AZ 6002 Luzern / Fr. 3.50, € 4.– / Nr. 166 Mittwoch, 20. Juli 2016 Geburtsstunde Im Oktober 1814 erschien die erste Zuger Zeitung. Zuger Schulen sind parat ZUG zg. Lehrer arbeiten offenbar gerne im Kanton Zug. Entsprechend problemlos konnten die Schulen auch für das kommende Schuljahr ihre offenen Stellen besetzen, wie eine Umfrage bei den Gemeinden zeigt. Ein grösseres Problem stellen jedoch die Stellen für Heilpädagogen dar, wie aus den Gemeinden zu vernehmen ist. Dort ist der Bedarf angestiegen. Grund ist unter anderem das System der integrativen Schule, in dem Kinder mit Behinderung in den Regelklassen eingebunden und von Heilpädagogen betreut werden. Dazu fehlen jedoch ausgebildete Fachkräfte. Gemeinden, die zu wenig Heilpädagogen finden, haben die Möglichkeit, Lehrer ohne entsprechenden Abschluss einzustellen. Dazu müssen diese vom Kanton geprüft werden. Sie erhalten dann eine befristete Bewilligung. 21 Sparpaket kommt wohl vors Volk Geld Eine Standesinitiative aus Zug 18 verlangt, dass die Werte der Banknoten im Gesetz geregelt werden. 19 Unterägeri Fridolin Bossard (FDP) ist der neue Gemeinderat. Er möchte sich lokal einbringen. 23 Terrormiliz IS bekennt sich zu Axt-Attentat DEUTSCHLAND Bayerische Behörden bestätigen die Echtheit des Bekennervideos zum Attentat von Würzburg. Ein 17-Jähriger hatte fünf Menschen mit einer Axt schwer verletzt. sda. Der Axt-Angriff in einem Regional- «Der Mann auf dem Video ist der Täter von Würzburg.» SPRECHER DES I N N E N M I N I ST E R I U M S zug bei Würzburg hat nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler einen islamistischen Hintergrund. Der 17-jährige Täter aus Afghanistan habe sich an NichtMuslimen rächen wollen, die seinen Glaubensbrüdern Leid angetan hätten, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager gestern. Bei dem Angriff am Montagabend waren fünf Menschen KOMMENTAR Eine Antwort ist fällig verletzt worden, zwei von ihnen schwebten noch in Lebensgefahr. Auf der Flucht wurde der Jugendliche von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte wenige Stunden nach dem Attentat mit fünf Verletzten die Tat für sich beansprucht. Ausserdem wurde ein Bekennervideo veröffentlicht. Gesichtsvergleiche und Zeugen Das bayerische Innenministerium hat die Echtheit des Videos bestätigt. «Der Mann auf dem Video ist der Täter von Würzburg», sagte ein Sprecher von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstagabend. Die Klärung der Identität des Attentäters stützt sich nach Angaben des Innenministeriums auf Gesichtsvergleiche des Bundeskriminalamtes (BKA). Ausserdem hätten Zeugen auf dem Video klar erkannt, dass dieses in Würzburg aufgenommen wurde, sagte der Sprecher. 3 ZUG red. Die SP und die Alternativedie Grünen wollen wie angekündigt das Referendum gegen das zweite Sparpaket des Kantons ergreifen. Dies, nachdem der Kantonsrat den von der Regierung vorgeschlagenen Einsparungen von 40 Millionen Franken in zweiter Lesung Anfang Juli zugestimmt hat. Seit Freitag sind die Gegner des Sparpakets nun auf den Zuger Strassen unterwegs, um Unterschriften zu sammeln. Gemäss Angaben von Barbara Gysel, Präsidentin der SP Kanton Zug, sind bis heute bereits rund 300 Unterschriften zusammengekommen. Viele Passanten hätten ausserdem gerne gegen das Paket unterschrieben. Für das Zustandekommen des Referendums werden bis Mitte September insgesamt 1500 Unterschriften benötigt. Doch wenn die Amerikaner tatsächlich auf eine kräftige Senkung der Medikamentenpreise hinarbeiten, dann wird dies nicht nur die dortigen Forschungsaktivitäten tangieren, sondern letztlich auch die Europäer zwingen, Farbe zu bekennen. Wie viel Forschung wollen wir uns leisten, und wie teuer darf sie sein? Die Amerikaner haben uns bislang geholfen, dass wir uns vor einer Antwort drücken konnten. Novartis-Chef vor Schwierigkeiten PHARMA dz. Novartis hat die erste Jahreshälfte gut gemeistert. Trotz anhaltend starker Konkurrenz durch preisgünstige Generika hat der Basler Pharmakonzern den Umsatz gehalten. Stärker zugesetzt hat der Preisdruck aber dem Gewinn. Dieser werde Ende Jahr wohl leicht unter dem Vorjahreswert zu stehen kommen, so Novartis. CEO Joseph Jimenez rechnet mit einem härter werdenden Umfeld. Man rechne nicht damit, dass in den USA künftig noch Preiserhöhungen möglich seien. «Wir leben in einer wachstumsarmen Welt», sagt Jimenez im Gespräch mit unserer Zeitung. Es werde für die Gesundheitssysteme schwieriger, die medizinische Versorgung der alternden Bevölkerungg zu garantieren, so Jimenez. Kommentar 5. Spalte 9 Amerika muss sparen. Der Haushalt ächzt unter einem Schuldenberg, der auch proportional weit höher ist als jener der ganzen EU zusammen. Das Wachstum reicht bei weitem nicht aus, um diese Lasten abzutragen. Das teure Gesundheitssystem macht das Problem von Jahr zu Jahr schlimmer. Nirgends steigen die Medikamentenpreise so stark wie in Amerika. Manche Medikamente werden in den USA selbst im Vergleich zur Schweiz zu astronomischen Preisen verkauft. Dass die Pharmaindustrie in Amerika so gut verdienen konnte, hat nicht nur den Aktionären von Novartis & Co. genützt. Die Steuerzahler in den USA finanzieren indirekt eine pharmazeutische Forschung, die zahllosen Patienten rund um die Welt und nicht zuletzt in Europa zugutekommt. Gewiss, auch amerikanische Industriepolitik spielt eine Rolle. Fast jeder europäische Pharmakonzern betreibt auch Forschung in den USA, oft sogar schwergewichtig dort. 19 «Wachstumsarme Welt» N ovartis-Chef Jimenez spricht aus, was viele ahnen. Die goldenen Zeiten der Pharmabranche in den USA neigen sich dem Ende zu. Preiserhöhungen werden bald nicht mehr möglich sein, ist der amerikanische Manager überzeugt. Und die Ära Clinton oder Trump markiert vielleicht erst den Anfang einer neuen Zeitrechnung für die Medikamentenhersteller. DANIEL ZULAUF [email protected] In-Albon vertritt Zug in Rio ANZEIGE Angebotsübersicht auf In 16 Tagen beginnen in Rio die Olympischen Sommerspiele. Insgesamt werden 109 Schweizerinnen und Schweizer um die Medaillen kämpfen. Das hat Swiss Olympic gestern bekannt gegeben. Mit dabei ist auch die Golferin Fabienne In-Albon aus Oberägeri. Keystone/Urs Flüeler 27 INHALT Agenda 14 Rätsel 8 Wetter 26 Dies & Das 20 Todesanzeigen 12 Wirtschaft 11 Ratgeber 26 TV/Rad io 13 Zentralschweiz 25 www.abopassshop.ch Abonnieren lohnt sich! Abonnemente: 041 725 44 22, E-Mail: [email protected]. Redaktion: 041 725 44 55, E-Mail: [email protected], Internet: www.zugerzeitung.ch. 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