblieben ist. Insgesamt geht es mit den Störchen aber gut voran. Bruno Gardelli vom Zoo Basel und Storchenbeauftragter für die Nordwestschweiz erklärt in seinem Vortrag über die diesjährige Brutsaison: "Die Tendenz ist, dass wir mehr und mehr Pärchen haben. In Rheinfelden haben wir nur eins, nächstes Jahr bekommen wir vielleicht noch eins bei den Salinen." Autor: Horatio Gollin WEITERE ARTIKEL: RHEINFELDEN / SCHWEIZ 700 Gäste kommen zur Premiere des Open-Air-Kinos Noch bis Samstag werden auf dem Feldschlösschen-Areal in Rheinfelden/Schweiz Filme gezeigt / Buntes Rahmenprogramm. MEHR Wenn Nachbarn gemeinsam feiern
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